Mission: Bonds von Yuukou (Dritter Teil der Partner-FFs von FrecheGurke und Nebelland) ================================================================================ Kapitel 4: Die Archive von Sunagakure ------------------------------------- Narutos POV „Wo habt ihr den Rest eures Teams gelassen?“, fragte Temari verwundert, als sie uns durch die verwirrenden Gänge zu Gaaras Büro führte. Der Rest unserer Reise zu Sunas Hauptdorf war unereignisreich geblieben. Wir hatten die meiste Zeit über geschwiegen und waren in einem relativ hohen Tempo gerannt. Nicht, dass wir uns ernsthaft Sorgen um Sakura machen mussten, Kakashi und Tsunade würden dafür sorgen, dass ihr nichts passierte, aber irgendwie war trotz allem ein leicht ungutes Gefühl geblieben. Andererseits wäre es wohl auch bedenklich gewesen, wenn es anders wäre… „Naja, weißt du, wir hatten unterwegs einen kleinen… Zwischenfall und Kakashi und Sakura mussten zurück nach Konoha.“ Das hatte ich wohl unglücklich formuliert, denn Temari zog leicht besorgt die Augenbrauen nach oben. „Ist dort etwas passiert?“ Ich schüttelte schnell den Kopf und versuchte mir etwas einfallen zu lassen, das ich sagen konnte, ohne zugeben zu müssen, dass Sakura sich von ein paar Idioten hatte überraschen lassen – was indirekt wahrscheinlich auch noch unsere Schuld gewesen war, weil sie sich wegen uns den Kopf zerbrach… „Äh, nein, das nicht…“, setzte ich an, wurde dann aber von Sasuke unterbrochen: „Wir hatten ein kleines, medizinisches Problem, waren aber zu dem Zeitpunkt noch näher an Konoha als an Suna, deswegen sind sie zurück. In der Zwischenzeit sollte das schon aus der Welt geräumt sein.“ Temari nickte verständnisvoll und blieb fast sofort vor einer der Türen stehen, um zu klopfen. Dann öffnete sie aber ohne auf eine Reaktion zu warten und steckte den Kopf hinein. „Gaara, die Konohanin sind da.“ Ich hörte ihn antworten: „Dann lass sie bitte rein.“ Temari zog den Kopf zurück, schob dafür die Tür ganz auf und gestikulierte mit einem Lächeln hinein. „Na los, er hat euch schon erwartet und darauf könnt ihr euch was einbilden.“, fügte sie zwinkernd hinzu. „Temari!“, grummelte Gaara und ich kam gerade rechtzeitig in den Raum, um zu sehen, wie er die Augen verdrehte. „Hallo, Gaara!“, grüßte ich freudenstrahlend, was er mit einem schwachen Lächeln und einem „Hallo, Naruto.“ beantwortete. Dann wand er sich meiner „Begleitung“ zu und nickte. „Sasuke.“ „Gaara.“ Ich unterdrückte ein Seufzen. Die beiden gingen seit dem Chunin-Examen distanziert wie eh und je miteinander um. Naja, ich sollte mich wohl freuen, dass sie mittlerweile immerhin schon mal bei den Vornamen angekommen waren und nicht länger versuchten irgendwelche Blickduelle auszufechten… Ohne sich groß mit langen Begrüßungsreden aufzuhalten, kam Gaara dann auch gleich zur Sache: „Seit wann ist eure Hokage eigentlich verrückt geworden?“ „Häh?“, machte ich hochintelligent. Ja, Tsunade war verrückt, zumindest auf ihre eigene Art und Weise. Ich meine, allein schon die Tatsache, dass die Oma aussah, als wäre sie kaum älter als wir oder dass sie als Haustier ein Schwein mit einer Kette um den Hals hatte… aber das war ein anderes Thema. In politischen Belangen schien Tsunade normalerweise einen klaren Kopf behalten zu können, daher war es mir ziemlich schleierhaft, was Gaara jetzt meinte. Seine Miene blieb unbewegt, als er erklärte: „Sie schickt mir vor zwei Tagen einen Eilbrief, in dem sie mich lediglich fragt, ob wir ein Buch besitzen, das entweder „Verbundene Seelen“ oder „Vertrauensfesseln“ heißt und, wenn ihr mich fragt, nach einem 08/15-Liebesroman klingt. Als ich antworte, dass ich das bezweifle schickt sie euch, eines ihrer besten Teams, los, um herzukommen und in unseren Archiven nach eben jenem Buch zu suchen. Könnt ihr mir das mal erklären?“ Ich rieb mir nervös den Hinterkopf. „Naja, äh, also, weißt du, es ist so, dass sie… mit etwas konfrontiert wurde, das sie… selbst nicht versteht, das aber… wichtig und dringend ist und…“ „… über das ihr nicht reden dürft?“, beendete Gaara meinen Satz. Ich tauschte einen kurzen Blick mit Sasuke, der bisher nur unbewegt und mit verschränkten Armen neben mir gestanden hatte, dann nickte ich. Es stimmte nicht ganz, sie hatte uns nie verboten darüber zu sprechen und eigentlich log ich auch nur ungern, aber in diesem Fall war es wohl definitiv besser, wenn so wenig Leute wie möglich davon wussten – schon alleine, damit Sasuke die Sache gelassener nehmen konnte. Gaara seufzte leise. „Ich glaube, ich will gar nicht wissen, was das sein soll, wenn es in einem solchen Buch drin stehen soll…“, murmelte er, dann schüttelte er kurz den Kopf und sah uns mit einem Halbgrinsen an. „Wie auch immer, Konoha hat uns um Hilfe gebeten und Suna wird sie nicht verwehren. Ich habe euch Gästezimmer hier im Turm bereitmachen lassen, Temari wird euch den Weg zeigen. In etwa einer Stunde sollte euch Emi, unsere Archivarin, abholen. Sie weiß nichts von dem Buch, aber ihr Großvater vielleicht. Oh, und später würde ich gerne mit euch zusammen Abend essen. Ich möchte auch wissen, wie erfolgreich ihr ward.“, fügte er mit einem angedeuteten Lächeln hinzu. „…und das ist somit der albernste Buchtitel, den ich je gehört habe, aber, wisst ihr, es war auch lustig. Ich meine normalerweise suche ich nur Schriftstücke die so langweilige Titel tragen und…“ Emi war, wie versprochen gekommen, um uns abzuholen. Sie war ziemlich genau das, was ich mir nicht unter einer Archivarin vorgestellt hätte. Zuallererst einmal war sie überraschend jung – vermutlich etwa Mitte 20, dann braungebrannt und muskulös gebaut, mit schulterlangen, braunen Haaren und einem frechen Grinsen im Gesicht. Außerdem trug sie ein Ninja-Stirnband um den Kopf gebunden und irgendwie konnte ich sie mir wesentlich besser im Kampf, als in einem Archiv vorstellen. Was ihren Charakter betraf… nun ja, sie redete viel. Und zwar wirklich viel. Seit sie uns abgeholt hatte, hatte sie kaum zehn Sekunden am Stück geschwiegen – und das auch nur, als wir uns vorgestellt hatten. „…aber das Beste daran ist ja auch noch, dass wir tatsächlich Bücher mit den unmöglichsten Titeln haben, von denen ich bisher überhaupt nichts wusste! Opa kannte sie natürlich alle, was ein wenig deprimierend war, aber, nun ja, das war wohl zu erwarten, wenn man bedenkt, dass er über vierzig Jahre hier gearbeitet hat…“ Ich warf Sasuke einen Blick zu, was Emi völlig entging, da sie fröhlich quatschend vor uns her lief. Das ist beeindruckend.… Er zog eine Augenbraue nach oben. Was? Dass ihr Großvater so lange Archivar war? Ich schüttelte den Kopf. Nein, dass sie so selten Luft holen muss. Sasuke verdrehte die Augen, was jetzt keine direkte Botschaft an mich, sondern ein untrügliches Zeichen war. Ich musste mir auf die Zunge beißen, um das Kichern zu unterdrücken. Komm schon, ich finde sie nett. Sasuke sah mich an, als wäre ich durchgeknallt. Sie redet zu viel! Dagegen bist selbst du harmlos. Ich verzog den Mund. Hey, ich… „Da sind wir!“, flötete Emi und stieß eine große Tür vor sich auf. Ich blinzelte ins seltsam staubige Licht des großen Raumes dahinter und stellte wenig begeistert fest, dass es hier auch nicht großartig anders aussah, als in Konoha. „Ich dachte, wir wollten zu deinem Großvater?“, fragte Sasuke skeptisch. „Natürlich!“, grinste Emi, „Aber das ist der Ort, an dem er die meiste Zeit steckt. Auch wenn ich den Posten übernommen habe, kriegt man ihn kaum hier raus.“ Sie deutete uns mit einer Handbewegung an, ihr weiter ins Innere zu folgen und etwa zehn Regale später, entdeckten wir einen älteren Mann, an einem kleinen Schreibtisch direkt unter einem Fenster sitzen. Er war tief über eine offenbar sehr alte Rolle gebeugt und schien uns gar nicht zu bemerken. Sasuke und ich blieben verwundert stehen, während Emi dem Alten auf die Schulter klopfte und „Hallo, Großvater!“ ins Ohr brüllte. Er blickte auf, sah sie einen Moment lang an, als müsste er sich erst noch an sie erinnern, dann erschien ein Lächeln auf seinen Lippen und er drehte sich zu uns um. „Emi, was machst du denn hier? Und wer sind die beiden jungen Herren?“ „Aber, Opa, der Kazekage hat dir doch gesagt, dass wir Besuch aus Konoha bekommen. Weißt du nicht? Wegen dem Buch…?“ „Wegen dem Buch?“ Der Alte rieb sich nachdenklich das Kinn und starrte eine Weile Löcher in die Luft, ehe er plötzlich die Augen aufriss. „Ach ja, das Buch!“ Er lächelte seiner Enkelin zu. „Wie war der Titel noch mal?“ Ich unterdrückte den Drang die Augen zu verdrehen, sah aber aus den Augenwinkeln, dass Sasuke offenbar mit seiner Beherrschung zu kämpfen hatte. Verständlich. Der Alte schien nicht gerade ein erstklassiges Gedächtnis zu haben, wenn er schon vergas, was gestern (oder sogar heute Morgen?) geschehen war… und ausgerechnet der sollte uns weiterhelfen können? Emi wiederholte den Titel dreimal, jedes Mal verzog sich das faltige Gesicht des Alten ein Stück mehr, ehe er schließlich meinte: „Das kenn ich nicht.“ Ich ballte die Fäuste, um mir nicht mit der Hand gegen die Stirn zu schlagen. Ganz ruhig bleiben, Naruto, tiiief durchatmen. Wird alles wieder gut. Gaara wird schon einen Grund gehabt haben, uns zu dem Typen zu schicken – es sei denn, er wollte sich einen Spaß mit uns machen… aber das konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, das war nicht seine Art… glaube ich zumindest… Plötzlich wand sich der Alte ganz direkt an uns. „Nun, junge Herren, wenn ihr was sucht, solltet ihr euch an Washi wenden.“ „An einen Adler?“, wiederholte Sasuke und machte sich keine Mühe den Zweifel und die Ungeduld aus seiner Stimme zu halten. „Er selbst nennt sich so. Keiner von uns kennt seinen richtigen Namen.“, sprang Emi erklärend ein. „Gerüchten zufolge ist er ein Meisterdieb, der wirklich alles und jeden finden kann. Ich selbst habe ihn nie kennen gelernt, aber Großvater meint, er habe früher das eine oder andere Mal mit ihm gearbeitet.“ Sie schnaubte leise. „Zumindest erzählt er das, wenn er ein paar Gläser Sake intus hat…“ Ich tauschte einen weiteren Blick mit Sasuke, doch der schien nun ernsthaft kurz vorm Explodieren und so beeilte ich mich zu antworten, ehe er noch etwas sagen konnte, das er/wir hinterher bereuen würde/n. „Und wo finden wir diesen Washi?“ „Gar nicht.“, meinte der Alte seelenruhig, „Er findet euch oder ihr habt keine Chance.“ Emi seufzte. „Das stimmt leider. Wobei er angeblich jedes Jahr auf das Sturmfest gehen soll, aber auch das ist leider nicht mehr als ein Gerücht.“ „Das Sturmfest?“, wiederholte ich verwirrt. „Ein Festival, das alljährlich im Nachbardorf abgehalten wird, hoch oben in den Bergen, die an die Wüste grenzen – ziemlich windige Sache.“, fügte Emi grinsend hinzu, „Ihr habt Glück, das nächste findet in genau drei Tagen statt.“ Oh ja, was für ein Glück… „Dann müssen wir da wohl auch hin, was, Sasuke?“, meinte ich resignierend. Ehe der allerdings antworten konnte, fing der Alte vor uns schallend an zu lachen und auch Emi konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. „Was?“, fauchte Sasuke. „Das Sturmfest ist ein Privileg der High Society des Windreichs. Ihr werdet selbst als Abgesandte Konohas nicht ohne weiteres da hinein kommen. Außerdem“, fügte sie lachend hinzu, „erhalten ausschließlich Paare Zutritt – gemischte Paare, wohlgemerkt.“ Sasukes POV Wenn ich leicht schizophrene Anwandlungen wie eine bestimmte Teamkameradin hätte, würde mein Inneres Ich wohl gerade schreiend auf dem Boden liegen. „Und man kommt da wirklich nicht rein, solange man nicht zur High Society gehört?“, fragte ich leicht verzweifelt noch einmal nach. „Und zum Windreich gehört und wenn man da als gemischtes Paar auftrifft? Nein!“ Emi schüttelte den Kopf. Na super… Naruto schaute mich an. Nur nicht den Mut verlieren. Ich runzelte die Stirn und wollte gerade fragen, was er damit meinte, als er sich wieder an Emi und den alten Sack wandte. „Okay, dann noch mal was…“ „Klar, um was geht es?“, grinste Emi. „Washi geht dorthin um zu klauen, oder?“, fragte der Blondschopf. „Ja, natürlich. Was sollte er als Taschendieb auch anderes machen? Aber eines kann ich euch sagen: Da räumt er, falls er wirklich da sein sollte und er so gut ist, wie sein Ruf sagt, tüchtig ab.“ Der ehemalige Archivar wies seine Enkelin zurecht: „Na, na, Emi, nicht so voreilig. Du darfst die Wachen nicht vergessen, die auch auf dem Fest sein sollten.“ „Wachen?“, fragte Naruto stirnrunzelnd. Ich wusste nicht, warum Naruto noch weiter nachbohrte. Wir würden nie als High Society durchgehen. Da müsste uns schon Gaara persönlich begleiten, oder so was… Bevor ich weiter denken konnte, unterbrach der Alte meine Gedanken. „Natürlich, junger Herr, zum Sturmfest kommt wirklich nur die Creme de la Creme der Reichen und Einflussreichen. Glaub mir, da kommt keine Fliege rein, ohne entdeckt zu werden. Es wäre wohl leichter unbemerkt zum Raikagen vorzustoßen. “ „Und wie sollte dann Washi da rein kommen?“, fragte ich gereizt. Mann, der Typ ist doch nicht mehr richtig im Kopf. Der Alte zuckte mit den Schultern: „Er ist ein wahrer Meister! Außerdem wird gemunkelt, dass sie ihn absichtlich reinlassen. Es soll angeblich schon zu einem Wettkampf der Reichen geworden sein. Wisst ihr, junge Herren, Washi ist kein einfacher Dieb. Wenn er jemanden auf dem Sturmfest beklauen sollte, dann ist das der, der am reichsten aussieht oder die schönste Begleitung hat. Und derjenigen, dem am Ende etwas fehlt, kann dann sagen, dass er zum Beispiel die heißeste Braut abgeschleppt hat.“ Sein perverses Lachen erstarb, als ihm seine Enkelin leicht eine runterhaute. „Opa, du bist eindeutig zu alt für so was!“ Er rieb sich seinen Hinterkopf, als er antwortete: „Nein, mein Kind. Für so was ist ein Mann nie zu alt.“, plötzlich wurde er wieder ernster, „Aber wenn ich eins von Washi weiß, ist es, dass er bei so einen Fest nur den beklauen würde, der ihm ins Auge fällt. So und jetzt verschwindet bitte. Ich möchte weiter lesen!“ Verwundert schauten Naruto und ich uns an. Einen schnellen Stimmungswechsel hatte der Knacker… Emi, die es von ihrem Großvater wohl schon gewöhnt war, seufzte nur und führte uns aus dem Archiv raus. „Entschuldigt die Unhöflichkeit meines Opas… er ist manchmal echt komisch, aber was soll's… naja, das darf er wohl sein. Wisst ihr, damals…“ Blablabla… Emi ist echt furchtbar. Wie kann ein Mensch nur so viel an einem Stück reden? Das ist ja kaum zum Aushalten. Naruto ist dagegen ja ein richtig stiller Mensch. Ich schaute zu dem Blondschopf rüber. Anscheinend hörte er ihr auch nicht zu. Er schaute auf den Bonden und sah so aus, als ob er etwas überlegte. Erst als wir anhielten realisierte ich, dass wir schon wieder auf unserem Zimmer angekommen waren. „Okay, dann noch viel Glück bei der Suche nach dem Buch. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder, ciao!“, rief Emi noch einmal, bevor sie wieder Richtung Archiv rannte. Kopfschüttelnd sah ich noch kurz nach, bevor ich Naruto hinterher ins Zimmer folgte. Naruto hatte sich aufs Bett gesetzt und seufzte: „Wie sollen wir auf dieses Fest kommen?“ „Du kannst ja vielleicht deine Beziehung zu Gaara spielen lassen?“, fragte ich zögernd. Naruto schaute mich leicht wütend an und knurrte: „Ich werde Gaara nicht ausnutzen, nur weil er Kazekage ist.“ Ich rollte mit den Augen: „So habe ich das nicht gemeint, Usuratonkachi. Ich meinte nur, dass du ihn beim Abendessen ja mal drauf ansprechend kannst. So wie ich ihn einschätze hilft er dir bestimmt gerne.“ Naruto wackelte leicht mit den Kopf: „Jaa, kann schon sein, aber… hey, wieso schätzt du Gaara plötzlich so freundlich sein? Ich dachte, du magst ihn nicht sonderlich. Nicht, dass ich was dagegen hätte, wenn ihr euch gut verstehen würdet…“ „Ich habe nie gesagt, dass ich ihn überhaupt nicht mag. Außerdem solltest du besser hinhören. Ich sagte, er würde dir bestimmt gerne helfen.“ „Schade. Ich dachte, da würde sich gerade eine Freundschaft anbahnen. Naja…“ Der Blondschopf ließ sich stöhnend zurück aufs Bett fallen und schloss die Augen. Ich tat es ihm gleich, aber schaute ihm von der Seite her an. „Weißt du, was ich mich eher frage?“ Er öffnete ein Auge und drehte sich leicht zu mir um. Was? Wenn nicht einmal wir da hinein kommen, wie soll es ein einfacher Dieb schaffen? Er zuckte leicht mit den Schultern: „Was hat der alte Archivar gesagt? Washi soll ein Meister sein, außerdem hast du doch von diesem komischen Wettstreit gehört, oder?“ „Yeah, schon. Aber ganz ehrlich, ich bezweifle, dass es stimmt. Ich meine, dass sich Reiche durch einen Dieb beurteilen lassen wollen ist Quatsch.“ Wieder zuckte Naruto mit den Schultern. „Und was hast du für eine Theorie, wie Washi auf das Sturmfest kommt?“ „Wenn es nicht nur ein Gerücht ist? Naja, ich habe mal ein bisschen rum überlegt und könnte mir vorstellen, dass er sich entweder ins Personal mischt, was ich nicht für so wahrscheinlich halten, da selbst das bestimmt gründlich überprüft wird, oder er persönlich eine Einladung bekommt.“ Naruto riss die Augen auf und sah mich erstaunt an: „Du glaubst, dass es einer der Reichen ist? Wieso sollte er dann klauen, ich meine, das ist doch hirnrissig!“ „Ja, stimmt schon… ich habe auch eher die meisten Möglichkeiten ausgeschlossen und den Rest aufgezählt… Ich meine, wie sollte er da sonst reinkomme, wenn es so gut bewacht ist?“ Ich fügte per Augenkontakt hinzu: Außerdem glaub mir, ich habe früher schon viele reiche Leute getroffen, die echt komisch drauf waren… Der Blondschopf rollte mit den Augen: „Ach, Teme, du denkst einfach zu viel. Das ist einfach Unsinn. Überleg dir lieber, was wir machen, wenn Gaara uns nicht hilft.“ „Ja, vielleicht sollte ich echt nicht zu viel nachdenken, aber, Dobe? Ich bin mir sicher, dass Gaara dich nicht hängen lässt.“ Wir haben uns noch ungefähr zwei Stunden im Zimmer entspannt und erholt. Gerade spielten wir eine Runde „Uno“, ein Glücks/- Kartenspiel, das Naruto mitgenommen hat- ich war (Wunder über Wunder) am Verlieren-, als es an der Tür klopfte. Ächzend erhob ich mich und machte unserem „Besucher“ auf. Vor mir stand ein braungebrannter, hellblonder Mann. Er war schätzungsweise Mitte Dreißig und hatte keinen allzu freundlichen Gesichtsausdruck. „Der Kazekage schickt nach euch. Ich soll euch in den Speisesaal führen.“, meinte er im monotonen Tonfall. Ich drehte mich um zu Naruto um. „Hey, Dobe. Dein Freund lässt nach uns rufen.“ Er war gerade dabei seine Karten wieder in seinen Rucksack zu stopfen, als er rief: „Ja, ja. Ich komme. Und nenne Gaara nicht so abfällig „meinen Freund“!“ „Hn.“, war alles was ich dazu beizusteuern hatte. Gaara und ich mochten uns halt nicht besonders. Aber wir hatten ein stummes Abkommen, dass wir uns für Naruto wenigstens versuchen zusammenzureißen. Das klappte auch mehr oder weniger und im Zweifelsfall war es bei uns beiden das Beste einfach die Klappe zu halten. Der Speisesaal war, wie nicht anders von einem Saal zu erwarten, ein ziemlich großer Raum. Er musste schließlich auch für größere Menschenmengen benutzt werden können. Aber dieses Mal bekamen wir einen eher einsamen Anblick zu sehen. Gaara saß alleine an einem kleinen, runden Tisch, der für drei Personen gedeckt war. Naruto beschleunigte seine Schritte sogleich und begrüßte Gaara mit den Worten: „Hey, Gaara. Was gibt es zu Essen? Ich habe einen riesen Kohldampf!“ Eine Spur von einem Lächeln überzog Gaaras Gesicht als er antwortete: „Eine Spezialität aus dem Windreich.“ Naruto grinste ihn breit an, als er fragte: „Es fängt nicht zufällig mit „Ram…“ an?“ Gaaras Lächeln würde eine Spur breiter, als er antwortetet: „Tut mir leid, dass ich dich enttäuschen muss. Kein Ramen. Es sind Sand-Nudeln.“ Inzwischen saßen wir mit am Tisch, die Wache, die uns herführen sollte war bereits abgetreten und Naruto spielte ein bisschen mit seinem Besteck. Bei der Antwort verzog der Blondschopf das Gesicht: „Sand-Nudeln?“ „Nein, Dobe. Die Nudeln bestehen nicht aus Sand. Es sind nur lange getrocknete Nudeln, mit einer Soße mit verschiedenen, ebenfalls getrockneten Kräutern, die leicht bröcklig werden. Dadurch bekommt das Gericht so eine leicht sandige Konsistenz.“, klärte ich ihn auf. Gaara runzelte leicht die Stirn. Wahrscheinlich fragte er sich, woher ich die Speise kannte. Trotzdem fragte er nicht, sondern schwieg. „Oh, schmeckt das denn gut?“, fragte Naruto nun. Aus Höflichkeit meinte ich laut: „Eigentlich ganz lecker.“ Schnell warf ich ihm aber noch einen Blick zu. Sehr gewöhnungsbedürftig… Er verkniff sich mühsam ein Grinsen und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Gaara, als der fragte: „Habt ihr das Buch eigentlich gefunden?“ Naruto warf mir einen schnellen Blick zu, bevor er seufzend erzählte, was wir „rausgefunden“ hatten. Das Reden überließ ich mit Freuden ihm. „Nein, leider nicht. Aber der ehemalige Archivar hat uns von einer Person berichtet, die wüsste wo das Buch sein könnte.“ Gaara hob eine Augenbraue. „Also müsst ihr gleich wieder los?“ „Wenn es so einfach wäre. Hast du mal was von einem Washi gehört?“, als der Kazekage nickte, fuhr Naruto fort, „Er ist es, der es angeblich wissen soll. Das Problem ist nur, dass unsere einzige Chance ihn zu finden das kommenden Sturmfest ist, da er dort immer anzutreffen sein soll.“ „Oh, das Sturmfest… Ihr wisst schon, dass da nur wichtige Paare aus dem Windreich reinkommen?“ „Ja, wissen wir. Und unser größtes Problem ist einfach, dass wir nicht zur High Society des Windreichs gehören und deshalb keine Einladung bekommen…“, meinte Naruto zerknirscht und sah dabei so enttäuscht aus, dass man ihm schon fast helfen musste. Der Rothaarige lehnte sich in seinem Stuhl leicht zurück. „Also, das sollte kein Problem sein. Ich kann euch eine Einladung beschaffen.“ Naruto sah ruckartig zu ihm auf, auch ich konnte meine Verblüffung nur schwer verbergen. Dass er, der Kazekage, es so leicht nehmen würde, fand ich erstaunlich. Nach kurzem Schweigen fuhr Gaara fort: „Ihr müsst euch nur eine andere Identität zulegen. Aber euer größtes Problem sollte eine weibliche Begleitung sein. Und vergiss es, Naruto“, meinte Gaara, als er Narutos breites (leicht perverses) Grinsen sah, „Sexy Jutsu wird nicht funktionieren.“ Ich runzelte die Stirn: „Wieso nicht?“ Der Kazekage zuckte nur mit den Schultern: „Die Wachen sind gute Ninja. Sie werden spüren, wenn jemand ein Jutsu benutzt und derjenige wird entfert werden.“ Mir gefiel es gar nicht, wie Gaara das Wörtchen „entfernt“ aussprach…. Narutos POV Während ich mich noch fragte, woher zum Geier Gaara überhaupt mein Sexy Jutsu kannte (ich konnte mich nicht erinnern, es in seiner Gegenwart überhaupt mal benutzt zu haben), waren Sasuke und Gaara offensichtlich schon zum eigentlichen Problem übergegangen… „Entfernt, wie rausgeschmissen oder entfernt, wie…“ Ich führte den Satz lieber nicht zu Ende, aber Gaaras Blick beantwortete ihn auch so. Ich schluckte – und war ausnahmsweise einmal sprachlos. Und heilfroh, als eine Frau, vermutlich eine der Angestellten hier, drei dampfende Teller herein trug und uns einen guten Appetit wünschte. Das Essen sah… nicht so überragend aus. Ziemlich farblos und… naja, gelbbraun… hätte Sasuke es mir vorhin nicht erklärt, wäre ich davon ausgegangen, dass ich tatsächlich Nudeln aus Sand vor mir hatte. Ein wenig zögerlich stopfte ich mir den ersten Happen in den Mund – und runzelte die Stirn. Eine leicht sandige Konsistenz? Das war mal die größte Übertreibung aller Zeiten! Das fühlte sich an, als würde man wirklich auf Sand rumkauen! Davon einmal abgesehen schmeckte es allerdings überraschend gut. Als ich aufsah und Gaaras erwartungsvollen Blick auffing, setzte ich ein Grinsen auf. „An Ramen kommt es nicht ran, aber es ist gut.“ Wie zum Beweis schaufelte ich mir die nächste Ladung rein. Sasuke neben mir hob eine Augenbraue. Meinst du das ernst? Ich hätte fast gekichert. Ja. Es ist im Mund absolut widerlich, aber der Geschmack ist eins-A! Sasuke blinzelte ungläubig und hätte vermutlich gerne den Kopf geschüttelt. Ehe er aber was anmerken konnte oder wir komplett vom Thema abkamen, hakte ich dann doch lieber nach: „Das bedeutet, es ist auf dem Fest absolut unmöglich irgendwelche Jutsu zu benutzen, ganz egal, wie wenig Chakra sie verbrauchen?“ Gaara schluckte im Gegensatz zu mir unter, ehe er ruhig antwortete: „Ganz genau, es sei denn, ihr wollt euer Leben beenden, aber für so verzweifelt halte ich euch nicht.“ Seit wann war der eigentlich so sarkastisch geworden? Zeit für eine kleine Auflockerung! „Na, dann ist doch alles klar, die einzige Chance rein zu kommen ist, dass sich einer von uns als Frau verkleidet!“, verkündete ich strahlend, woraufhin mich zwei Augenpaare entsetzt und verwundert zugleich anstarrten und ich in einen Lachanfall ausbrach. „Das war doch nur ein Scherz, Leute, ein Scheherz!“ Eine gefühlte Ewigkeit später schnaubte Sasuke, während Gaara ein Lächeln andeutete. Mann, mit den beiden Miesepetern machte das doch gar keinen Spaß… „Ihr müsst wohl eine eurer Bekannten bitten mitzukommen. Alleine kriege auch ich euch nicht rein. Außerdem sollte ich euch wohl sagen, dass ich wahrscheinlich nur Einladungen für einen von euch kriegen kann.“ Ich lächelte. „Danke, Gaara, das werden wir schon irgendwie hinkriegen.“ Er nickte. „Kein Problem, außerdem hab ich auch was davon.“, fügte er mit einem mysteriösen Grinsen hinzu. Auf meine Frage, was genau er denn davon habe, wollte er aber partout nicht antworten und so gab ich es irgendwann auf und wir verbrachten den Rest des Essens damit zu erzählen. Naja, meistens redete ich, aber das waren wir ja alle gewöhnt und so störte sich auch niemand daran. Knappe zwei Stunden später waren wir wieder auf unserem Zimmer und gerade dabei uns bettfertig zu machen. Soll heißen, Sasuke blockierte das angrenzende Badezimmer, während ich – bereits im Schlafanzug – auf dem Bett lag und darauf wartete, dass er fertig wurde. Ich starrte müde an die Decke. Irgendwie war der Tag nicht so verlaufen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ja, irgendwie waren wir zwar schon ein Stück weiter gekommen, aber jede Frage, die wir beantwortet hatten, hatte nur drei neue aufgeworfen… Ich schüttelte den Kopf und schloss die Augen. Ich sollte mir lieber über die wirklich wichtigen Dinge Gedanken machen, anstatt mich hier zu beschweren. Einer von uns würde also auf das Sturmfest gehen können, wenn wir eine Begleitung fanden. Wer kam denn überhaupt in Frage? Sakura wäre sicher die erste Wahl gewesen, aber abgesehen davon, dass sie nicht hier war, war ihre Verletzung bestimmt noch nicht gänzlich verheilt. Das würde ihr sicher ganz schön zusetzen. Okay, streichen wir Sakura, wer steht als nächstes auf der Liste? Hinata? Nein, die war einen Tag vor uns mit ihrem Team auf Mission gegangen. Mmh… Ino? Oh, mein Gott, das konnte ja lustig werden… aber, warte, nein, da würde sich Sasuke quer stellen, mal abgesehen davon, dass ich mir nicht mal sicher war, ob sie schnell herkommen konnte. Die Strecke war nicht endlos weit, aber auch alles andere als ein Katzensprung und auf den allerletzten Drücker ankommen brachte wohl auch nichts, demnach müsste wer-auch-immer schon ziemlich schnell rennen können… Wenn ich so drüber nachdachte, wen wir auch fragten, niemand würde ein Kleid haben, dass den Ansprüchen genügen würde, das heißt, wir mussten noch mindestens einen Tag für Shopping einkalkulieren, sprich, diejenige müsste spätestens Morgen Nachmittag hier sein. Selbst wenn wir sofort nach dem Aufstehen einen Botenvogel losschickten, würde der nicht vor dem frühen Mittag ankommen. Mit anderen Worten, es blieben nur wenige Stunden – eine Zeit, die selbst wir nur mit Mühe erreichen konnten. Okay, Sasuke alleine vielleicht schon, oder Lee, aber das brachte uns nicht weiter. Konnte überhaupt eine der Kunoichi so schnell rennen? Und, die nächste Frage: Wer von uns sollte denn gehen? Wenn es um Aufmerksamkeit war, kam klar Sasuke an erster Stelle. Sowohl im Blicke auf sich ziehen, als auch im alles-im-Blick-behalten war er mir überlegen. Im Umgang mit Menschen war ich aber eindeutig besser. Was würde wichtiger sein? Eigentlich wäre es am besten, wenn wir beide gingen, aber wie sollte das gehen? „Bad ist frei!“, rief Sasuke gerade und kam mit noch feuchten, ein wenig herunterhängenden Haaren und nur mit Boxershorts und einem dünnen Shirt bekleidet wieder ins Zimmer. Ich schmunzelte. Mit ein bisschen mehr Busen und anderen Rundungen könnte er fast als Mädchen durchgehen… besonders, wenn er ewig nicht aus dem Bad kam… Lachend den Kopf schüttelnd, schnappte ich mir mein Kissen und feuerte es ihm gegen den Kopf. „Das wird ja auch Zeit, Satsuki!“, neckte ich. Ehe er darauf auch nur reagieren konnte, war ich bereits im Bad verschwunden und hatte die Tür in weiser Voraussicht schnell geschlossen. Drei Stunden später lag ich noch immer wach und lauschte dem leichten Sandsturm, der draußen aufgezogen war. Ich mochte das seltsam gleichmäßige Geräusch des an sich schon irgendwie bedrohlichen Naturspektakels. Es erinnerte mich an den beruhigenden Klang fallenden Regens. Warum ich nicht schon eingeschlafen war, wusste ich selbst nicht. Eigentlich lag es nicht in meiner Art mir stundenlang den Kopf zu zerbrechen und darüber nicht einschlafen zu können. Nein, normalerweise machte ich so etwas nicht, aber im Augenblick war genau das der Fall. Ich lauschte auf Sasukes ruhige Atemzüge aus dem Bett an der Wand gegenüber, die mir verrieten, dass er schon vor über einer Stunde ins Reich der Träume eingetreten war. Warum durfte er schlafen und ich nicht? Das war so unfair… Ich seufzte leise und drehte mich zum bestimmt hundertsten Mal auf die andere Seite. Wenn man wach liegt gehen einem ja oft die unmöglichsten Dinge durch den Kopf und so kam mir auf einmal wieder der Gedanke, wie Sasuke wohl in einem Kleid aussehen würde. Ich meinte das absolut nicht ernst, aber mir war langweilig, ich war müde und konnte nicht mehr klar denken, also hielt ich die Augen weiterhin geschlossen und nahm mir ein geistiges Bild von Sasuke, um damit herumzuspielen. Zuerst tauschte ich seine Kleidung gegen ein langes, dunkelblaues Abendkleid, versteckte seine Hände in langen Samthandschuhen – was nicht mal nötig gewesen wäre, aber ich dachte, wenn schon, denn schon -, zog ihm ein paar Schnürsandelen mit Absätzen an und wand mich dann den offensichtlicheren Problemen zu. Ein breiter, dunkelroter Gürtel um die Hüfte, ein ausgepolsterter BH unter das Kleid, um Dekolleté vorzutäuschen, dann nur noch die Haare runterkämen und fertig. Ich grinste, nicht nur in Gedanken und riss im nächsten Moment blinzelnd die Augen auf. Das war doch die Lösung für unser Problem!! Auch wenn ich ihn im dunklen Zimmer nicht sehen konnte, sah ich automatisch zu Sasuke herüber. Er hatte für einen Mann sehr weiche Züge und einen eher schlanken Körperbau. Dazu seine helle Haut… aber würde er wirklich als Frau durchgehen? Ich schüttelte den Kopf und schloss die Augen wieder. Was ich doch für einen Unsinn dachte, wenn ich müde war… Am nächsten Morgen wurden wir durch lautes Klopfen geweckt. Ich grummelte mürrisch und vergrub den Kopf unter dem Kissen. Das war keine angenehme oder ruhige Nacht gewesen und ich wollte definitiv noch nicht aufstehen. Stoff raschelte, dann hörte ich ein Gähnen und leise Schritte, offenbar war Sasuke aufgestanden, um wem-auch-immer, der gerade zum zweiten Mal wild klopfte die Tür zu öffnen. Wahrscheinlich warf er mir auf dem Weg den üblichen werd-endlich-mal-wach- oder den Mann-was-für-ein-Trottel-Blick zu, aber das kümmerte mich gerade wenig. Ich hörte das leise Knarksen der Tür und kurz darauf eine allzu bekannte Stimme: „Guten Morgen!“ „Temari?“, murmelte Sasuke müde. „Wer denn sonst?“, meinte die und klang furchtbar munter, „Ich bring euch das Frühstück. Außerdem soll ich euch von Gaara sagen, dass er sobald wie möglich die Namen braucht, unter denen ihr reinwollt. Schließlich sind nur noch zwei Tage Zeit und er muss das noch in die Wege leiten.“ Ich lugte unter dem Kissen hervor. Sie klang schon fast zu gut drauf angesichts dieses grausamen Zeitlimits. „Ähm, ja, danke. Wir arbeiten dran.“, grummelte Sasuke leise. Widerwillig setzte ich mich im Bett auf und fuhr mir durch die Haare. Temari drückte Sasuke gerade ein Tablett in die Hand, dann wollte sie gehen, doch ich hatte noch eine Frage: „Temari?“ Sie drehte sich noch einmal um. „Ja?“ „Ist heute etwas Besonderes, das du so gut gelaunt bist?“ Sie grinste schelmisch. „Nicht direkt, aber wenn ihr aufs Fest geht, bleibt es mir und Gaara dieses Jahr erspart.“ Damit war sie weg, noch ehe ich „Häh?“ sagen konnte. Einen Augenblick sah ich ihr noch fragend nach, dann zuckte ich die Schultern und kletterte aus dem Bett. Sasuke hatte unser Frühstück schon auf den Tisch gestellt und streckte sich verschlafen. Ich blinzelte. Mmh, er hatte wirklich einen fast weiblichen Körper. Gut, keine weiblichen Rundungen, aber sehr zierlich und… „Was glotzt du denn so, Dobe?“ Ups, er hat meinen Blick bemerkt. Sollte ich…? Die Frage war, wie würde er darauf reagieren? Naja, er schien ohnehin leicht verärgert, also, was soll’s… „Ich glaube, ich weiß, wie wir beide aufs Fest kommen.“, bemerkte ich betont sachlich. Sasuke verschränkte die Arme und warf mir einen argwöhnischen Blick zu. „Und wie?“ Ich seufzte innerlich, blieb aber cool und meinte möglichst lässig: „Du verkleidest dich als Frau.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)