Aozora von Myrial (Chaos in der Liebe) ================================================================================ Kapitel 9: Eine Gala, ein Fehler -------------------------------- Die Nacht auf dem Sofa war unbequem, mein rücken tat weh und ich hatte kaum geschlafen, so wunderte es mich auch nicht das ich bis stolze zwei Uhr geschlafen hatte. Maja hinterließ eine Notiz auf dem Tisch. “Bin extra früher arbeiten gegangen damit wir nachher mehr zeit haben, fühl dich wie zuhause. Maja“ stand darauf geschrieben, mehr zeit wozu denn? Ich rieb mir die Augen, so spät und ich war immer noch müde. Wie zuhause fühlen, sie vertraute mir obwohl sie mich kaum kannte, ein wenig leichtsinnig aber es war okay. Ich stand auf, durchsuchte die schränke nach etwas essbaren und machte mir Tee. Nach dem ich es aufgegeben hatte nach dem Brot zu suchen packte ich mir etwas Obst und schnitt mir einen kleinen Salat zurecht. Es war zudem sicher besser nichts zu essen was am Abend eventuell schwer im Magen liegen würde. Nach diesem super gesunden Frühstück war ich dermaßen gestärkt das ich beschloss ein wenig für die Uni zu arbeiten. Immerhin hatte ich noch genug für den Ausflug zu tun. Ich setzte mich also an die ganzen unterlagen und stürzte mich wie immer in die Arbeit. Ich liebte meinen Job, ich las gerne all die Romane und studierte ihren Inhalt. In meinem kurzen Studiengang halfen sie mir, über die schweren Zeiten und die Einsamkeit hinweg. Einige waren Witzig, verspielt andere sehr tiefgründig. Genau diese unterschiedlichen Sichtweisen im leben wollte ich meinen Studenten beibringen. Auch auf diesem Ausflug sollte es darum gehen, die verschiedenen Sichtweisen im leben zu verstehen. Ich freute mich auf diesen Ausflug, da es schon von meinem Vorgänger geplant wurde, hatte ich nicht mehr viele Vorkehrungen zu treffen. Auch hatte sich eine Kollegin angeboten den Ausflug mit zu beaufsichtigen, was mich sehr beruhigte.Ich merkte gar nicht, wie die Zeit verflog, als plötzlich die Türe ins Schloss viel. “Bin wieder daa!“ Hörte ich Maja stimme über den leeren Flur rufen. Ich freute mich, bis ich den Blick zur Uhr wagte. Schon halb sechs, ich hatte mich so tief in die Arbeit vergraben, dass ich die Zeit gar nicht verfliegen merkte. Nur noch eineinhalb stunden bis Chris hier wäre. “Ah dann können wir ja loslegen.“ Maja betrat gerade das Wohnzimmer und sah mich verwundert an. “Hast du etwa gearbeitet?“ Ich nickte wortlos. “Hach, naja wir haben genug zeit, mal sehen, was ich so für dich habe. Ich war selber vor Kurzem auf dem Abschluss Ball meines großen Bruders.“ Sie lächelte bei der Erinnerung daran. Schnell ging sie ins Schlafzimmer, man hörte sie rascheln, knistern und herum rumpeln. Es dauert einige Minuten dann kam sie stolz erhobenen Hauptes aus dem Zimmer, in den Händen hielt sie eine große schwarze Schachtel. “Endlich, ich hab es gefunden, probier es gleich mal an!“ Sie drängte mir die Schachtel auf und ich nahm sie wortlos an mich. Ich hatte sowieso nichts anderes zum Anziehen und da Maja ein gutes Gespür für Mode hatte vertraute ich ihr blind. So öffnete ich die Schachtel und staunte nicht schlecht, als ich ein weinrotes Abendkleid herauszog. Es war wunderschön, mir fehlten die Worte, um zu beschreiben, wie wundervoll ich dieses Kleid fand. “Ich werde es wohl kein zweites Mal tragen, keine Gelegenheit, deshalb werde ich es dir überlassen, vor rausgesetzt es passt.“ Sie deutete auf den Rücken des Kleides. “Da ist ein Schmetterling zwischen den Schnüren eingelassen, ich hoffe er gefällt dir.“ Er gefiel mir so gut, das ich zu Gott betete das mir dieses wunderbare Kleid passen würde. Um schnell Nägel mit Köpfen zu machen, schlüpfte ich hinein. “Es passt, perfekt!“ jetzt konnte selbst ich meine Freude über dieses super Kleid nicht zurückhalten. “Und ich darf es wirklich behalten?“ Maja nickte, sie zupfte mir an den Haaren herum und schaute mir aufdringlich ins Gesicht. “Da hab ich sicher auch noch was für dich, du wirst dich kaum wiedererkennen, glaub mir.“ Sie zerrte mich in Richtung Bad, deckte das Kleid geschickt mit einem Handtuch ab und fing an mir an den Haaren zu spielen. Sie Warf wild ein paar Strähnen hin und her, kämmte sie von links nach rechts und umgekehrt. Ein paar Mal steckte sie, sie zu einem lockeren Zopf hoch. Dann nickte die als wäre ihr die passende Lösung in den Sinn gekommen, schnell griff sie nach Spangen, Haarspray und andere Utensilien. Sie zerrte und ziepte an meinen Haaren, zog sie glatt steckte sich fest und sprühte eine große Menge Spray drüber. Danach nahm sie sich einen Hocker setzte sich vor mich und starrte mir eine lange zeit ins Gesicht. Ich ließ dieses ganze Prozedere im Stillen über mich ergehen, immerhin hatte ich mich bislang dezent bis gar nicht geschminkt. Mich kümmerte es auch nicht zwingend, was die Leute über meine Frisur dachten. Maja hingegen sah immer gut aus, das fiel mir nun wo ich ihr so nah gegenüber saß auf. Sie wühlte in einen der Schubladen herum, und trug eine feine Schicht Puder auf. “Lass einfach die Augen zu, ich werde das schon machen.“ Ich nickte und schloss sie, es fühlte sich gut an, die feinen Pinselstriche über meiner Haut. Anders, als wenn ich mich selber schminkte, sie war geschickt mit wenigen Handgriffen zauberte sie mir einen neuen Look ins Gesicht. “Sieh mal!“ Stolz hielt sie mir einen kleinen Handspiegel entgegen, es sah wirklich gut aus. “Welche Schuhgröße hast du?“ Drängte sie dazwischen. “Ich glaube vierzig oder einundvierzig.“ Ein Glück hatte ich schon immer so kleine Füße, wieder stand sie auf, verließ den Raum und ein Rumpeln war zu hören. Als sie wiederkam, hatte sie ein paar rote Schuhe dabei, sie passten perfekt, jedoch hatten sie Absätze, ich mochte es nicht wirklich auf diesen Dingern zu laufen aber für den heutigen Abend musste es wohl sein. “Ah er müsste ja jeden Moment kommen!“ Sagte Maja und deutete auf die Uhr im Bad. Kurz vor sieben, kaum zu glauben, dass diese ganze Prozedur über eineinhalb stundet, gedauert hatte. Die zeit verging für mich wie im Flug. “Bist du aufgeregt? Immerhin lernst du seine Eltern kennen.“ Aus irgendeinem Grund überkam mich ein kalter ekelerregender Schauer, als ich an seinen Vater dachte, unserer letzte Begegnung verlief nicht gerade zu unseren Gunsten. “Ach das wird schon, ich bin da zuversichtlich.“ Da sagte ich zwar aber so richtig wohl war mir bei dem Gefühl nicht. Maja lächelte und zog eine Kamera hervor. “Bitte lächeln!“ Rief sie legte ihren Arm um meine Schulter und machte ein Foto von uns beiden. “Ah ist das schön geworden!“ sie zeigte auf den kleinen LCD Display, worauf wir zu sehen waren. Ich nickte und lächelte. Dann setzten wir uns noch eine Weile ins Wohnzimmer, ich packte vorsorglich mein Handy in die von Maja bereitgestellte Handtasche und wir warteten gemeinsam auf Chris. Es dauerte nicht lange da klingelte es auch schon an der Türe, pünktlich wie immer Stand Chris fein herausgeputzt im Anzug vor uns. Er sah ein wenig erstaunt aus, als er mich sah, er lächelte kurz reichte mir die Hand und zog mich an sich. “Wunderschön wie eh und je.“ Flüsterte er mir ins Ohr. Es bereitete mir eine Gänsehaut. Er blickte rüber zu Maja. “Ich werde sie pünktlich wieder abliefern, Frau Mama.“ Beide lachten kurz auf. “Ahja, viel Spaß euch beiden.“ Winkte Maja uns zu, im selben Moment schloss Chris die Türe hinter uns zu. Schweigend gingen wir hinunter zum Auto, er hielt mir die Türe auf und setzte sich ebenfalls hinein. “Kaum zu glauben.“ er murmelte es zwar nur, aber ich hatte es genau verstanden. Fragend blickte ich ihn an. “Kaum zu glauben, dass du noch schöner aussehen kannst, als du es sonst schon tust.“ Was er sagte, ließ mich ganz verlegen werden. Er startete den Motor und wir rufen los. “Es ist nicht weit, in ein paar Minuten sind wir da. Nervös?“ fragte er mich. Ich nickte. “Ein bisschen, aber das ist sicher normal, immerhin treffe ich auf deine Eltern.“ Er lachte kurz. “Eigentlich meinte ich die Gala, meinen Vater kennst du ja schon, aber nimm dich vor meiner Mutter in acht, sie ist ein kleines Biest.“ Wie konnte er denn nur so etwas über seine eigene Mutter sagen, Menschen haben immer einen Grund für ihr verhalten.“Rede keinen Unsinn, sie ist sicher kein Biest, immerhin hat sie einen so wunderbaren Sohn.“ Auch wenn ihr Mann ein glatter Fehltreffer war. “So du hältst mich also für den perfekten Sohn? Bist du dir da sicher?“ Er grinste ein wenig, und in seinen Augen lag ein verführerischer Blick, einen Blick, den ich nie zuvor bei ihm gesehen hatte. “Konzerntrier dich lieber auf die Straße.“ Er schaute wieder nach vorn und die Gänsehaut auf meinem Körper verschwand endlich. “Wir sind da.“ Er deutete auf ein Großes beleuchtetes Gebäude. Wir fuhren den wagen vor den Eingang und ein gut aussehender Mann öffnete mir die Türe. Vorsichtig stieg ich aus, blickte mich ein wenig um und verstand, wo wir waren, dies war Chrisatos zu Hause. Dabei wusste ich gar nicht das Er mit seinen Eltern in einem so großen Anwesen wohnte. Jetzt wurde mir schon ein wenig flau im Magen. Chris bot mir seinen Arm an und dezent hakte ich mich ein. Als wir das Haus betraten, spürte ich förmlich die Blicke auf meiner Haut. “Frau Hiroki?“ Die Stimme würde ich überall wiedererkennen, Chrisatos Vater stand in Sekunden schnelle vor uns. Er griff meine Hände. “Wie bezaubernd sie doch aussehen, kaum zu glauben, eine wahre Augenweide.“ Einen kurzen Augenblick lang war mit zum Kotzen zumute. “Das Beste an dieser Augenweide, sie ist meine heutige Begleitung.“ fügte Chrisato hinzu und im Nu ließ Arlen meine Hände los. “Was denn, du hast eine Freundin? Ist ja was ganz Neues.“ im selben Moment ertönte eine schrille fast schon gruselige Stimme. “Wer hat eine Freundin?“ eine Frau, im schwarzen Abendkleid kam auf uns zu. Ein kurzes Raunen war von Chrisato zu hören. “Ich Mutter, ich.“ Klang ziemlich genervt sein Tonfall. Sie kam näher und musterte mich von oben bis unten, das war ziemlich unangenehm. “Ganz nett, Name?“ Irrte ich mich oder hatte sie mich gerade mit ganz nett abgespeist ... “Name?“ Fragte sie nochmals mit Nachdruck. “Ranmaru Hiroki, du kennst den Namen, ihr Bruder Souta war ein ehemaliger Studienkamerad von mir.“ Antwortete Chrisato ihr forsch. “Hiroki, hiroki, ach ja du meinst diese Schwuchtel. Ja ich erinnere mich. Was macht ihr Bruder jetzt?“ Jetzt wusste ich wieso Chrisato sie als Biest hingestellt hatte. “Er ist tot.“ entgegnete ich ihr in einer genervten fast schon männlichen Stimme. Die nannte mich doch tatsächlich Schwuchtel. “Naja, sicher tragisch für ihre Familie, aber so was kommt ja schon mal vor nicht, das Leben geht weiter.“ Am liebsten hätte ich ihr eine gehörige Ohrfeige verpasst, jedoch riss ich mich gewaltig am Riemen. “Komm, ich zeig dir etwas das Haus und stelle dich einem gepflegteren Umgang vor.“ Schmiss Chris ein und sah seine Mutter scharf an.Wir gingen umher und ich merkte immer wieder den musternden Blick von Chris Mutter, soweit ich es verstanden hatte, hieß sie Adele, mehr wollte ich auch nicht wissen. Generell sahen die Leute mich streng an. Ob das daran Lag das Ich Chris Begleitung was, oder einfach weil ich nicht in diese Art Gesellschaft passte? Kurze zeit später verschwand Chris um Getränke zu holen, etwas verwirrt und überfordert stand ich also in der Menschen menge. Niemand sprach mich an, alle musterten mich nur mit ihren Blicken, immer und immer wiedersahen sie mich mit ihren fragenden blicken an. Langsam wurde es mir zu viel, also suchte ich die Damentoilette auf, unter dem Vorwand mich frisch zu machen verschwand ich. Ich hatte Glück, keiner war da. Ich wusch mir die Handgelenke mit kaltem Wasser ab um mich zu erfrischen, als die Türe aufging. Aus den Augenwinkeln erkannte ich das Es Chris Mutter war. Ich gab mein bestes und setzte ein Freundliches lächeln auf. “Ich bin sofort fertig.“ Doch in ihrem Gesicht regte sich keinerlei Emotion. “Du gehörst hier nicht hin.“ Sagte sei in einem deutlich abweisenden Tonfall. “Menschen wie dich will hier niemand haben, jemanden dem man sofort jegliche Emotion ansieht, der so zerbrechlich ist, so jemand hat hier nichts zu suchen, schon gar nicht an der Seite meines Sohnes, ich hoffe das war deutlich. Du bist hier nicht erwünscht.“ Sie setzte ein Hämisches grinsen auf. “Natürlich könntest du noch eine Weile eine schöne Bettgeschichte für ihn sein, immerhin siehst du nicht so schlecht aus, aber eins sei dir sicher, etwas Längeres werde ich nicht zulassen. Auf keinen Fall!“ Sie drückte dem so nach, dass mir die Worte fehlten. Dann machte sie kehrt und verließ den Raum. Einen Moment lang blieb mir der Atem weg, war das gerade wirklich geschehen, hatte Kyle also doch mit allem Recht, würde ich denn nie mein Glück an Chris Seite finden? Ich wollte keinen Moment länger auf dieser Veranstaltung bleiben, so schnell wie ich konnte eilte ich zum Ausgang in der Hoffnung das Chrisato mich nicht sehen würde. Glück gehabt, keiner war da der mich am Gehen hinderte. Auch wenn das traurig war, denn nun stand ich einsam im nirgendwo, ich hatte gerade mal genug Geld für den Bus, so stieg ich ein und fuhr einfach drauf los. In der Hoffnung mein Schicksal würde mich an den richtigen Ort bringen, aber wo war er, der Ort zu dem Ich wollte, mit wem sollte ich über das geschehene reden? Und meine größte sorge, wie würde ich nun mit Chris verbleiben, was würde ich sagen, wenn er fragen würde, wo ich ab geblieben wäre, was würde ich wegen dem was seine Mutter sagte unternehmen. Erst ein perverser Vater, dann eine garstige Mutter, wie sollte das eine Zukunft haben? Ich war verzweifelt, ich spürte, wie die warmen Tränen meine Wange herunter liefen. Ich konnte sie nun nicht mehr zurückhalten. Der Bus fuhr eine Weile, ich achtete nicht darauf, welche Strecke er nahm, doch ehe ich mich versah, war Endstation. Ohne ein Wort stieg ich aus, und als mir die kühle Luft das inzwischen offene Haar aus dem Gesicht wehte, sah ich, wo ich gelandet war. Ob es Schicksal war oder nicht, wollte ich in diesem Moment nicht entscheiden. Langsam ging ich die stufen im leeren Treppenhaus hinauf, es war so als würde ich mich vollkommen von selber bewegen. Ich stand vor der großen weißen Türe, kurz überlegte ich, wie es aussehen würde, wenn ich den Schlüssel ins Schloss stecken und einfach hineingehen würde. Das wäre mit Sicherheit unhöflich, aber einfach zu klingeln und nichts zu sagen, würde sicher noch seltsamer wirken. Jedoch, noch bevor ich mir über all dass Gedanken gemacht hatte drückte mein Finger die Klingel. Es öffnete und meine Gefühle überkamen mich. Ehe ich mich versah, lag ich in Kyles Armen und schluchzte vor mich hin. Ich erzählte ihm, was geschehen war, und wie sehr er doch recht hatte, dass ich immer nur verletzt werden würde. Er begleitete mich in mein Zimmer, welches sich nicht verändert hatte, jedoch sagte er keinen Ton, wir setzten uns auf das Bett und er hörte einfach nur zu. “Wie soll das nur weitergehen, wieso kann ich nicht einmal im Leben Glück habe, wo doch gerade einmal alles so gut lief.“ Immer mehr und mehr tränen kamen hervor, nicht einmal hatte ich Glück, immer wieder kam etwas Neues welches mein Leben neu durcheinanderbrachte. Kyle bewegte sich auf mich zu, einen Moment lang wurde mir ganz komisch, gerade als ich spürte, dass er mich in den arm nahm. Er hielt mich so fest, ich bekam kaum Luft und doch fühlte ich mich so geborgen in seinen Armen. “Ich würde dir nie so etwas zumuten.“ Flüsterte er mir ins Ohr. “Ich liebe dich so, wie du bist. Souta“ irrte ich mich oder hatte er gerade gesagt, dass er mich liebt, sicher meinte er das nur freundschaftlich. Trotzdem verunsicherte mich das. Ich drückte ihn von mir weg, und als ich ihm ins Gesicht sah, erkannte ich das Veilchen welches ich ihm im Mountain verpasst hatte. Ein extrem blau, violetter Bluterguss zog sich um sein Auge herum. Er mied meinen Blick, trotzdem berührte ich ihn an der stelle, wo ich ihn geschlagen hatte. “Tut es sehr weh?“ Eine Dumme frage, immerhin sah es sehr schmerzhaft aus. Er griff meine Hand und strich sie entlang seiner Wangen. “Es tut nur halb so weh wie es wehtut dich, weinen zu sehen.“ Im selben Moment zog er mich an sich heran, und ehe ich mich versah berührten sich unsere Lippen. Einen Augenblick lang blieb mein Herz aus lauter Verwirrung stehen. War das gerade wirklich geschehen, hatte Kyle mich wirklich geküsst? Im selben Moment sank sein Kopf in meinen Schoß. “Wieso, muss es immer kompliziert sein.“ Flüsterte er und seine Hände krallten sich in meine Knie. “Dabei habe ich immer versuch alles zu vermeiden, was dich verletzten könnte. Trotzdem habe ich dich in solch eine Situation gebracht. Ich stand neben mir, das hätte einfach nicht passieren sollen. Und jetzt, jetzt wo ich dich so verletzt sehe, denke ich wieder nur an mich.“ In jenem Moment spürte ich seine tränen, hörte seine gedämpfte Stimme und fühlte, wie er sich immer tiefer in meinen Schoß drückte. “Dabei will ich nur, dass du endlich verstehst, was ich für dich empfinde.“ Nie zuvor hatte ich Kyle in solch einer Situation gesehen, so verwirrt und so hilflos. Irgendwie erregte das Mitleid bei mir, dadurch vergaß ich ein wenig meine eigenen Sorgen, auch wenn sich seine sorgen im Grunde auf mich bezogen. Ich weiß, nicht wie lange wir so vor uns her saßen und ich ihm durch sein blondes Haar kraulte, aber ich wusste, dass es ihm gut tat, auch wenn er kein Wort mehr sagte. Nur eins fragte ich mich, als er sagte er würde mich lieben, meinte er dann etwa mein Neues ich oder bezog sich dies auf Souta? Zudem, welche Art von liebe hatte er wohl gemeint? Was meinte er mit Empfinden? Natürlich als ich damals mit Kyle in ein Zimmer kam, war ich schon von ihm fasziniert, er hatte diesen wunderbaren Körper, diese weiche haut und eine charmante Art, auch wenn er ein Rebell war. Gerade deswegen war er schnell für mich abgehackt, als ob ein Mann solchen Kalibers, ein solcher Sonnyboy, auf einen Typen abfahren würde. Aber trotzdem, beschäftigte mich das, was er sagte, sehr, ich zerbrach mir noch eine Weile den Kopf, dann fielen mir die Augen zu. Ich vergaß ganz was an dem Abend zwischen mir und Chrisatos Mutter vorgefallen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)