Driving home von AKIHIRO (Zoro ♥ Sanji? Ace ♥ Sanji?) ================================================================================ Kapitel 5: Welcome ------------------ 5 – Welcome. Er stand etwas schief in der Lücke, doch es spielte keine Rolle. Sein Wagen behinderte keinen anderen in den nächsten Tagen, er hätte sich auch quer hinstellen können. Sie waren tatsächlich angekommen. Und sogar beide unverletzt. Zumindest äußerlich. Sanji sah Nami auf sie zukommen, ein breites Lächeln auf dem hübschen Gesicht. Wie vernarrt er früher in dieses Gesicht gewesen war. Vernarrt, nicht verliebt. Er hatte ihr jeden Wunsch von den Lippen abgelesen, und sich wohl wie der letzte Idiot benommen. Doch er tat es für jeden, der ihm etwas bedeutete. Seine Freunde genossen es, von ihm ein wenig wie von einem Kellner umsorgt zu werden, und immer ein kühles oder heißes Getränk, vielleicht auch einen Snack oder eine ganze Mahlzeit zu bekommen, wenn sie nur nett fragten. Für Zoro hatte er auch gekocht... „Sanji!“, rief die Rothaarige und schlang ihre schlanken Arme um seine zierliche Statur, kaum dass er die Autotür hinter sich geschlossen hatte. Auch er nahm sie in den Arm, und drückte sie an sich. Von jetzt an war er in Sicherheit. Er würde Zoro aus dem Weg gehen können, und ihn nicht ständig in seiner Nähe haben, oder sich sein Geschwätz anhören. Wenn er es geschickt anstellte, müsste er ihn bis zur Rückfahrt höchstens zu gemeinsamen Aktivitäten ertragen, was schon mehr als genug war. „Wer ist schon alles da?“, fragte der Blonde, nachdem Nami auch Zoro mit einer Umarmung begrüßt hatte. Auch er schien sich zu freuen, sie wieder zu sehen. Dass die ihn erst einmal verwundert ansah, überraschte ihn nicht. Jeder wusste, dass Sanji und Zoro längst nicht mehr so zusammenhielten, wie es mal der Fall gewesen war. „Nun, außer Luffy, euch beiden, und mir... keiner. Du bist wie immer der Erste, Sanji.“ Bevor Nami ihn ins Haus führen konnte, drehte er sich noch einmal zum Jüngeren um. „Holst du unser Gepäck raus? Hier.“ Er warf ihm den Autoschlüssel zu. „Und gib ihn mir danach sofort wieder, hast du verstanden?“ Zoro nickte bloß schwach, und begab sich zum Kofferraum. Sanji hoffte, dass der Idiot nichts kaputt machen würde. „Sag mal, warum seid ihr zusammen hierher gefahren?“ „Hm? Ach, das ist eine lange Geschichte... erzähl ich dir später...“ Er hatte kein schlechtes Gewissen, Zoro so zu behandeln, als wäre er ein Diener. Warum auch? Eigentlich hätte er sich mit einer Peitsche neben ihn stellen und ihn beleidigen müssen. Aber das hätte er am Ende vielleicht noch genossen, und ihm wäre dabei einer abgegangen. Wer weiß, was für Vorlieben der Kerl in den letzten Jahren entwickelt hatte? Er wollte gar nicht darüber nachdenken. Sanji roch frisch aufgebrühten Tee und Gebäck. Nami schob die Tür zum Wohnzimmer auf. Dort saß Luffy an einem niedrigen Tisch, auf dem eine Kanne, einige Tassen, und eine Schale Kekse standen, die der Schwarzhaarige hungrig beäugte. Er sah hoch zu ihnen. Luffy grinste sofort breit, als er ihn sah, und sprang auf. „Wie immer der Erste!“, rief er, und nun umarmte ihn der Schwarzhaarige fest. Überrumpelt legte er seine Arme um den Jüngeren, der ihm auf den Rücken klopfte. Es ertönte ein lautes Poltern. Und das kam ganz sicher von draußen. „Was...?“ „Tut mir leid, ich bin gleich wieder da.“, sagte der Blonde, und machte sich auf den Weg zum Wagen. Was hatte dieser Kerl jetzt schon wieder gemacht? Hatte er das Geschenk auf den Boden geworfen? Sanjis Schritte wurden immer schneller. Er trat zu seinem Auto, und sah Zoro, der sich grade halb im Kofferraum befand, um alles Gepäck aus ihm zu holen. „Was war das für ein Krach?“ „Nichts.“ „So klang es aber nicht.“ Zoro kroch rückwärts aus dem Auto, Sanjis Koffer in den Händen. „Das Geschenk. Es lag schief, und als ich es herausgezogen habe, hat der Inhalt sich bewegt.“ „Du hast doch sicher irgendwas kaputt gemacht, oder?“ Der Grünhaarige sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an. „Nein, ausnahmsweise habe ich nichts demoliert. Mach dir nicht gleich ins Hemd, Blondie.“ Das hatte er nicht grade gesagt. Er gab ihm nicht plötzlich einen dämlichen Spitznamen, so wie zu ihrer Schulzeit, oder? Doch, er hatte es gesagt, und es hallte in seinem Kopf wieder. Blondie. Dieser elende Penner. „Lass mich das tragen, Marimo. Ich hab keine Lust, mein Gepäck nur in Bruchstücken vorzufinden.“ Was der konnte, konnte er schon lange. Sanji nahm seinen Koffer aus Zoros Hand uns sah ihn wütend an. Moment, lächelte der Typ etwa? Wenn er nicht aufpasste, würde ihm Sanji sein Lächeln heute noch aus dem Gesicht wischen. Der Ältere hievte seinen Koffer auf die Terrasse, auf der Luffy bereits wartete. „Dein Zimmer ist auf der rechten Seite des Flurs, das vorletzte Zimmer“, sagte der Schwarzhaarige, und zeigte mit der Hand die Richtung. „Gib mir doch den Koffer.“ Sanji schüttelte den Kopf. „Danke für das Angebot, aber ein wenig Männlichkeit muss ich mir wirklich bewahren“, lächelte er, und ging zu seinem Zimmer. Hatte etwa jeder ein Eigenes? Gut, das hier war früher eine kleine Pension gewesen, da würden genügend Räume sein. Wunderbar. Genug Platz, um dem Blödmann aus dem Weg zu gehen. Bevor er ins Haus ging, sah er noch einmal zu den Beiden. Zoro trug das Geschenk, und Luffy Zoros kleines Gepäck. Sie waren eben immer am engsten miteinander befreundet. Sofort steckten sie wieder die Köpfe zusammen und redeten. Und das, obwohl der Grünhaarige nicht grade für ausführliche Gespräche bekannt war. Sanji seufzte leise und begab sich zu seinem Zimmer. Mit dem Fuß schob er die Tür auf, und bewegte sich und den Koffer hinein. Es war klein, aber ausreichend. Ein gemütlicher Futon lag da, es gab einen kleinen Tisch, Sitzkissen, und sogar einen kleinformatigen Fernseher. Mehr brauchte es doch gar nicht. Er stellte sein Gepäck an der Seite ab, und setzte sich auf den Futon. Wie ruhig und entspannend... „Hat er wirklich? Hahahaaa!“ Luffys Lachen war laut und schallend wie eh und je. Und das darauf folgende tiefe Brummen... ließ er lieber unkommentiert. Eine Tür wurde aufgeschoben, und die Stimmen wurden ein wenig leiser. Also war das Zimmers dieses Penners ganz in seiner Nähe. Wenn er ihn also sehen würde, würde er ihn einfach ignorieren. Das dürfte in einem derart großen Haus mit vielen Gästen doch sicher kein Problem sein, oder? Er sah einen Schatten vor seiner Tür. „Sanji? Kommst du mit ins Wohnzimmer?“ „Natürlich! Ich komme gleich nach!“, antwortete er dem Schwarzhaarigen. „Bis gleich.“ Erst einmal musste er raus aus diesen Klamotten. Fast vier Stunden in einem Auto sitzen, auf einer emotionalen Berg- und Talfahrt, und das bei der Hitze. Fast wie eine Befreiung war es, als er sich sein Hemd aufknöpfte, um es sorgfältig zusammenzulegen und in einem Extrafach in seinem Koffer zu verstauen. Alles hatte seine Ordnung. Er hörte, wie jemand eine Tür aufschob. Viel zu grob, und zu laut, und ganz offenbar seine Tür. Sanji drehte sich um. Zoro stand im Rahmen, und sah ihn an. Hatte er nicht grade gesagt, alles hatte seine Ordnung? Aber darunter fielen die Manieren eines bestimmten Grünhaarigen offenbar nicht. Wenn er so etwas überhaupt hatte. „Was willst du?“, knurrte der Ältere, obwohl er nichts sagen wollte. Doch er spürte den Blick des Anderen förmlich in seinem Nacken. Zoro trat ein, und schloss hinter sich die Tür. Hatte er das überhaupt erlaubt? Sanji nahm sich ein Handtuch, und saubere Kleidung aus dem Koffer. Er wollte nur ins Badezimmer, und sich frisch machen. War das zuviel verlangt? Noch immer sah ihn der Größere wortlos an. „Wie wär's mit einer Entschuldigung?“, sagte der Blonde, und stand auf. „Wofür denn?“, fragte Zoro, und sah ihn an. Tatsächlich schien er sich keiner Schuld bewusst. „Das fragst du noch? Darf ich dich daran erinnern, dass du mich begrabscht hast, Baka?“ „Ach das...“, Zoro rollte mit den Augen. „Ja, genau das!“ Sanji musste an sich halten, um nicht das ganze Haus zusammen zu schreien. „Für den Kuss hatte ich deine Zustimmung.“, meinte er trocken. Dem Blonden blieb sein Protest im Hals stecken. Er hatte ein >Vielleicht< geflüstert, na schön. „Selbst wenn... ich habe nicht gesagt, dass du mir an die Wäsche gehen sollst!“ Zoro lächelte matt. „Da war ich wohl etwas voreilig...“ Sanji dachte, er traute seinen Ohren nicht. „Voreilig? Du denkst doch nicht, nur weil du mich küsst, dass du gleich wieder...“ „Dass ich was wieder?“ Zoro kam einen Schritt näher. „Dass ich dich wieder so wie früher anfassen darf?“ Der Blonde spürte die aufsteigende Hitze in sich. Dieser Kerl war noch immer derart dreist wie er ihn in Erinnerung hatte. „Ja, genau. Nur weil wir hier sind, und alle vielleicht auf dem >Damals-war's-so-schön-Trip< sein werden, heißt das nicht, dass auch alles so wird wie damals!“, meinte er, und ballte die Faust. „Ist doch schade, oder?“ Der Jüngere schien die Ruhe selbst. Es war, als redete er über Gartenpflanzen, nicht über die Gefühle eines Menschen, die ganz bestimmt nicht mehr da waren. „Was auch immer du meinst – Halt die Klappe, Marimo.“ Sanji wollte ihm mit dem Handtuch einen Schlag versetzen. Er holte aus, traf fast Zoros breite Brust. Doch der Andere hielt es fest, und sah dem Blonden in die Augen. „Lass los.“ „Nein.“ „Verdammt, nimm deine Pfoten weg.“ „Nein.“ Sanji zog am Handtuch, doch dem Klammergriff des Grünhaarigen war er nicht gewachsen. Er hatte auch weder Lust noch Zeit sich um ein Stück Frottee zu streiten. „Nimm's doch.“, sagte er, und ließ sein Ende los. „Du nimmst dir doch sowieso alles, wie es dir grade genehm ist.“ Er hätte sich selbst eine verpassen können, als er es sagte. Egal, wie leise er es gesagt hatte, Zoro schien es gehört zu haben, denn ein feines Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Jetzt hatte er also wieder den Verletzten markiert, und das, wo ihm doch alles egal war. Zumindest sollte es ihm alles egal sein. Sanji wandte seinen Blick ab, und ging in die Knie, um aus seinem Koffer ein neues Handtuch zu fischen. Wenn er sich wieder umdrehen würde, so hoffte er, würde Zoro verschwunden sein. Doch alles Hoffen brachte nichts. Der Blonde zerrte grade an einem neuen Tuch, da schlangen sich zwei zu gut bekannte Arme um ihn. „Willst du, dass ich dir dein Gesicht zertrete?“, fragte Sanji trocken. „Du würdest es nicht tun“, sagte der Jüngere. Verflucht. Auch wenn er es hätte unterdrücken wollen, er bekam eine Gänsehaut. Zoros heißer Atem auf seiner entblößten Haut. In ihm tobte es wieder. Einerseits fühlte es sich gut an, dieser wohlige Schauer, und andererseits verabscheute er es. Denn es war doch Zoro. Der hatte ihm nicht nahe zu kommen. Und schon gar nicht seine Hände auf seine Brust zu legen. „Pfoten weg...“, knurrte Sanji wieder. Doch wie er erwartet hatte, hörte der Grünhaarige nicht auf ihn, sondern machte unbeirrt weiter. Er spürte die Lippen des Anderen auf seinem Rücken, und wieder überkam ihn dieser Schauer. Zoros Hände legten sich auf seine Brust und seinen Bauch. Seine Hände waren heiß, als hätte er sie vorher an einem Feuer aufgewärmt. Langsam strich er ihm über seine Haut, und seine Finger glitten über seine Brustwarzen. Sanji zuckte unweigerlich zusammen. „Wenn du mich nicht sofort loslässt, dann...“ „Du wehrst dich überhaupt nicht.“ „...was?“ Er verharrte vollends. Noch immer hatte er die eine Hand am Handtuch, und die andere hielt den Deckel des Koffers. Tatsächlich hatte er noch nichts dagegen getan, sich aus dem Griff zu befreien. „Kann ich mir darauf etwas einbilden?“, wisperte Zoro, und wieder schlug der heiße Atem auf seine Haut. „Einen Scheiß kannst du...“, knurrte Sanji. Er unterdrückte ein Aufstöhnen, als Zoros Finger wieder über seine Brustwarzen strichen. „Lass das... du verdammter...“ Wieder ein Kuss auf seinen nackten Rücken. Sanji spannte all seine Muskeln an, und wollte sich aus dem Griff befreien. Wieso musste er nur so untrainiert sein, im Gegensatz zu diesem Muskelberg? „Sanji...“ Er hasste es doch so, wenn Zoro seinen Namen sagte. Doch bevor er zetern konnte, drückte ihn der große Mann zur Seite auf den Boden, die Arme noch immer fest um ihn geschlungen, und drücke sich dicht an ihn heran. „Zoro, ich warne...“ Der Grünhaarige hielt ihn weiter fest, und beugte sich über ihn. Sanji versuchte, ihn von sich zu drücken, doch seine Hände schienen wie gegen eine Wand zu drücken. Eine Wand aus Muskeln und heißer Haut, verhüllt von einem dünnen Kleidungsstück. „Sieh mich nicht an, klar?“, presste der Blonde zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Du bist rot im Gesicht.“ „Halt deine Klappe, klar?“ Zoro lächelte, und kam seinem Gesicht immer näher. Nein, dieses Mal würde er sich richtig wehren. Es würde kein >Vielleicht < geben. „ZORO? SANJI?“ Luffy, der nach ihnen rief. Seine Rettung. Der Grünhaarige fixierte ihn mit seinem Blick. Das war doch der Moment, in dem er von ihm abließ, oder? Stattdessen kam ihm der Andere einfach nur noch dichter, und wieder spürte seinen Atem auf der Haut. Sanji drehte seinen Kopf, die Hände noch immer gegen die Brust gedrückt. Wieder hörte er, wie Zoro seinen Namen sagte. Es löste etwas völlig Falsches in ihm aus. Denn er erinnerte sich zurück. An das, was einmal gewesen war. Als sie beide noch nahezu unzertrennlich waren, und auch, warum sie unzertrennlich waren. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Gleich würde er ihn schon wieder küssen... Ein heißes Paar Lippen legte sich auf seinen Hals. Wieder dieser bittersüße Schauer am ganzen Körper. Und doch, sie blieben am Hals, fuhren einmal hinauf, und küssten sich dann wieder ihren Weg nach unten. Zoro verlagerte sein Gewicht, er hielt ihn nicht mehr in seinem Käfig gefangen. Vorsichtig sah Sanji hinauf. Er sah in ein Paar grüner Augen, dessen Ausdruck er nicht deuten konnte. „Das wollte ich nicht. Tut mir leid.“ Was sagte er da? „Hier.“ Zoro legte ihm das Handtuch auf die Brust. Erst jetzt spürte er die Tränen, die sich in seinen Augenwinkeln gesammelt hatten. Er wollte sie zurückhalten, doch eine lief ihm über die gerötete Wange. Zoro ließ von ihm ab, und stand auf. Er sah noch einmal zu ihm, der fast schon wie paralysiert auf dem Boden lag, den Kopf noch immer zur Seite gedreht. „Du solltest dich auch waschen gehen. Du stinkst“, sagte Sanji. Zoro nickte, und verließ das Zimmer. Er atmete auf. War das wirklich passiert? Zoro hatte versucht, ihn zum wiederholten Male zu küssen, und er hatte angefangen zu heulen? Nein, hatte er nicht. Ihm waren lediglich die Tränen gekommen. Mehr nicht. Der Blonde rappelte sich auf, und wischte sich mit dem Handtuch das Gesicht ab. Er zwang sich, nicht noch einmal daran zu denken, besonders nicht an das, was in ihm vorgegangen war, als es passiert war. Denn es war nichts. Genau. Dieser Triebgesteuerte hatte keinerlei Einfluss auf ihn, noch auf seine Gefühlswelt. Das wäre ja auch alles noch schöner. Er nahm sich frische Kleidung, und machte sich eilig auf den Weg ins Bad, das sich ganz am Ende des Flurs befand. Luffy hatte ihn nicht einmal darauf hinweisen müssen, denn es stand in großen Schriftzeichen neben der Tür. In Windeseile duschte er, um endlich etwas abzuschalten, und den Schmutz von sich abzuspülen. Das Wasser war zwar viel zu heiß, und rötete seine Haut, aber er hatte momentan andere Probleme. Genau genommen bloß eins, und das saß zusammen mit dem Brautpaar im Wohnzimmer und trank Tee. Und er würde ihn das ganze Wochenende über begleiten. Egal, wo er war. Entkommen konnte er ihm doch nicht. Und erst die Heimfahrt... nein, freiwillig würde er diesen Halbaffen nicht wieder mitnehmen. Vielleicht wäre ja einer der Anderen bereit, ihn mit sich zu nehmen Er würde es garantiert nicht machen. Wenn er sich jetzt mit Ace verstand, konnte der ihn doch nehmen. Oder Robin, oder egal wer. Sanji stieg aus der Dusche, und trocknete sich sorgfältig ab. Zum Haare waschen würde er sicher später auch noch Zeit finden, doch im Moment fehlte ihm der Elan, sich noch Selbige fönen zu müssen. Er zog sich an, und öffnete die Tür. Kein Zoro in der Nähe. Der Blonde huschte über den Flur, und zog schwungvoll die Wohnzimmertür auf. Und ebenso beschwingt trat er ein, und prallte mit seinem Problem zusammen, im wahrsten Sinne des Wortes. „Vorsichtig...“, brummte es ihm entgegen, als er in die Arme des Anderen gelaufen war. „Ja, immer...“, knurrte er, und schlüpfte an ihm vorbei. Hätte er sich nicht so beeilt, wäre er ihm sicher vorm Bad begegnet. Dort hätte er sich wieder unbeobachtet gefühlt, und noch sonst etwas mit ihm angestellt. Sanji setzte sich zu Nami und Luffy an den niedrigen Tisch. Die Rothaarige schenkte ihm duftenden Tee ein, und bot ihm Gebäck an. „Ist aber leider nicht selbst gemacht...“, sagte sie lächelnd. Sanji lehnte dankend ab. Sie wusste, dass er nichts davon aß, probierte es trotzdem immer wieder. Nami erzählte, dass sie zumindest einen Teil des Essens heute selbst vorbereitet hatte. Wenn nachher die Gäste einträfen, würden sie sicher hungrig sein. Deswegen hatte sie, mit Unterstützung der Cateringfirma, ein ausladendes Buffet vorbereitet. Selbige würde sie auch zur morgigen Feier und der Hochzeit beliefern. „Ah! Hört ihr das?“, rief Luffy plötzlich. „Nein, was?“ „Autos!“, schrie er fast. Nami und Sanji lauschten. Nach etwa einer Minute hörten auch sie etwas, das vielleicht ein Wagen hätte sein können. Wie konnte der Schwarzhaarige das hören? Doch er behielt Recht. Kurze Zeit später fuhren zwei Autos vor. Zoro war mittlerweile aus dem Badezimmer wiedergekommen, und Sanji würdigte ihn keines Blickes. Jetzt hieß es, die Anderen zu begrüßen. Aus dem größten Wagen, fast schon ein Van, stiegen vier Personen. Robin als Fahrerin, Chopper auf dem Beifahrersitz, und von der Rückbank stiegen Usopp und weibliche Begleitung aus. Er stellte sie als Kaya vor, seine feste Freundin, die er voller Stolz jedem einzeln vorstellte. In dem anderen Wagen befand sich Namis Schwester Nojiko, sie hatte den weitesten Weg von allen. Wie lange es dauerte, alle gebührend zu begrüßen, wusste keiner. Immer wieder umarmten sie sich, voller Freude, endlich wieder vereint zu sein. Auch Kaya und Nojiko fühlten sich nicht außen vor, denn sofort wurden sie ein Teil der Gruppe. Wahrscheinlich war das Gefühl von Freundschaft, das in der Luft lag, irgendwie ansteckend. Den Lärm, den sie dabei machten, besonders wieder Luffys Lachen, ließ sie fast das dumpfe Dröhnen von weitem überhören. Sanji sah auf, und machte in einiger Entfernung eine Staubwolke aus, die immer näher kam. Der Weg war sandig und das Klima trocken, kein Wunder also. Auch sein Wagen würde nach den Tagen in eine Waschanlage müssen. Das Geräusch wurde lauter. Ein lautes Brummen, ab und an unterbrochen durch das Aufheulen eines Motors näherte sich. Garantiert kein Auto. Und kurz darauf sah man sie. Zwei Motorräder, die sich zügig ihren Weg bahnten. Beide waren tiefschwarz, nur auf dem einen waren aufgesprayte Flammen zu erkennen. Das war eindeutig das Bike von Ace. Aber wer saß auf dem Anderen? Die Fahrzeuge reihten sich zu den anderen Parkenden. Langsam legte sich der aufgewirbelte Staub, und zwei in schwarz gekleidete Gestalten stiegen ab. Sie setzen die Helme ab. Unter einem kam der bekannte, schwarze Schopf von Luffys älterem Bruder zum Vorschein, deutlich zu erkennen an dem breiten Grinsen und den Sommersprossen. Allein durch die wirkte sein Auftritt nicht halb so Angst einflößend, wie es sonst der Fall wäre. Doch unter dem anderen Helm steckte jemand Unbekanntes. Ein großer Mann mit breiter, muskulöser Statur, die selbst dem Grünhaarigen ziemlich Konkurrenz machte. Ace' Begleiter hatte ein kantiges Gesicht, das etwas griesgrämig wirkte. Seine Haare waren derart hell, dass Sanji nicht einschätzen konnte, ob dieser Kerl nun schon so alt und ergraut war, oder sein Haar einfach weißblond gefärbt war. Doch er schien wohl zu fit, um bedeutend älter als sie hier zu sein. Sobald er den Helm abgesetzt hatte, schob er sich eine Zigarre in den Mund, und streckte sie an. Was für ein Auftritt. Er und Ace kamen auf sie zu. Dieser Mann konnte nur einer sein. Luffy lief auf seinen Bruder zu, und drückte ihn an sich. „Du Angeber!“, lachte er laut. „Und wenn schon, ein guter Auftritt ist alles!“ Der große Mann kam auf Nami zu. Er zog den Handschuh von seiner Rechten, und reichte sie ihr. „Freut mich, Sie kennenzulernen. Mein Name ist Smoker“, sagte er höflich. Nami gab ihm die Hand. „Die Freude ist ganz auf meiner Seite“, lächelte sie, und drückte die große Hand. „Vielen Dank für die Einladung.“ Nami nickte, und er ließ ihre Hand los. Natürlich war er das. Wen sollte Ace sonst mitbringen? Also war er wohl doch mit ihm zusammen. Interessante Partie, dachte sich Sanji. Smoker schien vortreffliches Benehmen zu haben, denn er gab jedem die Hand. „Sie müssen Sanji sein?“, fragte er, und schüttelte die vergleichsweise zarte Hand des Blonden. „Richtig. Hat Ace viele Gerüchte über mich in die Welt gesetzt?“ Der Weißhaarige schmunzelte. „Hunderte.“ Fast zuletzt kam endlich der Schwarzhaarige auf Sanji zu. Er konnte sein breites Grinsen nicht abstellen. Es schien sich sogar noch auszudehnen, als er seine Arme ausbreitete, und vor dem Blonden stand. Auch Sanji konnte ein Lächeln nicht verbergen, als ihn der Mann in die Arme nahm, und ihn an sich drückte. „Du bist also mit geheimnisvoller Begleitung hier?“, fragte der Blonde, als seine Rippen nicht mehr zusammengedrückt wurden. „Das kann man dich genauso fragen“, lächelte Ace. Sanji hob fragend eine Augenbraue. „Wie meinst du das?“ Der Sommersprossige nickte in Zoros Richtung, der sich grade von Usopp irgendeine haarsträubende Geschichte erzählen ließ. „Woher weißt du das denn schon wieder?“ Ace legte einen Finger auf seine Lippen, und sah ihn verschwörerisch an. Den sollte einmal jemand verstehen. Gut, er hatte Zoros Einladung zugeschickt bekommen, und die musste er ihm ja auch übergeben haben. Moment. Hatte er ihm dann auch geraten, zu Sanji zu gehen, und ihn zu fragen, ob er ihn hier herfuhr? Später musste er ihn zur Rede stellen. Das konnte ihm der Schwarzhaarige doch nicht angetan haben, oder? Fast als könnte er seine Gedanken lesen, ging Ace zu Zoro. Er konnte nicht hören, was sie sagten, aber es schien fast, als wäre es wichtig. Der Schwarzhaarige schien ihn etwas zu fragen, denn immer wieder nickte oder schüttelte Zoro mit dem Kopf. Es hätte bloß noch gefehlt, wenn sie immer wieder zu ihm herübergeschaut hätten. Hielten sie ihn für derart unaufmerksam? Doch das würde er Ace alles später noch fragen. Und wenn er es ihm nicht so erzählen würde, müsste er ihn eben mit Alkohol dazu bringen. Sanji konnte nur hoffen, dass er seit ihrem letzten Treffen noch immer derart redselig werden würde, wenn er einige Biere und Schälchen Sake intus hatte. „So Leute, jetzt lasst uns endlich was essen!“, rief Luffy in die Runde, und zeigte aufs Haus. Schließlich wartete jetzt das Essen auf sie, und jeder schien hungrig zu sein. Nur in Sanji machte sich schon wieder das Gefühl breit, er hätte einen Stein im Magen. Auch er würde später eine Menge Alkohol brauchen. Die ersten Vorboten des Gewitters melden sich am Himmel. Elektrizität liegt in der Luft, und scheint alles mit sich aufzuladen. Nicht mehr lange, und ein Gewitter begleitet die Regenfälle. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)