Abseits des Weges von Flordelis (Erinnerungen sind wie Fragmente) ================================================================================ „Was hat denn nun ein Hase damit zu tun?“ ----------------------------------------- Es war immer wieder ein Erlebnis, sie zu beobachten. Kieran, der sonst eigentlich nicht dafür bekannt war, Unterhaltung zu frönen, die kein Geld einbrachte, liebte es besonders, sich gegen einen Baum zu lehnen und dann Asterea bei ihren Aktionen zuzusehen. Asterea war anders und das wusste inzwischen jeder in Cherrygrove. Es war kein Geheimnis mehr, genausowenig wie die Tatsache, dass sie verrückt nach Richard war, was sie in den Augen vieler auch als sehr seltsam einstufte. Sie selbst kümmerte sich aber nicht darum und Richard, der direkt neben Kieran saß, hatte bereits resigniert und sich damit abgefunden, dass sie ihn den Rest seines Lebens verfolgen würde. Kieran konnte nicht verstehen, was seinen besten Freund daran störte, immerhin war Asterea nicht nur hübsch, sie erschien ihm auch klug, humorvoll und und er wusste einfach, dass sie alles für Richard tun würde, sofern er es verlangte, sogar alle Sandkörner im Meer zählen – selbst wenn sie damit ewig beschäftigt wäre. Doch Richard war mit soviel Hingabe und Leidenschaft anscheinend eher überfordert. An diesem Tag allerdings waren sie beide es gewesen, die Asterea verfolgten, um herauszufinden, warum sie bereits seit dem frühen Morgen beschäftigt war. „Sie wohnt jetzt bei mir“, berichtete Richard ohne jegliche Begeisterung. „Als ich heute Morgen in die Küche kam, war sie damit beschäftigt, gekochte Eier zu bemalen.“ Mit hochgezogenen Brauen sah Kieran ihn an. „Gekochte Eier?“ Richard nickte grimmig, ohne den Blick von Asterea abzuwenden. „Das ist es auch, was sie da gerade überall im Gras verteilt.“ Sofort sah Kieran wieder zu ihr hinüber, er betrachtete den Korb in ihrer Hand genauer und bemerkte nun auch, dass sie tatsächlich bunte Gegenstände daraus hervorholte, die Eier sein könnten – wenn sie von einem Regenbogenhuhn gelegt worden wären. „Versucht sie, euch ein Abendessen anzulocken?“ Fallen stellen und Köder auslegen war immerhin ganz alltäglich für Leute, die den Geschmack einiger wilder Tiere mochten, doch Richard schüttelte den Kopf und zuckte gleichzeitig mit den Schultern. „Ich wollte sie bislang nicht fragen.“ Auch wenn er es nicht zugab, schien er sich doch ebenso sehr über Asterea zu amüsieren wie alle anderen es bislang auch taten. Das war wohl auch der Grund, warum er sie bei sich wohnen ließ. „Dann werde ich das tun.“ Richard warf ihm einen warnenden Blick zu, doch bevor er widersprechen konnte, hatte Kieran sie bereits zu sich gebeten. Die Art, wie sie lustlos zu ihnen trottete, erinnerte Richard an ein kleines Kind, das lieber in der Sonne spielen wollte, statt den Erwachsenen Rede und Antwort zu stehen. Dennoch lächelte sie, als sie vor ihnen stehenblieb. „Was gibt es?“ „Rea“ – Kieran sprach sie meist nur mit Spitznamen an, da er diesen als wesentlich passender empfand als ihren vollständigen Namen – „warum verteilst du bunte Eier im Gras?“ Einen kurzen Augenblick schob sie die Unterlippe vor als würde sie schmollen wollen, doch sie besann sich sofort anders. „Morgen ist Ostern.“ Beide Männer sahen sie schweigend an, warteten darauf, dass sie noch etwas hinzufügen oder es als Scherz deklarieren würde, doch da sie die Blicke nur ungetrübt erwiderte, hakte Kieran nach, wovon sie eigentlich sprach. Ihr entfuhr ein tiefes und schweres Seufzen. „Ich blende immer aus, dass ihr davon keine Ahnung habt.“ „Wovon?“, fragten beide synchron. „Von vielem – aber sprechen wir mal nur über Ostern, ja? Das ist ein sehr wichtiger Tag für viele Leute, immerhin ist an diesem der Messias von den Toten wiederauferstanden.“ Kieran war sich sicher, dass jeder andere aus dem Dorf bei diesem Satz in spöttisches Gelächter ausgebrochen wäre, er und Richard allerdings hoben nur skeptisch je eine Augenbraue, was ein sehr interessanter Anblick war, schafften sie es doch ohne jede Absprache, sich gegenseitig zu ergänzen. „Ein typischer Fall von Fehldiagnose“, urteilte Richard trocken. „Mit Sicherheit war er noch gar nicht tot.“ Asterea pumpte empört Luft in ihre Backen. „Er war drei Tage lang tot! Und er verschwand spurlos aus einer sicher verschlossenen Höhle!“ „Und du warst dabei?“, hakte Kieran nach. Bei dieser Frage wich sie einen Schritt zurück, den Blick in den Himmel gerichtet, um keinen von beiden ansehen zu müssen, als sie murmelnd verneinte, was bei beiden zu einem zufriedenen Schmunzeln führte. Doch sie fand sofort ihr altes Temperament wieder. „Aber das ist auch egal! Ich weiß, dass es stimmt! Und deswegen verstecke ich diese Eier!“ „Was mich wieder zu meiner ursprünglichen Frage bringt“, schlug Kieran sofort den Bogen. „Warum verteilst du bunte Eier im Gras?“ „Damit jemand sie sucht“, stöhnte Asterea. „Das ist an Ostern so üblich.“ Kieran dachte an ihre Erzählung zuvor zurück und versuchte darin einen Zusammenhang mit versteckten bunten Eier zu finden, doch war ihm das absolut nicht möglich. Da er sie immer noch ratlos ansah, setzte sie noch etwas hinzu, was ihn aber nur noch weiter verwirrter: „Der Osterhase versteckt die Eier und man sucht sie dann.“ „Was hat denn nun ein Hase damit zu tun?“ Die Verzweiflung klang allzu deutlich aus Richards Stimme Kieran konnte sich vorstellen, dass sie oft derlei Unterhaltungen führten, die früher oder später darauf hinausliefen, dass sein bester Freund irgendwann derart entnervt war, dass er das Gespräch einfach beendete. Aber zumindest an diesem Tag war es Asterea, die das in die Hand nahm. Sie schnaubte wütend. „Du bist so engstirnig.“ „Gib doch einfach zu, dass du keine Antwort darauf hast.“ Statt darauf noch etwas zu sagen, fuhr Asterea herum und stapfte mit zornigen Schritten davon, fort aus ihrem Blickfeld und – wie Kieran vermutete – auch aus ihrer Hörweite. „Was macht sie jetzt?“ „Schmollen“, antwortete Richard. „Zu Hause geht sie dafür immer ins Gästezimmer. Hier setzt sie wohl ihre Tätigkeit fort.“ Kieran sagte nichts mehr dazu, reckte dafür aber den Hals und versuchte, sie wieder zu entdecken, doch von der jungen Frau war nichts mehr zu sehen. „Sie ist seltsam, stimmts?“ Es klang weniger wie eine Frage, es schien Kieran eher, dass Richard um Zustimmung bei seiner Feststellung heischte, immerhin hatte er diese bislang von allen Seiten im Dorf bekommen, da wollte er auch seinen besten Freund auf seiner Seite wissen. Doch Kieran enttäuschte ihn darin: „Sie ist anders – aber interessant. Ich denke, sie passt ziemlich gut zu dir. Du bist immerhin auch anders – aber nicht interessant.“ Der Seitenblick von Richard blieb ihm trotz seinem Versuch, Asterea zu erspähen, nicht verborgen, doch er reagierte nicht darauf, immerhin hatte er seiner Meinung nach nur die Wahrheit gesagt. „Das sagt gerade der Richtige“, brummte Richard schließlich. Kieran schmunzelte nur und hielt weiter Ausschau, bis es zu dunkel wurde, um noch etwas zu sehen. Der heftige Wind, der an den Fenstern rüttelte, vermischt mit den Regentropfen, die dagegen prasselten, ließen Kieran glücklich darüber sein, sich im Inneren eines Hauses zu befinden. Mit einer Tasse Tee in den Händen und einer hellen Lampe auf dem Tisch, die alles jenseits der Fenster noch dunkler erscheinen ließ, konnte er stundenlang dasitzen und nach draußen starren. Richard tat es ihm oftmals gleich, aber an diesem Abend sah er immer wieder zwischen seinen Händen und der Tür hin und her, während er mit dem Fuß in einem unregelmäßigen Rhythmus auf den Boden tippte. „Sie ist immer noch nicht wieder da“, stellte er tonlos fest Kieran neigte den Kopf. „Das sollte dich doch freuen? Du warst doch immer genervt von ihr.“ Er wusste, dass dies nicht ganz der Wahrheit entsprach, wollte aber die Reaktion seines Freundes austesten – und er wurde nicht enttäuscht. Richard runzelte seine Stirn. „Nur weil sie mich manchmal nervt, heißt das nicht, dass ich will, dass ihr etwas passiert. Oder vielleicht ist ihr schon etwas geschehen. Normalerweise kommt sie nicht so spät nach Hause.“ Selbst für Kierans Empfinden war das schon regelrecht süß. So wie er seinen besten Freund kannte, waren diese Worte mit Sicherheit der beste Beweis dafür, dass Asterea ihm etwas bedeutete. „Sollen wir sie suchen gehen?“ Richard schien durchaus erleichtert zu sein, dass dieser Vorschlag nicht von ihm kam, nickte aber sofort und erhob sich. Nachdem er drei Regenmäntel herausgesucht und Kieran zwei Lampen vorbereitet hatte, begaben sie sich in den Sturm hinaus. Der heftige Wind zerrte an ihren Mänteln, der Regen durchnässte diese in wenigen Sekunden, die klamme Feuchtigkeit ließ in Kieran die Sehnsucht nach einem heißen Bad entstehen. Die Lampen halfen nicht sonderlich viel gegen die Dunkelheit, die alles Licht zu verschlucken schien, aber sie verbreiteten ein Gefühl von Sicherheit, das beiden half, sich ohne Besorgnis vom Haus und schließlich von der kleinen Stadt zu entfernen, während sie nach Asterea suchten. Da keiner von beiden wusste, wo sie hingegangen war, liefen sie aufs Geratewohl in irgendeine Richtung, die Richard gut erschien, was sie direkt in ein kleines Waldstück führte. Das war etwas, was Kieran an Cherrygrove absolut nicht mochte: Es war auf allen Seiten auf irgendeine Art und Weise von Wald umgeben, einer davon durfte sogar nicht mal betreten werden. Der, in dem sie sich in dieser Nacht befanden, gehörte allerdings bereits zu der Bergkette im Süden und war keine verbotene Zone. Doch warum es Richard ausgerechnet dorthin zog, konnte Kieran nicht sagen – umso größer war seine Überraschung, als er tatsächlich einen Korb auf dem Boden entdeckte. Die Eier, die darin gewesen waren, lagen auf dem Boden verstreut, von einigen war die Schale abgesplittert. „Sie war hier“, stellte Richard triumphierend fest. Kieran war immer noch damit beschäftigt, sich zu fragen, woher er so genau gewusst zu haben schien, in welche Richtung er gehen musste, um sie zu finden, wenngleich sie selbst immer noch fehlte. Durch das Finden des Korbs mit neuem Enthusiasmus beseelt, strebte Richard weiter, gefolgt von Kieran, der neugierig war, ob sein Freund es tatsächlich schaffen würde, sie zu finden. In den Bergen schien das Wetter noch schlimmer zu sein als auf dem freien Feld zuvor. Kierans ganzer Körper zitterte vor Kälte, die Kleidung klebte auf seiner Haut und das laute Heulen des Windes schien ihm geradezu in die Ohren zu schreien, mit dem Ziel, ihn taub werden zu lassen. Richard allerdings war nichts davon anzumerken, er lief unbeirrt weiter, selbst als ihm seine Lampe aus der Hand fiel und mit einem leisen Splittern zersprang. Das Feuer loderte noch einmal hell auf, als es sich endlich in Freiheit wähnte und erlosch im nächsten Moment durch den heftigen Regen. Richard fluchte leise, setzte dann aber seinen Weg fort. Kierans Lampe bot ihm immer noch genug Licht, dass er seinen Weg durch das Gebirge finden konnte – bis sie ein helles Glühen inmitten der Dunkelheit sehen konnten. Gleichermaßen unschlüssig blieben sie beide stehen, Wind und Regen ausgesetzt, aber ausnahmsweise waren sie dem gegenüber mal gleichgültig. „Du kennst dich besser aus“, begann Richard, „was könnte das sein?“ Kieran runzelte seine Stirn, als er nachdachte. „Viele Möglichkeiten gibt es nicht, vor allem nicht im Regen. Es könnte ein anderer Wanderer sein.“ „Oder eine Hexe?“ Mit gehobener Augenbraue blickte er Richard an. Er hob sogar die Lampe ein wenig, um ihm besser ins Gesicht sehen zu können, um sicherzugehen, dass es sich bei diesem Mann wirklich um seinen sonst so rational denkenden Freund handelte, der früher nicht einmal die Existenz solcher Frauen in Erwägung gezogen hatte. Statt das allerdings anzusprechen und sich nun in Diskussionen darüber zu ergehen, was zu seinem neuen Denken geführt hatte, stellte Kieran eine Gegenfrage: „Was sollte eine Hexe hier bei diesem Wetter tun?“ „Was tun wir hier?“, erwiderte Richard. Kieran rollte mit den Augen, konnte sich aber die Bemerkung nicht verkneifen, dass Asterea wohl ihren ganz eigenen Einfluss auf seinen Freund hatte. Dafür wurde er mit einem finsteren Blick bedacht, doch Richard sagte nichts mehr und wandte sich lieber wieder dem Licht zu. „Finden wir heraus, was es ist.“ Unausgesprochen glaubte Kieran die Worte Hoffentlich ist mit Asterea alles in Ordnung zwischen dem Gesagten zu hören, doch erneut sagte er nichts dazu, sondern nickte nur und folgte Richard weiter. Je näher sie dem Licht kamen, desto deutlicher wurde, dass es aus dem Inneren einer kleinen Höhle schien – und im Schein davon konnten sie einen deutlichen Umriss erkennen. Richard atmete erleichtert auf und stürzte hastig in die Höhle, worauf Asterea aus ihrem Halbschlaf hochschreckte und das Licht erlosch, so dass Kieran nicht erfahren konnte, wovon es verursacht worden war. Als er sich ebenfalls zu den beiden in die Höhle gesellte, war Asterea bereits dabei, stockend zu erklären, warum sie hier war. „Es war schon dunkel, als ich in die Berge kam – und dann hat mich ein Bär erschreckt. Ich hab mich dann hier in diese Höhle gerettet...“ „Und der Bär?“ „Der wird wohl mehr Angst vor ihr gehabt haben als sie vor ihm“, antwortete Richard auf Kierans Frage und erntete dafür einen kraftlosen Schlag gegen seinen Arm von Asterea. „Sei nicht so gemein zu mir, Ardy, ich hatte wirklich Angst. Zum Glück war der Bär aber wesentlich langsamer als ich.“ Doch plötzlich entspannte sich ihr Gesicht wieder und ein liebevoller Ausdruck erschien darauf. „Aber du bist mich suchen gekommen.“ „Es war Kierans Idee“, wehrte Richard brummend ab. „Bedank dich lieber bei ihm.“ Das tat sie auch, wenngleich nur kurzangebunden, um sich gleich darauf wieder lächelnd Richard zuzuwenden. Für sie war immerhin er ihr Held und Kieran hatte auch keinerlei Ambitionen darauf, ihm diesen Platz wegzunehmen, deswegen sagte er nichts weiter dazu. Stattdessen beobachtete er, wie Richard den dritten Regenmantel hervorzog – der auf mysteriöse Weise nicht nass geworden zu sein schien – und diesen um Astereas Schultern legte, wofür er ein dankbares Lächeln bekam und er dieses sogar erwiderte. Kieran schmunzelte leicht. Ja, für ihn war es eindeutig, dass Richard genau die Person gefunden hatte, die ihn ergänzte und mit der er glücklich werden könnte. Ganz offenbar würde sie immerhin nicht nur alles für ihn tun, er tat es auch für sie – oder zumindest tat er mehr für sie als für andere Menschen und bei ihm war das schon ein Zeichen. Mit Sicherheit fehlte nicht mehr viel, bis auch Richard sich eingestand, was er fühlte und dann könnten sie beide zusammen glücklich werden, zumindest wünschte Kieran es ihnen. „Dann können wir morgen zusammen Ostereier suchen~“ Astereas Stimme holte ihn wieder aus seinen Gedanken. „Was ist das für eine Suche, wenn du doch weißt, wo alle sind?“, erwiderte Richard. „Ich kann es bis morgen vergessen, wirklich~“ Er rollte mit den Augen. „Ja, mit Sicherheit – aber ich verstehe immer noch nicht, was dieses Ostern mit Eiern oder einem Hasen zu tun hat...“ Genausowenig wie Kieran – und so wie er Asterea kennen gelernt hatte, würde keiner von ihnen beiden es je verstehen. „Ich verstehs auch nicht“, merkte Nolan an, als Kieran die Geschichte beendet hatte. Es war einer der seltenen Tage an denen sein Vater einen klaren Kopf besaß und sogar gemeinsam mit ihm und dem misstrauischen Landis zu Abend aß. An solchen Tagen konnte Nolan sich schwer vorstellen, dass er manchmal panische Angst allein beim Gedanken an Kieran empfand. Doch zu seinem Bedauern wurden diese friedvollen Tage immer seltener. „Tante Asti verteilt also bunte Eier, um einen Zombie zu feiern?“ Landis prustete los, worauf sogar Kieran nicht anders konnte als ein wenig zu lächeln. Nolan sah zwischen beiden hin und her. „Aber so ist es doch.“ „Hat Rea euch schon von Weihnachten erzählt?“ Die beiden Jungen nickten einstimmig, worauf Kieran fortfuhr: „Dieser Jesus ist derjenige, der an Ostern wiederauferstanden ist.“ Nolans Augen begannen sofort zu leuchten. „Dann feiern wir, wie ein Held den Tod besiegt hat!“ „So könnte man sagen.“ „Aber diese Eier-Sache...“, warf Landis ein, ehe Nolan anfangen würde, wieder einen Plan zu schmieden, der sie genau wie damals an Weihnachten in die Hütte eines vermeintlich Geisteskranken führen würde. „Ich wette, Rea weiß selbst nicht, was es damit oder mit dem Hasen auf sich hat. Wo auch immer sie solche Ideen aufgeschnappt hat. Zumindest in Király habe ich noch nie von so etwas gehört.“ Kieran und Nolan blickten Landis an, der allerdings auch nur mit den Schultern zucken konnte. „Keine Ahnung, wo sie das alles immer aufgeschnappt hat. Keiner bei uns fragt sie danach – aber selbst wenn, sie würde nur irgendwas Blödes sagen.“ Damit spielte er auf ihre kryptischen Antworten an, die oft dazu führten, dass das Thema gewechselt wurde, schon allein weil es Richard zu dumm wurde. „Hoffentlich habt ihr morgen viel Spaß beim Suchen der Ostereier“, bemerkte Kieran freundlich. Landis sah ihn erneut so misstrauisch wie schon den ganzen Abend zuvor an. Zwar konnte Nolan das durchaus nachvollziehen, aber er genoss die ruhigen und friedlichen Zeiten einfach, statt sich darum zu sorgen, dass sie bald wieder enden könnten. Einen Moment fürchtete er, sein Vater oder Landis würde diesen Frieden abrupt beenden, doch als Kieran sanft lächelte – was er selten tat – legte sich zumindest die misstrauische Mimik bei seinem Freund und er fuhr mit dem Essen fort. Nolan lächelte erleichtert und aß ebenfalls weiter, um zumindest an diesem Abend eine vollkommen normale Mahlzeit wahrzunehmen, an die er trotz dieser Ereignislosigkeit noch viele Jahre denken würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)