Die Sinne eines Jägers von abgemeldet (Wer hat Angst vorm Haifischmann?) ================================================================================ Kapitel 8: Feuriges Temperament ------------------------------- Tilya hatte gerade begonnen, sich die Zähne zu putzen, als sie hörte, wie Kisame die Türe des Zimmers von außen abschloss. Er hatte sie eingesperrt! „Kisame!“ schrie sie mit Zahnpastaschaum vorm Mund. Doch ihr Sempai hatte sich aus dem Staub gemacht. Einerseits war Tilya froh, dass ihr nun eine Gnadenfrist gesetzt worden war;- jede Minute zählte, in der sie darüber nachdenken konnte, wie sie es diesmal schaffen sollte, Kisame von sich fern zu halten. Andererseits gab es nicht viel, was die Alverliekin mehr hasste, als alleine in einem dunklen Raum eingesperrt zu sein. Jetzt bloß nicht nervös werden! Als Tilya verzagt aus dem vergitterten Schlafzimmerfenster starrte, sah sie den nachtschwarzen Himmel, der über den Dächern des abendstillen Dorfes ruhte. In den Gassen war nichts los. Keine Menschenseele ließ sich blicken. Ob sie trotzdem um Hilfe schreien sollte? Mit Sicherheit war dies keine gute Idee. Seufzend schlenderte die Alverliekin zurück ins Badezimmer und wusch sich in aller Seelenruhe. Wenigstens wollte sie die Zeit, in der sie nicht von Kisame belauert wurde, sinnvoll nutzen… Vielleicht kam ihr ja dabei noch der rettende Gedanke, wie sie einen Ausweg aus ihrer misslichen Lage finden konnte. Jedenfalls wollte die junge Frau keine leichte Beute für den rücksichtslosen Haifischmann werden, ganz egal, ob er sie nun aus dem Bordell befreit hatte, oder nicht! Als Kisame mit zwei Litern Sake bewaffnet ins Wirtshaus zurückkehrte, fiel ihm gleich der beunruhigende Geruch nach verbranntem Holz auf, der ihn im Treppenhaus empfing. Dem Akatsuki schwante Übles; er beschleunigte seinen Schritt, gelangte zu seiner Zimmertür, und schloss rasch auf. Rauchschwaden stoben ihm entgegen. Das Zimmer sah aus, als hätte ein Orkan in ihm gewütet. „Tilya!“ hustete Kisame. „Wo zum Teufel steckst du?“ „Hier…“ erscholl es schuldbewusst aus dem Badezimmer. Kisame hetzte ins türenlose Badezimmer und rutschte fast auf den nassen, glatten Fliesen aus. „Verdammt!“ fluchte der Akatsuki. Die Kleine hatte anscheinend den halben Duschraum unter Wasser gesetzt! Nun stand sie am Fensterchen und wedelte wild mit einem Handtuch herum, um den Qualm heraus zutreiben. „Das ganze Gästezimmer ist verwüstet, Tilya!“ brüllte der Haifischmann ungehalten. „Was hast du gemacht?“ „Ich hab nur versucht, hier rauszukommen, Mann!“ giftete die Alverliekin und ließ demonstrativ einige kleine Blitze um ihre Fingerspitzen tanzen. „Und zwar DAMIT! Hat nicht geklappt, wie Sie sehen. Dafür stand der Kleiderschrank plötzlich in Flammen. Zum Glück konnte ich das Feuer schnell löschen, sonst wäre ich hier in diesem abgeschlossenen Raum lebendig verbrannt!“ „Mäßige deinen Ton, Kleine!“ donnerte Kisame zurück. „Habe ich dich dazu beauftragt, Fluchtversuche zu unternehmen? Nein! Da siehst du mal, wie das enden kann, wenn man sich dem Willen seines Meisters widersetzt!“ Tilya klatschte entnervt das nasse Handtuch auf den Boden und raufte sich die Federn. Kisame sah sich prüfend in den Zimmern um. Es stank hier bestialisch nach Rauch, die Einrichtung war zum größten Teil demoliert, der Kleiderschrank war nur noch ein verkohlter Trümmerhaufen, es existierte keine Badezimmertür mehr, und der Duschraum selbst ähnelte mehr einem Aquarium als allem anderen. Er warf einen wütenden Blick auf die schmächtige Alverliekin, die sich verlegen darum bemühte, den Badezimmerboden zu trocknen. Wie konnte so ein zierliches Persönchen nur solch ein verheerendes Chaos anrichten? An Sex war in diesem Ambiente jedenfalls nicht mehr zu denken. Für heute würde er sich geschlagen geben. Kopfschüttelnd begann er, seine Sachen zusammenzupacken, und wies Tilya an, dasselbe zu tun. Als die junge Frau nach dem Grund fragte, erklärte ihr Kisame, dass sie nun zu dritt in Itachis Zimmer nächtigen würden. Itachi zeigte sich nicht sonderlich begeistert, als es an seiner Tür klopfte, und ein missgelaunter Haifischmann samt gefiedertem Gefolge herein stampfte, mit der unangenehmen Botschaft im Gepäck, dass man dem werten Herrn Uchiha in dieser Nacht Gesellschaft zu leisten gedachte. Der werte Herr Uchiha starrte seine ungeladenen Besucher finster an. „Und warum leistet ihr beide euch nicht gegenseitig Gesellschaft,- und zwar in dem anderen Zimmer?“ „Es gibt kein anderes Zimmer mehr.“ knurrte Kisame mit einem vernichtenden Blick auf seine Gefährtin. „Aha.“ entgegnete Itachi einsilbig. Er wollte lieber gar nicht wissen, welche Geschichte hinter dieser Aussage steckte. So drehte er den beiden primitiven Wahnsinnigen die Kehrseite zu, und versuchte, ihre Anwesenheit zu ignorieren und einzuschlafen. Kisame richtete leise schimpfend auf dem harten Boden ein notdürftiges Lager für ihn und seine Alverliekin her. Diese Nacht hatte er sich ganz anders ausgemalt… Aber nun musste er sich beherrschen; es wäre ein Zeichen der Respektlosigkeit gewesen, sich in Itachis Gegenwart an der lieblichen Alverliekin zu versündigen. Grob zerrte er Tilya zu sich hinunter und umschlang ihren kleinen, wärmenden Körper mit seinen schweren Armen, so dass er ihren Herzschlag in seinem eigenen Körper spüren konnte. Geduldig wartete er ab, bis sein eigenes Herz im selben Rhythmus wie ihres schlug. So konnte sie ihm nicht des Nachts entfliehen, wenn er schlief. Sofort würde der Haifischmann erwachen, wenn das vertraute Pochen ihres Pulses ausblieb. Sie fühlte sich gut an. So lebendig, so voller Energie! Durch seinen Akatsuki-Mantel hindurch spürte er ihren warmen, aufgeregten Atem auf seiner Brust. Nicht gerade unangenehm… Ein Gefühl, an das man sich gut und gern gewöhnen konnte… Es dauerte lange, bis sich Tilyas Atmung tief und gleichmäßig vernehmen ließ. Kisame hätte das schlummernde Mädchen gerne noch viel enger, viel fester an sich gedrückt, aber er befürchtete, der Kleinen sämtliche Knochen in ihrem zierlichen Körper zu brechen, wenn er diesen Wunsch in die Tat umsetzte. Doch er ließ sie schlafen. Morgen war ja auch noch ein Tag… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)