Aozora von Myrial (Chaos in der Liebe) ================================================================================ Kapitel 11: Eine Entscheidung wird fallen! ------------------------------------------ Ich hatte einen unruhigen Schlaf, wegen dem ich viel zu früh aufwachte, so beschloss ich die Zeit zu nutzen und um früher zum Flughafen zu reisen.Dazu konnte ich mir zugleich das lästige Abschied nehmen mit Maja vom Hals halten. Ich war kein Fan von all dem Geflenne welches nie ausblieb bei solchen Lebewohl Stimmungen. Ein Glück lag Maja noch schlafend im Bett und ich konnte mich heimlich aus dem Staub machen. Ich stieg in das Taxi und fuhr zum Flughafen. Auf der Fahrt verabschiedete ich mich innerlich von all den Menschen, die ich hier kennengelernt hatte. Von Maja und Viktor, die mich aufnahmen, von meinen Studenten, mit denen ich kaum zeit verbrachte, von Chris und von Kyle den Männern die mich in den letzten Tagen so durcheinanderbrachten und zu guter Letzt, aus einem mir völlig banalen Grund, verabschiedete ich mich von Souta. Endlich kamen wir am Flughafen an, ich hatte noch gut eine Stunde zeit und vertrieb mir diese damit Andenken für meine jüngere Schwester zu kaufen, sie fand diese kleinen Bärchen wie man sie hier fand, immer ziemlich süß, auch wenn sie sicherlich schon an die hundert davon hatte. Aber ein oder zwei mehr würden wohl nie schaden. Meinem Vater kaufte ich eine Tasse mit seinem nahmen darauf und für meine Mutter ein Parfum, sicher würde sie etwas daran auszusetzen haben, ich habe eben keinen weiblichen Geschmack sagte sie immer, was mir aber auch egal war. Es war zeit einzuchecken, deshalb packte ich die erworbenen Sachen ins Handgepäck und stellte mich an. Es war keine lange Schlange, schnell war ich durch alle Sicherheitsabteilungen durch und saß gemütlich an meinem Platz im Flieger. Eigentlich schade gleich würde ich diesen Ort für immer verlassen und ich hatte mich nicht einmal von jemandem verabschiedet, aber es war eben so am einfachsten, so hatte ich es entschieden. Also saß ich schweigend an meinem Fensterplatz und schaute in Richtung roll bahn. Aus irgendeinem Grund tat sich nichts, ob vielleicht noch jemand Wichtiges zu spät gekommen ist und de Flieger deshalb warten würde? Eigentlich machen Piloten so etwas nicht. Prompt als ich diesen Gedanken hatte hab es eine Durchsage. “Meine Damen und Herren, wir entschuldigen uns für die Verspätung, leider hat jemand unsere Sicherheitsabsperrung durchbrochen, wir versuchen, das Problem schnellstmöglich zu beheben. Wir danken für ihr Verständnis.“ Wieder einer dieser Idioten, die nichts Besseres zu tun haben, als die ganzen Sicherheitskräfte von ihrem eigentlichen Jobs abzuhalten. Wie lange es wohl dauern würde, bis wir los fliegen würden? Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit. Durch die offene Fliegertüre hörte ich die Stewardess. “Sie können hier nicht so einfach rein!“ Somit war klar das, wer auch immer hier für Unruhe sorgte, derjenige in unseren Flieger wollte. Einen Moment lang dachte ich sogar ich hätte die Stimme des jungen Herren vernommen. Ich schluckte es fühlte sich wie ein Reisen Kloß im Hals an, als ich sah, wer durch die Türe hereinspazierte. “Ranmaru! Komm mit mir zurück! Ich lasse es nicht zu, das Du dich aus dem Staub machst!“ Wer sonst außer Kyle hätte diesen Clou schaffen können. Eine weitere Stewardess kam aus dem hinteren Bereich zu mir und fragte mich, ob ich diesen Mann kennen würde. Verschämt nickte ich. “Er hat kein gültiges Ticket, also entweder sie Steifen sofort mit ihm aus, oder wir rufen die Polizei, denn scheinbar sind sie ja das Problem für all diese Unannehmlichkeiten.“ Es war mir vollkommen unangenehm, die Leute im Flieger starrten mich an. Eine ältere Dame, die neben mir saß, tippte mich an und winkte mich zu sich herunter. “Junges Fräulein gehen sie mit, so eine Chance werden sie nicht noch einmal bekommen. Dieser Mann dort muss sie unendlich lieben, denn es ist fast unmöglich durch die ganzen Gates und Sicherheitsabschnitte zu kommen, ohne geschnappt zu werden.“ Sie lächelte und zwinkerte mir zu. Na gut, was blieb mir anderes übrig, Kyle würde sich sicher nicht aus dem Flugzeug holen lassen, selbst wenn er sich hier fest ketten müsste. Ich würde mir anhören, was er zu sagen hätte und dann den nächsten Flieger nach Hause nehmen. Wortlos tapste ich der Stewardess hinterher und wir verließen das Rollfeld. Als wir zurück in die Lobby kamen, wartete eine weitere Person auf uns. Zugleich waren Kyles dazugehörige Gesichtszüge auf dem Nullpunkt. Chris hatte sich ebenfalls in der Lobby eingefunden, er hatte scheinbar nicht versucht bis, zum Flugzeug vorzudringen. Ein klein wenig war ich enttäuscht von ihm und stolz darauf das Kyle so etwas vollkommen Wagemutiges getan hatte nur um mich zurückzuholen. Im selben Augenblick entfachte ein heißes Wortgefecht wichen den beiden. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken. Chrisato packte meinen Arm und zog mich zu sich. “Ran, du hast gesagt du liebst mich und ich will dir sagen, es ist mir egal wer oder was du früher mal gewesen bist, was du jetzt bist, nein wer du jetzt bist ist viel mehr entscheidend. Immerhin habe ich mich so wie du jetzt bist in dich verliebt.“ Prompt zog Kyle an meinem anderen arm ... “So ein Schwachsinn Patrias, du musst sie auch mit ihrer Vergangenheit akzeptieren. Sie ist und bleibt ein Souta auf ihre ganz eigene Art und weise.“ Er sah mir tief in die Augen. “Und ich habe mich vom ersten Tag an in die verliebt, egal ob du jetzt eine Frau bist, oder einmal Mann warst. Ich liebe die Persönlichkeit egal, in welchem Körper sie steckt.“ Beide ließen meine Arme los und wieder entfachte ein heftiger Streit, der inzwischen schon alle Leute auf und schauen ließ. Ich fühlte mich irgendwie links liegen gelassen, auch wenn es im Grunde um mich ging. “Du musst entscheiden.“ Riefen beide im selben Moment und starrten mich schweigend an. Natürlich sie wateten auf eine Entscheidung, die sollten sie bekommen. “So, das sind eure Meinungen, zwei Vollidioten seid ihr, mehr nicht!“ Diese Worte brauchten diesmal gar nicht so viel Überwindung wie sonst, auch wenn mein Herz immer schneller schlug. “Der eine zu feige, um mir vor Jahren die Wahrheit zu sagen, und der andere denkt nur an sich und will sich gar nicht erst mit meiner Vergangenheit auseinandersetzen. Ihr wollt eine Entscheidung? Bitte sehr, ich werde jetzt meinen Flieger nach Hause nehmen und ich will euch beiden raten, Wehe einer von euch wagt es mir zu folgen geschweige denn mich aufzuhalten. Mir reicht es mit euch beiden Idioten!“ Ich war stolz darauf standhaft geblieben zu sein, auch wenn die beiden ziemlich verblüfft da standen und kein Wort mehr herausbrachten, ich machte auf der Stelle kehrt und zog ab in Richtung Gate, wenn ich Glück hatte, wäre mein Flieger nach all den Sicherheitslücken vorerst nicht abgeflogen. Ich sollte recht behalten, schnell schleuste mich die Stewardess durch die Türen und im Nu saß ich wieder auf meinem Platz im Flieger. Die ältere Dame von eben schaute erst ein wenig verblüfft dann schüttelte sie den Kopf. “Was ist? Haben sie nicht irgendetwas zu tun. Ein Buch lesen oder einen schal stricken?“ Ich patzte sie an, denn meine Laune war unbegrenzt schlecht. Sie wurde ein wenig rot, schnappte sich eine Zeitschrift und blätterte still vor sich hin. Natürlich hatte ich Mitleid mit den beiden, ich hatte sie da einfach so stehen lassen, aber trotzdem, beides waren einfach Vollidioten. Ich versuchte mich zu entspannen, lehnte mich zurück und spürte, wie die Maschine langsam über das Rollfeld fuhr und sich vom Boden abhob. “Lebewohl.“ sagte ich vor mich hin und las einen der Romane, die ich so gerne mochte... Zu Selben zeit in der Lobby des Flughafens standen Kyle und Chris planlos in der Gegend. “Tja, der plan ist wohl nicht aufgegangen, aber es war ja ziemlich deutlich das Sie uns beide nicht will.“ Erkläre Chris mit einem Hämischen, grinsen auf dem Gesicht. Ohne ein Wort zu sagen, zog Kyle ab, er ging zu seinem Auto stieg ein und fuhr los nach Hause. Sie hatte mich sitzen gelassen, dachte er bei einem Schluck Tee, den Ran so gerne trank. Selbstverständlich hatte sie ein gutes Recht darauf, ich hatte sie all die Jahre, was meine Gefühle anbelangte, belogen. Ich liebe sie oder ihn schon vom ersten Tag an, als er in mein Zimmer zog. Ich konnte es ihm nun mal nicht so sagen, denn gerade, als ich erfuhr, dass er auf Männer stand, hatte er sich Hals über Kopf in Chrisato verliebt. Wie hätte ich denn da eine Chance haben sollen, wo er doch den ganzen Tag vor sich hin schwärmte. Zur Ablenkung hatte ich dann eben noch mehr Frauen als sonst, das war eben meine Art und weise zu verdrängen, was ich für ihn empfand. Auch der Witz mit der Umwandlung zur Frau war nur so daher gesagt. Gut zugegeben in diesem neuen Körper sah Souta verdammt gut aus, aber trotzdem. Mein Herz zersprang bald, so wahnsinnig war ich nach ihr. Jetzt wo sie weg war, da viel mir auf das Ich nicht einmal wusste, wo sie sich genau aufhielt, beziehungsweise wo ihre Eltern lebten. So vergingen die tage, ich überschüttete mich selber mit so viel Arbeit, dass ich abends todmüde ins Bett viel und trotzdem hatte, ich immer noch zeit an sie zu denken. Es verging nun gut eine knappe Woche ohne sie, die Wohnung kam mir leer und verlassen vor. Immer wieder setzte ich mich auf ihr Bett, auf ihren Sitzplatz am Tisch oder aber in den Park, in dem wir damals so oft zu Mittag gegessen hatten. So wie heute wieder, ich lief den Weg zum Park zu Fuß entlang, hinunter zur Uni, vorbei am Café Sonata, als mich plötzlich Maja ansprach. “Wie lange willst du das noch machen Kyle? Jeden Tag läuft du diese strecke auf und ab. Deine Angestellten machen sich sorgen, weil du dich so mit Arbeit zu gehäuft hast. Du solltest zu ihr gehen, ihr sagen, wie es dir geht. Du solltest sie erobern.“ Dazu müsste ich wissen, wo genau sie sich aufhält, zudem würde sie mich sicher eh nicht sehen wollen, ihr Traummann ist und bleibt Chrisato, ich habe nicht das recht an ihrer Seite zu sein. Plötzlich reichte Maja mir einen Zettel mit einer Adresse darauf. “Wir haben telefoniert, es geht ihr nicht so gut, das alles hat sie doch schwer mitgenommen und sie macht sich sorgen um dich. Also geh zu ihr!“ Einen Moment lang war ich erschrocken. Maja wollte mir helfen, nach all den Jahren war sie bereit mich zu unterstützen? Dankend nahm ich den Zettel an, mir war im Moment alles recht unter der Voraussetzung Ranmaru wieder zu sehen. Ich liebte sie. So beschloss ich noch am selben Tag, den Flieger dorthin zu nehmen. Auch wenn mich das Sicherheitspersonal diesmal etwas seltsam anblickte, da ich nicht versuchte wie beim letzten Mal über die Absperrungen zu springen. Ein wenig amüsant fanden sie das Ganze dann doch und ließen mich durch. Der Flug dauerte zum Glück nicht lange und ich war am selben Tag da, nahm mir ein Taxi und ließ es zu der Adresse fahren, welche Maja mir auf den kleinen Zettel aufgeschrieben hatte. Bald war ich am ziel und hätte noch einmal die Chance Ran alles zu gestehen. Nach einer dreißig Minütigen fahrt waren wir da, ein relativ großes und altes Anwesen rankte aus dem Boden. Das allerdings ließ mich doch ein wenig skeptisch sein. Doch ohne Vorbehalte klingelte ich an der Türe und sofort öffnete sie eine Frau mittleren Alters, im Hintergrund tänzelte aufgeregt ein junges Mädchen hin und her, als ich sie sah, war ich mir sicher das Ich richtig war. Sie sah aus wie eine junge Version von Souta. “Wer sind sie?“ Fragte die Dame mich an der Türe forsch. “Mein Name ist Kyle Mountain, ich möchte gerne zu Souta.“ Ihre Blicke musterten mich von oben bis unten, das junge Mädchen schreckte plötzlich auf rannte zu einem Tisch und kritzelte etwas auf ein Blatt, dann zwängte sie sich zwischen die Türe und ihre Mutter. “Lass nur Mutter ich, mach das schon.“ Ihre Mutter nickte kurz sah mich mit angewidertem Blick an und ging in einen der angrenzenden Räume. “Ranmaru will keinen sehen, weder sie noch den Herrn Patrias, das sollen wir ihnen sagen. Also ich bitte sie zu gehen“ Sie zwinkerte mir zu, reichte mir das Blatt, auf dem sie eben etwas gekritzelt hatte, und schloss mir die Türe vor der Nase. Als ich das zerknüllte etwas auseinander faltete, fiel es mir zuerst etwas schwer zu entziffern, was dort drauf stand. Doch so langsam erkannte ich es, es war eine kleine Wegbeschreibung zu Ranmarus Zimmer. Darunter stand “Sie liebt dich ganz sicher.“ Ob das junge Mädchen wohl dasselbe für Chris getan hätte? Aber das war mir im Moment vollkommen egal, es zählte nur eins, ich musste zu diesem Zimmer und Ran alles erklären, in der Hoffnung sie würde zurück zu mir kommen. So machte ich mich auf den weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)