Mission: Bonds von Yuukou (Dritter Teil der Partner-FFs von FrecheGurke und Nebelland) ================================================================================ Kapitel 5: Darf ich vorstellen? Haruto und Satsuki! --------------------------------------------------- Kleine Warnung vorweg: Okay, sorry, Leute, aber das müssen wir vorher mal loswerden. In dem Kapitel hatten wir unseren Spaß. Es ist wahrscheinlich relativ übertrieben, aber das musste auch mal sein… und, ganz ehrlich, woher sollten Naruto und Sasuke Ahnung davon haben? Sie sind beide mehr oder weniger ohne Mütter oder Schwestern aufgewachsen und irgendwie konnten wir uns auch nicht vorstellen, dass sie mit Sakura über so etwas reden… also seht es uns bitte nach, wenn es arg… überzogen geworden ist, wir konnten nicht widerstehen… ^^“ ****************************************************************** Sasukes POV Während ich mich streckte, spürte ich Narutos intensiven Blick auf mir. Ich drehte mich halb um und fauchte: „Was glotzt du denn so, Dobe?“ Er schien kurz zu zögern, dann verkündete er mir: „Ich glaube, ich weiß, wie wir beide aufs Fest kommen.“ Oka~y… „Und wie?“ „Du verkleidest dich als Frau.“ „…“ Ähhh… Unwillkürlich schlich sich ein Bild von mir in einem Kleid und mit viel zu viel Make-up in meine Gedanken. Ich schauderte und schüttelte schnell den Kopf um das Bild zu verscheuchen. „Okay, Usuratonkachi. Wach endlich auf, schalte dein logisches Denken- falls überhaupt vorhanden- ein und überdenke deine Aussage!“ Er seufzte und meinte: „Ja, ich weiß. Es klingt doof, aber wir haben doch eigentlich keine andere Wahl, oder?“ Ich schaute ihn entsetzt an, als mir langsam klar wurde, dass er es ernst meinte. „Ist das wieder einer von deinem dämlichen „Scheherzen“? Wenn ja, lass es. Ich finde es nicht lustig.“ „Mann, Sasuke! Denk mal nach! Wir haben kein Mädchen, das wir mitnehmen könnten.“ Gerade wollte ich „Temari“ vorschlagen, als ich mal mein Denken einschaltete. Temari fiel weg, erstens, weil sie keine Lust hatte (wie man vorher sehen konnte), zweitens, weil sie mehr erfahren würde, als uns lieb war, drittens, weil sie einfach zu bekannt war. Es würde Fragen aufwerfen, die wir gar nicht gebrauchen konnten, wenn sie (die Schwester des Kazekage) ohne Gaara, sondern mit einem Fremden auftauchte… Dann einfach irgendeine Frau nehmen und sie für die Aktion bezahlen… naja, abgesehen davon, dass es mir schon ethisch nicht richtig erschien, war es zu riskant… Wenn sie sich mal verplauderte, dass sie gar nicht zur High Society gehörte, oder sich sonst vollkommen falsch benahm. Außerdem müssten wir erstmal die passendste und geeigneteste Frau suchen, die das auch noch mitmachte. Die Zeit war viel zu knapp dafür… Mir wurde unwohl zumute, als ich merkte, dass Naruto möglicherweise Recht haben könnte und wir wirklich keine andere Alternative hätten. „Aber... ich bin ein Mann.“, stellte ich grandioser Weise fest. Der Blondschopf zuckte mit den Schultern: „Deshalb verkleiden wir dich auch. Ein Kleid, ein paar Stöckelschuhe, ein bisschen Make-up und einen ausgestopften BH.“ Und Zufriedenheit schlich sich in seinen Blick, als er festestellte, dass mir langsam die Argumente ausgingen. Aber so leicht würde er mich da nie im Leben dazu bekommen. Die Idee war einfach zu… absurd! Außerdem, ein BH??? Ich schnaubte: „Das würde nicht funktionieren. Selbst mit all dem Zeug, sieht man doch sofort, dass ich nicht weiblich bin.“ „Ich glaube nicht!“, meinte er mit voller Überzeugung, „Du bist einfach sehr zart gebaut und hast weiche Gesichtszüge!“ Meine „weichen“ Gesichtszüge verdunkelten sich bei seinen Worten. Welcher Mann hörte denn bitteschön gerne, dass er „zart“ gebaut ist? Er merkte wohl, dass es eindeutig die falsche Wortwahl war, denn er stöhnte leicht auf, packte mich am Handgelenk und zog mich mit ins Bad. Ich sprang zurück und quietschte auf, als mich ein kalter Wasserstrahl traf. Naruto hatte sich schnell den Duschkopf geschnappt und mich angespritzt. „Was sollte das?“, zischte ich gereizt. Ohne ein Wort zog er mich nun mit sich vor den großen Spiegel. „Und siehst du den Unterschied?“, fragte er nun. Ich hatte das Gefühl irgendwie auf dem Schlauch zu stehen. „Große Überraschung! Du bist trocken und ich nass?!“, mutmaßte ich „munter“ drauf los. „Nein, Teme. Unser Körperbau!“, drängte Naruto. Ich schaute noch mal mürrisch in den Spiegel vor uns. Naruto stand leicht schräg hinter mir und hatte sein T-Shirt ausgezogen. Leider musste ich mir eingestehen, dass ich zwar leicht größer bin, als Naruto, er aber viel breitere Schultern besaß. Besonders jetzt, als der nasse Stoff noch extra an meinem Körper klebte, offenbarte er meinen schlanken Körper… Natürlich, ich hatte mich schon sehr oft im Spiegel gesehen, aber nie wirklich meinen Körper als zu schmal, oder gar als weiblich angesehen! Mir war auch schon immer klar, dass ich besonders schlank war im Gegensatz zu anderen Jungs… Aber jetzt Naruto und mich direkt zu vergleichen zeigte schon das „Ausmaß“ der Unterschiede… Ich betrachtete den Oberkörper des Blondschopfes genauer. Narutos Schultern überragten meine weit, sein Brustkorb und sein Hals waren kräftiger, seine Arme dicker… Schon alleine die Tatsache, dass er viel brauner war, als ich ließ ihn im Allgemeinen… robuster erscheinen. Nur noch mal kurz fürs Protokoll. Es war nicht so, dass ich keine Muskeln besaß. Sie zeichneten sich auch bei mir deutlich ab, bloß bei Naruto waren sie einfach auffälliger. Man könnte meinen Körper bloß als „geschmeidiger“ beschreiben… Aber ich würde doch trotzdem bestimmt nie und nimmer, als Frau durchgehen… schon gar nicht einen ganzen Abend lang! Mein Herz schlug einen Takt schneller, als ich mir vorstellte, echt als Frau zu diesem blöden Fest zu gehen… Okay, Sasuke, ruhig bleiben… Nun wandte ich meine Aufmerksamkeit unseren Gesichtern zu. Bei Naruto fielen gleich als erstes die relativ großen, strahlend blauen Augen auf. Mein Blick wanderte runter zu seiner Nase und zu seinen recht unscheinbaren Lippen. Im Gesamtbild hatte er wohl ein normal breites Gesicht, dessen Ränder von seinen kurzen, stacheligen, blonden Haaren gesäumt waren. Mein Gesicht war… anders. Es war schmaler. Meine Augen waren zwar kleiner, als Narutos, wurden aber noch durch meine langen, geschwungenen, schwarzen Wimpern betont. Meine Nase war schmal und die Lippen stärker ausgeprägt, als bei Naruto. Außerdem wurde es durch meine schwarzen, nassen Haare locker umrahmt. Ich hatte mich nie als „schön“ angesehen, wie es ein paar Leute schon behauptet hatten. Zwar auch nicht als hässlich, aber eher als normal… okay, vielleicht die obere Grenze von „normal“… Plötzlich wurde mir die Stille um uns herum bewusst. Ich schaute Naruto an, dessen Blick auf meinem Spiegelbild lag. Er schaute mich an, als ob er irgendetwas in meinem Gesicht suchen würde. Vielleicht wirklich das „Mädchen“ in mir? Ich musste zugeben, dass diese ungewöhnliche Stille von Naruto und dessen intensiver Blick mich etwas nervös machten. Als sein Gesichtsausdruck noch so wurde, als hätte er endlich das Gesuchte gefunden und sich ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht schlich, konnte ich nicht verhindern rot zu werden. Zu meinem Leidwesen sah man diesen Rotschimmer perfekt auf meiner blassen Haut. Auch Naruto bekam es mit und fing an zu grinsen. Dann setzte er noch eines drauf in dem er mir eine Haarsträhne leicht aus dem Gesicht schob und meinte: „Noch eine schöne Haarklammer, oder eine Schleife…“ Der Rot-Ton auf meinen Wangen intensivierte sich und ich schaute leicht mürrisch zur Seite. Naruto fing an leise zu lachen und flüsterte in die Stille: „Jetzt musst du nur noch nicht so grimmig schauen und aufhören deine Augen zusammenzukneifen… Satsuki!“ Narutos POV Ich hatte gewonnen. Ich wusste, dass ich gewonnen hatte, spätestens, als Sasukes Gesicht sich leicht rötlich färbte und er mich wütend anfunkelte. Es gefiel ihm nicht, das war klar und das konnte ich auch nachvollziehen. Leider war und blieb es unsere einzige Möglichkeit und das hatte er wohl auch eingesehen. Sein Blick war lange zwischen seinem eigenen und meinem Körper hin und her gewechselt und letzten Endes hatte er wohl zugeben müssen, dass er relativ gute Chancen hatte als Frau durchzugehen, wenn wir ein wenig nachhalfen. Klar, ohne weiteres hätte ihn niemand für weiblich gehalten, aber wenn wir ein bisschen tricksten… Selbst als ich leise kommentierte: „Jetzt musst du nur noch nicht so grimmig schauen und aufhören deine Augen zusammenzukneifen… Satsuki!“ reagierte Sasuke nicht. Er starrte mich nur weiterhin stur an und ich konnte ihm ansehen, dass er mir widersprechen wollte, dass er krampfhaft nach irgendeinem Argument suchte, dass dagegen sprach. Schließlich nach bestimmt einer Minuten Blickduell (einem echten, diesmal hatten wir uns wirklich nichts zu sagen), zischte er schließlich: „Wieso Satsuki?“ Ich blinzelte. Das war so… zusammenhangslos. Mit einem Schmunzeln hob ich die Schultern. „Irgendwer hat mir mal erzählt, man sollte für Tarnungen am besten Namen nehmen, die möglichst dicht an die eigenen herankommen, weil es die Gefahr minimiert sich zu versprechen oder nicht auf seinen Tarnnamen zu reagieren. Weißt du einen besseren?“ Er schüttelte mürrisch den Kopf. „Nun gut.“ Er rieb sich die Schläfen. „Dann darf ich aber deinen Namen aussuchen – und zwar ohne wenn und aber!“ Oh je, da würde bestimmt irgendwie wieder was Schlimmes bei rauskommen. „Katastrophe“, „Ausnahmefall“, „Idiot“, Versager“ oder irgendetwas in der Richtung. Ich verzog den Mund, nickte aber, vermutlich war es nur fair, wenn wir beide leiden mussten… „Haruto.“ „Was?! Das klingt ja mal so was von…!“ „Na, na, na!“, unterbrach mit Sasuke mit einem schiefen Grinsen, „Ohne wenn und aber!“ Ich fletschte kurz die Zähne, stellte wenig begeistert fest, dass mein Kumpel die Röte im Gesicht bereits wieder losgeworden war und nickte steif. „Schön, ich heiße jetzt also Haruto.“ Sasuke nickte zufrieden. „Und dein Nachname…“ Sein Grinsen wurde wenn überhaupt noch gemeiner. „Wie wäre es mit Saigai?“ Was hab ich gesagt? Er kommt echt mit der „Naturkatastrophe“… Aber das Spiel kann man auch zu zweit spielen, Herr Uchiha… „Einverstanden, unter der Bedingung, dass du Aikyo heißt.“ Genüsslich beobachtete sich, wie sich an seiner Schläfe eine kleine Wutader hervor schob. „Ich. Bin. Nicht. Liebenswürdig.“, fauchte er. Ich blieb unberührt. „Und ich keine Katastrophe. Also, was ist jetzt?“ Ohne mir zu antworten, streifte Sasuke sein nasses Shirt ab und warf es auf einen der Handtuchhalter. Dann schnappte er sich eines der Tücher und trocknete sich ab, nur, um es anschließend in mein Gesicht zu klatschen und das Badezimmer zu verlassen. Ich grummelte leise vor mich hin, schmiss das Handtuch in Richtung des Waschbeckens und folgte ihm. Er zog sich gerade ein neues Oberteil an und wand mir den Rücken zu, sein Blick ging aus dem Fenster nach draußen, als er kaum hörbar murmelte: „Dann eben Hinode. Das passt wenigstens zu dir.“ Ich legte den Kopf leicht schief. „Sonnenaufgang“? Nun gut, warum nicht? Ich ließ mich auf mein Bett sinken und sah ihn an. „Und du?“, fragte ich und wollte ihn nicht weiter reizen. Die nächsten beiden Tage würden vermutlich stressig genug sein, wir mussten uns nicht mehr als nötig in die Wolle kriegen. Sasuke zuckte die Schultern. „Das darfst wohl du entscheiden, was?“, meinte er leicht sarkastisch, aber zumindest nicht mehr mit dem allzu bissigen Unterton von vorhin. „Kurei?“, schlug ich leise vor. Sasuke drehte sich nun endlich zu mir herum und sah mich fragend an. Ich hob abwehrend die Hände. „Das soll nicht irgendwie was bedeuten oder so. Einfach, weil du dunkle Haare und Augen hast und deine Kleidung… naja…“ Ich rieb mir verlegen den Hinterkopf. Sasuke schwieg kurz, dann zuckte er schnaubend die Schultern. „Soll mir recht sein… Und was machen wir jetzt?“, wechselte er unvermittelt das Thema. Ich blinzelte und brauchte zwei Sekunden, um seinem Gedankensprung folgen zu können. „Wir geben Gaara die Namen und dann müssen wir einkaufen.“ „Einkaufen?“ „Sicher.“, ich schmunzelte, aber es war irgendwie halbherzig, „Du brauchst ein Kleid“, bei den Worten zuckte er unwillkürlich zusammen, „und ich hab auch nix Passendes. Zumindest nicht hier.“ „Und wie bitte stellst du dir das vor? Ich kann doch nicht so da rein gehen und einfach so ein Kleid anprobieren.“, fauchte Sasuke. Ich kicherte leise. „Komm, zeig mir mal, was dein Sharingan alles kann.“ Er sah mich verwundert an, doch ich war schon dabei das Jutsu zu benutzen, dass er kopieren sollte… „Wenn irgendwer jemals davon erfährt, bist du tot, hast du verstanden?!“, zischte Sasuke mit einer überraschend hohen Frauenstimme und warf mir aus den großen, dunklen Augen drohende Blicke zu, während wir die Treppen des Kazekage-Gebäudes hinunterstiegen. „Krieg dich wieder ein, du siehst doch gut aus.“, meinte ich mit einem breiten Grinsen und legte die Arme hinter den Kopf. Tatsächlich sah Sasuke in seiner Sexy Jutsu Form wirklich überraschend… unschuldig aus. Ja, das Wort traf es gut – vor allem, da man es nie in Zusammenhang mit seinem echten Aussehen benutzen würde. Allerdings glich mein Kumpel das durch den sauren Blick und die wütende Aura um ihn herum wieder herrlich aus, sodass die meisten Leute (/Männer) einen Bogen um uns machten. „Naruto!“, rief jemand hinter mir und als ich mich umwand kam mir Gaara entgegen. „Da bist du ja, ich hab dich schon gesucht.“ „Morgen, Gaara.“, meinte ich und schlug mir dann selbst gegen die Stirn. Stimmt, wäre sinnvoller gewesen erst zu ihm zu gehen, aber das war irgendwie im Klamottenstreit (Sasukes Sachen passten so kaum noch und er hatte einen Mordsaufstand gemacht vonwegen er könne so nicht unter Leute gehen – im Endeffekt trug er nun seine Hose, aber eines meiner Shirts) untergegangen. „Sorry, wir…“ Ein Ellbogenstoß. „Äh, ich meine, ich wollte gleich bei dir vorbeikommen.“ Gaara beäugte Sasuke stirnrunzelnd. „Wer ist das?“ „Das? Na, das ist doch Sa… yuri.“ Ups, wir hätten uns da vielleicht auch mal vorher Gedanken drüber machen sollen… „Sie… stammt aus einem der kleineren Randdörfer Konohas und war in der Gegend. Sie hat sich… erbarmt mit mir was zum Anziehen kaufen gehen. Du weißt doch, ich hab es nicht so mit Mode…“, versuchte ich mich herauszureden. Gaara erwiderte nichts, starrte aber weiterhin auf Sasuke, der seinen Blick unerschrocken erwiderte. Schließlich gab der Kazekage nach. „Wie auch immer, ich will euch nicht aufhalten. Welche Namen?“ „Haruto Hinode und seine Verlobte Satsuki Kurei.“ Sasuke neben mir zog scharf die Luft ein und warf mir einen Blick zu. Verlobte?! „Haruto und Satsuki?“, wiederholte Gaara und eine Augenbraue schoss sofort nach oben, „Sasuke macht das wirklich…?“ Ich schüttelte schnell den Kopf. „Nein, er wird das Fest… äh, von außen im Blick behalten. Eine Bekannte von uns wird mit mir hingehen.“ „Aha.“ Gaaras Blick wanderte zu Sasuke, der daraufhin die Arme verschränkte und schnaubte. „Nein, ich bin es nicht. Ich muss heute Nachmittag wieder zurück, daher sollten wir vielleicht auch mal los, sonst wird das nichts mehr.“ Gaara nickte nur stumm, doch als wir uns zum Gehen wanden, spürte ich noch eine ganze Weile seinen Blick im Rücken. „Verlobte?!“, fauchte Sasuke, als wir eine der größeren Einkaufsstraßen Sunas betraten und uns vom wuselnden Menschenstrom erst einmal ein Stück treiben ließen. Ich fand seine Stimme immer noch komisch und so musste ich kichern. „Warum nicht? Welchen anderen Grund haben denn bitte zwei junge Leute gemeinsam auf eine Feier zu kommen? Für Verwandte würde man uns nie im Leben halten.“ „Hn.“ Ich zupfte ihn am Arm und deutete auf eines der Geschäfte, doch Sasuke schüttelte den Kopf und zog mich nach links in ein Einkaufszentrum. „Hier sind mehr Leute und wir fallen nicht so auf.“, flüsterte er mürrisch. Ich nickte und steuerte die Damenabteilung an. Als erstes brauchten wir einen BH. Der Gedanke war so albern… Sasuke in einem BH… ich musste schon wieder kichern und räusperte mich, was Sasuke allerdings sofort durchschaute und mir einen ärgerlichen Blick zuwarf. Sei bloß still oder du lernst die Hölle auf Erden kennen! Damit konnte er mich nicht beeindrucken, aber ich gab mir Mühe ihm nicht in die Augen zu sehen. Die Situation war schlimm genug für ihn, ich sollte wenigstens versuchen es so angenehm wie möglich zu machen. Bei der Unterwäsche angekommen blieb ich etwas unschlüssig stehen. „Und nun?“ Ich hatte nicht die entfernteste Ahnung, nach welcher Größe ich suchen musste. Um ehrlich zu sein, ich wusste nicht einmal, was die Größenangaben überhaupt bedeuteten. „Kann ich behilflich sein?“ Wie aus dem Nichts tauchte eine Verkäuferin neben uns auf. Ich nickte lächelnd. „Ja, sehen Sie, meine Freundin Sayuri braucht einen neuen BH, aber wir wissen nicht welche…“ „Keine Sorge!“, meinte die Frau sogleich und lächelte breit, „Genau dafür bin ich doch da! Was haben Sie denn für Maße?“, wand sie sich an Sasuke. Der blinzelte. „Öh… Maße?“ „Ihr Brustumfang, Unterbrustumfang und die Körbchengröße.“, versuchte die Frau weiterzuhelfen. Sasuke sah sie nur fragend an, woraufhin sie den Kopf schüttelte. „Kommen Sie mit, dann messen wir erst einmal. Ihr Freund kann hier solange warten.“ Und mit diesen Worten packte sie Sasuke am Ellbogen und schleifte ihn in den hinteren Teil in grobe Richtung der Anprobe. Sasuke warf mir einen Hilfe suchenden Blick zu, doch ich zuckte nur die Schultern. Was sollte ich denn bitte machen? Außer vielleicht hoffen, dass er seine Brüste nicht allzu groß gemacht hatte, damit das mit dem Ausstopfen noch funktionierte. Die Frauenunterwäsche interessierte mich herzlich wenig, aber ich konnte mich in der Zwischenzeit mal in der restlichen Abteilung umsehen – schließlich hatte man ja auch nicht jeden Tag einen Vorwand hier herumzulaufen. Ein Stück weiter hinten im Kaufhaus entdeckte ich die Schminkabteilung. Dort gab es auch einen Spiegel und wie es aussah eine weitere Verkäuferin, die ihre Kundinnen beriet. Ich blieb stehen und sah neugierig zu, wie sie einem jungen Mädchen von vielleicht zwölf erklärte, wie man dieses komische Puder benutzte. Als das Kind freudestrahlend aufsprang und davonlief, kam mir eine Idee. Ich setzte ein Grinsen auf und trat näher heran. „Entschuldigen Sie?“ Die Frau wand sich um. „Ja, bitte?“ Interessanterweise war sie selbst nicht geschminkt, dafür baumelte an ihrer Hüfte eine Tasche mit allen möglichen Pinseln und anderen… Dingen, von denen ich nicht wusste, wozu sie gut waren. „Naja, ich wollte fragen, ob Sie mir vielleicht behilflich sein könnten? Meine Freundin hat demnächst Geburtstag und da sie einen Großteil ihrer Schminke letztens in einem Hotel hat liegen lassen, wollte ich ihr etwas Neues kaufen, aber ich kenne mich da leider nicht wirklich aus und… Sie verstehen?“ Ich rieb mir den Hinterkopf und merkte sofort, als die Frau ein verständnisvolles, leicht amüsiertes Lächeln aufsetzte, das ich den Jackpot gezogen hatte. „Setzen Sie sich mal.“ Die Frau gestikulierte auf den Stuhl, den eben das Mädchen besetzt hatte und wühlte parallel einen Katalog heraus, den sie vor mich legte. „Welcher Typ ist Ihre Freundin?“ „Typ?“ „Ja, sehen Sie, je nach Aussehen unterscheiden wir verschiedene Farbtypen.“ Sie blätterte kurz und zeigte mir dann die Bilder. Es war leicht, Sasuke war eindeutig ein Winter-Typ. „Ah, ja, dann brauchen Sie kühle Farben, am besten Blautöne. Hier zum Beispiel, diesen Lidschatten in Silberblau…“ „Was genau ist Lidschatten?“, fragte ich und musste die Unsicherheit nicht einmal spielen. Die Frau schien das nicht weiter zu verwundern, vielleicht war ich auch nicht der erste Mann, der sie um Rat fragte. Eine Viertelstunde später schwirrte mir herrlich von den Grundkenntnissen der weiblichen Schminkwelt der Kopf, aber dafür hatte ich zumindest in etwa zusammen, was wir brauchen würden. „Und das ist ein Abdeckstift, aber ich weiß nicht, ob ihre Freundin so etwas braucht.“ „Was macht man damit?“, fragte ich müde. „Man versteckt kleinere Makel der Haut. Ihre… Narben etwa könnte man damit vertuschen.“ Meine Narben? Welche Narben denn? Ich sah sie fragend an und sie deutete ein wenig schüchtern auf mein Gesicht. Ach so, die Dinger… hatte ich ja fast vergessen. Nein, so Makel hatte Sasuke nicht, aber… Sekunde mal. „Wie lange dauert das?“ „Nicht lange. Soll ich es Ihnen einmal zeigen?“ Ich zögerte. Sasuke würde sich kaputtlachen, wenn er wüsste, dass ich Schminke an mich ranlasse… aber das hatte er sich wohl verdient, also nickte ich. Die Frau nahm zwei Stifte in die Hand, glich offenbar die Farbe mit meiner Haut ab, legte einen wieder weg und drehte mich auf dem Stuhl zum Spiegel hin. „Sie ziehen den Stift einfach einmal darüber…“ Genau das tat sie auch. „Und tupfen dann wahlweise mit einem weichen Tuch oder den Fingern über die Ränder.“ Und innerhalb weniger Augenblicke war mein Gesicht nicht mehr symmetrisch. Ich grinste. Daran hatte ich bisher nicht gedacht, aber das war perfekt. „Meine Freundin braucht keinen, da haben Sie Recht, aber ich glaube, ich könnte ihn gut gebrauchen.“ Und so lief ich mit den neu erworbenen Schminkutensilien, die wir wohl nie wieder brauchen würden, wieder zurück zu den BHs, um Sasuke abzuholen. Was brauchte der eigentlich so lange? Wie schwer war es einen BH zu kaufen?! Sasukes POV Ich hatte Naruto (der mich einfach so meinem Schicksal überlassen hatte) noch einen letzten hilfesuchenden Blick zugeworfen, bevor mich diese nette und stark ziehende Mitarbeiterin in eine Umkleide im hinteren Teil der Wäscheabteilung geschleift hat. Die Umkleide war ein circa zwei auf zwei Meter großer Raum, den man mit einem Vorhang verschloss, außerdem hatte er drei große Spiegel an den Wänden hängen. „So, wie heißt du denn noch mal?“, fragte sie mich nun, als wäre ich ein Kleinkind. Am liebsten hätte ich ihr ein gepfeffertes „Fuck you“ hingeknallt und wäre abgehauen, aber ich riss mich am Riemen und erinnert mich an den Namen, den Naruto gegenüber Gaara genannt hatte. „Sayuri“, meinte ich deshalb möglichst unschuldig und schaute leicht zu Boden, damit sie meinen Du-kannst-mich-mal-Blick nicht bemerkte… „Ok, Sayuri. Ich bin Niora. Hast du denn schon mal einen BH gekauft?“ Ich schüttelte den Kopf ohne aufzuschauen. Sie schmunzelte: „Dann müssen wir dich erstmal ausmessen.“ Ich schaute rasch auf. Ausmessen? Na toll… Sie zückte ein Maßband aus ihrer Hosentasche, entwickelte es und wollte es mir gerade um meine Brust schlingen, als sie innehielt und fragte: „Darf ich?“ Etwas zögerlich nickte ich und sie fing sofort mit ihrer Arbeit an. Gut, dass ich nicht so einen Sinn für Übertreibung hatte, wie Naruto, und meine Brüste nicht sonderlich groß gemacht habe. Naja, ich fand es eh schon schlimm, dass ich mir für das Sexy Jutsu nur längere Haare, ein bisschen mehr Taille und Hüfte und eben Brüste machen musste. Ich meine, Naruto verändert da immer noch deutlich seinen Brustkorb, seine Schultern, seinen Hals und ein paar extra Sachen mehr. Wenn ich nicht so viel Selbstbewusstsein hätte würde ich nach dieser Mission mein Haus wahrscheinlich nie wieder verlassen… Schnell bemerkte ich aber, dass es wohl gar nicht so schlecht war, dass ich meinen Brustkorb für das Sexy Jutsu nicht verändern musste, da Niora nach meinem Brustumfang auch noch den kurz unter meinen Brüsten maß. Währenddessen erklärte sie: „Also, ich habe eben deine Brust vermessen… du hast B.“ Ohne nachzudenken, fragte ich nach: „B?“ „Ja, das ist deine Körbchengröße.“ Als ich immer noch reichlich verwirrt schaute, seufzte sie, griff sich an ihre Brust und umfasste sie locker mit ihren Händen. „Die Dinger, die sich um deine Brust schließen und stützen.“ „Okay.“, dann nickte ich. Irgendwie klar, Körbchengröße… naja, trotzdem klang das Wort scheiße. „Und dein Unterbrustumfang beträgt 90… Also hast du 90 B. Kann es sein, dass du viel Sport betreibst?“ „Warum?“, ich runzelte leicht die Stirn und versuchte mir gleichzeitig meine Maße zu merken. Wie kam die denn plötzlich da drauf? Außerdem, kann sie nicht einfach ihre Arbeit machen und mir möglichst schnell einen BH geben, damit ich einfach abhauen kann?! Die Verkäuferin lachte. „Naja, du hast einen stark ausgeprägten Brustkorb, deshalb nahm ich an, dass du viel und anstrengenden Sport machst.“ Anscheinend redete Niora gerne. Und ich seufzte, als ich merkte, dass ich hier wohl doch nicht so schnell wegkam und fing an gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Außerdem konnte ich hier gleich mal üben, mich wie ein Mädchen zu benehmen. Schnell verzog ich leicht mein Gesicht und tat leicht beleidigt: „Ist das etwa schlecht einen „stark ausgeprägten“ Brustkorb zu haben?“ Sie sah leicht erschrocken aus: „Nein, nein. Du hast wirklich einen schönen Körper, Sayuri.“ Also das hört man(n) in dieser Situation ja nicht allzu gerne, aber trotzdem fing ich (gequält) an zu lächeln. „Dein Freund kann bestimmt seine Finger gar nicht von dir lassen.“ Mein Lächeln verschwand. „Ähm… doch!“, versicherte ich schnell. Sie überging meinen Einwand aber einwandfrei und fuhr fort: „Wenn wir schon mal beim Thema sind, ist dieser BH für deinen Freund?“ Hä? Was ist denn das für eine blöde Frage? „Wenn der BH für meinen Freund wäre, müsste dann nicht er sich ausmessen lassen?“, fragte ich auch sogleich zweifelnd. Anscheinend hatte ich entweder etwas ganz Blödes gesagt, oder sie dachte, ich habe einen Witz gemacht, denn sie fing an laut zu lachen. „Nein“, sie kicherte immer noch, „ich meine, ob der BH eher aufreizend und sexy sein soll.“ Endlich fiel auch bei mir der Groschen und ich erklärte schnell. „Nein, er soll eher sportlich sein, also eher… wissen Sie, mein… Freund und ich gehen bald auf ein Fest.“ Warum sollte ich ihr nicht auch gleich, alles erzählen? Vielleicht gibt es ja einen extra Fest-BH… oder so… „Naja, also ein schickes Fest mit Abendmode.“ „Ach, dafür…“, überlegte Niora laut, „Wie sieht dein Kleid denn aus?“ „Ähm, ich weiß nicht. Wir haben noch keines.“, gestand ich. „Oh, soll es eher Ausschnitt ha…“ „Nein, es ist eher geschlossen.“, unterbrach ich sie schnell. Sie schmunzelte wieder: „Du bist so ein schönes Mädchen, du solltest sie mehr trauen… aber, das geht mich nicht an. Also, dann gebe ich dir am besten einen bequemen ohne Nähte, damit sie nicht zu sehen sind… musst du auch tanzen?“ „Weiß ich nicht.“, meinte ich und kam mir dabei vor, als ob ich gar nichts wüsste oder kannte. Mann, war das peinlich. „Ok, dann sollte er auch gut halten… für den Notfall. Ok, ich bin gleich wieder da.“ Während sie weg war, überlegte ich, dass wir wirklich nicht wissen, ob wir auch tanzen müssten. Also, ich hatte mir das Sturmfest so vorgestellt, dass es dort ein Buffet gab und man sich sonst nur so unterhielt, aber je mehr ich drüber nachdachte, desto eher glaubte ich, dass wir echt tanzen mussten. Ich meine, wir mussten ja auch irgendwie Kontakt knüpfen um Washi zu suchen… ich war mir ziemlich sicher, dass er sich unter die Gäste mischen würde. So hätte ich es auf jeden Fall gemacht. Wir konnten ja nicht erwarten, dass er uns einfach so anspricht und sich gleich als Washi zu erkennen gibt. Und um Kontakte zu knüpfen mussten wir bei den „Aktivitäten“ mitmachen, bzw. auffallen und viele Leute ansprechen bzw. angesprochen werden… Was für ein Mist… Bevor ich weiter nachdenken konnte, kam aber Niora zurück. Sie hielt mir drei verschiedene BHs hin. Zwei waren schwarz und der andere dunkelblau. „Probier sie mal an und sag mir welcher am besten passt.“, wies sie mich an, bevor sie die Umkleide verließ. Halb widerwillig und halb interessiert begutachtete ich die Unterwäsche. Sie waren ganz einfach und ohne Schnickschnack… Öh… aber… wie zog man die Dinger nun an? Ich hing einen Schwarzen und den Dunkelblauen weg, zog mein T-Shirt aus und fummelte ein bisschen an dem dritten BH herum. Mhh, von unten rein steigen? Oder, nee warte. Hinten gibt es einen Verschluss. Ich öffnete ihn umständlich und musste feststellen, dass es nun noch komplizierter wurde. Es war ziemlich eindeutig, wo die Arme durch mussten. Es war ja auch nicht das erste Mal, dass ich einen BH sah, aber anziehen… naja, das war noch mal etwas anderes. Wie machte man ihn dann zu? … Irgendwie hatte ich es nach drei Minuten geschafft den Verschluss des BHs zu zumachen. Gut, dass ich so gelenkig war. Aber ich hatte die Vermutung das es einen ganz einfachen Trick gab, denn es konnten nicht alle Frauen so biegsam sein… oder doch? Nee, ich hatte schon Frauen gesehen, die das nie im Leben geschafft hätten… Naja, nun trug ich dieses Ding und… nun ja… Ich beneide keine Frau drum. Aber obwohl ich keine BH-Erfahrungen hatte, war mir klar, dass dieser nicht sonderlich gut passte. Es zwickte hier und da und ich fühlte mich, als ob mir jemand gerade die Luft abschnürte. Ich schaute in den Spiegel und drehte mich einmal um mich selbst… Die Neugier stieg, wie ich wohl als Mann in diesem Ding aussah… Schnell steckte ich meinen Kopf durch den Vorhang um mich zu versichern, dass keiner in der Nähe war, dann prüfte ich die Kabine noch einmal auf Kameras und löste schließlich das Jutsu. Mein Magen drehte sich bei dem Anblick um und ich verwandelte mich umgehend und sofort wieder in ein Mädchen. Das Bild wird mich in meinen Alpträumen verfolgen… Gerade hatte ich es irgendwie geschafft diesen dämlichen Verschluss aufzubekommen, als ich Narutos Stimme hörte. „Sayuri? Wo bist du? Und bist du endlich fertig?“ Ha, Naruto ist meine Rettung und wird mir weitere Verrenkungen ersparen. Ich steckte die Hand durch den Vorhang und rief: „Ich bin hier… Haruto.“ Naruto hatte mich wohl gesehen, denn nun hörte ich seine Stimmte ganz nah am Vorhang. „Sasuke?“, flüsterte er. Ich zog ihn bevor er irgendwas dagegen machen konnte mit in die Kabine und zischte: „Benutz niemals wieder meinen richtigen Namen in so einer Situation.“ Ich war mir nicht sicher, ob die Worte in Narutos Gehirn angekommen sind, denn er hatte nur große Augen bekommen, wurde hochrot und sein Blick haftete an meinem Körper. „Du… du bist ja halb nackt!“, stotterte er nun. Ich verdrehte die Augen und fragte sarkastisch: „Und das hast du ganz alleine rausgefunden?“ Als er mich immer noch nur anstarrte, seufzte ich: „Hallo? Ich sehe aus wie sonst auch, nur dass ich Busen ha…“, ich stockte, „Naruto, was ist mit deinem Gesicht?“ Er schien sich einigermaßen beruhigt zu haben, denn er meinte: „Ich war eben in der Schminkecke und da hat mir so einen nette Frau mal ein bisschen Make-up für die Streifen gegeben.“ Er sah ohne seine Streifen gar nicht so schlecht aus… aber irgendwie anders. Ich bevorzugte ihn mit seinen Streifen, dann sah er mehr nach sich selbst aus. Dann kamen plötzlich seine Worte richtig bei mir an. Entsetzt schaute ihn an. Schminke? Er zuckte nur mit den Schultern und meinte. Hast du was anderes erwartet? Naja, okay, irgendwie war das klar, aber irgendwie… Schnell verdrängte ich das Thema und forderte Naruto auf: „Hilf mir mal.“, bevor ich mir den schon offenen BH von den Schultern streifte und nach dem nächsten griff. Aber alles was der Blondschopf machte war, dass er ein klägliches Geräusch von sich gab, sich die Nase zuhielt und umdrehte. Anscheinend hatte er mit Nasenbluten zu kämpfen… „Ähm, Naruto. Du weiß, dass es immer noch ich bin?“ „Das ist ja das Schlimme, also zieh dir gefälligst wieder was an!“, rief er leise ohne sich umzudrehen. Ich schlug mir mit der Hand vors Gesicht. „Aber alleine werden wir hier nie fertig. Außerdem war es doch deine Idee. Also los!“ Ich stockte und wurde mir mal wieder der Situation bewusst. Oh Gott, ich habe Naruto gerade dazu aufgefordert mir zu helfen einen BH anzuziehen… Wieso habe ich dieser Idee überhaupt zugestimmt (lassen wir mal kurz den Punkt, dass wir keine andere Chance haben, weg)? Mein Leben ist ein Alptraum… Narutos POV Ich atmete mehrmals tief durch, um mich wieder einzukriegen, dann drehte ich mich vorsichtig um und stellte zu meiner Erleichterung fest, dass Sasuke mir den Rücken zu wand. Ich wusste sehr genau, dass er es war und auch, dass er eigentlich keine Frau war und die Brüste bloß ein Jutsu, aber dennoch… das kam mir so unglaublich falsch vor. Fast, als würde ich mich auf Jiraiyas Stufe… nein, lieber nicht so weit denken… Sasuke streifte den nächsten BH über und hielt mir auffordernd die beiden Enden hin, die ich ihm ein wenig zögerlich abnahm und verschließen, naja, wollte. „In welches Ding soll ich das Ding denn stecken?“ „Was?“, fragte Sasuke nur und obwohl ich sein Gesicht nicht sah, war mir klar, dass er die Augen verdrehte. „Naja, es gibt hier drei mögliche Verschluss… Teile. In welches soll ich es stecken?“ Sasuke überlegte kurz, dann zuckte er die Schultern. „Nimm das mittlere.“ Das tat ich dann auch und kaum, dass ich losgelassen hatte, drehte sich Sasuke in Richtung Spiegel. Wenigstens sah das ganze mit Unterwäsche nur halb so „schlimm“ aus… „Sayuri? Bist du fertig?“, ertönte plötzlich eine Frauenstimme und ohne groß zu warten schob sich die Verkäuferin durch den Vorhang. Sie hielt kurz inne, als sie mich bemerkte. „Was machst du denn hier??“ Sasuke reagierte schneller als ich und lächelte verlegen. „Er hilft mir beim Aussuchen.“ Die Verkäuferin blinzelte, dann plötzlich lachte sie laut. „Lass das mal lieber Frauensache sein, mein Guter.“ Sie klopfte mir auf die Schulter. „Keine Sorge, wir finden schon was Schickes für deine Freundin.“ Sie zwinkerte mir zu, ehe sie mich mit sanfter Gewalt aus der Kabine schob. Ich wollte erst protestieren, gab aber schnell wieder auf. Es würde uns nur unnötig verdächtig machen. Ich seufzte leise. Tut mir leid, Sasuke… In der Nähe der Umkleide gab es eine Art Bank, vielleicht war sie tatsächlich für wartende Ehemänner und Freunde, vielleicht war das auch Teil der Kaufhausdeko, es war mir relativ egal, ich setzte mich gelangweilt drauf. Ich war nah genug, um noch Bruchteile des Gesprächs zwischen Sasuke und der Verkäuferin mit zu bekommen und konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. „… was machst du denn da, um Himmels Willen?!“ „Den BH anziehen?“ Das war fast der Tonfall, in dem er mit mir redete, wenn er der Ansicht war, ich würde mich mal wieder total bescheuert verhalten. „Aber doch nicht so! Du machst dir selbst das Leben nur unnötig schwer, pass auf, es geht viel einfacher, wenn du…“ „… das ist etwas eng, ist es besser, wenn ich es eins weiter mache?“ „…öh…“ „Sitzt die Passform oder ist dir das zu anschmiegsam?“ Etwa eine halbe Stunde und fünf weitere BHs später kam Sasuke dann endlich mit einer Tüte und einem mehr als genervten Gesichtsausdruck wieder aus der Kabine. Sein Blick bohrte sich regelrecht in meine Augen. Das mach ich NIE wieder!! Kein Wunder, dass Frauen immer ewig und drei Tage brauchen, die Teile sind alle unbequem und bis man mal einen findet, der weniger zwickt… Ich hob halb entschuldigend, halb amüsiert die Schultern. Wenn sie so schlimm sind, warum tragen Frauen sie dann? Sasuke schnaubte. Ja, das frage ich mich auch. Die Tussi da meinte, man müsste sich nur dran gewöhnen, dann wäre es irgendwann selbstverständlich und kein bisschen unangenehm, aber irgendwie kauf ich ihr das nicht ab. „Hast du was Passendes gefunden?“, fragte ich, nun absichtlich wieder laut, schließlich könnte es durchaus sein, dass die „Tussi“ noch mithörte und auf eine Reaktion von mir wartete. „Ja.“ Er hielt die Tüte in meine Richtung. Ich nahm sie ihm ab und warf einen neugierigen Blick hinein. Viel zu sehen war so nicht, nur, dass es eben ein schwarzer BH war. Sasuke flüsterte leise: „Sie wollte mir noch einen weißen aufschwätzen, für den Fall, dass das Kleid hell ist, aber ich hab ihr gesagt, dass das ausgeschlossen ist.“ Ich nickte und schmunzelte leicht. Stimmt, in Weiß siehst du bestimmt schon krankhaft blass aus… „Also dann! Auf zur nächsten Station!“, meinte ich freudestrahlend, packte Sasukes Handgelenk und zog ihn durch den halben Laden in die Abteilung für Abendkleidung. Um seine Nerven ein wenig zu schonen, kümmerten wir uns erst um meinen Anzug, was aber überraschend schnell ging. Naja, das Problem war ohnehin, dass die Teile meiner Meinung nach eh alle gleich aussahen, daher war mir der Schnitt reichlich egal. Das einzige, was also wichtig war, waren Farbe und Größe, ersteres erledigte sich fast von selbst, schließlich gab es nur grau und schwarz und wer zieht schon freiwillig grau an… letzteres ging auch relativ schnell. Nach gerademal zwei Versuchen hatte ich einen Passenden gefunden. Sasuke nickte sein Okay, als ich aus der Anprobe kam, ich zog mich wieder um und wir wanden uns – beide mit einem leicht unguten Gefühl – den Damenkleidern zu. Ich musste bei der Auswahl erstmal schlucken. Abgesehen davon, dass es schätzungsweise fünfmal so viele Ständer gab, waren diese im wahrsten Sinne des Wortes kunterbunt. Unzählige Schnitte und Farben - wie zum Teufel sollte man da was finden?! „Mmh, okaaay… vielleicht sollten wir erstmal eine grobe Richtung festlegen?“, schlug ich selbst nicht überzeugt nach fast einer Minute entsetzten Schweigens vor. (Ich wusste schon, warum ich mich immer rausredete, wenn Sakura oder Hinata mich zum Shopping mitnehmen wollten…) Sasuke schluckte und nickte dann. „Dunkel, lang, geschlossen.“, presste er hervor. „Außerdem am besten oben herum verziert, Falten oder so was.“, fügte ich hinzu, „Und wir brauchen eine Art Gürtel für die Hüfte.“ Sasuke hob eine Augenbraue. Hätte nicht gedacht, dass du auf so was achten würdest. Ich verdrehte die Augen. Hör endlich auf mich ständig zu unterschätzen! Einer seiner Mundwinkel wanderte nach oben. Erst, wenn du aufhörst dich wie ein Volltrottel zu benehmen. Ich verschränkte die Arme. „Pfff.“ „Kann ich behilflich sein?“ „Wah!“ Ich zuckte zusammen, als plötzlich direkt hinter mir jemand sprach. Mit einem Satz fuhr ich herum und starrte einen lächelnden Mann erschrocken an. Er trug auf der Brust eine dieser Marken, die ihn als Verkäufer des Geschäfts auswies. Ist ja wirklich toll, dass die hier alle so… hilfsbereit sind, aber musste er mich so erschrecken? Während ich noch dabei war mich wieder zu beruhigen und dem Kerl nicht die Meinung zu geigen, nickte Sasuke. „Wir suchen ein Kleid… für mich. Wir sind auf ein größeres Fest eingeladen und ich habe nichts Passendes.“ Der Mann nickte eifrig. „Haben Sie bestimmte Vorstellungen, wie es aussehen sollte?“ „Auf jeden Fall lang geschnitten, am besten Dunkelblau oder Schwarz, nicht allzu offen, stattdessen lieber etwas… auffälliger.“ „Ah, ja, da sollte sich doch etwas finden lassen, wenn Sie mir bitte folgen würden.“ Er führte uns ein Stück tiefer hinein, weiter zwischen den Regalen entlang und schließlich zu einem hohen, langen Ständer voller dunkler Kleider. Zielsicher zog er eines heraus. Es war auf den ersten Blick klar, dass es nicht in Frage kam, aber das konnte der Mann nicht wissen. Es war eines der Kleidungsstücke, die sich wirklich eng an die Haut anschmiegten – auch wenn es sicher Blicke auf sich gezogen hätte, Sasuke hatte zwar zierliche, aber eindeutig nicht weibliche Hüften, also sollten wir die nicht auch noch extra betonen. Der Rolle wegen wäre es allerdings besser, wenn… „Kann ich es mal anprobieren?“, fragte Sasuke und nur ich sah das leichte Rollen seiner Augen, so schnell war es wieder vorbei. „Natürlich. Die Kabinen sind dort drüben.“ Sasuke nahm das Kleid und verzog sich damit, während ich durch die in der Nähe hängenden Kleider stöberte und mich unwillkürlich fragte, nach welcher Größe ich eigentlich suchen sollte. Dank Sakura wusste ich zwar, dass Frauen- und Männergrößen nicht identisch waren, aber es hatte mich nie interessiert, wie man die eine in die andere umrechnet. Nun ja, dann würde ich eben schätzen müssen… Ich spürte die neugierigen Blicke des Verkäufers auf mir und unterdrückte das Verlangen ihn mit einer Handbewegung davon zu scheuchen. Das würde auch ohne Anwesenheit eines Fremden peinlich genug werden… Ich sah also auf und lächelte. „Vielen Dank, ab hier kommen wir alleine klar.“ Er zögerte kurz, nickte dann aber. „Wenn Sie mich brauchen, ich bin dort drüben bei der Kasse.“ Kaum war er weg, schnappte ich drei weitere Kleider, die um die Hüfte und Taille mehr Spielraum ließen und huschte zu den Umkleidekabinen. Es waren nur zwei und eine war offen, daher war es nicht schwer zu erraten, wo Sasuke steckte. Ich warf einen neugierigen Blick in die leere nebenan und stöhnte leise. Die Dinger waren winzig, wir würden nicht mal zu zweit da reinpassen, was bedeutete, Sasuke musste rauskommen, wenn er mir die Kleider zeigen wollte… Aus einer inneren Eingebung hinaus zog ich den Vorhang der zweiten Kabine von außen zu – das minimierte die Chancen, dass jemand herkam und sie benutzen wollte. Hoffte ich zumindest… „Hey, Sayuri, wie sieht’s aus?“, fragte ich laut genug, dass er mich hören musste. „Ich geb dir gleich ‚wie sieht’s aus’, du Baka!“, knurrte Sasukes weibliche Stimme augenblicklich, ehe er den Vorhang aufschob und sich schnell umblickte, ob der Verkäufer auch ja weg war. Zugegeben, das Kleid sah gut aus, aber Sasuke war ja nach wie vor in Sexy Jutsu-Form und hatte echte weibliche Rundungen. Ohne auf seinen Todesblick oder seine Proteste zu achten, trat ich hinter ihn und fischte das Zettelchen mit der Größenangabe heraus. Okay, zwei der Kleider waren eine Nummer größer, eines hatte dieselbe, das sollte gehen. „Hier, welches willst du zuerst?“, meinte ich mit einem breiten Grinsen. Sasuke sagte nichts, presste wütend die Lippen aufeinander und riss mir alle drei aus den Händen, um wieder in der Kabine zu verschwinden. „Wenn jemals irgendwer auch nur ein Sterbenswörtchen hiervon erfährt, bist du tot!“, zischte er. Ich lehnte mich gegenüber an die Wand und schwieg. Keine Minute später kam Sasuke wieder aus – immer noch weiblich. Er sah mich an. Da drin ist kein Spiegel, stell dich so hin, dass mich niemand sieht – und wehe dir, wenn du lachst! Ich erwiderte lieber nichts. Sasuke war echt mies drauf und in dieser Situation konnten wir uns keinen Streit leisten. Also stellte ich mich direkt hinter ihn, während er die Augen schloss einmal tief durchatmete… und das Jutsu schließlich löste… ******************************************************* Erklärungen/Übersetzungen am Schluss Diesmal wurde eigentlich das meiste ziemlich direkt übersetzt, trotzdem noch mal zur Übersicht: Satsuki = fünfter (Mond-)Monat/ Sumpfmonat Haruto = (etwa) Sonnenflug Saigai = Naturkatastrophe Hinode = Sonnenaufgang Aikyo = liebeswürdig Kurei = dunkel Sayuri = kleine Lilie Sayuri, Satsuki und Haruto sind echte, japanische Vornamen, die haben wir uns nicht ausgedacht, die Nachnamen haben wir aus dem Wörterbuch, ob die wirklich benutzt werden, wissen wir allerdings nicht. (Kleine Info am Rande für diejenigen, die es interessiert: im Japanischen würde man bei "Satsuki" das "u" beim Sprechen verschlucken, es also "Satski" aussprechen und das "ei" am Ende von "Kurei" ist kein deutsches "ei", sondern wird wie auch bei "Sensei" wie ein langes "ee" gesprochen. ^.~) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)