Special Family von Snaked_Lows (Reita x Ruki [Cousin x Cousin]) ================================================================================ Kapitel 2: Friends will be friends ---------------------------------- Special Chapter II Friends will be friends It's not easy love but you've got friends you can trust Friends will be friends When you're in need of love they give you care and attention Friends will be friends When you're through with life and all hope is lost Hold out your hands cos friends will be friends right till the end „Nein!“ „Ach komm schon“ „Nein vergiss es. Niemals!“ „Jetzt stell dich doch nicht so an“ „Ich stell mich nicht an!“ „Doch tust du. Sonst würdest du dich ja wohl kaum so dagegen sträuben. Sieh es doch mal als Erweiterung deines Horizontes. Irgendwann kann dir das echt mal was bringen.“ „Sorry, ich bin ja offen für alles, aber das ist mir dann zu viel Erweiterung. Was soll mir das schon großartig bringen? Das ist doch voll peinlich. Vergiss es! Ich geh da nicht mit dir hin!“ So ungefähr waren ihre Diskussionen zu Beginn gewesen. Bei allem was ihm lieb und teuer gewesen war, hatte er sich gegen die dämliche Idee von Uruha gesträubt. Allein die Vorstellung mit ihm da hin zu gehen, brachte ihn zum Schnauben. Wer war er denn? Nein, da konnte Uruha wirklich alleine hingehen. Sollte er doch Aoi da mithin schleppen. Wirklich mal! „Aber dann ist doch die ganze Spannung weg“, hatte Uruha entrüstet gemeint, als er ihm das gesagt hatte, „ich will den Kurs doch machen, damit ich ihn damit überraschen kann. Und wenn wir da zusammen hingehen, weiß er doch schon, wie das alles abläuft und so“. War ihm doch egal, wenn die Überraschung dann im Arsch war. Er verstand generell nicht, was Uruha an dem Kurs so toll fand. Aber er war auch kein wirklicher Fan von ellenlangen Vorspielen. Zumindest nicht mehr. Aber Uruha wäre nicht Uruha, wenn er sich mit einem einfachen ‚Nein’ zufrieden gegeben hätte. Nachdem er gemerkt hatte, dass er es ihm nicht schmackhaft machen konnte, hatte er es auf die Bettelmethode versucht. „Och bitte, bitte, bitte.“ „Ich hab ‚nein’ gesagt man.“ „Aber du würdest mir einen riesigen Gefallen damit tun.“ „Ich mach echt alles für dich okay? Aber das geht mir eindeutig zu weit.“ „Aber ich möchte das so gerne machen.“ „Dann geh doch alleine da hin.“ „Aber wer weiß, was ich dann für einen Partner zugewiesen bekomme.“ „Und deswegen soll ich mit dir da hin?“ „Ja, bitte, bitte, bitte.“ „Sorry... aber nein.“ Am Ende wäre er fast weich geworden. Vor allem als Uruha dann auch noch angefangen hatte zu schmollen. Aber mittlerweile war er abgehärtet. Vor einem Jahr hätte er bei dem Anblick noch alle Vorsätze über Bord geworfen und zu allem ‚Ja’ und ‚Amen’ gesagt. Aber dafür kannte er Uruha mittlerweile schon zu lange. Er hätte damals schon früher ‚Nein’ sagen sollen. Das hätte ihm die eine oder andere Peinlichkeit erspart. Aber natürlich ließ sein bester Freund selbst danach nicht locker. Er selbst tat weiterhin so als würde er die ganzen Andeutungen nicht mitbekommen. Im Ignorieren war er ja schon immer gut gewesen. Er konnte doch auch wen jemand anderen fragen, fand Reita. Ihm fielen augenblicklich zig Leute ein, die überaus gerne mit Uruha zu so einem Kurs gehen würden. „Das kann ich doch nicht machen. Aoi würde vor Eifersucht toben. Außerdem will ich das nicht mit denen machen“, hatte sein bester Freund aber direkt gekontert. Aber bei ihm war das was anderes oder wie? Er verstand Uruhas Logik nicht. Aber wer tat das schon? Zwar argumentierte er selbst auch gerne mit der Aussage, dass er einfach Reita war, aber wenn Uruha das so als Argument benutzte, dann verstand er es nicht. War ja auch egal. Nachdem Uruha ihn so nicht weich bekommen hatte, versuchte er die letzte Möglichkeit, die offen geblieben war. Erpressung... „Du schuldest mir das.“ „Bitte? Und wieso sollte ich das?“ „Weil ich dich immer, wenn du besoffen bist, nach Hause schleppe.“ „Also‚ ‚immer’ ist doch etwas übertrieben. Als ob ich mich bei jeder Party abschießen würde.“ „Mindestens bei jeder zweiten.“ „Stimmt doch gar nicht!“ „Oh doch Freundchen. Vor zwei Wochen hab ich dich nach Hause geschleppt. Da wollten wir auf das gewonnene Fußballspiel anstoßen. Nur vier Tage davor warst du ebenfalls sternhageldicht, weil wir das Fußballspiel eben nicht gewonnen hatten und du auch noch Rote Karte kassieren musstest.“ „Das war ja wohl auch so was von unberechtigt. Was kann ich dafür, wenn der mir direkt vor die Beine läuft. Soll der besser aufpassen!“ „Und dann zwei Tage davor hattest du dich nicht abgeschossen, aber auch nur, weil wir am nächsten Tag Training hatten. Und weil du dich die Woche davor so derbst zugesoffen hattest. Da musste ich dich am nächsten Tag noch darüber aufklären, was alles passiert war. Und du hast meine Tischlampe zerstört, als du doch nicht mal eben stehen bleiben konntest. Und dann die Woche davor...“ „Ja ist ja gut. Ich hab’s verstanden.“ „Also gehst du mit mir da hin?“ „Ich will da nicht hin.“ „Das war meine Lieblingslampe und sie war extrem teuer gewesen.“ „Ja, ja ist ja schon gut ey. Dann geh ich halt mit dir zu dem gottverdammten Kurs.“ „Ah danke Rei.“ „Ist ja gut, ist ja gut. Lass mich los!“ „Dafür trage ich dich nächstes Wochenende auch wieder nach Hause.“ „Danke, aber mir ist der Appetit aufs Trinken vergangen.“ „Tut dir auch mal ganz gut.“ „Aber du zahlst das! Ich gebe dafür keinen Yen aus.“ „Ja schon gut. Hab schon vor zwei Tagen für uns beide das Geld überwiesen.“ „Vor zwei Tagen? Aber ich hatte noch gar nicht ‚ja’ gesagt!“ „Ich wusste einfach, dass ich dich noch ‚überzeugen’ kann.“ „Tz, überzeugen. Erpresst hast du mich.“ „Ich hab dich auch lieb Rei.“ „Ja du mich auch.“ „Ach komm, dass wird lustig.“ „Lustig? Peinlich wird das und nichts anderes.“ Je näher der Kurs rückte, desto mies gelaunter wurde er. Er würde sich bis auf die Knochen blamieren. Sein einziger Lichtblick war, dass er höchstwahrscheinlich niemanden sonst dort kannte. Irgendwie hoffte er, dass außer ihm und Uruha nur alte und eklige andere Männer anwesend sein würden. Denn die würde er ganz bestimmt nicht mehr wiedersehen. „Ich hole dich morgen um zwölf Uhr bei dir zu Hause ab.“ „Wir können uns auch bei der Station treffen, dann musst du nicht extra zu mir.“ „Nein ich komme dich besser abholen. Nachher stehst du da nicht, weil du dich drücken willst. Und vergiss deine Sportsachen nicht!“ Sein bester Freund kannte ihn eindeutig zu gut. Denn genau das war seine Überlegung gewesen. Mit der Ausrede, dass er einfach verschlafen hatte. So viel dazu. Wenn er es nicht schaffte innerhalb von zwanzig Stunden eine Grippe zu bekommen oder sich was zu brechen, dann würde er nicht um den Kurs herum kommen. Weil noch Spätsommer war, fiel die Grippe schon einmal weg. Und was brechen wollte er sich auch nicht wirklich. Dann würde er nicht nur wie ein Krüppel aussehen, sondern sich auch genauso fühlen. Und das ging echt gar nicht. Also blieb ihm nichts anderes über, als sich mit der Situation abzufinden und das Beste draus zu machen, weswegen er sich seinen Playstationkontroller schnappte und das erstbeste Ballerspiel startete. Im Fünf-Minuten-Takt starrte er auf die Uhr. Bald würde Uruha hier sein und dann würde er ihn zu dem dämlichen Kurs schleppen. Er hatte schon kaum schlafen können, weil er ständig an seine vorstehende Blamage denken musste. Dementsprechend sah er auch aus. Zwar hatte er noch einiges retten können, aber er fühlte sich einfach wie vom Bus überrollt und wollte am liebsten direkt zurück in sein Bett. Seiner Mutter hatte er gesagt, dass er mit Uruha shoppen gehen wollte. Niemals würde er jemandem davon erzählen. Und er würde Uruha augenblicklich die Freundschaft kündigen, wenn er es jemanden erzählen würde. Reichte schon, dass er ihn dazu gezwungen hatte. Es klingelte an der Tür. Grummelnd öffnete er diese und erblickte einen total gut gelaunten und grinsenden Uruha. Am liebsten hätte er ihm irgendwas an den Kopf geworfen. „Fertig?“ „Nicht wirklich.“ „Och stell dich doch nicht so an.“ „Du wirst dich ja auch nicht bis auf die Knochen blamieren.“ „Warum bist du dir so sicher, dass du dich blamieren wirst?“ „Ich weiß es einfach.“ „Du übertreibst bestimmt.“ „Ganz sicher nicht.“ An der Station hatte er für eine Sekunde noch darüber nachgedacht, vor die nächste Bahn zu springen. Aber weil er gerade in der zukünftigen Blüte seiner Jahre war, verwarf er den Gedanken genauso schnell wieder. Die Fahrt über unterhielten sie sich über die neuesten Bandinterviews, Tourdaten und über schulischen Kram. Beinahe hätte er vergessen, wo sie gerade hinfuhren. Aber spätestens als sie vor dem Gebäude in Shinjuku standen, kam alles wieder. Er konnte immer noch wegrennen, aber Uruha war ein viel besserer Läufer und hätte ihn spätestens zwei Blocks weiter eingeholt und zurückschleifen würde er ihn sicherlich auch. Also stieg er ‚freiwillig’ in den Fahrstuhl mit ein. Oben angekommen, steuerte sein bester Freund direkt die Rezeption an, während er sich mit den Händen in den Hosentaschen den Prospekten widmete. Nicht, dass sie ihn interessierten, aber er wollte so wenig Menschen wie möglich sehen. „Guten Tag, wir haben einen Termin für den Tantra-Kurs.“ „Ihre Name bitte.“ „Takashima und Suzuki.“ „Ah ja, Sie hatten die Einzelstunde gebucht oder?“ „Ja ganz genau.“ „Nehmen Sie doch bitte noch einen Moment im Wartezimmer Platz, Ihr Kurslehrer wird in wenigen Minuten abholen zu Ihnen stoßen.“ „Vielen Dank.“ Unauffällig folgte er Uruha in den natürlich weißen Warteraum. „Du hast eine Einzelstunde gebucht? Das ist doch bestimmt voll teuer oder?“ „Ja, aber nachdem du dich so dagegen gewehrt hattest, dachte ich, dass dir das vielleicht angenehmer wäre.“ „Boar danke Uru, du bist nen echter Freund.“ „Kein Problem.“ Er hatte zwar immer noch nicht wirklich Lust auf den Kurs, aber er fühlte sich schon wesentlich entspannter bei dem Gedanken, dass da keine anderen Leute, außer ihnen beiden, sein würden. Dann war es nur noch halb so peinlich. „Herr Takashima und Suzuki?“ „Ja genau.“ „Guten Tag, ich bin Herr Fukawa und Ihr Kursleiter. Wenn Sie mir folgen würden.“ Na immerhin sah der Kursleiter ganz sympathisch aus. Zwar nicht wirklich sein Fall, aber er machte einen netten und vor allem diskreten Eindruck. Man konnte ja nie wissen, was für Leuten man buchstäblich in die Hände fiel. „Dort können Sie sich gerne umziehen und dann in das nebenan liegende Zimmer kommen.“ „Vielen Dank.“ Seufzend folgte er Uruha in die Umkleide. „Alles okay?“ „Passt schon.“ „Danke noch einmal.“ „Schon okay. Dafür sind beste Freunde doch da.“ Ja, auch wenn er es nicht zugeben würde, für Uruha machte er sogar fast freiwillig so einen Scheiß mit. Aber er schwor sich, wenn Aoi das später nicht gut finden würde, dann würde er ihm noch einmal eine geben. Und zwar nicht minder mit gutem Schwung. „Fertig?“ „Fertig.“ Der Kursraum sah nicht schlecht aus. Er würde sein Zimmer so zwar nicht gestalten, aber für einen Kursraum war er okay. Die Kerzen fand er etwas übertrieben, aber nun gut. Man konnte ja bekanntlich nicht alles haben. „Bitte nehmen Sie Platz.“ Zögerlich setzte er sich neben Uruha auf das weinrote Sitzkissen. Zu Beginn erklärte ihr Kurslehrer ihnen sachlich, wie der Kurs genau ablaufen würde. Dass es insgesamt sieben Sitzungen geben würde und dass es ihre Entscheidung war, wie weit der Kurs allgemein gehen würde. „Ich schlaf ganz sicherlich nicht mit ihm. Er ist mein bester Freund okay? Ich bin nur hier, damit er den ganzen Quatsch nachher an seinem Freund ausprobieren kann.“ „Das erwartet auch keiner von dir, Rei.“ „Genau, hier geschieht nichts gegen Ihren eigenen Willen.“ „Ich wollte es nur mal gesagt haben.“ Er hatte sich eindeutig zu früh einen Kopf gemacht. Eine Sitzung ging jeweils immer eine Stunde. Und er hatte echt gedacht, dass ihn Uru oder am besten noch ihr Kurslehrer, komisch anfassen würden. Das einzig Komische bis jetzt war nur, dass er auf dem Bauch lag und sein bester Freund auf seinen Hüften saß, während er ihn massierte. Und er hätte es ja nicht für möglich gehalten, aber es tat echt gut, was Uruha da mit ihm anstellte. Er hatte eh schon den Verdacht gehabt, dass er sich beim letzten Training irgendeinen Nerv eingeklemmt hatte. Und den schien Uruha gerade erfolgreich zu bearbeiten. „Fühlen sie sich gut Herr Suzuki?“ „Würde ich hier sonst noch liegen?“ „Herr Takashima, versuchen sie mal dort und dort kreisende Bewegungen mit ihrem Daumen auszuüben.“ „Hier?“ „Ja genau da.“ „Sag Bescheid Rei, wenn ich dir irgendwie weh tue, okay?“ „Ja, ja, mach ich schon. Ich bin immerhin keine Pussy okay? Also mach ruhhhh... OH SHIT!!“ „Sorry, sorry, tut mir leid! Habe ich dir weh getan?“ „... nein... das ist es nicht.“ Er hatte gewusst, dass es eine scheiß Idee gewesen war, zuzusagen. Jetzt hatte er den Salat. Er lag hier auf dem Boden, sein bester Freund massierte ihn eigentlich nur und er reagierte schon darauf, weil er einfach viel zu empfindlich war. Wie sollte, dass denn werden, wenn das erst richtig los ging? „Nun können Sie die Positionen wechseln.“ Eine sehr gute Idee wie er fand. Sehr, sehr gut sogar. So schnell, war er selten auf den Beinen. „Dann leg dich mal hin.“ „Aber sei vorsichtig. Nicht, dass ich mich nachher nicht mehr bewegen kann.“ „Ich sehe vielleicht nicht so aus, aber ich kann auch sanft sein.“ „Weiß ich ja... aber pass trotzdem bitte auf.“ Ihr komischer Kursleiter zeigte ihm ebenfalls noch einmal wie er Uruha genau zu massieren hatte. Dass er immer kreisende Bewegungen ausüben und versuchen sollte, ein gleichmäßiges Tempo und Druck zu entwickeln. Er hätte es nie zugegeben, aber das war gar nicht so leicht. Vor allem das mit dem gleichmäßigen Druck. Bis er erst einmal den richtigen Druck gefunden hatte. Entweder hatte Uruha gar nichts gespürt, oder ruckartig die Luft eingezogen. Aber nachdem er den Dreh raus hatte, konnte er wirklich spüren, wie sich der Körper unter ihm sichtlich entspannte und weicher wurde. Irgendwie war das schon interessant und irgendwo macht das ganze sogar so was wie Spaß. Aber auch das sagte er sich nur im Stillen. „Und war doch gar nicht so schlimm oder?“ „Mh.“ „Wie bitte?“ „Nein... war nicht so schlimm.“ „Hab ich dir doch gesagt. Aber du musst ja alles wieder negativ sehen.“ „Das war erst eine Stunde. Wer weiß was noch alles kommt.“ „So schlimm kann es schon nicht werden.“ Die darauf folgenden Stunden waren auch nicht wirklich schlimm. Vor allem, da ihn die normale Massage am Anfang recht schnell entspannte. Und Uruha wie auch er selbst wurden mit jeder Stunde besser darin, sodass sie nach der Hälfte der Stunden schon direkt wussten, welche Muskelpartien sie wie zu drücken hatten, sodass sich der jeweils andere augenblicklich wohl fühlte. Vor allem da sie jetzt auch noch ein verstärktes Training, aufgrund der neuen Meisterschaften hatten, war das ein wirklich guter Ausgleich. Aus ihrem ganzen Team waren sie beide wohl diejenigen, mit dem geringsten Muskelkater. Und er hatte schon fast gedacht, dass Uruha am Ende Recht hatte und dass das ganze wirklich nicht so schlimm und peinlich war, wie er anfangs gedacht hatte. Zumindest dachte er das bis zur fünften Sitzung. Als ihr Kursleiter sie gefragt hatte, ob sie einen Schritt weiter gehen wollten, hätte er von Anfang an ‚Nein’ sagen sollen. Aber Uruha musste ihn natürlich wieder davon überzeugen, dass alles nicht halb so schlimm war, wie er sich das immer ausmalte. Dass sie mittlerweile nur noch ihre Shorts anhatten, störte ihn dabei noch nicht einmal. Sie waren immerhin beste Freunde und wussten, wie der jeweils andere sogar ohne Shorts aussah. Außerdem war er fest davon überzeugt, dass er sich für seinen Body absolut nicht zu schämen brauchte. Eher im Gegenteil. Und Uruha genauso wenig. Also machte ihm das nicht wirklich was aus. Was ihn vielmehr störte, war die Tatsache, dass er auf der dämlichen Matte lag und sein bester Freund quasi seinen Körper im wahrsten Sinne des Wortes mit Fingerspitzengefühl erkunden sollte. Und Uruha gab sich wirklich die allergrößte Mühe damit dem gerecht zu werden, was ihm mehr und mehr seine Selbstbeherrschung kostete. Er wusste nicht wieso das so war, aber bei jeder noch so feinen Berührung bekam er eine so heftige Gänsehaut, dass er kurz davor war sich zu schütteln. Er konnte das einfach nicht abstellen. Und auch wenn er mehrere Male davor war die Notbremse zu ziehen und einfach aufzuspringen, so blieb er dennoch liegen. Ob er das gemacht hatte, weil ihm das zu peinlich gewesen wäre oder weil er Uruha einfach den Gefallen tun wollte alles in Ruhe zu testen, wusste er nicht wirklich. Was er wusste war, dass wenn der ganze Spaß nicht plötzlich zu Ende sein würde, dann würde er ein großes Problem mit seiner Körpermitte haben. Er war ja weiß Gott nicht zimperlich und wenn alles Mal etwas wilder wurde, dann war er auch der letzte der einen Rückzieher machte, aber dieses feine und sanfte hier gerade, brachte ihn fast um den Verstand. Und je näher Uruha seinen Hüften kam, desto kritischer wurde es. Eigentlich kannte sein bester Freund auch seine Schwachstellen, sie erzählten sich immerhin alles. Genauso wusste er, dass Uruha beispielsweise unter den Armen und in den Kniekehlen total empfindlich war. Bei ihm selbst waren es einfach die Innenschenkel und der Nacken. Aber er hatte eh gerade das Gefühl, dass es quasi egal war, wo genau sein bester Freund ihn berührte, denn sein Körper schlug auf alles an. Und dann traf echt das ein, was er die ganze Zeit über befürchtet hatte. Er hatte eine Latte. Am liebsten hätte er sich so lange in Luft aufgelöst, bis sein Problem verschwunden wäre. Das irgendwas nicht stimme, schien auch ihr Kurslehrer zu bemerken. „Alles in Ordnung Herr Suzuki?“ Nein, nichts war in Ordnung. Sonst würde er ja wohl sonst kaum hier mit hochrotem Kopf rum liegen. Ihm war das mega peinlich. Auch wenn ihr komischer Kursleiter irgendwann mal gesagt hatte, das solche körperlichen Reaktionen völlig normal waren. Trotzdem kam er sich gerade wie die Pussy vom Dienst vor. „Stimmt was nicht Rei?“ „Nein man!“ „Ich lasse sie für einen Moment lieber alleine, sie können mich jeder Zeit wieder zu sich holen.“ Jetzt war er schon wesentlich entspannter. Vor Uruha war ihm das ganze nur noch minimal peinlich. Immerhin hatten sie sich damals öfters gegenseitig im Umkleideraum, nach dem Fußballtraining, einen runter geholt. War ja auch nichts dabei gewesen. Außerdem waren sie nicht die Einzigen, die so was in der Art taten. „Sag mal Rei, hast du ne Latte bekommen?“ „Gott verdammt, ja man! Zufrieden?“ „War ich echt so gut?“ „Jetzt hör bloß auf, so dämlich zu grinsen. Das hat nichts mit dir zu tun okay?“ „Wolltest du deswegen nicht mit mir hier hin?“ „...“ „Warum hast du das denn nicht früher gesagt? Ich dachte du hast einfach kein Bock am Wochenende deswegen früher aufzustehen.“ „Weil es mir peinlich war okay? Normalerweise passiert so was auch nicht so schnell...“ „Bist du jetzt sauer auf mich?“ „Nein. Kannst du ja nichts dafür, dass ich so... empfindlich bin.“ „Vielleicht ist das so, weil du das nicht gewöhnt bist.“ „Kann sein.“ „Ich würde dir jetzt ja echt gerne helfen, aber...“ „Ja ich weiß schon, Aoi und so. Passt schon.“ „War ich echt so gut?“ „Jetzt hör auf so dämlich zu grinsen. Aoi wird sich sicherlich nicht beschweren und falls er das macht, dann kann er sich auf was gefasst machen. Ich mach mich hier nicht umsonst zum Affen.“ Nachdem er sein Problem los geworden war, hatten sie sich darauf geeinigt, dass Uruha für die letzten zwei Sitzungen auf der Matte verbringen durfte, damit so was nicht noch einmal passierte. Und er selbst würde es ja nie zugeben, aber im Endeffekt hatte es sich doch irgendwo gelohnt den Scheiß damals mitgemacht zu haben, wenn er daran dachte, was er letzte Nacht mit Ruki zusammen erlebt hatte. Manchmal war es eben doch gut, nicht einfach ‚Nein!’ zu sagen. Please comment :3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)