Lost Boys birth von Angie_Cortez (A brand new life) ================================================================================ Kapitel 2: I Wish ----------------- Kapitel 2 I wish someone out there will find me „Es ist Freitag“, stellte Brian fest. Er war ziemlich hyperaktiv und irgendwie überhaupt nicht müde im Gegensatz zu Aron, der im Mathe Unterricht beinahe von Stuhl gefallen wäre. „Ist mir auch aufgefallen“, murmelte Aron und gähnte mühsam unterdrückt. „Eigentlich sollten wir heute die Nacht durchmachen und uns Filme reinziehen und Bier.“ Aron schüttelte sich bei dem Wort Bier vor Ekel. „Schmeckt nicht, aber erfüllt seinen Zweck.“ „Ich weiß nicht, ob ich auch nur eine weitere Stunde wach bleiben kann“, gab Aron zu. „Nur noch ein bisschen durchhalten und du bist so müde, dass du gar nicht mehr schlafen kannst.“ „Tolle Theorie.“ Aron ließ seinen Kopf auf den Tisch sinken. Im Moment hatte er das Gefühl nie wieder wirklich wach zu werden. Dieser ganze Tag war eine furchtbare Qual und er wollte unbedingt einfach nur noch in sein Bett. „Ich möchte mal wissen, was du die ganze Nacht gemacht hast“, sagte Brian gespielt beleidigt. Natürlich wusste er es ganz genau. Aron stöhnte. „Idiot“, knurrte er. Brian tauchte unter seinen Tisch ab, den Biologielehrer vorn an der Tafel nahmen sie schon seit einiger Zeit nicht mehr sehr ernst, und kam mit einer kleinen Flasche Cola wieder zum Vorschein. Aron hatte ihn mit verschlafenem Blick dabei beobachtet. „Versuchs mal damit, am besten auf Ex“, Brian grinste breit. „Vielleicht geht’s dann schon wieder besser.“ Aron nahm die Flasche und schraubte sie auf. „Meine Mama hat gesagt Cola ist ungesund“, er gähnte, warf einen prüfenden Blick auf den Lehrer und leerte die Flasche dann so gut er konnte. „Das soll reichen, ja?“ fragte er schließlich während er Brian die leere Flasche zurückgab. „Heute Abend, bei mir“, sagte Brian, als wäre das die Antwort auf Arons Frage. Die Schulglocke erlöste sie vom Unterricht und entließ sie ins Wochenende. „Du kommst, ja?“ Aron zuckte mit den Schultern, packte dabei seine Sachen in seine Tasche. Ihm fiel gar nicht auf wie die Mädchen hinter seinem Rücken wie verrückt flüsterten. „Wenn ich nicht gerade im Tiefschlaf bin, dann komm ich vielleicht rüber“, er grinste dabei etwas schelmisch und Brian wusste, dass er gar keine Sorgen haben musste. Zu Hause angekommen, ließ Aron seine Tasche gleich im Flur liegen und machte es sich auf der Couch gemütlich. Einige Minuten lang suchte er im Fernsehen nach etwas brauchbarem, fand aber nichts. Er schaltete das Gerät wieder ab und begab sich auf den Weg in sein Zimmer. Dabei fiel ihm auf, dass sie Tür von Annas Arbeitszimmer offen stand. War sie etwa zu Hause? Das wäre sehr untypisch für sie. Anna kam meistens erst mitten in der Nacht wieder und hörte dann immer noch nicht auf ihre dicken Gesetzbücher zu wälzen. Dabei konnte sie sie ohnehin auswendig. Zumindest kam es Aron so vor. Annas Schreibtisch war relativ aufgeräumt und so fielen Aron eine Anzeigen ins Auge, die irgendwie nicht zum Rest passten. Er trat an den Schreibtisch und betrachtete das oberste Blatt genauer. Es war eine Stellenanzeige, an der Anna einiges mit einem orangen Textmarker gekennzeichnet hatte. Aron wurde ein wenig übel bei diesem Anblick. Suchte sie etwa schon wieder eine neue Stelle? Dabei waren sie noch nicht besonders lange hier. Das sie auch immer überall anecken musste mit ihrem Feminismus. Aron betrachtete die Anzeige genauer. Anna hatte eine Notiz darauf geschmiert in ihrer unleserlichen Anwaltsschrift. „Donnerstag anrufen bez. Bewerbung Posteingang“, murmelte Aron. Sie hatte sich beworben?! Arons Augen huschten hektisch über das Blatt Papier und fanden das, wovor er am Meisten Angst hatte: Eine Anschrift die von ihrem jetzigen Haus sehr weit entfernt war. Mit klopfendem Herzen legte er das Blatt zurück und verließ das Arbeitszimmer langsam mit bedächtigen Schritten. Er schloss die Tür hinter sich mit dem innigen Wunsch, dass diese Leute dort Anna nicht haben wollen würden. Fast sekundengenau um 19 Uhr klingelte es an der Tür. Brians Mutter war schon halb auf dem Weg, als ihr Sohn hektisch an ihr vorbeistürzte und „Ich geh schon!“ rief. Sie seufzte und schüttelte verständnislos den Kopf. „Überschlag dich dabei nicht Brian“, rief sie ihm hinterher. Das hörte er wahrscheinlich gar nicht mehr. „Aha, du bist noch wach“, begrüßte Brian seinen besten Freund mit einem breiten Grinsen. „Ja, aber einfach war es nicht“, bekam er als Antwort. „Wie komme ich zu der Ehre heute mal bei dir eingeladen zu sein?“ „Kann ich grad nicht laut sagen“, gab Brian zu und ruckte mit dem Kopf in Richtung Küche, wo ein Radio lief und Geschirr klapperte. Er wollte wohl darauf hinaus, dass seine Eltern ihn hören könnten. „Heute so verklemmt, das kenn ich ja gar nicht von dir“, lästerte Aron und ließ sich von Brian mit nach oben in sein Zimmer zerren. Er konnte gerade noch ein „Hallo!“ in die Küche rufen. „Meine Eltern verschwinden nachher“, erklärte Brian hastig und machte die Tür hinter ihnen zu. Er stellte sich davor, als wolle er sie bewachen und sah Aron an. „Das heißt wir haben unsere Ruhe für die ganze Nacht. Wir können machen, was wir wollen und so laut sein wie wir wollen.“ Aron zog die Augenbrauen hoch. „Müssen wir denn laut sein?“ fragte er unschuldig. „Ich weiß ja nicht, wie laut du bist“, Brians Grinsen ging praktisch von Ohr zu Ohr, „aber ich halte mich nicht gern zurück.“ „Reden wir eigentlich gerade aneinander vorbei? Was zum Teufel hast du vor? Und egal was es ist, ich brauche mehr Cola um durchzuhalten.“ Brian lachte. „Okay, ganz ehrlich?“ „Ich bitte drum.“ „Ich habe geplant, dass ich dich verführe.“ Aron verdrehte die Augen. Das sollte er ernst nehmen? Unglaublich. „Komm schon, sei nicht böse“, Brian kam auf ihn zu und blieb direkt vor Aron stehen, der die Arme verschränkt hatte. „Lass uns Filme gucken und einfach was trinken, ein bisschen Spaß haben, alles was du willst, okay?“ Aron sah ihn an und plötzlich fand er Brians Plan gar nicht mehr so schlecht. Er musste unwillkürlich lächeln. „Du musst dich aber wirklich anstrengen, um mich rumzukriegen, sonst bin ich enttäuscht.“ „Aber erst, wenn die weg sind“, Brian deutete auf die Tür. Eine halbe Stunde später war es dann endlich soweit. Sie hatten einen langweiligen Film angeschmissen, bei dem Aron fast einschlief als sie Schritte auf der Treppe hörten. Brians Vater kam herein. Aron musterte ihn neugierig. Von ihm hatte Brian nun wirklich nicht allzu viel geerbt. Brians Vater war groß, nicht sonderlich schlank, mit Neigung zu einem kleinen Bierbauch. Er trug einen Anzug mit Krawatte. Nur seine Augen blitzten verschmitzt, so wie die seines Sohnes. „Brian wir sind dann jetzt weg. Wenn‘s brennt ruf die Feuerwehr ansonsten die Polizei und falls du Hunger hast versuch es lieber erst bei Pizza Hut.“ „Okay“, Brian zuckte mit den Schultern. Brians Vater hob die Hand zum Gruß und verschwand wieder zur Tür hinaus. Man hörte noch etwas Schlüsselgeklapper und dann fiel die Haustür ins Schloss. Brian sprang auf, lief zum Fenster und beobachtete wie der VW Passat seiner Eltern vom Grundstück fuhr. „Sturmfrei“, verkündete er. „Aufwachen.“ Aron streckte sich. „Was hast du denn zu trinken anzubieten?“ „Leider nur Bier“, gab Brian zu und verschwand schon im Flur um es zu holen. Aron sah ihm nach, dann stand er auf, ging hinüber zum Fenster und ließ die bereits kühle abendliche Luft herein. Es roch ein wenig nach Regen. Er blickte in den Vorgarten hinunter, als Brians Handy auf dem Nachttisch zu klingeln begann. Verwirrt drehte er sich um, doch das Telefon schwieg bereits. Aron hätte auch gern ein Handy gehabt, aber seine Mutter hielt es für nutzlos. Schließlich war er ja noch Schüler. Brians Eltern sahen das scheinbar anders. „Wer nervt?“ fragte Brian, als er mit zwei Flaschen gekühltem Bier wiederkam. „Weiß nicht“, antwortete Aron. „Guck mal bitte ich muss noch einen Flaschenöffner besorgen.“ Aron setzte sich auf Brians Bett und nahm das Handy in die Hand. Ein Symbol, das aussah wie ein Briefumschlag prangte auf dem kleinen Bildschirm. Aron starrte etwas verunsichert auf das kleine Telefon und fand dann den Knopf den er brauchte um die SMS zu lesen. Hey Kleiner, war geil mit dir. Hoffe wir sehn uns bald wieder. Lex Aron zog verwirrt die Augenbrauen hoch, las die SMS noch einmal und dann noch ein drittes Mal. So langsam dämmerte es ihm was er hier vor sich hatte. Eine Nachricht von einem One Night Stand von Brian. Er konnte es kaum glauben. Manche Jungs in ihrem Alter interessierten sich noch mehr für Videospiele als für Mädchen und Brian brachte es fertig völlig fremde Männer abzuschleppen, oder eher sich von ihnen abschleppen zu lassen. „Oh ne, der schon wieder.“ Aron zuckte zusammen. Er hatte nicht bemerkt, wie Brian hinter ihm aufgetaucht war, den Flaschenöffner noch in der Hand, und die SMS ebenfalls las. „Dein Lover?“ fragte Aron bemüht beiläufig. „Mein Stalker“, gab Brian zurück und verzog das Gesicht. Er nahm Aron das Handy ab, legte es weg und schien damit das Thema für abgeschlossen zu halten. Das sah Aron anders. „Woher kennst du den und wieso hat der deine Nummer?“ fragte er. Brian sah ihn verwirrt an. „Ich hab ihn auf dem Geburtstag von meinem Cousin kennengelernt. Es war stinklangweilig da und er war interessiert an mir. Deshalb haben wir uns dann verzogen und naja, den Rest kannst du dir ja denken. Meine Handynummer hab ich dem nicht gegeben. Er hat sie meinem Cousin aus dem Kreuz geleiert.“ Aron nickte. „Habt ihr euch schon öfter getroffen?“ „Zwei Mal“, gab Brian zu. „Aber … du weißt wie ich zu Beziehungen stehe und er“ – dabei deutete er auf das Handy als wäre es dieser ominöse Lex höchstpersönlich – „will ne scheiß Beziehung.“ Aron schluckte und biss sich auf die Unterlippe. Er hatte plötzlich Angst, Angst davor dass Brian mit irgendjemandem genauso über ihn reden könnte. Das war lächerlich, denn das zwischen ihnen war etwas Besonderes. Aber was, wenn Brian das nicht so sah? „Hey!“ Brian fasste unter Arons Kinn und zwang ihn mit sanfter Gewalt ihn anzusehen. „Es gibt nur dich und mich, okay? Denk nicht darüber nach. Du hast versprochen, dass es dir egal sein wird mit wem ich rumvögel.“ „Ja“, sagte Aron schwach und trotzdem wühlte dieses komische Gefühl noch immer in seinem Magen herum. „Aber Brian, was ist das was wir jetzt haben?“ Brian seufzte. „Wenn du einen Namen dafür brauchst, dann … dann nennen wir es eben offene Beziehung, okay?“ Aron nickte. Also doch eine Beziehung, auch wenn sie offen war und keiner von ihnen wusste wohin es sie führen würde. Brian lächelte ihn aufmunternd an und zog ihn mit sich aufs Bett, wo sie es sich gemütlich machen konnten. „Brian?“ fragte Aron trotzdem nochmal. „Was denn?“ „Du lässt mich nicht wieder allein, oder?“ „Tu ich nicht“, versprach Brian leichtfertig. Was sollte schon passieren? Brian öffnete zwei Bier und Aron sah ihm dabei zu. Er fragte sich, was das werden sollte. Er war noch nie betrunken gewesen, doch gerade heute war ihm danach all seine Sorgen irgendwie zu ertränken. Er wusste noch nicht, dass diese miesen kleinen Dinger schwimmen konnten. „Wir trinken Bruderschaft“, sagte Brian und bekam dafür nur einen verwirrten Blick. Er musste sich eingestehen, dass sein Cousin zu viele abartige Partys im Haus seiner Eltern veranstaltete zu denen Brian regelmäßig eingeladen war. Bis jetzt hatte Adam ja auch noch nicht mitbekommen, dass Brian regelmäßig mit einem der Partygäste verschwand. Nur deshalb war er bei diesen Veranstaltungen dabei. Alkohol und Sex, mehr war an diesen Partys doch nicht dran. Brian grinste in sich hinein und gab Aron eine Flasche. Sie verschränkten die Arme so, dass sie beide trinken konnten. Aron verzog etwas das Gesicht. „Wenn du genug davon trinkst schmeckt es irgendwann“, sagte Brian kichernd. Aron lachte und wollte schon noch einmal ansetzen, als Brian ihn zurückhielt. „Stopp, wir waren noch nicht fertig.“ Er legte seine Hand auf Arons Hinterkopf und zog ihn zu sich ran. Einen Moment lang sah Aron verwirrt aus, doch er begriff sehr schnell, was Brian vorhatte. Ihre Lippen trafen sich zum zweiten Mal, doch es war nicht weniger aufregend. Die Hitze, das Kribbeln, die Kopflosigkeit, alles war wieder da. Aron musste sich daran erinnern weiter zu atmen, als ihm langsam schwindelig wurde. Brian brach den Kuss ab und lächelte liebevoll. „Wow, du bist gut. Hast du heimlich geübt?“ fragte er leise. Seine Stimme klang plötzlich so anders, so liebevoll so … anziehend. „Ich hatte noch nicht so viel Gelegenheit zum üben“, gab Aron zurück, etwas verärgert darüber, dass er Brian nicht weiter küssen durfte. „Trink noch was“, sagte Brian statt einer Antwort und wischte sich die Haare aus dem Gesicht. Aron gehorchte, doch er konnte Brian nicht mehr aus den Augen lassen, der Aufstand und die Vorhänge an seinem Fenster zuzog. Ihm war warm geworden und das Bier, so kalt es auch sein mochte, machte das nicht besser. Brian drehte sich wieder um und sah ihn an. „Du hast ja nicht die geringste Ahnung wie heiß du bist“, sagte er und Aron wurde rot. „Erzähl mir doch nichts“, murrte er. „Komm wieder her.“ Brian war sofort wieder an seiner Seite. „Wir haben die ganze Nacht Zeit“, dabei grinste er schelmisch und Aron wusste nicht ob er ihn schlagen oder küssen sollte. Nachdenklich nippte er wieder an dem Bier und stellte erschrocken fest, dass es fast leer war. Aron konnte sich nicht daran erinnern, wann er so viel Bier in sich hinein gekippt hatte. „Hast du irgendwelche romantischen Vorstellungen von deinem ersten Mal?“ fragte Brian fast beiläufig. Aron dachte nach. „Eigentlich nicht“, gab er zu. „Sehr lobenswert. Romantische Vorstellungen sind fast genauso schlimm wie feste Beziehungen.“ „Warum hasst du das alles so sehr?“ wollte Aron wissen und angelte sich Brians Bier. „Weil es unweigerlich zu Enttäuschungen führt. Ich will dich weder verlieren, noch will ich dich enttäuschen.“ „Dann solltest du mich küssen“, Aron fragte sich ob er das gerade laut gesagt hatte, doch Brians Reaktion ließ wohl keinen Zweifel daran. Er drückte Aron rücklings auf sein Bett. Die Bierflasche hatte er vorher bereits in Sicherheit gebracht. Seine warmen Lippen legten sich wieder auf Arons. Seine rechte Hand strich über Arons Hals, sein T-Shirt, legte einen kurzen Zwischenstopp an Arons Gürtel ein und fuhr dann langsam unter sein T-Shirt. Aufreizend sanft rutschte sie immer weiter hoch. Aron hatte das Gefühl sie war diesen Weg schon viel zu oft gegangen. Doch der Gedanke verflüchtigte sich allzu schnell wieder. Brians Küsse wurden so intensiv, dass für andere Gedanken schlichtweg kein Platz in Arons Kopf blieb. Brians Lippen lösten sich von seinen und wanderten seinen Hals hinunter. Aron konnte ein leises Stöhnen nicht mehr unterdrücken. „Mach das nochmal“, hauchte Brian in sein Ohr. „Niemals“, erwiderte Aron doch schon strichen Brians Lippen wieder über seinen Hals. Er biss sich auf die Unterlippe und trotzdem kam das Stöhnen wieder heraus. „Das könnte ich die ganze Nacht hören“, Brian richtete sich leicht auf und sah Aron an. „Wollen wir es tun?“ „Ich weiß nicht“, gab Aron zu. Er wollte unbedingt, doch jetzt gerade schaltete sich sein Verstand wieder an und der war dagegen, hatte zu viel Angst vor dem ungewohnten Terrain. „Ich seh schon, ich sollte lieber nicht fragen.“ Brian grinste und küsste Arons Nasenspitze. „Ich bin ganz vorsichtig versprochen.“ Er zog Arons T-Shirt aus und begann seine Brust zu küssen. Leckte zuerst vorsichtig über die Nippel, was Aron wieder süße Laute entlockte und biss dann sanft hinein. Er ließ kurz von Aron ab und zog sein eigenes Shirt aus. Es landete achtlos auf dem Boden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)