Die Sterne leuchten überall - egal wo du bist von chrono87 ================================================================================ Kapitel 21: Auf eigene Faust ---------------------------- Kapitel 21 Auf eigene Faust Nur schwerfällig gelingt es ihm die Augen zu öffnen. Irgendetwas hat ihn geweckt, aber im ersten Moment vermag er nicht sagen zu können, was es gewesen ist. Je mehr sein Bewusstsein erwacht, desto mehr nimmt er wahr – unter anderen auch den Grund seines plötzlichen Erwachens. Das Erste, das er registriert ist, dass er wieder im Schloss ist, weil er die roten Vorhänge seines Bettes unter Tausenden wiedererkennen würde und als er sich genauer im Zimmer umsieht, stellt er fest, dass sich gar nicht so viel verändert hat. Das Einzige, das auffällt sind die Unmengen an Medikamenten und der Sessel, der an sein Bett geschoben worden ist. /Verweilst du auch mal wieder unter den Lebenden?/ Yubel hat es sich auf der Bettkante bequem gemacht und mustert nun ihren Schützling, der sich mehr schlecht als recht bewegen kann. „Willst du mich verarschen?“, fragt er mit vor Anstrengung angespannter Stimme nach. /Wie kommst du denn nur darauf?/ Doch eine Antwort erhält sie nicht, weil die Stimmen auf dem Flur nun lauter ins Zimmer dringen. Sowohl Haou als auch Yubel können mittlerweile fast jedes Wort mithören. „…einkaufen, als sich die Decke über der Stadt verdunkelt hat. Schwarze Blitze haben einige Häuser in Band gesteckt, woraufhin die Sicherheit gerufen wurde. Zu Fünft wurden sie in eine dunkle Kugel gezogen und als diese sich aufgelöst hat, da stand nur noch ein Mann mit Sonnenbrille, welcher sich in einem Regen aus Karten aufgelöst hat. Mir fiel sofort wieder ein, was Jaden über solche Duelle…“ Mehr braucht Haou nicht zu hören, um zu wissen wer für all das verantwortlich ist. Ein Blick zur Seite reicht aus, um zu wissen, dass Yubel dasselbe denkt wie er. Mühevoll richtet er sich auf, schlägt die Decke zurück und versucht aufzustehen, wofür er fast schmerzhaft auf dem Boden gelandet wäre, aber Yubel, die sofort reagiert hat, verhindert dies. /Du solltest etwas vorsichtiger sein. Oder willst du, dass deine Freunde hier reinplatzen und alles zu Nichte machen?/ Ohne darauf einzugehen, richtet sich Haou erneut auf, allerdings ist er dieses Mal etwas vorsichtiger. Mit langsamen, unsicheren Schritten geht er auf seinen Schrank zu, um sich frischen Sachen daraus zu entnehmen. Da seine Freunde auf dem Flur so viel Krach machen, braucht er nicht zu befürchten, dass sie ihn hören könnten. /Mute dir nicht zu viel zu. Du bist noch nicht wieder gesund./ Mühsam zieht sich der junge König an, bevor er sich, die zusammengenähte Seite haltend, umwendet und ins Arbeitszimmer geht, wo sich ein geheimer Durchgang befindet, den er dort wieder errichten lassen hat, denn durch ihn sind Yubel und er damals immer heimlich aus dem Schloss geschlichen, um an den See zu gelangen. Da der Geheimweg nur durch einen bestimmten Mechanismus geöffnet wird, löst Haou diesen aus und betritt den Weg, der ihn zum See führt, während sich hinter ihm wieder die Tür schließt. /Musst du immer Kopf und Kragen riskieren? Was glaubst du passiert, wenn du stirbst?/, meckert das weibliche Monster an ihm rum, doch Haou ignoriert sie, ebenso wie seine Schmerzen. Dass er mit einem Bein schon im Grab gestanden hat, interessiert ihn ebenfalls nicht, denn all seine Sinne streben danach die Menschen zu retten, die seinetwegen verschwunden sind. Wie schon damals an der Duellakademie gibt er sich die Schuld für das Auftauchen von Nightshroud. >Wieso verfolgen mich die dunklen Gestalten immer? Hab ich einen Magneten in mir oder was? < Mit zusammengebissenen Zähnen folgt er dem Verlauf des Ganges, bis er zu einer Treppe kommt, die er hinabsteigt. Diese Treppe endet an einem geheimen Lift, der ihn wenige Meter vom See entfernt auf den Boden absetzt. /Wie willst du weitermachen? Dir ist doch klar, dass du in deinem derzeitigen Zustand rein gar nichts ausrichten kannst, oder?/, fragt Yubel, die sich nun doch Sorgen machen. Doch wie schon vorhin ignoriert Haou sie völlig. Es ist ja nicht so, dass er ihr keine Antwort geben will, vielmehr ist es so, dass er selbst keine Antwort auf diese Frage hat. Aber eines steht fest! Er wird nicht tatenlos in seinem Bett liegen und warten, dass noch mehr Menschen verschwinden. Grübelnd schreitet er langsam und in leicht gebückter Haltung zum See, an dessen Ufer er sich langsam nieder lässt und auf die kristallene Oberfläche sieht. Yubel, die sich das ganze Spektakel angesehen hat, verzieht sich beleidigt in seine Seele zurück. >Wenn er nicht mit mir reden will, dann soll er doch zusehen, wie er klar kommt. < „Wie bitte!“, erschallt es im Chor von Jim, Bastion und Hasselberry. Die Freunde können es einfach nicht glauben, vor allem Bastion nicht, denn er war ja selbst vor wenigen Minuten noch bei dem jungen König und da hat es nicht das geringste Anzeichen dafür gegeben, dass dieser bald aufwachen wird. Aber Jesse hat auch keinen Grund zu Lügen, immerhin würde er selbst viel glücklicher sein, wenn Haou endlich die Augen aufschlagen würde. „Und du hast überall nachgesehen?“, fragt Jim noch mal nach. Jesse weiß ja, dass er das nur tut um sicher zu gehen und eigentlich hat er auch keine Zeit deswegen zu schmollen, aber es verletzt ihn doch etwas – auch wenn er es nicht offensichtlich zeigt. „Ja verdammt. Weder in seinem Arbeitszimmer, noch im Gesellschaftsraum, im Badezimmer oder meinem Zimmer ist er zu finden und in seinem Zimmer ist er auch nicht!“ Der Krokodilliebhaber nickt verstehend. „Wir sollten die Anderen zusammentrommeln und nach ihm suchen.“ „Und was, wenn er wie all die anderen Men…“, fragt Hasselberry verzweifelt nach, doch er wird grob von Jesse und Bastion unterbrochen. „Erstens gibt es dafür gar keine Anzeichen und zweitens ist Haou nicht klein zu kriegen, selbst wenn er besinnungslos ist!“ Eingeschüchtert nickt der Dinofreak. „Da das geklärt ist, schlage ich vor, dass wir unsere Freunde zusammentrommeln und nach ihm suchen. Weit kann er ja schlecht gelaufen sein!“, meint Jim, der schon auf dem Sprung ist. Kurz nicken die Anderen mit dem Kopf, bevor auch sie sich in Bewegung setzen, um den Rest ihrer Freunde zusammen zu trommeln. Knapp eine Viertelstunde später haben sich alle im Thronsaal eingefunden. Selbst Tania ist dabei, auch wenn sie selbst hart auf ihrem Recht gepocht hat, um das durchsetzen zu können. „Okay, könnte mir mal jemand sagen, was dieser ganze Aufstand hier soll?“, kommt es gereizt von Chazz, der es langsam überhaupt nicht mehr lustig findet, wie oft Bastion seine Meinung doch ändert. Erst sollen sie sich umsehen und kurz darauf dürfen sie wieder im Schloss antanzen! Da kann man sich nur verarscht fühlen. „Hör auf hier herumzuheulen, Chazz. Wir haben wichtigere Probleme!“, fährt Jesse ihn an, der wirklich schlecht aussieht, wie die Freunde finden. „Und was genau sind diese Probleme?“, fragt Aster, der interessiert eine Augenbraue hebt. Tja, und da fangen die Sorgen an. In der Aufregung haben die vier Herren vergessen sich abzusprechen wie sie ihren Freunden all diese neuen Informationen beibringen. Die Stille die auf die Frage des Silberhaarigen eintritt, ist fast schon zum greifen nahe. Schließlich ist es Jim, der einfach anfängt. „Problem eins: Wir wissen wer diese Welt bedroht, aber keiner von uns hat eine Chance gegen ihn außer einer Person, wo wir beim nächsten Problem wären. Er ist verschwunden.“ So knapp sind die Freunde wohl noch nie in ihrem Leben aufgeklärt worden, wie in diesem Moment und deswegen würde es Bastion auch nicht im Geringsten wundern, wenn keiner von ihnen damit etwas anfangen kann. „Warum sollten wir keine Chance haben? Wir haben bisher immer gegen unsere Feinde gewonnen!“, ereifert sich Atticus, der sich nicht wirklich damit abfinden kann, dass er einfach auf sein Verschwinden warten soll. „Wer ist denn verschwunden? Wenn er so wichtig ist, warum steht er dann nicht unter besonderem Schutz?“, fragt Zane mit einer hochgezogenen Augenbraue nach. In seinen Augen ergibt hier so Einiges keinen Sinn. Seufzend sieht der Cowboy ein, dass die Anderen ihren Kopf entweder auf Urlaub geschickt haben oder zu faul sind, um ihre grauen Gehirnzellen selbst anzustrengen. Aber bevor er die Gelegenheit bekommt den Mund aufzumachen, übernimmt das schon Jesse. „Was deine Frage betrifft, Atticus, kann dir Tania sicher eine bessere Antwort geben als wir und deine Frage wird damit auch gleich beantwortet, Zane.“ Überrascht wenden sich alle an Tania, die ihr Erlebnis noch einmal erzählt und als ihnen dann klar wird, was los ist, sieht man weit und breit erstarrte Gesichter. „Jetzt versteh ich so einiges. Aber wenn es sich wirklich um diesen Feind handelt, dann…“ Plötzlich macht es bei Syrus Klick. Fassungslos starrt er Jesse an. „A-aber…“, stottert er vor sich hin. Jesse wendet sein Gesicht nur schuldbewusst ab, denn er macht sich wahnsinnige Vorwürfe. Wäre er im Zimmer geblieben, dann müssten sie nicht nach ihm suchen. „Wo ist er?“, ergreift Aster das Wort, der wohl auch eins und eins zusammengezählt hat. „Deswegen seit ihr ja hier. Er ist verschwunden und wir müssen ihn suchen! In seinem Zustand ist es viel zu gefährlich für ihn!“, antwortet Hasselberry grimmig. Er kennt mittlerweile die Sturheit seines Freundes, aber das er auch noch so verantwortungslos sich gegenüber ist… Das schlägt dem Fass schon den Boden aus. „Wie, er ist weg? Das geht doch gar nicht!“, mischt sich Yusuke ein. „Miss Fontaine hat doch gesagt, dass Jaden in nächster Zeit nicht aufwacht!“ Die erwähnte Ärztin betritt in eben diesem Moment den Thronsaal, doch weil sie noch nicht versteht, um was es geht, hört sie erst einmal zu. „Tja, ein Trugschluss, wie wir ja jetzt wissen.“ Jim setzt sich erst einmal, während Jesse sich plötzlich an etwas erinnert. „Das meinte sie also!“ Sich wegen seiner eigenen Dummheit fast selbst schlagend, lässt er sich auf den Boden sinken. Die Erkenntnis macht es ihm noch schwerer sich von seinen Selbstvorwürfen zu befreien. „Könntest du uns vielleicht auch einweihen? Was meintest du mit ‚Das meinte sie also? ‘ Wer ist SIE?“, fragt Chumley in einem ruhigen Tonfall nach, damit sich der Türkishaarige nicht in die Ecke getrieben fühlt. Dieser hebt kurz seinen Kopf und schaut in die ruhigen Augen des Kartendesigners, der ihn aufmunternd anlächelt. „Yubel! Sie hat mir gesagt, dass er bald aufwachen wird, aber ich hab es nicht verstanden!“ „Mach dir darüber mal keinen Kopf. Wir sollten ihn einfach suchen gehen.“, erwidert Syrus, der dem Schweden eine seiner Hände auf die Schulter gelegt hat und diese aufmunternd drückt. „Kopf hoch. Wir werden ihn schon gesund und munter wiederfinden.“ Neuen Mut fassend, erhebt sich der Kristallungeheuerdeckduellant und macht sich zusammen mit dem Rest der Gruppe auf die Suche nach seinem Liebsten. Während die Freunde nach dem Vermissten suchen, überlegt dieser, wie er von hier weg kommt, um ein anderes Dorf vor den Untergang zu bewahren, denn seit er Yubel in sich trägt, bekommt er Visionen von Übergriffen, wenn diese von Nightshroud und seinen Handlangern ausgehen. Und eine davon hat er erst vor sehr kurzer Zeit gehabt, was ihn sehr beunruhigt, denn als so etwas Ähnliches passiert ist, konnte er nicht helfen, doch jetzt sieht die Situation anders aus – zumindest würde es das, wenn er hier wegkommen würde. Sein eigener Gesundheitszustand gibt ihm zu denken und das sicher nicht nur, weil Yubel sich alle fünf Minuten deswegen sehen lässt und ihn deswegen mit Fragen nervt. Sein anderes Problem ist das fehlende Fortbewegungsmittel. /Sieh es doch ein! Du bist im Moment nicht einmal in der Lage um auf dich selbst aufzupassen./ Wieder einmal erscheint Yubel nur, um dem Brünetten ins Gewissen zu reden, doch der Erfolg bleibt aus. Stattdessen darf sie sich wieder einmal seine Meinung anhören. „Sag mal, wie lange willst du mich noch nerven?“, knurrt Haou grimmig. Wie er es hasst bevormundet zu werden. Als wenn er nicht selbst am besten wüsste, dass er im Moment nicht in der besten Verfassung ist. Wenn es nur nach ihm gehen würde, dann würde er jetzt in seinem gemütlichen Bett liegen und sich von Jesse nach Strich und Faden verwöhnen und verführen lassen, aber hier geht es nicht nur um ihn. Als er hierher gekommen ist, da hat er die Verantwortung für all diese Menschen übernommen und nun zählen sie auf ihn und was macht er? Er lässt sich von so einer lächerlichen Verletzung ausknocken. Wo bleibt denn da die Gerechtigkeit? /Du solltest wirklich auf den anderen Geist in dir hören./ Erschrocken springt der Japaner auf, geht dann aber sofort stöhnend in die Knie und hält sich mit zusammengekniffenen Augen und fest zusammengebissenen Lippen die Seite, um so den Schmerz etwas zu dämmen, doch es gelingt ihn nicht im Geringsten. Eine Träne löst sich aus den trüben schokobraunen Augen, die bald darauf zu Boden tropft. „Musste das sein, Professor Banner?“, knurrt der junge Herrscher mit angestrengter Stimme. /Ich glaube, du willst darauf keine ehrliche Antwort./, erwidert der Angesprochene, der sich in einem unbedachten Moment aus dem Magen von Pharao geschlichen hat, um nach seinem Schützling zu sehen. Unterwegs hat er dann mitbekommen, dass dieser vermisst wird und weil er weiß wohin sich der Heldendeckduellant immer verzieht, wenn er allein sein will, ist er sofort hierher gekommen. Zu seiner Antwort kommt der Brünette nicht mehr, denn durch die Schmerzen holt ihn die erlösende Schwärze schnell wieder ein. Das Letzte, das Haou noch mitbekommt ist, dass er zur Seite kippt. Sofort erscheint Yubel, die ihn abfängt und vorsichtig in den Sand legt, während sie mit dem Kopf schüttelt. Sie selbst ist ja schon stur, aber ihr Schützling übertrifft sie bei weitem! /So ein Sturkopf. So was gibt es kein zweites Mal!/, brummt das weibliche Monster rum, woraufhin Banner in schallendes Gelächter ausbricht. Einige Zeit lässt sich Yubel das ja noch gefallen, doch dann platzt ihr der Kragen. /Sind Sie bald mal fertig? Was gibt es da überhaupt zu lachen?/, fährt sie den armen Toten an, welcher sich nur schwer wieder beruhigen kann. /Sei nicht immer so streng zu ihm! Und doch, es gibt einen Zweiten./, erklärt der Professor japsend. Zu seinem Glück versteht Yubel nicht viel von seinem atemlosen Geplapper, sonst müsste er jetzt wohl um sein Leben rennen. Sich langsam beruhigend, schaut der Schwarzhaarige auf den schlaffen Körper im Strand. /Wie bekommen wir ihn hier nur wieder weg?/ Ein kleines Grinsen ziert die Züge das Wesen mit den unterschiedlichen Augen. /Ach, dass Problem löst sich wie von selbst./, versichert Yubel, wofür sie einen skeptischen Blick seitens des toten Mannes einfängt. >Die heckt doch schon wieder was aus! < Obwohl sich der Großteil der Freunde noch gar nicht im Schloss auskennt, trennen sie sich um effektiver suchen zu können. Syrus schaut sich das Obergeschoss oberhalb der Gemächer von Haou und Jesse genauer an, obwohl er im Nachhinein auf diese Erfahrung verzichtet hätte. Das Erste, was ihm auffällt, ist der staubige Boden und die Spinnenweben, in welche sich der jüngste Truesdale immer wieder verheddert und laut aufschreit. Seine Schreie sind wohl noch auf eine Entfernung von zwölf Kilometern zu hören. Sobald er sich einigermaßen beruhigt hat, schaut er sich im Raum genauer um und staunt nicht schlecht. Das Turmzimmer ist riesig und würde durch die großen Fenster sehr hell sein, wenn man sie denn sauber macht. „WOW“, komm es entzückt von Syrus, der aus dem Staunen gar nicht mehr raus kommt. „Hier könnte man ein riesiges Büro einbauen. Mit der umwerfenden Sicht würde die Arbeit doch viel mehr Spaß machen!“ Gerade als er zu eines der unzähligen Fenster gehen will, laufen ihm Ratten vor die Füße, woraufhin er einen solchen Schreck bekommt, dass er rückwärts stolpert und fast die Treppe herunter gepurzelt wäre. Normalerweise müsste er die Ratten gewöhnt sein, immerhin gab es in der Slifer Red Unterkunft haufenweise solcher Viecher, aber weil er später im Obelisk Blue Dom und dann in einer Villa gelebt hat, scheint er diesen Anblick nicht mehr gewöhnt zu sein. Er richtet sich mühelos wieder auf und sucht trotz dieser Zwischenfälle weiter nach seinem verschwundenen besten Freund, obwohl er selbst nicht glaubt, dass dieser sich hier oben verkriechen würde, zumal es ja sonst Spuren geben müsste und die fehlen, wie unschwer an Syrus lautem Geschrei auszumachen ist. Seufzend schaut er sich weiter um, bis er es schließlich für ausreichend hält und in den Thronsaal zurückkehrt, denn dort wollen sich alle treffen, sobald jeder seinen Bereich abgesucht hat. Zu allem Überfluss ist er der Erste, der fertig ist, wie er feststellt, als er den riesigen Raum mit dem Thron betritt. Der erste Gedanken, der ihm kommt ist: >Ich will hier nicht tatenlos ausharren und warten bis die Anderen wiederkommen und erzählen, dass auch sie ihn nicht gefunden haben. < Entschlossen steht er auf und verlässt den Thronsaal wieder, um in einem anderen Teil des Schlosses weiter zu suchen. Jim unterdessen schaut sich die Stallungen genauer an. Sollte Haou wirklich verschwinden wollen, dann geht das nicht ohne Pferd. Zu seiner Erleichterung sind aber noch alle Pferde in ihren Boxen. Nichtsdestotrotz schnappt er sich den Stallburschen, um in Erfahrung zu bringen, ob es noch mehr Pferde im Schloss gibt und ob jemand unbemerkt mit einem verschwinden kann. Doch zu seinem Leidwesen erfährt er, dass der eigentliche Stallbursche gerade Urlaub hat, der genehmigt worden ist. „Ich kann Ihnen leider nicht genau sagen, wann er wieder kommt.“, erklärt die Aushilfe weiter. „Können Sie mir denn sagen, ob es hier noch weitere Pferde oder Stallungen gibt?“, fragt Jim nach. Irgendwer muss doch wissen, ob noch andere Tiere verpflegt werden oder nicht! „Nein, tut mir Leid. Außer diese hier...“, dabei zeigt er auf die gut dreißig Tiere, „… gibt es keine weiteren. Zumindest nicht hier auf dem Schloss.“ „Gibt es noch andere Möglichkeiten, um sich von hier abzusetzen?“, fragt der Australier weiter nach, immerhin könnte es sein, dass der junge Herrscher gar nicht die Zeit oder die Kraft hatte, um sich ein Pferd zu holen. „Schon, aber… Warum wollen Sie das alles wissen?“, fragt der Ersatzstallbursche skeptisch nach. Der Mann mit dem platinblonden Haaren ist schlauer als er aussieht, denn sonst wäre er wohl nicht so hellhörig geworden. „Wir wollen für mehr Sicherheit sorgen, deswegen führen wir einen Test durch. Einer unserer Männer hat sich als Testperson aus dem Schloss geschlichen und wir müssen herausfinden, wie er das gemacht hat.“, redet sich Jim schnell raus. Er weiß selbst, dass das nicht unbedingt die beste Ausrede ist, aber zu seinem Glück schluckt sein Gegenüber diese lausige Ausrede. „Ach so. Und ich dachte schon, dass einer der Gefangenen ausbrechen konnte.“, erwidert dieser erleichtert, woraufhin es Jim ist, der hellhörig wird. „Gefangene?“ Wieso nur schockiert ihn so eine Nachricht? In jedem Land gibt es Menschen, die gegen Gesetze verstoßen, warum sollte es also hier anders sein? „Ja, einige Leute, die es auf unsere Majestät abgesehen hatten, sitzen hier ein und korrupte Fürsten, die seine Hoheit betrügen wollten, befinden sich ebenfalls dort.“, berichtet der Platinblonde und reißt mit seinen Worten Jim aus den Gedanken. „Danke für die Auskunft.“ Einen Moment zögert er noch, doch dann dankt er dem Mann noch für dessen Zeit und verabschiedet sich, um sich wieder auf den Weg zum Thronsaal zu machen. >Wo bist du nur, Jay? <, fragt er sich seufzend. Während sich Jim Informationen über die Gefangen geben lässt – wen auch nur durch Zufall – so schaut sich Chazz die Räumlichkeiten etwas genauer an. Sein eigentliches Gebiet, das er nach Haou absuchen sollte, liegt ein Stockwerk über den Gefängnistrackt, aber da ist es ihm zu langweilig gewesen, also sucht er hier. >Erstaunlich, dass der gutmütige Jaden es geschafft hat Leute einsperren zu lassen, wo er doch sonst in jedem Feind etwas Gutes gesehen hat. <, spottet der Schwarzhaarige in Gedanken. Bei genauerem Hinsehen stellt er fest, dass die Verbrecher es hier unten wirklich gemütlich haben. „Fast wie in einem Erholungscamp!“ Chazz weiß wirklich nicht, ob er über diese Tatsache heulen oder lachen soll. Schließlich entscheidet er sich einfach nur dafür hämisch zu Grinsen und den Kopf zu schütteln. Die einzelnen Zellen sind groß gehalten und mit bequemen Möbeln ausgestattet, sodass man eigentlich eher das Gefühl hat man betritt ein Wohnzimmer, dass mit Gitterstäben abgetrennt worden ist. Zudem sind nur wenige von ihnen besetzt. >Wahrscheinlich würde dieser Dummkopf auch noch diese Verbrecher laufen lassen, wenn Bastion oder Hasselberry es ihm nicht untersagen würden. < Weiter gehend, betritt Chazz schnell das Bad, in welchem man sich verlaufen könnte, weil es so groß ist und ebenfalls eine edle Einrichtung besitzt. Schon allein die doppelte Eckbadewanne ist ein richtiger Hingucker und dann erst die große Dusche! Vom Waschbecken und der Toilette ganz zu schweigen. Der Schwarzhaarige kann nur staunen und anfangen die Gefangenen zu beneiden, obwohl er und der Rest der Freunde auch schöne Bäder besitzen, so kommen diese aber nicht an dieses hier ran. >Ich sollte mich wohl doch so langsam daran machen diesen Idioten zu finden, sonst heulen die Anderen nur wieder rum! < Schweren Herzens wendet er sich wieder um und geht zurück, ohne großes Aufsehen zu erregen. Sobald er im Stockwerk darauf ankommt, beginnt er die leidliche Suche nach seinem verloren gegangenen Freund. Bastion und Tania suchen im Westflügel das Obergeschoss ab, während Aster und Axel sich das Mittelgeschoss vornehmen und Yusuke mit Atticus kümmern sich um das Untergeschoss. Wie schon bei Syrus ist auch das Mittelgeschoss des Westflügels mit Spinnenweben völlig verklebt. „Wenn er wirklich hier ist, dann fress ich einen Besen!“, erklärt Aster sofort, als er sich umsieht. „Der erste Eindruck kann oft täuschen. Nur weil hier alles unberührt aussieht, muss es dass noch lange nicht sein.“, erwidert Axel nur, welcher anfängt die Spinnenweben zu beseitigen, damit sie ohne Probleme weiter gehen können, nicht damit Aster noch rumjammeren kann, dass er sich seine Frisur völlig zerstört. „Können wir dann weiter?“, fragt Axel nach, allerdings bleibt eine Antwort aus, stattdessen zieht der Silberhaarige einfach an ihm vorbei und sieht sich schon mal sorgsam um. „Wenn du da Wurzeln schlagen willst, dann sag einfach Bescheid.“, meint Aster, der schon fast am anderen Ende des Mittelgeschosses angelangt ist. Obwohl er eigentlich überaus beleidigt sein sollte, ist er es nicht, denn er weiß wie er Aster zu nehmen hat. Langsam folgt er dem Profiduellanten, wobei er seine Umgebung nicht aus den Augen lässt. „Hier sollte man echt mal so was wie ein Kommunikationssystem integrieren.“ In Axels Augen würde so eine Anschaffung einiges leichter machen und das Erste, was er machen würde wäre Haou einen Peilsender verpassen, damit sie ihn nicht mehr suchen brauchen. „Eine gute Idee. Dann solltest du vielleicht gleich damit anfangen.“, meint Aster, der umdreht und wieder zu ihm zurück kommt. „Denn dann würden wir uns diesen Aufstand ersparen. Übrigens, hier ist er nicht.“ So was in der Art hat der Schwarzhaarige schon befürchtet. „Dann lass uns zurück zu den Anderen gehen.“, meint Axel nur. Gemeinsam gehen sie wieder ins Erdgeschoss, wo sie auf die anderen beiden Gruppen warten. Bastion sucht von sich aus die rechte Seite des Obergeschoss ab, während sich Tania die linke Seite vornimmt. So arbeiten sie sich schneller und konsequenter durch, aber bisher hat keiner von ihnen auch nur einen Hinweis auf dem Aufenthaltsort von Haou gefunden und das bereitet vor allem Bastion sorgen. >Wo bist du nur, Haou? Wir machen uns alle Sorgen um dich. < Der Schwarzhaarige betritt das letzte Zimmer auf seiner Seite, in welchem er sich umsieht, doch auch hier ist der junge König nicht. >Warum sollte er denn auch ausgerechnet hier sein? < Ans Fenster gehend, seufzt er kaum hörbar, bevor er die Scheibe mit einer Hand und seiner Stirn berührt und für kurze Zeit die Augen schließt. Als jemand eine Hand auf seine Schultern legt, öffnet er ruckartig die Augen. „Mach dir keine Sorgen. Wir werden ihn schon finden.“ Bastion ist so tief in seinen Gedanken gewesen, dass er gar nicht wahr genommen hat, dass seine Lebensgefährtin ebenfalls ins Zimmer gekommen ist und ihn nun versucht aufzumuntern. „Bist du mit deiner Hälfte schon durch?“, fragt er überrascht nach, ohne auf ihre Worte einzugehen. „Er ist hier nicht. Aber ich glaube, dass wusstet du schon vorher, hab ich recht?“ Die Bestätigung in Form eines gewissen Kopfschüttelns folgt auf dem Fuße. „Lass uns nach unten gehen.“ Widerwillig wendet er sich vom Fenster ab und folgt seiner Freundin ins Untergeschoss. Atticus hat die Schnauze gestrichen voll davon in dem Gewölbe mit all den ekligen Krabbelviechern nach dem Japaner zu suchen, der seiner Meinung nach unter Garantie nicht hier zu finden ist. „Können wir endlich zurück? Hier ist er nicht!“, jammert der ältere Rhodes rum und das nicht erst seit gerade eben. Yusuke hat bisher sein Bestes gegeben, um seinen besten Freund zu ignorieren, doch irgendwann kann auch er nicht mehr so tun, als wäre nichts. „Kannst du mal die Klappe halten und stattdessen einfach weiter suchen?“ Wenn er nicht so genervt wäre, dann würde er wohl auch in einem wesentlich freundlicheren Tonfall mit seinem Freund reden, aber so nicht. Bevor Atticus aber etwas darauf erwidern kann, erscheint Honest neben den Grünhaarigen. /Dein Freund hat Recht. Er ist nicht hier./, erklärt das Monster, woraufhin der Brünette fast einen Freudentanz aufführt. „Ha, siehst du! Ich hatte Recht!“, grinst der ehemalige Obelisk Blue Student. „Ja, ja!“, murrt der Detektiv nur, ohne weiter darauf einzugehen. „Weißt du, wo er sich befindet?“ Der Geist eines Mannes mit Flügeln schließt kurz die Augen, so als würde er sich konzentrieren, bevor er diese wieder öffnet und schließlich nickt. /Ja, ich kann ihn spüren. Immerhin habe ich einige Zeit in seiner Seele verbracht./ Atticus schweigt sofort, weil er sich nur zu gut an diese gruselige Gegebenheit erinnern kann, die ihm noch heute eine Gänsehaut beschert. >Wahrscheinlich kann das nicht jeder. Das muss wohl auch an Yubels Macht liegen. < Schon komisch, dass ihm dieser Gedanke nicht schon viel früher gekommen ist. Schnell schüttelt er seinen Kopf, um wieder klar denken zu können. „Wo genau befindet er sich?“, fragt Yusuke hoffnungsvoll nach, doch darauf bekommt er keine eindeutige Antwort. /Er befindet sich in der Nähe von Wasser./, erwidert Honest entschuldigend, doch der Grünhaarige winkt nur ab. „Ach was. Zumindest haben wir jetzt einen Anhaltspunkt.“ Daraufhin wendet sich der Detektiv dem Profiduellanten zu. „Lass uns zum Treffpunkt gehen und unser weiteres Vorgehen besprechen.“ So trotten die beiden zurück zur Treppe, die zu den anderen Geschossen führt, aber als sie dort ankommen, werden sie bereits von zwei ihrer Freunde erwartet, während die anderen beiden lautstark zu hören sind, wie sie sich ebenfalls nach unten bewegen. „Und, hattet ihr Erfolg?“, fragt Bastion niedergeschlagen, als und Tania endlich am Treppenende angekommen sind und nun in die Runde sehen. Als die restlichen vier Personen dann auch noch mit dem Kopf schütteln, kann sich Bastion nicht mehr auf den Beinen halten. „Das darf doch alles nicht wahr sein! Wenn die Wunde wieder aufgeht, dann verblutet dieser Idiot!“ Yusuke kniet sich vor ihm hin und legt ihm beide Hände auf die Schultern. „Keine Sorge. Wir haben einen Anhaltspunkt.“ Hoffnung ist in den schwarzen Augen des Knieenden zu sehen. „Wie meinst du das?“ Atticus grinst über das ganze Gesicht. „Honest hat ihn aufgespürt. Er ist irgendwo hier, wo Wasser zu finden ist.“ Man kann förmlich sehen, wie das Gehirn des Mathegenies auf Hochtouren arbeitet. >Wasser… Wasser… Wo haben wir Wa…< Die Lösung fällt ihm wie Schuppen von den Augen. Mit einem Satz ist er auf den Beinen und ehe noch jemand etwas sagen kann, ist er auch schon weg. „Was hat der denn?“, fragt Aster nach, der nicht wirklich versteht, was hier gerade vorgefallen ist. „Er hat wohl eine Ahnung, wo genau er zu finden ist. Vielleicht sollten wir ihm folgen.“, schlägt Tania vor, womit alle einverstanden sind, woraufhin die zurückgebliebenen die Beine in die Hand nehmen und hinter Bastion her jagen. Hasselberry hat sich vorgenommen noch einmal mit den Wachposten zu reden, ob sie den jungen Herrscher irgendwo gesehen haben, aber alle Wachen im Schloss haben weder was gesehen noch gehört, was den Dinofanatiker stutzig macht, denn wenn man ein Zimmer verlässt, dann macht man Geräusche. >Sehr merkwürdig. < Sich bedankend macht er sich auf den Weg zu den Wachen, die draußen aufgestellt sind, um auch diese zu befragen. Nach und nach nimmt er sich jeden Mann vor, bis er bei den Wachen am Tor angelangt, doch die Antwort ist immer dieselbe: „Tut mir Leid, seine Hoheit ist hier nicht vorbei gekommen.“ Seufzend fragt er auch die Torwächter, doch auch sie haben keine andere Antwort für ihn, als all die Anderen. Grimmig will er sich vom Tor abwenden, als er weiter hinten eine Gruppe alter Männer ausmacht, die sich schnell aufs Schloss zubewegen. „Auch das noch!“ Mit der Hand fährt sich der ehemalige Ra Yellow Student über das Gesicht. „Was ist?“, fragt plötzliche eine andere Stimme, die ihm seit mehr als drei Jahren sehr vertraut ist. „Wir bekommen ungebetenen Besuch.“, erwidert Hasselberry, ohne sich umzudrehen. Bastion, der eigentlich ganz wo anders hin will, ändert seine Rute und kommt knapp neben den Dinodeckduellant zum stehen, um sich selbst ein Bild von der Situation machen zu können. Als er aber sieht, was auch sein Freund schon gesehen hat, entgleiten ihm sämtliche Gesichtszüge. „Mit denen habe ich gar nicht gerechnet.“ Tania und Co. treffen schließlich auch bei ihnen ein und tauschen verwirrte Blicke, bis Tania selbst auch auf die herannahenden Männer aufmerksam wird und sich erschrocken die Hände vor dem Mund schlägt. „Was geht denn hier vor?“, fragt Aster nach, doch als Antwort wird nur in die Richtung gezeigt, in welcher sich die Gruppe von Männern befindet. „Wer sind denn die?“, will Atticus wissen, welcher die ganze Aufregung nicht nachvollziehen kann. „Das dort sind die Mitglieder des Thronrates und die wollen den König sprechen, welchen wir vermissen.“, erklärt Bastion, der krampfhaft darüber nachdenkt, wie er die alten Kerle vom Schloss und somit von ihren eigenen Sorgen fern halten kann. Jesse währenddessen weiß nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Die Sorge um seinen Liebsten treibt ihn fast die Wände hoch. >Wo kann ich dich nur finden, Jay? < Aus Verzweiflung beginnt er mit seinem Saphiranhänger zu spielen, der an einer Kette um seinem Hals befestigt ist. „Kuri, kuri, kuri, kuri!“ Ruckartig hebt der Türkishaarige seinen Kopf, als er die allzu bekannten Töne vom Duellgeist seines besten Freundes vernimmt. „Geflügelter Kuriboh!“ Der erleichterte Unterton in seiner Stimme ist wohl kaum zu überhören und als er dann auch noch seinen eigenen Duellgeist erblickt, ist er schon fast ausgelassen. „Könnt ihr mich zu Jaden führen?“, fragt er hoffnungsvoll, wobei er sich mit seiner Frage hauptsächlich an Kuriboh wendet, welcher aufgeregt mit den Flügeln schlägt und dann umdreht. Verwirrt schaut sich der Schwede das an, doch als die braune Fellkugel davonfliegt und er wie angewurzelt stehen bleibt, hilft ihm Rubin auf die Sprünge. „Ruby, ruby, ruby!“ Daraufhin macht sich die lilafarbene Katze daran ihrem geflügelten Freund zu folgen. „Hey, wartet!“, ruft Jesse ihnen hinterher, dann setzt er sich schließlich auch endlich in Bewegung. Überrascht stellt er fest, dass die beiden Geister zielsicher ins Hauptgebäude rennen, woraufhin sie die Treppe nehmen und den Korridor zu den Privatgemächern des Herrscherpaares aufsuchen, von welchem sie erst ins Gemach des jungen Königs und dann in dessen Arbeitszimmer gehen. Als Jesse endlich zu ihnen stößt ist er zum einen völlig außer Atem und zum anderen sehr verwirrt. „Was wollen wir hier?“, fragt er die Beiden, die ihn mit ihren Augen glücklich ansehen. Kuriboh fliegt zur Wand, hinter welche sich der begehbare Kleiderschrank von Haou befindet und zeigt mit einem seiner grünen Pfoten auf eine unebene Stelle, die man nur bei genauerem Hinsehen wahr nimmt. „Kuri, kuri!“ Das Monster fordert den Türkishaarigen auf die Stelle zu berühren, was sich der Schwede nicht zweimal sagen lässt. Mit schnellen Schritten kommt er auf die Wand zu, drückt die Stelle und erschreckt sich fast zu Tode, als sich die Wand öffnet und einen Geheimweg frei gibt. Das geflügelte Monster schwebt sofort vertrauensvoll hinein, woraufhin der Türkishaarige vermutet, dass Kuriboh schon sehr oft diesen Weg genommen hat. Ohne weiter zu zögern läuft er dem geflügelten Wesen hinterher, dicht gefolgt von Rubin. Der Weg geht nicht mehr lange gerade aus, denn bald darauf folgt eine Treppe, die zu einer Art Fahrstuhl führt, den Jesse, Kuriboh und Rubin nehmen und schließlich ebenfalls dort den Boden berühren, wo ihn Stunden zuvor Haou berührt hat. Sobald sie ausgestiegen sind, schauen sie sich suchend um. Der Profiduellant staunt nicht schlecht, denn er findet diese Umgebung einfach nur traumhaft und wenn er sich so umsieht, dann gibt es keinen anderen Weg, um hierher zu kommen. Kuriboh und Rubin machen sich schon mal auf dem Weg zu dem Vermissten, während sich der Schwede noch etwas umsieht, doch als er die aufgeregten Stimmen der beiden Duellmonster hört, interessiert ihn die Umgebung nicht mehr im Geringsten, denn nur Eines ist ihm in diesem Moment am Wichtigsten: Herauszufinden weswegen die beiden Geister so aufgeregt sind. Je dichter er den Stimmen kommt, desto mehr hört er und da fällt ihm eine Stimme auf, die er in den letzten Stunden so gern hören wollte und die er unter Hunderttausenden wieder erkennen würde. „Was macht ihr beide denn hier? Wie kommt ihr hier runter?“, fragt Haou leise und kraftlos nach, kaum das sich die beiden Geister förmlich auf ihn gestürzt haben. Da er aber noch immer sehr geschwächt ist und erst vor wenigen Minuten wieder aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht ist, haut ihn dieser Überfall von den Beinen, sodass er nun im Sand liegt, während zwei vergnügte Geister auf ihm rumspringen. „Sie haben mich zu dir geführt, Jay.“ Die schokobraunen Augen weiten sich, als dessen Besitzer die Stimme erkennt. „Ich bin schon lange nicht mehr Jay genannt worden, Jes.“, erwidert Haou lächelnd, während er sich mühselig aufrichtet, was zur Folge hat, dass beide Monster in seinen Schoss purzeln. „Mich hat auch schon lange niemand mehr Jes genannt.“, erwidert der Schwede lächelnd, bevor er sich vor den Brünetten kniet und in dessen schöne Augen sieht. „Verrätst du mir, warum du einen Geheimgang in deinem Arbeitszimmer eingebaut hast?“ Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)