Rainbow Soldiers (alte Version!) von nikasparkle (Die Kriegerinnen des Regenbogens) ================================================================================ Prolog: Hajime -------------- (Hajime [jap.] = Anfang) In einer Zeit vor unserer Welt, als noch ein brennender Kampf zwischen Gut und Böse die Zeit regierte, gab es ein Reich, das in sieben Farben erstrahlte. Elfen und Feen ließen sich dort nieder, sowie Tiere, die vorher noch nie jemand gekannt oder gesehen hatte. Dieses wunderschöne Reich wurde von Regenbögen begleitet und herrschte in Frieden. Keine Zerstörung, kein Krieg. Doch die Königin dieses Landes prophezeite kommendes Unheil. Und sie hatte Recht... Eine Woche später kamen Scharen des dunklen Königs in das Reich und zerstörten Alles. Die einzige Hoffnung des Königs und der Königin war, auf die Kräfte des Regenbogens zu vertrauen. Sie setzte die sieben Kräfte frei und besiegte die Scharen des Bösen. Das Reich war dankbar, trotz der schweren Folgen dieser Notwehr. Die Königin fiel durch die Aktivierung der Kräfte zum Schutz des Reiches, vor Allem zum Schutz ihrer kleinen Tochter, in einen tiefen Schlaf... Auch die sieben Kräfte schwanden und die Farben des Landes waren nur noch halb so schön wie vorher. 2000 Jahre später Die Königin des Reiches liegt immer noch in ihrem Schlaf. Die Tochter ist mittlerweile herangewachsen und in die Fußstapfen ihrer Mutter getreten. Sie hilft den Bewohnern ihres Reiches und macht regelmäßig Prophezeiungen. Doch sie sah etwas Schreckliches voraus. Das Böse würde zurückkommen. Und zwar schon bald! Sie musste etwas unternehmen. Aber was? Die Kräfte waren immer noch verschwunden. Ihr blieb nur noch einen Ausweg. Sie ging zu ihrem Altar und betete. Sie bat die Götter um Hilfe. Wenn das Reich überleben solle, brauchen sie Beschützer, die es mit dem Bösen aufnahmen. Ihre Bitte ausgesprochen, leuchtete die Prinzessin auf. Aus ihr flogen 7 Lichter in den Himmel und außer Sichtweite aller Bewohner des Reiches. Sie hoffte inständig, dass etwas Gutes passieren würde und dass das Reich bald wieder in seiner ganzen Pracht aufblühen würde. Kapitel 1: Shinwa - Der Anfang einer Legende -------------------------------------------- (Shinwa [jap.] = Mythos) Wir befinden uns im Jahre 35XX. Die Welt, wie wir sie Heute kennen, hat sich in vieler Hinsicht weiterentwickelt und Shika, ein 18 jähriges Mädchen, ist wie immer auf dem Weg zur Schule. Sie hatte orange-rote, lockige Haare und trug ihr Lieblingsoutfit: ein rotes Top und ihre rote, lange Jeans mit einem schwarzen Gürtel und schwarzen Schuhen. „Nein! Lass mich in Ruhe!“ Shika drehte sich um und sah, wie ein kleines Mädchen vor ein paar Jungs in ihrem Alter weglief. „Na los, gib uns dein ach so schönes Spielzeug, damit wir darauf rumtrampeln können!“, schrie einer der Jungen. Shika sah, wie das Mädchen stolperte. Das Spielzeug kullerte ihr vor die Füße. Die Jungen waren dabei, sowohl auf das Mädchen als auch auf das Spielzeug zu stürzen, als Shika das Spielzeug aufhob und zu dem Mädchen lief. „Alles in Ordnung?“ fragte Shika, als das Mädchen sie mit nassen Augen ansah und langsam nickte. „Was soll das, halt dich da raus!“ Shika funkelte den Jungen an, der das gesagt hatte, stand auf und nahm das Mädchen auf den Arm. „Zu viert auf ein kleineres Mädchen ist ziemlich unfair, findet ihr nicht auch?“ Shika versuchte, gelassen zu wirken. Allerdings hörte man einen scharfen Unterton raus. Sie gab dem Mädchen ihr Spielzeug in die Hand und warf einen letzten, wütenden Blick zu den Jungen, welche sich langsam davon schlichen. „Vielen Dank“, sprach das Mädchen. „Kein Problem“, sagte Shika, während sie das Mädchen absetzte und ihr ein Taschentuch in die Hand drückte. „Pass auf, dass du die Jungs nicht verärgerst, wer weiß was sonst noch passieren könnte.“ „Mach ich! Vielen Dank!“ Das Mädchen drehte sich lächelnd um und ging. Shika guckte dem Mädchen noch kurz hinterher, als ihr ein starker Wind die Haare von Hinten ins Gesicht wehte. Zu stark, dachte Shika. Sie drehte sich in Windrichtung und sah, wie der Himmel plötzlich rot glühte. Was ist das? Shika war verwirrt. Doch sie hatte keine Zeit zum Denken, denn ein rotes Licht schoss wie aus dem Nichts auf sie zu. Sie rannte. Weg von dem Licht. Doch es kam ihr immer näher. Sie lief so schnell sie konnte. Doch das nützte Nichts. Plötzlich verspürte sie ein leichtes Stechen an ihrem rechten Schulterblatt. Hatte sie dieses rote Etwas getroffen? Doch plötzlich wurde ihr schwarz vor Augen. Immer schwärzer und schwärzer, bis sie ohnmächtig umfiel. Schwarz. Alles war schwarz. Sie drehte sich um, schaute nach oben und nach unten. Doch alles war schwarz. Was war das? Träumte sie? Sie schaute noch einmal nach links und einmal nach rechts. Als sie wieder nach vorne guckte, schwebte vor ihr eine rote Flamme. Was hatte das zu Bedeuten? Was soll’s, dachte Shika und näherte sich der Flamme. Ohne, dass sie es selbst bemerkte oder wirklich wollte, streckte sie ihre Hand aus und berührte die Flamme. Der ganze Raum um sie herum wurde von rotem Licht eingehüllt, als sie plötzlich in einer Wiese stand. Sie konnte ihren Augen nicht trauen, denn das, was sie nun sah, war eine atemberaubende Umgebung. Die Wiese erstrahlte in einem saftigen grün, das Wasser war azurblau, der Wind erfrischend und sanft und die Sonne blendete. Trotzdem war es nicht zu warm und nicht zu kalt. Einfach herrlich! Shika dreht sich ein paar Mal um ihre eigene Achse und entdeckte einen wunderschönen Regenbogen, dessen Farben strahlten! Ein leises „Wow...“ war von ihr zu hören. „Shika!“ Sie drehte sich um. „Ja?“ Aber da war niemand. „Shika!!“ Sie sah sich um, doch es war Niemand in der Nähe. Wieso rief jemand nach ihr, wenn Niemand in der Nähe war? „Wach auf! Shika!!“ Wach auf? Aber hier ist es so schön... dachte Shika, als sie ihre Augen öffnete und ihrer besten Freundin ins Gesicht guckte. „...Was ... was ist passiert?“ Shika war verwirrt. „Ich ging grade um die Ecke, als du umgefallen bist! Zum Glück war die Schule in der Nähe. Ich hab dich hierher geschleppt... Was ist denn passiert?“ Shikas Augen weiteten sich. Als sie sich setzte, bemerkte sie, dass sie im Bett des Krankenzimmers der Schule lag. „Hast du denn nicht gesehen, wie der Himmel rot aufglühte und etwas von Himmel schoss?!“ Shika schrie fast. Ihre Freundin guckte sie an. „... Nein, Shika, das musst du geträumt haben!“ Shika hoffte, sie hatte sich verhört. „Diana, sag mir nicht, das hättest du nicht gesehen!“ Diana, ihre Freundin, guckte sie verzweifelt an. „Nein, hab ich nicht... Am besten du ruhst dich noch etwas aus und gehst dann nach Hause. Der Lehrer weiß schon bescheid und ist einverstanden. Ich geh dann wieder in den Unterricht. Komm gut nach Hause... und gute Besserung, Shika.“ Diana ging aus dem Zimmer. Shika überlegte. Hat sie das wirklich nur geträumt? Das konnte nicht wahr sein! Draußen fegten immer noch starke Winde und rappelten an den Fenstern. Plötzlich erinnerte sie sich, dass sie etwas am rechten Schulterblatt gespürt hatte. Sie stand auf und ging zum Spiegel dieses Zimmers. Sie guckte in den Spiegel und sah ihr Spiegelbild. Nichts hatte sich verändert. Zumindest äußerlich. Sie sah aus wie immer. Plötzlich sah Shika, wie der Spiegel in Feuer gehüllt war. Sie erschrak, doch etwas war komisch. Obwohl sie genau davor stand, war es nicht heiß. Nach kurzem Überlegen packte sie schließlich all ihren Mut zusammen und berührte den Spiegel. So schnell wie es gekommen war, verschwand die Feuerwand auch wieder. Doch diesmal entdeckte sie nicht sich selbst, sondern eine andere, ihr ähnliche Person im Spiegel. Doch alles, was Shika machte, tat die Person im Spiegel ebenfalls. Die Person im Spiegel hatte einen Zopf an der linken, oberen Seite ihres Kopfes. Auch die Strähnen vorne, die im Gesicht hingen, waren im Vergleich zu Shikas Strähnen etwas länger. Das Oberteil, was Shika im Spiegel sah, war komisch. Es endete nach oben in komischen Zacken, die einer Flamme ähnelten. Shika schaute sich ihre Klamotten an. Diese waren immer noch genauso wie vorher. Doch dann fiel ihr die Stelle am Rücken ein. Sie drehte sich so, dass man die Stelle im Spiegel betrachten konnte. Ihr komisches Spiegelbild hatte an derselben Stelle, an der Shika den Schmerz gespürt hatte, ein Zeichen. Und wie es der Zufall will, was es rot und in der Form einer Flamme. Die Flammen machen mir Angst, dachte Shika, als das Zeichen an ihrem rechten Schulterblatt anfing zu glühen und zu brennen. „Au!“ zischte Shika und fasste sich mit der Hand an die brennende Stelle. Sie konnte ihren Fingern nicht trauen, als sie plötzlich das Flammen-Zeichen auf der Haut fühlen konnte. Sie guckte wieder in den Spiegel, als das Mädchen im Spiegelbild Shika warnte: „Sprich mit Niemandem darüber und zeig es Keinem!“ Shika erschrak, als sie ein dumpfes Geräusch hörte. Der Spiegel wurde erneut in Flammen eingehüllt und nachdem diese wieder verschwanden, sah Shika sich wieder selber. Sie erschrak erneut, als sie einen dunklen Schrei wahrnahm. Sie drehte sich schnell um und sah ein grau-schwarzes, komisch aussehendes Etwas auf 4 Beinen, welches erneut brüllte. Das Fenster war offen und der Wind fegte nun durch das Zimmer, doch das schien das Monster nicht zu stören. Ob es dadurch in das Zimmer gekommen war? Doch ob dieses Monster nun durch das Fenster ins Zimmer gekommen war, kann Shika momentan egal sein, denn das Monster starrte sie genüsslich an. Ihr musste was einfallen. Und zwar schnell! Denn sie wollte auf keinen Fall zum Mittagessen dieses Monsters werden. Shika presste sich mit dem Rücken an die Wand, als das Monster erneut brüllte und zum Sprung ansetzte. Das darf nicht das Ende sein, dachte Shika und schrie, als das Monster auf sie zugesprungen kam. Kapitel 2: Hi - Das Feuer erwacht --------------------------------- (Hi [jap.] = Feuer; Hime [jap.] = Prinzessin; Niji [jap.] - Regenbogen) Sie schrie. Sie schrie um ihr Leben, denn ein Monster hatte sie als Mittagessen ausgesucht. Aber warum grade sie? Egal, denn sie wollte nicht gefressen werden. Das Monster kam näher. Als es grade vor ihr in der Luft schwebte, stellte sich wie aus dem Nichts eine Feuerwand zwischen Monster und Shika und ehe sie sich versah, hatte das Feuer Shika umkreist und in eine Art Kugel eingehüllt. Das Monster sprang wieder auf sie zu, doch die Feuerkugel ließ es immer wieder abprallen. Shika war sichtlich erleichtert, sich vorerst nicht mehr mit dem Monster auseinander zu setzen, aber wieso kreiste diese Feuerkugel sie ein? Und warum ausgerechnet sie? Sie schaute sich um und streckte nach einer Drehung in der Kugel ihre Hand aus. Das Feuer war nicht heiß und sie konnte hindurchfassen. Grade noch rechtzeitig zog sie die Hand wieder in die Kugel rein, denn das Monster versuchte immer noch, zu ihr durchzudringen - vergeblich. Plötzlich hörte sie eine Stimme hinter ihr ertönen: „Die Kugel ist sicher, keine Sorge.“ Als sie sich umdrehte sah sie das Mädchen mit dem lockigen Zopf, welche sie im Spiegel zuvor gesehen hatte, stand vor ihr. Shika bemerkte, dass auch ihr Rock unten Zacken hatte. Sogar ihre Schuhe sahen nach Flammen aus! Allerdings merkte Shika, dass vor ihr nur eine geisterhafte Gestalt stand. „Wer bist du...?“ fragte Shika und guckte die Person verblüfft an. „Mein Name ist Ahi. Ich verkörpere das Feuer, was in dir brennt, Shika. Ich bin dein zweites Ich, du weißt es nur noch nicht!“ Nun war Shika völlig verwirrt. Zweites Ich? Feuer? Was ging hier vor sich? Shikas Innere brodelte über vor Fragen, die ihr in den Sinn kamen. „Keine Zeit, alle deine Fragen zu beantworten. Ich alleine kann die Feuerkugel nicht mehr lange aufrechterhalten“, sagte Ahi und legte eine Hand an ihre Schulter. „Tu das richtige, Shika. Sobald ich verschwunden bin, verschwindet auch die Wand. Schau in dich hinein und höre auf dein Herz.“ Shika wusste nicht genau, was sie sagen sollte, doch sie erschrak, als das Monster wieder gegen die Feuerkugel schlug. Sie drehte sich ruckartig um und sag, wie die Feuerwand vor ihrer Nase verschwand. Sie guckte sofort zurück, sah Ahi nicht mehr und starrte das Monster wieder an, welches brüllte und zum erneuten Schlag ausholte. Plötzlich fing Shikas Mal an zu brennen. „Aaaah!“ Das Brennen war einfach zu stark. Ohne es zu bemerken, strahlte Shika rotes Licht aus ihrem Körper in den Raum und das Monster war vorerst geblendet. Aus der brennenden Stelle schossen nun Flammen aus ihrem Körper und umhüllten sie in eine nicht durchschaubare Barriere. Shika spürte, wie sich ihre Kleidung änderte. Es fühlte sich an, als würde das Feuer ihre eigentliche Kleidung verbrennen und durch neue ersetzen. Als das Feuer verschwand, war nicht nur sie verwirrt. Auch das Monster guckte ziemlich dumm aus der Wäsche. Shika sah nun aus wie Ahi, die zuvor noch mit ihr geredet hat. „Was... ist das?“ Shika konnte aus ihren Händen kleine Flammen zum Vorschein bringen. Das Monster ergriff die Chance und sprang auf Ahi zu, welche in letzter Sekunde auf die Seite sprang und versehentlich gegen die Wand knallte und auf den Boden rutschte. „Wow“, sagte Ahi und rappelte sich wieder auf. „Was ist das für eine Kraft?“ Das Monster brüllte, lauter als zuvor. Ahi rannte auf das Monster mit rasender Geschwindigkeit zu, bog in letzter Sekunde ab und sprang mit all ihrer Kraft aus dem Fenster. Sie wollte in der Schule nichts kaputt machen. Das Monster, wie zu erwarten, folgte ihr. Ahi wollte ihre Fähigkeiten testen, auch wenn sie nicht wirklich wusste, wieso sie diese hatte und was es damit auf sich hatte. Sie erzeugte eine kleine Flamme über ihrer Handfläche, welche immer größer und größer wurde. Das Monster sprang erneut brüllend auf sie zu und Ahi warf die Flamme nach ihrem Gegner, welcher auch gleich getroffen wurde und zu Boden flog. Ahi lächelte zufrieden und raste überzeugt auf ihren Gegner zu. Die Hand zur Faust gemacht und mit Feuer umschlungen, schlug sie mit einem gezielten Fausthieb auf das Monster ein. Sie sprang zurück und erzeugte eine riesige Flamme, welche sie mit einem „Burning Flame!“ auf ihren Gegner zufliegen ließ und dieser verschwand. Ahi wusste nicht, was sie grade gemacht hatte und guckte verwirrt, als es zum Schluss einer Schulstunde klingelte. Sie wollte nicht gesehen werden und keinen Aufruhr veranstalten und sprang erstmal außer sichtweite auf das Dach der Schule. Ahi wusste nicht, was sie machen sollte. Sie war immer noch Ahi und nicht Shika, doch sie wusste auch nicht, wie sie sich wieder zurückverwandeln konnte. Als sie die letzten Minuten noch einmal durchgehen wollte, erklang eine Stimme in ihrem Kopf... „Ahi, Kriegerin des Feuers. Endlich bist du erwacht!“ Sie schaute sich verwirrt um, doch sie sah niemanden, als vor ihr ein Regenbogen erschien. „Bitte, gehe über diesen Regenbogen und komme in mein Reich. Ich werde dir alles erklären, wenn du magst“, sprach die Stimme. Es war eine warme Frauenstimme. Ahi wusste nicht wieso, aber die Stimme kam ihr bekannt vor, weshalb sie sich entschloss, über den Regenbogen zu gehen, wenn sie auch nicht wirklich wusste wie. Sie ging langsam auf den Regenbogen zu, welcher vom Dach der Schule aus weit in den Himmel ragte. Als sie genau vor dem Anfang stand, nahm sie all ihren Mut zusammen und sprang auf den Anfang des Regenbogens. Zu ihrer Überraschung landete sie auch auf diesem. Sie rannte los und durchquerte die Wolken, welche sich weich anfühlten. Als sie über der Wolkendecke war, stand sie auf einmal auf einer saftig grünen Wiese! Sie erschrak als sie die unbeschreibliche Umgebung ihres Traums erkannte. Träumte sie etwa noch immer? Erst nach einer genauen Musterung der Umgebung bemerkte Ahi, dass neben ihr eine Frau stand. Sie hatte goldblondes, leicht welliges, langes Haar, trug eine rosa Krone mit rotem Herz in der Mitte, sowie ein langes, rosa Kleid mit vielen roten Ketten als Accessoires. „Vielen Dank, dass du gekommen bist, Ahi“, sagte diese Frau. Ahi erkannte die Stimme. Es war dieselbe, die ihr gesagt hatte, über den Regenbogen zu gehen. Sie starrte die Frau an und sagte schließlich: „Wer sind sie? Woher wissen sie, wer ich bin und was hat das alles zu bedeuten?“ „Ich bin Prinzessin Hime, die Tochter des hier regierenden König und seiner Frau, die Königin. Ich werde dir alles erklären.“ Eine Prinzessin? Doch wo war Ahi grade? Sie hoffte auf eine ordentliche, ihr verständliche Erklärung. „Vor langer, langer Zeit herrschte ein Krieg zwischen 2 Welten: Gut und Böse. Neben diesen beiden Welten gab es noch viele weitere Welten, die neutral und ohne Krieg auskommen konnten und nicht gestört werden wollten. Dazu gehört auch dieses Land, was wir Niji-Land bezeichnen. Doch kein Reich sollte verschont bleiben und so kamen die Scharen des Bösen eines Tages auch in unsere Welt. Meine Mutter beschützte dieses Land und fiel in einen tiefen Schlaf. Doch das Böse will sich nach 2000 Jahren rächen und nun unsere Welt erneut angreifen.“ Ahi hörte gespannt zu. Und obwohl sie die Geschichte zum ersten Mal hört, scheint sie ihr bekannt zu sein. Aber als sie 2000 Jahre hörte, kam ihr der Zeitunterschied ziemlich groß und lang vor. Erst jetzt bemerkte sie, dass die Frau vor ihr komisch aussehende, spitze Ohren hatte. Elfenohren aus jeder Märchengeschichte. Ob die Geschichten wirklich wahr waren? Gibt es Elfen wirklich? So unglaublich die Antwort auch zu sein scheint, der Beweis stand vor ihr. Prinzessin Hime bemerkte ihre Blicke, legte eine kurze Pause ein und redete dann weiter: „Und hier kommst du, Ahi, Kriegerin des Feuers und Mitglied der ‚Rainbow Soldiers’, ins Spiel.“ Rainbow Soldiers? Hört sich an wie eine so genannte ‚Magical Girl’ - Serie im Fernsehen. „Was genau sind die ‚Rainbow Soldiers’?“ Ahi formulierte ihre Gedanken vorsichtig. „‚Rainbow Soldiers’ bezeichnet eine Gruppe von Kriegerinnen, die in den Farben des Regenbogens erstrahlen und mit jeweils passenden Elementen - ich sollte besser Kräfte sagen - gegen das Böse kämpfen. Ich bat die Götter um Beschützer, die für den Schutz dieser Welt, dieses Landes, kämpfen sollen.“ Ahi’s Augen weiteten sich. „Und ich bin...“ „Du bist eine dieser Beschützerinnen, ganz genau.“ Ahi konnte nicht fassen, was sie grade hörte. „Aber... Das kann nicht sein! Das muss ein Irrtum sein!“ Ahi war sichtlich verwirrt und fügte ein leises „Vielleicht träume ich ja auch nur?“ hinzu. „Nein, du träumst nicht. Das ist alles Realität. Das Zeichen auf deinem rechten Schulterblatt ist der Beweis dafür.“ Sie hatte Recht. Solange dieses Zeichen auf ihrem Schulterblatt war, konnte sie nicht damit rechnen, dass sie wirklich nur träumte. „Also bin ich die rote Farbe des Regenbogens, nein, der Rainbow Soldiers, welche das Feuer beherrscht?“ „Ganz genau, Ahi.“ „Und was ist mit den anderen sechs Farben? Gibt es noch weitere sechs Kriegerinnen?“ „Ja.“ „Wo sind sie?“ „Du musst sie suchen.“ „Ich muss sie suchen, okay. ... ... ...WAS?“ Ahi war geschockt. Warum musste sie ihre Verbündeten suchen, wenn Prinzessin Hime ihre Hilfe benötigt? „Ich bitte dich“, flehte Hime. „Die Kräfte sind auf die Erde geflogen, ich hab es genau gespürt. Ich würde dort auffallen, während du dich dort nach Lust und Laune fortbewegen kannst. Nur du kannst alle zusammen führen. ... Du bist nicht umsonst die Kriegerin des Feuers.“ Sie lachte kurz. „Ich teleportiere dich jetzt nach Hause zurück, es ist schon spät. Die Zeit vergeht hier langsamer als in deiner Welt, der Erde.“ Die Prinzessin bereitete den Teleportier-Zauber vor, doch Ahi hatte noch eine Frage: „Einen Moment, bitte! Wie verwandle ich mich zurück?“ „Verschließe das Tor zu deinen Kräften. Sobald du sie wieder brauchst, kannst du es jederzeit wieder öffnen. Zeig niemandem dein Mal und rede mit niemandem darüber! Bis bald, Ahi... oder sollte ich Shika sagen?“ Ahi hörte noch Hime’s Worte und mit einem Ruck war sie im Park neben der Schule. Sie schloss die Augen, entspannte sich und spürte, wie sie Flammen kurz umgaben und sofort wieder verschwanden. Als sie die Augen wieder öffnete, war sie nicht mehr als Rainbow Soldier unterwegs, sondern wieder als Shika, ihr eigentliches Ich. Sie fand es wesentlich einfacher und weniger verwirrend Shika zu sein, jedoch war sie immer noch verwirrt. Mit vielen neuen Fragen im Kopf schaute sie der Sonne entgegen und bewunderte das atemberaubende Farbenspiel, welches die Dämmerung in den Himmel warf. Kapitel 3: Yume - Wenn Träume warnen ------------------------------------ (Yume [jap.] = Traum) Die frühe Morgendämmerung ließ fröhliche Vögel ihre Liedchen singen. Die ersten Sonnenstrahlen schienen in Shika’s Zimmer. Sie war noch müde und K.O. von Gestern. Wenn sie an den gestrigen Tag zurückdenkt, ist so einiges passiert: Das Zeichen an ihrem rechten Schulterblatt, die Verwandlung in Ahi, einer Kriegerin der Rainbow Soldiers, der Kampf gegen das Monster, der Besuch im Niji-Land, die Erklärung und Aufforderung der Prinzessin und zu guter Letzt die Rückkehr nach Hause. Leider hatte sie ihren Bus um zwei Minute verpasst und kam deswegen erst um elf Uhr abends nach Hause. Jetzt war es 05:31 Uhr morgens und Shika konnte noch gut eine Stunde schlafen. Sie drehte sich um und schlief sofort wieder ein. Sie stand in einem Wald. Sie wunderte sich, wieso, denn vor ein paar Minuten war sie noch in ihrem Zimmer und lag im Bett. Träumte sie? Shika hörte ein brüllen hinter ihr und drehte sich um. Vor ihr stand eines der Monster, welches sie Gestern besiegt hatte. Sie hüllte sich in Flammen ein und war binnen weniger Sekunden nicht mehr Shika, sondern Ahi. Doch egal, welches Kunststück sie mit ihren Flammen auch machte, das Monster blieb unberührt vor ihr stehen und brüllte. Plötzlich wehte ein starker Wind. Zu stark. Sie schwankte, berührte mit den Fuß einen Stein und kippte vorn über auf das Monster zu, welches sich kurzerhand dazu entschloss, auf Ahi einzuschlagen. Im nächsten Moment sah Ahi nur noch schwarz. Schwarz wie die Nacht. Was war passiert? War sie gestorben? Aber sie träumte doch? Sie stand in der Dunkelheit, doch diese war nicht normal, denn der starke Wind, den sie im Wald schon gespürt hatte, war auch diesmal zu spüren und vor ihren Augen erschien ein orangenes Symbol. Der Wind wurde noch stärker und blies ihr ins Gesicht, als sie die Augen öffnete und sich mit einem erschreckten Gesicht im Bett aufsetzte. Sie nahm eine Hand und packte sich an die Schläfe. Shika wusste nicht, was es mit dem Traum auf sich hatte... Es war bereits spät und Shika ging wie gehabt wieder zur Schule. Allerdings allein, denn Diana war heute früher in der Schule, sie musste noch etwas vorbereiten. Sie ging um eine Straßenecke und wurde plötzlich mit einem Stoß zu Boden gedrückt. „Au!“ schrie Shika. Sie guckte ein Mädchen an, das ebenfalls vor ihr zu Boden gefallen ist. „Tut mir Leid. Ich hab wohl nicht aufgepasst.“ Sie guckte das Mädchen an. „Schon ok. Mir tut es auch Leid, ich hätte genauso aufpassen können.“ Das Mädchen lächelte. Sie hatte braune, lange Haare mit einem Pony. Ihr Outfit und ihre Augen fand Shika besonders toll. Sie trug einen orange-roten Rock und ein bauch- und schulterfreies, helleres Oberteil. Ihre Augen strahlten ebenfalls in einem Orange, was Shika vorher noch nie gesehen hat. Sie stand auf und half dem Mädchen hoch. „Danke! Tut mir Leid, ich bin neu hier und heute ist mein erster Schultag... Ich bin wohl ein bisschen nervös! Ich bin Lena!“ stellte sich das Mädchen vor. „Hallo, ich bin Shika. Gehst du auf die Nordschule hier um die Ecke?“ „Ach, die ist hier um die Ecke? Ich war mir nicht sicher, wo sie ist...“ „Also ja. Komm, ich zeig dir den Weg.“ Sie freundeten sich an und gingen gemeinsam zur Schule. Auf dem Weg erfuhr Shika, dass Lena ein Jahr unter ihr ist, was sie Schade fand. Ring!! Die Klingel läutete den Schulschluss ein. Shika war heilfroh, den Tag ohne irgendwelche Zwischenfälle überstanden zu haben. Sie hoffte auf Lena zu treffen, damit sie nicht alleine nach Hause gehen musste. Also wartete Shika am Haupteingang auf sie, an dem die Schüler fröhlich auf die Straße raus liefen. Plötzlich spürte Shika ein eigenartiges Gefühl. Ihr Feuermal an ihrem rechten Schulterblatt fing an leicht zu brennen. Es brannte auf dieselbe Art und Weise bei ihrer Begegnung mit dem Monster. Ob wieder irgendwo ein Monster aufgetaucht ist? Sie erinnerte sich an ihren Traum. Jetzt, wo sie genauer darüber nachdachte, hatte der Wald, in dem sie war, Ähnlichkeit mit dem Wäldchen in der Nähe der Schule. Sie hatte das Gefühl, dass sie dort gebraucht werden würde und rannte. Rannte, so schnell sie ihre Beine trugen, in den Park und in das Wäldchen, ohne zurück zu schauen, ob ihr jemand gefolgt ist, und stand nun vor einem Monster. Shika wusste, dass ihr Gefühl sie nicht getäuscht hatte! Als es klingelte, rannte Lena aus dem Schulgebäude und sah Shika am Tor stehen. Sie hoffte, dass Shika auf sie wartete und rannte durch die Schülermenge zu ihr. Doch Shika lief auf einmal blitzartig um die Ecke. Ohne vorher darüber nachzudenken, folgte Lena ihr. Denn wer würde schon so schnell rennen, wenn nicht etwas Wichtiges passiert ist? Lena rannte und sah, wie Shika in den Park abbog. Ihre Verwunderung vergrößerte sich, als Shika nun durch das Gestrüpp, an den Bäumen vorbei, in das kleine Wäldchen abbog. Lena rannte so leise es ging hinter ihr her, als sie sich umsah. Sie hatte Shika verloren und nahm ihre Spur sogleich auch wieder auf, als Lena sie etwas rufen hörte, was sie nicht ganz verstand. Sie entdeckte Shika auf einer kleinen Lichtung und versteckte sich hinter einem Baum. Sie erschrak, als sie das Monster vor Shika stehen sah und war so angespannt wie noch nie! „Was willst du hier!? Du gehörst hier nicht her!!“ Shika brüllte das Monster an. Sie hatte keine große Angst, jetzt wo sie wusste, dass sie sich verteidigen konnte. Breitbeinig stand sie da und guckte mit mutigem Blick das Monster an, als Flammen sie kurzerhand umhüllten und ihr Aussehen änderten. „Ich, Ahi, die Kriegerin des Feuers und stolzes Mitglied der Rainbow Soldiers, werde deine Existenz hier und jetzt zum Schutze dieser Welt beenden!“ Ahi wusste nicht, was sie da sagte, sie tat es einfach. Als Ahi fühlte sie sich stärker und mutiger als Shika. Im nächsten Moment umhüllten Flammen ihre Fäuste. Sie rannt auf das Monster zu und schlug einmal Abwehrend gegen die Pfote des Monsters, welche sie umwerfen wollte, und ein zweites Mal gegen den Brustkorb. Das Monster fiel um, ohne wirklich einen Kratzer bei Ahi hinterlassen zu haben. Ahi ließ eine große Flamme über ihrer Hand erscheinen und diese Schoss sogleich auf seinen Gegner zu, als sie „Burning Flame!“ rief. Doch die Flamme prallte ab. Sie war immernoch von dem Abprall ihrer Attacke geschockt, als das Monster zum Gegenangriff ausholte und auf sie zusprang. Ahi wurde zu Boden geschleudert, über ihr das Monster, welches sie auf den Boden gedrückt hielt. Ahi trat nach dem Bauch des Monsters, doch es hatte keine Wirkung. Auf einmal sah sie ein Mädchen hinter ihr. Als Ahi dieses anguckte, erkannte sie Lena, welche mit einem Ast in der Hand auf das Monster zuging. „Warte, Shika! Ich rette dich!“ Das erste, was Ahi durch den Kopf schoss, war, wieso Lena wusste, dass sie Shika war. Hatte sie sie etwa verfolgt? Sie hätte sich vorher umschauen sollen. „Nein! Komm nicht näher, das ist gefährlich!!!“ Ahi schrie, doch es half nichts. Langsam aber sicher kam Lena dem Monster immer näher. Der Wind wurde mit einem Mal viel stärker und wehte sowohl Ahi, als auch Lena, die Haare quer durch das Gesicht. Das Monster brüllte und rannte in Richtung Lena, welche sich auf den Boden hockte, mit den Händen über ihrem Kopf, und kreischte. Ahi stütze ihre Hände am Boden ab, sobald das Monster von ihr runter war, schwinge ihren Körper in die Höhe und kickte den Gegner mit einem in Flammen gehüllten Fuß und einer gekonnten Drehung über Lena hinweg. Der Wind wurde noch stärker, als es ihr plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel. „Lena, hast du in letzter Zeit einen stechenden Schmerz empfunden oder irgendwo ein Mal entdeckt?“ Lena nickte, als sie zu Shika aufguckte und langsam wieder aufstand. „Ja. Warum fragst du, Shika?“ „Nenn mich in dieser Gestalt bitte nicht Shika, sondern Ahi.“ Sie wusste es. Ihr fiel diese Möglichkeit ein, als ihr das Zeichen, das ihr im Traum erschien, wieder einfiel. Ahi’s Augen weiteten sich, als das Monster von hinten erneut angesprungen kam. Doch nicht auf sie, sondern auf Lena. Ahi rannte zu ihr, stieß Lena zur Seite und bekam einen Monster-Pfoten-Schlag mitten ins Gesicht, welcher sie zurückfliegen ließ. „Shi.. äh, Ahi!“ Lena rannte zu ihr hin, als das Monster langsam auf die beiden Mädchen zuging. „Lauf... weg...“, hauchte Ahi, erschöpft von dem vorherigen Kampf und dem harten Aufprall. Doch Lena dachte nicht daran, wegzulaufen. Sie stellte sich schützend vor sie, als das Monster zum erneuten Sprung ansetzte. Ahi sah das Monster auf sie zufliegen, als sie laut „Lauf!!!“ schrie. Lena stellte sich beschützend vor Ahi, ihr Nacken schmerzte mit einem leichten Stechen. Sie wusste, dass sie keine Chance gegen das Monster hatte, aber sie konnte ihre Freundin auch nicht einfach im Stich lassen und feige weglaufen. Als Ahi laut „Lauf!!!“ schrie, flogen ihre Haare senkrecht nach oben. Sie spürte, wie Wind aus ihrem Mal am Nacken kam, welches Ahi zuvor angesprochen hatte. Der Wind wirbelte das Monster zurück und Lena’s Haare verfärbten und verlängerten sich. Sie sah ihre Haare orange werden, welche sogleich zu einem Zopf mittig auf ihrem Hinterkopf verschmolzen. Eine Wand aus starkem Wind umgab sie. Der Wind durchwirbelte ihre Klamotten und veränderte auch diese. Eh’ sie sich versah, trug sie andere Kleidung als zuvor. Sie trug ein schulterfreies, kurzes Oberteil, was man mit einem BH vergleichen konnte, sowie einen Rock mit zwei ziemlich langen, seitlichen Schlitzen und komische Schuhe, dessen oberer Rand sich in Wolkenform um ihr Bein schlängelte. Der BH und der Rock wurden durch eine Art X an ihrem Bauch, sowie an ihrem Rücken, verbunden. Ihre Handschuhe waren, genau wie der Rest der Kleidung, orange und mit jeweils einem Ring am Mittelfinger befestigt. Lena wusste nicht, was grade mit ihr geschehen ist, und starrte auf ihre Handflächen. Als sie bemerkte, dass das Monster angerannt kam, steuerte sie mit einem „Refreshing Air!“ - Schrei eine starke Windböe auf ihren Gegner, welcher nun stark in die Luft hoch geschleudert wurde. „Ahi!“ Sie drehte sich zu ihr runter, doch Ahi war schon hoch gesprungen. Sie war nun mit dem Monster auf einer Ebene und schleuderte erneut eine riesige Flamme auf das nun wehrlose Monster zu. „Burning Flame“, rief Ahi, worauf die Attacke auf das Monster zuflog und dieses verschwand. Ahi landete neben ihrer Freundin Lena, welche sich auch verwandelt hat. „Ahi, Kriegerin des Feuers!“ Ahi kannte diesen Spruch bereits. „Kuki, Kriegerin der Luft!“ Kuki, Lenas verwandeltes Ich, wusste nicht, was sie da sagte, als die beiden Mädels gleichzeitig „Im Namen der Rainbow Soldiers!“ riefen. Kuki starrte Ahi an. „Was...“ begann sie, während sie zusah, wie Ahi hinter Flammen verschwand und in der nächsten Sekunde ihre neue Freundin Shika war. „Verwandle dich erstmal zurück, ich erzähl dir alles bei mir zu Hause. Denk einfach daran, dass du wieder Lena sein willst und du verwandelst dich zurück.“ Kuki tat, wie Shika es ihr erzählte und nachdem sie von Wind umhüllt wurde, stand sie als Lena wieder vor ihrer Freundin Shika. „Ich lade dich zu mir nach Hause ein. Komm mit“, sagte Shika und lächelte Lena an, welche ihr mit verwirrtem Blick folgte. Kapitel 4: Hikari - Die Kraft des Lichtes ----------------------------------------- (Hikari [jap.] = Licht) Lena war verwirrt. Sie saß nun bei Shika zuhause, welche ihr alles zu erklären versuchte. „Also nochmal“, versuchte Lena zu wiederholen. „Wir sind Mitglieder der Legendären ‚Rainbow Soldiers’, Kriegerinnen, die ein Regenbogenland beschützen sollen? Und das soll ich dir glauben?“ „Du hast es doch selbst gesehen. Ich hab mich verwandelt und du hast dich ebenfalls verwandelt! Solange dein Zeichen an deinem Nacken spürbar ist, hast du den Beweis am eigenen Körper!“ Shika fühlte sich wie eine Expertin. „Ja, ich weiß, dass ich sogar ein Beweisstück an meinem Körper trage... Aber es ist einfach zu unglaublich!“ „Ich konnte es anfangs auch nicht glauben“, sagte Shika. „Aber nach einer Zeit bekommst du ein Gefühl dafür.“ „Seit wann kannst du dich in Ahi verwandeln?“ Lena war neugierig. „... Seit gestern.“ ... Okay, soviel zum Thema ‚Nach einer Zeit’! Lena wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte, als sie und Shika plötzlich von einer regenbogenfarbenen Kuppel umhüllt wurden und vor Lena eine Frau erschien. „Prinzessin Hime!“ Shika war überrascht und Lena war sichtlich verwirrt. Wieso stand auf einmal eine Frau vor ihr? Und warum redete Shika sie mit ‚Prinzessin’ an? „Guten Tag, Shika und Lena“, sprach die Prinzessin mit einer himmlischen Stimme. „Moment! Wieso kennen sie meinen Namen?!“ Lena wurde wütend. Was sollte das überhaupt? „Ich bin, wie deine Freundin schon gesagt hat, Prinzessin Hime aus dem Niji-Land“, sagte Hime. „Ich hab dir von ihr doch eben erzählt“, flüsterte Shika Lena zu. Die Prinzessin sprach weiter: „Wie ich sehe, Shika, hast du eine weitere Kriegerin gefunden. Glückwunsch dazu! Doch nun zu dir, Lena. Du hast das Monster ja selber gesehen. Sie werden jeden Tag mehr und werden sehr schnell stärker. Bitte, schließ dich deiner Freundin an und hilf mir unsere Heimat zu retten, Kuki, Kriegerin der Luft!“ „Kriegerin der Luft? Aber wieso ich?! Dass muss ein Missverständnis sein“, warf Lena ein. „Dasselbe hatte Ahi damals auch gesagt“, kicherte Prinzessin Hime. „Ich kann dir leider nicht sagen, warum ausgerechnet du. Die ‚Elemente’ suchen sich ihre ‚Herrinnen’ selber aus. Ich nehme an, dass Persönlichkeit und Einstellung sehr viel mit der Auswahl zu tun haben. Höchst wahrscheinlich passt nur du in die Rolle der Kriegerin der Luft.“ Lena wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Allein die Tatsache, dass sie magische Kräfte hatte, wenn man das so ausdrücken konnte, ließ sie erstaunen. „Naja“, sagte Lena schließlich. „Ich hab wohl keine andere Wahl, als zu helfen, hab ich recht?“ „Sehr richtig“, lachte die Prinzessin. Auch Shika musste leicht schmunzeln, als sie ein brennendes Gefühl an ihrem rechten Schulterblatt spürte. Lena fasste sich an ihren Nacken und musste einen Schmerzensschrei unterdrücken, als sie fragte: „Warum tut mein Mal weh?“ „Es ist der falsche Moment für ein Monster, jetzt aufzutauchen. Ich werde mich dieses Mal darum kümmern, macht euch keine Sorgen. Bis dann, Kriegerinnen des Regenbogens!“ Mit diesen Worten verschwand die Prinzessin, sowie das Monster, welches irgendwo aufgetaucht ist. Lena fühlte sich ignoriert. Doch ein weiteres, komisches Gefühl ging nicht weg. „Komm, wir gehen raus. Ich hab irgendwie ein ungutes Gefühl“, sagte Shika schließlich und schleppte Lena mit aus dem Haus. Nach einer Weile fragte Lena: „Was war denn eben los?“ „Ich hatte das Gefühl, wir würden beobachtet werden. Tut mir Leid, wenn ich dich einfach so aus dem Haus gezogen habe.“ „Ach, schon okay“, antwortete Lena und lächelte, als sie wieder ein brennendes Gefühl spürte. „Aua!! Wieso kann mit nicht einer mal sagen, warum mein Mal so schmerzt?“ „Das ist ein Warnsignal. Es ist immer nur dann spürbar, wenn ein Monster irgendwo aufgetaucht ist“, antwortete Shika. „Und warum tut dein Mal dann nicht weh?“ „Tut es, aber nicht so stark. Ich hab mich irgendwie dran gewöhnt!“ „Innerhalb eines Tages?“ Lena guckte Shika unglaubwürdig an. Shika starrte zurück, bis sie mit den Schultern zuckte und ein einfaches „Ja“ von sich gab. „Los komm, wir müssen das Monster beseitigen, bevor es irgendwas anstellen kann!“ Shika griff nach Lenas Hand und rannte los. Sie rannten um Häuserecken, bis sie in die Nähe eines Spielplatzes kamen. „Aaah! Hilfe! Zu Hilfe!“, schrie ein Mädchen mit blonden Haaren. Sie trug ein gelbes Kleid und konnte deswegen nicht gut rennen. So sah es jedenfalls aus! Shika und Lena verwandelten sich augenblicklich in Ahi und Kuki, um dem Mädchen zu helfen, doch sie waren zu langsam und das Monster schlug mit einer gezielten Pfote auf das Mädchen ein. Ahi sprang das Monster von der Seite an, sodass dieses zur Seite überkippte. Kuki nahm währenddessen das mittlerweile ohnmächtige Mädchen und legte sie in sicherer Distanz auf eine Bank. Als das Monster die Oberhand über Ahi bekommen zu schien, beschloss Kuki einzugreifen. Schon sauste eine Böe auf den Gegner zu. Ahi nutze dieses Ablenkmanöver und sprang zu Kuki rüber. „Zusammen? Bei Drei“, fragte Ahi. Kuki guckte Ahi kurz verdutzt an, dann nickte sie und fing an zu zählen: „Eins, Zwei... Drei!“ Während Ahi „Burning Flame!“ rief, brüllte Kuki ein „Refreshing Air!!“ aus ihrer Seele. Die zwei Attacken kombinierten sich und ein Flammentornado raste auf das Monster zu, welches auch gleich kreischend besiegt wurde. „Das ging irgendwie zu schnell“, sagte Ahi überzeugt. Sie rannten zu dem noch immer ohnmächtigen Mädchen, verwandelten sich binnen drei Sekunden zurück und setzten sich zu dem Mädchen. Lena bemerkte, dass sie Fieber hatte, als Shika sie genau musterte. Sie trug ein kurzes, eng anliegendes, gelbes Kleid. Es war schulterfrei und hatte nur an einer Seite einen Ärmel. Dazu hatte sie passend gelbe Schuhe und blonde, schulterlange Haare. Lena beschloss, sie mit zu sich nach Hause zu schleppen. „Mit Fieber kann man keinen hier alleine liegen lassen“, begründete sie. Shika half ihr. Bei Lena angekommen, legten die beiden Mädels sie auf Lenas Bett. Shika holte währenddessen eine Schüssel voll Wasser und einen Waschlappen, nachdem Lena ihr erklärt hatte, wo genau sie diese Sachen finden konnte, und legte ihr einen kalten, nassen Waschlappen auf die Stirn. Doch als sie den Pony auf Seite schieben wollten, entdeckten Lena und Shika ein komisches Zeichen auf ihrer Stirn. Eine Art Stern glühte auf ihrer linken Schläfe. „Glaubst du... sie ist eine von uns?“, fragte Lena verwirrt. „Kann gut sein...“, gab Shika von sich wieder. Shika legte ihr den Waschlappen auf die Stirn, als sowohl sie, als auch Lena, gleichzeitig „Autsch!“ riefen. Ihre beiden Male brannten, stärker als zuvor. „Ich hab das Gefühl, da ist grade mehr als nur ein Monster aufgetaucht“, sagte Shika, stand auf und rannte raus, dicht gefolgt von Lena. Schwarz. Alles um sie herum war schwarz. Ihre blonden, schulterlangen Haare schlugen ihr bei jeder hysterischen Drehung ins Gesicht. „Wo bin ich hier? Ich will hier weg!“, schrie das Mädchen. Sie schien bald ihren Verstand zu verlieren, als sie merkte, dass sie trotz der ganzen Dunkelheit ihre Hände sehen konnte. ‚Wäre es wirklich dunkel, könnte ich meine Hände, sowie den Rest meines Körpers, nicht sehen!’, dachte sie. Mit dieser neuen Erkenntnis stellte sie sich kampfbereit hin. „Ich hab keine Angst vor dir, Dunkelheit! Los, stell dich mir!!“ Vor ihr erschien ein Licht in dem schwarzen, endlos scheinenden Raum. Das Licht breitete sich wahnsinnig schnell aus, bis die eben noch herrschende Dunkelheit sich in eine in Licht umhüllte Umgebung verwandelte. Plötzlich erschien vor ihr ein Mädchen. Sie trug andere Kleidung als sie, aber trotzdem sahen sie sich ähnlich. Das Mädchen kam ihr sogar bekannt vor! „Karolin, schau in dich hinein“, sprach das Mädchen vor ihr. „Woher kennst du meinen Namen? Wer bist du?“, fragte Karolin erschrocken. „Ich bin du... und du bist ich. Wir sind eins. Ich bin dein zweites Ich. Mein Name ist Hikari.“ Ohne es zu wissen fasste Karolin sich an die Schläfe. „Genau, das Zeichen hat etwas damit zu tun. Schnell, deine Freundinnen sind in Gefahr! Wache auf, verwandle dich und eile ihnen zur Hilfe, bevor es zu spät ist!“ Mit diesen Worten verschwand das Mädchen vor Karolin und in Windeseile sah Karolin sich in einem fremden Zimmer liegen. Sie schnellte hoch und der Waschlappen knallte ihr auf die Knie. ‚Was war das?’, dachte Karolin. Sie war sichtlich verwirrt und legte ihre Hand an ihre Stirn, um sich das bisschen Wasser wegzuwischen. Als sie, ohne es zu bemerken, das Zeichen an ihrer Schläfe berührte, fiel ihr der Traum wieder ein und sie hörte das Echo der Worte von diesem Mädchen in ihrem Ohr: „Karolin, schau in dich hinein... Ich bin du und du bist ich. Wir sind eins.“ Warum hatte sie das gesagt? Sie spürte das Zeichen auf ihrer Stirn, als ihr einfiel, dass das Mädchen in ihrem Traum, Hikari, an genau derselben Stelle dasselbe Zeichen hatte. Das konnte kein Zufall sein! Sie spürte, wie ihr Zeichen glühte und zu stechen anfing. Sie schloss die Augen und sah das Mädchen von ihrem Traum. „Ich bin dein zweites Ich...“, sagte das Mädchen. Als Karolin die Augen wieder öffnete, hatten ihre Augen entschlossene Züge angenommen. Ihr Zeichen auf der Schläfe fing an in hellem Licht zu erstrahlen. Sie stand auf und wurde von diesem Licht umhüllt. Im nächsten Moment war Karolin nicht mehr sie selbst. Sie hatte das Aussehen von Hikari angenommen, als sie sich im Spiegel betrachtete. Ihre Haare waren zu einem Zopf zusammengebunden, welcher auf der linken, vorderen Seite ihres Kopfes zusehen war. Die Haare fielen vor die Schulter und waren auch nur ein ganz kleines Bisschen länger als diese. Sie trug lange, enge Armstulpen und lange Stiefel. Das Kleid, das sie trug, war unten kurz und wurde hinter ihrem Nacken zusammengebunden. Hikari beschloss, loszulaufen und ihren Freundinnen zu helfen, so wie sie es in ihrem Traum gehört hatte. „Au!!“, schrie Kuki, als sie von zwei Monstern gleichzeitig zu Boden geworfen wurde. Ahi stand der Schweiß auf der Stirn, genau wie Kuki. Beide waren fix und fertig vom Kampf, obwohl sie noch nichts erreicht hatten. Ihnen standen vier Monster im Weg, die es zu vernichten hieß. „So wird das nichts! Wir sind zu schwach“, schätzte Ahi ihre momentane Situation richtig ein, als sie ebenfalls zu Boden geworfen wurde. Sie knallte neben Kuki auf den Boden. Nun lagen sie nebeneinander in einem Kreis von Monstern, welche sich für einen finalen Schlag bereit machten. „Das war’s dann...“, dachte Kuki laut. „Nein, das darf nicht unser Ende sein! Denk nicht so negativ!!“, schrie Ahi, als die Monster zum Angriff ansetzten. „Und was sollen wir deiner Meinung nach jetzt tun?!?!“, brüllte Kuki verärgert zurück, als von hinten ein Lichtstrahl angeschossen kam. „Sparkling Light!“, schrie eine Person hinter ihnen, wodurch ein Monster besiegt wurde. Die drei übrigen Monster sahen sich erstaunt an. Ahi und Kuki nutzten diese Gelegenheit, um aufzustehen und sich auf einen weiteren Angriff vorzubereiten, als an der Stelle, an der eben noch ein Monster stand, ein Mädchen auftauchte. „Da bin ich ja nochmal rechtzeitig angekommen“, sagte sie. Ahi erkannte das Zeichen auf ihrer Schläfe. „Du bist das Mädchen von eben!! Du bist also wirklich eine von uns“, freute sich Ahi. „Danke“, grinste Kuki sie an. „Kein Problem. Jetzt aber los! Jeder von uns ein Monster“, sprach Hikari entschlossen. Gleichzeitig schossen Ahi, Kuki und Hikari auf jeweils ein Monster zu. Mit ihren letzten Kräften feuerten Ahi und Kuki ihre Attacken auf ihre Gegner. „Burning Flame!“, schrie Ahi. Ihre Flamme raste auf das Monster zu, welches kurzerhand besiegt wurde. „Refreshing Air!“, brüllte Kuki voller Wut und besiegte auch ihr Monster. Nun war nur noch eins übrig. Hikari sprang in die Luft und als sie genau über dem Monster schwebte, schoss sie mit „Sparkling Light!“ einen Lichtstrahl auf ihren Gegner, welcher ebenfalls verschwand. ‚Wow’, dachte Kuki. ‚Sie ist stark!’ Als Hikari bei Ahi und Kuki landete, schrieen sie nacheinander: „Ahi, Kriegerin des Feuers!“ „Kuki, Kriegerin der Luft!“ „Hikari, Kriegerin des Lichtes!“ Ahi drehte sich zu ihrem neuen Mitglied um. „Du heißt also Hikari. Schön, dich kennen zu lernen!“ Nun drehte sich auch Kuki zu ihr. „Du bist echt stark. Ich freu mich, dich kennen zu lernen!“ „Dankeschön“, sagte Hikari verlegen. „Aber was wäre passiert, wenn ihr mich nicht mitgenommen hättet? Ich verdanke euch mein Leben!“ In der nächsten Sekunde waren alle drei wieder in ihrer eigentlichen Gestalt. „Ich heiße Shika“, stelle sich die rote Kriegerin vor. „Und ich bin Lena“, sprach das brünette Mädchen danach. „Freut mich. Ich bin Karolin“, antwortete das neue Mitglied der ‚Rainbow Soldiers’ auf ihre zwei neuen Freundinnen. Sie machten sich auf den Weg nach Hause und redeten noch über dies und das, während die Abendsonne über die drei Mädchen wachte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)