Durch Kinderaugen sehen... von shironeko4869 (Beitag zum Adventskalender) ================================================================================ Kapitel 1: Durch Kinderaugen sehen... ------------------------------------- -Durch Kinderaugen sehen- Eingehüllt in meine warme Decke saß ich vor dem Fenster, welches schon seit Tagen vereist war. Ein Durchblicken war kaum möglich. Und doch saß ich dort auf der kühlen Fensterbank und sah nach draußen ohne wirklich etwas zu sehen. Es war Heiligabend. Weihnachten. Es schneite zwar schon den ganzen Dezember lang, doch ich konnte mich an den umherwirbelnen Flocken einfach nicht satt sehen. Ich liebte den Schnee schon immer und gerade zu Weihnachten war die weiße Pracht einfach schön anzusehen. Ich lachte kurz auf. Ich erfreute mich an dem Schnee. Ich. Ich die Wissenschaftlerin im Kinderkörper. Die Frau die schon so viele Leben zerstört hatte. Wie lächerlich... Und doch fand ich es schön. So wunderschön... Während ich den fallenden Schnee betrachtete, dachte ich wieder an Weihnachten. Das Fest der Liebe und so... Ich hasste es. Auch das war doch nur schöner Schein. Einmal im Jahr sind alle glücklich zusammen. Aber was ist mit dem Rest des Jahres? Sollte es nur am Fest der Liebe so sein? Aber Weihnachten hasste ich aus einem ganz anderen Grund so besonders. Ich hatte keine Familie, mit der ich schön zusammen sitzen konnte. Ich hatte sie nie wirklich gehabt. Alles was mir an den kalten Feiertagen bleibt waren Eifersucht und Neid. Oh ja... so gerne hätte ich eine richtige Familie mit der ich heiter an einem reich gedeckten Tisch sitzen konnte. Wie gerne würde ich von den Speisen essen, die meine Mutter Stunden zuvor liebevoll zubereitet hatte? Wie viel würde ich geben um mit irgendwem tauschen zu können? Ein müdes Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich blickte vom Fenster in meinen Schoß hinein. Nicht einmal mit meiner Schwester konnte ich Weihnachten feiern. Sie war schließlich tot. Wenn ich so nachdachte, dann vermisste ich sogar die tristen Feste aus meiner Zeit in der Organisation. Nie war wirklich etwas veranstaltet worden. Naja, das wär wahrscheinlich auch merkwürdig rübergekommen. Ich sah wieder hinaus. Selbstmitleid bringt niemanden etwas. Es war schon dunkel geworden. Den Schnee konnte ich nur noch durch das Licht der Straßenlaternen sehen. Plötzlich hörte ich ein paar Stimmen von draußen. Ich kniff meine Augen zusammen um besser in der Dunkelheit sehen zu können. Ich wartete bis die Gestalten an meinen Fenster vorbeit kamen. Dann erkannte ich sie. Es waren die Kinder! Genta und Ayumi trällerten ein Lied, natürlich traf Genta keinen einzigen Ton. Mitzuhiko und Conan liefen den beiden hinterher. Was machten sie hier? Sollten sie nicht bei ihren Familien sein? Und Conan bei Ran und dem alten Mori? Die Kinder klingelten an der Tür und ich hörte wie Professor Agasa sie öffnete. Dann rief er mich nach unten. Ich folgte seinem Ruf, stand von der eisigen Fensterbank auf unf legte die Decke weg. Dann lief ich die Treppen nach unten. Am Treppenabsatz standen schon die Kinder und grinsten mich breit an. "Frohe Weihnachten, Ai!", rief die kleine Ayumi mir gleich zu. Ich lächelte und wünschte es ihr ebenfalls. Auch Mitzuhiko und Genta wünschten mir ein schönes Fest. Wieder erwiderte ich ihren Gruß. Der Professor lächelte warm wie immer. Ich sah ihn an. "Das wussten Sie, oder?", fragte ich Professor Agasa. Er nickte. "Ja, natürlich! Wir dachten uns wir feiern hier bei uns.". Ich blickte fragend drein. Hatte etwa jeder außer mir gewusst, dass wir heute Besuch bekamen? Hatte ich nicht richtig hingehört? "Was heißt denn hier >wir< ?", wollte ich dann wissen. "Kogoro und Ran kommen später auch noch.", rief Conan dazwischen. Das war das erste Mal, dass er heute etwas sagte. Ich nickte. Professor Agasa scheuchte die Kinder fröhlich ins Wohnzimmer. Ich blieb mit Conan im Flur stehen. "Du wusstest es.". Es war keine Frage an ihn gewesen. Natürlich wusste er das. Conan grinste nur und zuckte mit den Schultern. Ich beließ es dabei. Etwa eine Stunde nachdem die Detective Boys eingetroffen waren, kamen auch Ran und Kogoro. Dann geschahr das, wovon ich immer geträumt hatte. Wir aßen zu Abend. Ein tolles Essen mit allem Drum und Dran. Wir saßen alle beisammen. Fröhlich und gut gelaunt. Danach sangen wir ein paar Weihnachtslieder. Diesmal traf auch Genta den einen oder anderen Ton. Sogar ich hatte mich dazu aufgerafft mit zu singen. Conan meinte dies sei ein Weihnachtswunder. Darauf bekam er nur meinen üblichen Blick zu spüren. Schließlich begann die Beschehrung. Obwohl ich hier wohnte, hatte ich gar nicht mit bekommen, dass im Wohnzimmer ein riesiger beschmückter Tannenbaum stand! Mit großen Augen betrachtete ich das Geschehen. Die gute Stimmung war mir fast unangenehm. Alle waren so ausgelassen. Naja, alle außer Kogoro und teilweise auch ich. Kogoro saß genervt auf dem Sofa und ließ das ganze Fest mutig über sich ergehen. Im weiteren Verlauf des Abens würde ich immer lockerer. Ich spielte mit Ayumi und ihrer neuen Puppe ein wenig. Das war wirklich unangenehm. Immer wieder spürte ich Conans amüsierte Blicke auf mir. Ihm schien das wirklich Spaß zu machen. Gegen Mitternacht waren die Kinder eingeschlafen. Auch ich war wirklich erschöpft. Ich hatte mir nie träumen lassen, dass Essen und Geschenkeauspacken so anstrengend sein kann. Es wurde immer später und Kogoro und Ran gingen Heim. Sie ließen Conan hier. Wieso wusste ich nicht. Auch der Professor war zu Bett gegangen. Ich saß allein im Wohnzimmer und blickte erhfürchtig zu der sternförmigen Spitze des Tannenbaumes hoch. Sie glitzerte mir entgegen und ich lächelte verhältnismäßig warm. "So sieht man dich sonst nie. Ich sollte ein Foto machen.", unterbrach mich plötzlich eine Stimme. Ich sah erschrocken zur Seite und blickte in Conans Gesicht. Zorn kam in mir auf. Ich hatte keine Ahnung, wo er plötzlich hergekommen war. "Was soll das den?". Conan lächelte. "Dir scheint das heute ja wirklich Spaß gemacht zu haben.", stellte er fest, ohne auf meine Frage eingegangen zu sein. Ich beruhigte mich und sah wieder den Baum an. "Ich wünschte es könnte jedes Jahr so sein.". Conan sah mich fragend an. "Wie meinst du das?". "So war Weihnachten noch nie. Ist es immer so? Ich meine... ist es immer so als würde es nichts Böses geben auf der Welt?", beichtete ich ihm. Conan sah nun auch zum Baum. "Das ist nur so wenn Kinder dabei sind. Aber im Großen und Ganzen ist es immer so. Ja." Ich nickte und schwieg eine Weile. "Wenn ich die Organisation überleben sollte und vielleicht irgendwann mal ein normals Leben führen kann, dann wird jedes Weihnachten so. Auch wenn ich wieder erwachsen sein sollte. Ich will jedes Weihnachten so sehen.", murmelte ich. Conan schwieg ebenfalls eine Weile, so wie ich es zuvor getan hatte. Dann kam er zu Wort. "Wie siehst du es denn?". Ich begann breit zu lächeln. "Es ist als würde ich alles wirklich durch Kinderaugen sehen...."... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)