Bound to you von _Acchan_ (ehemals: Relationship - Für immer zusammen) ================================================================================ Kapitel 36: Neue Probleme ------------------------- Der Aufbau ging nur schleppend voran. Das meiste musste von Hand aufgebaut werden, denn auch Yamoto hatte nicht endlos viel Energie. Ayame und Itachi hatten sich den zahlreichen Helfern angeschlossen und hatten es sich besonders zur Aufgabe gemacht zusammen mit Sasuke ihr neues Heim zu errichten, damit es auch wirklich nach ihren Vorstellungen entstand. Sie waren natürlich keine Architekten und Baumeister, also konnten sie nicht alles allein machen, aber die Handwerkliche Arbeit konnten sie durchaus verrichten. Ayame, die nicht ganz so viel Körperkraft besaß wie die beiden Männer, übernahm dabei natürlich eher die kleineren Tätigkeiten. Allgemein gab es mittlerweile niemanden mehr, der nichts zu tun hatte. Es fiel einfach so viel an, dass jeder einzelne Mann gebraucht wurde. Über allem hing aber auch noch die Sorge wegen Tsunade. Sie war noch immer nicht aufgewacht und ihr Zustand ließ auch nicht darauf schließen. Obwohl das Urteil die Uchihas betreffend schon bestandskräftig war, hieß das nichts gutes für Ayame und Itachi. Aufgrund der Personalknappheit hatte man Danzou und die Ältesten gezwungenermaßen wieder mit einbezogen und die schienen eine persönliche Abneigung gegen sie zu haben. Jedenfalls suchten sie unablässig nach Möglichkeiten ihnen das Leben irgendwie schwer zu machen. Die Person mit dem meisten Einfluss, die sich für sie stark gemacht hatte, lag nun im Koma und stand nun nicht mehr zwischen ihnen und ihren Gegnern im Dorf. Ayame zeigte das nur, wie unsicher ihr Stand in Konoha trotz allem noch war. Sie hatten zwar geholfen die Zivilisten während des Angriffes aus dem Dorf zu bringen und nachher dabei, die Verletzten einzusammeln. Aber das war scheinbar noch nicht genug, dass ihnen alle trauten. So arbeitete sie noch verbissener am Aufbau des Dorfes mit. Wenn sie nicht mit dem Häuserbau beschäftigt war, half sie in den Medi-Zelten aus mit allem, was sie mit ihren beschränkten Kenntnissen tun konnte. Nicht zum ersten Mal wünschte sie, sie hätte sich in den Grundlagen der Heiljutsus ausbilden lassen. Sie konnten von Glück reden, dass die Krankenstation nicht vor Schwerverletzten überlief. Sie hatten mittlerweile den Verdacht, dass alle, die nicht verletzt gewesen waren während des Kampfes gestorben waren. Denn nur so ließ sich ihre völlige Unversehrtheit erklären. Das Phänomen, dass sogar Krankheiten verschwanden wie bei Itachi, trat nämlich in der Tat häufiger auf. Es musste einfach mit Pains Jutsu zusammenhängen. Aber auch wenn sie dieses Rätsel nicht vollständig und ohne Zweifel lösen konnten, so bedeutete dies doch eine große Erleichterung für die Iriyonin und natürlich auch für die Shinobi selbst und ihre Angehörigen. In all dieser Zeit blieben sie glücklicherweise von Madara verschont. Sie wüsste immer noch zu gerne, was der plante, denn seit Itachis Überlauf nach Konoha rechnete sie jeden Tag damit, dass er wieder auftauchte. Doch dem war nicht so und Itachi gab ihr auch keine verwertbare Information was er vermutete bezüglich Madaras Plänen. Anfangs, ja, da hatte er gesagt er wüsste nichts, aber Ayame wurde den Verdacht nicht los, dass er zumindest eine Vermutung hatte. Und dass er die nicht mit ihr teilte, gab ihr kein gutes Gefühl. Entweder er wollte sie damit nicht belästigen, was noch die annehmbarste Alternative wäre. Oder er wollte ihr das nicht zumuten, was bedeutete, dass es ziemlich schlimm sein musste. Oder er hielt es einfach nicht für notwendig weil er sich von ihr distanzierte. Vermutlich wäre das noch das Schlimmste von allen drei Möglichkeiten für sie. Bei den anderen konnte sie sich wenigstens seines Beistandes sicher sein. Eigentlich glaubte sie aber eher an eines der ersten beiden, doch das half ihr nicht weiter. So blieb ihr nichts weiter, als zu spekulieren und zu hoffen, dass Itachi sich irgendwann ihrer erbarmen und ihr seine Vermutungen mitteilen würde. Sie wusste es würde nichts bringen ihn zu bedrängen, eher im Gegenteil. Er würde sich eher von ihr distanzieren, da er es nicht mochte, wenn man ihn nicht in Ruhe ließ wenn er deutlich gemacht hatte, dass er nichts sagen würde. Zwischendurch wären die Pläne der kleinen Uchiha-Familie fast gescheitert weiter in das Zentrum des Dorfes zu ziehen. Man hatte tatsächlich versucht sie wieder an den Rand abzuschieben, wie es vor der Zerstörung Konohas gewesen war. Als hätte man nicht aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Wieder mal zeigte sich, wie rückständig und verbohrt die ältere Führungsriege war. Denn natürlich war die Initiative von den Ältesten und Danzou ausgegangen. Glücklicherweise gab es aber auch einige mit ein wenig Grips, die genügend Einfluss hatten und ihnen eher wohlgesonnen waren. Sie hatten doch noch die Erlaubnis bekommen ihr Haus dort zu bauen, wo sie es eigentlich von vorne herein geplant hatten. Traurigerweise waren die Uchihas wie es schien trotz allem zum Spielball der verschiedenen Koalitionen in Konoha geworden. Ayame verstand, dass es zu ihnen gespaltene Meinungen gab, aber deswegen hatte sie noch lange kein besseres Gefühl der Sache. Im Laufe der Wochen wünschte sie sich immer wieder, wie auch viele andere, Tsunade möge endlich das Bewusstsein wiedererlangen. Aber wie das so oft war, konnte niemand genau sagen wann das der Fall sein würde. Es konnte jeden Tag sein, erst in ein paar Tagen oder Wochen oder auch nie mehr. Manche Komapatienten wachten einfach nicht mehr auf. Äußerlich schien die Hokage sich zwar zu erholen, aber das sagte noch lange nichts über den Zeitpunkt aus, an dem sie aufwachen würde. So gingen Tage, sogar Wochen ins Land, während Konoha wieder wuchs, Familien wieder ein Zuhause fanden und das Dorf sich langsam von Pains vernichtenden Angriff erholte. Irgendwann war es so weit, dass auch Itachi, Sasuke und Ayame in ihr neues Heim einziehen konnten. Das Haus war etwas kleiner, als das alte Hauptanwesen der Uchihas, aber immer noch recht groß. Sie hatten für die Zukunft geplant, optimistisch und hoffen, dass der Clan eines Tages vielleicht wieder wachsen würde. Wenn sie Pech hatten war das alles umsonst und sie wären die einzigen, die jemals darin wohnen würden, aber sie weigerten sich daran zu denken. Sie wollten nicht Angst haben müssen sich eine Zukunft aufzubauen wegen Madara. Weil vielleicht in naher Zukunft ein erneuter Krieg stattfinden könnte, der sie dann sicherlich vernichten würde. Madara war einfach zu sehr auf sie fixiert, es bestand kaum eine Chance so einen Krieg zu überleben. Sie hatten zu viel Mühe in dieses Haus gesteckt um solch finstere Gedanken zu haben. Ayame hatte die Inneneinrichtung übernommen, aufgebaut hatten sie die natürlich zusammen. Gebaut hatten größtenteils Itachi und Sasuke, den Rest hatte sie selbst gemacht. Männer verstanden einfach nicht allzu viel von Dekoration und solchen kleinen Dingen. Es war auch so nicht allzu viel, aber auch das hatte sie nicht dem Zufall, oder eher ihrem Freund und dessen Bruder überlassen wollen. Dann wäre vermutlich alles eher minimalistisch geworden und sie wollte nicht in einer Kaserne leben, sondern zuhause. Das Haus selbst hatte sogar einen Garten, was für ein Haus im Zentrum eher uncharakteristisch war, aber wenn man schonmal die Chance hatte alles neu zu kreieren sollte man das Ayames Meinung nach auch nutzen. Nun hatten sie bereits die erste Nacht in ihrem neuen Haus hinter sich und konnten sich etwas einfinden. Alles war irgendwie ungewohnt aber auch vertraut. Es hatte Ayame unglaublich geholfen, dass Itachi die meiste Zeit bei ihr war. Es gab ihr Halt in seinen Armen aufzuwachen und zu wissen, dass er noch da war. Seit er fast gestorben war, wurde sie jedes Mal unruhig wenn er mal nicht in Sicht- oder Hörweite war. Ihrer Meinung nach war das ein ganz übles Zeichen. Sie war eine Kunoichi und konnte nicht jedes Mal fast die Nerven verlieren, wenn ihr Liebster nicht da war. Das würde oft genug geschehen, denn bald würden wieder Missionen ausgegeben werden und man würde sie sicherlich nicht immer gemeinsam einteilen. Vermutlich sogar eher gar nicht. Und selbst wenn erforderten die Umstände es oft, dass man sich aufteilte. Sie hatte sich noch nicht getraut es Itachi zu erzählen. Er würde sie doch sicher für übergeschnappt halten, wenn sie durch so ein Erlebnis solche Psychosen davon trug. Er hatte viel mehr ausgehalten und kam sehr viel besser damit zurecht. Sie musste der Wahrheit ins Auge sehen: Sie war ein Fehlschlag. Psychisch nicht geeignet um eine wirklich gute Kunoichi zu sein. Es belastete sie, das zu wissen. Vielleicht sollte sie wenn alles vorbei war zu Tsunade, oder wer auch immer dann Hokage sein würde, zu gehen und ihren Dienst zu quittieren. Es gab auch so genug Berufe, die sie ausüben konnte. Vielleicht Floristin, oder Verkäuferin, oder... Sie seufzte. Wem versuchte sie hier eigentlich etwas vorzumachen? Sie hatte nie etwas anderes gelernt als Ninja zu sein. Sie konnte keine hübschen Sträuße binden, kannte sich mit Buchhaltung nicht aus... Aber sie weigerte sich, einfach nur als Hausfrau zuhause zu bleiben. Wenn sie schon kein Ninja sein konnte, würde sie eben etwas anderes erlernen. Und wenn es noch so schwer war. Etwas anderes blieb ihr ja kaum übrig. Niedergeschlagen beugte sie sich vor und stützte das Gesicht auf ihre Hände, warum war das alles nur so bescheuert? Konnte nicht alles ein wenig einfacher sein? Eine warme Briese strich über ihr Haare und blies ihr einige Strähnen ins Gesicht. Sie würde Itachi und Sasuke ihre Entscheidung erst mitteilen, wenn es daran nichts mehr zu rütteln gab. Sie war sich nicht sicher, ob die beiden sie nicht daran hindern wollen würden. Das gleiche galt für Kakashi, Sai, Naruto und vor allem Sakura. Denn die würden ihr mit Sicherheit versuchen einzureden, dass sie ihr Shinobidasein nicht aufgeben solle. Aber sie hatten keine Ahnung. Das Gefühl als Ninja versagt zu haben zog sie runter und sie musste erstmal mit den momentanen Folgen zurecht kommen. Aber sie wollte sich deswegen nicht behandeln lassen, dafür war ihr Stolz dann doch zu groß. Wenn sie Glück hatte, fiel niemandem auf, dass sie sich ab und an anders benahm als sonst. Viele hatten sich durch den Kampf verändert, warum also nicht auch sie? Schon fühlte sie die mittlerweile beinahe vertraute Panik in sich aufsteigen. Sie wusste, Itachi war im Dorf helfen gegangen. Schwere körperliche Arbeiten, bei denen sie nur gestört hätte. Es wäre seltsam gewesen und hätte nur unnötige Aufmerksamkeit erregt, die sie lieber vermeiden wollte. Sehr wahrscheinlich regte sie sich gerade umsonst auf. Wie die letzten Male auch. Aber sie hatte noch keinen Weg gefunden es abzustellen. Sie schloss die Augen und atmete tief ein und aus, meist half das wenigstens ein bisschen. Aber nicht dieses Mal. Sie spürte wie es ihr die Kehle zuschnürte und japste förmlich nach Luft. Hektisch sprang sie auf, stieß dabei eine Vase um und hastete ins Schlafzimmer. Wenn sie Glück hatte würde man sie dort nicht direkt finden und sie konnte sich wieder beruhigen. Dann würde es nicht weiter auffallen. Aber auch die vertraute Umgebung bewirkte nichts. Sie rollte sich auf dem Futon zusammen und schloss die Augen in der Hoffnung, dass es bald besser werden würde. Sie hätte wissen müssen, dass sie nicht unentdeckt bleiben würde. Sie hätte die Scherben noch wegräumen und die Tür abschließen sollen, aber sie hatte nicht daran gedacht. Beinahe hätte sie einen Schock bekommen, als sie auf einmal eine Hand auf ihrem Arm spürte. Kurze Zeit später wurde sie umgedreht und blickte mit geweiteten Augen in Itachis. Ohne ein weiteres Wort zog er sie in seine Arme und hielt sie so lange, bis sie sich soweit beruhigt hatte, dass sie nicht mehr Gefahr lief zu ersticken. „Ich hatte gehofft, du würdest es mir von alleine erzählen“, sagte er, ließ sie aber nicht los. Benommen schloss sie die Augen. Sie hätte wissen müssen, dass sie es nicht vor ihm geheim halten konnte. „Woher wusstest du das?“, fragte sie statt auf seinen versteckten Vorwurf einzugehen. Doch auch Itachi antwortete nicht. Stattdessen landete eine Krähe flügelschlagend auf dem Fensterbrett. „Du hast mir nachspioniert“, begriff sie und hob den Kopf um ihn anzusehen. „Wie du siehst war es notwendig“, war seine einzige Antwort, kühl und bestimmt. Sie wusste, es war irrational, aber es machte sie unglaublich wütend. Als ob sie nicht auf sich selbst aufpassen könnte! Sie rappelte sich auf und brachte etwas Abstand zwischen sich und Itachi. „Ich wäre zurecht gekommen! So wie die letzten Male auch“, ihr Tonfall wurde beinahe hysterisch, „Wenn nicht einmal du mich für fähig genug hälst eine Kunoichi zu sein, zu schwach um mit dem ganzen fertig zu werden, dann ist es vielleicht wirklich besser, wenn ich keine mehr bin. Ich gehe jetzt gleich zu Danzo und quittiere meinen Dienst. Der wird sich sowieso freuen, wenn ein lästiger Uchiha weniger draußen herum läuft und mit Waffen hantiert.“ Sie atmete schwer nach ihrem Ausbruch, sie konnte seinen mitleidigen Ausdruck nicht ertragen, den er ganz sicher im Gesicht trug. Deswegen hatte sie sich auch umgewandt und war drauf und dran das Schlafzimmer zu verlassen, als eine Hand an ihrem Arm sie zurück hielt. „Ich halte dich nicht für unfähig“, ertönte seine Stimme hinter ihr, um einiges härter, als sie es sonst gewohnt war. Vor lauter Überraschung drehte sie sich zu ihm um. „Und ich misstraue dir auch nicht. Ich mache mir lediglich Sorgen, weil ich weiß wie schwer es sein kann so etwas zu verarbeiten. Du bist nicht die einzige, die Albträume hat, das ist völlig normal.“ Sie ließ die Schultern sinken und wischte sich die Tränen aus den Augen. Schon tat es ihr wieder leid, dass sie ihn angeschrien hatte. „Aber niemand hat solche Panikanfälle. Wie erbärmlich, ich kann nicht einmal ein paar Stunden allein zuhause bleiben ohne auszurasten.“ „Du bist noch anders als die meisten Ninjas. Es gibt viele Arten mit so viel Tod um uns herum fertig zu werden. Mit der Zeit stumpft man ab, damit man daran nicht zerbricht. Du hast dir deine Menschlichkeit bisher noch behalten, das fordert jetzt seinen Tribut. Aber gerade das macht dich aus, ich wollte niemand anderen“, seine Worte waren fast sanft, während er ihr zu erklären versuchte, dass sie in seinen Augen nicht armselig war, sondern genau richtig. Ayame brauchte eine Weile um das zu verstehen. „Und dennoch kann ich es so nicht lassen. Ich kann nicht immer abhängig von dir sein und zitternd darauf warten, dass du wiederkommst, obwohl du nur kurz in der Stadt bist. Wie soll das denn werden, wenn du mal auf Mission bist?“ Früher oder später, wenn sie es wieder durften, würde es dazu kommen. Sie wollte keine professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und sie konnte auch nicht verantworten, dass Itachi den Aufbauarbeiten fernblieb. Es war wichtig, dass der Uchihaclan dort gesehen wurde, dass man ihren guten Willen wahrnahm. Nur so konnten sie das Misstrauen der Leute langsam beseitigen. Sie konnte nicht so egoistisch sein und dieser Entwicklung im Wege stehen, nur weil sie ihre Ängste nicht in den Griff bekam. „Geh und hilf Sakura mit den Verletzten. Dann bist du nicht alleine und vielleicht legt sich das mit der Zeit wieder. Rede mit ihr darüber, sie ist doch immerhin deine beste Freundin, oder nicht?“, schlug er schließlich vor. Sie dachte nach, vielleicht war das keine so schlechte Idee. Sie war in letzter Zeit so mit dem Haus und ihrer aktuellen Lage beschäftigt gewesen, dass sie ihre Freunde viel zu sehr vernachlässigt hatte. Genauer gesagt war das schon eine ganze Weile so. Seit Madara sie so bedroht hatte, hatte sie sich zurückgezogen und nicht getraut richtig zu leben. Immer öfter hatte sie sich auch für Itachi von ihren Freunden abgekapselt, doch zumindest das war nun auch gar nicht mehr nötig. Er war rehabilitiert und sie musste ihre Zeit nicht mehr zwischen ihm und ihrem Dorf aufteilen. Sie konnten wenn sie wollten offen über die Straßen gehen und niemand würde etwas sagen. Da konnte sie nun genauso gut zu Sakura gehen und dort helfen. Es war ihr ja eh nicht möglich die gleichen Arbeiten wie die Männer zu verrichten und anstatt hier nutzlos herumzusitzen und sich zu sorgen konnte sie auch etwas sinnvolles tun, das sie vielleicht sogar ablenken würde. „Ja, das werde ich tun“, sie lächte leicht und wischte sich ein letztes Mal über die Augen, „Du solltest zurück ins Dorf gehen, man vermisst dich sicherlich schon.“ Er nickte und ging an ihr vorbei in den Eingangsbereich um sich wieder die Ninjasandalen anzuziehen. „Itachi?“ Er blickte auf. „Ja?“ „Ich will mein Leben nicht mehr von der Angst vor Madara bestimmen lassen. Ich werde es so leben, wie es mir gefällt und wenn es eines Tages vorbei ist, kann ich guten Gewissens sagen, dass ich ein gutes Leben hatte“, sagte sie entschlossen, die hände zu Fäusten geballt. Sie würde leben wie jede andere Kunoichi auch und nicht weiterhin Dingen entsagen, die sie gerne tun und haben würde, nur weil sie Angst haben musste, dass Madara auftauchen und sie ihr wieder nehmen würde. Sie würde sich nicht unterkriegen lassen! Er lächelte nicht, nickte aber erneut. „Wenn das dein Wunsch ist, werden wir das tun.“ Er erhob sich, gab ihr einen kurzen Kuss und verließ das Haus. Einen Moment noch sah sie ihm nach, ehe sie sich was vernünftiges ausgefähiges anzog und ebenfalls nach draußen auf die Straße trat. Itachi war schon längst weg, aber er wollte sowieso in eine andere Richtung als sie. Mit entschlossenen Schritten machte sie sich auf in Richtung des neuen Krankenhauses. Alles war noch sehr provisorisch und doch einer der ersten Orte, die man wieder aufgebaut hatte. Es gab noch genug zu tun und neben all den Kampfesverletzungen kamen auch die alltäglichen Dinge hinzu. Sie fragte sich durch, bis sie Sakura fand und gesellte sich zu ihr. Auch wenn sie keine Ausgebildete Medicnin war, so konnte sie doch Verbände wechseln, einfache Wunden säubern und desinfizieren. Das mochten zwar kleine Aufgaben sein, doch sie entlasteten die örtlichen Ärzte sehr und sparten ihnen viel Zeit, die sie auf ernstere Dinge verwenden konnten. Obwohl sie sich vorgenommen hatte mit ihrer Freundin zu sprechen, fand sie dazu gar keine Zeit. Bald hatte die Arbeit sie so eingenommen, dass sie gar nicht mehr dazu kam, sich um Itachi oder auch Sasuke Sorgen zu machen. Still arbeitete sie neben Sakura vor sich her, sprach mit Patienten oder besorgten Angehörigen. So leistete sie ohne es zu merken ebenfalls einen Beitrag dazu, ihrer Familie in den Augen der Dorfbewohner zu einem besseren Ruf zu verhelfen. Während Itachi und Sasuke beim Aufbau halfen, tat sie im Krankenhaus ihr bestes, damit die vom Kampf verletzten bald wieder gesund wurden. Erst gegen Abend, als Sakura und sie sich erschöpft im Schwesternzimmer umzogen und ihre gewöhnliche Kleidung anlegten, konnte sie verschnaufen und den Tag Revue passieren lassen. „Danke, Ayame, du warst heute wirklich eine große Hilfe“, lächelte Sakura sie an und streifte ihre Ninjahandschuhe wieder über. Ayame winkte ab. „Ach was, ich habe doch kaum was getan. Du warst viel unglaublicher, ich weiß gar nicht wie du noch auf den Beinen stehen kannst.“ Sie wurde kurz still und erinnerte sich an Itachis Rat mit Sakura über ihre Ängste zu sprechen. „Weißt du...es war Itachis Vorschlag herzukommen und hier zu helfen. Er sagte ich solle mich ablenken, weil ich in letzter Zeit nicht damit zurecht komme allein zu sein. Ich...ich bekomme regelrecht Panik, wenn ich nicht weiß, was mit ihm oder Sasuke ist, selbst wenn sie nur auf den Baustellen helfen.“ Sie blickte hinunter auf ihre Hände. Es fiel ihr nicht leicht so offen darüber zu sprechen, aber wenn, dann doch mit Sakura. Sie mochte zwar jünger sein, aber sie war immer ihre beste Freundin gewesen. Als Sakura ihre Hände ergriff, sah sie wieder auf und blickte in ihre lächelndes Gesicht. „Das ist doch überhaupt nichts weswegen du dich schämen müsstest. Komm einfach wenn du möchtest morgen wieder hierher, du bist jederzeit willkommen. Wir können wirklich jede helfende Hand gebrauchen und wenn es dir hilft darüber hinweg zu kommen, dann haben wir damit doch gleich zwei Ziele erreicht“, sagte sie verständnisvoll und lachte über Ayames ungläubiges Gesicht. „Weißt du...ich mache mir auch oft Sorgen. Vor allem als ihr alle euch so schnell entwickelt habt, dachte ich, dass ich einfach nicht dafür geeignet bin eine Kunoichi zu sein. Bevor ich zu Tsunade ging, war es noch schlimmer. Jetzt weiß ich wenigstens, dass es Bereiche gibt, in denen auch ich gut bin. Und vor allem, dass es nicht schlimm ist, dass ich anders bin als zum Beispiel Sasuke oder Naruto. Den beiden scheint das alles so leicht zu fallen. Dass du die gleichen, oder zumindest ähnliche Probleme hast, erleichtert mich irgendwie, um ehrlich zu sein“, gab Sakura beschämt lächelnd zu. Nun war es an Ayame, Sakuras Hände zu drücken. „Wir sind schon ein kaputter Haufen“, murmelte sie amüsiert und stand auf, „Hast du Lust noch Dangos essen zu gehen? Nach all den Stunden verhungere ich.“ Sakura stimmte zu, der Tag war wirklich lang gewesen und nachdem Naruto sie immer so oft zu Ichirakus schleppte, war alles besser als Ramen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)