Der weiße Löwe von She-Ra (Severus x ???) ================================================================================ Kapitel 26: ------------ Nachdenklich ging Hermine hinunter in die Kerker. An Cass Zimmer stoppte sie. Auch wenn ein inneres Gefühl ihr sagte, dass die Schwarzhaarige nicht hier sein würde, klopfte sie dennoch an, bevor sie eintrat. Alles schien unverändert. „Cassiopeia?“, rief die Hexe in die Räume hinein, ohne aber Antwort zu erhalten. Mit wenigen Blicken hatte sie sich umgesehen, bevor sie hinaus auf den Gang trat. Ihre Schritte führten sie nicht sehr weit. Ihre Füße trugen sie um die nächste Ecke, wo sie an einer dunklen Tür stehen blieb, wo sie anklopfte. Im Moment achtete sie nicht darauf, dass vor einigen Minuten ihr Herz unsagbar galoppiert war, wenn sie an ihn dachte. Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe und starrte dabei auf einen Punkt der Holzmaserung, ohne es wirklich zu bemerken. Sie zuckte erst zusammen, als die Tür aufschwang und sich eine dunkle Gestalt vor ihr aufbaute. „Was kann ich für Sie tun, Ms Granger?“, schnarrte Severus mit verengten Augen, als er auf sie herabblickte. Sein Gesicht wirkte kurzzeitig schmerzverzogen, bevor es ihm gelang, seine Maske wieder aufzusetzen. Leicht blinzelte Hermine bei den Worten und dem Tonfall des Tränkemeisters. Es dauerte einen Augenblick, bis sie sich fing. „Sev…“, begann sie, wurde jedoch durch eine harsche Handbewegung seinerseits unterbrochen. „Maßen Sie sich nicht zu viel an, Ms Granger“, erwiderte er gefährlich leise, während er die Arme vor seiner Brust verschränkte. Verwirrt sah sie ihn an. „Aber was? Ich dachte… nach vorhin am See…“ Verlegenheit schob sich in ihr Gesicht und ließ ihre Wangen erröten. „Das war nichts! Und nun gehen Sie zu ihren Freunden“, äußerte er kühl und machte sich daran, die Tür wieder zu schließen. Hermine konnte sich sein Verhalten überhaupt nicht erklären. Versuchen sein Vorhaben zu stoppen, brauchte sie nicht, da er um einiges mehr Kraft besaß als sie. Die Tür hatte sich fast geschlossen, als ihm ihre letzten Worte entgegen schlugen. „Cass ist verschwunden.“ Durch einen Spalt sah er zu Hermine. „Wie verschwunden? Sie ist gewiss in ihrem Zimmer oder bei Lupin.“ Die Dunkelhaarige schüttelte sofort ihren Kopf. „Nein. Ich war bei Remus. Er sagte mir, das Cass nach einem Streit appariert wäre. Und in ihrem Zimmer war ich ebenfalls. Es ist verlassen.“ „Appariert? Innerhalb Hogwarts? Das ist nicht möglich!“ „Ich weiß, aber sie ist verschwunden. Bitte mach die Tür auf.“ Sev zögerte sichtbar, bevor er die Tür weiter aufzog. „Wir sollten zu Dumbledore… Oder besser, du gehst hin und ich suche sie“, äußerte er und schritt mit wehenden Roben an ihr vorbei. Hermine gelang es gerade noch, ihn an seinem schwarzen Stoff zu fassen zubekommen. „Warum kommst du nicht mit zum Schulleiter?“ „Weil wir keine Zeit verlieren sollten. Wer weiß, wo sie steckt. Ich kenne einige Plätze, wo Cassiopeia immer gern war und diese werde ich nun aufsuchen.“ Damit ließ er sie stehen, ohne sich bewusst zu werden, dass er wieder ins Du gefallen war. Etwas erwidern, hatte Hermine nicht mehr gekonnt. Daher folgte sie seinem Wunsch und suchte Dumbledore auf. „Hermine? Was kann ich für dich tun? Zitronenbonbons?“, fragte er, als sie eintrat und er ihr einen Platz angeboten hatte. „Nein, danke. Um direkt auf den Punkt zu kommen, es geht um Cassiopeia Prince. Sie ist verschwunden. Remus und sie haben sich gestritten und er meinte dann, dass sie appariert sei. Ich weiß, es sollte nicht möglich sein, aber sie ist unauffindbar.“ Nachdenklich strich Albus sich durch seinen langen Bart. Für einige Minuten schwieg er, bevor er den Blickkontakt wieder suchte. „Die Banne sind vollkommen intakt. Ich kann keinen Angriff darauf feststellen. Dennoch habe ich vorhin das Gefühl gehabt, etwas spüren zu können…“ „Wie meinen Sie das?“ „Du weißt selber, dass Severus Schwester besondere Fähigkeiten hatten. Es kann nur damit zusammenliegen. Dies denke ich auch im Bezug auf Remus Verwandlung. Sie muss ihm bewusst oder unbewusst etwas ihrer Kräfte übertragen haben.“ Verstehend nickte die Dunkelhaarige. Das schien für sie einleuchtend zu sein. „Und was sollen wir nun tun? Professor Snape sucht sie bereits, aber ob er sie finden wird…“ „Wenn sie es geschickt anstellt, wie damals… wird er sehr lange suchen…“ Albus riss sich zusammen, um nicht zu seufzen. „Im Moment können wir leider nichts unternehmen, außer die Augen offen behalten.“ Severus eilte derweil über die Ländereien Hogwarts. Als Kind hatte Cass hier einige Verstecke gehabt, aber nirgends fand er sie. Viele weitere Orte neben Spinners End, fielen ihm nicht ein, dass er sogar dort nach ihr suchte. Langsam machte er sich wirklich sorgen. Sie hatte sich mit dem Werwolf gestritten. Aber warum? Hermine hatte es ihm nicht gesagt, vielleicht hätte er einfach abwarten sollen. Kurz schüttelte er seinen Kopf. Cass war zwar seine Schwester, jedoch ging es ihn eigentlich nicht wirklich etwas an. Mitten in seiner Bewegung stoppte er. Vor ihm befand sich das alte Kinderzimmer seiner Schwester. Er hatte es seit Jahren nicht mehr betreten. Es war ihm einfach nicht möglich gewesen. Vorsichtig, als könne er etwas zerstören, glitten seine Finger zum Türgriff, den er langsam hinunter drückte. Durch den Windzug beim Öffnen, wirbelte eine riesige Staubwolke empor, vor der er sich gerade noch mit seinem Umhang schützen konnte. Für einige Augenblicke war er blind. Nur langsam senkte sich der Staub, sodass er den Schutz herunterlassen konnte, bevor er das düstere Zimmer betrat. Es war vollkommen unverändert und dennoch voll von Erinnerungen. Deutlich konnte er seine Schwester als kleines Mädchen sehen, wie sie im Bett lag und er auf der Bettkante saß, als er ihr mitteilte, dass er nach Hogwarts gehen würde. Tapfer hatte sie ihn angelächelte und keine einzige Träne fallen lassen. Jedoch wusste er bzw. hatte er gehört, wie sie in der Nacht sich in den Schlaf geweint hatte. Auf einer Seite hatte er die Schule für Hexerei und Zauberei damals als neue Chance gesehen, auf der Anderen jedoch machte er sich große Sorgen um seine Schwester. Es war vieles falsch gelaufen, was nicht so hätte geschehen dürfen. Sev hätte Cassiopeia damals direkt mitnehmen sollen. Dumbledore hätte gewiss rat gewusst. Seine Schuhe hinterließen eindeutige Spuren auf dem verstaubten Boden, während er auf ein nahes Regal, welches kaum noch richtig befestigt an der Wand hing, zustrebte. Dort stand eine alte Spieluhr. Er hatte sie von seiner Mutter bekommen und er hatte sie dann Cass gegeben, mit den Worten: „Wenn du traurig bist, hör schau sie dir an. Ich bin immer bei dir.“ Vorsichtig strich er mit seinen Fingern den Staub hinunter, bevor er sie aufzog und das Einhorn, welches auf seinen Hinterbeinen stand, sich langsam drehte. Nur einzelne Töne verließen das Gerät. Wie hatte Cass es immer geliebt. Stundenlang hatte sie sich die Melodie anhören können, ohne dass es ihr langweilig wurde. Für einen Augenblick schloss Severus seine Augen, als ihn die Bilder überrollten, wie sie sich in Hogwarts gegenüber gestanden hatte in ihrem ersten Jahr. Sie alleine auf der einen und er auf der anderen mit Slytherins auf seiner Seite. Lucius, Bellatrix und Narzissa hatten seine Seite flankiert. Diese Erinnerung schmerzte ihn. Jede einzelne Träne war ein Stich in seinem Herzen und er fahr so feige gewesen und hatte sich nicht auf ihre Seite gestellt. Noch heute konnte er sich dafür Ohrfeigen, auch wenn sie ihm längst verziehen hatte. Nur mit sich selber war er nicht im reinen. Seine Finger schlangen sich immer fester um die Spieluhr. „Wo bist du nur, Cass?“, brachte er hinter zusammengepressten Lippen hervor, ohne die leiseste Antwort zu erhalten. Wie lange Severus so da stand, wusste er im nachherein nicht mehr. Ihm wurde nur bewusst, dass es nichts bringen würde, ohne System und allein zu suchen. Daher verkleinerte er die Spieluhr und steckte sie in eine seiner vielen verborgenen Taschen, bevor er zurück nach Hogwarts kehrte. Seine Laune war nicht die Beste, als er das Portal zum Schloss durchquerte. Wären Schüler anwesend, hätten diese gewiss massig Hauspunkte verloren, nur weil sie seinen Weg kreuzten. Zielstrebig begab er sich in Richtung der Kerker, als eine Stimme ihn aufhielt. „Severus? Komm bitte in mein Büro.“ Der Tränkemeister stoppte, während seine Augen sich verengten. //Was will der alte Mann nun von mir?//, fragte er sich in Gedanken und unterdrückte mühsam ein Knurren. Unwillig folgte er der Bitte Albus. Jedoch war er überrascht, den Raum beinah überfüllt vorzufinden. Eine Traube von Menschen konnte er ausmachen mit roten Schöpfen. Eindeutig die Weasley Familie. Dies förderte nicht wirklich seine Laune. „Da bist du ja, Severus“, sprach Dumbledore und eine Schneise bildete sich. Sofort konnte der Schwarzhaarige Ron ausmachen, um den sich alle gescharrt hatten. Hermine stand neben ihm, trat aber nun einige Schritte auf Severus zu. „Es gibt Neuigkeiten“, sprach sie. „Am besten setzen wir uns nun alle und Ron soll bitte erzählen“, äußerte Albus über die Menge hinweg. Er ließ einige weitere Sitzgelegenheiten erscheinen und nach einem geräuschvollen Rücken der Möbel, kehrte endlich Ruhe ein. Nur Severus blieb unberührt stehen. Etwas hatte er sich an das nahe Fenster gestellt, um von dort einen besseren Überblick zu haben. „Bitte, Ron. Erzähl nun alles von Anfang an und ganz in Ruhe“, bat Albus ihn mit einem freundlichen Lächeln. Der Rothaarige nickte eifrig und blickte zu Hermine. „Ich bin nach unserem… Gespräch… etwas raus zum Nachdenken…“, begann er. Molly wollte sofort etwas dazu sagen, doch Arthur schüttelte leicht seinen Kopf, während er seine Hand auf die ihre legte, damit sie schwieg und den jüngsten Sohn aussprechen ließ. „Eigentlich wollte ich zuerst in den Fuchsbau, aber ich wusste, dass meine Familie bald dort auftauchen würde, daher habe ich überlegt, wo ich hin könnte. In der Winkelgasse wäre einfach zu viel los, genauso wie in Hogsmeade. Ich wollte irgendwohin, wo es ruhig ist. Zuerst fiel mir nichts ein, sodass ich etwas ziellos apparierte. Daher gelang ich an eine Stelle nähe es Hauses, was durch Bäume verdeckt war. Es schien unbewohnt, da es dunkel war. Weil ich nichts hören konnte, ließ ich mich nicht. Doch dann meinte ich etwas zu hören. Ich sah mich um, konnte jedoch erst niemanden ausmachen. Erneut waren wieder Stimmen. Ich bin ihnen gefolgt, warum weiß ich nicht. Jedenfalls schlich ich durch die Gegend, bis ich etwas sehen konnte. Eine Gruppe von Männer und bei ihnen waren Hermines Eltern!“, endete er. „Wo war es genau, Ron?“, wollte die junge Hexe sofort wissen. „Das kann ich nicht sagen, nur beschreiben. Als ich sie sah, hab ich mich etwas entfernt und bin sofort in den Fuchsbau und von dort mit allen hierher.“ „Warum sind sie direkt zu ihnen gegangen, Mr. Weasley?“, schnarrte Severus. „Weil die Männer Todesser waren…“, spie er empört aus. Sofort verengten sich die Augen des Tränkemeisters. Alle wussten, dass beim Endkampf noch einige entkommen waren, die die Auroren noch immer suchten. „Dann beschreiben Sie die Umgebung. Vielleicht kennt sie jemand von uns“, äußerte er, ohne den Blick von Ron zu lösen. „Es war dunkel, Sir. Viel zu erkennen war nicht. Halt dieses Haus, aber näher angesehen habe ich es nicht“, gestand dann der Rothaarige beschämt. Severus wechselte kurz einen Blick mit Albus, der nach einigem Zögern nickte. Dann trat der Tränkemeister auf Ron zu. „Dann werde ich versuchen in Ihre Gedanken einzudringen. Entspannen Sie sich. Es wird nichts geschehen. Sehen Sie es als Hilfe für Ms Granger an“, schnarrte er. Hart schluckte Mollys Sohn, bevor er zögerlich nickte. „Legilimens“, äußerte Severus und befand sich kurz darauf in der Gedankenwelt seines Gegenübers. Alles wirkte vollkommen chaotisch und unzählige Gefühle stürzten auf ihn hernieder. Es war nicht leicht für Snape, sich dadurch zu Wühlen, um die gesuchte Sequenz zu finden. Als er der Meinung war, die Richtige gefunden zu haben, landete er mitten in dem ‚Gespräch‘ von ihm und Hermine. Eigentlich wollte Severus nicht lauschen, doch es klang interessant, was er hier mitbekam. Doch er besann sich rasch und forschte weiter, bis er Dunkelheit entdeckte. Jetzt schien er richtig zu sein. Sein Blick wanderte umher und er bemerkte das genannte Haus, welches er sofort erkannte. Sogleich löste er sich aus der Gedankenverbindung und bemerkte, dass alle ihn teils nervös, teils neugierig betrachteten. „Und, Severus?“, fragte Dumbledore ihn direkt. „Ich kenne den Ort“, antwortete er mit einem leichten Nicken. „Dann sollten wir sofort aufbrechen“, mischte Sirius sich mit ein. „Nicht ohne Vorbereitungen, Black!“, zischte der Tränkemeister. „Es ist nicht mein Wunsch mitten in einer Gruppe Todesser zu landen“, fügte er noch hinzu. Dies musste dann auch Harrys Pate Zähneknirschend einsehen. „Und was sollen wir dann tun?“, fragte er unwirsch nach. Severus Augen funkelten wütend. „Auch wenn Mr. Weasley sich nur unzureichend umgesehen hat, bin ich der Meinung, den Ort bzw. das Haus erkannt zu haben. Es ist ein sei Jahren ungenutztes Sommerhaus der Familie Malfoy.“ Alle hörten auf. Seit dem Endkampf hatte niemand auf die reinblütige Familie mehr geachtet und somit war sie aus den Gedanken der anderen verbannt gewesen. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)