Waver In The Darkness von Mao_fish (Togainu no Chi) ================================================================================ Prolog: The Shout ----------------- Schmerz. Dunkelheit. Und ein kupferner Geschmack im Mund. Blut. Seine Kehle hob und senkte sich wieder, ließ die rote Flüssigkeit tiefer in seinen geschwächten Körper fließen, bevor er mit der Zungenspitze über seine trockenen Lippen leckte. Auch hier schmeckte er Blut. Wieso er blutete, konnte er nicht beantworten. Er wusste im Moment nicht einmal, wo er sich eigentlich befand und wieso ihm sein Körper so schmerzte. Die Erinnerung an die letzten Tage war wie ausgelöscht und aus seinem Gedächtnis verbannt. Seine Gelenke schmerzten und ließen keine Bewegung zu, sein Körper fühlte sich schwer und kraftlos an und auch sein Magen rebellierte mit einem Gefühl der Übelkeit gegen den kupfernen Geschmack. Ein Geräusch ließ ihn aufschrecken. Geräusche von Kleidung und langsamen, aber sicheren Schritten. Wer war das? Verdammt, was war nur los? Seine Augen gehorchten seinem inneren Befehl, sich zu öffnen, nicht und fühlten sich genau wie sein restlicher Körper viel schwerer als sonst an, was es ihm nicht ermöglichte sofort dem Geräusch nachzugehen. Das nächste dumpfe Geräusch, das er vernehmen konnte, war das Klacken der Tür, danach war es wieder so still wie vorher. Nur ein Hagelschauer, der vom Wind gegen die wenigen Fensterscheiben fegte, klopfte an diese unaufhörlich und in immer stärker werdenden Abständen. Endlich gelang es dem geschwächten Mann auch seine Augen einen Spalt zu öffnen. Er drehte den Kopf zu den Fensterscheiben, jedoch konnte er nicht viel erkennen. Zum einen war die einzige Lichtquelle in diesem Raum das schwache Mondlicht von Außen und zum anderen erlaubten ihm seine Augen immer noch keine klare Sicht, da sich über diese ein grauer Schleier gelegt hatte und somit die Umgebung in unklaren Bildern wiedergab. „Scheiße...“, war das erste Wort, das er zustande brachte und nur mit Mühe raunen konnte. Wo war er hier gelandet? Wer war dafür verantwortlich? Und vor allem welchen Zweck verfolgte der Unbekannte damit? Verdammt! Selbst das Denken fiel ihm schwer. Keinen einzigen klaren Gedanken konnte er zu Ende führen und verhinderte so, dass er sich überhaupt einen Plan zurecht legen konnte, wie er aus dieser Misere heraus kam. Das einzig positive in diesem Moment war wohl, dass er auf einer weichen Matratze lag, scheinbar ein Bett, dessen Laken jedoch seltsam feucht war. Eine schmierige Flüssigkeit, die selbst an seinen Händen klebte. Benommen drehte er seinen Kopf wieder so, dass er an die Decke blicken konnte. Irgendetwas hing über ihn. Etwas, das scheinbar so groß und so breit war, wie er selber. Angestrengt versuchte er sich ein klareres Bild zu verschaffen. Vergeblich. Es blieb unscharf und wollte sich nicht klären. Plötzlich klatschte eine Flüssigkeit mitten in sein Gesicht und ließ ihn aufschrecken, als diese auch noch in seinen Mund lief. Selbst das Bewegen des Kopfes, konnte dies nicht mehr verhindern. Reflexartig fuhr seine Zunge durch die fremde Substanz. Es schmeckte nach... Kupfer. Blut! Aber woher? Es musste von oben gekommen sein... Sein Atem stockte für einen Moment, denn er ahnte, woher das Blut stammte. Wieder richtete sich seine Konzentration auf das dunkle Ding über ihn. Und tatsächlich klärte sich sein Blick allmählich. Nach und nach wurden die Konturen deutlicher. Das erste was er in der Dunkelheit ausmachen konnte, war braunes Haar eines jungen Mannes. Eine Wolke hatte sich vor den Mond geschoben und verhinderte, dass er das Gesicht des Mannes erkennen konnte. Nur leere Augenhöhlen starrten tot auf ihn hinunter. Blutrinnen waren an den Wangen heruntergelaufen und tropften nun durch die waagerechte Lage auf die Person unter ihm. Erst, als der Mond seine voll Leuchtkraft wieder errungen hatte, zeigten sich die genaueren Gesichtszüge des toten Mannes. „Keisuke...!“, wollte der Mann schreien, doch seine Stimme versagte und kam gegen das laute Klopfen des Hagels nicht an. Nur sein Magen gab nach und würgte das Blut, das er wohl auch während seiner Ohnmacht geschluckt hatte, wieder heraus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)