The Voyage of Mamoru Chiba von Dragonohzora ================================================================================ Prolog: Wer bin ich? -------------------- Diese FF spuckte mir schon seit längerem im Kopf rum und ehe ich es immer wieder aufschiebe, habe ich nun einmal etwas aufgeschrieben, ich hoffe es gefällt Euch und macht Lust auf mehr. In dieser Fanfic geht es ausschließlich um Mamoru Chiba. Begleitet mich auf eine Reise quer durch seine Kindheit, seine Jugend, zum jungen Erwachsenen. Wie ist er zu dem Menschen geworden, den wir alle kennen, in den sich Usagi Tsukino verliebt hat? Wer hat Mamoru durch sein Leben begleitet? Lest wie Mamoru im Laufe seines Lebens immer wieder auf sein wahres Schicksal traf. Es beginnt an einem schicksalshaften Tag, der Tag der sein Leben vollkommen veränderte..... ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ The Voyage of Mamoru Chiba Wer bin ich? Es war kalt, so unendlich kalt. Schmerz erfüllte seinen Kopf. Klamm ließ er die tote Hand seiner Mutter los. War sie seine Mutter? Er konnte sich nicht mehr erinnern. Was war passiert? Überall war Blut, so unendlich viel Blut. Es stank bestialisch. Es roch nach verbranntem Fleisch. Er musste hier raus. Er musste Hilfe holen. Er hatte Angst, so unendliche Angst Sie hatten ihn allein gelassen so unendlich allein gelassen. Was sollte er tun? Er wollte sterben, seine Existenz beenden. Stöhnend hielt er wieder seinen Kopf. Da war dieses Licht, eine Frau, war sie seine Mutter? Sie schien ihn zu sich zu rufen. Ein Schrei entrang sich seiner Kehle, das Bild verschwand, der Schmerz übermannte ihn, nahm ihn das letzte an Kraft, ehe er ins Dunkle versank. „Ein Unfall“, vernahm er. „Sie sind Tod“, hörte er. „Der Junge hatte einen Schutzengel.“ Die Finsternis kam über den Jungen.. Er wollte nicht aufwachen. Sein Kopf, die Pein. Er wollte vergessen...vergessen...vergessen. Er wollte zu der Frau aus seinen Träumen, dort war es schön, warm. Dort fühlte er sich geborgen und beschützt Sie sollte ihn wieder umarmen, ihm Trost spenden, ihn umhüllen, zu sich holen. Nur dort wollte er hin, dort wollte er sein. Tageslicht umhüllte ihn, als er seine Augen öffnete. Zaghaft berührte er seinen Kopf. Sein Kopf würde explodieren, er war sich sicher. Wo war er nur? Er hatte Angst, so unendliche Angst. Es war hell und freundlich. Zaghaft fing er an zu weinen. Er wollte hier weg, er wollte zu seiner Familie. Wo war seine Familie. Wer war seine Familie. Wer war er? Er konnte sich an nichts mehr Erinnern. Wie war sein Name?. Schluchzend umklammerte er die Bettdecke. „Nicht weinen, alles wird gut werden Mamoru!“ Trostlos blickte der Junge zu der Frau in weiß. Hatte sie mit ihm gesprochen? War sein Name Mamoru? „I..ist das mein Name Fräulein?“, mit zittriger Stimme kam die Frau näher und setzte sich auf die Bettkante. „Ja.......habe keine Angst deine Erinnerung wird wiederkehren. Dein Name ist Mamoru Chiba! Du musst jetzt sehr stark sein!“ Der Junge hörte ihr aufmerksam zu, als die Frau anfing ihm vom Tod seiner Eltern zu erzählen. Stumm rannen wieder Tränen seine Wangen hinab. Von Trauer umgeben wurde er auf ihren Schoss gebettet. Er hieß Mamoru Chiba, ein Waisenjunge, der ganz alleine auf der Welt stand, ohne Familie und ohne Identität. Er war sechs Jahre alt, fern von daheim und hatte furchtbare angst vor dem alleine sein, er wollte nicht alleine sein. Er wollte das immer jemand bei ihm war und ihn liebte, für immer. --------------------------------------------------------------------------------- Das war der Prolog, nicht lang, aber das haben Prologe ja meistens so an sich. Ich hoffe, ich konnte Eure Neugier ein wenig wecken^^ und zu meiner Freude teile ich euch an dieser Stelle auch gleich mit, das ich endlich meinen PC reperiert habe und er nun wieder funktionstüchtig ist und ich nun auch an meine anderen FF wieder herankomme, somit geht es inden nächsten Tagen bei meinen anderen FF ebenso weiter.^^ Liebe Grüße an alle meine treuen Leser^^ DerJoker Kapitel 1: Ein neuer Freund --------------------------- Vielen Dank an Sanju, stefanie22 und Horter, ich freue mich das ich Euer Interesse geweckt habe. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Ein neuer Freund Die Sonne schien hell und klar am Himmel, doch in seinem Herzen regnete es. Stumm starrte Mamoru auf die Porträts seiner Eltern. Wie wunderschön seine Mutter doch gewesen war. Wie in Trance erlebte er die Beisetzung. Blumen, überall waren soviele Blumen. Er sollte weinen. Trostlos klammerte er seine Hand an die der Schwester, die ihn dazu überredet hatte Abschied zu nehmen. Es wäre wichtig, er müsse dabei sein. Starr sah er auf den Priester. Das meiste was dieser redete verstand er nicht einmal, das Einzige was er verstand, das er nun alleine war. Was sollte nur geschehen, wenn er erst einmal Körperlich vollständig wieder gesund war? Kam er in ein Heim? Gab es denn wirklich niemanden auf der Welt mehr, der sich um ihn kümmern konnte? Der ihn zumindest ein wenig Lieb hatte? Ein Druck an seiner Hand ließ ihn aufschrecken. Ängstlich schaute er in das Gesicht der Krankenschwester, der ihn dazu anschickte nun ans Grab seiner Eltern zu treten. Stumm folgte er dieser Bitte. Soviele Menschen waren hier am Grab seiner Eltern. Soviele Menschen, die er nicht einmal kannte, war denn keiner unter ihnen, der ihn einmal in den Arm nehmen konnte? Ihm sagen, das alles wieder gut werden würde? Das er wirklich dieser Mamoru Chiba war? Er wollte sich so gerne wieder daran erinnern wer er war. Seine Erinnerungen waren nur schemenhaft voller Lücken. Er wusste das er seine Eltern über alles geliebt hatte. Sein Vater war sein großes Vorbild gewesen, seine Mutter wunderschön und immer mit einem Lächeln auf ihren Lippen. Bei ihnen hatte er sich sich stets glücklich und geborgen gefühlt und mehr wusste er über diese Menschen nicht mehr. Sanft strich die Krankenschwester über sein Haar und gab ihm das Zeichen zum Aufbruch. Blicke durchbohrten ihn, Mitleidvolle und besorgte Blicke. Waren sie um ihn besorgt oder um das, was seine Eltern hinterlassen hatten? Er wusste es nicht, er wusste nur, das er endlich hier Weg wollte. Die Massen machten ihm Angst. Er wollte alleine sein, alleine, damit er endlich weinen konnte, doch stattdessen, das man ihn in Ruhe ließ, berührten, tätschelten sie ihn, fassten ihn an, murmelten ihre Beileidsbekundungen, zogen an seiner Trauerkleidung. Zittrig klammerte er sich an die Krankenschwester, sein einziger Halt. Er wollte das sie ihn endlich in Ruhe ließen. Die Erwachsenen, in ihren Anzügen jagten ihm Angst ein. Sein Kopf dröhnte. Starrer Kopfschmerz durchfuhr ihn wieder. Stöhnend vergrub er sein Gesicht in dem Rock der Krankenschwester, die ihn schließlich auf seine Arme hochnahm, ihm beruhigende Worte ins Ohr flüsterte. Erschöpft schloss er seine Augen. Zittrig vergrub er sein Gesicht an ihrem Hals und ließ sich fortragen, von diesen Menschen, fort von diesem Ort. Fort zu einem weniger besuchten Ort. --------------------------------------------------------------------------------- „Junge!“ Erschrocken wandte er sich um, es war so neblig. War er mit Junge gemeint? „Wer..wer ist da?“ „Habe Geduld, du wirst es zur rechten Zeit erfahren!“ Diese Stimme, er hatte sie schon einmal gehört, sie klang so sanft und warm, fast wie die seiner Mutter. War es seine Mutter? Kam sie vielleicht um bei ihm zu sein? „Mama?“, flüsterte er voller Hoffnung und lauschte. Wieso antwortete sie ihm denn nicht? „Deine Mutter wird immer bei dir sein, in deinem Herzen, solange du an sie denkst, wird sie nie wirklich Tod sein! Du musst jetzt stark sein, viele Prüfungen erwarten dich.“ „Ich..ich weiß nicht wer ich bin..“ „Jetzt bist du Mamoru Chiba“, erklang die Glockenhelle Stimme. „Jetzt? Ich..ich verstehe nicht? War ich jemand anderer?“ „Es wird Zeit du musst zurückkehren, erwiderte die Stimme ohne ihm eine Antwort zu geben. Zurück? Er wollte nicht zurück.- „Kann..kann ich nicht hier bei dir bleiben?“ Ein liebevolles freundliches lachen erklang. „Dieser Ort Mamoru ist nicht das was du willst!“ „Ich...ich will aber nicht zurück“, erwiderte Mamoru fast schon trotzig. „Ich will hier bleiben.“ „Wir werden uns noch oft treffen.“ „Ver....versprichst du mir das?“ „Ja, das verspreche ich dir Mamoru.“ „Bist du...mein Freund?“ Stumm lauschte er, doch er vernahm nichts sah nur weiter in diesem Dunst vom Nebel. „Wo bist du?“, schrie er laut. „Geh nicht weg....bitte....“, flehentlich drehte er sich im Kreis, doch er vernahm nichts außer seiner eigenen Stimme. Schluchzend fing er an zu weinen. „Finde sie....dann wird alles gut werden“ Erschrocken sprang er auf seine Beine. „Sie finden?“ Der Nebel lichtete sich, erneut umfasste ihn die Dunkelheit. --------------------------------------------------------------------------------- Mamoru erwachte. Wo war er? Stöhnend richtet er sich auf. Es war Nacht. War es nur ein Traum gewesen? Seufzend krabbelte er ans Fußende seines Bettes und starrte aus dem Fenster. Die Sterne leuchteten am Nachthimmel. Der Sichelmond erstrahlte in seiner ganzen Pracht. Wie schön der Mond doch war. Er hatte schon immer den Mond geliebt, am liebsten mochte er den Vollmond, es machte ihn irgendwie immer glücklich ihn anzusehen.. Diese Frau aus seinem Traum, es war jetzt schon das zweite Mal, das er von ihr geträumt hatte? Vielleicht war sie ja doch seine Mutter, die einfach gekommen war um nach ihm zu sehen? Ein Blitz ließ ihn auffahren. Verwirrt starrte er zum Himmel. Ein Gewitter? War das eben eine Sternschnuppe gewesen? Vorsichtig schaute er zu Tür zurück. Ob die Nachtschwester schon hier gewesen war? Entschlossen öffnete er das Fenster und kletterte hinaus. Etwas war auf die Erde gefallen, er hatte es ganz genau gesehen. Barfuß rannte er über die Terrasse voller Kieselsteine und kletterte die Feuerleiter hinauf aufs Dach und blieb erstarrt stehen. Ein Junge? Was machte er hier? Musste er nicht auch schon wie er selber längst im Bett sein? „Hallo?“ Der Junge erschrak und richtete sich langsam vom Boden auf. „Wer bist du?“, erklang seine Stimme. „Man nennt mich Mamoru und wie nennt man dich?“ „Ich heiße Fiore“, neugierig geworden kam er näher. „Mamoru..ich glaube ich mag dich!“ „Du kennst mich doch garnicht?“ „Das macht nichts, ich lerne dich kennen“, beeilte sich Fiore zu sagen und grinste verschmitzt. Verwirrt musterte Mamoru den fremden Jungen. Seine Offenheit überrascht ihn. Schüchtern lächelte er zurück. Ihm kam nicht einmal der Gedanke, zu Fragen woher er überhaupt zu dieser Nachtzeit kam. Seine Haut erschien ihm etwas Blass, wahrscheinlich war er ein weiterer Patient, so wie er. Auch seine Ohren sahen seltsam aus, doch auch das störte Mamoru nicht, es zählte nur eins, dieser Fiore wollte ihn kennen lernen. „Willst..willst du mein Freund sein Fiore?“ „Ich bin längst dein Freund Mamoru“, erwiderte dieser nur, als ob es das selbstverständlichste auf der ganzen Welt wäre. To be continued? Kapitel 2: Vertrauen -------------------- Einen lieben Dank an MamoChan, stefanie22, sanju und inci für Eure lieben Worte. Danke das ihr bis hierhin gelesen habt, ich hoffe das nächste Kapitel gefällt Euch ebenso. ---------------------------------------------------------------- Vertrauen „Pscht Fiore...schnell..unters Bett“, hastig schupste er seinen Freund und linste panisch zur Tür, als sie aufging. „Mamoru?“ Verwundert trug Schwester Kaori das Frühstückstablett herein. „Mh?“ Vollkommen unschuldig lächelte der Junge scheu. „Ich dachte nur eben...hattest du Besuch?“ „Ähm nein...ich..ich spreche morgens immer mit meinen Eltern“, verlegen schaute er auf das Tablett, als sein Magen knurrte. Peinlich berührte er seinen Bauch. „Oh“, betroffen sah die Schwester zu Mamoru. Der Junge tat ihr, leid, kaum sechs Jahre alt und ein Waise. Stumm stellte sie das Tablett ab und lächelte. „Du hast Hunger? Na komm Mamoru. Ich hab dir heute auch Kakao mitgebracht, den magst du doch so gerne?“ „Kakao?“ Augenblicklich war er hellwach., aber was war mit Fiore? Er konnte doch nichts zu sich nehmen, wenn Fiore auch Hunger hatte? Auf der anderen Seite lehnte er immer alles ab, was er ihn anbot. War es denn aber nicht auch seine Pflicht, dann eben genauso wie sein Freund zu hungern? Der Duft von Schokolade erfüllte den Raum. Er hatte aber doch so einen Hunger und er liebte Schokolade, vor allem wenn sie heiß war. „Na komm iß, du willst doch einmal groß und stark werden Mamoru?“ Zögerlich nickte er und nahm sich eine der Apfelschnitten vom Teller. Hungrig schob er sich das Stückchen in seinen Mund und kaute, während die Schwester seinen Kakao umrührte und ihm hinschob. „Du Schwester?“ Hungrig wischte sich Mamoru mit seinem Ärmel über seinen Mund, als er nach der Tasse griff und pustete eine der Dampfwolken weg.. „Ja Mamoru?“ „Können Träume wahr werden?“ Was für eine eigenartige Frage? „Sicherlich können sie das, nicht alle wohlbemerkt, aber wenn man alles dafür tut, kann man sich fast jeden Traum selber erfüllen? Hast du denn Träume Mamoru?“ „Nein...keine Träume.....nur einen Traum“, schlürfend genoss er den Kakao. „Nur einen Traum?“, lächelnd schmierte sie ihm sein Brötchen und hielt es ihm hin. „Verrätst du mir denn diesen einen Traum?“ „Nein!“ „Nein? Und wieso nicht?“ „Es ist mein Traum“, erwiderte Mamoru ruhig und sachlich. „Gibst du mir nicht einen kleinen Hinweis?“ „Geht nicht, habe ich versprochen.“ Versprochen? Manchmal sprach dieser Junge wirklich in Rätseln. „Wem hast du es versprochen?“ „Dem Engel..und versprechen bricht man nicht!“ „Da hast du wohl recht, versprechen bricht man nicht“, schmunzelnd stand sie auf und ging zu seinem Kleiderschrank. „Dieser Engel muss dir ja viel bedeuten?, das er dir ein Versprechen abringen konnte?“ „Ich weiß nicht...ich glaube schon“, verwirrt runzelte Mamoru seine Stirn, als er in seine Brötchenhälfte biß. „Du weißt es nicht?“ „Nee...keine Ahnung, aber ich vertraue diesem Engel“, erwiderte er ganz bestimmt. „Vertrauen ist wichtig Mamoru“, nachdenklich holte sie Schlüpfer und T-shirt heraus und legte beides auf einem Tisch ab. Vorsichtig trat sie zu Mamoru heran und löste den Verband um seinen Kopf herum. Vorsichtig berührte sie die genähte Wunde an seiner Stirn und lächelte. „Sehr gut, ich denke heute können die Fäden heraus.“ „Aber was wenn ich keinem vertrauen will?“ Erstaunt betrachtete sie den Jungen. „Tja..nun, dann wirst du deine Gründe dafür haben, denke ich. Allen darfst du auch nicht vertrauen. Es gibt nicht nur nette Menschen auf dieser Welt.“ „Inwiefern?“, fragend stopfte er sich kauend das letzte Stückchen seines Brötchens in den Mund. „Manchmal ist es gut, auch Geheimnisse zu haben. Damit du weißt, ob du einem Menschen wirklich vertrauen kannst, musst du ihn kennen lernen und herausfinden, ob er dein Vertrauen auch verdient hat!“ „Mhh..und was ist wenn ich nicht will?“ „Und wieso meinst du, das du nicht willst?“ Inbrünstig berührte er sein Herz. „Um nicht mehr weinen zu müssen...es tut weh..genau hier!“ Geschockt starrte sie zu ihm. Der Junge hatte seine Eltern verloren. Eltern denen er vertraut hatte, doch sie hatten ihn im Stich gelassen. Es war kein Wunder, das der Junge solche Gedanken hegte. Der Kinderpsychologe war auch soweit sie das sehen konnte, noch nicht sonderlich weit bei ihm gekommen. Verschwiegen und ernst. Wie mochte das Leben dieses einsamen Jungens werden? Vorsichtig kniete sie sich vor ihm hin. „Mamoru nun hör mir einmal zu...du darfst dein Herz nicht für jeden verschließen. Du wirst verletzt werden, aber das gehört dazu,wenn man erwachsen werden will. Du wirst auch viel Freude erfahren. Deine neue Eltern werden dich genauso lieb haben und...“ „Neue Eltern?“ Erstaunt horchte er auf. „Ich habe keine neue Eltern?“ „Noch nicht, aber du wirst.....“ „Nein werde ich nicht..“, trotzig sah er zu ihr und schob seine Lippen vor. „Ich kenne nicht mal richtig meine leiblichen, außer ein paar verschwommene Erinnerungen, weiß ich nicht mal wer ich bin und ich soll das was ich habe auch aufgeben? Nein, nein..nein..ich will nicht!“ „Du wirst deine Erinnerung wieder bekommen“, seufzend musterte sie ihn. Es war nicht leicht mit ihm zusprechen,wenn er in dieser Trotzstimmung war. „Du kannst nicht ewig hier im Krankenhaus bleiben Mamoru“, versuchte Kaori es so ruhig wie möglich ihm begreiflich zu machen. „Und wieso nicht?“ Hier gefiel es ihm zumindest ein wenig. Hier wusste er, wer er war und hier war auch Fiore, sein einziger Freund. „Mamoru, hier sind nur kranke Kinder, die Hilfe benötigen. Für dich..“ „Für mich ist hier kein Platz?“ Traurig senkte er seinen Kopf. Hier wollte man ihn also auch nicht haben? Er brauchte auch Hilfe? „Du bist langsam körperlich gesund Mamoru. Du wirst bald in eine neue Familie kommen und wieder glücklich sein, Freunde finden und in eine Schule kommen.“ „Und wenn ich nicht will?“ „Mamoru!“ Behutsam hob sie sein Kinn an und sah in seine Augen hinein. Es tat ihr immer weh, die Verzweiflung der Kinder in den Augen widerspiegeln zu sehen. „Was dir widerfahren ist..ist schmerzlich und im Moment kannst du dir nicht vorstellen, das die Sonne wieder aufgehen wird, aber sie wird schneller als du glaubst wieder aufgehen! Du musst dein Leben leben, wenn nicht für dich..dann tue es für jemanden,der dir etwas bedeutet, deine Freunde oder auch für deine Eltern. Sie wären doch gewiss sehr traurig,wenn sie dich so sehen würden.“ „Ich weiß nicht...vielleicht“, flüsterte er zittrig und wich vor der Berührung zurück. Er hatte doch niemanden, nur Fiore ist da und sonst Niemand. „Bestimmt Mamoru. Verschließe nicht dein Herz, nur weil du etwas verloren hast, lass diejenigen, die dir helfen wollen in dein Herz ein!“ Stumm sah Mamoru zur Seite. Sie verstand es nicht, niemand verstand wie er sich fühlte. Niemand... „Na komm..wir müssen dich jetzt fertig machen, heute Nachmittag bekommst du Besuch!“ Vollkommen überrascht, starrte er zu ihr. „Besuch, wer will mich denn schon besuchen?“ „Eine ganz nette Person. Ersteinmal wirst du es gut bei ihr haben. Dort wo du hinkommst, werden ganz viele Kinder sein mit denen du spielen kannst, bis man eine nette Familie für dich gefunden hat, ist das nichts?“ „Nein“ schrie er auf. „Ich..ich will nicht...bitte zwingen sie mich nicht“, weinend wich er ängstlich zurück. „Ich will zu Mama und ich will zu Papa und zu keinem anderen!“ ---------------------------------------------------------------- Lange lauschte Fiore bis es still wurde, bis Mamoru mit der Krankenschwester aus dem Zimmer und rüber ins Badezimmer zum Baden gegangen war. Es zerbrach ihm das Herz seinen neuen Freund so leiden zu sehen. Er wünschte er könnte etwas für ihn tun. Er konnte nicht ewig bei ihm bleiben, sonst würde er selber sterben. Die Erdatmosphäre tat ihm nicht gut. Es dauerte nicht mehr lange, bis auch er Mamoru wieder verlassen musste. Er wünschte er könnte Mamoru einfach mit sich nehmen, doch würde er das überleben? Er musste auf der Erde bleiben, doch komme was wolle. Er würde alles tun eines Tages zu Mamoru zurückkehren zu können. Er würde einen Weg finden, für immer bei ihm bleiben zu können, oder er würde einen Weg finden, so das Mamoru mit ihm kommen könnte, dann wären sie für immer beisammen. Sie waren eine Seele. Zwei Jungen, die alles verloren hatten und wussten was Einsamkeit bedeutete. Nie würde er seinen Freund aufgeben, komme was wolle. Kapitel 3: Ohne Freunde ist man besser dran ------------------------------------------- Ohne Freunde ist man besser dran Unruhig war er heute aufgewacht. Jeden Nacht träumte er von diesem sonderbaren Engel, er wünschte er könnte ihn festhalten. Er fühlte sich so geborgen und wohl bei ihr. Immer wenn er die anderen Kinder beobachtete, die Besuch von ihren Eltern bekamen, erfasste ihn Wehmut. Unglücklich nahm er das lachen der anderen Kinder war, sah wie die Eltern ihnen kleinere Trostgeschenke mitbrachten und ihnen versprachen sie bald wieder mit Nach Hause zu nehmen. Tief in ihm wusste er, das er nicht neidisch sein sollte, doch das war er. Er gönnte es keinem dieser anderen Kinder. Wieso sollten es die anderen besser haben als er? Es tat ihm weh, dieses Glück gleichzeitig so greifbar nahe spüren zu können und dennoch so unnahbar, so weit entfernt zu wissen. Er wollte heute nicht aufstehen, sich baden lassen, etwas essen. Wozu denn das ganze? Alle ließen ihn im Stich, selbst Fiore. Gestern hatte er ihm mitgeteilt, das er ihn nun verlassen müsse, das es Zeit wäre zu gehen. Wieso verließen ihn alle immer nur? Was hatte er denn getan? Wieso gingen sie alle fort und ließen ihn alleine? Er wollte das nicht. Die Erwachsenen machten sich angeblich sorgen um ihn, von wegen, die wollten ihn alle auch nur los werden, ihn abschieben, ins Heim geben, damit sie ihn endlich los wurden. Er sollte ihnen allen einen gefallen tun und von alleine gehen, irgendwohin wo ihn keine doofen erwachsenen fanden, irgendwo wo er frei sein konnte. Wenn er an das Heim dachte, bekam er große Angst, so viele fremde Kinder und keine von denen würde ihn mögen, sie würden ihn ärgern, ihn hauen, ihn hänseln. Er wollte das nicht. Er wollte das was die anderen Kinder hier im Krankenhaus auch alle hatten, er wollte Eltern, die ihn liebten, so wie er war. Bekümmert sprang Mamoru von seinem Bett. Nicht zum ersten mal überlegte er, sich zu verletzen, damit er noch eine Weile länger im Krankenhaus bleiben konnte, doch immer bevor er etwas anstellen konnte, hielt ihn eine innere Stimme davon ab, es war, also ob der Engel aus seinen Träumen zu ihm sprach und diesem Engel durfte man schließlich keine Schmerzen zufügen, diesem Engel würde es weh tun, wenn er sich etwas antat, also beließ er es nur dabei, es sich ganz einfach nur zu denken. Trostlos schlurfte Mamoru ins angrenzende Waschzimmer, heute wollte er sich mal ganz alleine fertig machen. Wenn die hier im Krankenhaus ihn los werden wollten, brauchten sie auch gar nicht erst versuchen ihm bei etwas anderen zu helfen. Er brauchte sie alle nicht. Er würde das schon alleine hinbekommen. Und welche Socke, an welchen Fuß gehörte, das würde er auch noch herausfinden, ganz bestimmt. ♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥ Der Tag war lang und uninteressant wie jeden Tag eben auch. Fiore ließ sich heute nicht blicken. Kurz befiel ihn die Angst, was wäre, wenn er ihn schon längst verlassen hatte? Klamm saß er auf der Schaukel im Kinderspielzimmer und wippte lustlos hin und her. Würde Fiore gehen ohne sich von ihm zu verabschieden? „Du heißt doch Mamoru oder?“ Ein kleines schwarzhaariges Mädchen trat auf ihn zu und sprach ihn an. „Ich heiße Aiko und ich frage mich ob du Lust hast mit uns verstecken zu spielen?“ „Hau ab....!“ „Ja aber!“ „Lass mich in Ruhe, ich kenne dich nicht und ich will dich nicht kennen lernen!“ „Du bist gemein, ich wollte nur nett sein, kein Wunder das dich hier keiner mag“, wütend steckte sie ihm die Zunge raus und ging zu den anderen, die in einem Kreis saßen und schon die ganze Zeit ihm verstohlene Blicke zuwarfen zurück. „Mamoru“, tadelnd kam Schwester Kaori auf ihn zu. „Sei nicht so unhöflich, du solltest wirklich mit den anderen Kindern mitspielen. Du musst doch Freunde finden!“ „Und wozu“, giftete Mamoru Schwester Kaori trotzig an. „Damit die dann über mich lachen können? Sie gehen nach Hause zu ihrer Mama und ihrem Papa und dann werden sie mich vergessen, am besten ist es keine Freunde zu haben, dann kann man auch nicht verletzt werden!“ Entsetzt schaute Schwester Kaori den kleinen Jungen an. So dufte Mamoru doch nicht denken. „Freunde sind sehr wichtig ,wenn du im Moment nicht spielen möchtest, denke ich mir kann das auch ein Freund verstehen. Sei doch etwas höflicher, schau mal du hast die kleine Aiko zum weinen gebracht!“ „Mir egal...!“ Unruhig sprang Mamoru von der Schaukel und wandte den anderen Kindern den Rücken zu. Sollten die doch weinen, er tat auch den ganzen Tag fast nichts anderes mehr. „Sei immer höflich und freundlich, dann wirst du eines Tages belohnt werden.“ Ruhig nahm Schwester Kaori seine kleine Hand in ihre. „Na komm, vielleicht solltest du dich etwas hinlegen, du siehst erschöpft aus, du schläfst nicht gut habe ich recht?“ „Ich schlafe besser als jeder andere hier“, murmelte er und riss die Hand aus der ihren heraus. Er brauchte niemanden der sich um ihn kümmerte. Alle waren sie Scheinheilig, sie wollten ihn nicht und dann wollte er sie auch alle nicht, das hatten sie eben nun davon. „Mamoru!“ Bekümmert sah sie dem Jungen hinterher. Traurig seufzte sie. Sie hatte wirklich Verständnis für seine Lage, sie war ja auch alles andere als leicht, aber dennoch machten seine Gedankengänge ihr große Sorgen. Wenn er jetzt keine Freunde fand, würde er es später einmal sehr schwer haben. „Duhu Tante!“ Überrascht sah Schwester Kaori zu ihrem Rockzipfel hinunter. „Ja wer bis denn du?“ Freundlich kniete sie zu einem kleinen Blondhaarigen Mädchen hinunter und sah sich um. Dieses Kleine Mädchen hatte sie hier noch nicht gesehen. „Hast du dich verlaufen? Wie ist denn dein Name?“ Errötend grinste das kleine Mädchen. „Mein Papi nennt mich immer Ungeheuer, aber für meine Mami bin ich eine echte Prinzessin.“ Neugierig sah sie sich hier um. „Mein Papi ist bei Mami. Mami hat große schmerzen weißt du? Papi meinte wenn ich hier hergehe, kann es lustig werden und wenn er mich abholt, dann hab ich ein Brüderchen, aber nun mal ehrlich...“, zaghaft stellte sie sich auf ihre Zehenspitzen und lehnte sich zu Schwester Kaori rüber. „Es ist hier nicht lustig, dieser Junge der an mir vorbeilief hatte Tränen in seinen Augen und das Mädchen dahinten weint auch, muss ich hier also wirklich bleiben?“ Mit großen blauen Augen schaute sie hoffnungsvoll zu der Schwester hoch. „Oh kleine...hier kannst du wirklich viel Spaß haben, schau ich bin mir sicher, die anderen würden dich gerne bei ihnen mitspielen lassen!“ „Und dieser Junge? Wieso ist er abgehauen, mag er denn verstecken spielen nicht?“ Lächelnd nahm Schwester Kaori das kleine Mädchen bei der Hand. „Im Moment mag er es nicht. Er möchte etwas alleine sein. „Versuch doch mit den anderen zu spielen, dann wirst du ganz schnell entdecken, wie lustig es hier sein kann!“ „Na schön, aber du passt hier auf die Rosen auf, sonst scheltet Papi mit mir, wenn er mich abholen kommt!“ Lächelnd nahm Schwester Kaori den übergroßen Strauß entgegen. „Ist der denn für die Mama? Der ist Strauß ist ja fast so groß wie du? Pass auf das du dich nicht an den Dornen stichst!“ Grinsend zeigte das kleine blonde Mädchen ihr ihre zerstochenen Finger. „Papi wird stolz sein, ich habe keine Angst gehabt und hab auf die Blumen aufgepasst! Bis später denn Tante“ Fröhlich sprang sie in den Kreis der anderen Kinder hinein und kicherte. Lächelnd beobachte Kaori wie die Kleine scheinbar mit nur wenigen Worten Aiko dazu brachte nicht mehr zu weinen und lieber zu lachen, ehe sie begangen Fingerspiele zu spielen. Es war wirklich erfrischend zu sehen, wie herzlich die Kinder miteinander umgingen, sie wünschte nur, das auch Mamoru irgendwann soweit war und mit den anderen Kindern umgehen konnte, bevor er ins Heim kam. Länger als eine Woche würde er wohl nun auch nicht mehr hier bleiben können. Lächelnd stand Kaori auf und drehte sich um. Wo waren nur noch mal die Vasen, in welchen Schrank hatte die Helferschwester sie hingestellt? „Ihr seit ja echt fies!“ Entrüstet stampfte das kleine blonde Mädchen zurück zur Schwester Kaori. „Du Tante...die sagen immer solche Schimpfwörter über diesen traurigen Jungen, ich will zurück zu meiner Mami, bringst du mich?“ „Ja aber..“ „Die reden nicht nett....das gefällt mir nicht, ich mag es nicht wenn andere böse reden, meine Mami sagt immer das gehört sich nicht! Man solle immer nett über einen denken!“ „Das hat deine Mama, richtig gesagt...Tja nun....ich werde mich mal erkundigen wo deine Mama genau liegt!“ „Ich komme mit“, schon wieder fröhlicher ergriff das kleine Mädchen die Hand der Schwester und zog sie förmlich aus dem Spielzimmer hinaus. Es hatte ihr wirklich nicht zugesagt, nur weil der Junge nicht ganz gesprächig war, mussten sie doch nicht über ihn herziehen? Sahen sie denn nicht, das er traurig war und nicht unhöflich? Verständnislos grübelte das kleine Mädchen, sie hatte irgendwie Mitleid mit diesem Jungen, abrupt hielt sie inne. „Tante? Ich hab es mir anders überlegt. Kannst du mich zu diesem Jungen bringen? Ich will ihm Gesellschaft leisten bis mein Papi mich abholen kommt!“ „Ja aber...ich weiß nicht ob..“, nachdenklich musterte sie das kleine Mädchen. Wieso eigentlich auch nicht? Sie hatte innerhalb kürzester Zeit Aiko wieder fröhlicher werden lassen? Vielleicht würde die Kleine ja bei Mamoru durchdringen können? Lächelnd nickte Schwester Kaori und führte das kleine Mädchen zu Mamorus Krankenzimmer. „Sag mir bitte deinen Nachnamen, dann sage ich deinem Papi Bescheid, wo er dich abholen kommen soll!“ Strahlend nahm das kleine Mädchen ihr den riesigen roten Rosenstrauß aus den Armen und verbeugte sich. „Mein Name ist Tsukino...Usagi!“ Kapitel 4: Eine Rose sagt mehr als tausend Worte ------------------------------------------------ Eine Rose sagt mehr als tausend Worte Verkrampft umschlang Mamoru seinen Körper. Niemand verstand ihn, keiner sah wie alleine er war, keiner wollte verstehen wie es war immer wieder verlassen zu werden. Lästern konnten sie alle, aber wirklich fühlen wie es ihm ging, das konnte keiner von ihnen. „Mama...Papa...wieso habt ihr mich nur alleine gelassen?“ Weinend ließ er den Tränen freien Lauf. Wieso tat es nur so weh? Fiore kam, bot ihm seine Freundschaft an, machte ihm Hoffnung doch nicht alleine bleiben zu müssen und dann riss er sein Herz und seine neue Hoffnungen wieder entzwei. Wie sehr wünschte er sich kein Herz zu haben, vielleicht würde es denn nicht mehr so weh tun? Ein fröhliches lachen drang vom Flure zu ihm, die seine Tränen nur verstärkten. Sehnsucht erfüllte ihn. Würde er jemals wieder so unbeschwert sein können? Lachen können? Spaß an seinem Dasein haben können? Das fühlen könne, was er in der kurzen Zeit gemeinsam mit Fiore gefühlt hatte? Schluchzend wischte er sich immer wieder seine Tränen weg, doch sie wollten und wollten einfach nicht versiegen. Er hasste es zu weinen, er hasste es so schwach zu sein. „Nicht traurig sein!“ Erschrocken zuckte Mamoru zusammen und sah auf. Verdutz blickte er wohl in die Blauesten Augen, die er jemals gesehen hatte. Ein kleines Mädchen lächelte ihn an. „Nicht traurig sein“, wiederholte das Mädchen und legte eine Hand auf die seine, die von seinen Tränen immer noch ganz nass war. Verärgert wollte er ihr seine Hand wieder wegziehen. „Was weißt du schon“, schniefte Mamoru und wich ihrem Blick aus. Die Wärme ihrer Hand irritierte ihn. Dieses Blau ihrer Augen, dieser Blick kam ihm ebenso vertraut vor, doch woher sollte er dieses Mädchen kennen? „Hau ab“, wisperte er und kniff seine Augen zusammen. Er würde jetzt bis drei zählen und dann würde er wieder die Augen öffnen, dann würde sie bestimmt wieder fort sein, es war doch immer so...alle verschwanden sie wieder und es war auch gut so. Er legte absolut keinen Wert mehr auf Gesellschaft und schon garnicht von irgendwelchen Mädchen. Erstaunt sah das Kleine Mädchen auf den seltsamen schwarzhaarigen Jungen. Er war so traurig und schien so unerreichbar zu sein. Kurz nahm sie ihre Hand wieder zu sich und musterte diesen fremden Jungen. Es erschien ihr einfach nicht richtig, das dieser Junge so traurig war. Sie wollte das er lächelte und so glücklich war, wie sie es auch war. Entschlossen nahm sie erneut sein Hand und schmiegte ihre Wange daran. „Heute ist doch so ein schöner Tag, bitte sei nicht traurig!“ Geschockt spürte Mamoru erneut die Berührung des Mädchens. Unsicher öffnete er wieder seine Augen und blickte hinab. Sie war immer noch da. „Ich...will nicht...wozu...ich habe keinen Grund.“ Überrascht sah das kleine Mädchen auf. „Es gibt immer einen Grund....“ Lächelnd legte sie den enormen Blumenstrauß auf einen Hocker ab und krabbelte zu ihm auf das Bett und näherte sich seinem Gesicht, starrte tief in seine Augen und lachte. „Da...ich wusste es doch...“ „Wie?“ „Ich weiß wieso du lächeln solltest!“ Diese Mädchen war irgendwie anders, als die anderen, die er hier getroffen hatte. Stumm wich er ihren Blick aus. Wieso ließ sie ihn denn nicht endlich wieder in Ruhe? Er wollte alleine sein. „Und wieso?“ „Weil du denn viel hübscher aussiehst!“ Sanft nahm sie wieder seine Hand in ihre und lachte. „Komm lächle ,weil heute soooooooo ein schöner Tag ist. Lächle weil heute die Sonne schien, lächle weil die Blüten der Rosen an meinem Strauß blühen, lächle weil du jetzt nicht mehr alleine sein wirst!“ Unglaublich starrte Mamoru zu diesem blonden Wesen. Sie war so unglaublich fröhlich. „Und wieso...wieso bist du so glücklich?“, murmelte er verunsichert. „Na du stellst fragen....weil ich heute ein Brüderchen bekomme.“ „Ein Brüderchen?“ „Ja...einen kleinen süßen...ich werde eine große Schwester von heute an sein!“ Voller Stolz lachte sie ihn nicht nur mit ihren Lippen an, sondern auch mit ihren Augen. Vergnügt, strampelte sie mit ihren Beinen hin und her. „Hast du Geschwister?“ Erstarrt schluckte Mamoru und schüttelte nur seinen Kopf. „Nein...ich...ich bin ganz alleine!“ Betreten biss sie sich auf die Unterlippe. Auweia...das hatte sie nicht gewusst. „Niemand sollte alleine sein...“ „Bin ich aber...“ „Ach Quatsch....mhhh“, nachdenklich nahm sie ihre Hand zu sich und sprang von seinem Bett wieder hinunter, ehe sie stehen blieb und sich mit einem Ruck denn umdrehte. „Ich haaaaabs“, kichernd hob sie einen Zeigefinger in die Luft. „Ähm“, verdattert fragte sich Mamoru, wieso dieser euphorische Ausruf ihrerseits sein Herz zum lächeln brachte. „Wenn du niemanden hast, dann bin ich eben ab heute deine Schwester!“ „Was...aber...“ „Ja genau deine kleine Schwester, ich hab ja zwar heute schon einen Bruder, aber einen kleinen, da kann ich einen großen Bruder ganz bestimmt auch gebrauchen!“ Strahlend eilte sie zu ihm und lächelte. „Bitte sag ja....ich will deine Schwester sein und du wirst bestimmt ein ganz toller großer Bruder!“ Ein großer Bruder? Errötend konnte er ein kleines Lächeln nicht zurück halten. Wie schön das klang. Gerührt blickte Mamoru zu dem kleinen unscheinbaren Mädchen, mit der eigenartigsten Frisur, die er je an einem Mädchen gesehen hatte und wollte gerade zu einer Antwort ansetzte, als die Tür knarrte und ein großer Mann in sein Zimmer trat und sich umblickte. „Schatz..da bist du ja!“ Überrascht drehte sich das Mädchen um. „Papaaaaaaaaaaaaaaaaaa“, jauchzte sie freudestrahlend und sprang diesem großen dunkelhaarigen Mann in die Arme hinein, der sie überglücklich in seine Arme hochob. „Da bist du ja du kleine Ausreißerin“, schmunzelnd aber auch tadelnd sah der Mann zu seiner Tochter hinab. „Nie bist du da wo man dich zurückgelassen hat!“ „Ich hab eine großen Bruder gefunden!“ „Sooo hast du das? Aber du hast doch alle Hände voll zu tun, jetzt erst einmal deinen neuen kleinen Bruder zu begrüßen!“ „Ist er da...ist er schon da?“, jauchzend klatschte das Mädchen in ihre Hände und küsste überschwänglich ihren Vater auf die Wange. „Und wie er da ist...und er will seine große Schwester begutachten....“ „Juhuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu“, lachend schmiegte sie sich in die Arme ihres Vaters, der mit ihr sich anschickte aus dem Zimmer zu gehen. „Oh nein...warte mal...warte mal...lass mich runter Papa...“ „Ja aber“, belustigt setzte der Mann seine Tochter ab, die in aller eile zu Mamoru ans Bett lief und lächelte. Behutsam nahm das Mädchen den Rosenstrauß für ihre Mama wieder in ihre Arme und zupfte eine der Rosen hinaus. „Hier...die ist für dich.“ Stumm beobachtete Mamoru das Szenario von Tochter und Vater und schluckte eine erneute Träne hinunter. Wie sehr er dieses Mädchen beneidete. Neidvoll, fast sehnsüchtig schaute er zu diesem Vater auf, sah die Liebe zu seiner Tochter in seinen Augen und fragte sich, ob sein eigener Vater ihn auch so betrachtet hatte, so voller Stolz und Hingabe und bedingungslose Liebe. Schmerzlich sah er zur Seite. Er ertrug es einfach nicht...er ertrug nicht, all dieses Glück mit ansehen zu müssen, das von nun an ihm immer verwehrt bleiben würde. Er wollte auch einen liebenden Vater haben, er wollte auch auf den Arm genommen werden und umhergetragen werden. Ein süßlicher Duft stieg ihm in die Nase. Verwundert sah er hoch und sah zu einer tiefdunkelroten Blüte hin und zu einem goldblondem Haarschopf, die ihn ebenso süßlich ansah, wie diese einzelne Rote. Was sagte sie ihm da? Sie schenkte ihm diese einzelne Rose? Ein Geschenk, für ihn ganz alleine? Stumm betrachtete er zuerst die Rose und dann das Mädchen mit diesem wunderbaren Augen und lächelte zum ersten Mal seit langer Zeit wieder aus vollsten Herzen. „Danke“, wisperte er verwirrt, aber auch ein wenig glücklich und nahm ihr die Rose ab, roch an ihrer Blütenknospe und prägte sich alles tief in seinem Herzen ein. „Eine Rose sagt oft mehr als Tausend Worte großer Bruder“, lächelte der blonde Haarschopf, ehe sie winkend aus seinem Zimmer hinauslief und die Hand ihres Vaters sich schnappte. Noch lange sah Mamoru auf seine geschlossene Zimmertür, nun hatte er sie überhaupt nicht nach ihrem Namen gefragt, ob sie ihn wohl noch einmal besuchen kommen würde? Gerührt sah er wieder auf die Rose in seiner Hand, atmete den lieblichen Duft der Blüte ein und erinnerte sich an die tiefblauen Augen des kleinen Mädchens...seiner Schwester. Einen kleinen Moment wünschte er, es könnte wahr sein, das er ihr großer Bruder sein könnte, dann hätte er wieder eine richtige Familie. Einen Papa der ihn lieb hatte und eine Mama die ihn in die Arme nahm. Traurig stand er auf und ging zu seinem Fenster, sah der Abenddämmerung zu. Nie würde er wieder eine richtige Familie haben, er sollte aufhören zu träumen und der Realität ins Auge sehen, er würde alleine sein, ohne Geschwister und ohne eine Familie und wenn Fiore erst einmal fort war, würde seine Einsamkeit ihn einlullen und ihn für immer verschlucken, das war eben sein Los, sein Schicksal an dem er nie wieder etwas verändern können würde. Seine toten Eltern hatten ihm diesen Weg vorgegeben und diesen Weg würde er einschlagen. Kurz durfte er heute einen kleinen Einblick bekommen, wie es wahr, wenn ein wenig Freude sein Herz erwärmte, aber ebenso wusste er auch, das dieses wärmende Licht nicht bei ihm bleiben konnte. Entschlossen schob Mamoru sein Fenster auf und kletterte hinaus. Hastig und Barfuss erklomm er die Leiter auf das Dach des Krankenhauses empor. Er musste sich beeilen, er musste ein Zeichen setzen. Das kleine Mädchen hatte Recht, eine Rose sagtw mehr als tausend Worte. Keuchend und atemlos lief Mamoru so schnell er nur konnte. „Fiore...Fiore...Fioreeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee“, schluchzend und bebend blickte er sich immer wieder panisch um. Tränen liefen wieder seine Wangen hinab. Er durfte einfach nicht zu spät gekommen sein. Ein Schatten trat in seinen Blickfeld, schluchzend sah er auf, erblickte seinen einzigen Freund und weinte Tränen des Verlustes, Tränen seiner Angst und Tränen seiner Einsamkeit. Mit zittrigen Händen hielt er ihm die Rose die er geschenkt bekommen hatte hin. „Vergiss mich...bitte nicht“, flüsterte Mamoru brüchig. Erstaunt blickte Fiore auf das ihm dargebotene Geschenk und lächelte. Sanft ergriff er diese prächtige Rose, die wie glitzernde Diamanten in seinem tiefdunklen Rot erstrahlte. „Ich werde zurück kommen Mamoru....das verspreche ich dir!“ „Ich werde auf dich warten....egal wie lange es dauert“, rief Mamoru ihm hinterher, als Fiore in die Luft zu schweben schien und immer kleiner und kleiner am Horizont wurde, bis er schließlich ganz verschwunden war. Schluchzend fiel Mamoru auf seine Knie. „Eine Rose sagt mehr als tausend Worte“, heulte Mamoru all seine Gefühle gen Wind und betete, das Fiore wo er auch hin musste immer an ihn denken würde, so wie er auch immer an ihn denken würde und so, wie er auch immer an dieses kleine blonde fröhliche Mädchen, das ihn dieses Kostbare Geschenk geben hatte, würde denken müssen. Kapitel 5: Heilende Kräfte -------------------------- Vielen Dank für Eure Lieben Kommentare, ich hoffe das nächste Kapitel gefällt euch ebenso. Viel Spaß beim lesen! -------------------------------------------------------------------------- Heilende Kräfte Wo war dieser verflixte Junge schon wieder hin? Nichts als ärger hatte man mit ihm. Seufzend betrachtete Kaito Hamada sein zertrampeltes Blumenbeet. Verärgert legte er seine Harke beiseite und klopfte missmutig an die Hintertür zur Küche. „Frau Kodama? So geht das nicht weiter, ich bestehe darauf das sie den Jungen härter bestrafen!“ Nazomi Kodama die Heimleiterin des Hakobune Kinderheimes auf der Halbinsel Izu wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab und sah überrascht zu dem erbosten Gärtner des Heims. „Herr Hamada, so beruhigen sie sich doch. Welchen Jungen meinen sie denn? Etwa Akira?“ „Akira? Schön wäre es ...ich meine natürlich den Chiba Jungen, wenn den sonst...er zertrampelt immer meine Beete!“ „Chiba? Nein ..das ist ganz ausgeschlossen, er darf heute nicht einmal sein Zimmer verlassen. Ich war vor einer Stunde bei ihm, er macht gerade seine Hausaufgaben!“ „So tut er das auch wirklich? Ich an ihrer Stelle Frau Kodama, würde lieber einmal nachsehen, ob er nicht eher schon wieder ausgebüchst ist!“ „Der Junge hat mir versprochen...“ „Und seit wann hält er seine Versprechungen? Der Junge lügt doch sobald er den Mund aufmacht. Wissen sie was er verdient hätte?“ Vollkommen in Rage ballte Kaito Hamada seine Faust. „Er müsste mal ordentlich übers Knie gelegt werden, sie sind viel zu seicht mit den Jungen in den letzten Jahren umgegangen! Er braucht eine stärkere Hand! Kein Wunder das er absolut keinen Respekt empfindet!“ „Nun beruhigen sie sich doch...ich werde gleich nachsehen....der Junge ist doch erst zehn, nehmen sie ihm seine Streiche doch nicht übel“, versuchte die Heimleiterin den Gärtner erneut zu beschwichtigen. „Ich habe ihn in letzter Woche schon genug gestraft, das er eine Stunde vor den anderen jeden Tag ins Bett muss und er für zwei Wochen keine Nachtischration bekommt, sowie am Nachmittag nicht mit den anderen Jungen zu den heißen Quellen darf!“ „Ich sag ja Frau Kodama, sie greifen nicht genug durch. Der Junge tanzt ihnen auf der Nase herum, und sie bemerken es nicht einmal! Kein Wunder das sie keine Familie für den Jungen finden....“ Verärgert verabschiedete er sich mit einem Kopfnicken. Der Junge hatte es doch tatsächlich geschafft das Werk eines Ganzen Tages zu zerstören. Vier Jahre machte der Junge Chiba ihn nun schon solche Schwierigkeiten, es wurde wirklich Zeit, das dem Jungen benehmen beigebracht wurde. ....................................................................................................................................................... „Zwille anlegen, beladen und... Volltreffer!“ Kichernd hörte er einen lauten Schrei und zog sich hinter einen dicken Baumstumpf zurück und grinste. Das geschah Akira ganz recht, hatte er ihm doch heute Nacht einen toten Frosch ins Bett gesteckt und nun attackierte er das kleine Wildkaninchen, er konnte es nun einmal nicht leiden, wenn Akira Tiere Quälte und die anderen fanden das auch noch lustig! Das konnte er doch nicht zulassen? Schon beim Mittagessen als ihm klar wurde das die anderen Jungen wieder so etwas gemeines ausheckten, war für ihn klar gewesen, das er Frau Kodama irgendwie entwischen musste. Kurz hielt er den Atem an und lauschte, es war verdächtig ruhig? Vorsichtig lugte er an dem Baumstumpf vorbei. Wo waren sie denn? Verwirrt trat Mamoru aus seinem Versteck hervor und kratzte sich mit seiner Zwille an seinem Hinterkopf. Das Kaninchen lag bewegungslos im Gras. War es tot? War er zu spät gekommen? Hatte Akira es mal wieder geschafft einem kleinen wehrlosen Lebewesen das Leben zu rauben? Betrübt steuerte Mamoru direkt das Kaninchen an und kauerte sich ins Gras hinein. „Hey...“, vorsichtig stupste er das seichte Fell an. „Du bist in Sicherheit...los komm...steh auf, deine Geschwister warten doch sicherlich auf dich?“ Abwartend verharrte Mamoru. Es atmete noch, das war doch sicherlich ein gutes Zeichen oder? „Ich wusste es doch, das du das warst!“ Geschockt ließ Mamoru von dem Kaninchen los. „Dich an ein hilfloses Tier zu vergreifen, ist echt herabwürdigend Akira!“ „Oh ha....bist wie immer ziemlich vorlaut und du? Du willst wohl jedes Tier retten? Da fällt mir ein, wie sieht es denn mit dem Frosch aus, hattet ihr beide heute Nacht euren Spaß?“, kichernd kam Akira auf Mamoru zu. „Gib mir das Kaninchen...ich bin noch nicht fertig...vielleicht willst du ja mitmachen? Deine Zwille könnten wir gut für unser nächstes Spiel gebrauchen!“ „Du bist das Letzte!“ „Kein Wunder das keiner was mit dir zu tun haben will, du bist ein Langweiler und Vermiest einem jeden Spaß!“ „Du kannst mich mal...Akira“, knurrte Mamoru wütend und schnappte sich das Kaninchen. „Bevor du dem armen Tier noch mehr leid antun kannst, musst du erst einmal an mir vorbei kommen!“ Vergnügt beäugte Akira sein gegenüber. War das etwa sein ernst? „Von mir aus, wenn du wieder der Verlierer sein willst, soll es mir recht sein.“ Mit einem Grinsen drehte er sich zu seinen beiden Freunden um. Dick und Doof, wie Mamoru die beiden insgeheim immer nannte...Der eine genauso breit wie groß und der andere noch viel größer, aber unheimlich dünn und mit weniger Grips als eine Eintagsfliege, hatten schon öfters Bekanntschaft mit Mamoru geschlossen. Ihre Begegnungen waren stets kurz und knapp , aber eben immer ziemlich gewalttätig. Einmal hatten sie ihm die Nase gebrochen und seitdem, vermied Mamoru es im Nahkampf auf die beiden zu treffen. Im Notfall machte er immer das, was er am besten konnte...und zwar weglaufen und genau das sollte er nun auch machen. Er war schließlich alles andere als dumm, gegen drei würde er einfach nicht ankommen. Alle drei waren ihm Kräftemäßig einfach überlegen, vom Alter mal abgesehen. Akira war schon vierzehn, Dick war dreizehn und Doof, wurde bald schon fünfzehn Jahre alt. Da brauchte man nur eins und eins zusammenzählen, das er mit seinen zehn Jahren und seinen schmächtigen knappen Hundertvierzig Zentimetern absolut keinerlei Chance gegen sie hatte. Renn Geschockt starrte er auf das halbtote Kaninchen, hatte das Kaninchen gerade mit ihm gesprochen? Bring dich in Sicherheit! Da war sie schon wieder diese Stimme? Irgendwie kam sie ihm vertraut vor, aber einordnen konnte er sie nicht, aber auf der anderen Seite diese Stimme hatte ja recht, er musste zusehen das er hier wegkam! „Los“, kicherte Akira. „Er bekommt Muffensausen. Nibori…Masaru….verpasst ihm diesmal einen besseren Denkzettel als beim letzten Mal!” Renn Das war wohl sein Stichwort. Hastig, das Kaninchen an sich gedrückt, drehte er sich auf der eigenen Achse um und begann zu laufen. Sie durften ihn einfach nicht bekommen. Im Moment gab es wichtigeres zu analysieren. Ob er langsam verrückt wurde, wenn er schon seltsame Stimmen vernahm? Akira, Dick und Doof, scheinen diese Stimmen zumindest nicht vernommen zu haben. Keuchend sprang er über Äste, lief den Berghang hinab, watete durch einen Fluss, immer wieder lugte er zu dem Kaninchen, ob es nun tot war? Es regte sich nicht. Stumm lief Mamoru eine Träne hinab. Das wollte er doch nicht, er wollte diesem Hoppelhäschen doch helfen. Bedrückt presste er das Kaninchen näher an seinen Körper und betete für die Seele des armen Lebewesens. „Wach bitte wieder auf....wach auf“, murmelte er immer wieder. Mamoru lief und lief, seine Verfolger hatte er schon längst aufgeben und dennoch lief er einfach weiter. Er musste dieses Kaninchen einfach in Sicherheit bringen, irgendwohin wo Akira es nicht mehr finden würde. Ein goldenes Leuchten ließ ihn abrupt stolpern und der Länge nach hinfallen, das Kaninchen immer noch schützend an seinen Körper gepresst, umhüllte eine goldene Aura das kleine Wesen in seinen armen, eh es sich zu wieder zu regen und zu zappeln begann. Erschrocken ließ Mamoru das Tier sofort los und beobachtete wie das Kaninchen, als ob es niemals verletzt gewesen wäre in ein Dickicht hinein hoppelte. Wie konnte das angehen? Geschockt wischte er sich mit dem Arm über sein Gesicht. Wurde er verrückt? Dieses Kaninchen war doch halb tot gewesen? Was war dieses Leuchten gewesen? Ein Zauber? War er das gewesen? Verwirrt blickte er auf seine Hände, wurde er nun tatsächlich verrückt? Zuerst diese Stimme, die nur er vernehmen konnte und nun dieses Wunder, diese Kraft? Einen Augenblick hatte er eine warme Energie in seinen Händen gefühlt, er spürte noch immer das Kribbeln in seinen Handflächen? Du wirst verstehen! Erschrocken drehte sich Mamoru um. „Wer ist da? Ich finde das nicht witzig?“ Stöhnend hielt er sich seinen Kopf. Er konnte doch nicht wirklich verrückt geworden sein? Ihm war ganz anders auf einmal. Ihm war übel und ihm war kalt. Träge besah er sich die Stelle wo er sich befand. Jetzt hatte er sich auch noch verirrt? Und was würde er verstehen? „Wer ist da?“, brüllte er so laut, das ein Paar Vögel zwitschernd aus den Baumkronen in die Lüfte sich erhoben. Angestrengt lauschte er, doch er vernahm nichts. -------------------------------------------------------------------------- „Was heißt er ist nicht da?“ Verärgert sah Nazomi Kodama auf ihre Erzieherin Fräulein Yui Sato. „Das er nicht auf seinem Zimmer ist, sein Mathebuch liegt aufgeschlagen da, aber er hat noch keine einzige Aufgabe gelöst, allerdings steht das Fenster auf.“ „Dieser Bengel, verdammt noch mal, er hat mir versprochen es nicht noch einmal zu tun. Nun gut Fräulein Sato, nehmen sie eine Begeleitperson mit und gehen sie auf die Suche, es wird bald dunkel und er fürchtet sich im dunkeln!“ „Sehr wohl Frau Kodama“, mit einem ehrfürchtigen nicken, drehte Yui Sato sich um und eilte in den Personal Aufenthaltsraum. Seufzend sah Nazomi Kodama ihr nach. Was sollte sie nur mit diesem Jungen anstellen? Er war nicht anpassungsfähig, stellte nur Unsinn an und schien keinerlei Respekt vor Autoritäten zu haben. Da half nur Konsequenter Stubenarrest. Sie hatte es auf die Nette Art versucht, aber jetzt hat er das Fass zum überlaufen gebracht. Sie lebten hier in einer Gemeinschaft und jeder hatte nun einmal Regeln zu befolgen! Bis aufs weitere würde sie ihm jede Vergnügungstour verbieten. „Frau Yoshida?“, rief sie zur Küche hin. Schwere Schritte ertönten, als die Tür knarrte. „Ja Madame?“ „Streichen sie alle Namen auf der Tafel, in den nächsten vier Wochen wird Mamoru Chiba den Tischdienst übernehmen.“ „Alleine?“ „Ja alleine!“ -------------------------------------------------------------------------- Es wurde langsam kalt, die Sonne ging unter und er hatte immer noch nichts gefunden, was er wiedererkennen würde. Ein Geräusch ließ ihn auffahren. Nach langem überlegen kam er zu der Erkenntnis, das er sich die Stimme und das tote Kaninchen nur eingebildet haben musste, eine andere Erklärung gab es für ihn einfach nicht. Zittrig blieb er stehen und stutzte. Das Kaninchen von vorhin? „Du hast mich vorhin ganz schön erschreckt!“ Vorsichtig hielt er sein Hand hin. „Hab keine Angst!“ Traurig blickte Mamoru dem Kaninchen nach, das sich einfach umdrehte und weghoppelte, als es plötzlich wieder stehen blieb, so als ob es auf ihn warten würde. Vorsichtig begab sich Mamoru in dessen Richtung. Und stutzte. Es schien wirklich auf ihn zu warten. „Warte....“, hastig fing er schneller an zu gehen, bis er ein Rufen vernahm. Jemand rief seinen Namen. Schluchzend lächelte Mamoru. „Danke kleines Häschen...danke“...Ermutigt lauschte er den Stimmen, folgte den Stimmen, bis er anfing zu laufen. „Fräulein Sato...Fräulein Sato...hier bin ich! Hierrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr!“ Glücklich endlich den Rückweg gefunden zu haben, klammerte er sich an die Hand der Erzieherin und ließ sie bis zum Heim nicht mehr los, bis er das Gesicht von Frau Kodama erblickte. Erst jetzt fiel ihm auf, das es bestimmt ärger geben würde, weil er einfach ohne Erlaubnis mal wieder ausgebüchst war. Schuldig senkte er beschämt seinen Kopf und hörte sich die Predigt an, die er wie so oft von der Heimleiterin sich anhören musste. Er hörte schon garnicht mehr hin. Ab und an vernahm er Wörter wie. Regeln, Verantwortungsbewusstsein, sie wären hier ein Team... das übliche eben. Nichts was für ihn im Moment von belang sein dürfte. Sorgsam nicket er immer wieder, zumindest wusste er, wann er lieber den Mund halten sollte, als Frau Kodama endlich mit ihm fertig war, ging er die Treppe hinauf. Das würde nicht gerade lustig werden, nur lernen und lernen Häusliche Dienste verrichten und wieder lernen, wie er das hasste. Mutig und erhobenen Hauptes ging er in das Zimmer, das er sich mit vier weiteren Jungen teilen musste. Er würde nicht weinen, nein...er hatte seine Gründe gehabt, wieso er heute abgehauen war und er hatte einem Kaninchen vor Akira gerettet, er würde auch die nächsten Monate überstehen. Er würde sich niemals unterkriegen lassen, so wahr sein Name Mamoru Chiba war! Kapitel 6: In Tokio ------------------- In Tokio Er konnte nichts sehen nur spüren, es erahnen, ihrer Stimme lauschen. War es ein Zauber, war es Magie der ihn umschloss? Der Klang ihrer Stimme stark, hell und klar, wie der dichte Nebel der ihn stets umgab, wenn er hier an diesem Ort war. Der Drang zu ihr zu eilen war unendlich, das Bedürfnis Zwanghaft sehnsüchtig. „Wo bist du......ich kann dich nicht sehen.“ „Folge mir...folge der Melodie und du wirst sehen.“ Stumm schloss er seine Augen und lauschte, lauschte der sanftklingenden Melodie. Lauschte der Strömung ihres Gesanges. Verzaubert öffnete er seine Augen, sah sich um, sah hinter die dicke Nebelwand, sah die Wildblumen, hörte das rauschen einer Quelle, entdeckte einen Schemenhafte Gestalt. Er musste dorthin, er musste zu der Quelle, er musste zu der Schemenhaften Schattengestalt. „Komm und finde sie.....“ Hastig beeilte er sich, lief so schnell er konnte, streckte einen Arm aus. „Wer bist du.....sag mir deinen Namen.“ Ein Windhauch umgab ihn, löste die Schattengestalt auf, trieb den Rauch des Schattens empor und wirbelte ihn, zerstreute ihn in alle Richtungen. „Du musst sie finden.“ „Aber wen...Dich? Muss ich dich finden?“ „Komm hierher und finde sie...und du wirst dein Licht finden!“ „Aber was...sag mir die Antwort.“ Stille umgab ihn, nur eine sanftklingende Melodie umgab, verinnerlichte ihn. Er sollte Angst haben, er sollte gehen und nie an diesen Ort zurückkehren können. Sanft berührte er sein Herz, so wie die Melodie tief sein Herz zu berühren schien. Ein Kichern erklang, gefolgt mit einem Schwall Wasser verbunden, ließ ihn zu sich kommen. Geschockt und Schreiend fuhr Mamoru hoch und stieß sich seinen Kopf gegen die Halterungsstange des Busses. Wütend sah er sich um und rieb sich seinen Schädel, als er Akira erblickte, der ihn fröhlich mit seiner leeren Wasserflasche zuwinkte. „Mund zu Mamoru, sonst könnte man ja meinen du wärest entrüstet.“ Schnappend schloss er seinen Mund und stierte Akira säuerlich an. Er hatte vom Anfang an gewusst, das es nicht gut war ausgerechnet in Akiras Gruppe zu kommen. Wie konnte man nur so dumm sein und Akira zum Gruppenführer zu benennen? Nur weil er der Älteste der Gruppe war? Er selber war viel reifer mit seinen zwölf Jahren, als Akira es jemals im leben auch nur Ansatzweise sein würde. Er würde jetzt nicht unbedingt sagen, das er Akira hasste, aber er konnte ihn ganz bestimmt nicht Leiden. Sein einziger Trost war zumindest das es Akiras letztes Jahr im Heim sein würde, ehe er auf eine Internatsschule wechseln würde um auf die Oberstufe gehen zu können, zumindest war diese Internatsschule weit weg vom Heim entfernt. „Hier!“ Verwirrt wandte sich Mamoru zur Seite, sah auf ein Taschentuch, das man ihm hinhielt. „Lass dich nicht so von Akira ärgern, er ist eben so.“ „Danke...“, verwirrt versuchte er sich an den Namen des Mädchens vor ihm zu erinnern. Sie war neu und wurde erst vor vier Wochen im Heim von Frau Kodama aufgenommen. „Wenn du willst, werde ich ihn für dich verprügeln“, grinsend verschränkte das Mädchen die arme vor ihrem Körper. Ein Mädchen wollte sich mit Akira prügeln. Ein Grinsen erhaschte sein Gesicht. „Du bist seltsam.....Danke für dieses Angebot, aber wir wollen Akira nicht noch dümmer machen, oder?“ „Na schön, aber wenn du meine Meinung hören willst...er hätte es nicht anders verdient!“ „Jeder bekommt im Leben das was er verdient auch Akira, manchmal dauert es nur etwas länger!“ „Weise Worte Mamoru...Mamoru ist doch dein Name oder?“ Ruhig nickte er. „Ja und du bist?“ „Oh Verzeihung“, lächelnd verbeugte sie sich. „Meine Freunde nennen mich Haruka.... Lächelnd trocknete Mamoru sein Gesicht und nickte dem Mädchen dankbar zu. „Ich glaube wir sollten auch langsam aussteigen.“ „Ich hasse Exkursionen, du nicht auch?“ „Nein, mir gefallen sie, dabei kann man immer soviel lernen“, widersprach er dem Mädchen. „Ach ja, ich hab schon gehört du wärst der Klassenstreber.“ Streber? Ja diese Charakterisierung seiner Person hatte er schon des öfteren vernommen, aber es machte ihm nichts aus. Es hatte lange gedauert, aber er hatte sehr viel Zeit gehabt, viel Arrest aushalten müssen, ebenso wie Bestrafungen und das lernen beruhigte und entspannte ihn, wenn er lernte bekam er seinen angestauten Jähzorn jedes Mal in den Griff, vor allem wenn er an Akira und an seine Treudoofe Gang dachte. Die Guten Noten die er damit erzielte war ein zusätzlicher Bonus, es würde ihm später alle möglichen Türen eröffnen. „Aber das macht nichts Nobody is perfect...“ „Sag mal wie alt bist du eigentlich?“ „Ich? Oh...ich bin zehn Jahre alt.“ „Mhh...für eine Zehnjährige bist du ziemlich schlagfertig.“ „Und das kannst du wörtlich neben Mamoru...“, gluckste sie und ließ ihre Finger knacken. „Du hast wohl vor niemanden Angst?“ „Wozu? Ich bin schließlich stark genug!“ Auf Zehenspitzen hangelte Haruka nach ihrem Rucksack und schnallte ihn sich um. „Juhuu...einen ganzen Tag in Tokio verbringen zu können...haben wir ein Glück“, murmelte sie ein wenig sarkastisch. „Du kannst ja dich ja der Gruppe anschließen, die zu den heißen Quellen fährt?“ „Aber das würde von Tokio Nocheinmal eine zweistündige Fahrt bedeuten? Nein danke....Fährst du etwa dahin.“ „Mhh vielleicht....kommt drauf an, wie lange wir im Museum sind.“ „Du klingst ja tatsächlich so, als würde es dich interessieren?“ „Klar....ich liebe die Technologie, die dort präsentiert wird und vor allem die physikalischen hergänge, finde ich voll Spannend Haruka.“ „Irgs....da laufen mir Schauer über den Rücken.“ „Mamoru...Haruka, nun kommt endlich oder wir lassen euch beide hier im Bus zurück!“ Seufzend schob Yui Sato ihre beiden Zöglinge mit Bestimmtheit aus dem Bus und erteilte die letzten Anweisungen, damit unterwegs auch wirklich niemand verloren ging, besonders Mamoru hatte das unweigerliche Talent immer aus heiterem Himmel zu verschwinden und an den unmöglichsten Stellen wieder aufzutauchen. ------------------------------------------------------------- Er hatte ja so einen Hunger und vor allem war er endliche diese Haruka losgeworden, sie schien ja sehr nett zu sein, aber er liebte eher die Ruhe, die er heute noch so gar nicht haben konnte. Hungrig packte er seinen Schokoladenriegel aus und roch daran. Er liebte Süßigkeiten und vor allem Schokolade, es machte ihn ganz einfach Glücklich, wenn er mal Schokolade naschen durfte und diesen Riegel hatte er von Frau Kodama zum Geburtstag geschenkt bekommen. Sie konnte ja nicht ahnen, wie glücklich sie ihn damit gemacht hatte. Genüsslich saß er auf der Schaukel auf dem Spielplatz in Osaka, er hatte sich ein wenig von den anderen entfernt um zumindest zehn Minuten entspannen zu können. Ein Kinderweinen, ließ ihn innehalten, erstaunt hörte er laute Stimmen. War das etwa Haruka und Akira? Wie der Blitz packte er seinen Riegel wieder ein und lief zu der Stelle wo er dieses Weinen vernehmen konnte. Mit einem einzigen Blick erfasste er die Situation. Akira hatte ein kleines Mädchen einfach vom Klettergerüst geschubst und Haruka verteidigte nun dieses Mädchen. Verärgert musterte er Akira. Er quälte nicht nur Tiere, er musste auch unschuldige Mädchen Ärgern. Mit erstaunen musterte er Haruka, sie schlug sich wirklich erstaunlich gut, dafür das sie sechs Jahre Jünger als Akira war und dazu noch ein Mädchen, sie hatte ihn doch tatsächlich ihre Faust in seinen Magen gerammt. Normalerweise verabscheute er Gewalt, aber das weinen des kleinen blonden Mädchens ging ihm sehr zu Herzen. Mit schnellem Schritt war er bei dem kleinen Mädchen angekommen und half ihr wieder auf die Beine. „Hey nicht weinen kleine, alles wird gut....“ „Es tut weh“, fiepte das Mädchen schluchzend und hielt sich schmerzvoll ihr Knie.“ „Lass mal sehen“, besorgt beugte sich Mamoru über ihr Knie, das sie sich wohl beim hinfallen aufgeratscht hatte, es blutete ganz leicht. Sorgsam pustete Mamoru über die kleine Wunde. „Oh...es tut nicht mehr so arg weh.....“ Zu dumm das er kein Pflaster dabei hatte. Unruhig sah er sich um, Haruka war immer noch arg mit Akira beschäftigt, er sollte Haruka wirklich helfen. Sorgsam nahm er wieder seine Hände an sich, als das Mädchen wieder zusammenzuckte und stöhnte. „Jetzt tut es wieder mehr weh“, zitternd versuchte das Mädchen tapfer die Tränen zurückzuhalten. Was sollte er nur tun? Fragend schaute er immer wieder über seine Schulter zurück und dann zum Mädchen. „Magst du Schokolade?“, fragte er plötzlich?“ Neugierig und abgelenkt vergaß das Mädchen ihr Knie und nickte schüchtern, als der Junge vor ihr auf einmal einen Schokoriegel hervorholte und ihn ihr in die Hand drücke. „Aber ich darf doch von keinem fremden Schokolade annehmen.“ „Vertrau mir , ich bin gut...du kannst ihn beruhigt essen...!“ Strahlend nickte sie. „Oh danke danke.....“, glücklich biss sie hinein und hatte das Gefühl, das der Schmerz in ihrem Knie gleich wieder besser wurde, erstaunt sah sie aufeinmal hin, als der Junge denn aufstand. „Ich denke du gehst am besten jetzt nach Hause, lass dir von deiner Mutter ein Eis geben“, sorgsam half er ihr auf und lächelte kurz, ehe er sich umdrehte und dem anderen Mädchen nun zur Hilfe eilte. Erstaunt sah sie den beiden zu. Das Mädchen war echt stark und wie der Junge sich nun vor sie stellte und sie beschützte, wobei er doch viel kleiner war als dieser doofe junge der sie brutal vom Gerüst gerissen hatte? „Usagi-san?“ „Naru-san?“ Ganz aufgeregt drehte sie sich um. „Schau mal...schau mal..“ „Komm lass uns abhauen, die Schlagen sich ja richtig. „Ängstlich ergriff sie Usagis Hand und zog sie weg. „Aber Naru....“, verwirrt blieb sie stehen und schaute nach unten. Der Schmerz in ihrem Knie war vollkommen weg? Geschockt beugte sie sich hinab und berührte die gesunde, noch leicht rötliche aber sehr gesunde Haut. Die Kratzer? Sie waren alle weg? Hatte sie sich das nur eingebildet? „Wie eigenartig?“ „Nun komm Usagi-san, lass uns von hier verschwinden.“ Ein letztes, mal drehte sie sich um und sah zu dem schwarzhaarigen Jungen hinüber, kurz überlegte sie , ob sie ihn nicht vielleicht doch schon einmal gesehen hatte, vielleicht hier auf dem Spielplatz, aber es wollte ihr partout nicht einfallen. „Wer auch immer du bist...ich danke dir.“ To be continued? Ich würde mich wirklich über Eure Meinungen freuen, sonst weiß ich ja nicht, ob es sich lohnt sie hier weiter zu veröffentlichen, kann sein das ich sie denn hier abbreche und sie nur auf FF.de denn weiter veröffentlichen werde, wenn hier kein Interesse mehr besteht. Kapitel 7: In Tokio II ---------------------- In Tokio II Endlich war er alleine. Unruhig sah Mamoru sich um, doch er war tatsächlich alleine. Keine Mädchen die er verteidigen musste und auch keine Jungen, die ihn herausforderten. Wie er manchmal sein tun hasste, aber er konnte es einfach nicht mit ansehen, wenn schwächere gedemütigt oder geärgert wurden und schon garnicht wenn Akira dieser gewisse Junge war. Natürlich kannte er viele Jungen die Mädchen schikanierten, aber er selber hatte noch nie zu diesen Jungen gehört. Es machte ihm weder Spaß noch sah er irgendeinen bestimmten Sinn darin. Nun hatte er zwar seinen Schokoriegel nicht mehr, aber zumindest konnte er sicher sein, dass dieses blonde Mädchen mit der merkwürdigen Frisur wieder lachte und keine Schmerzen dabei empfand. Seufzend setzte er sich an den kleinen Bach am Rande des Spielplatzes. Hungrig durchstöberte Mamoru seinen Rucksack und holte seine Lunchbox heraus. Glücklich schnupperte er an den kleinen Reisbällchen. Zwar keine Schokolade, aber verhungern musste er auch nicht. Auch Akira konnte ihm den heutigen Tag nicht vermiesen. Die Sonne schien und endlich hatte er seine Ruhe. Er mochte es ruhig und still, zumindest so still wie es auf einem Spielplatz eben sein konnte. Seufzend und kauend sah er ins Wasser, auf die klein glänzenden und feuchten Steine. Mit einem Ruck hatte er sich von seinen Schuhen und Socken befreit und tauchte seine Zehen ins kühle nass hinein. Glucksend stopfte er sich den Rest des Reisballs in den Mund. Das kühle Wasser tat seinen Füßen gut. Spielerisch plätscherte er im Wasser, schob seine Füße durch den Boden und wirbelte kleine Steinchen empor. Fasziniert betrachtete Mamoru die Veränderungen des Wassers. „Hier.....willst du?“ Erschrocken blickte Mamoru sich um, da stand doch tatsächlich wieder dieses Mädchen mit der seltsamen Frisur und hielt ihm eine Tüte hin. „Du?“ Grinsend setzte sich das Mädchen einfach neben ihm hin. „Hier“, erneut hielt sie Mamoru fordernd eine Tüte entgegen. „Verwirrt starrte Mamoru zu der Tüte hin. „Was ist das?“ „Hab ich von meinem Taschengeld am Kiosk gekauft,. Das sind furchtbar leckere Schokokugeln.“ „Für mich?“ „Na klar, immerhin hast du mir vorhin geholfen und mir auch etwas leckeres gegeben!“ „Mhh.“ Sollte er? Die Kugeln sahen verdammt lecker aus. Schließlich nahm er sich eine der Kugeln aus der Tüte und steckte sie sich in den Mund. „Und?“, ganz aufgeregt strahlte das Mädchen ihren neuen Helden an. Sorgsam lutsche Mamoru an der Kugel herum und lächelte. „Furchtbar lecker!“ „Sag ich doch“, grinste das blonde Mädchen voller Stolz. „Kommst du hier aus der Gegend? Ich habe dich hier noch nie gesehen?“ Lutschend schüttelte Mamoru seinen Kopf. „Und du?“ „Ja, ich bin in Tokio geboren worden.“ „Gefällt es dir hier?“ „Oh ja, hier leben so viele tolle Menschen, die meisten sich fürchterlich lustig.“ „Lustig?“ „Ja“, eifrig nickte das kleine blonde Mädchen und strahlte über ihr ganzes Gesicht. „Oh, bevor ich es vergesse. Raschelnd kramte sie in ihrem Kindergartentäschchen und holte eine lange goldenfarbene Kette mit einem sternförmigen Anhänger heraus. „Hier...ich habe noch etwas für dich!“ „Für mich?“ Neugierig nahm Mamoru ihr diesen Gegenstand aus der Hand. „Ein Geschenk?“ Verlegen lächelte das Mädchen. „Ja, weil du so furchtbar nett zu mir warst und nicht so doof wie die anderen Jungs!“ „Das...das kann ich nicht annehmen!“ „Oh doch bitte...es....ist nichts besonders, aber...“ Unruhig schaute sie zu dem Jungen hin. „Glaubst du an das Schicksal?“ „Nein!“ „Oh“, bedrückt knabberte sie an ihrer Unterlippe. „Ach so.“ „Wieso fragst du?“ „Hier...“, sachte klickte sie an dem Anhänger an einem zierlichen Verschluss bis der Deckel des Anhängers aufsprang und eine sanfte wohlklingende Melodie ertönte. Wie in Trance schaute Mamoru zu dem Anhänger, auf den im kreisdrehenden Halbmond. Die Melodie kam ihm vertraut vor. Seufzend schloss er seine Augen. “Vor langer langer Zeit....“ „Wie?“ Überrascht öffnete Mamoru seine Augen wieder und errötete. „Nichts“, nuschelnd schloss er den feinverarbeiteten Deckel. Die Musik verschwand. „Bitte behalte sie, es ist nichts tolles...aber....ich habe sie gefunden und will, das du sie bekommst. Sie ist so schön, so wie du!“ „Ich?“, verblüfft öffnete Mamoru seinen Mund. Wovon sprach dieses seltsame kleine Mädchen. „Es sind deine Augen“, fröhliche lachte sie. Sie sind wunderschön. Hast du schon einmal gehört, dass die Augen das Fenster zur Seele sind? Das hat meine Mama mir mal gesagt!“ Grinsend beugt sie sich zu ihm und starrte in Mamorus Augen. Zufrieden nickte sie. „Ja ich hab recht.“ Kichernd kniff sie ihm in die Wange. „Ich kann in deine Seele sehen und weißt du was? Lachend sprang sie auf und hüpfte von einem Bein auf das andere. „Deine Seele verkörpert Licht, Schönheit, Heilung...wie deine Hände!“ „Du bist ein komisches Mädchen“, verwirrt rieb Mamoru sich seine Wange. Die war doch bekloppt. Wobei die Spieluhr gefiel ihm, die Melodie berührte etwas ins seinem inneren. Etwas was er nicht greifen konnte. Intuitiv spürte er, das es wichtig war, das er sie behielt. „Garnicht“, beleidigt streckte sie ihm die Zunge heraus, lächelte denn aber verschmitzt, „ach du machst ja nur Spaß.“ Lachend drehte sie sich im Kreis. „Es ist ein Geschenk!“ Grinsend blieb sie stehen und verbeugte sich tief vor ihm. „Danke, das du mich geheilt hast.“ Noch nie war er um Worte verlegen gewesen. Unruhig musterte er seine Hände. Bisher hatte er diese Gabe nie gewollt. Er wollte nichts, was ihn von anderen Jungen unterschied. Er wollte ganz normal sein. Er wollte ein normales Kind sein, genauso normal wie das Mädchen vor ihm. Allerdings bei genauerer Betrachtung war sie vielleicht doch nicht ganz so normal. Er hoffte nur inständig das sie niemandem verriet wie er ihr Knie geheilt hatte. „Da...danke“, brachte er schließlich hervor. „Ich werde sie in Ehren halten!“ Mit sanften Griff umschloss er die Spieluhr mit beiden Händen und lächelte. Erst die Schokoladenkugeln und dann so was wunderschönes. Noch nie in seinem leben hatte er so wertvolle Geschenke erhalten. War es Glück was er vernahm? Fühlte sich so Glück an? Er wusste es nicht. „Ich muss jetzt nach Hause sonst schimpfen meine Mama und mein Papa mit mir!“ „Aber...so warte doch!“ Grinsend drehte sich das Mädchen noch einmal zu ihm um. „Wie...wie heißt du?“ „Lass uns ein Rätselspiel spielen“, feixend rieb sie sich ihre Nase. „Wer lebt auf dem Mond?“ „Ähm...“ „Antworte jetzt noch nicht...überlege, rate und sag mir meinen Namen, wenn wir uns das nächste mal sehen!“ Grienend winkte sie ihm zum Abschied zu, ehe sie sich umdrehte und weg lief. „Na so was!“ Der Hase lebte auf dem Mond, aber Was hatte das mit ihrem Namen zu tun? Verwirrt schüttelte Mamoru seinen Kopf und lächelte. Egal, er würde dieses seltsame Mädchen sowieso nie wieder sehen. Glücklich schaute er auf seine Geschenke. Ja, so musste sich Glück anfühlen. Wärme befiel sein Herz. Er wollte alleine sein, aber nun? Er wusste es nicht, aber er wusste, das heute ein schöner Tag gewesen war. Vielleicht der schönste Tag in seinem bisherigen Leben. Kapitel 8: Wer ist sie? ----------------------- Auch hier geht es nach langer Zeit weiter, falls das hier überhaupt noch jemand lesen sollte. Viel Spaß beim lesen:) Wer ist dieses Mädchen? Schokolade, ein neuer Schreibblock und ein neue Federtasche mit Schulranzen dufte er sein eigen nennen. Stolz betrachtete Mamoru seine Beute und lächelte. Heute war sein vierzehnter Geburtstag und zugleich war heute der erste Schultag, in seiner neuen Schule in Tokyo. Alles war so aufregend. Hoffentlich fand er neue Freunde. Noch war er sich nicht sicher, ob es richtig gewesen war seinen Willen auf eine öffentliche Schule in so einer riesigen Metropole wie Tokyo zu gehen durchzusetzen. Letzten Endes hatte er das seinem Erbe zu verdanken, auf das er zwar noch keinen direkten zugriff hatte und er noch mindestens vier Jahre warten musste, bis er uneingeschränkt auf das Vermögen, das ihn seine Eltern hinterlassen hatte zugreifen konnte. Zum Glück erkannte das Kinderheim in Izu sein Potential, wobei er sich schon fragte welches Potential? Seine guten Noten hatte er sich nur aus Langeweile erarbeitet. Was sollte man auch schon großartig anstellen, wenn man ständig Hausarrest erteilt bekam und ständig ausgeschlossen wurde? Sein Zimmer kannte er in und auswendig, seine Mitgenossen allerdings weniger. Er galt als Einzelgänger und er hatte vor das gewaltig zu ändern. Er liebte zwar auch die Einsamkeit, aber besonders in den letzten Monaten erschien ihm seine selbstauferlegten Einsamkeit schier unerträglich. Seine Träume ängstigten ihn, jetzt wo er nicht mehr von ihr Träumte. Ein Teil von ihm bedauerte es, das sie ihn anscheinend verlassen hatte, aber auf der anderen Seite bedeutete dass wohl, das er langsam älter wurde und nicht mehr wirklich an solche kindischen Träume glaubte. Seine Ersatzträume waren allerdings auch nicht sonderlich besser. Nein, es war der blanke Horror, jedes Mal derselbe Alptraum von dieser rothaarigen Hexe..... (§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§) „Motoki Furuhata?“ „Anwesend!“ „Gut, du als Klassensprecher wirst unseren neuen Schüler herumführen und dafür sorgen, das er alle seine Bücher, die er benötigt erhält!“ „Ja Mister Tanaka!“, neugierig musterte der Klassensprecher , den Neuankömmling, den Mister Tanaka da angeschleppt hatte. Er hatte sich als Mamoru Chiba vorgestellt. Irgendwie war ihm, als ob er ihn schon einmal gesehen hatte. „Psst Motoki?“ Überrascht schaute er zu dem braunhaarigen Mädchen hinter sich.“Was?“ „Stellst du mir den Neuen vor?“ „Wieso?“ Verwirrt sah er zu dem Mädchen hinüber, sah ihre geröteten Wangen und seufzte. Mädchen, die hatten echt nur Jungs im Kopf. „Er ist süß!“ War ja klar, das er recht gehabt hatte. , aber diese Reika war ja hinter allen neuen Jungs her, das war also nicht unbedingt etwas neues. Genervt rollte Motoki mit seinen Augen, als er ein Räuspern vernahm und den strengen Blick seines Lehrers auf sich verspürte. Peinlich berührt steckte er seine Nase hinter seinem Englischbuch und versuchte den Rest der Stunde seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. (§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§) „Und das hier wäre dann die Schulbibliothek!“ Neugierig sah sich Mamoru um, atmete die Luft der vielen Bücher ein und lächelte. Hier würde er sehr viel Zeit verbringen. “Nach deinem Gesichtsausdruck zu urteilen könnte man meinen ich hab dir gerade das Schlaraffenland gezeigt.“ „Für mich gibt es nichts aufregenderes als Bücher!“ Grinsend sah er den blonden jungen an, der ihn gerade herumführte. „Furuhata war dein Name oder?“ „Nenn mich einfach Motoki , bei Furuhata muss ich eher an meinem Vater denken!“ „Dann musst du mich Mamoru nennen!“ „Einverstanden! Und da wir das jetzt geklärt haben und ich es als meine Pflicht sehe, da du neu bist dich auch außerhalb des Schulgeländes unter meine Fittiche zu nehmen, zeig ich dir jetzt den coolsten Ort Tokyos!“ (§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§) Von allen Höllen dieser Welt hätte Mamoru niemals erwartet in einer Spielhalle zu landen. Nie hätte er sich getraut sowas zu betreten. Verwirrt schaute er sich um. „Und du gehst hier jeden Tag her?“ „Klaro...nun sei mal locker“, lachte Motoki. Du schaust so, als ob du einen Geist gesehen hättest. „Kann das sein, das du nicht weißt wie man Spaß haben kann?“ Spaß? Natürlich wusste er wie man Spaß haben konnte seine Fantasie kannte keine Grenzen. Er malte, dachte sich Geschichten aus, wälzte Bücher und wandte das wissen was er aus diesen Büchern bezog dann auch an, was zwar nicht immer jeden gefallen hatte, aber dass waren alte Geschichten und er hatte in den letzten Monaten angefangen zu gärtnern. Es machte ihm Spaß und er konnte mit den Blumen und den Pflanzen sprechen, sie hörten ihm zu und in seiner Einbildung verstanden sie ihn und dankten ihm, indem sie wuchsen und gedeihen, naja oder so ähnlich zumindest. Immerhin tat er dies auch noch nicht sehr lange, verteidigte er sich im stillen. „Erde an Mamoru?“ „Wie? Ach doch, klar weiß ich das!“ Stur schob Mamoru eine Lippe vor. „Irgendwie bezweifle ich das“, murmelte Motoki. „Na komm, ich geb dir ein paar Spiele aus und du erzählst mir von deinen tollen Spaß, dem du dass hier bisher vorgezogen hast!“ (§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§) „Motoki wer ist denn dein neuer Freund?“ „Überrascht ließ Mamoru vom Greifarm ab. Freund? Wollte Motoki das sein? Ein Freund? Bisher hatte sich Mamoru keine wirklich Freunde gemacht, bis auf wenige ausnahmen. Es lag nicht daran, das er keine gewollt hätte, aber die meisten fanden ihn seltsam und mieden ihn und er hatte das akzeptiert. Er wusste wohl besser als jeder andere wie seltsam er wirklich war. Welcher normale Junge konnte schon mit seinen bloßen Händen Heilungen hervorrufen? Es gab mal eine Zeit, da hatte er es einem vermeintlichen Freund einmal gezeigt und das war es denn auch mit der Freundschaft gewesen. Nie wieder wollte er Angst hervorrufen, nur weil er anders war als andere Jungen. Keiner würde ihn wirklich jemals verstehen können und es gab viele Dinge die ein Geheimnis bleiben sollten. „Darf ich dir Mamoru Chiba vorstellen, er ist neu auf unserer Schule....Mamoru? Das ist mein Vater Masao Furuhata, ihm gehört diese Spielhalle“, setzte Motoki noch als Erklärung dahinter. „Freut mich“, lachte Motokis Vater...“dich kennenzulernen Mamoru. „Was mein Herr Sohn aber unerwähnt gelassen hat, ist das ich gerade dabei bin die Spielhalle mit einem angrenzenden Cafe etwas zu erweitern!“ „Ach du dickes Ei!, rief Motoki schreiend. „Tut mir leid, tut mir leid, dass hab ich ja ganz vergessen!“ Verwirrend sah Mamoru von Vater und Sohn hin und her, ihm schien es, als ob er etwas ganz wichtiges nun nicht mitbekommen hatte. „Ich bin erfreut, das du neben deinen ganzen Beschäftigungen hier, dich doch noch daran erinnerst!“ „Heute sollte ein Reporter der Stadtteilzeitung vorbeikommen, der wollte von Papas neuem Cafe berichten und etwas Werbung machen“, murmelte Motoki erklärend in Mamorus Richtung hin. „Und ich hatte versprochen, da meine Mutter heute nicht kann, als Aushilfskellner einzuspringen!“ „Ach so“, grinsend nickte Mamoru. „Verstehe..ich sollte sowieso gehen, ich muss s schließlich einiges aufarbeiten, wenn ich meinen Notendurchschnitt halten will!“ „Du willst was? Vergiss es Mamoru. Mitgegangen mitgefangen, heute wird nicht gelernt...heute wird gearbeitet!“ Und ehe Mamoru sich versah, hatte er eine Schürze um und stand in der Cafeteria der Crown Spielhalle und versuchte herauszufinden, wie die Kaffeemaschine funktionierte und Mamoru bekam das ungute Gefühl, das Motoki ihn nur deswegen mit in die Spielhalle mitgenommen hatte. Ausgerechnet an seinem Geburtstag musste er nun seinem Mitschüler so einen gefallen erweisen. (§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§)(§) Fluchend ließ Mamoru die Kaffeekanne fallen und starrte in blaue ihm sehr vertraute Augen hinein. Es war schon lange her, aber diese Augen hatte er nie vergessen können......dass Mädchen mit dem blutenden Knie und der Schokolade diejenige die ihm diese Spieluhr geschenkt hatte. Wie alt mochte sie inzwischen sein? Neun oder zehn? „Mein Papi möchte gerne noch etwas von dem leckeren Kuchen!“ Mamoru sah in die Richtung in der das blonde Mädchen mit der lustigen Hasenfrisur hinzeigte. „Dein Vater ist der Reporter?“ „Jawohll!“ Stolz nickte das Mädchen und strahlte über beide Ohren. „Und er wird schreiben, das es hier den besten Kuchen von ganz Tokyo gibt, dass heißt wenn du mir noch zwei Stücke gibst!“ „Ähm zwei..eben wolltest du , doch nur eines haben?“ „Naja, ich muss das doch auch beurteilen können!“, nuschelte sie und senkte verlegen ihren Blick. Mamoru lachte. „Also zweimal Käsesahne!?“ „Huuraaaaaaaaaaa..ähm, also ich..ich meine Ja bitte zweimal von der Käsesahnetorte bitte!“ „Kommt sofort! Ich wisch das hier nur schnell weg kleiner Hase!“ „Ich bin doch kein Haseeeeeeeeeeeeeee“, protestierte das Mädchen und schnaubte empört, ehe ihr Magen anfing zu knurren und dass für Mamoru ein Zeichen war, das er sich lieber beeilen sollte mit der Torte. Dass kleine blonde Mädchen war irgendwie süß, richtig niedlich. Sie erinnerte sich wahrscheinlich auch nicht mehr an ihn oder an das Rätsel was sie ihm damals gegeben hatte, im gegensatz zu ihm selber. Nie hätte er gedacht, das er dieses Mädchen wieder treffen würde und er hatte dieses Rätsel ihres Namens immer noch nicht gelöst, noch sich Mühe gegeben es zu lösen. „Wie heißt du?, platzte es plötzlich aus Mamoru heraus?“ Es brannte in ihm, es endlich zu erfahren. „Jedenfalls nicht Hase...hmm..oder eigentlich ja doch?“, kicherte sie schelmisch und grinste ihn spitzbübisch an. „Wo bleibst du denn mit dem Kuchen Töchterchen?“ „Koooooooooommt ja schonnnnnnnnnn“, rief das blonde Mädchen, dass Mamoru von nun an wohl insgeheim little Bunny nennen würde, was für eine Wahl hatte er da schließlich? Denn anscheinend hatte wohl jemand etwas dagegen, das er ihren richtigen Namen erfuhr. Kapitel 9: Ein Date? -------------------- Ein Date? Das erste Schuljahr auf Mamorus neuen Schule verlief wie im Fluge. Mamoru war inzwischen Fünfzehn Jahre alt und hatte sich mehr und mehr integriert und hatte sich der Fußball Ag angeschlossen. Er liebte es Fußball zu spielen. Mit Motoki Furuhata hatte er sich inzwischen sehr gut angefreundet und zählte ihn mittlerweile zu seinem besten Freund.. „Psttt Mamoru!“ Überrascht wandte der angesprochene seinen Kopf und ließ seinen Stift sinken, als er sah das Motoki mit Gesten versuchte ihm gerade klar zu machen, wer da gerade auf sie beide zukam. Mamorus Herz klopfte wild, er sollte aufhören zu starren, dass kam bestimmt nicht sonderlich gut an. Hastig vergrub er seinen Kopf wieder in sein Mathebuch. Sie hatten zwar jetzt eine Freistunde, aber in der nächsten hatten sie Mathematik und daher saß er nun hier und machte für Motoki die Hausaufgaben, die er mal wieder nicht gemacht hatte. Das war für ihn in Ordnung, immerhin taten so was doch Freunde, oder etwa nicht? Trotz dem einen Jahr in dem er nun schon einen besten Freund hatte, waren viele Dinge einfach noch Neuland für ihn. Ob das nun so war oder nicht, war sowieso gerade völlig nebensächlich, denn sie näherte sich ihrem Tisch. Er spürte wie seine Hände schwitzten. Bisher hatte er noch keinen anständigen Satz herausbringen können, wenn sie auch nur in der Nähe weilte, doch aus einem ihm schleierhaften Grund schien sie seine Nähe dennoch immer zu suchen. Motoki hatte hier und da seinen Kommentare verlauten lassen, aber es interessierte ihn herzlich wenig, was Motoki von ihr hielt. Mamoru seufzte, er war ja so was von verknallt. Die oder keine, das hatte er sich vor ein paar Wochen eingestanden .Ihr seidiges braunes Haar, das ihr auf ihre zartgliedrigen Schulter fiel, hatte sie wie immer frech frisiert, so das ihr das Haar eher zu Berge stand, oder eher als hätte sie in eine Steckdose gefasst und einen Stromschlag abbekommen. Mamoru fand es lustig und ja ...irgendwie auch interessant. Sie war keine klassische Schönheit. „Mamoru?“ Oh Gott was sagte er nun? Sie sprach mit ihm, sie redete wirklich mit ihm. Er musste etwas sagen und zwar ganz schnell.....Doch er schwieg....das tat er meistens, denn es käme mit Sicherheit nur wieder Misst aus seinem Mund, wenn er es auch nur versuchen würde. Erst als er den Ellenbogen von Motoki an seiner Seite schmerzlich verspürte, kam er ein wenig zu sich. Böse sah er ihn kurzweilig an, ehe er zu dem Objekt seines Herzens starrte. Was hatte Motoki eigentlich gegen sie? War sie nicht total süß? Sie konnte ja auch nichts dafür, das so viele Jungs auf sie scharf waren oder? „Ähm..H...h...hi Reika!“, stammelte er und beglückwünschte sich sofort, das ihm diesmal zumindest vor lauter Aufregung, das sie mit ihm sprach ihr Name nicht wieder entfallen war, denn das war sein großes Problem, sobald er sie sah, war sein Kopf ein großes Vakuum. Er könnte schwören, das ein Sturm durch seinen Kopf wehen könnte und er würde nur dämlich dabei grinsen. Das Mädchen vor ihm lächelte ihn an und er konnte nur seufzen im inneren. Gab es jemals ein schöneres. Er war einfach nur verzaubert. „Ich habe mich gefragt, ob...also...na ja, ob du und ich vielleicht am Samstag uns treffen könnten?...auf.....auf ein Date?“ Mamoru schwindelte , ihm war richtig übel. Er versuchte so gefasst wie möglich aufzustehen und er war sehr stolz darauf, das seine Beine nicht nachgaben, immerhin schienen sie nur noch aus Pudding zu bestehen. Hatte gerade dieses süße Mädchen, dass Mädchen in das er verknallt war gefragt, ob er sich mit ihr auf ein Date treffen würde und das auch noch an einem Samstag? Er musste was sagen und zwar sofort, doch er schwieg. Er konnte einfach keinen einzigen Ton herausbringen. „Also“, fing Motoki an und starrte das Mädchen länger an als wohl gut für ihn war. Er verstand es nicht wieso er Eifersüchtig darauf war, das Reika hinter Mamoru her war. Er konnte Reika nichtmal leiden, aber was tat man nicht alles für seinen besten Freund? Immerhin würde Mamoru wohl nie aufwachen, was für eine Person Reika war, wenn er ihn immer von ihm fernhielt oder? Sein Freund trug eindeutig in bezug auf Reika eine rosarote Brille. , ehe er ebenso aufstand und freundschaftlich einen Arm um seinen Kumpel legte. „Da ich weiß, das mein Freund dich total süß findet und er gerade nur ein wenig schüchtern ist...sag ich mal für ihn zu!“, plapperte er einfach drauf los, wie es nun einmal seine Art war und versuchet nicht darüber nachzudenken, wieso er am liebsten an Mamorus Stelle nun wäre. „Nenn mir nur Zeit und Ort und ich werde dafür sorgen, das er dann da ist!“ Reika kicherte und sah den schwarzhaarigen Jungen mit rosigen Wangen an. „Du bist immer so lustig Motoki!“ Ihre Augen glänzten, sahen dabei aber Mamoru an und lächelte. „Um zehn Uhr im Nogawa Park bei der roten Brücke!“ Spätestens jetzt hätte er Motoki eine runterhauen sollen, aber Mamoru war wie erstarrt. Er konnte nur nicken. Zu mehr war der Schwarzhaarige im Moment nicht in der Lage. Er sah Reikas Rücken, als sie wieder ging und legte seine Hand auf sein Herz. „Was ist?“, fragte sein Freund perplex. „Ich weiß nicht, ich glaube, ich musste nur mal prüfen, ob mein Herz nicht aufgehört hat zu schlagen!“ Wie in Trance drehte sich Mamoru zu Motoki um. „Bist du völlig verrückt geworden .Ich auf ein Date mit Reika, der süßen und frechen Reika?“ Motoki lachte. „Nun schau doch nicht so entsetzt! Das ist die Chance, das du endlich mal deine rosarote Brille wieder absetzt!, so verknallt wie du in sie bist! Lad sie auf ein Eis ein und sie ist dein oder aber du merkst das sie dich genauso ausnutzt, wie die anderen Jungs, ich hab gehört sie liebt besonders leckere Erdbeeren.“ Mamoru hatte noch nie verstanden, wieso Motoki das glaubte? Seit er Reika kannte, hatte er sie selten mit einem Jungen gesehen. Er stöhnte und ließ sich zurück auf den Stuhl plumpsen. „Ich kann das nicht, ich krieg keinen normalen Satz raus, ich werde mich total blamieren!“ „Entspann dich bis morgen ist noch jede Menge Zeit!“ Mamoru wurde Leichenblass. Verdammt, er hatte recht. Samstag war ja schon morgen. Er stöhnte. Wie kam er nur aus dieser Situation wieder heraus? /////// Wütend auf sich selber, hämmerte Mamoru wie wild auf die Spielkonsole im Crown ein, bis plötzlich die große Schrift anzeige GAME OVER vor seinem Auge erleuchtete. „Arghhhhhhhhhhhhhhhhh...verdammte Scheißeeeeeeeeeeeeeeeeeee!“ „Benimm dich Mamoru!“ Der Schwarzhaarige errötete und murmelte eine Entschuldigung an Mr. Furuhata, der nur Kopfschüttelnd Mamoru einen Schokoladenshake in die Hand drückte und seinem Sohn zuzwinkerte, ehe er sich zurück an den Tresen begab. „Also ganz ehrlich Mamoru. Ich versteh dich nicht. Du bist verknallt und hast mit deiner süßen morgen ein Date, da musst du doch kein Trübsal blasen, das sind doch keine Probleme, die Mädels da an der Glasscheibe, die haben Probleme und ich hab Probleme, weil du einfach nicht sehen willst, wie Reika wirklich ist!“ Mamoru drehte sich verwirrt um und sah zwei Mädchen, die sich die Nasen an der Fensterfront plattdrückten. „Was haben die?“ Motoki kicherte. „Die beiden kommen jeden Freitag hierher und starren sehnsüchtig hinein. Die sind noch zu Jung. Du weißt doch, erst ab vierzehn darf man in den Spielhallenbereich hier rein!“ Mamoru sah Neugierig zu den beiden Mädchen. Da hatte Motoki recht. Das waren gerade mal Grundschüler. Höchstens elf Jahre alt. Älter schätz er die beiden Mädchen nicht, eher Jünger. Die eine hatte rotbraunes welliges Haar und die andere blondes Haar mit einer sehr seltsamen Frisur. Kurz überlegte er, irgendwie kam ihm diese Frisur bekannt vor. Wo hatte er diese Frisur nur schon einmal gesehen?“ Kurz war ihm, als ob das blonde Mädchen ihn direkt ansah. Diese Frage beschäftigte ihn für den Rest des Nachmittags dagegen war sogar Reika in den Hintergrund getreten und wieso dachte er bei dieser seltsamen Frisur immer an tiefgründige blaue Augen? Wieso wollte ihm das nur nicht einfallen. Es lag ihm doch auf der Zunge. Müde schloss er seine Wohnung auf. Kurz sah er sich um. Gut, sein Vormund schien noch nicht dargewesen zu sein. Er war viel zu müde, um sich heute mit ihm auch noch auseinander zu setzten, nur weil dieser meinte, jeden Freitag nach dem rechten sehen zu müssen. Mamoru knöpfte seine Schuluniformjacke auf und schmiss diese in die nächste Ecke, gefolgt von seiner Schultasche und stieg über ein paar schmutzige Socken rüber, die er heute morgen noch nicht in den Wäschekorb geschmissen hatte. Kurz sah er in die Küche, die sollte er wohl noch machen, ehe sein Vormund kam, sonst gab es wieder ärger, weil er das Geschirr vom Vortag noch nicht abgespült hatte. Missmutig machte sich Mamoru also an die Arbeit. Der Schein einer sauberen Wohnung musste schließlich gewahrt werden, ansonsten zog er wieder schneller in ein Internat als ihm wohl lieb war und diesmal wollte er hier bleiben. Irgendwie hatte er das Gefühl in Tokyo bleiben zu müssen, als ob irgendetwas hier in dieser großen Stadt auf ihn wartete und er hier nicht mehr wegkonnte. Wahrscheinlich würde sein Psychologe ihn für verrückt erklären, wenn er ihm, sein Bauchgefühl mitteilen würde. Leider musste er immer noch einmal wöchentlich zu einem Psychologen, das war eine der Bedingungen, das er in Tokyo zur Schule gehen durfte und halbwegs alleine leben durfte. Als sein Werk schließlich getan war schlurfte er in sein Schlafzimmer und schmiss sich auf sein Bett. Er dachte an Reika und an sein morgiges Date. Er musste ihr morgen unbedingt beweisen, das er ein cooler Typ sein konnte. Er schnappte sich sein Kissen und kicherte. Sie wollte sich mit ihm treffen, er glaubte das immer noch nicht so wirklich. Er drehte sich auf seinen Bauch und stützte sich auf das Kissen. Als ihm etwas auffiel. Etwas womit er immer schlief, nur meist lag dieses Objekt unter seinem Kopfkissen. Sein persönlicher Glücksbringer, doch anscheinend half sein Glücksbringer nicht gegen seine ständig wiederkehrenden Alpträume. Er nahm die Spieluhr in seine Hand und öffnete sie. Eine ihm vertraute und traurige Melodie erklang und ließ ihn schläfrig werden. Er sah plötzlich blaue Augen vor sich, vertraute Augen und wieder dachte er an das namenslose Mädchen, an das er schon lange nicht mehr gedacht hatte. Plötzlich blinzelte er. „Oh verdammt...konnte das etwa sein, das dass Mädchen, das ihn nie ihren Namen verraten hatte, das sie das heute am Crown war? Er schlug sich an die Stirn. Natürlich, diese Frisur..., das er sie nicht erkannt hatte. Wie Dumm war er eigentlich? Plötzlich höret er einen Schlüssel der ins Schloss gesteckt wurde. „Mamoru bist du da?“ Mamoru verdrang sofort seine Gedanken an jedes Mädchen, ob braunhaarig oder gar blond, das golden schimmerte...wie damals die Frau aus seinen Träumen....Er hörte seinen Vormund. Überhören konnte man ihn ja schließlich schlecht. Er hatte eine eindruckvolle Baritonstimme. Er seufzte und erhob sich. Augen zu und durch. Manchmal überkam Mamoru wirklich das Gefühl, das er vor ihm salutieren müsste, wenn er seine Stippvisite bei ihm absolvierte. Nur noch drei Jahre...Nur noch drei Jahre und er wäre endlich frei.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)