Waver In The Darkness von Mao_fish (Togainu no Chi) ================================================================================ Kapitel 1: The Ruler -------------------- Scheiße, was sollte das? Wer tat so etwas? Und warum? Er wagte keinen Blick mehr an die Decke, alleine die unaufhörlich tropfenden Blutgerinnsel, die aus den wahrscheinlich gewaltsam ausgestochenen Augenhöhlen kamen, reichten ihm aus, damit sich sein Magen ein weiteres Mal entleerte, bis letzten Endes nichts mehr darin vorhanden war und das geschluckte Blut sich als Lache neben seinem Kopf und auf seiner dunklen Jacke wieder fand. Die Magensäure brannte in seiner Kehle und machte jedes weitere Schlucken zu einer halben Qual. Er musste hier weg! Und zwar schnell. Sein Körper befand sich zwar immer noch nicht in einer sonderlich guten Verfassung, aber immerhin hatten sich durch den grausamen Schock seine Gedanken wieder gefangen. Das Bild, das er gesehen hatte, spiegelte sich jedoch weiterhin vor seinem inneren Auge ab und ließ ihm keine Ruhe. Es war einfach unerträglich. Alleine der Tod des Freundes verfolgte ihn beinahe jede Nacht. Immer wieder spielte sich die selbe Szene ab. Keisuke, sein bester Freund, der sich für ihn gegen Shiki gestellt hatte und dafür mit seinem Leben bezahlte... Keisuke starb direkt vor seinen Augen und er hatte sich für diesen sinnlosen Tod Rache am Mörder geschworen. Doch auch, wenn er gegen Shiki bisher mehrere Male gekämpft hatte, hatte er es seit seiner Rückkehr nach Toshima nicht geschafft, den Schwarzhaarigen zu töten. Die Stadt war an vielen Stelle komplett zerstört, Arubitoro hatte sich aus ihr entweder zurück gezogen oder aber sehr gut versteckt, wobei er bei diesem Freak eher zweiteres vermutete, da er ab und an die Schafrichter die Straßen entlang wandeln sah, wie sie mit ihren Waffen Trümmerteile zerstückelten, um sich irgendwie die Zeit zu vertreiben. Denn Igura existierte nicht mehr und somit auch keine Aufgabe für diese beiden Holzköpfe. Ansonsten war die Stadt bis auf einzelne Männer leer. Nur der Schnee füllte die Straßen mit mit einer weißen Decke und verhüllte die unzähligen Leichen, die durch den Bürgerkrieg Opfer der Soldaten geworden waren. Aber all dies interessierte ihn nicht. Er wollte einzig und alleine Shiki aus vielerlei Gründen tot sehen und er würde es schaffen, da war er sich sicher. Doch um diesen Plan umzusetzen, benötigte er all seine Kräfte. Und die besaß er im Moment nicht. Mühsam versuchte er sich aufzurichten, indem er sich auf seine Unterarme stützte, doch dies war reine Verschwendung von kostbaren Kräften. Die Schmerzen in seinen Gelenken hatten zwar ein wenig nachgelassen, aber dennoch hatte er seine Stärke längst noch nicht wieder erlangt. Ob sie dies je wieder tun würde? Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass dies nicht eintreten würde, aber vielleicht war dies auch einfach nur das Hungergefühl, das er nach der ungewollten Magenreinigung verspürte. Er würde mit leerem Magen, mit hoher Wahrscheinlichkeit unter Einfluss von Drogen, die in ihm diese körperliche Schwäche verursachten, auf einer stinkenden Matratze jämmerlich unter der Leiche seines besten Freundes verrecken... Was für ein wunderbarer Tod. Nein, soweit würde er es nicht kommen lassen! Lieber ließe er sich im Angesicht seines Feindes ermorden. Doch noch wollte er nicht sterben. Zu erst musste er sich um den Mistkerl kümmern, der ihm das hier angetan hatte. Dann war Shiki dran und dann konnte er sterben! Vielleicht handelte es sich bei dem Unbekannte und Shiki aber auch um ein und die selbe Person? Spätestens, wenn der Täter zurück kam, würde er es erfahren. Aber wie sollte er sich in seinem momentanen Zustand gegen Gewalt schützen? Irgendwie musste er so schnell wie möglich zu Kräften kommen und die einzige Methode, die ihm da blieb, war Schlaf. Aber auch hier stellte sich ihm die Frage, wie er unter den Umständen schlafen sollte. Sein bester Freund hing tot an der Decke, befestigt mit Ketten, an Stangen, die wohl mal zu Bettvorhängen gehörten, die Kleidung war zerrissen und durchtränkt von Blut, außerdem tropfte ihm unaufhörlich die rote Flüssigkeit ins Gesicht und in den Mund, was ihn wiederum nur zum Würgen brachte. Jedoch kam er gar nicht erst dazu, seine Augen zu schließen, denn die Tür, die er vorhin ins Schloss fallen hörte, öffnete sich nun langsam und einen Spalt breit. Seine Gesichtszüge verdunkelten sich, als er angespannt zur Tür blickte und den Unbekannten erwartete. Helles, leicht vereistes Haar erschien im Türrahmen. Die Augen des Jungen waren mit einem schwarzen Tuch verbunden. Er lief auf allen Vieren und schnüffelte wie ein Hund in jeder Ecke, bis er den richtigen Geruch in der Nase hatte und genau auf ihn zusteuerte. Es war Arubitoros kleines, missbrauchtes Spielzeug Kau. Was machte er hier? War es etwa Arubitoro, der ihm dies hier angetan hatte? Nein, das konnte er sich nicht vorstellen. Der Angsthase traute sich momentan bestimmt nicht nach draußen. Kau stoppte direkt neben seinem Gesicht, sodass er in genauer in Betrachtung ziehen konnte. Es war nicht zu übersehen, dass der seltsame, junge Mann fror, was bei den Außentemperaturen und der spärlichen Lackkleidung auch kein Wunder war. Was ihm an dem Jungen aber noch mehr auffiel, war der Zettel, den er im Mund trug, darin eingewickelt ein Päckchen Solid. Auf dem Zettel stand irgendetwas geschrieben, das er aber so nicht erkennen konnte. Kau legte die Sachen neben seinem Gesicht ab und schlich wieder aus dem Zimmer, die Tür ließ er dabei offen und ließ somit kalte Luft hineinströmen. Ein Bluttropfen riss ihm von seinem starren Blick zur Tür heraus und ließ ihn das Gesicht verziehen. Sein Gesicht war benetzt mit Blut, das an vielen Stellen trocknete und an dem kupfernen Gestank nur noch mehr zunahm. Seine Aufmerksamkeit richtete sich nun auf den Zettel neben sich. Oh, wenn dieser Arubitoru dahinter steckte, wäre es ein leichtes, ihn dafür büßen zu lassen. Ohne seine zwei Volltrottel, die ihn immer brav beschützten, war er doch ein Nichts, ein Niemand, ein Perversling, der daran Spaß hatte, junge Kerle wie Kau dermaßen zu verschandeln und zu misshandeln, dass es einem schwer viel, sie als Menschen und weniger als fremdgesteuertes Objekt zu sehen. Aber für solche brutalen Taten, hatte der Blondschopf einfach keinen Mumm. Wieder war er alleine und dies gab ihm die Zeit, die er brauchte, um sich um die Mitbringsel zu kümmern. Er schluckte kurz, dann nahm er seine wenige Kraft zusammen und fuhr mit dem Arm über das Polster des Bettes hinauf zu dem Zettel neben seinem Kopf und faltete ihn mit einer Hand auseinander, um die Nachricht darauf lesen zu können. Die Position des Armes war in seinem Zustand anstrengend, aber er konnte sie dennoch so lange anhalten, bis er das wenige Geschriebene gerade so entziffert hatte. „Lass uns noch ein wenig spielen, Akira... Shiki.“ Will der mich verarschen?, schoss es Akira durch den Kopf und knurrte leise. Dann war es also doch ganz alleine Shiki, der ihm dies hier angetan hatte. Die Frage war aber immer noch, wie er dies überhaupt geschafft hatte und vorallem, warum er ihn nicht sofort umgebracht hatte? Den Zettel ließ er auf den Boden fallen, als er seinen Arm zurück neben seine Hüfte legte. Nun lag nur noch das SOLID-Päckchen neben ihm. Fleischgeschmack. Das was Rin am meisten mochte, als er noch hier war. Damals war er ihm und Keisuke eine wirklich große Hilfe und nun war er in therapeutischer Behandlung. Kein Wunder, bei dem, was er in seinen Leben durchgemacht hatte. Und dabei war er noch jünger als er selber. Ein kalter Windstoß fegte durch das Zimmer und öffnete die Tür mit einem leisen Knarren ein Stück weiter. Akiras Blick wanderte automatisch für einen Moment von dem Essen, das Shiki ihm geschenkt hatte, zu der Tür, in der ein ihm sehr bekannter blonder Junge stand und ihn überrascht anblickte. Rin? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)