Nur mit dir von mathi (Lucius x Harry) ================================================================================ Kapitel 16: Zussammenbruch -------------------------- Huhu, da bin ich wieder^^ das nächste kapitel ist wieder online :) ich bin selber erstaunt, dass ich in dieser Woche gleich drei kapitel hochgeladen habe :D ich hoffe euch gefällt auch dieses und erschlagt mich nicht *sich duckt* ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir, wie immer eure meinungen mitteilt :D mathi ------------------------------------------------------------- Zusammenbruch Es war ein knappes Vierteljahr vergangen und Harry ging es zunehmend schlechter. Tag für Tag wurde er stiller, zurückgezogener. Bis er am Ende gar nicht mehr wirklich sprach. Er ging nicht raus und quälte sich zu jeder Unterrichtsstunde. Das einzige worauf er wirklich einen Sinn fand, war die Musik. Er zog sich in das einzige Musikzimmer zurück und man konnte stundenlang das Klavier in diesem Raum hören. Keiner traute sich hinein, wollten sie die Musik nicht verklingen lassen. Harry war anfangs ziemlich erstaunt gewesen, als er gemerkt hatte, dass er sich so leicht tat mit dem Klavierspielen. Er hatte schon am Anfang stundenlang geübt und hatte sich nicht anderweitig beschäftigt. Er verschanzte sich gleich nach den Hausaufgaben in das Zimmer mit dem Klavier und übte. Er wusste nie wie lang er übte, jedoch als er das Zimmer verließ war er todmüde und wollte nichts sehnlicher als ins Bett. Doch da überkam ihn die Einsamkeit wieder und er schlief nur sehr schlecht ein. Wenn er es tat hatte er Alpträume. Wachte er mitten in der Nacht auf, da die Träume zu schlimm wurden, stand er auf, setzte sich an die Fensterbank. Sein Sehnsucht wurde immer größer, er wusste nicht wie er damit umgehen sollte. Er hatte bis jetzt nicht den Kamin benutzt, da er es nicht ertragen konnte Lucius zu sehen, ihn aber nicht berühren zu können. Er wusste er hätte es tun sollen, er wusste auch, dass sein Geliebter ihn immer wieder versuchte zu erreichen. Per Eule, den Kamin selbst oder indem er mit Draco redete. Der junge Malfoy sollte ihm dann ausrichten, dass er sich doch melden sollte. Aber er konnte nicht. Zu schwer war es, sich wieder zu verabschieden. Den Schmerz darüber zu fühlen, die Einsamkeit zu erleben. Die Kälte die einem empor kroch, weil man wusste er würde nicht so schnell wieder kommen. Das große Bett allein zu bewohnen, ohne wärmende Person. Weinen wollte er nicht und würde er auch nie tun. Auch wenn der Drang da war, er konnte es gar nicht mehr. Er schimpfte auch immer mehr mit sich. Dass er so ein Schwächling geworden war. Dass er sich so an eine Person klammerte. Das er früher auch nicht so gewesen war, wie er es jetzt geworden war. Seine Freunde machten sich zunehmend Sorgen um ihn, er wusste das. Versuchte es mit einem Lächeln zu überspielen. Doch das gelang ihm nicht immer. Besonders Hermine konnte er nichts vormachen. Oft kam sie zu ihm, versuchte mit ihm zu reden. Doch er sprach nicht. Er wollte nicht reden. Allein der Gedanke an Lucius machte ihn wahnsinnig. Er wollte so sehr seine Ozeane die er als Augen benannte wiedersehen. Die starken Arme die ihn immer hielten, wieder spüren. Dessen Geruch wieder riechen. Die Küsse wieder schmecken. Er wollte Lucius wieder bei sich haben, ihn nie wieder für so lange Zeit vermissen müssen. Doch das ging nicht. Dass wusste er selber. Jedoch konnte er damit nicht umgehen. Er wollte nicht allein sein. Nicht mehr. Nicht so wie seine ersten elf Lebensjahre. Die er in einem Schrank verbringen durfte, ohne Freunde und Familie die ihn mochten. Nicht wieder so allein, als er Cedrics Tod mit ansehen musste, dann auch noch der Tod seines Paten. Sirius... Seine erste wirklich Bezugsperson. Ein Mann, welchen er schon als Ersatzvater sah. Mit dem er frei sprechen konnte, ohne dabei Gefahr zulaufen verraten zu werden. Auch wer hatte ihn allein gelassen. Als er ermordet wurde. Er konnte ihm nicht böse sein. Hatte er es doch auch nicht gerade leicht in seinem Leben. Vielleicht würde er bei Lily und James besser aufgehoben sein, als bei deren Ziehsohn, mit welchem er sich herumschlagen musste. Solche Gedanken spukten ihm nach einem Alptraum in seinem Geist. Er wollte sich schon meist selbst dafür bestrafen, indem er wie Dobby seinen Kopf gegen irgendetwas hartes schlug. Doch auch das konnte er nicht. Er konnte sich nicht verletzten. Er war ja so feige. Höhnische Gedankengänge beherrschten ihn über sich selbst. Er verachtete sich selbst weil er so schwach war. Sich so mitziehen ließ. Seine Sehnsucht nicht bei Seite schieben konnte um sich mit dem Schulalltag zu befassen, mit seinen Freunden rumzuhängen. Das einzige was ihn von Lucius Malfoy ablenkte war die Musik. Es war kein Fehler gewesen sich dieses Fach ausgewählt zu haben. Es lenkte ihn ab und beherrschte ihn für einige Zeit. Es war etwas beruhigendes, etwas tröstendes. Etwas, was seine Freunde ihm nicht geben konnten. Er ließ so seine Stimmung freien Lauf und ließ seine Finger über die Tasten des Klaviers gleiten. Der erste Ton und sein Kopf war klar. Sein Kopf war wie leer gefegt. Keine Sehnsucht, kein Drang sich über sich selbst aufzuregen. Er fühlte sich frei, leicht von Sorgen und keine negativen Gedanken mehr. Gerade war er wieder in dem Musikzimmer. Es gab wenige die das Fach belegt hatten. Also kam es dazu dass es meist nur eine Klasse am Tag war. Harry hatte es schon in Erfahrung gebracht, wann diese Stunden stattfanden. Er hatte sich nach dem Unterricht dort sofort verschanzt und übte. Sein Lehrer war höchst zufrieden damit und erlaubte ihm noch mehr zu lernen. Mit höherem sich zubefassen. Und er tat es gern. Denn die Musik war für ihn ein Teil geworden, den er nicht mehr missen wollte. Wieder ließ er langsam seine Finger über die Tasten fahren. Er kannte einige Stücke und Kompositionen auswendig. Er spielte diese gern und sie passten doch so gut zu seiner Stimmung. Er wusste, er war schon wieder ziemlich lange hier im Raum und spielte. Er war so vertieft darin, dass er nicht gemerkt hatte das sich jemand hereingeschlichen hatte. Eine braune Lockenbracht setzte sich auf das Fensterbrett welches ganz hinten lag. Sie hörte still zu, bis der letzte Ton verklungen war, erst dann stand sie leise wieder auf. Beobachtete ihn besorgt, wie er so zusammengesunken auf dem Sitz vor dem Klavier saß und traurig aufseufzte. „Harry?“ wurde er leise gefragt. Er zuckte zusammen. Wie war sie hierein gekommen? Hatte er es wirklich nicht gemerkt? Er drehte sich langsam um. Sein Herz sackte ihm in die Hose. Vor ihm stand seine Scheinschwester und beste Freundin, Hermine. Sie hatte ihre lockigen Haare wie in letzter Zeit oft geglättet und zu einem lockeren Zopf nach hinten gebunden. Ein paar kürzere Strähnen fielen ihr ins Gesicht und umrahmten es. Dabei hatte sie eine weiße Bluse mit schwarzer Weste darüber gezogen und eine schwarze Stoffhose an. Um ihren Hals lag eine lange Kette mit vielen Schnickschnack den man nicht zu deuten wusste. Alles in allem ein für ein hetero schöner Anblick. Harry legte seinen Kopf etwas schief. Er wollte nicht sprechen. Hatte er es doch schon so lange nicht mehr getan. Er würde bestimmt heißer sein. „Harry,“ fing sie an, „wie lange bist du denn schon hier?“ Sie hatte sich zu ihm auf das Bänkchen gesetzt und legte einen Arm um seine Schultern. Er seufzte nur lautlos und zuckte mit den Schultern. Es war ehrlich. Er wusste es nicht. Er hatte doch jegliches Zeitgefühl, was das betraf völlig verloren. Das Mädchen seufzte, das war nicht gut. Ganz und gar nicht. Wenn Harry weiter so machte, würde sie wohl über kurz oder lang Lucius hierher bestellen. Sie hatte Kontakt zu dem Blondhaarigen, dank auch wegen Draco. Da Harry ihm ja nicht zu schreiben gedachte, geschweige denn mit dem Kamin mit ihm kommunizierte, wandte er sich eben an den Rest der Kolonne. „Wir machen uns Sorgen um dich. Wann hast du denn das letzte mal etwas gegessen? Du siehst so dürr aus.“ Meinte sie und piekste dem Riddle kurz in die Seite. Sie erhaschte nicht viel Haut. Eher stieß sie auf harte Knochen. Um eine Nuance besorgter drehte sie das leicht eingefallene Gesicht zu ihr und blickte tief in die Smaragde ihres besten Freundes. Für sie war es, als blicke der Schwarzhaarige durch sie hindurch. „Oh Harry...“ seufzte sie und schlang ihre Arme um den dünnen Körper. Sie wollte nicht mehr mit ansehen müssen, wie sich Harry immer weiter zurückzog, wie er sich nur noch hier in diesen Raum verkroch um sich mit der Musik abzulenken. Plötzlich ging ein Ruck durch ihren Freund und sie spürte wie sich dessen Arme hoben und sie um sie schlang. Sie drückte Harry näher an sich, als er endlich seinen Gefühlen freien Lauf ließ und endlich anfing zu weinen. Sie wusste, es war lange her dass der jüngere überhaupt geweint hatte. Auch wusste sie, dass es für ihren besten Freund eine richtige Qual war, jeden Tag zu überstehen. Besonders, da sie und Blaise ihm auch noch so großzügig zeigten, was sie hatten. Das sie selbst einander hatte, obwohl sie in der Schule waren. Harry dagegen war allein. Klar er hatte sie alle, Draco, Fred, George, Blaise, Ron und sie selbst. Doch das war für ihn nur ein schwacher Trost. Er fühlte sich allein, dass merkte sie. Er wollte sich niemanden aufdrängen und verschanzte sich somit lieber. „Es wird alles gut... shhhh... Harry alles wird gut....“ murmelte sie ihm leise zu und hielt ihn. Eigentlich bedarf es hier keine Worte und doch fühlte sie sich verantwortlich für diesen Zustand. Immerhin konnte sie schwer zu Blaise sagen, dass sie sich nicht auf ein Meter entfernen begegnen dürfen. Sanft streichelte sie ihrem ‚Bruder‘ über den Rücken. Gedanklich seufzte sie und machte sich eine innere Notiz, Lucius und den Riddles Bescheid zu geben. Man konnte es nennen wie man will, aber Harry würde ohne den Malfoy die nächsten Schuljahre nicht überstehen. Sie brauchten eine andere Lösung. Ihr war es zwar noch immer unheimlich wegen Karkaroff, da er sich zwar zurückhielt, auf den Befehl ihres ‚Vaters‘, dennoch spürte sie wie der alte Mann sie mit seinen Blicken auszog. Eine Gänsehaut überkam sie und sie musste sich innerlich schütteln. Iiiehh Bäh. War ja grausig. Jedoch ins hier und jetzt. „Komm. Ich bring dich in dein Zimmer.“ Meinte sie und stand auf. Harry tat es ihr gleich und wankte ein wenig. Er merkte wie seine Kräfte ihn langsam verließen. Sein Appetit war ihm schon lange vergangen, so dass er nicht wirklich viel zu sich genommen hatte. Sein Schlafmangel wegen seinen Alpträumen, war in seinen Gliedern nur allzu deutlich zu spüren. Er fühlte sich schwer und wollte sich am liebsten hinlegen. „Harry?“ Er hörte eine Mädchenstimme. Hermine? Was war los, wieso sah er nur noch verschwommen? Er wankte immer mehr, abwechselnd wurde ihm heiß und kalt. Hinter seinen Augen verschwamm alles. Er bekam keine Luft mehr. Röchelte und ließ die wohltuende Schwärze über hin hereinbrechen. „HARRY!“ Er hörte Hermine nicht mehr besorgt schreien. Er hörte nicht mehr wie sie aus dem Raum rannte um Blaise zu suchen. Auch merkte er nicht mehr, wie die Weasleys in das Zimmer gestürzt kamen, mitsamt Hermine und Blaise. Wie er aufgehoben wurde und in sein Zimmer gebracht wurde, merkte er auch nicht. Nur die tiefe Schwärze um ihn herum. „Mr. Malfoy! Mr. Malfoy, er wacht auf!“ Was war geschehen? Wieso hörte er Stimmen? Und wieso waren sie so weit weg? War irgendetwas passiert? Fragen schossen durch seinen Kopf, als Harry langsam erwachte. Sein Körper war schwer und er war zu schwach sich aufzusetzen. Selbst die Augenlider zu öffnen, war ihm unnatürlich schwierig. Was war geschehen? Er spürte unter seinen Fingern Stoff. War er in seinem Zimmer? Aber wieso, er war doch zuvor noch mit Hermine im Musikzimmer gewesen. Sie wollte ihn hierher bringen. Also was war geschehen? Sein Kopf dröhnte, als sei eine Horde Hippogreife über ihn drüber gerannt und würden auf seinem Kopf nach einander aufstampfen. Er stöhnte rau und versuchte seinen Arm zu heben um sich den Kopf zu halten. Doch selbst dafür war er zu schwach. Was ein Schwächling, schoss es ihm durch den Kopf. Er wusste nicht was passiert war, doch dass er ein Schwächling war merkte er. Er hatte vor Hermine geweint. Das erste Mal seit langer Zeit. Es war befreiend und peinlich zugleich gewesen. Wie konnte er sich nur so gehen lassen, wie ein Mädchen. Wie konnte er zu so eine Heulsuse mutieren. „Harry!“ Diese Stimme. Er wusste wem diese Stimme gehörte. Aber das konnte nicht sein. Er war doch auf Riddle Manor und suchte noch nach einem Haus. Wie konnte er dann hier sein? „Harry?“ Nanu, sein Vater war auch hier? Warum? Was war denn nur geschehen? Hatte er etwas falsch gemacht? „Wie geht es dir?“ Wie es ihm ging? Er wusste es nicht. Er fühlte sich völlig erschlagen. Kraftlos und wütend auf sich selbst. Weil er so schwach war. Weil er es nicht geschafft hatte, seine Sehnsucht nach Lucius aufzuhalten und zu verdrängen. Und nun? Und nun waren seine Eltern und Lucius da. Ihm wollten am liebsten wieder Tränen aufsteigen. Doch unterdrückte er diese gewaltsam. Er wollte nicht schon wieder heulen. Er war ja so ein Schwächling. Seine Verwandten hatten Recht mit dem was sie immer sagten. Er würde zu nichts taugen und würde allen nur zur Last fallen. Sie hatten Recht. Nur mühsam schaffte er es endlich seine Augen zu öffnen. Und sofort wollte er sie wieder schließen. Er hasste es wenn andere ihn sorgenvoll anblickten. Aber er war ja selbst Schuld. Er gab ja auch immer wieder den Anlass dazu. Wieso konnte er nicht besser alles Verstecken? „Was machst du nur immer?“ Wurde er leicht vorwurfsvoll gefragt. Am liebsten würde er antworten, dass er dass nie vorgehabt hatte. Dass er es hätte besser verstecken müssen. Sich niemanden aufdrängen wollen. Doch das einzige was er tat, war ein leises seufzen und eine Träne die über seine Wange rollte. Er wollte sich von Lucius wegdrehen. Ihm nicht sehen lassen, wie schwach er war und wie unmännlich er sich hatte gehen lassen. Doch das ging nicht. Er konnte sich nicht drehen. Die grau-blauen Ozeane, die er so vermisst hatten verwandelten sich von Sorge zu purer bedingungsloser Liebe. Gefangen von dem Blick, schlug sein Herz bis zum Hals. Wäre stieg in ihm auf und seine Glieder wurden leichter. Sofort schlangen sich seine dünnen Arme um den Nacken des für ihn blonden Gottes und legte seine Lippen auf dessen. In ihm explodierte etwas, als er endlich wieder bei seinem Lucius war. Die Zeit hätte stillstehen können nur um diesen Moment festzuhalten. Tränen der Erleichterung rannen über seine Wangen und seine Arme wollten den Mann vor ihm nicht wieder loslassen. All seine Bedenken, Sorgen und sein Selbsthass wurde über Bord geschmissen um den einen Moment zu erleben. Verlangend drückte er sich an den warmen Körper und wollte in den Kuss hinein stöhnen, doch ihm blieb die Luft weg. Keuchend löste musste er sich lösen. Nur um seinen Kopf anschmiegsam wie eine Katze, auf die Brust des anderen zu legen und still dessen Herzschlägen zu lauschen. Genießerisch schlossen sich die Augen, als eine Hand ihn im Nacken kraulte. Müde wie er war, wollte er wieder ins Land der Träume versinken, als er auch schon wieder aufgehalten wurde. „Nicht schlafen, Schatz. Wir müssen reden.“ Sprach Lucius leise. Widerwillig öffnete er seine Augen und betrachtete seine Eltern, welche ihn noch immer besorgt musterten. Er hatte bis jetzt noch nicht mehr gesprochen, allein schon weil seine Stimme sich anhören musste wie ein Reibeisen, so heißer würde er sein. Aufmerksam und doch leicht müde blickte er seine Eltern an. Diese sahen zurück und seufzten. Sie hatten von Hermine gehört, wie Harry die letzten drei Monate gewesen war. Wie die Einsamkeit an ihm genagt hatte, die Sehnsucht nach Lucius. Dass es wohl keine andere Möglichkeit gab. Sie mussten ihren Sohn von der Schule nehmen und ihn privat unterrichten lassen. Wenn sie das nicht taten, würde ihr Sohn eingehen. Dies hat auch Lucius gemerkt, wobei seine Sehnsucht nicht ganz so schlimm war. Er wollte den Kontakt zu Harry aufbauen, doch dieser hatte sich dagegen gesperrt, so dass er sich an seine Freunde gewandt hatte. Er war, um es ehrlich zu sagen geschockt gewesen. Erstrecht als Hermine ihnen Bescheid gegeben hatte, dass Harry zusammengebrochen wäre und nicht mehr aufwachen wollte. Das war nun zwei Tage her. Sie waren so erleichtert, als der Junge sich wieder rührte und dennoch besorgt. Harry hatte genügend abgenommen, um als halb Magersüchtig zu gelten. Die Arme die einst so mit Fleisch und Muskeln ausgestatten war, hatte letzteres verloren und waren klapprig dünn. Selbst durch die lockeren Schlafhosen, welche Lucius ihm angezogen hatte, stachen die Hüftknochen stark heraus. „Harry, wieso hast du nichts gesagt?“ fragte Rudolphus leise. Er war noch immer erschüttert, was er erfahren und gesehen hatte. Er hatte selbst schon innerlich gewusst, warum er seinen Sohn noch nicht in die Schule schicken wollte, obwohl die Bildung wichtig war. Aber er hatte sich von Tom breitschlagen und sich überreden lassen ihn doch ziehen zu lassen. Dass es dann aber solche fatalen Folgen hatte, hatte selbst den Lord leicht aus der Fassung gebracht. Die ordentliche Standpauke hatte er ihm schon gegeben. Und das hätte mal die Zaubereigemeinschaft sehen müssen! Der ach so dunkle Lord war plötzlich nicht mehr als zwei Zentimeter groß mit Hut! Fenrir und Remus kringelten sich jetzt noch vor Lachen im Manor auf dem Boden der Eingangshalle. Selbst diese hatten ihren Lord noch nie so eingeschüchtert erlebt. „Ich wollte euch keine Umstände machen... Ich wollte nicht dass ihr mich für schwach haltet, weil ich es nicht ausgehalten habe...“ Ja. Stellte Harry fest. Er klang wie ein Reibeisen. Er hatte einfach zu lange nicht mehr gesprochen. Auch kamen die Worte ungewöhnlich stockend über seine Lippen. Er konnte seiner Familie nichts vormachen. Deshalb erzählte er lieber gleich die Wahrheit, als sie noch einmal zu verschweigen. Es war sowieso schon alles zu spät. „Mein Dummerchen. Wir würden dich doch nie für schwach halten. So einen Unsinn darfst du gar nicht erst denken. Wir lieben dich und hätten es verstanden.“ Meinte nun auch Tom. Er war nun ziemlich vorsichtig was er im bei Sein seines Mannes sagte. Noch so eine Standpauke von Rudolphus wollte er sich nicht geben. Das war das zweite Mal in ihrer Ehe wo er so durchgedreht war. Und beide Male hatte es etwas mit ihrem Sohn zu tun gehabt. Es ging um die Namenswahl. Nur weil er einen Spaß machen wollte und den kleinen Friedrich nannte, tickte sein Mann aus, dass er ihn selbst in den Träumen noch quälen würde, würde er ihren Sohn nur einmal so nennen. Er hatte drei Tage nicht schlafen wollen. Aus Angst Rudolphus würde es gleich wahr machen. Natürlich hielt er seinen Sohn nicht für schwach. Innerlich war er sogar ziemlich erstaunt darüber dass er es so lange ausgehalten hatte. Er wäre sicherlich schon viel früher zusammengebrochen. Aber das lag in seiner Familie. Man konnte nie lang ohne den Partner sein. Verwundert hob Harry den Kopf. „Ihr seid nicht enttäuscht?“ fragte der Jüngere etwas unsicher. Er konnte es nicht wirklich glauben, dass seine Eltern das einfach so hinnahmen. Besonders Lucius nicht. Doch dieser hielt ihn sicher und verstärkte seinen Griff etwas, um ihm zu sagen, dass auch er nicht enttäuscht war. „Aber nein, mein Schatz. Aber wir müssen eine Entscheidung diesbezüglich treffen.“ Meinte Lucius und blickte nun in die Gesichter der Eltern. Diese seufzten. Hoffentlich würde Harry da mit machen. Anders ging es nicht. Als Lehrer konnten sie Lucius nicht einstellen, da hier zum einen das Kollegium voll war und zum anderen eine Partnerschaft die sich mit älteren betraf auf der Schule verboten war. Sprich der Auserwählte durfte nicht mit hier her einziehen. Also blieb nur diese einzige Variante. „Und was für eine?“ kam es langsam von Harry. „Wir müssen dich hier wieder runter nehmen. Anders hat es keinen Sinn.“ Eröffnete ihm Tom. Die drei Erwachsenen konnten mit ansehen wie alle Farbe aus Harrys Gesicht wich und er sich zitternd an die Bettdecke klammerte. „Was?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)