Die Sterne leuchten überall - egal wo du bist von chrono87 ================================================================================ Kapitel 17: Untersuchungsergebnisse ----------------------------------- Kapitel 17 Untersuchungsergebnisse …ihm der Atem stockt. Das soll wirklich sein unverwüstlicher Seelenverwandter sein? Jesse kann es nicht glauben, deswegen schließt er die Augen noch einmal, bevor er sie wieder öffnet und noch immer das gleiche Bild vor sich sieht. >Oh mein Gott. Hasselberrys Erzählung ist ja noch völlig human hiergegen. < Von den Verletzungen nicht abschrecken lassend, lässt er seinen Blick über den halbnackten Körper wandern und muss dabei anerkennend feststellen, dass sein Seelenverwandter zierlich, aber leicht muskulös ist, was sehr anziehend auf den Schweden wirkt. Vorsichtig legt er seine kalten Finger an eine der geröteten und erhitzten Wange, während er selbst es sich auf der Bettkante bequem macht. „Jesse.“, entkommt es wieder Haous rissigen Lippen, was dem Schweden ein unbeschreiblich warmes Gefühl beschert. „Ich bin hier, Jay. Mach dir keine Sorgen.“, flüstert der Türkishaarige in das Ohr des Brünetten, woraufhin dieser aufhört nach seinen Seelenverwandten zu verlangen. Zärtlich und behutsam streichelt die Hand über die Wange, bis sie sich von dort löst, über einen der Arme streichelt und seine Finger schließlich mit den Fingern des Verletzten verhakt. Daraufhin wendet sich der Profiduellant an die anderen Personen im Raum. „Wäre es möglich uns allein zu lassen?“, fragt er bittend nach, denn er kann es überhaupt nicht leiden, dass man ihm sozusagen über die Schulter guckt, wenn er mit seinem Liebsten Zärtlichkeiten austauscht. Bastion spürt das Unbehagen, deswegen stimmt er zu den Raum zu verlassen. „Gut wir gehen.“ Statt aber durch die Tür zu gehen, kommt der junge Lord auf den Kristallungeheuerdeckduellanten zu, um ihm noch etwas zu zuflüstern. „Du solltest dich schnell an die Blicke gewöhnen, denn wenn du an seiner Seite bleiben willst – und das hoffe ich um euretwillen sehr – dann wird auch die Aufmerksamkeit der Untergebenen auf dich fallen.“ Nachdem er losgeworden ist, was er sagen wollte, dreht er sich um und schickt sich an den Raum zu verlassen, doch die Stimme eines der Ärzte hält ihn davon ab. „Ich halte es für unverantwortlich, wenn wir seine Majestät jetzt allein lassen.“ Jesse fühlt sich auf Grund der Worte es Arztes beleidigt. „Ich habe hier schon alles im Griff. Sie können also ganz beruhigt das Zimmer verlassen.“, erklärt der Schwede erhaben. Natürlich will sich der Arzt so etwas von einem Wildfremden nicht gefallen lassen, doch Bastion geht dazwischen, bevor die Sache eskalieren kann. „Werter Ryuga, Sie können dem zukünftigen Gemahl des Königs vertrauen. Es gibt keinen Grund ihm zu misstrauen. Außerdem… wie wollen Sie seiner Hoheit erklären, dass sie seinen Liebsten nicht mit ihm allein lassen wollen?“ Das hat gesessen und das sieht man dem Arzt auch an. Schneller als man Blinzeln kann, ist der Arzt aus dem Zimmer gestürmt. Zufrieden mit sich und seiner Leistung verlässt dann auch Bastion das Gemach. So sind die Liebenden mit ihren jeweiligen Duellgeistern und dem Kater Pharao allein. Zärtlich lächelt der Schwede, auch wenn er weiß, dass die Situation alles andere als rosig aussieht. „Ich bin so froh, dass ich wieder bei dir bin, daher bitte ich dich inständig… Verlass mich nie wieder.“ Auch wenn ihm klar ist, dass er jetzt keine Antwort bekommt, so ist er felsenfest davon überzeugt, dass sein brünetter Freund ihn gehört hat. Einige Augenblicke beobachtet der Türkishaarige das Gesicht des jungen Herrschers, bis ihm auffällt, dass der Körper seines Liebsten schweißnass ist, deswegen beschließt er diesen Umstand zu ändern. Sanft und vorsichtig löst er seine Hand von der des Verletzten, dann steht er auf, schnappt sich eine Schale und geht mit dieser ins Bad, wo er die Schale mit kaltem Wasser füllt, dann noch ein Tuch schnappt und daraufhin wieder zurück geht. Um kein Wasser zu verschütten, stellt er die Schüssel samt Wasser auf die Kommode, bevor er das mitgebrachte Tuch in die kalte Flüssigkeit eintaucht und dann sehr vorsichtig über den freien Oberkörper fährt, um diesen von der Schweißschicht zu befreien, allerdings achtet der Schwede darauf, dass er weder an die offene Wunde noch an deren Bandage kommt. Kaum ist er mit dem Oberkörper fertig, da wäscht er die Armen und den Hals, bevor er sich dem Gesicht des Verletzen zuwendet. Vorsichtig tunkt Jesse erneut das Tuch ein und legt es auf die glühende Stirn seines Schatzes, dann verschränkt er seine linke Hand mit der rechten von Haou, bevor er seine Schuhe auszieht und sich sehr bedacht neben den jungen Mann legt, den er so lange missen musste. Wie vorher schon schaut der Schwede in das noch immer erhitzte Gesicht. So fällt ihm auf, dass sein bester Freund für einen Jungen ziemlich lange Wimpern hat und das dessen Lippen, die durch das Fieber rissig geworden sind, schmal und rosig rot schimmern. Am liebsten würde der Schwede diese einladenden Lippen wieder auf seinen spüren, doch er scheut sich davor seinen Freund zu küssen, wenn dieser nichts davon mitbekommt, also verzichtet er schweren Herzens darauf. „Bitte werde schnell gesund, Jay.“, haut der Kristallungeheuerdeckduellant müde, bevor ihm dann die Augen zu fallen. Die letzte Nacht hat er nicht sonderlich gut geschlafen und der ganze Tag ist mehr als nervenaufreibend und anstrengend gewesen, sodass sein Körper nun eine Pause fordert, die Jesse ihm geben muss. Bastion hat es sich im Thronsaal bequem gemacht und schaut sich nun seinerseits die neusten Berichte der Fürsten an. Nur weil der König nicht in der Lage ist sich um die Belange seines Reiches zu kümmern, muss das nicht heißen, dass der ganze Papierkram liegen bleibt, immerhin sind er und Hasselberry ja auch noch da. Wozu wären Berater und Vertraute denn sonst da? Im Gegensatz zum Jüngeren hat er kein spezielles Gebiet, für das er verantwortlich ist, außerdem hat er Haou schon viel öfter bei seinen Geschäften geholfen, sodass er durchaus weiß, was er zu tun hat. Die ersten Berichte sind nur Zwischenstände und weisen auf Fortschritte auf. „Damit müsste Haou zufrieden sein.“, murmelt der Schwarzhaarige vor sich hin, bevor er sich dem nächsten Papier zuwendet, das alles andere als gute Nachrichten beinhaltet. Schon wieder eine Beschwerde von Bewohnern, die gesehen haben, dass ihr Fürst in die eigene Tasche wirtschaftet und die Bevölkerung darunter zu leiden hat. Grummelnd legt der junge Lord eine Hand an die Stirn und massiert seine Schläfen. Eigentlich sollte dieses Problem schon längst beseitigt sein. Er selbst hat sich dieser Sache doch angenommen. >Hier muss zwingend was gemacht werden, sonst gibt es bald einen Aufstand. < Das Papier wieder auf den Tisch legend, denkt Bastion darüber nach, wie man das betreffende Ratsmitglied überführt. Wie von der Tarantel gestochen springt der sechs-Attribute-Deck-Duellant auf, denn er hat endlich eine Lösung gefunden. Sichtlich zufrieden verstaut er das Papier in seine Hosentasche, weil er damit später zu seinen Freunden geht, denn er wird ihre Hilfe brauchen. Dann wendet er sich wieder seinen Berichten zu, die alle entweder über Verschlechterungen der Lebenslagen oder über zerstörte Dörfer mit verschwundenen Menschen klagen. Seufzend lässt sich der junge Mann zurücksinken. „Hoffentlich ist Haou bald wieder auf den Beinen.“ „Deswegen sind wir ja hier.“, ertönt eine allzu bekannte Stimme hinter dem Schwarzhaarigen, sodass dieser aufspringt und sich um seine eigene Achse dreht, nur damit er mit eigenen Augen sehen kann, dass er sich nicht geirrt hat. Und tatsächlich! Vor ihm stehen Hasselberry, Zane, Alexis und Miss Fontaine, die zwar alle mitgenommen und erschöpft aussehen, aber wohlbehalten und rechtzeitig wieder hier sind. „Ihr habt sie mitgebracht!“, ist das einzige, dass der aufgeregte Schwarzhaarige über die Lippen bringt. Es kommt ja nicht oft vor, dass er wegen Freude so dermaßen aus dem Häuschen ist, dass dieser keinen vernünftigen Satz bilden kann. „Was hast du denn gedacht?“, fragt Alexis leicht erzürnt. Irgendwie wird sie den Eindruck nicht los, dass alle in dieser verflixten Dimension einen Sockenschuss haben. Um den aufkommenden Streit beizulegen, wechselt er schnell das Thema. „Dann kann sich Miss Fontaine ja um Jaden kümmern.“ Die Angesprochenen verzieht nur das Gesicht. „Wie wäre es, wenn du uns eine Pause gönnst? Morgen ist auch noch ein Tag.“, fragt Hasselberry nach, der nur noch in sein Bett will. „Na schön. Bis Morgen wird er es schon aushalten, außerdem glaube ich kaum, dass wir jetzt stören sollten.“, meint Bastion nachdenklich, wofür seine Freunde überaus dankbar sind. „Gut, dann werde ich euch mal eure Zimmer zeigen.“ Er steht auf und geht voran, ohne zurück zu sehen, denn er geht davon aus, dass ihm die Anderen folgen. Der Weg zum Ostflügel ist nicht sonderlich lang, sodass es nicht unbedingt möglich ist ein längeres Gespräch zu führen. Ein paar kleinere Fragen ab und an, aber das ist dann auch schon alles. Schließlich kommen sie in die Nähe des Gemeinschaftsraumes des Ostflügels, von wo aus Stimmen zu ihnen auf den Flur dringen. „Wie es scheint, sind Aster und Co. noch wach. Wenn ihr wollt, könnt ihr euch ihnen anschließen. Ich bin mir sicher, dass sie euch die Zimmer, die Adain für euch vorbereitet hat, auch zeigen können.“ Da die Gruppe sehr erschöpft ist, beschließen sie sich nicht zu ihren Freunden zu gesellen. Bastion nimmt es ihnen noch nicht mal übel, immerhin weiß er selbst, wie anstrengend so eine Tour sein kann. „Gut, dann kommt, ich zeige euch eure Zimmer, dann könnt ihr euch ausruhen.“ Gemeinsam gehen sie am Gemeinschaftsraum vorbei, um zu den hinteren Schlafgemächern zu gelangen. Zu seinem Glück hat Adain die Türen mit Schildern versehen, deswegen findet er die passenden Zimmer schnell. „Na dann, hier ist euer Zimmer, Alexis.“ Die Blondine nickt, schnappt sich Zanes Hand und verschwindet mit diesem ins vorbereitete Zimmer. „So und nun?“, fragt Hasselberry nach, der sich leicht an der Wange kratzt. „Wolltest du dich nicht auch ausruhen?“, fragt sein schwarzhaariger Freund nach, woraufhin dieser ein Nicken als Antwort erhält. „Dann geh dich ausruhen. Ich habe ja alles im Griff.“ Kaum vernimmt der Dinodeckduellant diese Worte, da dreht er sich auch schon um und macht sich aus dem Staub. So wendet sich der Mathematiker an die Ärztin. „Dann wollen wie mal für Sie ein Zimmer finden, nicht wahr, Miss Fontaine?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, ziehen sie weiter, bis sie schließlich an eine Treppe ankommen, die in das Turmgeschoss führt, in welchem sich zwei Zimmer befinden, von denen Bastion sicher ist, dass sie der jungen Frau gefallen werden. An einem anderen Ort, an welchem die Farbe Schwarz vorrangig vertreten ist, sitzt eine düstere, breite Person auf eine Art Thron. Vor eben diesem Stuhl knien zwanzig schwarzgekleidete Männer, die sich tief verbeugen. „Und ihr wagt es, mir das ins Gesicht zu sagen?“, faucht die tiefe und bedrohliche Stimme des Sitzenden, sodass die sehr viel kleineren und dünneren Personen zusammen zucken. „Aber wir konnten doch auch nichts dafür, dass er dabei war!“, versucht sich einer der Männer in der ersten Reihe zu entschuldigen, dabei hört man ganz genau, dass es ihm nicht im geringsten Leid tut. „Für wie dumm hältst du mich?“, brüllt der Anführer, bevor er seine Hand ausstreckt und sich der Körper des Mannes, der sich eben noch entschuldigen wollte, in Karten auflöst, die im Nichts verschwinden. „Lasst euch das eine Lehre sein! Niemand belügt mich ungestraft.“, belehrt der Typ auf dem Thron. „Und nun setzt eure Arbeiten fort. Verstärkt meine Macht, aber lasst euch nicht in eurer wahren Gestalt sehen, kapiert?“ Ängstlich verneigen sich die verbliebenen Personen, bevor sie sich in einen Kartenregen auflösen, um ihren Befehlen zu folgen. Eine knochige Hand stützt das Kinn der düsteren Person, während sie mit der anderen Hand auf der Lehne herum trommelt. >Was haben sich diese Schwachköpfe nur dabei gedacht? Ich hatte geglaubt, dass ich mich klar ausgedrückt habe. …Jaden Yuki gehört mir allein! < Schon allein der Gedanke an den jungen Mann mit der Seele eines Duellgeistes lässt ihn vor Wut und Schmach erzittern. „Warte es nur ab, Jaden Yuki. Dieses Mal wirst du den Kürzeren ziehen.“ Der hochgewachsene Körper erhebt sich und schreitet durch die Schwärze seiner Umgebung. >Ich bin bestens auf unser Duell vorbereitet. < Seine Handlanger haben sich währenddessen zwischen den Dimensionen und der Finsternis begeben, um in Ruhe über ihr weiteres Vorgehen nachzudenken. Klar ist allen, dass ein weiterer Fehltritt nicht nur für denjenigen tödlich ausgeht, der den Fehler begangen hat, daher müssen sie wirklich gerissen vorgehen. „Warum stürzen wir den Alten nicht einfach?“, brummt einer der Männer. Ihm passt es ganz und gar nicht wie Dreck behandelt zu werden. „Ach, und wie stellst du dir das vor? Er ist die Finsternis persönlich!“, keift ein anderer. Ja, das ist durchaus ein Problem und das wissen sie alle, doch keiner hat mehr Bock sich einfach aufzulösen, wenn der Chef mal wieder einen schlechten Tag erwischt hat. „Uns wird schon was einfallen, wenn die Zeit gekommen ist. Nun sollten wir uns aber wieder auf unseren Auftrag konzentrieren.“, erwidert ein dritter. „Oder wollt ihr lieber gleich als später in der Unendlichkeit des Nichts landen?“ Heftiges Kopfschütteln ist Antwort genug, deswegen wenden sie sich auch sofort wieder ihrer eigentlichen Aufgabe zu. „Nun gut, wir sollten weitermachen wie bisher, nur gehen wir weiter in die äußeren Bereiche, möglichst weit weg vom Schloss.“ Auch damit sind alle einverstanden, denn sie wissen ja, was passiert, wenn man zu dicht am Schloss wildert. „Schön, dann lasst uns loslegen.“ Die schwarzen Männer nicken sich zum Abschied noch mal zu, dann verlassen sie ihr Versteck und erscheinen in der Isekai. Wie überfahren fühlt sich Bastion, als er an diesem Morgen auf die restlichen Freunde – mit Ausnahme von Jesse – von Haou trifft, die alle aussehen, als wären sie neu geboren worden. „Wie siehst du denn aus?“, wird er von Syrus gefragt, der einfühlend vorgeht und nicht erklärt, dass der Schwarzhaarige wie ausgekotzt aussieht. „Wie soll ich denn aussehen?“, brummt die halbe Leiche. „Glaub mir, das willst du sicher nicht wissen.“, grinst Yusuke ihn an, während Atticus schon fast vor Lachen mit samt seines Stuhls umkippt. „Was ist so witzig, Atticus? Wir würden auch gerne etwas zu lachen haben.“, murrt der Miesepeter vom Dienst. „Ich glaube, da ist jemand mit dem falschen Bein zuerst aufgestanden.“, mutmaßt Hasselberry fies grinsend, wofür er einen tödlichen Blick kassiert. „Was denn? Ist doch so!“, versucht sich der Dinofreak zu rechtfertigen, doch damit macht er die ganze Situation nur noch schlimmer. Mit noch schlechterer Laune als ohnehin schon setzt sich der Mathematiker an den Tisch und frühstückt erst einmal ausgiebig, dann mustert er seine Freunde aufs Genaueste. „Ich kann mich ja irren, aber ihr seht so aus, als hättet ihr etwas auf dem Herzen.“, spricht Bastion seinen Verdacht aus. Er kennt die Gruppe einfach schon zu gut, als das ihm die Anzeichen nicht auffallen würden. „Wenn du schon fragst, ja, wir haben etwas auf dem Herzen“, gesteht Jim, der sein Krokodil leicht streichelt. „Shirley und ich sind es gewöhnt an der frischen Luft zu sein, ohne das wir durch Mauern eingeengt werden, daher wollten wir dich fragen, ob es möglich wäre sich auch außerhalb der Schlossmauern umzusehen.“ Der Angesprochene schaut sich der Reihe nach die Gesichter der Freunde an und stellt fest, dass auch sie sich umsehen wollen. „Von mir aus, aber stellt ja nichts an und geht nicht zu weit weg!“, dann wendet er sich allerdings an Hasselberry, der ja eigentlich für Sicherheitsfragen und Ausgang verantwortlich ist. „Ist das okay für dich?“ Dieser nickt nur gelangweilt. „Ihr solltet vor siebzehn Uhr aber wieder im Schloss sein, sonst werdet ihr nicht mehr rein gelassen.“ Nach allem, was die Gruppe bis jetzt zu hören gekommen hat, können sie solche Vorkehrungen nur zu gut verstehen, daher stimmen sie dem auch zu. Nach dem Frühstück verlassen die Freunde das Schloss, während Bastion und Hasselberry zurück bleiben. „Hätten wir ihnen nicht sagen sollen, dass Miss Fontaine heute Haou untersucht?“, fragt der Jüngere von Beiden vorsichtig nach. Es behagt ihm gar nicht solch wichtige Details für sich zu behalten, zumal auch sie sich um den jungen König sorgen. „Nein, ich glaube nicht, dass das gut gewesen wäre. Außerdem ist es ja nur eine Untersuchung. Sobald sie ihn operiert oder ähnliches, werden wir es ihnen schon sagen.“ Daraufhin verfallen beide in Schweigen. Die Stille hält solange an, bis Bastion auf die Uhr sieht und feststellt, dass die junge Ärztin noch nicht bei ihnen ist, dabei wollte sie schon sehr früh mit der Untersuchung anfangen. „Ich glaube, wir sollten mal nach dem Rechten sehen.“, schlägt er deswegen vor, doch sein Gegenüber schüttelt nur mit dem Kopf. „Keine Sorge, sicher hat sie sich nur irgendwo in den Gängen verirrt oder sie spricht mit den anderen Ärzten, die Haou behandelt haben.“ Seufzend gibt sich der Ältere damit zufrieden. Eine viertel Stunden später erscheint die junge Ärztin endlich bei ihnen, allerdings scheint sie viel zu vertieft in ihre Aufzeichnungen, als dass sie auf die beiden Männer achtet. Erst als Hasselberry sie anspricht und damit zu Tode erschreckt, nimmt sie ihre Gesellschaft wahr. „Oh, guten Morgen.“, begrüßt sie die Männer, nachdem sie den kleinen Schock überwunden hat. „Haben Sie gut geschlafen?“, fragt Hasselberry freundlich nach, während dem anderen Schwarzhaarigen eine völlig andere Frage im Kopf herum spukt. „Danke der Nachfrage. Ich habe sehr gut geschlafen.“, erwidert sie, bevor sie ihre Unterlagen zuklappt und sich an den Tisch setzt. „Ist heute schon mal jemand bei Jaden gewesen?“, fragt sie dann nach, woraufhin sie Kopfschütteln als Antwort erhält. „Dann sollten wir uns vielleicht mal auf den Weg machen. Ich will ihn mir selbst ansehen.“ Das können die beiden jungen Männer natürlich verstehen, trotzdem sind sie etwas irritiert, weil die junge Ärztin noch gar nichts zu sich genommen hat. „Wollen Sie nicht erst einmal etwas essen?“, fragt schließlich der Dinodeckduellant nach. „Etwas essen wäre sicher nicht schlecht.“, erwidert sie nur, dann setzt sie sich hin und frühstückt erst einmal. Um die Ärztin dabei nicht zu stören, schweigen die Männer. Da sie nicht weiter Zeit verschwinden will, fällt ihr Essen sehr spartanisch aus. Kaum mehr als ein Stück Brot und ein Glas Milch nimmt sie zu sich, bevor sie aufsteht. „Wir können dann.“, erklärt sie sofort, woraufhin auch die beiden Schwarzhaarigen aufspringen und mit ihr zu Haous Gemächern gehen. Vor der Tür halten sie inne, weil Bastion Jesse nicht erschrecken will, der sich ja bei dem jungen König aufhält. Mit einem Klopfen macht er darauf aufmerksam, dass sie rein wollen, doch von drinnen ist kein Ton zu hören, was dazu führt, dass sich die beiden Berater des Königs Sorgen machen und einfach die Tür öffnen, um daraufhin wie erstarrt stehen zu bleiben. Hasselberry ist der Erste, der sich wieder fängt und das Bild, das sich ihnen bietet mit einem „Oh wie süß“ betitelt. Jesse liegt schlafend und immer noch die Hand Haous haltend neben diesen. Der Brünette scheint die Nähe seines Freundes gespürt zu haben, sodass er sich enger, sofern das sein Körper zugelassen hat, an den warmen Körper drückt und mit diesen kuschelt. Auf der anderen Seite vom Kopf des Königs liegen drei schlafende Tiere, die mit sich und der Welt zufrieden zu sein scheinen. „Ich sage das nur ungern, aber wenn ich Jaden untersuche, dann muss Jesse leider das Zimmer verlassen. Ich will ihn schließlich nicht noch mehr verstören.“, sagt die Ärztin mit Bedauern in der Stimme. Natürlich können ihre Begleiter das nachvollziehen, doch es fällt ihnen schwer, den Profiduellanten jetzt zu wecken und diesen von seinem Seelenverwandten fern zu halten. Trotzdem muss das getan werden, auch wenn sie es nur tun, um Jaden zu retten. „Willst du, oder soll ich?“, fragt Hasselberry nach, welcher seinen älteren Kollegen ansieht. „Ich würde vorschlagen, dass ich ihn wecke und wir ihn dann dazu bewegen das Zimmer zu verlassen und etwas zu essen.“, erwidert der Angesprochene, der sich daraufhin auch gleich daran macht seinen Plan in die Tat umzusetzen. Mit Bedacht berührt er die Schulter des Schweden, an welche er leicht rüttelt, woraufhin ein verschlafenes Murren zu hören ist, was den Schwarzhaarigen lachen lässt. Durch das Geräusch geweckt, schauen sich die smaragdfarbenen Augen müde um, wobei sein erster Blick ins schlafende Gesicht seines Seelenverwandten fällt, den er einfach anlächeln muss. „Entschuldige, wenn ich den Moment zerstöre, aber ich muss dich leider mitnehmen.“ Verständnislos schaut Jesse Bastion an. >Will der mich verarschen, oder was? < Seine Gedanken müssen wohl so offensichtlich gewesen sein, dass selbst der Mathematiker sie erraten kann. „Miss Fontaine will ihn untersuchen und du musst etwas essen. Es ist keinem geholfen, wenn du wegen falscher Ernährung aus den Latschen kippst.“ Auch wenn der Profiduellant weiß, dass sein Kumpel recht hat, so fühlt er sich bei dem Gedanken seinen besten Freund allein zu lassen nicht wohl, trotzdem löst er sich sanft von dem Verletzen und erhebt sich widerwillig. Durch das Rascheln des Bettes wachen die Tiere auf, die sich verschlafen umsehen und schließlich Jesse und Bastion erblicken. Sowohl Kuriboh als auch Rubin stürmen förmlich auf den Schweden zu, der lachend versucht nicht das Gleichgewicht zu verlieren. „Beruhigt euch wieder!“, flüstert er lachend. Auch die anderen Anwesenden müssen darüber lachen, doch sie fangen sich angesichts der ernstlichen Lage schnell wieder. „Kuri, kuri, kuri, kuri!“, kommt es von der braunen Fellkugel, die aufgeregt mit ihren Flügelchen schlägt. „Ja, ich weiß. Ich habe dich auch sehr vermisst.“ Liebevoll streichelt der Schweden den Kopf des geflügelten Wesens, dann wendet er sich seinem eigenen Duellgeist zu. „Rubin, das war nicht nett! Du kannst doch nicht einfach verschwinden.“ Die lilafarbene Katze legt reumütig ihre Ohren an und schaut so treuherzig, dass der Türkishaarige ihr einfach nicht mehr böse sein kann. „Schon gut, ich weiß ja, dass du deinen Freund sehr vermisst hast.“ Kurz streichelt er auch über das Fell seines Geistes, doch dann wendet er sich beiden Monstern gleichzeitig zu. „Könntet ihr auf ihn aufpassen, solange ich nicht bei ihm bin?“ Sofort nicken die beiden Tiere, bevor sie noch einen zustimmenden Laut von sich geben und Jesse sich bei ihnen bedankt. Widerwillig wendet er sich von dem Verletzen und den Tieren ab, weil ihm aber die ärztliche Versorgung sehr wichtig ist, räumt er zusammen mit Bastion das Feld und überlässt seinen Liebsten somit in Miss Fontaines fähige Hände. Bevor er sich aber endgültig abwendet, richtet er noch einmal das Wort an die Ärztin. „Wenn Sie fertig sind, würden Sie uns dann mitteilen, wie es weiter geht?“ Einen Moment herrscht Stille, doch dann lächelt die Ärztin nur vielsagend, sodass sich der Profiduellant beruhigt zum Essen begeben kann. Das Frühstück hat er nur widerwillig essen können. Auch wenn er genau weiß, dass die Ärztin der Duellakademie die Beste ist, so kommt er nicht umhin sich Sorgen zu machen. Und diese Sorgen nehmen immer mehr zu, je mehr Zeit vergeht. Es fällt dem Schweden schwer, sich auf etwas zu konzentrieren und er wird zunehmend nervöser. Irgendwann haben es Bastion und Hasselberry nicht mehr ausgehalten und haben den Türkishaarigen des Schlosses verwiesen. Auf eine gewisse Art können sie den jungen Mann ja verstehen, aber mit seiner Nervosität steckt er alle an und hält sie von ihren Arbeiten ab, dabei hat das Land unter dem Ausfall seiner Hoheit doch schon mehr gelitten, als gut für die Wirtschaft ist. Leider sind sie den jungen Kristallungeheuerdeckduellanten für nicht allzu lange Zeit losgeworden, denn schon nach geschlagenen zwei Stunden erscheint er mit Jim und Axel im Schlepptau wieder im Thronsaal, der kurzzeitig zum Arbeitszimmer umfunktioniert worden ist. „Gibt es schon was Neues?“ Genervt schaut der sechs-Attribute-Deck-Duellant auf und seufzt schwer. „Nein.“ Gerade will er das Trio wieder rausschmeißen, da betritt die Ärztin das Zimmer. An ihrer Mine ist klar zu erkennen, dass sie keine sonderlich guten Neuigkeiten hat. Das scheint auch dem Schweden aufgefallen zu sein, denn dieser wird unnatürlich still. „Okay, was ist los?“, fragt Jim nach. Selbst der sonst so unterkühlte Axel sieht interessiert aus, was man ihm nicht übel nehmen kann, da er doch eine Vertrauensperson von Jaden ist. Die junge Ärztin setzt sich hin und sieht alle der Reihe nach ernst an. „Ich werde ihn operieren müssen, aber… Die Chance, dass er diese OP übersteht, steht schlecht, denn er hat eine Menge schmerzen, dann die offene Wunde, die keine einfache Fleischwunde ist, und vom hohen Blutverlust will ich gar nicht sprechen.“ Sie seufzt schwer und schaut dann in die Runde. „Wollt ihr das Risiko eingehen? Ich muss euch das fragen, denn ihn selbst kann ich schlecht um Erlaubnis bitten.“ „Machen Sie es, bitte.“ Alle Augen der Anwesenden richten sich auf den Schweden, der aber nur Augen für die Ärztin hat. „Bist du dir sicher?“, fragt diese sicherheitshalber nach. „Es kann bei dieser OP viel schief gehen, selbst wenn er überleben sollte.“, gibt sie noch zu bedenken, doch die Antwort des Schweden steht fest. „Tun Sie einfach ihr möglichstes. Wichtig ist nur, dass wir alles menschenmögliche getan haben, um ihn zu retten, falls er es nicht schafft.“, erklärt dieser. Miss Fontaine bewundert den jungen Mann für dessen Stärke. Wenn ihr Liebster solch schlechte Chancen auf Heilung hätte… Sie wäre sicher nicht in der Lage so eine schwerwiegende Entscheidung zu treffen. „Und wie steht es mit euch? Wollt ihr es auch?“, fragt sie die restlichen Anwesenden. Sie kennt zwar das Verhältnis zwischen den beiden Duellanten, die fast wie Zwillinge sind, wodurch die Entscheidung des Türkishaarigen beeinflusst worden ist und sie weiß auch wie nahe die Anderen Jaden stehen, deswegen will sie auch ihre Meinungen hören. „Wir stimmen der OP auch zu.“, erklären die vier Männer wie aus einem Mund. „Gut, dann bereite ich alles vor. Sobald alles überstanden ist, werde ich euch informieren. Bis dahin bitte ich euch um Geduld und das ihr hier brav wartet.“ Widerwillig verspricht der Profiduellant zu warten, auch wenn er jetzt schon genau weiß, dass er vor Sorge wahnsinnig wird. Auch die restlichen Anwesenden geben ihr Wort – im Stillen beschließen sie sogar Jesse gut im Auge zu behalten – woraufhin Miss Fontaine wieder an die Arbeit geht. Kaum ist die brünette Frau aus dem Raum verschwunden, richtet Hasselberry das Wort an den Mathematiker. „Sollten wir jetzt nicht langsam den Anderen Bescheid geben?“ Der Angesprochene schaut aus dem Fenster, bevor er mit schwermütiger Stimme antwortet. „Sollten wir. Kümmerst du dich darum?“ Der Jüngste im Raum springt auf und verlässt hastig den Raum. „Hey, du weißt doch gar nicht, wo die Alexis, Atticus und Co. sind!“, brüllt ihm Jim hinterher, doch davon lässt sich der Dinofreak nicht aufhalten. „Wir sollten ihm besser hinterher. Nicht dass wir ihn nachher auch noch suchen müssen.“, meint Axel, der kurz mit dem Australier einen Blick tauscht, ehe sich beide gleichzeitig daran machen den Dinodeckduellanten hinter her zulaufen. Jesse lässt sich seufzend in den Sessel hinter ihm sinken und schleißt kurz die Augen. Er hat sich das Wiedersehen mit dem Brünetten anders vorgestellt. Aber wer rechnet denn auch mit so etwas? Für ihn ist Jaden immer ein unverwüstlicher Wirbelwind gewesen, daher passt das Bild, dass er jetzt von ihm hat, überhaupt nicht. „Ähm, Jesse? Ich muss dir noch etwas sagen.“ Die Stimme von Bastion reißt den jungen Duellanten aus seinen trüben Gedanken. Als die Worte des Schwarzhaarigen zu dem Profiduellanten durchgedrungen sind, blinzelt er erst einmal ungläubig, doch dann spannt sich sein ganzer Körper an. Als Bastion so ernst gewesen ist, hat er sich gewünscht, der Mathematiker hätte weiterhin geschwiegen. Auch jetzt ringt er mich sich, ob er hören will, was sein Freund ihm zu sagen hat oder nicht. Angst macht sich in dem jungen Körper breit. Was, wenn es um Jadens Zustand geht? Oder wenn der Brünette noch etwas viel ernsteres hätte? >Jesse, was dichtest du dir nur für Mist zusammen? Bastion kann auch nicht mehr über Jadens Zustand wissen, als du selbst, denn er konnte nicht allein mit der Ärztin reden! <, mahnt er sich in Gedanken selbst, doch davon wird er auch nicht ruhiger. Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)