Im Lebensstrom nichts Neues von SmilingMana (Wie Sephiroths Geist wirklich in drei Teile brach) ================================================================================ Epilog: Das Erbe Sephiroths --------------------------- „Kadaj! Kadaj!“ „M-Mutter...?“ Kadaj wollte die Augen öffnen, doch diese erschienen ihm schwer und wie zusammengeklebt. Ihm war etwas schwindelig, doch davon abgesehen ging es ihm gut. „Kadaj! Aufwachen, kleiner Bruder!“ Yazoos Stimme... und wenn er sich nicht täuschte, war es Loz, der im Hintergrund kicherte. Das war Kadaj jetzt doch etwas zu eigenartig. Langsam und vorsichtig setzte er sich auf und zwang seine schweren Lider auseinander. Offenbar befand er sich auf einer Couch. „Na endlich!“ Er blickte zu der Trägerin der Stimme, die neben ihm auf dem Boden kniete. Er erinnerte sich – als er in Clouds Armen starb, hatte er genau die gleiche Stimme gehört. „Du... bist nicht Mutter. Ich erinnere mich. Als ich entstand, hab ich dich schon mal gesehen.“ „Das ist richtig. Mein Name ist Aerith, und das hier...“, sie nickte in Zacks Richtung, der zusammen mit Yazoo und Loz um einen Glastisch herumsaß, „Das ist Zack Fair, mein Freund. Wir sind ab heute eure Betreuer. Setz dich doch zu uns, wir haben euch viel zu erzählen.“ Sie half Kadaj dabei, aufzustehen und sich zu ihnen auf einen der Stühle zu setzen. Langsam ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen – er war, abgesehen von dem Tisch und dem Sofa in der Mitte sowie zwei Türen vollkommen kahl. Es gab nicht mal Fenster. „Ist das hier etwa der Lebensstrom...? Das hab ich mir irgendwie anders vorgestellt“, machte er seiner Verwirrung Luft. „Ja, ihr seid im Lebensstrom. Zumindest am Rand des Lebensstroms... Das hier ist eine Illusion, in der ihr euch aufhalten könnt, sozusagen eure Wohnung. Aber dazu später mehr.“ „Illusion? Rand des Lebensstroms? Ich dachte, die Toten gleiten sofort richtig in den Lebensstrom hinein, um dann wiedergeboren zu werden...“ „Tja, diesen Irrglauben haben viele“, schaltete sich nun Zack ins Gespräch mit ein, „Aber ganz so leicht ist das mit dem Wiedergeboren-Werden dann doch nicht. Sonst würde der Lebensstrom ja völlig mit Selbstmördern und uneinsichtigen Verbrechern überschwemmt werden, die dann ein neues Leben erhalten, ohne aus ihren Fehlern gelernt zu haben. Also haben wir... Sicherheitsvorschriften, oder besser gesagt, Therapien für die frisch Verstorbenen.“ Sie erzählten den drei Brüdern vom Konzept des Lebensstroms – davon, dass sie sich mit allem auseinandersetzen mussten, was in der Welt der Lebenden jemals über sie gedacht wurde, dass sie jeden Gedanken lesen und jede Sendung sehen mussten, in denen man sie erwähnte. Auch erzählten sie ihnen, dass die Sitzungen protokolliert und beurteilt werden und man ihnen Hilfsmittel zukommen lassen konnte, um sie zu unterstützen. „Aber das dauert doch Jahre!“, meckerte Yazoo, nachdem er sich alles aufmerksam angehört hatte. „Natürlich. Aber nur so lässt sich die Reinheit des Lebensstroms gewährleisten.“ Aerith stand auf. „Folgt mir, ich zeige euch euer neues Reich. Ihr sollt euch schließlich bei eurer Arbeit wohlfühlen.“ Die drei Brüder dackelten ihr brav nach, als sie ihnen erst das – komischerweise vollkommen leere – Badezimmer hinter der einen und danach einen besonders großen Raum hinter der anderen Tür zeigte. Von diesem Raum gingen noch mal drei Türen ab. Auch er war kahl und gegenstandslos, von einer merkwürdigen blauen Pflanze und einigen Kartons in einer Ecke des Zimmers einmal abgesehen. „Dort sind eure Schlafzimmer.“ Sie zeigte auf die drei Türen. „Heißt das, jeder von uns hat sein eigenes Schlafzimmer?!“, fragte Loz mit schreckgeweiteten Augen, als hätte man ihm gerade die schlimmste Horrorgeschichte erzählt, die er je gehört hatte. „Ähm, ja... Aber wenn du nicht allein schlafen willst, dann kannst du selbstverständlich auch bei einem deiner Brüder nächtigen.“ Loz strahlte Aerith an, dann fiel sein Blick auf Yazoo, der ihn ernst ansah. „Nicht bei mir, klar?! Niste dich bei Kadaj ein oder bleib gleich in deinem Zimmer. Nicht weinen, Loz!“, fauchte er, um das einsetzende Gewimmer gleich zu unterbinden. „Warum gibt es hier so wenig Möbel? Außer dem Tisch und der Couch nebenan gibt es hier ja gar nichts. Das Badezimmer hatte nicht mal ein Klo“, erkundigte sich Kadaj skeptisch. Leicht verlegen grinste Zack ihn an. „Tja, wir wussten nicht so genau, was ihr für einen Geschmack habt, also... Haben wir die Zimmer leer gelassen. Wir werden in den nächsten Stunden mit euch gemeinsam diese Wohnung einrichten. Das geht ganz schnell, schließlich ist das eine Illusion. Was auch immer ihr wollt, wir können es euch... herbeiwünschen. Nun, was haltet ihr von eurem neuen Zuhause?“ Kadaj nickte nachdenklich, während Loz etwas von „Sims 2“ und „spielen“ vor sich hinmurmelte. Beide wirkten zufrieden, nur Yazoo seufzte geringschätzig. „Was ist?“, fragte Aerith ihn. „Die Wände sind weiß“, gab er dem Verbrechen einen Namen und brachte Zack und Aerith damit zum Lachen. „Das könnt ihr doch noch ändern! Wenn du weiße Wände nicht magst, wird es hier nirgendwo weiße Wände mehr geben!“ „Was ist das hier?“, fragte Kadaj, während er neugierig zu der blauen Pflanze und den Kartons lief. „Das sind die Sachen, die euch euer Bruder... Sephiroth hinterlassen hat. Das Sofa und der Tisch waren Teil seines Büros. Wir dachten, es würde euch vielleicht Kraft geben, etwas von eurem... großen Bruder zu besitzen.“ Zack kratzte sich am Hinterkopf, da ihm die bloße Existenz der drei Sephiroth-Splitter Kopfschmerzen bereitete. „Abgesehen davon habt ihr drei alle etwas von Sephiroth in euch, also gehört es euch sowieso...“ „Das gehörte unserem Bruder...?“, nuschelte Kadaj, der gerade den abgerissenen Kopf einer Cloud-Puppe entdeckt hatte und diesen nun neugierig hin und her drehte. Loz, der sich zu ihm gesellt hatte, fand die Fliegenklatsche viel interessanter, während Yazoo so aussah, als wolle er das blaue Gewächs mal einer eingehenden Untersuchung unterziehen. „Ja“, stimmte Aerith zu, „Das sind die Dinge, die man ihm als Hilfsmittel zuschickte. ...Also das, was davon noch übrig ist. Aber sobald ihr zu den FanFictions kommt, werdet ihr eigene Hilfsmittel bekommen.“ „FanFiction? Heißt das, es wurden welche über UNS geschrieben?!“, rief Loz aufgeregt und voller kindlicher Freude, die bei Aerith' und Zacks Nicken noch weiter überkochte. „Werden wir die auch lesen? Ja?“ „Natürlich, aber nicht sofort. Ich würde sagen, ihr fangt ganz gemütlich mit Fernsehsendungen, Filmen und Gedanken an, die euch betreffen. Ihr solltet euch ganz langsam hier einarbeiten und lernen, mit eurer neuen Situation umzugehen. Denn wisst ihr“, sprach Aerith leise und es klang wie eine Drohung, „damals, vor mehr als einem Jahr, als Sephiroth unser Patient war... hat es genau DREI FanFictions gebraucht, um ihn in die Knie zu zwingen. Er ist damals an den FFs gescheitert.“ Mit offenen Mund starrten sie ihre drei Schützlinge an, kaum glaubend, dass ein großer Krieger wie Sephiroth vor etwas so einfachem wie von Fans geschriebenen Texten kapitulierte. Wenn sogar ihn das fertig gemacht hatte, wie sollten sie das dann überstehen? „In Ordnung. Wir werden uns an eure Worte halten und die Sache langsam angehen. Wir müssen unserem Bruder Ehre machen, und unserer Mutter erst recht.“ Zufrieden mit ihrer Einweisungsarbeit blickten Zack und Aerith einander an. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf das Gesicht der Cetra, als Zack unauffällig einen Arm um ihre Hüften legte, während sie die drei Kinder (in ihren Augen waren sie nichts anderes) beim Herumwühlen in ihren Erbstücken beobachteten. „Wir kommen von Sephiroth einfach nicht mehr los, auch wenn er jetzt etwas anders aussieht... Auf gute Zusammenarbeit“, flüsterte Zack ihr zu und berührte dabei leicht mit seinen Lippen ihr Ohrläppchen. „Auf gute Zusammenarbeit... Und auf Sephiroth“, erwiderte sie und wünschte ihnen beiden schnell eine Sektflasche und zwei Gläser herbei. Sie hielten den Blickkontakt, als sie klirrend anstießen. Nachwort der Protokollantin Nun... Also... Wenn das mal nicht nach einer Fortsetzung schreit, was dann? Ehrlich gesagt hab ich schon angefangen, den Prolog von „Im Lebensstrom nichts Neues, Teil 2“ zu schreiben. Mir fehlt nur noch eine dritte Badfic mit mindestens einem der drei Silberlinge. Sobald ich die gefunden habe, geht es hier weiter. *freu* Ich grüße alle Leser, bedanke mich ganz herzlich bei den Favo-Nehmern und verneige mich vor den Kommentatoren. Vielen Dank für über 50 Kommentare und 50 Favorisierungen – wer weiß, ob ich ohne euch so weit gekommen wäre. Bis zum nächsten Teil! Möge Shiva euch bis dahin beschützen! Protokollantin meldet sich ab. -Ende des ersten Protokolls- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)