Der König der Masken von Lionness (sie schützen das Ansehen, machen dich einsam. (Tracey Davis & Marcus Flint)) ================================================================================ Kapitel 1: Entscheidungen die wir treffen ----------------------------------------- Hi, hier ist also mein OS zu deinem WB Natsumi. Ich selber finde ihn zwar in Ordnung und doch bin ich wie so oft nicht zu hundert Prozent zufrieden. Leider aber zumeist ist sowas ja immer ein Drahtseil Akt. Ich wünsche allen viel Spaß beim Lesen und freue mich über jede Meinung oder Ratschlag. Noch meine Musik Inspiration http://www.youtube.com/watch?v=9O9oHHYUlkU&feature=PlayList&p=E36D0A8C4D4ED376&playnext_from=PL&index=50 bye eure Lionness --------------------------------------------------------------------------------- Die schönste Art zu träumen ist, wenn wir wissen das wir träumen. In jenem Moment, gehört die ganze Welt uns, uns allein. Wir genießen in diesen Stunden eine Freiheit, die vollkommen grenzenlos ist. Die erste Maske aus Egoismus. Die zweite Maske aus Selbstbeherrschung. Die dritte Maske aus Arroganz. Die vierte Maske aus Akzeptanz. Die fünfte Maske aus schwarzer Seele. Die sechste Maske aus Überzeugung und die siebte aller Masken aus reinem falschen Gefühl. Es war lediglich das Spiel zweier junger Mädchen, die sahen oder viel mehr erkannten was den Meisten verborgen blieb. Die kleine Tracey Davis wusste das diese Masken ihre Zukunft waren und nichts fürchtete sie mehr. Ein Leben als geborene Slytherin, Reinblütlerin in hoher Gesellschaft und trügerischem Glanz , doch gab es da ihre beste Freundin, die wusste das eben diese Zukunft niemals real werden durfte. Deshalb erfanden sie eine Zeremonie, sie beobachteten diese armen Geschöpfe die keinerlei Leben zu spüren schienen, man konnte die Veränderung mit jedem weiteren Jahr strenger Regeln und Erziehung fühlen.... Sie sahen es mit an, studierten das Verhalten und am Ende, da krönten sie jenen Menschen der all diese Masken am Besten beherrschte, dem all diese falschen Fassaden auf Leib und Seele übergegangen waren und somit die Krone erlangte. Der König der Masken Das eines Tages, viele Jahre nach Beginn dieses Spieles eine tragische wie schmerzhafte Wendung geschehen würde, das konnte keines dieser jungen Mädchen ahnen. Ein neuer König würde gefunden werden..... Er bedachte sie mit einem prüfenden Blick den die Braunhaarige in dem überfüllten Lokal gar nicht zu bemerken schien. Ihre Mähne viel ihr lockig und irgendwie leicht über ihre schmalen Schultern, während ihre ebenso dunklen Augen immer wieder zur Tür huschten. Ihr Name war Tracey Davis, wenn er sich nicht nach ihren Daten und ihrer Vergangenheit erkundigt hätte, dann wüsste er sicher nicht das sie zwei Jahrgänge unter ihm aber dafür ebenso in Slytherin gewesen war. Er hatte versucht Erinnerungen an sie hervor zu holen, doch es gab keine, sie schien vollkommen unauffällig, für eine Schlange außergewöhnlich seltsam. Sie trug ein ansehnliches Kleid, das Dunkelgrün schmeichelte ihrem hellen Teint und obwohl er bemerkte das sie für seine Verhältnisse eigentlich zu klein war, war da doch dieser gewisse Funke Neugier. Er wollte die Frau kennen lernen die dort so herzlich und völlig untypisch für eine wohlerzogene Reinblütlerin mit ihren Freunden feierte, lachte. „Was machen wir hier?“ Laut schrie ihm Bletchley ins Ohr während er selbst sich lässig an die Bar lehnte und dabei weiter die junge Frau beobachtete. „Wir behalten jemanden im Auge.“ „Und wer soll das sein?“ Vollkommen ungeniert zeigte Marcus mit seinem Zeigefinger in Richtung seiner kleinen Beobachtung, er hatte eigentlich mit einem anzüglichen Grinsen seines besten Freundes und Mannschaftskameraden gerechnet, allerdings überraschte ihn dieser eher mit einem verblüfften Ausruf. „Tracey?!“ „Du kennst sie?“ „Nun klar, ich meine sie war bei uns im Haus, ein ziemlich schlaues Mädchen. Hat sich allerdings nie viel ums Ansehen geschert, weshalb sie als Schlange nicht unbedingt auffiel. Warum beobachtest du sie? Du willst dir doch wohl nicht auf die letzten Tage noch was beweisen, davon hält Marian sicher nichts.“ Er lachte leise auf und stellte sein leeres Bierglas hinter sich auf die Theke, an so einen kleinen Onenightstand hatte er sicher nicht gedacht, in wenigen Wochen läuteten die Hochzeitsglocken für ihn. Es war nur diese unbändige Neugier. „Nein, das ist unwichtig, ich wollte sie nur einmal sehen.“ „Warum sehen, wer ist sie?“ Noch einmal huschten seine grünen Augen über ihre zierliche Gestalt, ehe einige große Männer ihm die Sicht versperrten und ihm bewiesen das es Zeit zum gehen war. „Unwichtig, wir gehen.“ Ohne noch lange zu Zögern stemmte er sich von der Bar ab und bahnte sich einen Weg Richtung Ausgang, er hatte nur noch wenige Meter vor sich, als eine weiche und hell klingende Stimme ihn stoppte. „Miles, was machst du denn hier?“ Er wandte sich ebenfalls um, weil ihn ignorieren nicht mehr weiterbringen würde und erfasste das Braun ihrer Augen, es erinnerte ihn an dunkle Trüffelschokolade. „Marcus Flint?“ Sie schien sich nicht sicher zu sein aber eventuell lag das auch an etwas anderem, vielleicht war sie sich klar darüber wer er war. Es war sein bester Freund der die drückende Stille die sein Schweigen erzeugte mit einer leichten Umarmung unterbrach und er selbst reichte der jungen Frau die Hand. „Hey Tracey, ich habe dich gar nicht gesehen, was machst du denn hier?“ Immer wenn Marcus sah wie einfach es Miles doch fiel perfekt und ohne den kleinsten Verrat zu lügen, fragte er sich ob er diesem nicht ebenfalls schon falschem Glauben geschenkt hatte. „Meine Freunde und ich feiern hier einen Geburtstag und was macht ihr hier?“ „Ebenfalls feiern, wir haben unser letztes Spiel gewonnen.“ Erneut lachte sie amüsiert und er sah ihr dabei zu wie sich ihre Mundwinkel ein ganzes Stück weiter nach oben zogen, in ihren Augen sah man die selbe Freude. Er konnte sich wirklich nicht vorstellen das diese offenherzige Frau einmal in Slytherin gewesen war. „ 310 zu 120 gegen die Chudley Cannons, ein hervorragender Sieg der Falmouth Falcons durch ihren spitzen Jäger Macus Flint und meisterliche Paraden ihres Hüters Miles Bletchley. Ihr wart wirklich klasse aber mal ehrlich, euer Spiel ist zwei Wochen her, feiert ihr da nicht ein wenig zu spät?“ Milde gesagt war er beeindruckt, sie sah zwar nicht aus wie eines dieser oberflächlichen Frauchen und trotzdem wirkte sie nicht wie Jemand der sich mit solch einem doch recht brutalen Sport auseinander setzte. „Nun wir haben halt noch keine Zeit gehabt.“ „Na dann, kommt und setzt euch für ein paar Minuten zu mir, ich gebe euch einen aus.“ Er wollte nein sagen, doch wie immer war Miles einen ganzen Augenblick schneller, vielleicht lag es daran das er in eiligen oder besonderen Momenten doch leicht zu stottern begann, nichts womit er sich profilieren ging und deshalb manchmal lieber den Kürzeren zog. Er schluckte den genervten Seufzer und folgte den Beiden, dabei fragte er sich warum er überhaupt hierher ins Fire´s gekommen war, sein Plan hatte ganz anders ausgesehen. Angucken Beobachten Beurteilen Jetzt saß er neben seinem besten Freund in einer kleinen Sitznische und es war Tracey die mit drei Feuerwhiskey zurück kam, ihr Lächeln ging von einer Seite auf die Andere. Irgendwie schien diese gute Laune ansteckend zu sein, denn Miles begann ebenfalls zu Grinsen. „Also hier kommen die Drinks Jungs, ich hoffe ihr vertragt das.“ Ihre Worte strotzten vor Ironie und selbst ihm bescherte dieses humorvolle Verhalten ein unauffälliges Schmunzeln. „Auf was trinken wir?“ Erwartungsvoll funkelte Miles ihn und Tracey an während er den fragenden Blick weiter an sie gab. „Alles klar ihr seit nicht gerade einfallsreich. Wir trinken auf....verdiente Siege.“ Schwungvoll hob sie ihr Glas wobei erste Tropfen des Gesöffs über den Rand flossen. Miles und er hoben auch ihre Getränke. „Na dann auf die verdienten Siege.“ Der Whiskey brannte heiß in seiner Kehle, doch er hatte sich schon lange an den starken Alkohol gewöhnt, dafür trank er einfach zu oft. Interessanter dagegen war es die Braunhaarige im Auge zu behalten, sie verzog nicht einmal den Mund, Respekt. „Also ihr seht so aus als wärt ihr noch standhaft.“ Lachend hob sie ihre Hand und zeigte dem Wirt drei Finger, dieser nickte ihr zu. Zu seinem und Miles erstaunen brachte er höchst persönlich die Drinks an den Tisch. „Na Kleine, neue Opfer gefunden?“ „Natürlich Oscar, sie haben gerade zu darum gebettelt.“ Er zog gespannt die Augenbraue hoch. „Wenn das so ist.“ „Lass die mal gleich hier.“ Besitzergreifend langte sie mit ihrer schmalen Hand nach der Flasche und stellte diese auf den Tisch. „Wow, Tracey was ist nur aus dir geworden?“ Für einen kurzen Moment bemerkte selbst er, der sie gar nicht kannte, wie ein Schatten über ihr Gesicht huschte, doch schnell war ihre glückliche Fassade wieder da. „Tja Miles, sagen wir ich habe erkannt was die wichtigen Dinge des Lebens sind.“ „Feiern?“ „Auch, so hoch das Teufelszeug.“ Viele Gläser später war sein bester Freund bereits am Schlafen, doch sie saß noch immer beeindruckend gerade auf ihrer Bank. „Ein Wunder, du sitzt noch.“ „Ein..Wunder du..sprichst.“ Er merkte ihr an das sie sich schwer konzentrieren musste um noch halbwegs vernünftig zu sprechen, immerhin eine Leistung. „Du nicht mehr ganz so gut.“ Sie lachte und legte ihr Kinn auf den verkreuzten Armen ab, ihre Augen glänzten bereits verdächtig. „Ich bin ….betrunken.“ Wieder ein knappes Lachen, das er jedoch erschreckend wenig peinlich fand. „Was feierst du eigentlich?“ „Geburtstag....“ Ehe er genauer nachfragen konnte sprach sie auch schon weiter, jedoch um einiges leiser. „..Meiner...weißt du. Bin...zwanzig geworden..“ Das Lächeln auf ihren Lippen wackelte verdächtig und er rechnete schon mit dieser gewissen Weinattacke, die Frauen zusammen mit Alkohol besonders gern an den Tag legten, doch sie überraschte ihn wieder mal. Ihr entwich ein Lachen, erst leise, dann lauter und immer ungehaltener, verdutzt starrte er die Braunhaarige an. „Ich..mein, mal ehrlich...das muss man doch feiern... drei Jahre....Freiheit.“ Er bekam keine Gelegenheit weiter zu bohren obwohl es interessant wurde, eine andere junge Frau erschien neben ihnen und griff sachte nach ihrem Arm. „Hey Geburtstagskind, komm es geht nach Hause. Man bin ich froh das ich dir vorsorglich deinen Zauberstab abgenommen habe. “ Für einen Moment beobachtete er die Beiden und noch ewig würde Marcus sich fragen was ihn in da ritt, als er einfach seine Adresse auf einen der Bierdeckel schrieb und ihn der Unbekannten gab. „Wenn sie wieder nüchtern ist, gibst du ihr den?“ „Klar, kriege ich dann die Adresse deines Freundes?“ Grinsend nickte er und schrieb sowohl Namen als auch Wohndaten von Miles auf, der würde sich freuen, die Frau war hübsch. „Hier, verwechsele sie nicht, er ist Miles und wie heißt du damit ich ihm von dir erzählen kann?“ „Du erkennst mich wirklich nicht oder?“ „Nein, muss ich...?“ Schmunzelnd beugte sich die Schwarzhaarige zu ihm hinunter und schenkte ihm einen intensiven Blick aus ihre hell braunen Augen. „Alicia Spinnet?“ „Der Kandidat hat hundert Punkte. Sag ihm meinen Namen nicht, lass mich ihn überraschen.“ Dunkel lachend nickte er, das würde ihr auch gelingen. Sie verschwand mit Tracey und er sah ihr nach, eigentlich sogar Beiden, das war wirklich ein überhaupt nicht geplanter Abend. Was kann ich von deiner Adresse erwarten, ist es meine Pflicht sie irgendwo aufzuhängen? Er las sich mehrmals die Nachricht durch, ehe er grinsend nach seiner Feder griff, es war nicht richtig was er tat, darüber war sich der kleinste Teil seines Gehirns bewusst. Allerdings hatte der große Teil seines Verstandes drei Tage auf die Nachricht warten müssen. So etwas wie ein schlechtes Gewissen kannte er nicht, vielleicht war es irgendwo in ihm versteckt, doch Tatsache blieb, seine Verlobte und er waren ein praktisches Arrangment ohne Gefühle. Marian war für diesen Monat in Frankreich bei ihrer Familie, um die letzten Vorbereitungen für die bevorstehende Hochzeit zu treffen. Allgemein erschien es ihm oft zu früh um sein restliches Leben mit einer Frau zu teilen, doch er hatte nach seinem doch reichlich schlechten Schulabschluss und dem Beginn seiner fraglichen Quidditchkarriere beschlossen diesen einen Wunsch seiner Eltern zu erfüllen. Und in Wirklichkeit, wie er ja wusste, hatte er viel mehr Zeit als andere gehabt, ehe er sein Leben aufgeben musste. Marian Perielle war eine überdurchschnittlich schöne Frau, hochgewachsen, blondes Haar und strahlend blaue Augen, oft war ihr Gesicht auf einigen der besten magischen Modezeitschriften zu sehen. Sie würde sich wunderbar an seiner Seite machen, in den letzten Jahren hatte er einen hohen Status an Bekanntschaft errungen und war sich klar darüber das er sich gut Präsentieren musste. Er hatte Marian vor einem halben Jahr kennen gelernt, an dem Tag fällten seine Eltern ihre Entscheidung und er, er nahm sie stillschweigend an. Sie war diszipliniert, hübsch und eisern in ihrer Art, er kam mit diesen Wesenszügen sehr gut zurecht und wusste die hervorragende Wahl seiner Eltern zu schätzen, doch er wusste ebenso das diese Ehe ein Geschäft war. Er würde sie Ehren und nicht betrügen, doch so etwas wie liebe würde er ebenfalls nicht zustande bringen. Die Feder kratzte wie von allein über das eigentlich makellose Pergament. Wissend das er jetzt etwas tat das er besser unterlassen sollte, er betrat eine andere Zukunft, seine andere Zukunft, die er eigentlich niemals hätte sehen dürfen. Wenn ich den Deckel unterschreibe ist er viel Geld wert. Unter normalen Umständen hätte er mehr geschrieben, seinen Charme spielen lassen, doch irgendetwas hielt ihn auf, vielleicht spürte er den Fehler doch. Sie war nie eines Morgens aufgewacht und hatte von einem Leben voller Gold und Ansehen geträumt, nicht einmal als Kind, wo doch jedes kleine Mädchen sich eigentlich wünschte Prinzessin zu sein. Ihre Eltern Richard und Beverly Davis waren seit weit mehr als dreißig Jahren verheiratet, zu lang wie sie als Tochter beurteilen mochte. Es war ebenso eine Verbindung familiären Prestige´s gewesen, wie sie in der reinblütigen Gesellschaft zu Haufen gefunden wurden. Ihr älterer Bruder Byron dagegen hatte Glück gehabt, mit seiner ausgezeichneten Heiler Karriere war er mit einem gewaltigen Aufschub und einer anschließenden, freien Heiratswahl belohnt worden. Vielleicht lag es an den alten Verhaltensregeln ihres Vaters, denn er gab ihr dieses Privileg ganz und gar nicht und das obwohl ihre Noten dies weitaus mehr verdient hatten. Dadurch das ihr Bruder solch einer arrangierten Ehe entgangen war, hatte auch sie an diese trügerische Freiheit geglaubt, zumindest bis ihre Schulzeit zu Ende ging und ihre ihr Mutter das Gegenteil bewies. Sie erfuhr davon, als ihr verehrte Vater bereits durch die Gesellschaft zog und einen geeigneten Kandidaten suchte. Es war das erste mal in ihrem Leben das sie sich den Wünschen und Erwartungen ihrer Familie nicht beugte. Das Geschehen war jetzt drei Jahre her und wenn sie an ihren Geburtstag zurück dachte, der mittlerweile schon wieder drei Tage hinter ihr lag, trat immer noch ein amüsiertes Schmunzeln auf ihre Lippen. Sie hatte ihn vielleicht nicht gleich erkannt, doch sicher wusste sie wer er zu ihrer Schulzeit gewesen war. Marcus Flint, es gab kaum einen Quidditchspieler der begehrter war als er und so wie er momentan in der hohen Liga spielte, hatte sich diese Tatsache auch nicht geändert. Mit einem Lächeln auf den Lippen formulierte sie eine belanglose Frage und auch Antwort, dessen Bedeutung vollkommen unwichtig war, es ging nur darum weiter Kontakt mit dem Mann zu halten. Alicia hatte ihr noch am nächsten Morgen davon berichtet das sie wohl ebenfalls eine Adresse ergattert hatte und Tracey freute sich für sie. Seit der Schulzeit waren sie befreundet und hatten dafür gesorgt das diese Verbindung nicht nur geheim blieb, sondern bis heute bestand hat. Alicia war es zu verdanken das ihr Leben wieder in einer geregelten und vor allem freien Bahn lief. Ihre Ausbildung war alles andere als einfach gewesen, doch mit ihrem neu gefassten Mut von damals hatte sie auch diese Schwierigkeiten ganz allein gemeistert. Das Leben das sie heute lebte war vielleicht vom Geld her nicht mit früher zu vergleichen, doch in diesem Leben konnte sie wenigsten behaupten das es ihres war. Ihr Vater hatte nie verstanden warum sie ihn und seine strengen Erziehungsmaßnahmen so fürchtete, sie dagegen hatte nicht verstanden warum er an alten Dingen die nicht mehr in die heutige Zeiten passen wollten so verbissen festhielt. Jahre war ihre Flucht her, seitdem gab es zwischen der Familie und ihr keinerlei Kontakt mehr, regelmäßig kamen Briefe ihrer Mutter, doch noch immer war sie nicht bereit sich dem zu stellen weshalb diese unbeantwortet zurückgingen. Durch Zufall wusste sie das ihr geliebter Bruder eine der begehrten Stellen als Heiler im St. Mungo Hospital ergattert hatte, sie vermied es allerdings gekonnt sich von ihm behandeln zu lassen. Und zum Schluss wäre da ihr Vater, trauriger weise konnte sie ohne Reue behaupten dass sie nicht einmal Kenntnis darüber hätte wenn er bereits tot wäre. Er war das letzte Gesicht ihrer Vergangenheit das sie gesehen hatte und somit blieb da nur die Wut und die Verzweiflung in ihrem Innern. Dem Leben mit diesem berechnenden Mann war stets ein Beigeschmack von Zwang und Schmerz gefolgt. Viele dieser Erinnerungen waren unglücklich... Richard Davis war immer bekannt dafür seinen Willen durchzusetzen, ob im privaten oder geschäftlichen Bereich sollte dabei nicht von Belang sein, doch als seine Augen die schmale Statur seiner Tochter in Augenschein nahm, flüsterte etwas in ihm bereits seine verhasste Niederlage als Zukunft. Das dunkle Braun ihrer Augen sprühte willensstarke Funken und die verschränkten Arme vor ihrer doch zierlichen Brust rundeten ihr störrisches Benehmen nur geschmackvoll ab. „Was hast du da gerade gesagt Tochter?“ Leise und drohend schlich seine tiefe Stimme durch den Salon des großen Hauses. Tracey war sich in jenem Moment klar darüber das sie möglicherweise alles was ihr wichtig war aufs Spiel setzte und doch konnte sie jene Pläne die man für sie gestaltete nicht länger zulassen. „Ich sagte mir ist egal auf wen deine Wahl gefallen ist, ich will den Namen nicht einmal wissen, ich weigere mich mit siebzehn zu heiraten.“ Ihre Augen hielten die Gestalt ihres Vaters genau im Blick, zu genüge kannte sie sein doch manchmal jähzorniges Verhalten. Noch immer war ihr schleierhaft warum sie einen völlig fremden Mann heiraten sollte, natürlich käme ein solches Arrangment dem Namen Davis zu gute, doch sie hatte gedacht solche Sitten wären überholt. „Mir ist egal was du willst Fräulein, du wirst noch dieses Jahr heiraten, so habe ich es beschlossen.“ Voller Unverständnis sah sie hoch zu dem groß gewachsenen und vollkommen fremd erscheinenden Mann, das sollte ihr Vater sein? Ging es immer nur nach Macht und Geld? Sie sparte sich jeden weiteren Widerspruch und drehte sich schwungvoll auf dem Absatz um, er dachte sicherlich er hätte gewonnen, doch da kannte er sie wahrlich schlecht. Warum war sie auch so naiv gewesen, wie hatte sie auch nur eine Sekunde glauben können das nach den unzähligen Erwartungen endlich ein Ende in Sicht kam? Sie war nicht ihr Bruder Byron, der schon lange das Elternhaus hinter sich gelassen hatte, freie Entscheidungen traf und niemals von ihrem Vater mit einer Hochzeit unter Druck gesetzt worden wäre. Er war stets der Erstgeborene gewesen, der die fantastische Karriere eines Heilers vollzog. Sie hatte es ihm nie nachgetragen das er bevorzugt wurde, doch heute konnte sie für niemanden mehr Rücksicht aufbringen. Ihre Pläne für ein zukünftiges Leben zerbrachen ungefragt und ungesehen, keinen interessierte was sie wirklich wollte. All die Jahre ihrer Schulzeit hatte sie sich zurück gehalten, war unscheinbar und vorsichtig gewesen, hatte die Aufgaben welche ihr in der Gesellschaft zugesprochen wurden anstandslos erfüllt. Sie hatte niemals in ihrem Leben etwas verlangt, doch die Wünsche ihrer Eltern nahmen einfach kein Ende, zumindest solange sie diesen Schlussstrich nicht endlich selber zog. Was sie nicht ahnen konnte.... Sie sollte eine neue Zukunft finden in dem sie die glänzende Krone ihrer Geburt hinter sich ließ und sich der Geborgenheit ihrer besten Freundin Alicia Spinnet übergab. Eine Entscheidung die nie zu bereuen war. Prüfend huschten ihre Augen über ihr geradezu penetrantes Spiegelbild, das schwarze Kleid viel ihr in übereinander liegenden Schichten fein und feenhaft über ihre schmalen Beine, endete jedoch gut zehn Zentimeter über den Fußknöcheln. Edle Sandalen die sich am Bein hoch schnüren ließen und zu dem wesentlich intensiveren Satinschwarz ihrer Korsage harmonierten gaben dem Outfit ein Hauch von Erotik. Ein letztes mal ließ sie ihre Hand durch ihre dunkle Lockenpracht gleiten und stellte sicher das ihre Frisur auch nach solch einer aussah, während sie ein wenig nach links schielte und im stillen den Mut ihrer Freundin bewunderte. Ein auffälliges Rot schmiegte sich an ihre zierliche und vor allem kleine Gestalt, sie wirkte mit ihrem modernen Kurzhaar Frisur und der dezenten Rosenspange wie eine federleichte Elfe. Im Gegensatz zu ihr selbst, bestand Alicia allerdings darauf Ballerinas zu tragen, sie hatte Verständnis, wusste sie doch welch ein Tanzteufel in ihr steckte. „Warum gehen wir noch einmal auf diese Geburtstagsfeier, ich meine war die von mir denn nicht feucht fröhlich genug?“ „Das mag möglich sein, doch Miles hat mir eine persönliche Einladung zukommen lassen, in der auch nach dir gefragt wurde, also denke ich geziemt es sich dort wenigstens vorbei zuschauen.“ Tracey war sich vollkommen bewusst das dies eine faule Ausrede war, schließlich sah man den Aufwand an ihrem Körper, das letzte Mal das die liebliche Spinnet sich solch einer Prozedur unterzogen hatte, war zur Hochzeit von ihrer alten Klassenkameradin Angelina Johnson gewesen. „Ich will dir sicher nicht deine Illusionen zerstören aber ich denke die Einladung galt noch immer der Unbekannten und nicht deiner Wenigkeit, die den armen Miles früher voller Leidenschaft vom Besen gefegt hat.“ „Das ist Quidditch, ich mein... das macht man so!“ Empört stoppte Alicia mit dem Tuschen ihrer Wimpern und das Entsetzen auf ihrem Gesicht ließ sie Lachen. „Gut wenn du das sagst. Komm lass uns gehen, es ist kurz vor Mitternacht, wir sollten wenigstens zum Gratulieren da sein.“ Entschlossen griff Tracey nach dem Flohpulver und schluckte unbemerkt ihre eigene Nervosität hinunter, sie freute sich darauf Marcus wiederzusehen, oft hatten sie in der letzten Zeit geschrieben und selbst sie bemerkte das sie begann ihn zu mögen. Galant stieg sie am anderen Ende aus dem sauber gekehrten Kamin und schlug sich milde die leichten Rußpartikel vom Kleid, hinter ihr rauschte es erneut und wie selbstverständlich reichte sie ihre Hand nach hinten, die auch sogleich ergriffen wurde. „Dann rein ins Getümmel, halt die Augen auf, wir haben nur noch zehn Minuten, ich will nicht die Letzte sein wenn es los geht.“ „Alicia, ich glaube du bist aufgeregt.“ „Das glaube ich auch Tracey, er hat keine Ahnung wer ich bin, vielleicht ist er total entsetzt und Flint amüsiert sich dann auf meine Kosten.“ „Das glaube ich nicht, das würde er sicher nicht tun.“ Ihr war klar das mit ihrer reflexartigen Verteidigung Fragen auftauchten, doch diese wurden nicht ausgesprochen, weil in jenem Moment Miles im Türrahmen zum Salon auftauchte und Alicia´s Stimme versagte. „Tracey, ah und meine Unbekannte.“ Mit einem charmanten Lächeln schob er sich an einigen Partygästen vorbei und erreichte sie schließlich. „Guten Abend Miles, wenn du mich noch eine Minute entschuldigst, ich habe jemanden gesehen den ich nicht aus den Augen verlieren darf.“ Ihr Lächeln saß trügerisch echt und sie bemerkte deutlich wie die Dunkehaarige fester in ihren Arm griff, den sie jedoch spielerisch abschüttelte und sich ohne Mitgefühl verabschiedete. Natürlich wäre sie gern bei der Offenbarung dabei gewesen, doch sie war sich ziemlich sicher das jener Moment ihnen allein gehören sollte. Das einzige Problem war nun, das sie völlig einsam und ohne ein bekanntes Gesicht auf dieser Party herum irrte. Leise seufzend glitt sie tiefer in das Haus und fand sich wenig später an der aufgestellten Bar wieder. Die Hocker waren bequem und der hübsche Mann dahinter recht unterhaltsam, womit sie einfach länger als geplant sitzen blieb. „Noch keinen Feuerwhiskey?“ Etwas überrumpelt sah sie zu ihrer Linken, wo sich Marcus Flint mit einem höflichen Lächeln niederließ. „Das erscheint mir noch ein wenig früh..“ Seine grünen Augen huschten zu seiner Uhr und wieder zurück in ihr Gesicht, er wirkte ausgeglichener als das letzte Mal, was sie einfach nicht für sich behalten konnte, seine Antwort war lediglich ein Schmunzeln. „Ich denke du bist einfach nur nüchterne als bei unserem letzten Treffen..“ Gespielt entsetzt sah sie ihn an und lachte schließlich leise, ehe sie vom hohen Stuhl sprang und ihn herausfordernd an grinste. „Verzeihung der Herr, das es mich an dem Jahrestag meiner Geburt nach etwas Alkohol und Freude verlangte, hatte ich doch keine Ahnung ihnen zu begegnen.“ Um ihrem sarkastischen Verhalten die Krönung aufzusetzen, legte sie einen zier vollen Knicks dahinter. Sie hörte und sah es, doch sie wollte nicht ganz glauben das es ihr tatsächlich gelungen war, einen wahrhaft kalten Slytherin zum Lachen zu bewegen. Der raue Ton vibrierte Bass artig bis zu ihr in die Brust und selbst wenn sie es nicht gewollt hätte, wäre das Lächeln trotzdem auf ihre Lippen geschlichen. Man konnte nicht erklären was es war, zwischen ihnen war einfach eine ungewollte aber dafür umso faszinierende Chemie, sie hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß gehabt. „Tracey!“ Überrascht sah sie zur Seite um Alicia neben Miles zu entdecken, die ihr signalisierte das ein Tanz fällig war, erst jetzt nahm sie das neue Lied war. Es war ganz genau der Geschmack ihrer besten Freundin, weshalb sie sich mit einer knappen Erklärung verabschiedete und sich mit der Dunkelhaarigen auf die Tanzfläche begab. Es dauerte nur wenige Sekunden ehe sich der schnelle, geschmeidige Takt in ihre Füße und dann weiter hinauf durch ihren gesamten Körper bahnte. Spielerisch zog sie kleine Kreise um ihre Freundin, schmiegte sich an ihren Rücken und ließ sich sich hinab und wieder hinauf gleiten. Fast Blind konnten sie solch einen fast schon lasziv bis erotischen Tanz vollziehen, schließlich verbrachten sie ihr halbes Leben miteinander. Für die nächsten Minuten war alles unwichtig, selbst die beiden Männer, welche sich zusammen gefunden hatten und ihrem Schauspiel mit gierigen Blicken folgten. Wenige Stunden später saß sie erneut mit Marcus zusammen und sie redeten über Quidditch, nun eigentlich wie sie sich selbst gestehen musste, redeten sie einfach über alles. In vielem waren sie sich einig, bis zu wenigen Nebensächlichkeiten über die es sich amüsiert streiten ließ. „Was ist eigentlich wirklich passiert, mit deiner Familie?“ Jeder gesunde Mensch wäre über so eine Rücksichtslosigkeit empört gewesen, doch diese rabiaten und gefühlslosen Regungen waren typisch Schlange, weshalb sie mehr als nur gut damit umgehen konnte. „Die einfachste Erklärung wäre, das ich von zu Hause fortgegangen bin weil man mir eine Zukunft präsentiert hat, die ich nicht leben konnte.“ „Das heißt?“ Sein Blick war ungerührt und unbarmherzig, ein Wesenszug den sie nicht bei einem Menschen schätzte, es war alles Fassade. Ganz langsam hob sie ihre Hand und tippte ihm sachte mit ihrem Zeigefinger gegen seine Stirn, was ihn verwirrt die Stirn runzeln ließ. Lachend setzte sie zu einer Erklärung an. „Das, genau dieses Verhalten, dieses Unnahbare war mit einer der Gründe. Meine Eltern haben entschieden das ich einen mir fremden Mann ehelichen sollte und als ich ihnen sagte das ich eben das nicht tun würde gab es ein riesigen Streit. Es sind diese Erwartungen ohne Erbarmen an die Wünsche und Bedürfnisse eines einzelnen, in der Gesellschaft lebt man stets mit einer Maske....“ Der Streit vom letzten Abend war noch immer nicht vergessen, wie sie mit einem kurzen Blick zur steinernen Miene ihres Vater bemerkte. Verbissen hatte dieser seine Augen nur auf das köstliche Menü gerichtet und das obwohl ihr Bruder Byron mit anwesend war. Und dieser bekam sonst eine ungeteilte Aufmerksamkeit, die ihrem Sinn nach Ruhe nur zu gern entsprach. Spätestens aber die Stille mit welcher er sogar ihre Mutter strafte durfte ein klarer Beweis sein. Der Kellner traute sich bereits gar nicht mehr an den Tisch, was Tracey ihm wahrlich nicht verübeln konnte, selbst sie dachte nur an Flucht wenn sie ihrem Vater gegenüber stand. Erneut wurde aus gedeckt und anschließend noch einmal serviert, nachdenklich spießte sie die flambierte Birne auf um diese vorsichtig zu verspeisen. „Okay, mag mir jemand verraten welches Problem es gibt?“ Sie sah ganz langsam auf und begegnete sogleich den bohrenden Blick ihres Bruders, der mehr als unzufrieden mit der Situation zu sein schien, dabei ging es ihr durch den Kopf, war das eher ihr Recht, sie hatte keinerlei Chance auf ein Leben wie sie es wollte Man konnte sie zur Schulzeit als unauffällig bis unsichtbar beschreiben, was nicht bedeutete das sie auf Hogwarts schlechte Jahre verbracht hatte. Sie hatte die Schule mit dem gewünschten Haus ihrer Eltern, nämlich Slytherin begonnen, mit den geforderten, hervorragenden Noten abgeschlossen und dazwischen Freunde fürs Leben gefunden. Ihr war nie in den Sinn gekommen sich trotz ihres Talentes als Jägerin, bei ihrer Hausmannschaft zu bewerben oder gar den Posten als Vertrauensschülerin anzunehmen der ihr mehr als nur einmal angeboten wurde. Sie hatte ihr ruhiges und eigenes kleines Leben genossen. Zumindest war ihr das gelungen bis eben jenes Risse bekam. Diese hatten sich heimlich angebahnt, eingeschlichen in ihre milde Hülle aus Glas, fein wie Haar durch ihre Welt gezogen und als sie an jenem Abend mit ihrem Abschlusszeugnis ihr zu Hause erreichte, hörte sie das erste Mal dieses unheilvolle Knacken. Risse wurden länger, wurden sichtbar. „Nun, deine Schwester scheint vergessen zu haben wer sie ist und meint sie könnte sich im Aufstand proben in dem sie mir Widerworte geben will.“ Nur schwer unterdrückte sie ein schweres Seufzen, die fragende Miene Byron´s erhellte sich leider nicht und ihr war klar das diese Sache noch nicht ausgestanden war. „Wobei gibt sie denn Widerworte?“ Als einziger Trost klang seine Stimme ehrlich verwundert wie sie mit Freude feststellen durfte, was bedeutete das er wenigstens wusste wie sehr sie sich stets bemühte den Anforderungen gerecht zu werden. „Ich habe ihr einen Mann ausgesucht, nun die Wahl habe ich heute Morgen getroffen, doch ich lasse mir nicht meine Entscheidungen streitig machen.“ Sie sah wie Byron´s Lippen sich öffneten und Hoffnung lebte nur für einen Atemzug auf, doch als diese sich ohne ein Wort der Empörung wieder schlossen wurde ihr erst wirklich klar wie allein sie da stand. Ihr Blick senkte sich langsam, ein letzter tiefer Atemzug den sie bis jetzt immer gebraucht hatte um anschließend ihre Persönlichkeit tief in sich fallen zu lassen, weg zu sperren. Erneut glitten ihre Augen wieder hinauf und sie wartete auf jenen tiefen Luftzug den sie in sich aufnehmen musste, er kam, sie tat es und plötzlich war da dieses Gefühl. Ein Gefühl das sie als solches nie gespürt hatte, es schmeckte und lebte sich wie reine Magie, mit erstaunen weiteten sich ihre Augen als in genau jenem Augenblick Alicia in ihr Blickfeld trat. Die junge Spinnet sah sie nicht einmal, lief einfach nur am großen Fensterpanorama vorbei um zur Winkelgasse zu gelangen, doch für sie war es das Zeichen das sie benötigt hatte. Laut klimpernd fiel ihr wie leblos das Besteck aus der Hand und zerbrach dabei den dünnen Porzellanteller, augenblicklich galt jegliche Aufmerksamkeit innerhalb des Restaurants ihr. „Ich gehe...“ Entfloh es ihren Lippen, ohne einen Gedanken daran ob sie es sagen wollte, durfte oder konnte. „Bitte?“ „Was?“ Sie brauchte nur diese wenigen Sekunden bis ihre eigenen Worte klar wurden und sie begann einfach zu lächeln, haltlose Freude schlängelte sich durch ihre Brust. „Ich..? Ich... ich gehe!“ Leise lachend erhob sie sich und sah hinab auf ihre Familie, es war plötzlich so klar und einfach. „Vater, Mutter, Byron, wenn ihr mich entschuldigen würdet, ich gehe jetzt meine Leben leben.“ „Kommst du gleich wieder?“ Verwirrt und mit hoher Stimme wandte sich ihre Mutter an sie, doch entlockte ihr dies nur ein weiteres und diesmal viel lauteres lachen. Berverly Davis war wirklich eine gute und liebenswürdige Mutter, doch leider war der Einfluss ihres Gatten viel zu groß um Tracey auch nur noch irgendeiner Weise Verlust spüren zu lassen als sie sich weiterhin lachend abwandte. „Nein Mutter, ich denke das wird schon einige Jahre beanspruchen.“ Leise aber mit Nachdruck wurde ihr Name hinterher gerufen und sie war sich vollkommen bewusst das sie diese Ruhe nur der Öffentlichkeit zu verdanken hatte. Zynisch lächelte sie bei dem Gedanken das eben jene Contenance die sie eingeengt hatte, nun diese verschlossene Tür wieder öffnete. Ja sie konnte nie wieder zurück, der Zorn ihres Vaters würde grauenvoll sein, doch ihr war in jenem Moment als sie das schicke Restaurant hinter sich ließ und auf die belebte Straße trat, vollkommen klar das sie freiwillig niemals zurückkommen würde. Sie schmeckte verblassten Regen auf ihrer Zunge, mit einer Prise Freiheit und Leben. Ein Geschmack den sie nie mehr vergessen würde. „Vermisst du es nicht, dieses Leben?“ Er zeigte haltlos auf die mehr als pompöse und teure Einrichtung, was sie mit einem leichten Kopfschütteln abtat. „Das hier ist kein Leben, das ist ein schöner Käfig, ich will nicht behaupten das ein gewisser Luxus nicht wundervoll ist, doch er ist nicht mit dem Gefühl zu vergleichen das man spüren kann, wenn man einfach aus der Haustür tritt und die Entscheidung in welche Richtung es gehen wird nur einen selbst betrifft. Ohne Regeln, ohne unnötige Gedanken. Dieses Gefühl ist Freiheit und das kann man sich mit allem Gold dieser Welt nicht kaufen, glaub mir, ich habe beide Seiten dieser Welten gesehen.“ „Ich kenne deine Familie nicht, doch, nicht bei jedem ist das so. Meine Eltern lassen mir mehr als nur viele Freiheiten, eigentlich darf ich all meine Entscheidungen selbst treffen.“ „Dann bist du wirklich zu beneiden.“ „Bereust du deine Entscheidung?“ Für einen Moment musste Tracey wahrhaftig über die Antwort nachdenken, jeden bisherigen Augenblick Revue passieren lassen und tief, wie ehrlich in sich hinein horchen. „Nein, ich denke ich bereue keine Sekunde, nein noch viel mehr als das. Ich will behaupten, seit jenem Tag vor mehr als drei Jahren, bin ich ehrlich glücklich.“ Marcus sah deutlich wie ein helles Strahlen in ihre dunklen Augen huschte und musste bedenken, das solch eine grenzenlose Freude niemals in seinem Gesicht gestanden hatte. Es viel ihm schwer zu Schweigen, doch er spürte genau das jedes Wort aus seinem Mund nicht gut für ihn gewesen wäre, zumindest nicht für den Teil der immer präsentiert werden musste, er hielt seine Selbstbeherrschung. „Es war ein Erlebnis dich zu treffen Flint, vielleicht bekomme ich auch eines Tages die Chance Marcus kennen zu lernen.“ Lächelnd verabschiedete sie sich, wandte sich von ihm ab und verschwand zwischen den Menschen. Er sah ihr nach, verfolgte ihre Schritte bis sie von der Menge verschlungen worden waren, da saß er, vollkommen allein. Ein Teil von ihm war schon lange aufgesprungen und ihr gefolgt, doch sein Körper blieb dort. Weil es sich nicht gehörte einer Frau nachzulaufen, ganz gleich wer sie war, denn er war ein Flint. Verblüfft und überrascht starrte sie auf die zwei Spielkarten, die ihr Marcus Flint überzeugt und lässig vor Augen hielt. Es war unhöflich ihn nicht hinein zu bitten, doch im ehrlich zu sein war Tracey über das auftauchen des Quidditchprofis viel zu überrascht. Schließlich war ihr Abgang auf der Geburtstagsfeier von Miles Bletchley gut eine Woche her. „Was kann ich für dich tun? Miles ist mit Alicia weg, die Beiden sind seit kurzem unzertrennlich.“ Sie bemühte sich um eine kühle Fassade, schließlich war sie noch immer unsicher was den Flint anging, er war eine Schlange, eine wirklich typische Schlange. „Du wolltest mich doch kennen lernen, also habe ich uns Karten für das Spiel in drei Tagen besorgt, heute werde ich dir zeigen wo ich aufgewachsen bin und morgen lade ich dich sogar zum Essen ein.“ Irritiert legte sie ganz langsam ihren Kopf auf die Seite und musterte Marcus sogar prüfend, ihr kam diese höfliche und offene Art merkwürdig vor. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ „Sicher, ich mache dir gerade wie ich finde ein sehr interessantes Angebot.“ Ihr gefiel seine selbstsichere Art nicht wirklich, allerdings hatte Tracey stark den Verdacht das dies eine Seite an ihm war mit der sie leben müsste. Grinsend schüttelte sie ihren Kopf und zog ihm eine der Karten aus der Hand. „In Ordnung, allerdings darfst du mich jetzt auch begleiten.“ Entschlossen ihn einmal richtig auszunutzen, griff Tracey nach ihrem Umhang und Tasche, er hatte nicht bedacht das er auch sie kennen lernen würde. „Wohin?“ „Wir gehen einkaufen.“ Sie spürte förmlich wie ihm die Farbe aus dem Gesicht wich, nur schwer verkniff sie sich das lachen. „Warum sollte ich das tun?“ „Nun ich denke ein kennen lernen funktioniert auf zwei Seiten, also, ja oder nein?“ Das Stöhnen war ihr Antwort genug. Sie unterdrückte ein Lachen, während er mit einem missmutigen Gesicht doch tatsächlich ihre Tüten trug, er war nicht begeistert von diesem Ausflug, doch da musste er ihrer Meinung nach jetzt durch. „Wenn du dir einen Tag aussuchen könntest der vollkommen perfekt für dich wäre, welcher wäre dieser?“ Tracey sah ihm an das er mit solchen Intimitäten ganz gewiss nicht vertraut war und sie verstand sehr gut warum, weshalb sie aufmunternd lächelte. „An einem perfekten Tag, kennt mich keiner. Ich kann hingehen wo ich will, ich kann tun was ich will, ohne das mich jemand wiedererkennt.“ Aufmerksam lauschte sie seiner Stimme, das war eine sehr ehrliche und auch schwierige Antwort. Entschlossen griff sie nach seinen Händen, zog ihn fort von dem Tisch und während er nach den Taschen fragte welche er dort stehen ließ, lachte sie nur laut. „Marcus, solche Sachen kann ich mir doch immer wieder kaufen aber so ein Tag, der kommt nicht einfach wieder.“ Es war das erste Mal das Tracey mit jemand Anderem als Alicia Spinnet in die Muggelwelt reiste und sich mit ihm nach Italien apparierte. Für sie war es ein fröhlicher Tag und obwohl sie es nur ahnte, bescherte sie dem Profispieler jenen perfekten Tag, von dem er einst nur geträumt hatte. Mit Sicherheit konnte sie wenn jetzt etwas passierte, dem Alkohol die Schuld geben und Tracey wusste gleich als sie mit ihm in sein schickes Apartment trat, das diese Ausrede noch von Nöten sein würde. Wundervoll und auch lustig war der Tag gewesen, sie hatten sich köstlich amüsiert. Deshalb war sie der Einladung auf ein paar Drinks nach dem spannenden Quidditchturnier auch sehr gerne gefolgt. Jetzt allerdings, als sie leise lachend und schwankend ins warme Innere der Wohnung schritt, fühlte sie sich unheimlich geborgen. „Sehr spartanisch eingerichtet Flint, überrascht mich ja irgendwie überhaupt nicht.“ „Ich hänge mein Herz eben nicht an Kleinigkeiten.“ „Marcus, so wie ich dich kennen gelernt habe mein Lieber, vermute ich stark, das du dein Herz an gar nichts hängst.“ Ihre Finger strichen ihm spielerisch über die Wange und sie konnte sehen wie sehr ihre Geste sein Blut in Wallung brachte. „Davis, da unterschätzt du mich gewaltig.“ Sein kühnes Grinsen brachte eine prickelnde Gänsehaut über ihren Rücken. „Tue ich das?“ Provokant lächelte sie und hieß es willkommen als er sie an die Wand presste um seine Hände auf Wanderschaft zu schicken, ihre verhüllten Brustnippel stellten sich auf und ein williges Seufzen entfloh ihren Lippen. „Ich beweise dir das Gegenteil heute Nacht.“ Es war eigentlich nicht ihre Art und doch.... Sex, in ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie so sehr an Sex gedacht wie jetzt. Langsam glitt seine Hand zwischen ihre Beine, während ihre Finger sich in sein Haar gruben und ihre Lippen sich fanden, ganz sicher würde sie dem Alkohol schuld geben, wenn sie nach dieser zweifelsohne heißen Nacht wieder zur Besinnung kam. Seine Finger berührten den Stoff ihres Höschens und seufzend drückte sie ihre Mitte näher an seine Hand, schnurrte vergnügt. Seine heißen Lippen liebkosten ihren Hals und diesmal nutzte sie ihre Chance um auch ihm über seinen doch schon prallen Schritt zu streicheln. Brummend und tief stöhnend senkte sich seine Zunge zu ihrem Ohr. Lachend spreizte sie ihre Beine und ließ ihn somit näher an den breiten Tisch des Büro´s treten, dabei hatte sie nicht einmal bemerkt wie sie in den Raum traten. Mit Verzückung nahm sie wenige Sekunden später den kalten Luftzug unter ihrem Rock war. Er zog sie grob zu sich herauf und ihre Gesichter lagen sich dicht gegenüber, während sie ihm aus seinem Hemd half, ihre Bluse verlor bei seinem schnellen unterfangen einige Knöpfe. „Du bist...perfekt.“ Gestand er ihr diabolisch grinsend, während er auch ihren schwarzen BH entfernte und kurz darauf seine Lippen um ihre harten Nippel schloss. Stöhnend verschränkte sie ihre Beine um seinen Torso und schlug ihre Arme um seinen Nacken. Kribbelnd und erregt stöhnte sie unter seiner Fertigkeit auf, er wusste genau was er tat... Sie erinnerte sich nur noch undeutlich an weitere Details der Nacht, zum Beispiel als er in sie Eindrang, bedingungslos, tief, perfekt, danach verschlang die Hitze den Rest. Sie wachte unbeschwert und leicht auf, ihr Kopf lag auf dem warmen Oberkörper von Marcus und für eine Sekunde zögerte Tracey vor einer Bewegung. Allerdings wusste die junge Davis das eine solche Angst unnötig und auch zwecklos war. Ihr Körper wog schwer und doch gut, denn die Dunkelhaarige bereute diese Nacht nicht, lange war sie solch eine Bindung nicht mehr eingegangen auch wenn sie stark vermutete dass dies hier eine sehr sehr kurze Bindung bleiben würde. „Guten Morgen.“ Seine Stimme rau und sein Blick müde auf sie gerichtet, nur Marcus Hände strichen ganz langsam über ihren nackten Rücken. „Guten Morgen.“ Sie genoss die Berührung, allerdings spürte sie deutlich die Distanz welche er ausstrahlte. Er wirkte nicht anwesend, sein Blick richtete sich in die Ferne und Tracey kam eine schmerzliche Erkenntnis, anscheinend haderte er mit den Worten, seine Gesten zeigten es ihr jedoch deutlich. „Ich sollte jetzt gehen.“ Er öffnete seinen Mund, doch nur wenige Sekunden schloss er ihn wieder und die junge Davis schluckte den Schmerz mit Fassung, was hatte sie auch von einem Mann wie Marcus erwartet? Ihr kam es dumm vor sich in dem Laken zu verstecken, weshalb sie mutig und auch überzeugt völlig nackt aus dem Bett stieg. Sein Blick folgte ihr, sie ignorierte diese Tatsache und zog sich an. „Auf Wiedersehen.“ Wenn sie ihm etwas bedeuten würde, sei es noch so klein gewesen, hätte er sie aufgehalten, was er nicht tat. Nun vielleicht hatte sie falsche Hoffnung gehabt doch, sie konnte mit dieser einen Nacht leben, schließlich waren sie Beide erwachsen. Manche Tage sind nicht dafür gedacht einen glücklich zu machen, diese Erfahrungen müssen wir früher oder später, wohl einfach alle machen. Und da war doch ein Geräusch, ganz fein, nahezu lautlos, als ihre Hände zitternd das knisternde Papier der Witch Weekly senkten, ja eindeutig da war ein Laut, da zerbrach ihr weiches Herz. Ihre Augen erfassten unterstützt von rasendem Herzschlag und bebenden Lippen das wunderschöne Paar auf dem Titelbild, ganz groß stach die Überschrift nicht nur ins Auge sondern auch in ihre Brust. National Quidditchspieler Marcus Flint und französische Stil Ikone Marian Perielle geben sich Ende diesen Monats das Jawort. Lachend und glücklich wirkte die Beiden, warfen sich hingebungsvolle Blicke zu, während sein Arm über ihre Schulter glitt um die zweifelsohne, perfekte Blonde näher an sich heran zu ziehen. Tracey versagte der Atem, während sie ganz langsam die Kraft in den Beinen verlor und sich zitternd an der Tür hinab gleiten ließ, jetzt wusste sie warum Marcus sich so komisch nach ihrer Nacht verhalten hatte. Mit aller Willenskraft versuchte die Braunhaarige alle Gedanken an die Geschehnisse zu verdrängen, ihre Gefühle zu verdrängen und somit auch die Tränen nicht gewinnen zu lassen. Doch seine Taten, seine Blicke in jener Nacht waren nicht einfach zu vergessen, denn sie hatte in jenem Moment tatsächlich geglaubt das sie nicht nur miteinander geschlafen sondern sich auch geliebt hatten. Fatal und dumm, wie es ihr jetzt schmerzlich bewusst wurde. Sie spürte es erst als sie Regen auf ihrer Hand vermutete, wie salzig und rein ein Tropfen und anschließend immer mehr sich über ihr Gesicht verirrten. „Nein.“ Flüsterte sie vehement, wischte den Schmerz immer wieder fort von ihren Wangen, doch ganz gleich was sie sich befehlen wollte, sie spürte ihn trotzdem. Wie hatte sie auch so naiv sein können, schalt sie sich selbst, denn Marcus Flint war eine Schlange, er war ein Reinblütler und im Grunde war all das was sie schon immer verabscheut hatte. Leise entrannt ihr ein trauriges wie zynisches Lachen, da saß sie am Boden und weinte, diese Lektion hatte sie sich wohl wahrlich verdient. „Tracey?“ Überrascht fuhr ihr Blick auf und als Alicia im Flur erschien fiel der jungen Davis erst auf, das sie ihre beste Freundin völlig vergessen hatte. „Gott, Tracey was ist passiert?“ Ohne zögern kam Alicia zu ihr und ließ sich bei ihr mit auf dem Boden nieder, ohne eine Antwort reichte sie ihr die Zeitschrift. Ein entsetztes Keuchen bewies Tracey das Alicia sofort verstand und diesmal schaffte sie es doch ihre Stimme zu erheben. „Du hattest recht was Marcus anbelangt, ich habe mich geirrt, er ist alles was wir damals verabscheut haben. Mit List und Tücke ausgestattet, eindeutig der König der Masken.“ Voller Verachtung klangen ihre Worte, doch all diese Farce schaffte es nicht ihrem Innern Trost zu schenken, sie hatte sich an einen falschen Mann verschenkt. „Oh, es tut mir ja so Leid.“ „Mir auch Alicia, mir auch.“ Er verfolgte sie mit seinen Blicken, distanziert und heimlich ließ er sie durch die strahlende Gesellschaft in ihren prunkvollen Kleidern und Umhängen gleiten, seine Verlobte vergessen an seiner imposanten Seite. Ihr Antlitz war atemberaubend und das obwohl er glaubte sie würde niemals schöner, hinreißender oder erotischer aussehen als er sie an jenem Abend voller Leidenschaft nahm. Eine Frau wie sie, war all das was er eigentlich niemals zu brauchen schien, störrisch, direkt, charmant und einfach zu offen für seine Welt, doch in den letzten Wochen hatte Tracey all diese Erwartungen gewandelt. Nur für eine Sekunde wollte er alles Alte vergessen und sich nicht halten lassen, als Marian sich kurz verabschiedete nutzte er seine letzte Gelegenheit. Unschwer konnte er sie wiederfinden, ihr strahlend weißes Kleid, die dezente Hochsteckfrisur und ihre überragende Präsenz machte es ihm gerade zu leicht. Ohne Rücksicht packte er ihren Arm und zog sie in den Salon seines Freundes, Zabini würde nichts dagegen haben, ihr aufgebrachtes Was verschluckte die sich schließende Tür. „Tracey.“ Er kam nicht einmal weiteres zu sagen, grob entzog sie sich ruckartig aus seinem Griff und entfernte sich eilig von ihm. „Was willst du?“ Fuhr sie ihn mit zorniger Stimme und funkelndem Blick an, das allein ließ den Wunsch nach ihren warmen Lippen aufkommen, nur seine Selbstbeherrschung verhinderte dies. „Reden.“ „Ich will nicht mit dir reden, ich möchte nicht einmal deine intrigante Gesellschaft genießen.“ Sie sprach leise doch hart, er wusste nicht was sie vor ihm verbarg, doch er konnte sich denken das die Neuigkeit einer Verlobten von der er nie ein Wort erwähnt hatte einen guten Grund für ihr ruppiges Verhalten gab. So sehr Marcus es nicht wollte, trat doch seine angeborene Arroganz und Überzeugung hervor, der es überhaupt nicht zusagte sich vor einer Frau wie ihr verteidigen zu müssen, dabei hatte er das vor wenigen Minuten noch gewollt. „Ich habe dir nie etwas versprochen.“ Dumm, seine Äußerung war wahrlich dumm, doch er konnte sie nicht mehr zurücknehmen. „Ja, das hast du tatsächlich nicht, ich hatte wohl lediglich geglaubt ein Mann wie du hätte es nicht nötig eine Frau mit Lügen in sein Bett zu locken.“ „Es kann dir doch vollkommen egal sein wer zu Hause noch auf mich wartet, du hast nicht einmal das Privileg dich zu beschweren, du hattest deine Chance.“ „Eine Chance? Was war ich denn für dich, doch nicht mehr als ein kurzer Spaß ehe die Hochzeitsglocken läuten, wirklich erbärmlich. Das einzig traurige ist wohl das ich auch nur eine Sekunde geglaubt habe in deiner Brust würde tatsächlich ein Herz schlagen“ „Nun, es ist wahr diesen Blick hättest du dir sparen können, ebenso wie ich mir meinen. Es war lediglich dumme Neugier die mich gelockt hat, wollte ich doch wissen welche Frau mich verschmäht hat, eine Zukunft mit mir, einem Mann der ihr wirklich alles hätte geben können.“ „Was?“ Verwirrt und mit einem Hauch von Angst funkelten ihre Augen zu ihm herauf und so sehr der kleine Teil in seinem Herzen dagegen ankämpfte, tat er das was seine schwarze Seele am Besten konnte, er zerstörte alles. „Glaubst du denn tatsächlich das du allein mit deinem Äußeren meine Aufmerksamkeit erlangt hast, ich sage dir die Wahrheit die du so gerne hören willst, ich wäre dein Verlobter geworden, doch du hast es ja abgelehnt. Ich war lediglich neugierig, wollte ich doch diese andere Zukunft sehen, was wäre wenn gewesen, kennst du diesen Drang nic..“ Brennender Schmerz flammte auf seiner linken Wange auf und sein Kopf fuhr ruckartig nach Rechts, als sein Blick erneut hinab glitt schwamm Glanz in ihren braunen Augen, sie weinte noch nicht und doch waren die Tränen da. „Ein Spiel, das alles war ein Spiel? Jedes Wort, jede Geste, jede Seite von dir eine Lüge? Wie kann man nur solch ein Mensch sein, so verlogen und schlecht. Du bist tatsächlich alles was ich schon immer an meinem alten Leben verabscheut habe.. Du bist weder zu beneiden, noch zu beglückwünschen, einsam und allein wirst du bleiben, denn das ist immer das Schicksal.“ Sprachlos sah er sich diese Frau an, welche er eigentlich nur als Seine haben wollte, doch er hielt sich an die Regeln und deshalb ließ er sie ein weiteres Mal gehen, eine Aussprache sollte es wohl nicht mehr geben. Es war wohl das Ende einer Reihe von Demütigungen welche sie über sich ergehen lassen musste, nur schwer schluckte sie die Tränen als man ihr Marian Perrielle vorstellte und Miles doch tatsächlich die Frechheit besaß sie als frühere Kindheitsfreundin von Markus vorzustellen. Tapfer lächelte sie und reichte der blonden Schönheit die Hand, schlecht und hässlich fühlte sie sich bei ihrer Gegenüber. Hätte sie nur vor dieser Nacht von ihr gewusst, sicher wäre sie Marcus aus dem Weg gegangen, doch sie kannte ja nun sein wahres Gesicht. „Freut mich sie kenne zu lernen Miss Davis, war es nicht schwer mit den beiden Jungs hier, ich finde das Marcus recht ungestüm ist.“ Tracey spürte wie eben jener zu ihnen herantrat und somit gab sie sich die größte Mühe nicht vor all diesen Aasgeiern ihr Gesicht zu verlieren. „Durchaus schwer, vor allem da Marcus mit seiner ungestümen Art zu schmerzlichen Fehlern neigt, er besitzt doch recht wenig, bis gar kein Taktgefühl.“ Marian lachte auf, hielt sie es doch für einen Scherz, doch Tracey´s Augen erwiderten die beiden Blicke von Bletchley und Flint, sie sollten mit ihrer Verlogenheit in der Hölle landen. „Stimmt, ich mache mir schon hin und wieder sorgen mich um solch einen Menschen kümmern zu müssen.“ Wie mechanisch nickte sie, dann bemühte sie sich erneut um ein Lächeln. „Ja das mag sein aber glauben sie mir, solch eine Menschen zu lieben wäre weitaus bestialischer, ich spreche da aus Erfahrung.“ Höflich verabschiedete sie sich und ging, hier gab es nun endgültig nichts mehr für sie, keinen von Ihnen wollte sie jemals wiedersehen. Und während sie das riesige Anwesen verließ, kam es ihr so vor wie damals als sie ihre Familie zurück ließ. Ihr ging es irgendwie noch gut, ein bisschen jedenfalls, das verdankte sie sicherlich ihrer Wut die durch ihr innerstes wütete. Er war also dieser Mann, der Fremde. Kopfschüttelnd kämpfte sie die dummen Tränen nieder, wie hatte sie Marcus nur vertrauen können. Schrecklich das es ihr nicht gelungen war das falsche Spiel im voraus zu durchschauen. Er war neugierig gewesen, er hatte sehen wollen wer sie war. Ein schiefes Schluchzen entglitt ihren Lippen und kaum das die ersten schmerzlichen Tränen fielen, verschwand ihr Körper durchs apparieren. „Tracey, geht es dir gut?“ Sie reagierte nicht auf die besorgte Frage, lag einfach nur starr auf ihrem Bett. Tränen gab es schon seit Stunden oder auch Tagen nicht mehr, leblos war sie, ohne Regung. Doch, in dieser Zeit war ihr etwas schmerzlich bewusst geworden, er hatte nicht unrecht gehabt, so falsch er sich gegeben hatte, eine Tatsache blieb, sie hatte ihre Chance. „Ich weiß es noch nicht Alicia, wirklich nicht.“ Stumm legte sich ihre Freundin neben sie ins Bett, während sich die Dunkelhaarige immer nur eine stumme Frage stellte, wann hatte der Fehler begonnen? In dieser Bar, bei dem Schreiben? Oder doch bei ihren Date´s? Nach wie vor war die Tatsache verletzend das sie nur so etwas wie ein Projekt von ihm gewesen war, keine Gefühle, damit hätte sie leben können. Doch jetzt fühlte sie sich gnadenlos benutzt und vor allem naiv, dumm, schwächlich. Die weichen Arme welche sich um ihre Körpermitte schlangen gaben ihr halt und Tracey musste zugeben das ihre Freundin ihr schon mehr als einmal das Leben gerettet hatte. Ich muss stark sein! Das war alles was sie in sich zu lassen wollte, das beständige Mantra das sie nicht weichen durfte, nicht wanken und unter keinen Umständen fallen. Sie hatte so vieles in ihrem Leben überstanden und das war nur eine weitere Lektion ihres harten Lebens. Und, so grausam, ja schon nahezu masochistisch es auch klingen mochte, sie liebte ihn trotzdem. Keine Frage, ebenso hasste sie ihn auch aber das Eine schloss das Andere leider nicht aus. Immer wieder spielten sich die Ereignisse der letzten Wochen ab und Tracey begann sich stetig zu fragen warum und wann sie ihm ihr Herz, das eigentlich stets gut verschlossen gewesen war, doch geöffnet hatte. Seufzend schloss Tracey die Augen, sie würde auch das schaffen. Marian, um diese Frau tat es ihr Leid, das Letzte was sie gewollt hatte war eine andere Frau zu verletzen aber bei Marcus spielte das alles wohl keine Rolle mehr. Irgendwie, auf verfluchte und auch gerissene Art hatte er sich etwas erschlichen das sie bereits als tot gewägt hatte. Schließlich hatten ihre früheren Ich´s Recht behalten, sie waren schlauer gewesen, jedoch schossen immer wieder schöne Bilder vor ihre Augen. Sie sah sein Lächeln, lauschte seiner Stimme und mit jeder Geste sah sie mehr und mehr hinter die Fassade. Ruckartig richtete sie sich auf und als Alicia sie fragte was sie vor habe, antwortete sie.. Mich meinen Problemen stellen. Tracey wusste nicht viel aber zwei Dinge standen definitiv fest. Erstens sie liebte Marcus Flint, mochte es ihr und auch Anderen absurd erscheinen, das änderte nichts. Zweitens, so sehr sie ihn liebte, so sehr mussten sie sich voneinander fernhalten. Und genau aus diesen Gründen zog sie sich hastig an und machte sich auf den Weg um Marcus noch nach seinem Vereinstraining abzufangen. Es blieb ihr nur diese eine Chance um sich auszusprechen, alles Alte nicht zu etwas schrecklichen zu machen und irgendwie in Frieden auseinander zu gehen. Sie standen einfach nur da, ein Wiedersehen nach all den Geschehnissen, mit der harten Wahrheit zwischen ihnen und Beiden war klar, diese Stille musste gebrochen werden, ein Ende musste gefunden werden. Tracey spürte wie ihr das Herz versagte und so sehr der Schmerz auch brannte, befand sie das noch Einiges gesagt werden musste. „Selbst wenn ich zurück in die Vergangenheit könnte, zu jenem Moment und erkennen würde das du der Mann bist der mich dort in dieser reichen Fassade einer großen Zukunft erwarten würde...“ Tracey setzte zu einer ungewollten Stille an, weil sie den schweren Knoten in ihrer Brust mit einem trockenen Schlucken bekämpfen musste. Bemüht lächelnd hob sie ihre Hand und ihre Fingerspritzen fuhren fürchterlich seicht über seine raue Wange. „...Die Wahrheit ist, ich würde mich ...trotz allem wieder so entscheiden. Du hast dich daran gewöhnt diese kalte und harte Maske zutragen, ich dagegen nie, eine solche Zukunft könnte ich nicht einmal mit dir, bei all meiner Zuneigung, leben. Was einst als verborgene Kränkung und Spiel gedacht war, wurde zu einem Kompliment. Du bist wahrlich der König der Masken, denn hinter diesem kalten und disziplinierten Schild, verbirgt sich der leidenschaftlichste und anziehendste Mann den ich jemals kennen lernen durfte.“ Sie erreichte ihn mit einem kurzen Schritt und einem doch verzögerten aber sanften Kuss auf seine Lippen. „Es wird Zeit für eine Lebewohl Marcus.“ Die Pause war kurz, das Schweigen hart, ehe sich langsam seine Lippen öffneten und sie bereits wusste wie seine Antwort lautete. „Lebwohl...“ Er sah das seine Kälte sie verletzte und doch waren seine Handlungen reine Maschinerie der Gewohnheit, so sehr es ihn traf, verborgen in diesem winzigen Plätzchen seines Körpers das sich Herz schimpfte, er wollte, er durfte und vor allem konnte er nicht anders. Sie war der Fehler in seinem Leben, man konnte sagen weil sie damals weg lief, weil sie sich wehrte, doch die unausgesprochene Wahrheit blieb, der Fehler war diese Maske, die er nie mehr ablegen konnte, weil sie zu einem echten, falschen Gefühl wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)