Abgekarterte Spiele von abgemeldet ("Gets down to what it's all about, doesn't it? Making the wrong move at the right time.") ================================================================================ Kapitel 5: Schmerzliche Seelensplitter -------------------------------------- "Streck deine Hände aus!" befiehlt er. Die harte Stimme duldet keinerlei Widerspruch und ich muss mich zwingen zu gehorchen. Widerwillig und den Impuls, genau das Gegenteil zu tun, unterdrückend, tue ich was er sagt und strecke meine Arme aus, meine Handflächen nach oben gerichtet. Im nächsten Augenblick saust der Rohrstock auch schon nieder und trifft hart auf meine Handflächen. Schmerz durchzuckt mich und ich beiße mir auf die Zunge ehe ich scharf die Luft einziehen muss. Der Schlag bringt meine Hände zum nachgeben, für einen Moment lasse ich die Arme sinken, zwinge mich dann jedoch sie wieder hoch zu halten. "Keinen Ton, habe ich gesagt. Zuck nicht einmal mit der Wimper." höre ich ihn sagen. "Wir werden das so lange üben bis du es richtig machst." Ich nicke kaum merklich und bereite mich auf den nächsten Schlag vor. Der erfolgt auch zugleich. Mein Blick ist starr auf die Wand vor mir gerichtet, fokusiert irgendeinen unbestimmten Punkt und ich bemühe mich meine Atmung ruhig zu halten. Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen... Verzweifelt versuche ich einen ruhigen Rhythmus zu finden als auch schon der nächste Schlag auf meine Hände zielt. Brennender Schmerz durchzuckt meine Finger und ich habe das Gefühl als würden sie aufquellen, sie fühlen sich seltsam taub und dick an, doch ich schaffe es die Hände oben zu behalten. "Schon besser." befindet er und lässt den Rohrstock erneut durch die Luft gleiten. Hart und unbarmherzig schlägt er zu und irgendwo in einer dunklen Ecke meines Verstandes weiß ich, dass er es genießt. Das hier ist nicht nur eine weitere Lektion, die er mir auferlegt. Nein, sie dient auch seinem Vergnügen. Weitere sechs Schläge und er gewährt mir eine kurze Pause. Regungslos stehe ich da, blicke ungerührt auf die Wand während meine Hände qualvoll schmerzen und ich den Eindruck habe, dass ich mich nicht mehr lange auf den Beinen werde halten können. Vor meinen Augen beginnt die Wand schon etwas zu verschwimmen und kleine Sternchen tanzen im matten Licht. Aber ich beiße auf die Zähne und behalte eine Haltung bei. Rühre mich nicht einen Millimeter. Ich weiß, dass die Qual nicht zu Ende sein wird, wenn ich diese Lektion zu seiner Zufriedenstellung verinnerlicht habe. Nein, dann wird die Nächste folgen und sie wird ebenfalls schmerzhaft werden. Ich mache mir nicht vor, dass es ein Ende finden wird, aber ich bemühe mich den Schmerz auszublenden und mehr und mehr scheint es mir zugelingen. Ich muss mich einfach nur auf etwas anderes konzentrieren. Meinen Geist an einen anderen Ort schicken und mit einem Mal sehe ich Mokuba vor mir. Mokuba, der mich anlächelt. Mokuba, der mit strahlenden Augen zu mir aufblickt. Mokuba, der jetzt in seinem Kinderzimmer schläft und sich darauf freut, mich morgen endlich wiederzusehen und sei es auch nur für eine jämmerliche Stunde. Doch der Alte wird diese Stunde Freizeit streichen, wenn ich jetzt nicht funktioniere und das ist ein weitaus größerer Ansporn als die Tatsache, dass er mir in Aussicht stellt der Erbe seines gigantischen Vermögens zu werden. Was kümmert mich sein Geld? Seine Firma? Für mich zählt nur eins. Mokuba Seinetwegen werde ich das hier durchstehen. Für ihn werde ich jede weitere Lektion meistern, gleichgültig wie schmerzhaft es werden wird und wenn ich morgen zu ihm darf, dann werde ich lächeln, ihm zärtlich über den Kopf streicheln, selbst wenn meine Finger dabei schmerzen. Er wird nichts von all dem hier erfahren, denn dann würde er mich nicht länger anstrahlen und den Gedanken kann ich nicht ertragen. "Schultern gerade, Junge." ermahnt er mich und sofort komme ich seinem Befehl nach. Aus dem Augenwinkel werfe ich ihm einen kurzen Blick zu. Würde er mich ansehen, mich wirklich ansehen, müsste er den Hass in meinen Augen erkennen. Oh ja, ich hasse ihn. Alles in mir hasst diesen Menschen, von dem ich gehofft hatte, dass er uns eine bessere Zukunft bieten würde als das Waisenhaus uns offenhielt. Die Illusion war schnell verschwunden. Und seither beherrscht nur noch ein Gedanke meinen Verstand. Ich muss einen Weg finden, mich von dem Alten zu befreien. Ich muss ihn loswerden. Um meinetwillen, aber vor allem um Mokuba´s Willen. Noch hat Gozaburo keinerlei Interesse an ihm. Doch das kann sie jeden Tag ändern und ich weiß, was es bedeutet, wenn einen mit diesem halb wahnsinnigen, halb anzüglichen Blick ansieht. Ich weiß es nur zu gut. Aber ich werde es nie soweit kommen lassen. Nein, vorher bringe ich den Alten selbst um. Noch ein Schlag und ich befürchte fast, dass ich es nicht länger ertragen kann. Verzweifelt reiße ich meine Augen auf, bemühe mich nicht zu blinzeln und versuche erneut Mokuba´s Gesicht vor mir erscheinen zu lassen. Ich habe ihm versprochen, dass alles gut werden würde. Er verlässt sich auf mich. Er vertraut mir. Ich darf ihn nicht enttäuschen. "Langsam scheinst du zu begreifen." Gozaburo lacht und ich schlucke. Für einen erbärmlichen Moment verspüre ich so was wie Erleichterung. Diese Worte läuten für gewöhnlich die Endphase ein. Das heißt, ich muss nur noch ein klein wenig durchhalten und er wird von mir ablassen. Für heute. Mit letzter Kraft schaffe ich es zehn weitere Schläge zu ertragen und dann ist es tatsächlich vorbei. Er lässt den Rohrstock sinken, mustert mich spöttisch und weist mich dann harsch an, mich meinen Aufgaben zu widmen. Ich schlucke den bissigen Trotz und auch meine Wut geflissentlich runter und nicke nur. Wortlos trete ich zu den Büchern. Meine Finger fühle ich kaum und fast rechne ich damit, dass mir das Buch, nach dem ich greife, aus den Händen gleiten wird. Er beobachtet mich dabei und ich weiß genau, dass ich es nicht fallen lassen darf. Mein Herzschlag ist fast panisch und verdammt, ich habe solche Angst, aber irgendwie schaffe ich es tatäschlich das Buch in die Hand zu nehmen und aufzuschlagen. Er gibt ein undefinierbares Geräusch von sich, dann schließt sich endlich die Tür hinter ihm und ich atme erleichtert auf. Zitternd gleitet mir das Buch aus der Hand und fast panisch blicke ich zur Tür, doch er scheint bereits zu weit weg zu sein, um den dumpfen Aufprall noch zu hören. Ich spüre wie sich Tränen in meinen Augen sammeln und wische mir mit dem Ärmel schnell über die Augen. Nein, ich werde nicht weinen. Nicht jetzt, nie. Nicht seinetwegen. Diesen Triumph werde ich ihm nicht gönnen. Dazu bin ich fest entschlossen. Einen Augenblick sitze ich einfach nur da und starre zur Tür. Wie gerne würde ich jetzt zu Mokuba gehen, auch wenn er schon schläft, aber ich wage es nicht das Zimmer zu verlassen. Also greife ich stattdessen erneut zu dem Buch und schlage es mit brennenden Fingern auf. Jede Bewegung durchzuckt schmerzhaft meinen ganzen Körper und ich habe nicht die geringste Ahnung wie ich überhaupt den Stift halten soll, um meine Aufgaben zu erledigen. "Master Seto?" höre ich eine vertraute Stimme flüstern und wende unwillkürlich den Kopf nach links. Meine Züge werden schlagartig weicher, wahrscheinlich hellt sich meine gesamte Miene mit einem Mal auf und ich lächele Roland zu. "Hier habe ich etwas kleines zu essen für sie. Die Köchin hat heute Plätzchen gebacken." Zaghaft und sichtlich nervös, denn jeden Augenblick könnte der Alte erscheinen schiebt er mir den Teller hin. Ich nicke nur und der Sekretär meines Adoptivvaters schenkt mir ein Lächeln. Er wagt es sogar mir kurz über den Kopf zu streicheln und ich genieße diese ungewohnt sanfte Berührung. Ich muss sogar die Augen schließen. "Gute Nacht, Master Seto." höre ich Roland traurig sagen und als ich meine Augen wieder öffne, ist er auch schon verschwunden und ich bin wieder allein mit meinen Büchern und diesem Schmerz. Ob Mokuba auch Plätzchen bekommen hat? Ich hoffe es. Zitternd greife ich danach und schlinge eins nach dem anderen gierig runter, lasse mir nicht einmal Zeit sie zu genießen. Zu groß ist meine Angst, erwischt zu werden und ich schäme mich dafür. Ja, ich schäme mich, dass ich solche Angst habe und das ich so hilflos sein muss. Aber irgendwann... irgendwann, das weiß ich, wird der Tag kommen an dem ich Gozaburo Kaiba alles vergelten werde. Schlag um Schlag Und dann... dann wird alles gut werden. Es wird genauso sein, wie ich es Mokuba im Waisenhaus versprochen haben. Wir werden zusammen sein und glücklich leben. Spielen. Plätzchen essen. Wir werden all das tun, was wir wollen. "Woran denken sie, Sir?" höre ich Roland fragen und seine Stimme reißt mich jäh zurück in die Realität. Ein Ruck geht durch meinen Körper und unwillkürlich zucke ich zusammen. Es dauert einen Augenblick bis ich wirklich wieder in der Gegenwart bin und die Szene, die ich gerade vor meinem inneren Auge wie einen Film habe ablaufen sehen, sich auflöst. Langsam wende ich meinem Assistenten den Kopf zu und bemerke, dass er mich besorgt ansieht. "An einen Abend vor aller Zeit." antworte ich ehrlich und frage mich im nächsten Augenblick ob er sich wohl auch an diesen Abend erinnern kann. Ob er sich erinnert, dass er sich in mein Zimmer geschlichen hat, um mir Plätzchen zu bringen und dass meine Hände geschwollen waren. Für den Bruchteil einer Sekunde spiele ich tatsächlich mit dem Gedanken, ihn das zu fragen. Doch ich tue es nicht. Stattdessen stelle ich eine andere Frage. "Habe ich ihn vernachlässigt, Roland?" Meine Stimme klingt brüchig und fremd und ich sehe, dass sich seine Augen erstaunt weiten. Eine minimalistische Regung, aber mir entgeht sie keineswegs. Er scheint einen Augenblick zu überlegen und seine nächsten Worte kommen bedacht und zögerlich. "Vernachlässigt wäre nicht das Worte, dass ich gebrauchen würde, Sir..." erwidert er. "Und welches Wort würde sie gebrauchen?" frage ich weiter. Er räuspert sich leicht. "Nun, sie hätten mehr Zeit mit Master Mokuba verbringen können..." hebt er vorsichtig an und ich schenke ihm ein sarkastisches Lächeln. "Also habe ich ihn tatsächlich vernachlässigt." Roland schüttelt den Kopf. "Nein, Sir." widerspricht er fast sofort und ich bin ein wenig erstaunt, dass seine Stimme so energisch klingt. "Sie hatten viel zu tun. Sie mussten die Firma leiten und dann war da auch noch die Schule. Die Universität. Master Mokuba hat das verstanden, das weiß ich." Ich mustere ihn einen Augenblick, reagiere jedoch nicht auf seine Anmerkung. Mein Blick richtet sich wieder auf dem Bild, dass auf meinem Schreibtisch steht. "Ich dachte, alles wird gut, nachdem ER weg war. Ich wollte, dass alles gut wird, dass Mokuba glücklich ist..." sage ich und muss unwillkürlich schlucken. "Wann habe ich aufgehört das zu wollen?" Wieder wandert mein Blick zu meinem Assistenten und ich kann deutlich sehen wie Wehmut in seine Augen tritt. "Master Mokuba´s Wohl war doch immer ihre oberste Priorität." erwidert er sichtlich unsicher und ich vermute, dass er nicht weiß, wie er sich sonst verhalten soll. Natürlich wählt er den diplomatischen Weg. "Wenn ich diese Firma doch nie übernommen hätte... Ich hätte es dem Aufsichtsrad überlassen können, das Vermögen zu verwalten. Ja, ich hätte mich um Mokuba kümmern sollen und stattdessen..." Ich beende meinen Satz nicht und streiche mir fahrig durch´s Haar. Was rede ich da eigentlich? Warum sage ich diese Dinge? Noch nie habe ich solche Gedanken laut ausgesprochen. Nicht einmal Roland gegenüber und er ist neben Mokuba wohl der einzige Vertraute, den ich habe. Der einzige Freund, wenn man so will. Ja, so gesehen ist Roland mein einziger Freund, auch wenn er mein Angestellter ist. Unwillkürlich muss ich an Muto und seine Kindergartentruppe denken. Wie oft hat der Zwerg mir seine Freundschaft angeboten? Unzählige Male. Jedesmal habe ich ihn verspottet und ihm gesagt, dass ich niemanden brauche. Stets hat er mich nachsichtig angelächelt und in seinen Augen lag eine Spur von traurigem Bedauern. Und dann dieser Katsuya Jonouchi, der Köter. Schlagartig fallen mir seine Äußerungen wieder ein. Wie hat er mich immer genannt? Ach ja, reicher Pinkel, Eisklotz... gefühlstoter Egomane... Gefrierschrank. Der Kerl hatte ein breites Repertoire an niveaulosen Beleidigungen. Sogar er hat mich mehrmals darauf hingewiesen, dass ich mir etwas vormache, wenn ich behaupte, dass ich niemanden brauche. Genau wie dieses Mädchen, Gardner. Einmal hat sie es sogar gewagt mir eine Art Standpauke zu halten und ich glaube, sie hat mir vorgeworfen, dass ich zuviel Zeit mit meinen Maschinen verbringen würde, jede Menschlichkeit verloren hätte. Warum muss ich jetzt daran denken? Warum kommen mir ausgerechnet jetzt diese infantilen Nervensägen in den Sinn? Hatten sie mit einen Mal Recht mit dem was sie über mich gesagt haben? "Ich hätte nie die Hand gegen Mokuba erhoben." Die Worte kommen so plötzlich aus meinem Mund, dass ich selbst überrascht bin. "Das glauben sie mir doch, Roland, oder?" Unsicher sehe ich zu meinem Assistenten auf und mit einem Mal spüre ich wie mir die Kontrolle entgleitet. Meine Züge entgleisen, ohne dass ich es zu verhindern vermag und fast schon mit Entsetzen stelle ich fest, dass meine Augen sich mit Tränen füllen. Tränen. Echte Tränen. Nach all den Jahren. Ich kann mich nicht erinnern wann ich zum letzten Mal wirklich geweint habe. Es muss Jahre zurück liegen. Meine Schultern beginnen unkontrolliert zu zucken und ein undefinierbarer, halb erstickter Laut entweicht meiner Kehle. "Master Seto..." Roland´s Stimme zittert und mit einem Satz ist er neben mir. Fast ängstlich und sichtlich erschüttert blickt er zu mir runter. "Ich hätte das nie getan. Ich schwöre es ihnen. Ich mag vielleicht wie mein Adoptivvater geworden sein, aber Mokuba... nein, ich hätte nie..." Meine Stimme versagt plötzlich und ich kann nicht länger an mir halten. Mit letztem Aufbäumen versuche ich meine Augen zu schließen, um zu verhindern dass die Tränen mein Gesicht überschwemmen, doch es ist bereits zu spät. Ich spüre sie auf meinen Wangen und Roland verschwimmt vor meinen Augen. Hastig senke ich wenigstens den Blick und balle meine zitternden Hände zu Fäusten, doch da spüre ich auch schon wie ich fest an den Schultern gepackt werde. Roland ist in die Knie gegangen. Meine Schultern beben noch immer und ich kann nicht aufhören, dieses klägliche, erbärmliche Geräusch von mir zu geben. Gleichgültig wie sehr ich mich bemühe es zurückzuhalten, es gelingt mir nicht. Ich bin machtlos gegen das Gefühl, dass mich gerade zu überwinden droht und nicht einmal die Tränen vermag ich zu unterdrücken. "Seto." Ich blicke unwillkürlich auf als ich meinen Namen aus dem Mund meines Assistenten höre. Früher hat er mich oft so genannt. Nein, eigentlich Master Seto. Seit ich älter geworden bin, ist er zu Master Kaiba übergegangen. Doch jetzt... Keiner außer Mokuba hat mich in den letzten zehn Jahren je bei meinem Vornamen genannt. Nicht einmal meine Lehrer habe es gewagt. Etwas am Klang seiner Stimme zwingt mich in anzusehen, auch wenn es mir zutiefst widerstrebt und ich es hasse, dass er mich so sieht. Niemand sollte mich je so sehen. Der Köter würde sich ausschütten vor Lachen bei dem Anblick, den ich gerade biete. Sogar Muto würde sicher schadenfroh kichern müssen. Der große Seto Kaiba, blass und zitternd, tränenüberströmt und nicht einmal mehr in der Lage sich klar zu artikuleren. Ein erbärmlicher Haufen, nichts weiter. "Sie sind nicht wie er." sagt Roland mit einer so unbestechlichen Entschiedenheit, die ich noch nie bei ihm gehört habe. "Sie sind nicht wie er." wiederholt er seine Worte ernst und ich schlucke hart. Das seltsame Geräusch wird dadurch unterdrückt und kommt zu meinem Erstaunen auch nicht wieder zurück. Nur ein kleines Glucksen entringt sich meiner Kehle. "Ich versichere ihnen, Sir, sie sind nicht wie Gozaburo Kaiba und ich würde nie, niemals, gleichgültig wer es behaupten würde, glauben, dass sie ihrem Bruder weh getan haben. Keiner, der sie beide kennt, würde das glauben. Haben sie gehört?" Ich nicke leicht, unfähig meine Stimme zu benutzen. Augenblicklich würde sie ohnehin nicht nach mir klingen. Sie wäre sicherlich nur ein tonloses Krächzen, nichts weiter. "Sie müssen jetzt stark sein, Sir. Ich weiß, dass sie das können. Ich habe es oft genug erlebt." spricht Roland auch schon weiter und ich sehe ihn gebannt an. Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass jemand so mit mir spricht. "Sie müssen stark sein für Master Mokuba und einen Weg finden, ihn nach Hause zu bringen. Ich weiß, dass sie das schaffen werden. Ich vertraue ihnen. Genau wie ihr Bruder ihnen vertraut. Denken sie daran, Sir. Bitte." Er sieht mich eindringlich an und ich schlucke erneut. Sekunden vergehen in denen wir uns nur ansehen. Sein Blick ist flehend und energisch zugleich und ich nicke schließlich. "Ja." hauche ich und schließe für einen Moment die Augen, um mich zusammeln. "Ja, Roland." sage ich erneut. "Sie haben Recht." Ein kleines Lächeln erscheint auf seinem sonst so stoisch gelassenen Gesicht und langsam löst er seine Hände von meinen Schultern. Er erhebt sich wieder und ich wische mir kurz mit dem Handrücken über die Augen. "Danke... Roland." Meine Stimme klingt wieder fast normal, wenn auch keineswegs so kühl wie man es wohl sonst von mir gewohnt ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)