One-Thousand Words... von Alaiya (... I wanted to say [Nagisa/Honoka]) ================================================================================ Kapitel 1: One-Thousand words... -------------------------------- Seufzend sah Nagisa aus dem Fenster, vor dem ein nasskalter Schneeregen auf die Stadt hernieder fiel. Aus der Küche hörte sie ihre Mutter summen, die zusammen mit Ryota einen Kuchen für Neujahr backte. Dann wanderte ihr Blick wieder auf den Brief vor sich. Sie wusste nicht, was sie schreiben sollte. Oder wie sie anfangen sollte. Dabei war es nicht einmal der erste Brief, denn sie an Honoka schrieb, seit diese im Herbst mit ihren Eltern zusammen nach Europa gegangen war. Natürlich konnte sie verstehen, dass Honoka bei ihren Eltern bleiben wollte, aber es war trotzdem so einsam geworden. Und wenn sie daran dachte, dass mittlerweile auch ihre letzten Monate in der Senior High begonnen hatte. Was sollte sie denn machen, wenn sie vielleicht sogar an eine andere Uni gehen würde, als Shiho und Rina? Und Honoka in Europa bliebt… Liebe Honoka, schrieb sie schließlich auf das weiße Blatt. Wie geht es dir? Eine ziemliche Standartfrage, aber gehörte es sich nicht irgendwo einen Brief so zu beginnen. Außerdem war es einfacher mit normalen Phrasen zu beginnen, auch wenn es nicht richtig war. Sie seufzte und sah wieder aus dem Fenster. Es war später Nachmittag und bald würde es dunkel werden. Irgendwie hasste sie den Winter, in dem man nicht einmal draußen Sport treiben konnte. Der Winter war irgendwie einsamer, als jede andere Jahreszeit. Vor allem jetzt. Mit einem weiteren Seufzen schaute sie auf das bisher nur mit wenigen Zeichen bestückte Papier und raufte sich das Haar. „Verdammt, ich muss ihr schreiben!“, murmelte sie. „Was ist denn los mit dir, Nagisa? So ein Trauerkloß zu sein passt doch gar nicht zu dir!“ Damit nahm sie sich erneut den Kuli und schrieb weiter. Liebe Honoka, Wie geht es dir? Kommst du in der Schule gut klar? Ach, was für eine Frage, natürlich tust du das! Haha… Außerdem hab ich dich das sicher schon vier Mal gefragt, oder? Mir geht es natürlich auch gut - Polun, Lulun und Hikari auch. Ich soll dich natürlich mal wieder von allen grüßen. Auch von Shiho, Rina, Akane und den anderen. Wir hoffen alle, dass du uns nächstes Jahr mal wieder besuchen kommst. Das schaffst du doch, oder? Und wie geht es überhaupt Mipple und Mepple? Sag‘s der gelben Nervensäge bloß nicht, aber ab und zu vermisse ich die „Mepo“-Kommentare doch etwas. So lang er nicht da ist, wird es teilweise unheimlich ruhig hier. Auch wenn Ryota sich natürlich bemüht, dass es nicht dabei bleibt. Sei bloß froh, dass du keine Geschwister hast! Ach, und bevor ich es vergesse, ich soll dich natürlich auch noch von deiner Oma grüßen. Und von Chuutaro. Ich… Ich weiß nicht mehr, was ich schreiben soll. Es gibt irgendwie nicht viel neues zu erzählen. Die Stadt verändert sich halt nicht. Vielleicht ist das auch gut so. Haha… Die Schule ist noch immer langweilig und das Wetter ist schlecht. Es schneit dieses Jahr einfach nicht richtig und den Sportplatz können wir trotzdem nicht nutzen. Ist das Wetter in Frankreich besser? Ich lass es für heute, Honoka. White. Ich weiß wirklich nicht, was ich dir schreiben soll. Alles Liebe, Deine Nagisa Der Winter verging nur langsam, wenngleich es nur einmal richtig schneite, so dass der Schnee danach etwas mehr als eine Woche liegen blieb. Und Nagisa war froh, als sie endlich den Sportplatz wieder nutzen konnten. Doch viel Zeit für den Sport blieb ihr nicht, denn ihre letzten Prüfungen kamen Anfang Februar und wenn sie zumindest einen halbwegs vernünftigen Punkteschnitt schaffen wollte, den sie brauchte um auf eine Uni zu gehen. Nun, zugegebener Weise wusste sie noch immer nicht, ob sie überhaupt auf eine Universität wollte. Aber sie wusste auch nicht, was sie sonst mit ihrem Leben anfangen wollte. Fast wünschte es sich, dass es einfacher wäre, das Schuljahr zu wiederholen. Nicht, dass sie gerne zur Schule ging, doch dann würde es zumindest für ein Jahr noch bleiben wie es war. Wenn sie daran dachte fort von hier zu gehen… „Was hast du?“, fragte Hikari, als Nagisa an einem Samstag nach der Schule seufzend vor Akanes Tako Cafe saß. Statt einer Antwort bekam sie ein weiteres Seufzen zu hören. „Ist es wegen Mepple, popo?“, fragte Polun, der als Handy vor ihr auf dem Tisch saß. „Auch“, murmelte das Mädchen. „Es ist wegen Honoka, nicht?“, fragte Hikari und setzte sich neben sie, worauf Nagisa nur nickte. Liebe Honoka, Das Schuljahr ist beinahe aus und damit wohl auch unsere ganze Schulzeit. Ich könnte deine Hilfe beim Lernen wirklich gebrauchen. Du weißt ja, dass ich Mathe einfach nicht verstehe. Hehe… Was wirst du machen, wenn du mit der Schule fertig bist? Du wirst sicher studieren. Wirst du in Frankreich studieren? Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich nach der Schule machen will. Schon blöd, dabei sollten wir schon lange unsere Wahlzettel für die Unis abgeben. Aber ich bin mir ja nicht einmal sicher, ob ich studieren will. Sicher soll ich studieren, immerhin werden alle anderen auch auf die Universität gehen, aber ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Ach, du denkst jetzt sicher, ich bin zu einem Trauerkloß geworden! Natürlich geht es uns gut. Immerhin ist Frühling und die Sportplätze haben wieder offen. Auch wenn wir nicht mehr viel Zeit haben Lacross zu spielen. Dafür wird Fuji P wohl auf ein Sportcollege in Osaka gehen. Allerdings werde ich ihn dann nicht mehr so oft sehen. Aber so ist das wohl, wenn die Schule vorbei ist. Außerdem sehe ich jeden noch immer häufiger als dich. Es wäre wirklich toll, wenn du im Sommer vielleicht auf Besuch kommen kannst. Deine Großmutter würde sich sicherlich auch freuen, dich wieder zu sehen. Und Hikari, Shiho und alle anderen sicher auch. Selbst Fuji sagt, dass es toll wäre, wenn du uns endlich besuchen würdest. Nach der Abschlusszeremonie haben wir übrigens eine Feier in der Turnhalle mit dem ganzen Jahrgang. Du bist natürlich eingeladen. Oh je, jetzt habe ich wieder einen ganzen Brief nur über mich geredet! Naja, ich hoffe es geht dir gut! Und Mipple und Mepple auch! Antworte schnell! Magst du uns nicht ein Foto von dir in Frankreich schicken? Alles liebe, Nagisa PS.: Viele liebe Grüße auch von meinen Eltern, Ryota, Hikari, Akane, Lulun, Polun, Shiho, Rina, Fuji, deiner Großmutter und allen anderen! So gingen schließlich die Prüfungen und damit auch Nagisas letztes Schuljahr vorbei. Natürlich kam Honoka nicht und auch die Antwort auf Nagisas letzten Brief brauchte beinahe einen Monat, was natürlich auch daran lag, dass Briefe über die Entfernung mindestens eine Woche unterwegs waren. Letzten Endes hatte Nagisa einen Punkteschnitt von 78 erreicht und ging daher auf eine normale, staatliche Universität von weniger gutem Ansehen und begann dort Pädagogik zu studieren. Was ihren Eltern nicht gefiel, aber da ihre Punkte in den Tests für andere Unis sowieso zu schlecht gewesen waren - zumal nicht viele sie überhaupt für die Aufnahmeprüfungen zugelassen hatten - mussten sie es wohl oder übel akzeptieren. Zumindest hatte die Universität auch ein Mädchen Lacrossteam, so dass sie zumindest etwas machen konnte, was ihr Spaß machte. Doch trotzdem vermisste sie die Schulzeit. Sie vermisste ihr altes Team, ihre alte Klasse. Sie vermisste es am Nachmittag zu Akane zu gehen - denn nun kam sie öfter nur am Wochenende nach Haus. Sie vermisste ihre Freunde, die beinahe alle an andere Universitäten gingen. Sie vermisste Polun, Lulun und Hikari. Und natürlich vermisste sie auch Honoka. „Du siehst nicht gut aus in letzter Zeit“, stellte Fuji P in den Tagen des Mai fest, in denen der Frühling langsam in den Sommer überging. Es war ein warmes Wochenende, an dem beide endlich wieder Zeit gefunden hatten sich zu sehen. Doch Nagisa wusste, was er meinte. Mit dem Herz war sie nicht bei ihm, wie schon die letzten Male, als sie miteinander ausgegangen waren. Mit dem Herz, war sie ganz woanders. „Es mag komisch klingen“, murmelte sie. Sie saß auf einer der Betonbänke am Sportplatz der Verona Akademie und hatte die Beine an sich gezogen und die Arme um die Knie geschlungen. „Aber ich vermisse die Schulzeit. Wenn ich an der Uni bin hab ich Heimweh und ich vermisse einfach meine Freunde.“ Sie sah ihn an und lachte auf einmal verlegen. „Ich weiß, so was passt gar nicht zu mir.“ „Du vermisst Honoka, nicht?“, erwiderte er und legte einen Arm um sie. Sie starrte auf den leeren Sportplatz. „Ja, natürlich, Honoka auch“, erwiderte sie leise. Vor allem Honoka. Danach schwieg sie. Sie wusste nicht, was sie ihm sagen sollte. Liebe Honoka, Endlich ist es Sommer. An der Uni kommen wir nun richtig zum Trainieren und nächsten Monat finden die Meisterschaften statt. Drück mir die Daumen, ja? Was macht dein Studium? Schade dass du es nicht geschafft hast zu kommen, aber da kann man wohl nichts machen. Wann wirst du das nächste Mal uns besuchen kommen? Irgendwann wirst du es doch einmal schaffen? Immerhin werdet ihr doch sicher irgendwann deine Großmutter besuchen, nicht? Ach, vielleicht bin ich auch zu ungeduldig, aber wir haben uns seit einem Jahr nicht mehr gesehen. Okay, es ist noch nicht ganz ein Jahr. Aber wenn ich ehrlich bin, vermisse ich dich schon. Und natürlich die gelbe Nervensäge. Weißt du, es ist irgendwie schon seltsam, wenn ich unter der Woche nicht einmal zu hause bin. Aber ich fahre zwei Stunden zur Universität und das ist jeden Tag doch zu stressig. Obwohl das Zimmer natürlich kostet. Wahrscheinlich werde ich mir früher oder später noch einen Job suchen müssen. Wäre Akane dort, würde ich bei ihr im Cafe aushelfen. Ach ja, was ich dir noch erzählen wollte - vielleicht hast du es ja schon gehört - ich hab mich von Shougo getrennt. Wir sehen uns einfach zu selten. Ich… Ach, alles liebe! Ich hoffe wirklich, dass wir uns bald wieder sehen. Nagisa Kapitel 2: ... I wanted to say ------------------------------ Der Sommer verging nur langsam und wirklich besser ging es Nagisa nicht. Ihr kamen die Briefe, die sie mit Honoka wechselte langsam inhaltslos vor, doch sie wusste nichts besseres zu schreiben. Honoka und sie waren doch beste Freundinnen? Aber langsam fühlte sie sich noch weiter von ihr entfernt als 10 000 Kilometer. Sie wünschte sich kaum etwas so sehr, wie ihre Freundin endlich einmal wieder zu sehen. Aber vielleicht ging es nur ihr so. Vielleicht war Honoka ja glücklich in Frankreich. Vielleicht würde sie sie nie wieder sehen… Doch dann geschah etwas, mit denen niemand von ihnen gerechnet hatte. Honokas Großmutter starb am Ende des Sommers im Krankenhaus. Sie hatte eine Sommergrippe gehabt. Nagisa war bei ihr gewesen. Sie hatte die alte Frau in den letzten Jahren wirklich ins Herz geschlossen. Fast, wie eine eigene Oma. Und ihre Familie war nicht bei ihr gewesen. Die Karte, die sie daraufhin an Honoka schrieb, war kurz. Doch mehr wusste sie nicht zu schreiben - wie so oft. Sie weinte, auch wenn eine neue Hoffnung in ihr aufgekeimt war… Ich nehme an, dass deine Eltern es dir schon gesagt haben. Es tut mir leid. Ich war bei ihr. Du wirst doch mit auf die Beerdigung kommen, nicht? Nagisa Nagisa mochte keine Beerdigungen, es war einfach ein seltsamen Gefühl. Obwohl es nicht einmal eine eigene Verwandte war, waren ihre Eltern mitbekommen. Gegenüber der Beerdigung ihrer eigenen Großmutter waren ohnehin nicht viele Leute hier. Honoka, ihre Eltern und noch zwölf Leute, die Nagisa nicht wirklich kannte. Vielleicht machte gerade das die Beerdigung noch trauriger. Und trotzdem konnte Nagisa nicht umher während der Zeremonie immer wieder zu Honoka, die erst am Morgen angekommen war, herüber zu sehen. Sie wollte mit ihr sprechen, wagte es jedoch nicht während den Feierlichkeiten. Dabei wusste sie nicht einmal was sie sagen sollte. Honoka sah fürchterlich aus. Sie sah unausgeschlafen aus und ihre Augen waren verweint. Natürlich, sie war ihrer Großmutter sehr nahe gestanden. Vielleicht war es besser, würde Nagisa gar nicht mit ihr reden. Aber sie war ihre beste Freundin. Trotzdem wusste sie nicht, was sie ihr sagen sollte, so dass sie letzten Endes auch nach der Feier nichts sagte. Auch Honoka sprach sie nicht an. Zwar trafen sich ihre Blicke, doch niemand sprach. Es war ein heißer Tag gewesen. Wie so viele letzte Sommertage heiß sind. Einer jener Tage, an denen man an einem Baum, Park oder auch nur Blumenbeet vorbei kam und sich Insektenschutz gegen die Zikaden wünschte. „Wieso hast du denn nicht mit ihr gesprochen?“, fragte ihre Mutter, als sie zu hause ankamen. „Ich weiß es nicht“, murmelte Nagisa und stürmte zu ihrem Zimmer hoch. Sie verstand ja selbst nicht, wieso sie so feige war nicht mit ihr gesprochen hatte. Wieso überhaupt feige? Wieso brauchte man denn Mut, um mit seiner besten Freundin zu sprechen? Und wieso spürte sie Tränen in ihren Augen brennen? Wo waren überhaupt Mipple und Mepple gewesen? Waren sie überhaupt mitgekommen? Sicher hatte Mepple sie doch sehen wollen - immerhin waren sie Partner. „Jetzt bist du also wirklich eine Heulsuse geworden, Mepo!“ Es war beinahe, als könnte sie seine Stimme hören. Wie oft hatte sie das kleine gelbliche Tier schon an die Wand werfen wollen, obwohl seine Aussagen nicht selten treffend waren. „Und ignorieren tust du mich auch schon, Mepo?“ Sie wurde langsam verrückt. „NAGISA!“, rief etwas kleines auf dem Balkon vor ihrem Zimmer und verwandelte sich mit einem Poffen in einen Gegenstand. „Mepple?“, fragte sie, als sie nun endlich aufsah. „Weißt du wie lange ich schon auf dich warte?“, beschwerte sich der vermeidliche Ritter. „Du ahnst gar nicht wie anstrengend das ist, Mepo!“ Doch das Mädchen antwortete nicht, sondern nahm Mepple in seiner an ein Handy erinnernden Form und drückte sich - so gut es mit dieser Form ging - an sich. „Ich hab dich so vermisst, Mepple!“ „Nagisa“, wimmerte das Handy nun ebenfalls mit so etwas wie Tränen in den Augen. „Warum hast du Honoka nicht angesprochen, Mepo?“, fragte das kleine Wesen schließlich. „Bist du etwa sauer auf sie oder so?“ Dabei sah es sie mit einer Mischung aus forschendem und verwirrtem Blick an, so dass sie unschlüssig zu Boden sah. „Nein, dass ist es nicht“, murmelte sie. „Sondern, Mepo?“ „Ich weiß nicht…“ Nagisa sah aus dem Fenster, wo sich der Himmel langsam ins rötliche verfärbte. „Seid ihr nicht mehr hier seid, weiß ich erst, wie wichtig ihr für mich seid. Wie wichtig Honoka für mich ist. Ich vermisse euch, ich vermisse sie… Seid sie weg ist, fühl ich mich so allein. Ich mein, wir sind doch ein Team. Wir waren doch Pretty Cure. Ich würde so gerne wieder mit ihr reden, anstatt immer nur diese dämlichen Briefe zu schreiben. Ich will ihr so viel sagen. Aber wenn ich jetzt mit ihr reden, vermisse ich sie doch umso mehr, wenn sie wieder geht.“ Für einen Moment schwieg sie. „Und du wirst doch auch gehen…“ „Oh, Nagisa, Mepo…“ Mepple sah sie besorgt an, ehe er zum Fenster hüpfte. „Aber weißt du, Honoka ist traurig, weil du nicht mit ihr geredet hast. Und sie hat sich auch nicht getraut, dich anzusprechen, Mepo.“ „Wirklich?“, fragte das Mädchen leise, woraufhin sich das Handy ihr mit wütendem Gesichtsausdruck zuwandte. „Natürlich, Mepo! Ihr seid doch die besten Freundinnen! Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass dem nicht so sein könnte, Mepo!“ Und mit schuldbewusstem Gesicht nickte sie. „Danke, Mepple…“ Und so stellte Nagisa ihr Fahrrad etwas später vor dem Haus Honokas Großmutter ab und trat vorsichtig durch die offene Tür in den Garten, wo sie Honoka auf der Veranda sitzen fand. Ihre Eltern waren wahrscheinlich im Haus oder im Schuppen, um sich die Hinterlassenschaften der Verstorbenen anzusehen. Zumindest sah Nagisa nichts von ihnen, während sie ein paar Schritte auf das andere Mädchen zumachte, das nun zu ihr aufsah. „Nagisa?“, flüsterte sie mit dünner Stimme, doch da stürzte die andere schon auf sie zu und warf die Arme um sie, während Chuutaro, der den Kopf zuvor auf Honokas Schoß gebettet hatte, gerade noch rechtzeitig zurückweichen konnte. „Nagisa“, wiederholte Honoka und erwiderte ihre Umarmung. „Wieso bist du nicht früher gekommen?“, fragte Nagisa schließlich mit etwas brüchiger Stimme. „Es ging einfach nicht - es tut mir leid… Ich wollte ja kommen, aber ich… Es tut mir wirklich leid.“ „Ich hab dich vermisst“, flüsterte Nagisa und löste sich etwas von ihr. „Ich dich auch“, erwiderte Honoka. Schließlich setzte sich Nagisa neben sie. „Ich hab dir so viel sagen wollen.“ „Wieso hast du es nicht geschrieben?“ „Du weißt, dass ich im Schreiben nicht gut bin“, flüsterte sie. „Außerdem…“ Sie legte ihre Hand auf die ihrer Freundin. „Außerdem gibt es Dinge, die man einfach nicht in einem Brief schreiben kann.“ Ihre Blicke trafen sich und blieben aneinander haften. Nagisa wusste, dass Honoka sie verstand. Wenn sie beieinander waren, brauchten sie keine Worte. „Bitte“, flüsterte sie dann. „Bitte, bleib von jetzt an bei mir…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)