The (E)X-Effekt von Seikara (Sequel von Why can't I?) ================================================================================ Kapitel 3: Drei Chinesen mit dem Kontrabass ------------------------------------------- Drei Chinesen mit dem Kontrabass Doch schneller als Gedacht. An einem tag runtergetippt. Das habe ich schon seid Jahren nicht mehr gehabt. xD Irgendwie springen alle Leser ab oder es wird ihnen zu langweilig. ToT Ich werde es meiner widmen. Weil sie ne Ausbildung bekommen hat und ich mich so freue. LG Von einem Fuß auf den Anderen treten. Das hatte ich schon lange nicht mehr gemacht, doch ich hatte in den letzten Jahren auch keinen Grund nervös zu sein. Alles was ich wollte, hatte ich bereits und ich musste mich nichts Ungewöhnlichem mehr stellen. Jetzt jedoch finde ich schon, dass Vorbeischauen bei den Müttern meines Ex-Freundes ein wenig seltsam war. Alles war seltsam, wenn Kouyou Takasima wieder in der Stadt war. Selbst die Tauben schienen aufgeregter zu gurren. Das machte mich nochmal fertig. Okay, ich könnte jetzt endlich einfach mal klingeln, damit ich dem entfliehen konnte, doch mein Körper ließ es nicht zu. Was würden sie sagen? Würden sie mich ignorieren und mir die Tür vor der Nase zuschlagen? Schließlich hatte ich mich 2 Jahre lang nicht gemeldet. Zuerst war ich noch oft dort, als Kouyou ausgewandert war. Vorher hatte ich seine Mutter nur oft in einer Bar getroffen. Aber nach und nach verabschiedete ich mich von Uruha und konnte auch nicht in diese 4 Wände zurückkehren. Nun war Kouyou wieder allgegenwärtig. Das machte mich krank. Ich wurde wirklich geisteskrank. Ich musste nur den Knopf drücken. Ich hörte bereits von Innen den Fernseher. Also waren sie zu Hause. Sie würden mich nicht verurteilen. Vielleicht wäre Hanako nur ein wenig angesäuert, aber sie würde mir schnell vergeben. Ich war schließlich so was wie ihr zweiter Sohn und Volltrottel gewesen. „Akira?!“ Erschreckt drehte ich mich um. Ich hatte falsch gerechnet. Fernseher hieß nicht, dass beide zu Hause waren. Und noch weniger hatte ich damit gerechnet, dass eine von ihnen gerade nach Hause kam. Ihr sonst kurzer Bob war länger geworden und lag ihr über den Schultern. Doch mit Tattoos am Schlüsselbein und der Zigarette im Mundwinkel wirkte sie nicht femininer als sonst. Sie schien weniger überrascht, als ihre Stimme klang, denn es kamen keine Flüche und auch kein Anlauf nehmen, um mir eine zu scheuern. Nein, ihr Gang war ruhig, als sie sich neben mich stellte und ihre Zigarette zu Ende rauchte. „Du siehst immer noch wie vorher aus. Schon fast enttäuschend.“, frotzelte sie wie gewohnt und es ließ ein gewohntes Gefühl in mir aufsteigen. Erst nach 2 Minuten warf sie die Zigarette auf den Boden, wo schon viele ihren Tod gefunden hatten und suchte nach dem Schlüssel, um die Tür aufzuschließen. „Schatz, ich hab da was aufgelesen vor der Tür. Sah aus wie festgewachsen.“ Mir entgegen kam ein so bekannter Geruch. Er umschlang mich wie zwei Arme und ich wusste wieder wie sehr ich diesen Ort vermisst hatte. „Oh, was denn?“ Ich machte zwei Schritte in den Flur und es hatte sich nichts verändert. Immer noch das alte Moulin Rouge-Poster und die helle große Couch. Ein brauner langhaariger Schopf schaute aus der Küche. Die Augen schienen zu glitzern und ich sah das kurze Unverständnis. Rikakos Gesicht war so weich und schön wie eh und je. Anscheinend hatte die Freude über das Zurückommen ihres Sohnes sie noch schöner gemacht. „Akira!“ Sie sagte nicht viel, sie kam zu mir in den Flur und beschaute sich mich ohne ein Kommentar. Nur um mich dann in ihre Arme zu nehmen. Es war lange her, dass man mich so mütterlich umarmt hatte. Maya mal ganz ausgeschlossen, wenn sie mich umarmte hatte es eine ganz andere Bedeutung. „Wieso hast du dich nicht mehr gemeldet? Verdammt, wir haben keine Cola da.“ Wir lachten. Zumindest ich und Hanako, die sich wahrscheinlich wie ich fragte, was das Eine mit dem Anderen zu tun hatte. „Ich brauche keine Cola.“ beschwichtigte ich sie und tätschelte ihren weichen Schopf. „Das rate ich dir auch, sonst kriegeste gar nichts.“ Hanako war der Liebreiz in Person und es störte mich nicht. Ich würde sagen diese Frau hat mich weiter geformt in meinem Wesen. „Komm rein, Akira. Hast du Hunger? Ich habe noch etwas von Gestern.“ Eigentlich wollte ich das alles nicht zu sehr ausarten lassen. Wollte nur schauen, wie es den beiden jetzt geht, wo mich die Schuldgefühle zerfraßen und es mich automatisch wieder hierher zog. „Also ich...“ Von beiden Seiten ein Blick. Einer, der mir sagte: „Och komm schon!“ und ein Anderer, der so viel hieß wie: „Wehe du verneinst und verletzt ihre Gefühle!“ „... ich habe schrecklichen Hunger.“, gab ich zu. Wollte ich doch eigentlich nur wieder wie der Junge von einst an diesem großen Glastisch sitzen und die Nudeln verschlingen. Komisch, dass dies hier mehr zu Hause für mich war als mein richtiges zu Hause. Ich setzte mich, wanderte mit meinen Blicken über den immer noch so strahlenden und polierten Glastisch. Irgendwas in mir wandt sich und sagte, dass es mir leid tun würde hier zu sein und doch erfüllte sich gerade ein gesamtes Sammelsorium von schönen Gefühlen. „Wir haben uns schon gefragt wann du wiederkommst. Wir haben dich wirklich vermisst.“, rief sie aus der Küche, in der sie das Essen in die Mikrowelle tat. Sie sprach aus Gewohnheit im Plural und Hanako hatte sich daran gewöhnt, widersprach nicht. Sie zappte durch die Kanäle. „Ich fand es etwas unpassend.“, gab ich zu und ich spürte wieder Hanakos Blick von der Seite. Sie beide hatten mir gut zugesprochen und mir gepredigt, ich wäre trotzdem noch sehr willkommen. Doch ich verlor immer mehr das Gefühl. Ich kam hinein und fühlte, dass etwas in mir schrie. Es machte mich nicht glücklich. Ich musste weg von dem Ort, der mich immer wieder an IHN erinnerte. Nun fühlte es sich gut an, nach Jahren nach Hause zu kommen. „Ach Quatsch! Uruha wohnt doch eh nicht mehr hier.“ Es kam so unerwartet, das ich mich an der Kante des Tisches festhielt. Nun wurde er doch dreckig. Und wieder dieses Gefühl schreien zu müssen und dem Anderen die Eingeweide rauskratzen zu wollen. Dieser Hass... war das wirklich ich? Hatte ich nicht mal so viel Liebe übrig gehabt? Es tat mir wirklich leid, hierher zurück gekommen zu sein. Die Nudeln standen vor mir und mir wurde so unglaublich schlecht. Stille herrschte und ich hatte das Gefühl, dass nach 5 Minuten jeder in diesem Raum verstand was Falsch war. Beide Frauen liebte ich wie meine Mütter. Doch was geschah, wenn beide Söhne anfingen sich bis aufs Blut zu hassen? Eines war klar, wir würden nie wieder wie eine Familie an diesem Tisch sitzen und übermütig Drei Chinesen mit dem Kontrabass singen. „Aha! Und mit wem bist du unterwegs?“ Ich war gerade nicht wirklich interessiert, doch ich gab ihr die nötige Aufmerksamkeit, die eine Frau brauchte. Nicht, dass Rena so was wie jede andere Frau war, doch ich gestand es ihr zu. „Mit Maya. Ich habe sie auf dieser Einweihungsparty kennen gelernt.“ Im Hintergrund hörte ich ein weiches „Hallo!“, was sicherlich von der genannten Person kam. Er kannte den Namen nicht, also konnte es ihm egal sein. Sie brauchte eh Leute um sich. „Sie zeigt mir die Stadt. Wozu mein Freund nicht in der Lage ist.“, piesackte sie mich ein weiteres Mal und es ließ mich schmunzeln. „Ich habe wirklich noch viel zu tun.“ Vor mir lagen ein ganzer Batzen an Unterlagen, und Formularen, die ich Ausfüllen musste, um ein geeignetes Restaurant aufzubauen, Leute unter Vertrag zu nehmen, Werbung zu machen und Namen patentieren zu lassen. Und mein Problem war es all diese Leute erst einmal aufzutreiben, die für mich arbeiten sollten. Ein Koch würde mir nicht weiter helfen. „Ja, ja , ja. Ich versteh schon, ich soll nicht nerven und gefälligst wie ein Mädchen sein und shoppen gehen.“ Wieder ein Lachen von mir. Warum hatte ich das Gefühl sie wollte vertuschen, dass sie so etwas gerne machte. Schlimm, wenn ich denken könnte sie wäre auch noch Femininer als sie schon ist. „Ich habe übrigens...“ An der Stelle waren meine Gedanken bei dem Formular der Hygiene-Bestimmungen und endlich hatte ich die Zusammenhänge mit dem Pass, den ich bekommen hatte. Eine verzwickte Sache, wenn man sich fragte, warum ich zuerst einen Hygiene-Pass bekam, bevor ich überhaupt das Restaurant hatte. „Verdammt du hörst mich gar nicht zu.“, hörte ich es fluchen und war wieder bei dem Telefon, was zwischen Schulter und Ohr klemmte. Man sollte ihr noch mal sagen, dass Männer unfähig sind, was Multitasking anging. „Sorry, das sind Unmengen an Formularen.“, versuchte ich mich rauszureden. „Ich habe das Gefühl du bist mit denen schon verschmolzen.“ Es war kein Spaß, ich merkte das trotz ihrem Lachen und ich merkte auch, dass sie mir irgendwie misstraute. „Maya is hübsch, also pass auf, dass ich dir nich fremd gehe.“ Ich hörte einen verstörten Laut und war mir sofort sicher, dass ich mir keine Sorgen machen musste. Alles blieb, wie es war und sie würde nicht zum anderen Ufer schwimmen, nur weil ich mal mehr mit Papier redete, als mit ihr. Nicht, dass es besonders sexy wäre aber scharf war es schon. Ich hatte bereits mindestens 3 Schnitte. „Wenn ich nach Hause komme will ich dreckigen Sex.“ Ich lachte laut auf und neben ihr war ein Quiecken zu hören. Eindeutig schockiert, das arme Mädchen neben ihr. Anders als andere vielleicht dachten, liebte ich es, wenn sie so offen sprach. In Amerika wurde nicht hinter vorgehaltener Hand über Sex geredet. Das hatte seinen Reiz. „Sonst singe ich ganz laut die ganze Zeit Drei Chinesen mit nem Kontrabass. Ich weiß, dass dich das nerven würde.“ Etwas in mir gefror, sowie mein Lachen. In mir hallte das raue Singsang wider von diesem dummen Kinderlied und ich wusste genau, welchem Idioten diese Stimme gehörte. Ungewollt holte mich die Vergangenheit ein. Der sauber polierte Glastisch auf dem Essen und leere Weinflaschen standen. Das Lachen meiner Mom und das gewollt schiefe Duo meiner Mutter und... IHM... Ein unangenehmes Schütteln überfiel mich und ich fluchte, als ich über meine Wange tastete. Tropfen fanden ihren Tod auf dem Mietvertrag und meine Erinnerung fand den Tod in meiner Wut über mich selbst. Ich war unvorbereitet gewesen, als hätte es mich von hinten gepackt. Also nichts, worüber man sich Sorgen machen sollte. Nur über Narben in der Seele, die niemals verschwanden – egal wie sehr man versuchte, sie zu flicken. „Das wäre wirklich eine schlechte Idee.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)