Remember that day, Maka... von KeksFanxXx ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Es war ein schöner Sommertag, etwa 3 Monate nachdem Maka und ihre Freunde den Kishin besiegt hatten. Seitdem normalisierte sich das Leben langsam wieder und in Death City herrschten Aufräumarbeiten. Auch die Akademie hat bei dem heftigen Kampf viel abbekommen, aber mit der Zeit verlief alles wieder seinen normalen Gang. Schon seit letzten Monat nahmen die meisten Studenten wieder Aufträge an und führten sie zur vollsten Zufriedenheit von Shingami-samas aus. Darunter waren auch Maka und Soul. Bald hatten es die beiden geschafft. Nur noch einige, wenige Seelen und die besondere einer Hexe und dann würde Soul endlich zu einer Todessense werden, doch ihre letzte Mission lief gehörig schief. Ungeduldig lief Soul den Flur auf und ab. Die ganze Nacht hatte er kein Auge zugetan, obwohl ihm seine Freunde immer wieder dazu rieten. Aber im Moment konnte er an nichts anderes als seine Partnerin denken. Sie hatten den Auftrag gehabt drei Hexen die in Death City ihr Unwesen trieben ihre Seelen zu nehmen. Einen Tag davor hatten sich die Beiden allerdings gestritten und ihre Wellenlänge war nicht perfekt Synchron. Nur eine Sekunde konzentrierte sich Maka nicht auf den Kampf und schon geschah es. Ihre Feinde nutzten die kleine Unaufmerksamkeit und schlugen sie zu Boden, noch bevor Soul überhaupt reagieren konnte. Die Blonde hatte schon so einiges durchgemacht und Soul war davon überzeugt, dass sie jeden Moment wieder aufstand um es ihren Gegnern zu zeigen, aber sie schlug mit voller Wucht am Hinterkopf auf und rührte sich nicht mehr. Während sich die Hexen angeschlagen zurückzogen, eilte Soul seiner Partnerin zur Hilfe. Vorsichtig legte er eine Hand an ihre Wange und wiederholte immer wieder ihren Namen, doch nichts geschah. Spät in der Nacht kam er mit ihr in Shibusen an und brachte sie als erstes auf die Krankenstation. Auf ihren Zustand reagierten die Ätzte alles andere als zuversichtlich und schotteten Soul sofort von ihr ab. Er durfte nicht mit ins Zimmer und sollte auf dem Flur warten. Er beschloss Shingami-sama Bericht zu erstatten, welcher anschließend auch Black Star und Kids Team in Kenntnis davon setzte. Seitdem waren einige Stunden vergangen und die Sonne stand hoch am Himmel. Man könnte meinen es wäre ein wunderschöner Sommertag; wenn Maka nicht in Lebensgefahr schweben würde. "Soul, beruhige dich. Sicher wird alles in Ordnung sein.", sagte Tsubaki und fasste ihm auf die Schulter. Ihr eindringlicher Blick bewirkte, dass sich die Dämonensense endlich auf einem Stuhl niederließ. Seufzend ließ er die Schultern hängen und starrte auf die ihm gegenüberliegende, weiße Wand. Es dauerte jetzt schon so lange, seit sie im OP war und niemand kam raus oder rein. Niemand kam um ihnen zu erzählen was dort drin passierte. Niemand konnte ihnen sagen wie es um Maka stand. Soul spürte eine gewisse Übelkeit, versuchte dieses Gefühl aber zu verdrängen. Hätte er Maka nicht mitten im Kampf abgelenkt dann müsste er jetzt nicht um ihr Leben bangen. Seine Partnerin hatte schon so viel durchmachen müssen und stand immer wieder auf. Jetzt zu sehen wie sie liegen blieb, ließ alles in ihm zusammen stürzen. Es war allein seine Schuld wenn ihr etwas passierte, schließlich war es seine Aufgabe sie zu beschützen. Plötzlich öffnete sich die Tür des OP Raums und eine Ärztin trat hinaus. Sie kniff ein wenig die Augen zusammen, als sie von dem grellen Licht des Flures geblendet wurde. Sie zog ihren Kittel zurecht und setzte ein kleines Lächeln auf. Soul stand sofort wieder auf und lief ihr entgegen, doch noch ehe er fragen konnte hob die Ärztin die Hände. "Es ist alles in Ordnung.", verkündete sie mit einem zuversichtlichen Gesichtsausdruck. Soul fiel ein Stein vom Herzen, genau wie den anderen. Die Anspannung im Raum verschwand und alle wollten nur noch zu ihrer Freundin, doch die junge Frau im Krankenhauskittel schüttelte daraufhin entschuldigend den Kopf. "Maka-chan hat sich eine schwere Kopfverletzung zugezogen und brauch jetzt vor allem Ruhe. Am besten wartet ihr noch eine Weile.", erklärte sie. Souls Blick änderte sich schlagartig. Diese schwere Kopfverletzung hätte er als ihr Partner verhindern müssen. Seufzend setzten sich alle wieder und warteten. Black Star hatte das Warten aber langsam satt und wippte nervös sein rechtes Bein auf und ab. Kid hätte fast sein Bein festgehalten um ihn zu stoppen. Zum einen machte es den jungen Shinigami auch nervös und zum anderen, war es einfach nur unsymmetrisch! Liz und Patty verhielten sich völlig ruhig, was erstaunlich war. Zumindest von der jüngeren Thompson hätte man den einen oder anderen naiven Kommentar erwarten können um die Situation zu lockern, aber nichts kam ihr über ihre Lippen. Wahrscheinlich war selbst ihr klar, wie gefährlich die ganze Sache gewesen sein musste. "MAKA-CHAN!" Plötzlich schallte eine wahnsinnig laute und schrille Stimme durch die Flure und brachte beinahe die Wände zum zittern. Während alle verwirrt in Richtung der Stimme blinzelten ließ Soul seinen Kopf in den Nacken fallen. Er kannte diese penetrante Stimme nur zu gut. Makas nerviger Vater bog um die Ecke und schlitterte hastig an ihnen vorbei. Ohne ein weiteres Wort packte er Soul am Kragen und zog ihn auf Augenhöhe. "Was hast du mit meiner Tochter gemacht?!", brüllte er zornig. In seinen Augen konnte man geradezu das Feuer lodern sehen. Er verstand keinen Spaß wenn es um seine kleine Tochter ging. Und die Tatsache, dass er schon immer etwas gegen Soul hatte, weil dieser seiner Tochter näher kommen durfte als ihr eigner Vater ließ ihn noch lauter schreien. Die Sense übte keinerlei Gegenwehr aus. Er gab sich sowieso die Schuld an diesem Vorfall, da konnte Spirit ihm ruhig noch eine reinwürgen. "Bitte lassen sie Soul runter, Sensei. Er gibt sich sowieso schon die ganze Schuld, obwohl das nicht stimmt. Es war ein Unfall.", sagte Tsubaki. "Bleiben sie bitte ruhig. Maka-chan geht es gut." Spirit zog scharf die Luft ein und schenkte Soul einen letzten verächtlichen Blick bevor er ihn zu Boden fallen ließ. Tsubaki schaffte es glücklicherweise immer mit ihrer mitfühlenden und beruhigenden Art die Menschen zu beruhigen. Man konnte sagen sie sei die Stimme der Vernunft. Eine Krankenschwester kam auf sie zu und begrüßte sie freundlich. Sie erklärte außerdem noch einmal, dass Maka vor allem Ruhe brauchte, aber das jetzt auch angehörige zu ihr durften. Darunter fielen Spirit als ihr Vater und Soul als ihr Partner. Der Rothaarige hastet sofort ins Krankenzimmer, obwohl die Schwestern doch deutlich das Wort 'Ruhe' betonten. Soul seufzte. Er wollte Maka sehen und sich vergewissern, dass er ihr gut ging, allerdings hatte er ein ungutes Gefühl als er über die Türschwelle trat. Seine Partnerin sah so schwach aus, wie sie dort lag. Noch etwas von der Narkose benebelt blinzelte sie einige Male bevor sie die Augen richtig öffnete. Ihr Vater hielt ihre Hand und redete auf sie ein, doch sie reagierte gar nicht darauf. Sie sah eher verwirrt aus. "Maka-chan, mein kleiner Schatz. Brauchst du etwas? Hast du Hunger oder Durst? Soll Papa dein Kissen aufschütteln?", fragte Spirit und wiederholte sich dabei andauernd, doch die Blonde zog plötzlich ihre Hand weg und sah ihn skeptisch an. Nicht ungewöhnlich für sie. Das war eine völlig natürliche Reaktion von Maka, also beschloss Soul etwas näher an sie heran zu treten. "Hey Maka... ", murmelte er und blieb vor ihrem Bett stehen. "Wie geht es dir?" Zaghaft sah sie ihm in die Augen und begutachtete ihn eine Weile. Auf seine Frage gab sie keine Antwort. Ihr Blick war leer und machte Soul nervös. Bildete er sich nur ein oder sah sie ihn wie einen Fremden an? War sie wütend auf ihn? Spirit hatte inzwischen auch bemerkt, dass sich die Blonde noch mehr von ihm distanzierte als sonst schon. "Was macht ihr in meinem Zimmer?", fragte Maka auf einmal. Fragend sahen sich Spirit und Soul an. Das erste Mal das sich die Blicke der beiden trafen, als sie diesen Raum betraten. "Was redest du denn da, Maka-chan? Wo sollten wir denn sonst sein, wenn nicht bei dir?", erklärte ihr Vater zuversichtlich mit einem breiten Grinsen, aber wieder bekam er nur einen abfälligen Blick. "Was? ... Wer zur Hölle seit ihr denn überhaupt?" Diese Frage kam von Maka. War ihr jetzt schon wieder nach scherzen zumute? So kurz nach dem aufwachen? Ein typisches Soul-Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. „Lass den Quatsch, Maka. Du weißt genau wer wir sind.“ Aber ihr Blick darauf lies Schlimmes erahnen – sein Grinsen verschwand so schnell, wie es gekommen war. Sichtlich verwirrt davon schüttelte sie den Kopf und lehnte sich flüchtend zur rechten Seite um den Berührungen der beiden zu entgehen. Sie konnte nicht verstehen, warum sie dauernd versuchten sie zu tätscheln oder sonst welchen Kontakt zu ihr aufzubauen. Sie kannte die zwei doch gar nicht! Souls Hals fühlte sich trocken an und er war unfähig etwas darauf zu antworten. Das konnte doch nicht Makas Ernst sein?! Das erste was ihm dazu einfiel waren Worte wie 'Amnesie' und 'Gedächtnisverlust'. Endlich kam eine Krankenschwester ins Zimmer und gesellte sich zu ihnen ans Bett. "Ganz ruhig, Maka-chan. Bei deiner letzten Mission hast du dir eine schwere Kopfverletzung zugezogen. Daher kommt diese Verwirrtheit und die Gedächtnislücken. Mach dir keine Sorgen, mit der Zeit kommen alle Erinnerungen zurück.", erklärte sie ihr sachlich und ruhig. Soul blinzelte die Schwester verwirrt an. Gedächtnislücken? Maka hatte keine Ahnung wer vor ihr stand, das waren keine Lücken, das waren Schluchten! Während die Schwester sich mit Spirit vor die Tür verzog um mit ihm zu sprechen, blieb Soul im Zimmer stehen. Sein Kopf fühlte sich heiß an, während seine Hände eiskalt waren. Maka sah mehr als verwirrt aus, sie auch verängstigt aus. Zurecht wie er fand, schließlich hatte sie keine Ahnung was passiert war oder wer vor ihr stand. "E-Erkennst du mich nicht?", fragte er zögernd mit ein wenig Hoffnung, doch sie schüttelte langsam den Kopf. "Es tut mir Leid." Kapitel 1: Kapitel 1 - Der erste Eindruck zählt ----------------------------------------------- Maka musste die Worte der Krankenschwester erst einmal sacken lassen. "Gedächtnisverlust?", murmelte sie abwesend. Soul wusste nicht wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte. Er konnte es immer noch nicht glauben, dass Maka ihn und alle anderen vergessen haben soll. Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Unruhig sah er zwischen dem Boden und ihr hin und her. Das war so was von gar nicht cool! "Ich kenne dich oder?", fragte Maka plötzlich und riss den Jungen aus seinen Gedanken. Fragend blinzelte er kurz bevor er nickte. Das konnte doch wohl nicht sein, wieso bekam er seinen Mund nicht auf? Die Blonde sah ihn mitleidig an bevor sie den Blick auf die ihre Bettdecke richtete. Soul schluckte, bevor er endlich näher zu ihr herantrat. "Keine Sorge, Maka. Die Schwester sagte doch, dass die Erinnerungen alle zurückkommen.", erklärte er. Sein Versuch hoffnungsvoll zu klingen, scheiterte kläglich. Ihre Augen waren glasig und Soul ahnte schlimmes. Er wollte seine Partnerin nicht weinen sehen. Das würde er nicht ertragen können und zu allem Überfluss könnte er mehr von seinen Gefühlen preisgeben als ihm lieb war. "Wie heißt du?", wollte sie wissen. "Ich bin Soul, dein Partner.", antwortete er mit einem gezwungenen Lächeln. "Partner...?", fragte sie verwirrt, doch bevor die Sense darauf reagieren konnte, kamen auf einmal Black Star und die anderen durch die Tür geprescht. "Hey Maka, hat dich meine Präsenz endlich wieder aus dem Schlaf geholt?!" Schnell trat er an das Bett der Sensenmeisterin heran, grinste und realisierte nicht, dass sie nicht wusste, wer er war. Sie blickte ihn verwirrt an. "Hast bei der letzten Mission ordentlich eins auf den Deckel bekommen, heh?! Aber ich we-" Black Star stoppte, er spürte, wie eine Hand seine Schulter berührte. Soul hielt ihn zurück und sah ihn mit finsterer Mine an. Er flüsterte seinem besten Freund Makas Zustand ins Ohr, doch seine Versuche es leise zu tun, machte Black Star zu Nichte. "Gedächtnisverlust?", rief er. Auch die anderen erschraken. Ein Stimmengewirr entstand, welches Maka noch mehr verunsicherte. Hilfesuchend betrachtete sie Soul. Er war der einzige den sie wenigstens vom Namen her kannte, also klammerte sie sich etwas an ihn. "Leute, seit doch mal ruhig. Das ist nicht einfach, aber die Schwester meinte mit der Zeit kommen ihre Erinnerungen zurück. Bis dahin sollten wir Rücksicht nehmen und sie nicht mit Fragen überfallen." Die aufgebrachte, kleine Gruppe beruhigte sich langsam, während Maka Soul einen dankbaren Blick schenkte. Spirit kam zurück ins Zimmer, mit einem Blick der töten hätte können. Soul war sich sicher das er ihm gewidmet war, also drehte er sich wieder zu Maka. Der Tag neigte sich seinem Ende und die Sonne war bereits dabei unterzugehen. Maka sollte zur Beobachtung noch eine Nacht im Krankenzimmer bleiben. Morgen durfte Soul sie dann mit nach Hause nehmen. Er hatte keine Zeit mit ihr vorher zu reden. Gleich nachdem Spirit das Zimmer wieder betrat, fielen Maka einfach die Augen zu und sie schlief ein. Die Schwester meinte zwar es wäre völlig normal, aber Soul glaubte langsam, dass sie das immer sagte. Wie eine Schallplatte mit Riss, es war wirklich lächerlich! Zu Hause lag er auf seinem Bett und versuchte einzuschlafen, aber seine Gedanken kreisten um Maka. Er konnte nicht glauben, wie schnell sich das gesamte Leben ändern konnte. Was sollte denn werden, wenn sie sich nicht mehr erinnern konnte? Nie wieder... Seufzend kniff er die Augen zusammen. Seit über 48 Stunden war er jetzt wach und konnte einfach nicht einschlafen. So hatte er sich noch nie gefühlt. Es war erdrückend, wie als ob etwas von außen auf ihn einwirkte. Wenn Maka Morgen nach Hause kam, nahm er sich vor ihr alles zu erzählen, auch wenn die Anderen der Meinung waren, damit noch etwas warten zu sollen. Der viele Stress könnte sich negativ auf die junge Waffenmeisterin auswirken. Soul verstand nicht was dagegen sprach ihr Fragen zu beantworten. Schließlich war es auch in ihrem Interesse, sich schnellst möglich wieder an alles zu erinnern. Es muss furchtbar sein, wenn man aufwacht und niemanden wiedererkennt. Schließlich übermannte ihn dann doch die Müdigkeit und er schlief spät Nachts ein. *** "Soul-kun? Aufstehen. Wolltest du nicht Maka-chan abholen?" Der Junge stöhnte kurz und drehte sich danach zur Seite. Warum musste Blair ihn eigentlich jeden Morgen wecken? Und das auch noch wo er gerade so schön geträumt hatte. Da war Maka und... moment... Maka! Sofort richtete er sich im Bett auf und streifte die Bettdecke von sich. Blair stand ausnahmsweise vor dem Bett und lag nicht auf ihm drauf. Erschrocken tänzelte sie einen Schritt zurück, als die Bettdecke auf sie zukam. "Oh man, wie spät ist es?", fragte er während er hastig seine Jeans anzog. Das Katzenmädchen nahm den Wecker vom Nachttisch und hielt ihm Soul unter die Nase. "11.20 Uhr.", antwortete sie. Die Tatsache das heute Sonntag war, ließ Soul vergessen den verdammten Wecker zu stellen, außerdem war er erst so spät eingeschlafen. Es machte sicher keinen guten, 'ersten' Eindruck auf Maka, wenn er sie warten ließ. Fast wie als ob man jemanden beim ersten Date versetzte. Als er sich auf sein Motorrad schwang und Vollgas gab, dachte er darüber nach was er sage sollte. Kurz bevor er das Haus verließ krallte er sich schnell Wechselwäsche für Maka. Ihr Uniform konnte sie schlecht anziehen, sie war bei der letzten Mission ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden. Nach ca. 10 Minuten Fahrt kam er an der Akademie an. Schnell stellte er das Motorrad ab und machte sich auf den Weg in den Krankenflügel. Dort angekommen sah er wie Maka am Fenster stand. Sie hatte einen weißen Bademantel an und lehnte sich gegen das Fensterbrett. Soul hatte sich wirklich beeilt und war völlig außer Atem. Durch sein Geschnaufe bemerkte ihn die Blonde und drehte sich um. Mit einem Lächeln im Gesicht begrüßte sie ihn. "Guten Morgen, Soul." Soul blinzelte verwirrt, als sich plötzlich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht bildete. Maka erkannte ihn! Konnte das wahr sein, dass sie sich erinnerte. "Maka, du... ", doch noch bevor er zu Ende sprach verwandelte sich ihr freundliches Lächeln in einen bedauernden und zögernden. Er ließ die Schultern hängen, als ihm klar wurde, dass er sich zu früh gefreut hatte. Maka hat ihn nur mit seinem Namen begrüßt, weil sie ihn von Gestern noch wusste. "Uhm... Es tut mir Leid. Ich dachte nur...", murmelte sie und verstummte schließlich. Soul sah auf und betrachtete sie. Das war nicht seine Maka. Entschuligung gehörte nicht zu ihrem üblichen Wortschatz ihm gegenüber. Außerdem war sie nicht so zurückhalten und schüchtern. Aber wer konnte es ihr bitte verdenken? "Keine Sorge, Maka. Das wird schon wieder. Ich helfe dir.", erklärte er ihr zuversichtlich und grinste. "Ich mag dein Lächeln.", antwortete Maka plötzlich und trat näher an ihn heran. Überrascht blinzelte er einige Male und wusste nicht wie er reagieren sollte. Meinte sie das ernst? "Darf ich dir eine Frage stellen?", wollte sie wissen. Schnell nickte ihr gegenüber. "Natürlich." "Bist du mein Freund?" Ihre Augen schimmerten Erwartungsvoll, während Soul knallrot anlief. Seine Wangen brannten gerade zu vor Hitze. Wie uncool das war, konnte er gar nicht in Worte fassen. Was tat Maka ihm da gerade eigentlich an? Das würde sie zurückbekommen, wenn sie sich erstmal wieder an alles erinnerte. Wahrscheinlich würde die Tatsache, das sie diese Frage stellte, aber genau so peinlich für sie sein - Rache muss sein! "Freund? Ähm - ja, aber nur Freund.", stammelte er, selbst nicht ganz davon überzeugt was er da von sich gab. "Also, wir sind Partner.", schob er schnell hinter her. Skeptisch zog sie eine Augenbraue hoch. "Partner?", wiederholte sie. “Das hast du Gestern schon erwähnt, aber-” "Am besten reden wir zu Hause weiter.", sagte Soul schnell und fiel ihr ins Wort. "Bist du bereit?" Die Blonde war einverstanden und nickte kurz. Soul hatte ihr Wechselwäsche mitgebracht, welche sie sich schnell anzog, während Soul sich umdrehte. Ohne das er es wollte, bemerkte er auf einmal Makas Reflektion in der Fensterscheibe. Er schlug eine Hand gegen seine Stirn und knurrte innerlich. Nicht hinsehen! Er verstand ja nicht mal, warum er den Wunsch dazu hatte, sie gerade anzusehen. "Okay, ich bin fertig. Wir können gehen... aber wo genau gehen wir eigentlich hin?", fragte sie neugierig. Gestern hatte sie nur noch mitbekommen, dass Soul sie mit nach Hause nehmen würde, also schloss sie, dass sie mit ihm zusammen war, ansonsten hätte sie doch bei ihren Eltern wohnen müssen oder nicht? "Wir gehen nach Hause. Wir wohnen zusammen.", antwortete er knapp und drehte sich wieder zu ihr. "Ähm, wir sind aber richtig gute Freunde oder?" Soul lachte. "Ja, das sind wir." Zunächst sträubte sich die Blonde etwas auf das Motorrad zu steigen, stieg schließlich aber doch auf. Soul bemerkte wie zaghaft sie sich festhielt. Sonst hatte sie immer beide Arme um ihn geschlungen, jetzt traute sie sich kaum ihn anzufassen. Der Weißhaarige fuhr extra etwas langsamer, aber nach kurzer Zeit kamen sie bei ihrem Apartment an. Während Maka abstieg, überlegte Soul sich schon einmal eine Erklärung für Blair, die oben schon auf sie wartete. Kurz bevor sie gingen, meldeten sie Maka vom Krankenflügel ab. Eine weitere Schwester gab ihr einen kleinen Zettel, worauf ihr nächster Termin zur Kontrolle draufstand. Außerdem wollte Doktor Stein in den nächsten Tagen bei ihnen vorbei schauen um sich die Blonde genauer anzusehen. Soul fragte sich ob er sich Sorgen machen sollte. Am besten versteckte er schon mal alle spitzen Gegenstände im Haus, das der Doktor nicht auf die dumme Idee kam Maka zu sezieren. “So, da wären wir. Hier wohnen wir. Am besten zeig ich dir als erstes dein Zimmer. Wir sind eine Art WG.”, erklärte er und schloss inzwischen die Tür auf. Als sie die Wohnung betraten sah sich die Blonde schüchtern um, wie als ob sie bei Freunden zum ersten Mal zu Besuch war. “Wirklich hübsch.”, murmelte sie mit einem kleinen Lächeln. “Es ist sehr ordentlich.” Soul grinste. “Anderenfalls würdest du mich auch schlagen.” Erschrocken sah sie Soul an. “Wirklich? O-Oh, das tut mir Leid. … Denke ich.” Wieder musste er grinsen. “Ich glaube nicht…”, flüsterte er unhörbar für sie. “Maka-chan! Da bist du ja wieder.”, trällerte eine weibliche Stimme. Blair kam in Katzengestalt auf sie zugesprungen, geradewegs in ihre Arme. Erschrocken schrie Maka auf und ließ sie fast fallen. “W-Was zum-?!” Schnurrend schmiegte sie ihr weiches Köpfchen an Maka, welche verwirrt Soul anblinzelte. Auch er sah verwundert aus. Warum hatte sie denn plötzlich solche Angst vor einer Katze? “Warum kann die Katze sprechen?”, wollte Maka wissen. Ihre Stimme zitterte etwas. “Heh?”, brachte ihr Partner nur raus. Maka hatte nicht nur vergessen, wer ihre Freunde und Familie waren, sie hatte anscheinend auch alle andere um sich herum vergessen? Death City war wohl für sie nichts anderes mehr als eine Fantasiewelt. Kapitel 2: Kapitel 2 - Keiner ist zu klein, ein Meister zu sein. ---------------------------------------------------------------- “Das ist Blair. Sie … ist eine Katze in Menschengestalt.”, erklärte er ihr abgehackt. Er musste selbst erst einmal realisieren, wie schlimm es tatsächlich um ihre verlorenen Erinnerungen stand. Sie erkannte weder Familie und Freunde, noch etwas völlig typisches für Death City. Wenn Soul ihr erst einmal alles erzählt hatte, dann würde sie ihn doch für verrückt halten. Sein Hals fühlte sich plötzlich schrecklich trocken an. “Katze in Menschengestalt? I-Ist das etwa dein ernst?”, wollte sie stark verunsichert wissen. Vorsichtig streichelte sie Blair, tastete dabei ihren Nacken ab, in der Hoffnung eine Art Knopf oder Band zu finden. Was erwartete sie denn? - Ein hyperfunktionales Stofftier? Ohne weitere Worte sprang das Kätzchen aus Makas Armen. Bevor sie am Boden aufkam verwandelte sie sich in ihre menschliche Form. Geschmeidig setzte sie ihre Beine auf den Boden und strich sie eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Die Blonde stand vor erstaunen der Mund weit offen. Wie konnte es sein, dass sich eine Katze plötzlich in einen Menschen verwandeltet? “D-Das ist nicht die einzige Sache worauf ich mich gefasst machen muss, oder?, fragte sie immer noch fasziniert von dem sich ihr bietenden Schauspiel. Soul nickte nur kurz. Wenn Maka wüsste… Blair blinzelte Maka einige Male besorgt an und beugte sich zu ihr. “Ich wollte dich nicht erschrecken, Maka-chan. Das ist schon eine knifflige Situation, aber wir sind alle für dich da.”, versicherte sie ihr mit einem warmherzigen Lächeln. Gerührt erwiderte Maka das Schmunzeln. Trotzdem konnte Soul ganz deutlich spüren, dass Maka Angst hatte. Es war doch kein Wunder, dass sie verunsichert war, schließlich wachte sie Gestern auf, ohne auch nur eine Person wieder zuerkennen. Sie musste sich schrecklich verloren vorkommen. Der Weißhaarige ballte eine Faust. Maka war nicht verloren! Das würde er niemals zulassen und er würde alles erdenklich tun, damit sie sich wieder erinnerte - da war er sich sicher! “Also schön, möchtest du dich vielleicht mit mir unterhalten?”, fragte er sie und sie nickte hastig. “Ja, gerne, aber vorher würde ich gerne erst einmal mein Zimmer sehen.” “Oke, gleich hier drüben.”, antwortete er. Er streckte seine Hand aus und zeigte auf die erste Tür neben der Küche. Zögernd spähte sie in den Flur und betrachtete die erste Tür; sie stand einen Spalt weit offen. Als sie ihr Zimmer betrat schaute sie sich zaghaft um. Ihr Bett war gemacht und auch sonst war alles ordentlich. Ein großes Bücherregal stand neben dem Schreibtisch, voll gestellt mit schwerer Lektüre. Sie schluckte bei dem Anblick. “Wow, das ist mein Zimmer? Sieht eher wie von einer Philosophiestudenten oder so aus.”, bemerkte sie mit Respekt an sich selbst. Soul blieb im Türrahmen stehen und beobachtete sie. Ganz vorsichtig streifte sie eine Hand über die Bücher, sah sie sich dabei genauer an. Plötzlich blieb sie bei einem stehen und zog es heraus. “Seelenkunde für Fortgeschrittene.”, las sie vor und sah Soul fragend an. Seufzend stellte sie es zurück ins Regal und sah sich weiter um. Nichts schien sie dazu zu bewegen sich zu erinnern. Enttäuscht ließ sie ihre Blick durch Zimmer wandern. Sie hatte so sehr gehofft, dass ein Gegenstand ihr dabei helfen konnte sich zu erinnern. Auch Blair linste neugierig hinter Soul hervor. Maka wurde schnell nervös, als sie bemerkte wie die Beiden sie erwartungsvoll ansahen. Ihr Partner versuchte nicht betrübt auszusehen und schenkte ihr stattdessen lieber ein Lächeln. “Keine Sorge, lass dich nicht entmutigen. Wir kriegen das schon wieder hin.”, sagte er und reichte ihr eine Hand. Als Maka sie dankbar annahm, konnte Blair sich ein vielsagendes Grinsen nicht verkneifen. Blair verließ die Wohnung kurze Zeit später, weil sie zur Arbeit musste, also blieben Maka und Soul alleine zu Hause. Beide setzten sich an den Esstisch gegenüber. “Kann ich vielleicht etwas zu trinken haben?”, fragte die Blonde schüchtern. “Natürlich. Du musst mich nicht fragen, Maka. Du wohnst auch hier”, antwortete er und machte den Kühlschrank mit einer einladenden Handbewegung auf. “O-Oh, ja, du hast Recht.” Fix stand sie auf und nahm sie eine Flasche Wasser. Ihre Wangen nahmen einen leicht rosigen Schimmer an, während sie die Schränke nach einem Glas absuchte. Gnädig gab der Weißhaarige nach und öffnete eine Schranktür neben dem Waschbecken. “Naja, fürs erste geht es so doch schneller. Aber du braucht keine Angst zu haben, okay?” Maka nickte. Soul war so lieb zu ihr. Zwar kannte sie ihn praktisch erst seit 2 Tagen, aber sie fand seine Art sehr reizvoll. Etwas ruppig, aber in Wahrheit warmherzig und geduldig. “Also, wo soll ich am besten anfangen… Möchtest du Fragen stellen oder soll ich dir erstmal alles erzählen was ich weiß.”, fragte er. Kurz überlegte sie bevor sie antwortete. “Ähm - am besten du erzählst einfach erst einmal.” Soul atmete einmal tief ein. “Gut, also … kennengelernt haben wir uns vor vier Jahren, als wir Partner wurden.” Gespannt betrachtete sie ihn. Wahrscheinlich brannte ihr diese Frage schon seit heute Morgen auf der Zunge. “Du bist eine Waffenmeisterin, sogar eine sehr begabte.” “M-Moment. Waffenmeisterin? Ich kann mit einer Waffe umgehen? Wow, ich dachte ich wäre so ‘ne Art Streberin, den ganzen Bücher in meinem Zimmer zu Folge. Welche Waffe? Wo ist sie denn?” Soul grinste. “Mit der Streberin hast du nicht ganz unrecht.”, antwortete er. “Tja - mag sein das es für dich verrückt klingt - deine Waffe sitzt vor dir.” Skeptisch zog sie eine Augenbraue hoch und legte den Kopf leicht schief. “Hm? Du meinst…” “Ich bin deine Waffe.” Ungläubig starrte sie ihn eine Weile an. “Okaaay, und wie benutzt man dich?”, fragte sie mit einem gefolgten lachen. Soul grinste. Zumindest ging Maka auf ihn ein und sträubte sich nicht strickt dagegen. “Bist du bereit? Nicht erschrecken.” Hastig nickte sie mit große Augen, als sich Souls rechter Arm plötzlich in eine riesige Klinge verwandelte. Erschrocken fuhr sie zusammen. Sie wollte es glauben, schließlich sah sie es mit eignen Augen direkt vor sich, aber es war so Unwirklich. Wenn sie es nicht besser wissen würde, dann hätte sie gesagt, sie würde einen verrückten Traum träumen. “Ich verwandele mich in eine Sense. Wenn unsere Wellenlängen synchron sind können wir eine gewaltige Resonanz erzeugen, obwohl ich bezweifele, dass das gerade der Fall ist.” Vorsichtig und völlig fasziniert legte sie zart einige Finger auf die Klinge und fuhr damit bis zur Spitze der Schneide. Soul spürte die sanfte Berührungen und ein leichtes kribbeln durchfuhr ihn. Schluckend setzte er sich wieder auf und verwandelte seinen Arm zurück. “W-Wir können es nachher ja mal versuchen, wenn es dir nicht zu viel wird.” Auch Maka wachte aus ihre Trance wieder auf und setzte sich kerzengerade hin. “Äh, ja.”, stimmte sie ihm verlegen zu. Sie war so beeindruckt gewesen, dass sie gar nicht mitbekam was sie tat. Soul räusperte sich und sprach weiter. “Wir sind Schüler Shibusens - eine Akademie für angehende Waffen und Meister. Gegründet wurde sie von Shingami-sama. Er ist ein Totengott und Death the Kid, du hast ihn Gestern schon mal gehen, sein Sohn.” “Ah, der Schwarzhaarige Jungen mit den weißen Halbkreisen im Haar?”, fragte sie und Soul bestätigte es mit einem Nicken. Patty und Liz Thompson sind Schwestern und seine Zwillingspistolen. Eigentlich sind sie keine Zwillinge, aber in ihrer Waffenformen sind sie völlig identisch. Zu Kid musst du außerdem wissen, dass er manchmal ein bisschen meschugge ist. Er fährt total auf Symmetrie ab und rastet bei dem kleinsten Fehler aus. Er ist verdammt selbstkritisch.” Maka musste kichern. “Wirklich? Hat was von Zwangsstörungen.”, woraufhin ihr Partner mit großen Augen nickte. “Wer war der blauhaarige Junge?”, fragte sie gespannt. “Black Star - er ist mein bester Kumpel und seine Partnerin Tsubaki Nakatsukasa, sie ist im übrigen deine beste Freundin. Sie ist seine Waffe und hat viele verschiedene Formen. Rausbomben, Shuriken - aber die meiste Zeit ist sie ein Dämonenschwert.” In Erinnerungen von Gestern hatte sie nur noch ein blondes Mädchen mit kurzen Haaren, das musste eine von den Schwestern sein, Black Star und - wie war gleich sein Name - Death the Kid. “Außerdem bist du gut mit Chrona befreundet.”, erzählte Soul weiter. “Früher gab es einen Kampf zwischen uns, aber dann hast du dich mit ihr angefreundet. Das war ‘ne Klasse Leistung.”, verkündete er und Maka fühlte sich von seinem stolzen Ton sehr geehrt. Aber sie musste gestehen, dass es langsam schwer wurde ihm zu folgen. So viele Menschen die sie angeblich kannte und jetzt schon Probleme hatte sich ihre Namen einzuprägen. “Kommen da noch viele?”, fragte sie mit einem unüberzeugten Lachen. “Naja, dein Vater-” “Vater? Stimmt! Der Rothaarige.”, fiel sie ihm ins Wort. “Wo ist er eigentlich? Und meine Mutter?” Soul wollte sie nicht gleich mit ihrer Mutter entmutigen, also beschloss sie knapp wiederzugeben wer ihr Vater war. “Also, dein Vater…”, seufzte er. “Er liebt dich wirklich sehr.” Maka lächelte, wurde aber skeptisch und erwartete ein ‘aber’, welches auch folgte. “Allerdings habt ihr keine gute Beziehung. Er ist ein ziemlicher Weiberheld, weswegen sich deine Mutter von ihm getrennt hat. Zwar gibst du es nicht zu, aber ich denke schon, dass du ihn auch sehr lieb hast.”, erklärte er. “Wo ist denn meine Mutter?” “Auf Weltreise, aber sie schreibt dir fast jeden Monat.” Maka seufzte. Sie fand die Tatsache, dass ihre Eltern getrennt lebten, nicht besonders schlimm. Wenn ihre Mutter sich so wohler fühlte. Hauptsache beide waren gesund und munter. “Wie heißen meine Eltern?” “Spirit und Kami Albarn.”, antwortete er. Nachdem er noch von Doktor Stein, Marie-sensei und vielen anderen erzählt hatte, konnte sich Maka fast niemanden mehr merken. Sie war wirklich beeindruckt wie viel Soul von ihrem Leben wusste. Er ratterte ja nicht nur eine endlose Liste von Namen herunter, er erzählte ihr auch, in welcher Beziehung sie zu ihnen stand, welche Hintergrund sich dahinter verbarg und vieles mehr. Er schien sich wirklich für sie zu interessieren und das gab ihr ein gutes Gefühl. Plötzlich klingelte es an der Wohnungstür, also stand Soul auf um sie zu öffnen. Er rechnete mit Black Star oder Kid, aber stattdessen begrüßte ihn Doktor Stein. “Guten Tag, Soul. Ist Maka da?”, fragte er lächelnd und drehte seine Schraube ein paar Millimeter nach links. “Ähm - klar. Kommen sie rein.”, antwortete er und öffnete die Tür noch weiter. Zwar warnte er Maka vor, das auch er etwas verrückt war, allerdings erwähnte er das zwanghafte sezieren nur ansatzweise. “Hallo Maka-chan, wie geht’s dir heute?”, fragte Stein als er die Küche betrat. Zögernd reichte sie ihm eine Hand. “Gut so weit, danke.” Soul lächelte. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, vielleicht hatte sie ja auch vergessen wie sein Name war. “Doktor Stein, richtig?”, fragte sie unsicher, doch war sehr erleichtert als er fröhlich nickte und sich zu ihr setzte. Sie stand auf um ihm ein Glas Wasser einzuschenken, während er etwas aus einem kleinen Artzköfferchen kramte. “Schön, schön, Maka-chan. Dann fangen wir am besten gleich mal an.” Mit einem hämischen Grinsen balancierte er ein kleines Messer mit durch seine Finger und als sich Maka wieder umdrehte, konnte man praktisch zusehen, wie ihr Gesicht Kreidebleich wurde. Ihr Augen drehten plötzlich nach hinten und sie ließ das Glas samt Flasche zu Boden fallen, kurz bevor sie auch noch zusammensackte. Ehe sie unsanft am Boden aufschlagen konnte, fing Soul sie auf und griff unter ihre Arme. “Musste das wirklich sein?”, keifte er seinen Lehrer mit wütenden Blick an und hob Maka wieder hoch. Sie war nicht Bewusstlos aber ziemlich weggetreten. Er trug sie vorsichtig zum Sofa im Wohnzimmer und setzte sie ab. Soul konnte nur hören wie Stein in der Küche etwas lachte. “Das sollte doch nur ein kleiner Scherz sein. Im besten Fall hätte sie sich sogar erinnern können.”, meinte er. Der Weißhaarige blinzelte verwirrt. Er streichelte ihr kurz übers Haar und stand wieder auf. In der Küche hob er erst einmal die Falsche und das Glas auf. “Wieso sollte sie sich wegen einem Messer erinnern?”, fragte er kritisch. “Starke emotionale Ereignisse können ihr dabei helfen und soweit ich weiß, war unsere erste Begegnung ziemlich prägend.”, lachte er. “Du könntest ja mal versuchen, sie zu küssen, vielleicht klingelt es dann bei ihr.” “HEH?”, kam es aus ihm herausgeschossen. Kapitel 3: Kapitel 3 - Auf jeden Regen folgt Sonnenschein --------------------------------------------------------- “Warum sollte ausgerechnet so eine Aktion dabei helfen ihrem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen? Ich kann mich nicht erinnern, dass wir uns schon mal geküsst hätten!”, knurrte er wütend. Das Stein dabei lachte, stachelte ihn nur noch mehr an. “Komm wieder runter, Kleiner. Das sollte nur ein Scherz sein.” Gereizt verschränkte er die Arme und begutachtete seinen Lehrer gründlich. Seufzend lief er zurück ins Wohnzimmer um nach Maka zu sehen. Unglaublich wie empfindlich sie plötzlich war, allerdings hatte sie schon immer Angst vor Doktor Steins Methoden. Als er sich neben sie setzte, hatte sie die Augen bereits wieder geöffnet und betrachtete traurig den Boden. “Alles okay?”, fragte Soul vorsichtig. Sie nickte. “Tut mir Leid, mir wurde plötzlich schwindlig.”, murmelte sie. “Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.” Soul ging langsam sein mitfühlender Wortschatz aus, also legte er einfach eine Hand auf ihre Schulter. “Du Soul? Macht es dir vielleicht etwas aus wenn ich einen kleinen Spaziergang mache? Alleine.”, fragte sie und sah ihn schüchtern an. Er blinzelte einige Male bevor er nickte. “Mach ruhig, aber nicht das du dich verläufst.” Maka setzte ein gezwungenes Lächeln auf und stand auf. “Keine Sorge, ich geh nicht allzu weit.” “Danke, für deine Geduld.”, sagte sie, kurz bevor sie die Haustür schloss. Soul sah ihr besorgt nach. Was hatte sie denn plötzlich? Auf einmal war sie total deprimiert, dabei war es doch völlig verständlich, dass sie sich nicht innerhalb von 2 Tagen sofort an alles und jeden erinnerte. Seufzend stand er wieder auf und lief in die Küche. Erst jetzt fiel ihm wieder ein, dass Doktor Stein ja immer noch anwesend war. Er war schon dabei seine Sachen wieder in einem Koffer zu verstauen, also bekam er das Gespräch zwischen Maka und ihm wahrscheinlich mit. “Mach dir keinen Kopf. Diese gelegentlichen Depressionen sind völlig normal, aber behalte sie lieber im Auge.”, sagte er als er sich auf von seinem Stuhl erhob. Soul sah erschrocken auf. “Depressionen?” Der Doktor nickte. “Am besten lässt du sie eine Weile in Ruhe, aber gib ihr trotzdem das Gefühl, dass du für sie da bist.”, erklärte er und legte eine Hand auf seinen Kopf. “Aber das machst du ja schon, also keine Sorge. Maka ist keine Person die einfach aufgibt, sie brauch nur etwas Zeit.” Stein verließ ebenfalls das Haus, mit der Ankündigung in den nächsten Tagen noch mal nach Maka zu sehen. Seine Worte sorgten dafür das Soul gerade zu übel wurde. Natürlich war Maka eine Kämpfernatur, aber sie war kaum wiederzuerkennen. Es waren doch gerade Mal zwei Tage vergangen und schon ließ den Kopf hängen und zog sich zurück. Außerdem machte ihm das Wort ‘Depressionen’ Sorge. Sie würde doch wohl nicht auf dumme Gedanken kommen, wenn Soul sie allein ließ? Das war zwar ein ziemlicher krasser Gedanke, aber seit diesen 48 Stunden war sie wirklich unberechenbar für ihn. Wer weiß was in ihrem Kopf vorging. Wenn Soul so darüber nachdachte, hatte sie kaum mit ihm geredet. Die meiste Zeit hatte er gesprochen und nie gefragt wie es ihr dabei ging, ob sie ihm noch folgen konnte oder was sie gerade beschäftigte. Seufzend sah er aus dem Fenster. Nach ca. einer Stunde wurde er langsam unruhig, als Maka noch nicht wieder da war. Möglicherweise hatte sie sich ja doch verlaufen. Nach einer weiteren Stunde hatte er einfach keine Ruhe mehr. Schnell schnappte er sich seine schwarze Lederjacke und machte sich auf die Suche nach seiner Partnerin. Dummerweise gingen ihn Steins Worte nicht mehr aus dem Kopf. Wie kam dieser durch geknallte Wissenschaftler eigentlich darauf, dass er Maka küssen sollte? Nicht das er strickt abgelehnt wäre, aber was sollte das schon bringen? Es wurde langsam spät und nirgends war eine Spur von Maka, was Soul immer nervöser machte. Er hatte schon Black Star und Kid einen Besuch abgestattet, aber beide hatten sie den ganzen Tag nicht gesehen. Außerdem boten beide sofort ihre Hilfe bei der Suche an, aber Soul bat um eine kleine First und wenn er sie dann nicht gefunden haben sollte, dann können sie ihm bei der Suche helfen. Angespannt suchte er die gesamte Stadt ab. Er wollte sich schon auf den Weg nach Shibusen machen und Spirit fragen ob er sie gesehen hatte, als er doch plötzlich am Ende der Hafenstraße Maka erblickte. Sich noch unsicher kniff er prüfend die Augen etwas zusammen und er musste erleichtert feststellen das es wirklich seine Partnerin war. Sie stand auf der Brücke und sah sich den Sonnenuntergang an. Im ersten Moment ahnte der Weißhaarige nichts böses, als ihm plötzlich die wildesten Fantasien durch den Kopf schossen. Was wenn sie darunter springen wollte? Aber das konnte doch nicht sein, diesen Unsinn redete er sich nur ein, weil er sich Sorgen um sie machte. Vorsichtig näherte er sich der Brücke und somit auch der Blonden. Er wollte möglichst unbemerkt näher an sie heran, was ihm auch gelang. Er beobachtete wie sich die letzten Sonnenstrahlen an ihrem Körper herabspielten. Ihre Kleidung und Haare wehten mit der leichten Abendbrise. Sie sah so traurig aus und Soul fühlte etwas in sich, was danach verlangte sie zu umarmen. Sie einfach nur an sich zu drücken und nie mehr loszulassen um zu verhindern, dass ihr jemand etwas antun konnte. Er schluckte, als er sich bei diesen Gedanken erwischte. Warum hatte er nicht besser auf Maka aufgepasst? Er hätte verdammt noch mal diese Kopfverletzung verhindern müssen! Er lehnte an einer Laterne, während einige Menschen an ihnen vorbeischlenderten. Die Beiden trennten nur wenige Meter, aber Soul wollte ihr ihren Freiraum lassen. Auf keinen Fall wollte er sie einengen, allerdings wollte er ihr auch kein Gefühl von Vernachlässigung geben. “Soul?”, fragte plötzlich Maka und riss ihn aus seinen Gedanken. Ertappt zuckte er kurz zusammen. “M-Maka. Tut mir Leid, ich wollte dir nicht-” Doch ehe er aussprechen konnte, nahm Maka seine Hände und zerrte ihn mit zur Mitte der Brücke. Ihr Lächeln beruhigte ihn, als sie ihn ansah. “Guck mal, das sieht wunderschön aus, nicht?”, sagte sie und zeigte auf die untergehende Sonne, welche sich sanft im Wasser widerspiegelte. Soul gab es ungern zu, aber es sah wirklich cool aus. Wieder musste er sich dabei ertappen wie er seine Partnerin anstarrte und nicht seinen Blick von ihr lassen konnte. “Danke.”, murmelte sie plötzlich und schaute ihm in die Augen. Plötzlich fiel ihm auf, wie viel sich in den gemeinsamen Jahren zwischen den Beiden verändert hatte. Damals war Maka fast einen halben Kopf größer als er selbst; sie hatte schon immer sehr lange Beine gehabt. Heute hatte Soul sie eingeholt und war fast einen ganzen Kopf größer. Auch seine Gefühle hatten sich verändert - so uncool das klingen mag - seine Partnerin war die wichtigste Person in seinem Leben. Das Gefühl war eigenartig. Es schenkte ihm eine wohlige Wärme, ließ ihn aber auch erzittern, wenn es ihr schlecht ging oder wenn sie in Gefahr war. Wenn er nicht wusste wo sie war, dann erdrückte es ihn förmlich. Er war schlecht darin seine Gefühle zu auszudrücken. Aber dazu gab es im Moment auch keinen Anlass. Er konnte zufrieden sein, wenn Maka ihn in seine Nähe ließ, obwohl sie ihn gerade Mal seit zwei Tagen kannte. Innerlich seufzte er. “Wofür denn Danke?”, fragte er neugierig. “Dafür, dass du für mich da bist.”, antwortete sie mit einem warmen Lächeln. “Ich weiß das klingt komisch, aber ich vertraue dir wirklich sehr. Es ist als ob ich dich schon eine Ewigkeit kenne, vielleicht ist das ja der erste Schritt zur Erinnerung.”, meinte sie und beendete den Satz mit einem leichten seufzen. Soul grinste. Er legte eine Hand auf ihren Kopf und streichelte durch ihr Haar. “Ganz bestimmt.” ~*~ “YAHOO! Black Star ist jetzt hier!”, verkündete der Blauhaarige mit einem spektakulären Auftritt. Maka beobachtete gespannt seine Ansage von ihrem Platz aus und spähte dabei einige Male zu ihren Banknachbar. Soul wirkte sichtlich unbeeindruckt. Wahrscheinlich kannte er derartige Aufführungen schon zur Genüge. Maka hingegen fand es eindrucksvoll. Zu ihrer linken saß Kid, welcher damit beschäftigt war die Reihenfolge seiner Bleistifte anzuordnen. Die Blonde erinnerte sich daran was Soul ihr Gestern erzählt hatte. Das waren vermutlich die erwähnten Zwangsstörungen. Doktor Stein hatte kein Problem mit seinem Getue, er ignorierte ihn einfach gekonnt und wartete darauf, dass er sich an seinen Platz setzte. Die Blonde hatte schon erwartete, dass er sein spitzes Seziermesser nach Black Star schleuderte, was glücklicherweise nicht der Fall war. Obwohl Maka die nächste Woche vom Unterricht befreit war, wollte sie unbedingt mitkommen. Mit hohen Erwartungen an sich selbst verfolgte sie das Unterrichtsgeschehen, verstand aber leider nur wenig davon was Stein erzählte. Soul hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Er hatte sichtlich wenig Lust jetzt etwas über Seelenkunde zu lernen. Seine Partnerin hingegen schrieb alles gewissenhaft auf, was sie jedoch noch mehr verwirrte. Seufzend ließ sie den Stift fallen und lehnte sich zurück. Ihr war sehr wohl aufgefallen, das alle in der Klasse sie anstarrten. Sie war Gesprächsthema Nummer eins an Shibusen, versuchte es aber zu ignorieren. Soul fand es unglaublich kooperativ von Maka sich auf das alles einzulassen, obwohl es sich für sie wie aus einem billigen Fantasyfilm anhören musste. Allerdings schien ihre Motivation langsam flöten zu gehen. “Der Unterricht ist für heute beendet. Bis Morgen lest ihr bitte Kapitel 145 - 155 und macht euch wichtige Notizen.”, verkündete Stein plötzlich und die Blonde atmete auf. Sofort machten sich alle Schüler aus dem Staub. “Wollen wir Heute vielleicht noch etwas unternehmen?”, fragte Patty und streckte demonstrativ die Arme in die Luft. Alle sahen Maka plötzlich an, als ob sie ihre Meinung als besonders wichtig empfanden. Es war ihr peinlich, denn wenn sie ehrlich war, hatte sie schon wieder von einigen die Namen vergessen. “Ä-Ähm, von mir aus gerne.”, antwortete sie nur mit einem aufgesetzten Lächeln. “Und was genau?”, fragte Tsubaki welche etwas hinter Black Star stand. Maka hatte keine Ahnung was man in Death City machen konnte, deshalb versuchte sie sich dezent hinter Soul zu verstecken, aber die Blicke blieben trotzdem an ihr kleben. “Wir könnten tanzen gehen!”, rief Patty erneut voller Freude. Das gefiel Maka - Patty war unbeschwert und sah sie nicht die ganze Zeit mit einem mitleidigen Blick an. So wie die Blonde das einschätzte, war sie etwas naiv, aber diese Art erfreute sie im Moment. “Was denn? Etwa ein Discobesuch?”, fragte Soul skeptisch, etwas besorgt um Maka. “Ich glaub ehrlich gesagt nicht, dass das eine gute Idee ist. Die laute Musik-” “Ich find die Idee super.”, rief Maka nun doch dazwischen. “Yay!” Froh darüber ihr Dickköpfchen durchgesetzt zu haben, jubelte die junge Blondine und fiel Maka um den Hals. “Ihr werdet sehen, das wird lustig.” Soul war es wirklich schleierhaft wie Maka ausgerechnet diesem Vorschlag zustimmen konnte. Vor gerade mal drei Tagen hatte sie ziemlich etwas auf den Deckel bekommen - so wie Back Star es ausdrückte - und nun hatte sie Lust auf laute Musik und grelles Licht? “Cool, dann schlage ich vor, wir treffen uns um 19 Uhr vor Kids Haus.”, schlug Black Star vor. “19 Uhr? Morgen ist Schule.”, bemerkte Soul kritisch. “Haha, sei doch keine Spaßbremse, schließlich haben wir erst zu dritten Stunde.” Schließlich willigte auch der Weißhaarige ein, obwohl es ihm immer noch nicht gefiel. “Schön, treffen wir uns um 19 Uhr vor Kids Haus.”, brummte er und verschränkte die Arme. Kapitel 4: Kapitel 4 - Unverhofft kommt oft ------------------------------------------- “Ich finde die Idee immer noch bescheuert. Du bräuchtest eher Ruhe, als laute Musik!”, meinte Soul verharrend auf seinem Stadtpunkt. Maka wollte nicht auf ihn hören. “Wenn ich hier nur rum sitze und nichts tue passiert aber auch nichts, darum lass uns doch lieber etwas unternehmen.”, widersprach sie. Soul verdrehte die Augen. Zumindest war sie schon wieder genau so Dickköpfig wie früher. Stur lief sie in ihr Zimmer und schloss dir Tür hinter sich. Zwar hatte sie heute Morgen schon rausbekommen wo sie ihre Klamotten gehortete hatte, allerdings würde sie jetzt noch mal alles durchsuchen - typisch Mädchen. Es war schon nach 18. 00 Uhr und auch Soul beschloss sich fertig zu machen. Wenn schon Disco, dann aber auch richtig; auch wenn ihm wirklich nicht nach tanzen war. Er kramte ein weißes Hemd raus und zog dazu eine Jeans an. Darüber würde er seine schwarze Lederjacke anziehen. Das Bad war jetzt seit über einer halben Stunde von Maka besetzt. Genervt hämmerte er gegen die Badzimmertür. “Ich bin ja gleich fertig!”, rief die Blondine. “Das will ich auch hoffen!”, gab Soul patzig zurück. Als sie endlich dir Tür öffnete, blieb ihm fast der Mund offen stehen. Sie hatte eine enge Jeans und ein rotes - verdammt enganliegendes - Top an. Das war eigentlich gar nicht ihr Kleidungsstil, aber Soul konnte sich auch nicht daran erinnern, jemals mit Maka ausgegangen zu sein. Außer für einen außerplanmäßigen Auftrag, aber das zählte nicht und sie hatte auch nicht so Figurbetonte Klamotten an. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie eindeutig mehr Kurven bekommen hatte. Zwar bei weitem nicht so viel wie Tsubaki oder Patty und Liz, aber mehr. Soul wurde knallrot als er sich dabei ertappte wie er sie anstarrte, vor allem was er bei ihr anstarrte. “Ä-Äh, cool.”, stammelte er und brachte seine Partnerin zum Grinsen. Wie peinlich er sich ihr gegenüber verhielt! Schnell lief er an ihr vorbei und knallte die Badezimmertür hinter sich zu. Verdutzt blinzelte sie einige Male, bis sie sich abwendete. Sie hatte doch gar nichts gesagt, trotzdem war er so verärgert? Seufzend lief sie zurück in ihr Zimmer und suchte nach einer Art Handtasche, aber alles was sie fand war ein Rucksack und eine Umhängetasche. “Habe ich wirklich keine Handtaschen?”, murmelte sie und kramte in ihren Schubladen. Alles was sie finden konnte, wirkte nicht wirklich Mädchenhaft. Lauter Bücher und Notizen - das Zimmer einer reinsten Streberin. Plötzlich stoppte sie, als sie eine Art Notizbuch fand. Sie konnte es kaum glauben, als sie ihren Namen las und darunter das Wort ‘Tagebuch’. Etwas besseres konnte ihr gar nicht passieren! “Maka, kommst du? Wir sind spät dran.”, rief Soul auf einmal. Lieber hätte sie jetzt in ihrem Tagebuch geblättert und mehr über sich erfahren, aber sie konnte jetzt auch schlecht absagen. Außerdem hatte Soul Recht: Sie waren wirklich spät dran. Seufzend legte sie das Buch auf ihr Bett und lief ins Wohnzimmer. “Entschuldige, da bin. Du siehst schick aus.”, bemerkte sie mit einem Lächeln und machte es für Soul noch schlimmer als es eh schon war. Er wendete sich ab und sagte nichts. Fragend zog sie eine Augenbraue hoch. “Ah, da seit ihr ja endlich. Wie könnt ihr uns hier warten lassen, eigentlich müssten alle sehnsüchtig auf mich warten.”, verkündete Black Star lauthals. Alle waren rausgeputzt und sahen super aus. Für Maka fühlte es sich an als würde sie mit ihrer ‘neuen’ und coolen Clique die Stadt unsicher machen. Immer wieder kreisten ihre Gedanken um das Tagebuch, welches sie gefunden hatte. Wenn sie sich nach dem lesen dieses Buches nicht erinnern konnte, dann wollte sie es aufgeben, schließlich stand dort ihr gesamtes Leben drin. Die Disco in die sie gingen, war sehr belebt. Death Citys beliebteste Bar, wie es die Blonde verstand. In einer kleinen Schlange mussten sie ca. 15 Minuten warten, bis sie endlich hinein durften. Man konnte einen Ausweis vorzeigen, welcher bestätigte das man Student der Shibusen war, womit man umsonst rein konnte. “Spitzenmäßiger Rabatt.”, lachte Patty und verstaute das Kärtchen wieder in ihrer Hosentasche. Während sie in Jeans und Top, ähnlich wie Maka erschien, kleidetet sich Liz in Rock und lässigen Shirt. Im inneren des Clubs war es sehr stickig und laut. Die Blonde wollte schon seit sie das Tagebuch gefunden hatte nicht mehr tanzen gehen, aber jetzt war sie davon überzeugt, hier keinen Spaß haben würde. Schnell hatte man die Übersicht verloren, so waren Soul und die anderen längst nicht mehr an ihrer Seite waren. Verlassen setzte sie sich an die Bar und beobachtete das Geschehen. Die Musik war super, aber Maka hatte dennoch keine Lust zu tanzen. Angestrengt suchte sie nach ihrem Partner, aber dadurch das sich alle bereits aneinanderdrängelten konnte man niemanden finden. Seufzend gab sie auf und drehte sich von der Tanzfläche weg, als sie plötzlich von jemanden angesprochen wurde. “Hallo Kleine.”, begrüßte sie jemand. Maka sah ihn kurz von der Seite an, wendete sich dann uninteressiert ab. Nicht das er nicht gut aussah, er war blond und gar nicht schlecht gebaut, aber sie mochte diese von sich überzeugte Art an ihm nicht. Black Star genügte ihr damit schon, aber der machte sie ja auch nicht so plump von der Seite an. “Warum sitzt du hier denn ganz allein? Möchtest du tanzen?”, versuchte er sie zu überreden, aber sie schüttelte den Kopf. “Nein, danke. Ich bin mit jemanden hier.”, antwortete sie. Die laute Musik machte es schwer sich zu unterhalten und genau das nutzte der Typ aus und rutschte näher an sie heran. “Achja? Wo ist er denn?”, fragte er spöttisch und streichelte auf einmal über ihren Arm. Schnell zog sie ihn weg und sah ihn zornig an. “Auf der Toilette!”, rief sie wütend. Es reichte anscheinend aus um de Jungen abzuschrecken, denn er zog sich langsam zurück, wenn auch mit angeknacksten Ego. Maka fühlte sich unwohl und wollte nach Hause, aber sie musste zumindest jemanden Bescheid sagen. Sie fragte sich wo Soul abgeblieben war. Sie beschloss wirklich mal auf den Toiletten nachzusehen, doch auch da war es viel zu eng. Die Leute tummelten sich dort fast noch mehr als auf der Tanzfläche, es stank fürchterlich nach Rauch und Alkohol. Auf einmal ging das Licht im Club aus und ein Schrei ertönte. Gerade als sich die Blonde umdrehen wollte, wurde sie auch schon von hinten angerempelt und geschuppst. Niemand nahm auf jemanden Rücksicht und alles drängelte sich. Die Schreie vermehrten sich und wurden lauter. “Feuer!”, riefen plötzlich welche und eine Massenpanik entstand in dem überfüllten Raum. Leute landeten am Boden und wurden niedergetrampelt. Maka hatte große Mühe auf den Beinen zu bleiben, jeder schob sie in eine andere Richtung, bis sie plötzlich an eine Wand gedrückt wurde. Bis jetzt hatte sie noch nichts von dem Feuer gesehen. Sie hatte eigentlich gedacht dieser Gestank von Rauch würde von Zigaretten kommen. Man konnte nichts mehr sehen, es war alles dunkel und alles was man vernahm waren panische Schreie von weiter vorne. Maka wusste nicht was sie tun sollte, trotzdem verfiel sie nicht wie der ganze Rest in Panik. Sie bekam plötzlich Angst um ihre Freunde, welche weiter vorne sein mussten. Sie beschloss sich jetzt doch weiter vor zu kämpfen, obwohl dort der Rauch dichter wurde. Plötzlich stolperte sie über jemanden der am Boden lag. Ein junges Mädchen war hingefallen und klammerte sich jetzt angsterfüllt an Maka. “Hey, steh auf!”, forderte sie und zog sie mit sich wieder hoch. Langsam wurde es leerer und man konnte sich wieder bewegen, aber man konnte immer noch nichts sehen. Darum erkannte Maka das Mädchen auch nicht richtig. Da das Mädchen weinte und nichts weiter tat, beschloss Maka ihr zu helfen. Sie ließ nicht ihre Hand los und zerrte sie mit sich, wo sie den Ausgang vermutete. Immer wieder kamen nun Ansagen, wahrscheinlich von den Clubbesitzern, welche daraufhin wiesen den Raum sofort zu verlassen. Was für eine tolle Ansage! Das konnte man sich auch alleine denken, wenn der Raum in Flammen stand. Die Blonde konnte es nicht fassen. Da versuchte man kooperativ zu sein und geht auf den Vorschlag ein, heute tanzen zu gehen und schon passiert etwas. Maka konnte das Feuer jetzt sehen, es versperrte glücklicherweise nicht den Ausgang und alle konnten rausgehen. Allerdings konnte man durch die hellen Flammen nun sehen, wie viele Menschen immer noch im Raum waren. Einige lagen am Boden, ähnlich wie das Mädchen, welches Maka aufgesammelt hatte. Diese hatte sich von der Blonden bereits gelöst und war raus gerannt. “Maka!”, rief Soul plötzlich ihren Namen und fasste ihre Schultern kurz vor dem Ausgang. “Ein Glück bist du hier. Geh sofort raus, da stehen die anderen.”, erklärte er ihr schnell und lief zurück. “Soul! Was machst du denn? Komm da raus!”, schrie Maka besorgt, als sie sah wie er wieder rein ging um den anderen Leuten zu helfen die am Boden lagen. Doch ehe sie reagieren konnte, packte Tsubaki sie am Arm und zerrte sie aus den Flammen. “Maka-chan, komm da raus!”, sagte sie laut, weil die Menschen um sie herum immer noch panisch umher kreischten. “Aber Soul, er-” “Black Star und Kid sind bei ihm. Sie packen das schon.”, sagte Liz und half Tsubaki nun dabei Maka zurück zuhalten. Maka hatte schließlich keine Ahnung wie stark die Jungs waren, es war völlig verständlich das sie sich Sorgen machte. Plötzlich stürzten einige Balken in sich zusammen und der Ausgang wurde fast versperrt. Maka schrie auf und bekam Angst um die Jungs. Schnell riss sie sich los, bevor Tsubaki und Liz reagieren konnten und lief zurück ins Gebäude. “Soul! Kommt raus, das Gebäude stürzt ein!”, rief sie panisch. Die Flammen wurden dichter und versperrten die Sicht. Endlich konnte man Feuerwehrsirenen hören und die Blonde atmete ein klein wenig erleichtert aus. Von nun an ging alles ziemlich schnell. Die Feuerwehr evakuierte alle übrig gebliebenen aus dem Feuer, wobei Soul und die anderen halfen, während das Feuer schon gelöscht wurde. Deutlich zu spät gingen nun auch die Feuermelder an und von der Decke schüttete das Wasser herunter. “Maka, was machst du denn immer noch hier drin?”, fragte Soul und wischte sich mit seinem Ärmel übers Gesicht. “Los komm schon, raus mit dir.” Er übte einen leichten Druck auf sie aus und schob sie Richtung Ausgang, als sie ihn plötzlich stoppte. Durch die Nässe wurde sein weißes Hemd durchsichtig und man konnte die Narbe, die sich über seinen gesamten Oberkörper zeichnete, deutlich erkennen. Maka legte eine Hand an ihren Mund und riss erschrocken die Augen auf. Hastig begann sie damit sein Hemd aufzuknöpfen und atmete plötzlich schwerer bei dem Anblick der sich ihr bot. “Diese Narbe…”, murmelte sie. Soul sah sie verwirrt an und fasste ihre Schulter, weil er befürchtete das sie jeden Moment nach hinten fiel. Ihr Gesicht war Kreidbleich und ihre Augen suchten einen Punkt zum anvisieren. “Das war meine Schuld!”, rief sie aufgebracht. Kapitel 5: Kapitel 5 - Man soll den Abend nicht vor dem Morgen loben -------------------------------------------------------------------- Danke für den Kommentar YagamiTaichi. ^^ Freut mich sehr das dir die FF gefällt. :D Vielen Dank. ^-^ “Maka, was redest du da?”, fragte Soul verwirrt von ihren Worten. Konnte es sein, dass sie sich durch den Anblick der Narbe an etwas erinnern konnte? Sollte das wahr sein, dann würde Soul dem Schicksal dafür wohlmöglich Danke sagen! Die Feuerwehrleute drängten sich plötzlich zwischen die Beiden und schoben sie nach draußen. Dabei wurden sie in unterschiedliche Richtungen gezerrt, obwohl Soul es mit heftiger Gegenwehr verhindern wollte. “Hey loslassen!”, knurrte er und wollte sich zu Maka kämpfen. Während sie in die Menschenmenge geschoben wurde, schafften sie Soul zu einem der Krankenwagen, welche zahlreich angerückt waren, um Verletzte zu versorgen. Zwar hatte er keine auffälligen, äußerlichen Verletzungen, trotzdem wurde er wegen Vorsichtsmassnahmen, genau wie Black Star und Kid, untersucht. “Mir geht’s blendend! Kann ich jetzt zu meiner Freundin?”, fragte er in bedrohlicher Stimmlage. Eine Schwester war dabei seinen Blutdruck zu überprüfen. Sie schenke Soul einen entschuldigenden Blick und nahm ihm das Gerät vom Arm ab. “Sie haben es gleich hinter sich.”, murmelte sie. Obwohl der Weißhaarige keinen Nerv für diesen Mist hatte, tat ihm die junge Frau irgendwie Leid. So gut wie Jeder beschwerte sich über ihre langsame Arbeit, dabei wollte sie nur helfen - oder besser gesagt sie musste. Stöhnend ließ er den Kopf in den Nacken fallen und wartete ab, wenn auch zapplig. Sein rechtes Bein wippte auf und ab. Wozu dieses Affentheater, wenn es ihm doch gut ging? Es war möglich das Maka sich an etwas erinnern konnte und er musste hier rum sitzen. “Maka-chan, da bist du ja.”, bemerkte Tsubaki erleichtert und lächelte. Die Blonde sah sie mit großen Augen an. “Tsubaki-chan.” , murmelte sie. Auch Liz und Patty erschienen hinter der Schwarzhaarigen. Langsam verkleinerten sich die Menschenmassen und der Platz wurde übersichtlicher. Das Feuer wurde schon nach wenige Minuten unter Kontrolle gebracht und war nun vollständig gelöscht. Die Clubbesitzer entschuldigten sich bei den übrig gebliebenen Menschen und sprachen mit den Beamten. “Wo bleiben Kid-kun und die anderen nur? Ich will nach Hause. Es ist kalt und Morgen ist Schule…”, sagte Liz ungeduldig. Patty hing an ihrem linken Arm und war bereits dabei einzuschlafen. Tsubaki stellte sich auf die Zehenspitzen und versuchte einen Blick auf die Krankenwagen und die abgesperrte Zone zu erhaschen, aber dafür tummelten sich immer noch zu viele Menschen um sie herum. “Liz! Patty!”, hörte man Kid Stimme auf einmal rufen. “Wir sind hier.” Mit einer schnellen Handbewegung winkte er die Schwestern zu sich rüber. Die jüngere Thompson war nun wieder völlig munter. “Kid-kun!”, rief sie erfreut. Auch Soul und Black Star wurden endlich entlassen und kehrten zu den anderen zurück. Schnell suchte Soul Makas Blick doch sie schaute starr zu Boden. “Alles okay?”, fragte er besorgt und legte eine Hand an ihre Wange. “Ich will nach Hause.”, murmelte sie. Er nickte und verabschiedete sich von den anderen. Sie schauten ihnen noch kurz hinter her bevor sie sich selbst auf den Weg machten. Es war schon spät, bereits nach 2 Uhr Morgens und es wurde Zeit schlafen zu gehen. Soul war sich unsicher ob er Maka auf den Vorfall ansprechen sollte, weil sie nichts weiter sagte, was er beunruhigend fand. Schweigend liefen Beide nebeneinander her, bis sie endlich die Wohnung erreicht hatten. Die Blonde sagte kein Wort, nicht einmal ‘Gute Nacht’ wünschte sie Soul - sie lief einfach in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Der Junge musste seufzen. Den Hoffnungsschimmer bildete sich Soul wohl nur ein. Die Nacht verging schnell - viel zu schnell. Als der Wecker im Haus klingelte wollte niemand so recht die Augen auf machen und erst Recht nicht aufstehen. Gähnend rieb sich Soul die Augen als er sich an den Küchentisch setzte. Die Nacht war wirklich schlimm. Erst der Unfall in diesem verdammten Tanzclub und dann bekam er wegen Maka kein Auge zu. Das war schon die zweite schlaflose Nacht die Maka ihm bescherte. Sie selbst verspürte immer noch nicht den Drang mit Soul zu reden. Im Gegenteil, sie schien ihm sogar aus dem Weg zu gehen. Sie wollte nicht Frühstücken und blieb in ihrem Zimmer. Ob sie heute mit zur Schule kam, wusste er auch nicht. “Nyah, Guten Morgen, Soul-kun.”, begrüßte Blair ihn und sprang in Katzengestalt auf den Küchentisch. Wenigstens eine hielt es für nötig ihn zu begrüßen. “Morgen Blair.”, antwortete er und schob seinen Toast beiseite. Er hatte einfach keinen Appetit. Das Kätzchen betrachtete blinzelnd den Teller. “Keinen Hunger?”, fragte sie lächelnd. Er schüttelte den Kopf. “Ist es Maka-chan?” “Hm? Wie kommst du darauf?”, wollte er wissen. “Immer wenn Maka-chan Sorgen hat, sitzt Soul-kun nur seufzend da.”, erklärte sie ihm kichernd und ließ ihn damit erröten. “Das stimmt doch gar nicht!”, protestierte er und stand auf um dem Gespräch zu entgehen. Er räusperte sich und klopfte dann an Makas Zimmertür. “Kann ich reinkommen?”, fragte er. “Ja.”, bekam er als knappe Antwort. Maka saß zusammengekauert auf dem Bett und starrte aus dem Fenster. Soul wusste, dass sie das immer tat wenn sie Sorgen hatte. Neben ihr lag ihr Tagebuch. Er kannte er, weil sie es ein mal im Wohnzimmer liegen gelassen hatte. Damals hätte er fast hingesehen, aber er konnte der Versuchung glücklicherweise widerstehen. Es fühlte sich fast wie ein Verrat an und er wollte seine Partnerin keineswegs hintergehen. Eigentlich war es doch super, dass sie es gefunden hatte, vielleicht half es ja dabei ihren Erinnerungen auf die Sprünge zu helfen. Ihr Blick ließ jedoch anderes erahnen. “Kommst du mit in die Schule?”. fragte er doch sie schüttelte den Kopf. “Nein.” Langsam wurde Soul wütend. Maka sollte endlich den Mund aufmachen, wenn sie etwas beschäftigte. Dieser Sturkopf verhielt sich schon wieder ganz wir früher! “Maka…”, murmelte er bedrohlich leise und sie schenkte ihm endlich Aufmerksamkeit. “Was ist los mit dir? Gestern noch dachte ich alles kommt wieder in Ordnung und jetzt sitzt du da und redest nicht mehr mit mir? Kannst du mir mal sagen, was dein Problem ist?” Eingeschüchtert durch seine harschen Worte, wusste die Blonde nicht genau was sie antworten sollte. “I-Ich erinnere mich.”, sagte sie plötzlich. “Was?!” Überrascht über diese Aussage setzte er sich neben sie. “Das ist doch wunderbar, du melancholischer Trauerkloß! Was sitzt du hier im Dunkeln rum? Das ist doch spitze!” Völlig euphorisch reagierte Soul auf ihre Aussage, als sie ihn plötzlich mit einem entschuldigenden Blick stoppte. “N-Nein, ich erinnere mich nur an eine Sache. Eine Sache…”, erklärte sie ihm ruhig. Ihre Stimme zitterte, fast als ob sie weinen müsste. “Du meinst die Narbe?”, fragte er. Schlimmer noch als die Tatsache, dass sie sich doch nicht an alles erinnern konnte, war ihr trauriger Blick. Es fehlte nicht viel und Soul hätte sie in seine Arme geschlossen. Er schluckte. “Ich hab nur dieses eine Bild im Kopf.”, schluchzte sie. “Alles ist voller Blut! Dein Blut! Es fühlt sich so furchtbar an, dass ich mich am liebsten an nichts mehr erinnern möchte! Ich bin Schuld, dass du so schlimm verletzt wurdest. Vielleicht ist es für dich auch besser, wenn ich mich nicht erinnere!” Sie vergrub ihr Gesicht in ihre Händen und fing an zu weinen. Soul war so erschrocken, dass er nicht wusste was er sagen oder tun sollte. Ohne drüber nachzudenken legte er plötzlich seine Arme um sie und drückte sie an sich. “Maka, sag so was nicht.”, flüsterte er in ihr Ohr. “Es tut mir so Leid. Ich wollte dir nicht wehtun.” Er packte sie an den Schultern und sah ihr tief in die Augen. “Maka! Du tust fast so als ob du mir den Schwerthieb verpasst hättest. Es war NICHT deine Schuld! Es war meine freie Entscheidung und ich wollte dich beschützen.”, erklärte er ihr. Sie musste erneut schluchzen. “Ich sehe nichts weiter als dich, wie du am Boden liegst und ich hab verdammte Angst davor noch mehr solcher Bilder zu sehen.” Soul spürte wie sie in seinen Armen zitterte. “Hab keine Angst davor. Zwischen uns… gab es ja schließlich nicht nur schlechte Momente.” Der Weißhaarige spürte wie sein Gesicht anfing glühen, er wurde plötzlich rot - wie uncool! Maka löste sich von ihm und wischte sich die Tränen aus den Augen. “Erzähl mir davon.”, bat sie. “Ä-Ähm… Wir haben zum Beispiel oft zusammen Basketball gespielt u-und wir haben zusammen getanzt.” Krampfhaft versuchte er nicht rot dabei zu werden, was ihm leider nicht gelang. Maka entwich plötzlich kein kleiner Lacher. “Ich kann Basketball spielen? Und tanzen?” “Das hab ich nicht gesagt.”, antwortete er und Maka musste erneut lachen. Er versuchte seine Verlegenheit mit einem typischen Grinsen zu überspielen, aber er musste der Tatsache ins Auge blicken: Er hatte sich in Maka verliebt. Auch Soul ließ die Schule heute sausen. Er wollte bei seiner Meisterin sein. Eine Weile blieben sie noch auf Makas Bett sitzen und er erzählte ihr davon was sie alles erlebt hatten, diesmal jede Einzelheit. Die Blonde hörte ihm fasziniert zu, doch manches hörte sie einfach zu unwirklich an. Zum Beispiel der kleine Teufel und wie Maka ihn gerettet hatte. “Ich weiß nicht wie du das geschafft hast, aber du warst plötzlich da. Kurz bevor das schwarze Blut uns verschlingen konnte, hast du deine Arme um mich gelegt und dann kann ich mich nur noch an ein helles Licht und eine angenehme Wärme erinnern.”, erzählte er ihr. Maka lächelte. “Es war wirklich nicht alles schlecht.”, meinte sie und sah ihm in die Augen. Er erwiderte ihr Lächeln. Es war bereits Mittags und langsam bekamen Beide wirklich Hunger, schließlich hatten sie das Frühstück ausfallen lassen. “Wie wär’s wenn ich uns etwas zu Essen mache?”, fragte Maka. Ihr Partner grinste kurz. “Da wirst du kein Glück haben, der Kühlschrank ist leer.”, antwortete er. “Dann gehen wir am beste einkaufen.” Soul stöhnte und ließ den Kopf hängen. Er hasste es einkaufen zu gehen. Maka kaufte immer viel mehr als sie überhaupt brauchten. Aber er hatte keine Wahl, wenn er heute noch etwas im Magen haben wollte. Widerwillig stand er auf und wartete auf die Blonde. “Schön, gehen wir halt einkaufen. Hoffentlich begegnen wir nicht Doktor Stein, dann können wir uns warm anziehen, warum wir nicht zu seinem Unterricht erscheinen.” Maka kicherte. “Du vielleicht. Ich bin ja freigestellt.” Kapitel 6: Kapitel 6 - Die Hoffnung stirbt zuletzt -------------------------------------------------- “Maka! Was kaufst du denn noch alles? Das passt doch niemals in unseren Kühlschrank.” Genervt beobachtete Soul wie Maka ein Lebensmittel nach dem anderen in dem Einkaufswagen verstaute. Dabei ließen sie so gut wie keine Abteilung des Ladens aus. Typisch Mädchen halt. “Was hast du denn gegen Magerquark einzuwenden?”, fragte sie und zog dabei fragend eine Augenbraue hoch. Er zuckte mit den Schultern. “Gar nichts. Aber ich räume das sicher nicht ein!” Die Blonde lächelte zufrieden und packte den Quark in den Einkaufswagen. “Vielleicht kann ich uns ja etwas backen.” Soul musste grinsen. So weit er sich erinnern konnte, hatte Maka bis jetzt nur einmal gebacken. Einen Kürbiskuchen um Blair eine kleine Freude zu machen. Das war kurz nach der großen Prüfung, welche Maka mit 100 Punkten und Platz 1 absolvierte. Soul hatte nicht gerade eine Glanzleistung abgelegt, aber immerhin aus seinem Fehler gelernt - Spickzettel noch unfälliger einzusetzen! Seitdem hatte ihn Maka jedoch auch immer zum lernen gezwungen, wenn ein Test anstand. In dem Moment zwar irre nervig, aber schließlich hatte es sich doch gelohnt. Bedankt hatte er sich aber nie bei ihr. Endlich war Maka der Meinung alles ‘wichtige’ besorgt zu haben, also konnten sie sich auf den Weg nach Hause machen. Plötzlich blieb Souls Blick an etwas hängen. Die Blonde blieb stehen und folgte seinem Blick um heraus zu finden was ihn so faszinierte. Doch selbst als sie das gleiche wie er anfixierte, wurde sie nicht schlau aus dieser Faszination. Es war eine Anzeigetafel für Evente die demnächst in Death City stattfanden. Maka hatte ehrlich gesagt, seitdem Vorfall in dem Tanzclub keine große Lust darauf wegzugehen. “Was starrst du denn so an?”, fragte sie neugierig. Soul hob einen Finger und richtete ihn auf ein Plakat. Darauf konnte man ein berühmten Pianisten an seinem Klavier sehen, sowie ein Datum und die Uhrzeit. Maka verstand immer noch nicht recht was meinte. “Das ich nicht darauf gekommen bin!”, rief er plötzlich und betrachtete seine Partnerin mit einem breiten Grinsen. Als er auch noch anfing laut zu lachen, musste Maka auch etwas kichern. “Wirst du jetzt verrückt?”, fragte sie amüsiert. Ohne darauf zu antworten nahm er ihre Hand und rannte mit ihr los. Zwar wusste sie nicht was er vor hatte, aber sie ließ es einfach auf sich zukommen. Was er auch vorhatte, sie vertraute ihm. Zwar war es etwas schwer mit den Einkaufstüten zu rennen, aber sie kamen dennoch an. “Äh? Die Akademie?” “Das ist der einzige Ort den ich kenne.”, murmelte Soul etwas außer Puste. “Ich verstehe nicht was du meinst?” “Gleich wirst du es sehen.”, antworte er mit einem warmen Lächeln. Er schien sich seiner Sache sehr sicher zu sein, also ging sie sich darauf ein. Er führte sie durch die Gänge der Schule, bis sie vor einer Tür stehen blieben. Kurz schaute sich Soul um, ob jemand außer ihnen in den Fluren war. “Es ist noch Unterricht, das heißt uns müsste niemand stören.”, sagte Soul und öffnete vorsichtig die Tür. Maka stockte nach diesem Satz etwas und zog eine Augenbraue hoch. Die Tatsache, dass sie gerade einen kleinen dunklen Raum betraten und Soul nicht gestört werden wollte ließ sie erröten. Natürlich würde Soul nichts machen, davon war sie überzeugt, obwohl sie ihn ja eigentlich kaum kannte, allerdings ging ihre Fantasie mit ihr durch. “Kommst du?”, fragte er und bat ihr eine Hand. “Ä-Äh! Klar.”, antworte sie etwas piepsig und fühlte sich ertappt. Als Soul die Tür hinter ihnen schloss und das Licht anknipste, verstand Maka langsam was er vorhatte. Es war eine Art Kammer mit vielen Instrumenten und mittendrin ein großes Klavier. Sie sah ihn fragend an und er nickte, als ob er ihre Frage verstand, ohne das sie ausgesprochen wurde. “Ich habe dir mal etwas vorgespielt und du hast gesagt es hat dir gefallen.”, murmelte er. Maka konnte schwören einen rosigen Schimmer auf seinen Wangen zu sehen, allerdings konnte man nichts genaues bei dieser Beleuchtung sagen. Sie fand es süß, dass er diesen Satz - fast stolz könnte man sagen - aussprach. Er setzte sich, legte seine Hände auf die Tastatur und einen Fuß auf das Pedalwerk. Mit einem Lächeln lockte er seine Partnerin näher heran. Neugierig betrachtete sie das alte Instrument und wartete gespannt darauf, dass Soul anfing zu spielen. Es schien fast als hätte er Hemmungen. “Ich wusste gar nicht, dass du Klavier spielen kannst?”, sagte sie, “Naja, wie auch…” Sie stieß einen kleinen Seufzer aus und setzte sich neben ihn. “Aber dafür muss man doch sicher viel üben und bei uns steht gar kein Klavier, oder hab ich ein Zimmer übersehen?”, fragte sie. Souls Blick wanderte zur ihr. Er schüttelte den Kopf. Er hatte nie mit ihr über seine Familie gesprochen. Weder über seine Eltern noch über Wes, seinen großen Bruder - das Naturtalent. Sie hatte einmal danach gefragt, noch ziemlich zu Anfang als sie Partner wurden, aber Soul hatte abgeblockt. Seitdem hat sie nicht weiter nachgefragt. Entweder hatte sie das Interesse daran verloren oder sie wollte ihm die Zeit geben, die er brauchte, damit er es von alleine erzählte. Soul wusste, dass Maka manchmal etwas unsicher war, was sein Vertrauen zu ihr anging. Natürlich vertraute er ihr - mehr als jedem anderen! Allerdings konnte er das nicht so offen zeigen. Einem Menschen zu Vertrauen macht verwundbar und für niemand anderen wollte Soul so stark sein, wie für Maka. “Nein, hast du nicht.”, sagte er, “Ich hab es nur aufgegeben.” Die Blonde sah ihn verwirrt an, ließ es aber gut sein, denn Souls Blick sprach Bände. Er legte seine Finger wieder auf die Tasten und setzte zu einem Ton an, gefolgt von weiteren. Das Lied war zuerst recht eigenartig, es klang kalt und Maka bekam eine Gänsehaut. Trotzdem fand sie es großartig, allein wie Soul sich seinen Gefühlen hingab gefiel ihr. Das war das erste Mal das sie ihn so sah - zumindest seit dem Vorfall. Plötzlich richtete er seinen Blick zu ihr. Er sah sie ernst an und spielte dabei weiter. Das Lied veränderte sich. Hohe Töne mischten sich mit tiefen und ließen es feiner werden. Die Melodie wurde wärmer. Maka musste plötzlich an die Geschichte vom hässlichen Entlein denken. Mit der Zeit wurde es immer schöner, genau wie Souls Lied. Die Blonde kannte es nicht und fragte sich ob es Soul selbstgeschrieben hatte. Er war wirklich ein fantastischer Pianist. Die Musik half Maka tatsächlich, denn für einen Moment war sie wieder völlig klar und sah Soul vor sich wie er spielte. Sie lächelte. Er spielte nur für sie. Das Lied endete. Souls Hände ruhten noch eine kleine Weile auf der Tastatur. Er ahnte, dass sich bei Maka nichts geändert hatte und spähte vorsichtig zur Seite. Er erschrak als er eine Träne bei ihr sah. “Spiel bitte weiter.”, bat sie, “Nur noch ein bisschen.” Der Weißhaarige wusste nicht genau was er davon halten sollte. Klappte es etwa? Konnte sie sich an etwas erinnern? Sofort ging er ihrer Bitte nach und begann mit einem weiteren Stück. Er wollte seine ganze Liebe in dieses Lied reinbringen und Maka konnte es spüren. Sie konnte seine Liebe spüren. Der zu gehangene Vorhang fiel plötzlich vor Makas Augen. Schon die ganze Zeit über spürte sie, dass da etwas in ihrem Kopf war; eine Art Kammer, ganz ähnlich wie dieser Raum, welchen sie betreten wollte, es aber nicht konnte. Ihr fehlte der Schlüssel dazu. Sie konnte tun was sie wollte, alleine hatte die Suche danach keinen Sinn, doch als Soul anfing ihr dabei zu helfen, wurde es leichter. Eine große Last war von ihren Schultern genommen und zusammen mit Soul konnte sie die Tür endlich öffnen. Dahinter verbargen sich alte Gefühle und Bilder, welche langsam zurück kamen. “Soul!”, rief sie und unterbrach sein Stück. Er sah zu ihr hoch und beobachte wie sie aufsprang. Sie stemmte die Hände in die Hüften und schenkte ihm einen wütenden Blick. “So oft hab ich dich angebettelt mir etwas vorzuspielen! Ich musste also erst im Krankenhaus dafür liegen und mein Gedächtnis verlieren, ja?!”, rief sie und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als ihr nun auch noch die Tränen runterkullerten, stand auch Soul auf. Langsam näherte er sich ihr, als er sie denn schnell in seine Arme schloss. “Endlich hab ich meine Maka wieder.”, murmelte er und schmiegte sich an sie. Die Blonde erwiderte seine Umarmung. “Danke.”, flüsterte sie in sein Ohr. “Für was denn?”, fragte er und löste sich aus der Umarmung um ihr in die Augen sehen zu können. Die Beiden setzten sich wieder auf die kleine Bank. “Ohne dich würde ich immer noch im dunkeln tappen.”, meinte sie. Ihr Gegenüber schüttelte den Kopf. “Du erinnerst dich wirklich? Das ist fantastisch.” Soul wusste gar nicht was er sagen sollte, er freute sich zu sehr um einen klaren Gedanken fassen zu können. Er ließ den Kopf in den Nacken fallen. “Wie fühlst du dich? Erinnerst du dich an de letzten Tagen?”, fragte er aufgeregt. Die Blonde lachte. “Nicht nur an die.”, antwortete sie. “Die letzten Tagen kommen mir vor wie ein Puzzelteil und endlich hab ich die Lücke dafür gefunden. Jetzt passt wieder alles zusammen.” Beide seufzten und fingen an zu lachen. Im Nachhinein ging das alles ziemlich schnell, aber jede Minute kamen Soul vor wie Stunden. Diese Angst, dass sich Maka nie mehr erinnern könnte, nagte an ihm und war nun endlich verschwunden. “Es tut mir so Leid. Ich hätte dich vor dieser Hexe beschützen müssen!” “Es war nicht deine Schuld, ich hätte einfach besser aufpassen müssen.”, sagte Maka mit einem warmen Lächeln im Gesicht. “Doch, es war meine Schu-” Ehe er aussprechen konnte, unterbrach ihn seine Partnerin. “Nein!” Es war nicht energisch, es sollte Soul nur nicht aussprechen lassen. Denn sie gab ihm keine Schuld. Er hatte doch gar keine. Er ließ es gut sein und schenkte ihr ebenfalls ein Lächeln. “Uh, irgendwie hab ich Kopfschmerzen.”, meinte Maka und fasste sich an die Stirn. Soul stand auf, zog die Blonde dabei gleich mit hoch. “Lass uns lieber zu Doktor Stein gehen. Danach können wir ja zu den anderen gehen. Die werden sich sicher auch freuen!”, schlug er vor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)