Traum oder Wirklichkeit? von DoctorMcCoy ================================================================================ Kapitel 3: 3 ------------ Dean schrak hoch. Dieses Mal war es noch schlimmer als beim ersten Mal. Es fühlte sich nicht mehr wie ein Traum an. Es war viel mehr als das, da war sich Dean nun völlig sicher … oder doch nicht? Dean konnte nicht sagen, worum es sich handelte. Er wusste nur, dass es ihm nicht gefiel und dass er dem schnellstmöglich ein Ende bereiten musste, als ihm plötzlich wieder Sam in den Sinn kam und der Werwolf, der direkt hinter ihm gestanden hatte. „Sammy!“, rief er sofort. Schnell blickte er sich um, mit dem Ergebnis zu erfahren, dass er sich wieder im Motelzimmer befand. Auf seinem Bett, so als ob das alles doch nur ein böser Traum gewesen sei. Er setzte sich auf, fuhr sich müde mit der Hand über das Gesicht. Was zur Hölle ging hier nur vor? Dieser Traum, an diesem völlig bizarren Ort, mit Castiel, der so gar nicht wie der Engel war, den Dean kannte. Cas!, schoss es Dean durch den Kopf, als plötzlich: „Dean!“. Sams Stimme klang erleichtert. Sofort nach seinem Ruf kam er aus dem Badezimmer geeilt. Deans Blick fiel direkt auf den Verband an Sams Arm, der wohl in aller Hast und unkonzentriert angelegt worden war, vermutlich von Sam selber. „Geht es dir gut, Sam?“, fragte Dean sofort, die Sorge in den Augen seines Bruders total ignorierend. „Was?“, stammelte Sam ungläubig. „Ich bin nicht derjenige, der mitten im Kampf einfach wie ein Toter umgekippt ist. Die Frage sollte ich wohl eher dir stellen.“ Sam setzte sich Dean gegenüber auf sein Bett und musterte seinen älteren Bruder. Er wirkte normal, aber irgendwie auch nicht. Mit seinem Bruder war irgendetwas geschehen, das konnte Dean gar nicht abstreiten. Dean jedoch ignorierte Sam einfach. „Der Werwolf?“, wollte er stattdessen wissen. Sam schüttelte den Kopf. „Nein, Dean. Erstmal will ich wissen, was mit dir los war? Was ist passiert?“ Sam wollte sich nicht abschütteln lassen, dafür hatte er sich in den letzten paar Stunden einfach zu viele Sorgen gemacht. „Mir geht es gut“, sagte er beiläufig. „Was ist mit dem Werwolf?“ Der Verband an Sams Arm behagte Dean überhaupt nicht. Hatte dieser Werwolf Sam etwa? Und nur weil Dean – ja, was? – eingeschlafen war? Sam seufzte laut. Sie könnten das Spiel wohl den ganzen Tag lang spielen. So wie er seinen Bruder kannte, würde dieser wohl auch nicht nachgeben. Deshalb kapitulierte er. Vielleicht würde Dean ihm dann alles erzählen. „Der Werwolf ist tot, okay? Ich habe ihm eine Silberkugel ins Herz gejagt“, erzählte er ruhig. Als er den Blick von Dean auf seinen Arm bemerkte, fuhr er fort: „Er hat mich nicht gebissen, falls du dir Sorgen machen solltest. Nur ein paar Kratzer.“ Dean nickte. „Gut“, sagte er knapp. Daraufhin erhob er sich von dem Bett, nahm seine Jacke und ging zur Tür. „Warte“, rief ihm Sam hinterher. Auch er stand auf. „Wohin willst du denn?“ „Raus!“ Dean zeigte auf die Türe. Sam schüttelte den Kopf. „Nein, das kannst du vergessen, Dean. Erst will ich reden.“ Bestimmend zeigte er aufs Bett. „Setz dich wieder.“ Dean musterte Sam kurz. Er schien entschlossen zu sein, aber Dean war der Ältere und somit hatte Sam nichts zu sagen. „Mir geht es gut, okay?“, sagte er noch und griff schon nach dem Türgriff. Er öffnete die Tür, aber Sam schlug sie direkt wieder zu. „Nein, Dean, so kommst du mir nicht davon. Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht und du willst jetzt einfach nur abhauen, damit du nicht darüber reden musst. Aber so läuft das nicht. Nicht heute.“ Sam blieb an der Türe stehen, wollte Dean nicht vorbeilassen. Er würde sich erst von der Stelle bewegen, wenn Dean sich wieder gesetzt hätte. Dean wurde wütend. „Hör mal zu. Das geht dich gar nichts an. Das ist meine Sache.“ Dean wusste selber nicht, warum er plötzlich schrie. Vielleicht wollte er einfach so sehr raus, dass es ihn schon fast wahnsinnig machte. Die Vorstellung wieder eingesperrt zu sein, gefiel ihm nicht besonders. Sam schnaufte. „Wenn du mitten im Kampf umkippst und mich mit einem Werwolf alleine lässt, obwohl ich mit Rückendeckung gerechnet habe, dann geht es mich schon etwas an.“ Er bemerkte, wie Dean kurz zusammen zuckte. Anscheinend hatte er den richtigen Punkt getroffen. „Bitte, Dean“, sagte er nun etwas sanfter. „Nur kurz reden. Mehr nicht.“ Dean starrte weiterhin auf den Boden, schlurfte zurück zum Bett und ließ sich nieder. Er wollte nicht reden und Sam erklären, dass er genau so wenig Ahnung hatte, was hier vor sich ging. Was sollte er ihm schon erzählen? „Hey, ich hatte einen Traum, dass ich in einer Irrenanstalt zu Gast war. Verrückt, nicht?“ Dean musste bei seinem Gedanken kurz auflachen. Es klang zu lächerlich. „Was ist so lustig?“, wollte Sam wissen, der sich nun ebenfalls wieder auf sein Bett setzte. „Nichts“, raunte Dean. „Also, was willst du wissen?“ Obwohl ich dir nichts sagen kann, fügte Dean in Gedanken hinzu. Wenn er wüsste, was vor sich ging, hätte er ja wohl direkt etwas dagegen unternommen. „Was passiert ist, was sonst?“ Sam klang müde. Ob er nicht viel geschlafen hatte? Dean schaute auf die Uhr. Es war schon kurz nach zwei. Er selber fühlte sich nicht wirklich besser. Wenn er wirklich geschlafen haben sollte, dann war es auf jeden Fall kein erholsamer Schlaf. Dean grinste schief auf Sams Frage hin. „Ich war müde, ganz einfach.“ Sam verdrehte die Augen. Dean würde es wohl nie lernen. „Ich will eine ehrliche Antwort und selbst, wenn sie nur ‚ich weiß es nicht’ lautet.“ „Ich weiß es nicht“, kam es ganz leise von Dean. Er hätte noch kämpfen können, sich rausreden, aber eigentlich hatte er keine Lust darauf. Er war viel zu müde, um noch irgendetwas zu machen. Aber schlafen wollte er auch nicht, hatte er doch Angst, wieder an diesem merkwürdigen Ort zu landen. Sam schaute seinen Bruder verblüfft an. So schnell hatte er nicht mit einer Antwort gerechnet. Sonst musste man Dean alles aus der Nase ziehen. „Okay.“ Sam zog das Wort sehr lang, war er doch immer noch erstaunt, von Deans Ehrlichkeit und wusste nicht so recht, was er jetzt sagen sollte. „Hast du dich vielleicht irgendwie merkwürdig gefühlt?“ Dean schüttelte den Kopf. Wollte ihn Sam jetzt so lange ausquetschen, bis ihm auch bewusst wurde, dass er nicht wusste, worum es sich handelte? Dean überlegte kurz, ob er von seinen Träumen erzählen sollte, aber er wollte Sam nicht beunruhigen. Das klang doch alles ein wenig seltsam, selbst für ihre Verhältnisse. Sam schwieg, schien zu überlegen, wobei Dean sich fragte, was es da zu überlegen gab. „Ich glaube, wir sollten zu einem Arzt fahren“, kam er schließlich zu dem Schluss. „Nein“, entrüstete sich Dean. „Mir geht’s gut, Sam. Ich brauche keinen Doktor.“ Er musste kurz an dieses Zimmer denken, an die Fesseln, die ihn an Ort und Stelle gebunden hatten. Auch wenn es nur ein Traum gewesen war, hatte Dean es noch zu gut vor Augen und auch wenn er wusste, dass Sam ihn sicherlich nicht zu einem solchen Arzt bringen wollte, hatte er kein Bedürfnis ein Krankenhaus aufzusuchen. „Du bist einfach umgekippt, Dean. Das ist nicht normal“, versuchte Sam es noch einmal. Er wollte Dean doch einfach nur helfen und anders wusste er nicht, wie. „Bitte, Dean, lass dich einmal untersuchen.“ Dean schüttelte bestimmend den Kopf. „Das kannst du vergessen, Sammy. Ich gehe zu keinem Arzt.“ Kurz hatte er Castiel vor Augen, den Castiel aus seinem Traum und plötzlich fiel ihm wieder ein, woran er eben hatte denken müssen. „Diese verfluchten Bastarde“, schimpfte er laut, stand auf und blickte zur Decke. Sam beobachtete seinen Bruder besorgt. Er wusste, dass Dean nicht gerne zum Arzt ging, aber eine solche Reaktion hatte er von ihm auch noch nicht gesehen. „Dean, alles okay mit dir?“ Aber Dean gab keine Antwort, es schien beinahe so, als hätte er Sam nicht einmal gehört. Er schaute immer noch gebannt zur Decke. „Cas, du verfluchter Mistkerl, schieb deinen Arsch hierher, aber sofort“, schrie er. „Cas?“, fragte Sam irritiert. Jetzt verstand er gar nichts mehr. Wozu brauchten sie den Engel denn jetzt bitteschön? Dean wandte sich überraschenderweise kurz zu seinem Bruder. „Er wird uns alles erklären können, da bin ich mir sicher.“ „Dean!“, begrüßte Castiel ihn, als er sich plötzlich mitten im Zimmer materialisierte. „Du hast gerufen.“ Dean funkelte den Engel böse an. „Ja, ich habe dich gerufen, damit du mir erklären kannst, was hier, zur Hölle noch mal, vor sich geht.“ Castiel betrachtete Dean lange und intensiv. Seine Miene blieb ausdruckslos und ernst. „Ich verstehe nicht.“ Dean ging einen Schritt auf Castiel zu. „Tu nicht so, Cas. Du weißt es ganz genau. Du warst doch dort.“ Castiel blieb regungslos stehen, blickte Dean weiterhin an. Dann schaute er zu Sam. „Er scheint nicht zu wissen, von was er spricht.“ Nun stand Sam auf. Die Sorge in seinen Augen konnte man kaum übersehen. Er hatte seinen Bruder noch nie so erlebt. So außer Kontrolle, wirr, verrückt. „Dean“, sagte er ganz ruhig. „Wo soll Cas gewesen sein?“ Er legte seine Hand behutsam auf Deans Rücken. „Er war dort“, zischte er. Castiel blieb immer noch ruhig. „Das letzte Mal haben wir im Krankenhaus miteinander gesprochen, Dean. Danach haben wir uns nicht mehr gesehen.“ Dean schüttelte leicht den Kopf. Das konnte nicht sein. Castiel musste lügen. Es war die einzige logische Erklärung. Engel wären dazu in der Lage eine Welt zu erschaffen. Wie Zachariah vor kurzer Zeit sein Gedächtnis verändert hatte, so wäre es doch ein leichtes, ihm diesen Ort vorzuspielen. Dean hatte Recht, es musste so sein und es machte ihn unglaublich wütend, dass ihm Castiel, nach allem, was sie zusammen durchgemacht hatten, ihn einfach so ins Gesicht log. Dean packte den Engel am Kragen und drückte ihn gegen die gegenüberliegende Wand. „Hör auf zu lügen und steh endlich mal zu dem, was du gemacht hast. Was soll das eigentlich? Ist es wieder irgendeine Lektion, die ich lernen soll? Und wenn ja, wie sieht diese denn bitte aus? Ihr solltet die Botschaft vielleicht ein wenig klarer rüber bringen, damit ich sie auch verstehen kann“, brüllte er Castiel ins Gesicht. Sam sah seinem Bruder geschockt zu. Er hatte noch nie beobachtet, dass Dean derart reagiert hatte. Vielleicht war er mal wütend geworden, sauer, weil die Engel manchmal nur ein Spiel mit ihnen zu spielen schienen, aber Castiel angreifen, das war zu viel. Er wollte hingehen, ihn von Castiel wegzerren, aber der Engel kam ihm zuvor. Castiel packte Deans Hände, drückte sie mit Leichtigkeit weg, als ob es ihn keinerlei Kraftanstrengung kosten würde und zwang ihn einige Schritte zurück, sodass Castiel sich von der Wand entfernte. „Ich habe nichts getan, was deine Wut rechtfertigen würde, Dean“, sagte er ruhig. Es schien ihn in keinster Weise zu stören, dass Dean ihn angegriffen hatte. Mit einem stechenden Blick schaute er Dean an. „Du führst dich seltsam auf“, stellt Castiel fest. Sam musste ihm still zustimmen. Dean verhielt sich wirklich eigenartig, schon fast ein wenig verrückt. Nun zog er Dean aus Castiels Griff los, denn der Engel hatte noch nicht daran gedacht, seinen Schützling wieder frei zu lassen. Ob es nur aus Vorsicht war, weil er nicht sagen konnte, ob ihn Dean ein weiteres Mal angreifen würde, oder ob es aus reiner Absicht geschah, weil Castiel zeigen wollte, dass er sich so etwas nicht gefallen ließ, konnte Sam nicht mit Bestimmtheit sagen. Er hoffte einfach, dass Ersteres der Fall war, warf dem Engel jedoch einen skeptischen Blick zu, als er dessen Hände schon fast gewaltsam von Deans Armen lösen musste. Er bugsierte Dean wieder Richtung Bett und drückte ihn mit sanfter Gewalt auf die Matratze. Selbst nachdem sich Sam einmal durch die Haare gefahren war, kurz über die Situation nachgedacht hatte, wusste er immer noch nicht, was er davon halten sollte. Erst verhielt sich Dean den ganzen Tag über eigenartig, log, als Sam ihn gefragt hatte, wie es ihm ging – obwohl das keine Überraschung gewesen war. Dann fiel er einfach bei der Jagd um, ohne einen bestimmten Anhaltspunkt, warum. Und nun, wieder wach, griff er ohne jegliche Erklärung Castiel an, obwohl der Engel anscheinend unschuldig war. Eigentlich war sich Sam ziemlich sicher, dass es so war, da Castiel noch nie gelogen hatte und Sam bezweifelte stark, dass er unbedingt heute damit anfangen würde. So schaute Sam seinen Bruder lange Zeit einfach nur an, blickte ihm tief in die Augen. „Was zur Hölle ist los mit dir?“ Nach jedem Wort machte er eine kurze Pause. Dean versuchte Sams Blick auszuweichen. Was sollte er ihm sagen? Dass er anscheinend verrückt wurde und nicht mehr wusste, was real war und was nicht? Dean hätte schwören können, dass die Engel hinter der ganzen Sache steckten, aber Castiels Reaktion ließ ihn an seiner Theorie zweifeln. Castiel hätte es ihm bestimmt gesagt, wenn er mit der Sache irgendetwas zu tun hätte. Aber so wusste er nicht mehr, was er denken sollte. Normale Träume konnten es schlecht sein, sonst wäre er wohl nicht einfach so umgekippt, wie Sam es ihn vermutlich schon hundert Mal vorgehalten hatte. Vielleicht war es gar nichts Übernatürliches, sonders etwas ganz Banales. Vielleicht hatte Sam sogar Recht und er sollte einfach einen Arzt aufsuchen. Der mich dann vermutlich nur in so eine Klapsmühle wie aus meinen Traum stecken will, schoss es ihm durch den Kopf. Nein, darauf konnte er verzichten. Er musste selbst dahinter kommen, was vor sich ging. Zuerst musste er einen klaren Kopf bekommen, logisch an die Sache rangehen. „Dean?“, versuchte Sam die Aufmerksamkeit seines Bruders auf sich zu lenken, als dieser nicht antwortete. Sollte er es Sam erzählen? Aber würde er es ihm glauben? Dean konnte mit Gewissheit sagen, dass er Sam nur schief ansehen würde, wenn er ihm eine solche Geschichte verkaufen wollte. Warum also sollte Sam anders reagieren? „Er ist verwirrt“, durchbrach Castiels tiefe Stimme die bedrückende Stille. Sam drehte sich zu dem Engel um, schnaufte einmal hörbar auf. „Da ist er hier aber nicht der Einzige im Raum“, bemerkte er trocken. „Er weiß nicht, was richtig und was falsch ist, was Traum und was Wirklichkeit ist“, sprach Castiel einfach weiter. Verständnislos runzelte Sam die Stirn. „Was meinst du denn jetzt damit? Traum? Wirklich-“ Er hielt inne, als er spürte, wie Dean sich wieder erhob, an ihm vorbei schritt, erneut auf Castiel zu. Dieses Mal fasste er ihn nicht an, blieb einen Zentimeter vor ihm stehen. „Hast du mich etwa angelogen, Castiel?“, fragte er so ruhig wie möglich, was ihn jedoch einiges an Überwindung kostete. „Oder woher weißt du soviel darüber?“ „Ich kann es fühlen, Dean. Du bist zerrissen und weißt nicht, wo du hingehörst. Man sieht es dir an.“ Dean sagte nichts mehr. Es wunderte ihn nicht, dass Castiel so viel wusste. Immerhin war er ein Engel, konnte Gedanken lesen, Stimmungen wahrnehmen. Vor ihm konnte man sich schwer verstellen. Sam schaute zwischen Dean und Castiel hin und her. Dean schien ruhiger zu werden. Was Castiel gesagt hatte, überzeugte ihn anscheinend. Vielleicht würde er jetzt endlich ihnen reden. „Dean, willst du dich nicht setzten und uns alles erzählen?“, bat er. Dean schaute kurz zu seinem Bruder, nickte schwach. Es hatte wohl keinen Sinn, es vor ihnen zu verheimlichen, besonders wenn Castiel hier war. Dean wollte sich gerade wieder setzen, als ein höllischer Schmerz durch seinen Kopf schoss. Instinktiv machte er die Augen zu, fasste sich mit den Händen an den Kopf. Doch der Schmerz ließ nicht nach. Es fühlte sich an, wie hundert kleine Messer, die sich in seinen Schädel bohrten. Qualvoll stöhnte Dean auf, sank in die Knie, da die Schmerzen so unerträglich waren. „Dean?“ Die Stimme klang besorgt. Dean versuchte die Augen zu öffnen. Es gelang ihm, Millimeter für Millimeter. Seine Lider waren schwer wie Blei unter der höllischen Qual. Schließlich hatte er es geschafft, konnte jedoch alles nur verschwommen wahrnehmen. Es war alles unscharf und nur vage konnte er Umrisse erkennen. „Cas?“ Seine Stimme war schwach, brüchig. Aber Dean erkannte seinen Fehler. Es war nicht Castiel, sondern Castien oder wie der Kerl sich nannte. „Ich bin hier.“ Das aber war sein Cas. Dean konnte ihn noch neben sich spüren, ganz deutlich, auch wenn ihm seine Augen etwas Anderes vorspielten. Castiel war noch neben ihm, genau wie Sam. Krampfhaft suchten seine Hände etwas von den Beiden. Schnell hatte er Castiels Trenchcoat zwischen den Fingern. Mit aller Macht krallte er sich daran fest. Versuchte so, sich hier halten zu können. Seine rechte Hand tastete immer noch ziellos in der Luft herum, bis eine andere Hand diese ergriff. „Lasst … mich … nicht … los …“, brachte er mühsam hervor. Auch wenn er die beiden noch deutlich spüren konnte, wollte ihm seine Augen etwas ganz Anderes sagen. Er schaute immer noch in Castiens Gesicht und sein Blick wurde immer schärfer. Noch fester krallte er sich an Castiel, drückte Sams Hand, doch es brachte nichts, spürte er doch schon, wie die beiden verschwanden. Bevor er noch irgendetwas tun konnte, lag er wieder in dem Krankenbett. Seine Sicht wieder völlig normal, die Schmerzen verschwunden. „Willkommen zurück, Dean“, begrüßte ihn Doktor Castien. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)