Weihnachts(horror)Trip von blaise_zabini (Weihnacht unter Palmen) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Der Weihnachts(horror)Trip Endlich! Weihnachten unter Palmen! Wie entspannt doch alles sein kann. Ich fühle rein gar nichts. Nur diese Wärme. Wie lange habe ich mir diesen Urlaub gewünscht? Fünf Jahre, oder länger? Endlich mal dem Schnee und Glatteis entfliehen. Er wird endlich wahr, der Traum. Gelassen liege ich hier unter einer enorm großen Palme. Schon fast unanständig groß ist sie. Mich überkommt eine wohltuende Müdigkeit. Um mich herum sehe ich funkelnde blaue Lichter. Zwischendrin ein paar gelbe. Mein Baum zu Hause war immer rot und golden, fährt es mir durch den Kopf. Aber jetzt bin ich fast im Paradies an Weihnachten. Da ist das halt anders. Wie zur Bestätigung sehe ich einen Engel in der Ferne. Er strahlt etwas sehr tröstliches aus. Meine Beine fühlen sich so eingepackt an. Ich liebe das Gefühl im Sand eingebuddelt zu sein. Hier fühlt es sich nicht so kalt an wie im Nordseesand. Es ist warm, ja fast schon heiß. Wer mich eingebuddelt hat? Ich weiß es gar nicht mehr so genau. Vielleicht sollte ich meinen Engel fragen, der näher gekommen ist. Als er fast vor mir steht erkenne ich, dass er eine weiße Daunenjacke trägt. Ich wundere mich. Es ist so warm hier und er trägt eine Winterjacke. Als wäre er im kalten Deutschland geblieben. Aber ich sehe ihm in seine blauen Augen. Ob er mich eingegraben hat? Vielleicht will er ja nachher einen Cocktail mit mir trinken? Die Palme schwankt sanft im Wind und die Lichter flackern lustig weiter. Als er direkt vor mir steht und sich zu mir herunterbeugt will ich ihn fragen. Ich öffne den Mund doch ich werde müde. Erst einmal will ich schlafen. Er läuft mir sicher nicht weg. Wir haben alle Zeit der Welt hier ganz nah am Paradies. Dieser Urlaub wird sicher himmlisch. Ich schließe die Augen und dämmere weg. Stöhnen lässt Dr. Konrads sich in den Sessel fallen. Er wischt sich über die müden Augen und blinzelt ein paar Mal. Geistesabwesend angelt er sich die Zeitung auf dem Tisch vor sich im Ärztezimmer. Draußen zeigen ich erste rote Streifen und künden den neuen Tag an. Die Zeitung in seinen Händen schüttelt der Doc den Kopf wie um die Geschehnisse der letzten Stunden abzuschütteln. Zurückgelehnt schlägt er raschelnd die Zeitung auf. Sie ist druckfrisch. Jemand muss sie hierher gelegt haben, während er im OP gestanden hat und wiedermal um ein Leben gekämpft hat. Er blickt auf das großformatige Foto auf der Titelseite. Schlagartig sind die Ereignisse der Nacht wieder da. Dr. Konrads schluckt schwer. Er blickt auf das Bild eines dramatischen Unfalls. Ein kleiner weißer Punto hängt eingeklemmt bis zur Windschutzscheibe unter einem zur Seite geneigten Sattelzug. Dessen Aufschrift ist nicht mehr zu entziffern aber die überdimensionale Palme, die auf das Auto gemalt ist, ist nicht zu übersehen. Obwohl es nur ein schwarz-weiß- Bild ist flackern die blauen Lichter der Polizei und Rettungswagen und die Gelben der Straßenwacht vor seinem geistigen Auge. Der Geruch von brennenden Autoteilen geht im nicht aus der Nase. Der ohrenbetäubende Knall hallt immer noch in seinem Kopf wieder. Er war an der Unfallstelle gewesen. Hatte seine Frau vom Flughafen holen wollen. Keiner konnte Ahnen, dass sie sich ein Taxi nehmen müsste und er die ganze Nacht im OP verbringen würde. Aber das war nun mal sein Beruf. Er überflog den Artikel unter dem Bild. Junge Frau…eisglatte Fahrbahn…Autobahn zum Flughafen… Auto unter Sattelzug eingeklemmt… brennendes Fahrzeug… Fahrerin wehrlos eingeklemmt… Dann las er seinen Namen. Ja, er hatte sie aus dem Auto gezogen. Und es kam ihm immer noch wie ein Wunder vor, dass er die junge Frau aus dem zerquetschten Auto bekommen hatte und sie in Sicherheit bringen konnte bevor das Feuer weiter um sich greifen konnte und der Motor explodierte. Er hatte die Erstversorgung übernommen und war dann mit ins Krankenhaus gefahren. Da im Krankenhaus am Heiligabend nur die Notbesetzung war, leitete er die Not-OP einfach selbst. Mit einem letzten Blick auf das Foto reißt Dr Konrads sich von der Zeitung los und steht auf. Er wirft die Zeitung auf den Tisch und zieht die weiße Daunenjacke wieder an. Er wendet sich zur Tür um endlich nach Hause zu seiner Frau zu kommen. Die letzten Worte des Artikels hatten sich ihm eingebrannt und ihn sichtlich berührt. „ …wurde ihr Dr. Konrads als Engel geschickt.“ Ein Engel? Er? Nun das wird sich zeigen, wenn die junge Frau aus dem Koma erwacht. Wenn… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)