Hᴇᴀᴅ Oᴠᴇʀ Hᴇᴇʟs von irish_shamrock ("Flache Schuhe sind aber nicht sexy!" (NamiSanjiOS)) ================================================================================ Kapitel 1: Head over heels -------------------------- Hᴇᴀᴅ Oᴠᴇʀ Hᴇᴇʟs ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬ »Flache Schuhe sind aber nicht sexy!« Schuhe. Ich liebe Schuhe. Sie sind eine der Macken, die wohl so manche Frau vorzuweisen hat. Stiefel, Clocks, Pumps, Plateaus, Peeptoes, High Heels mit Bändern und/oder Schnüren, Riemchen, Stilettos, Sandalen ... In Lack, Leinen, Leder, Velours und allen möglichen Farben und Formen. Doch zu meinem Leidwesen, passten solch edle, teure Dinge so gar nicht in mein Leben und schon gar nicht in mein Zimmer. In meinem Kleiderschrank befanden sich zwar haufenweise Klamotten, aber für einen weiteren Berg an neuen Tretern mangelte es auf der Flying Lamb an Platz! Wenn wir auf einer neuen Insel anlegten, galt meine oberste Priorität zwar dem Vermessen des Eilandes und dem späteren Zeichnen, doch rückte dieses Vorhaben bald schon an eine hintere Stelle, wenn mein Blick auf ein Schuhgeschäft fiel. Oft streifte ich durch die Regale und fand nicht selten ein, zwei wenn nicht sogar drei Paar, die ich ohne zu zögern mein Eigen genannt hätte, gäbe es da nicht das bereits erwähnte Platzproblem in meiner Kajüte. Sehnsüchtig seufzend verließ ich meistens die Geschäfte, ohne auch nur einen Berry ausgegeben zu haben. Doch konnte ich dem nicht-Kauf auch etwas Positives abgewinnen: Ich sparte Berry und konnte diese dann für noch »heißere« Schuhe ausgeben! Es mag mehr als befremdlich klingen, doch für eine Schuhnärrin habe ich erstaunlich wenig anzubieten. Ich besaß gerade einmal fünf verschiedene Sandalen mit drei Zentimeter Absätzen. Meine »Lieblinge« waren Schnürsandalen, in braunem Wildleder, deren Riemchen ich um meine Fußknöchel schlingen konnte. Dass sie größten Teils offen waren, störte mich nicht, denn sie hießen ja nicht grundlos »Sandalen«. Doch dass mir einer von ihnen einmal gefährlich werden würde, war das Letzte, an das ich jemals hätte denken können. Wir gehörten zusammen. Wir waren eine eingeschworene Gemeinschaft, fast so, wie die Mitglieder meiner Crew. Wir liebten uns, meine Sandalen und ich, und es brach mir nicht selten das Herz, wenn eines der Riemchen riss oder meine Schätzchen andere Arten von Verschleißerscheinungen aufwiesen. Sohlen ließen sich reparieren, die Hacken richten, schleifen und erneuern! Aber je mehr Abenteuer wir bestritten, desto mehr drängten sich auch Gedanken an neue Errungenschaften in den Vordergrund. Beim nächsten Einkaufsbummel mussten wohl oder übel neue Stücke her und zwar rasch! Da kam mir die Insel Rakuen kono kutsu* gerade sehr gelegen. Denn während sich Ruffy, Lysop und Chopper auf den Weg machten und die Insel erkundeten, blieb Zorro auf dem Schiff, um es zu bewachen. Und weil Sanji unbedingt Proviant beschaffen wollte, erklärte ich mich dazu bereit, ihm dabei behilflich zu sein. Ein Vorwand war gefunden und er wäre mir bestimmt auch nicht all zu böse, wenn ich ihn darum bat, das eine oder andere Geschäft aufzusuchen, wobei es sich bei solchen nicht um Supermärkte oder Delikatessenläden handelte. Beinahe überschwänglich vor Euphorie trabte ein sehr zufrieden aussehender Smutje neben mir her. Selbstverständlich betrat ich mit ihm einen Feinkosttempel nach dem anderen, doch hielt ich insgeheim bereits Ausschau nach einem Schuhgeschäft. Ich wurde nicht enttäuscht! Es war das Paradies auf Erden! Ein Schlaraffenland für Schuhliebhaber! Garten Eden auf der Grandline! Jetzt galt es jedoch, den Koch abzuwimmeln, um meiner Leidenschaft in aller Seelenruhe frönen zu können! Während Sanji vor einem Gewürzregal mit sich haderte, tippte ich ihm auf die Schulter. Ein kurzes Grummeln verriet mir, dass er zwar vertieft in eine Liste war, die sich mit den Bestandteilen der Gewürzmischung in seiner Hand befasste, doch schienen seine Sinne auch noch ein wenig auf seine Umgebung zu reagieren. »Du Sanji, hör mal: Macht es dir etwas aus, wenn ich mal kurz in dem Schuhladen auf der gegenüberliegenden Straßenseite vorbei schaue? Bitte! Es dauert auch nicht lang!« Eine ganz dicke Lüge!!! Er war zwar nicht begeistert von der Idee, doch als ich ihn mit meiner Bitte um den Finger wickelte, stimmte Sanji zu. Meinem »ich-bin-doch-so-ein-kleines-liebes-Mädchen-und-möchte-unbedingt-einmal-da-drüben-nach-neuen-Schuhen-gucken«-Blick wusste er nichts entgegen zusetzen. Manchmal tat er mir leid. Aber Sanji war selbst Schuld, wenn er sich so leicht von Mädchen beeindrucken ließ. Ich verließ den Laden, trat ins Sonnenlicht und überquerte die Einkaufspassage mit schnellen Schritten. Eldorado rückte immer näher. Ein wohliges Kribbeln rann durch meinen Körper. Das Glöckchen am Eingang hieß mich freudig Willkommen. Genüsslich sog ich den Duft neuer Schuhe ein und schloss zufrieden die Augen. Ich war am Ziel! Langsam und bedächtig strich ich durch die Regale und verneinte lächelnd die mir angebotene Hilfe des Personals. Ich wollte keine Hilfe, brauchte auch keinen Rat. Ich wusste, was mir stand, kannte meinen Geschmack (wer sonst, wenn nicht ich) und wollte in Ruhe meine Gier befriedigen. Ob die Zeit still stand, oder ob ich mich schon drei Stunden in diesem Laden befand, ich wusste es nicht und wollte es auch nicht wissen. Sanji wusste, wo ich war und würde mich, wenn es denn sein musste, wieder abholen. Nichts hasste ich mehr, als mich für irgendetwas entscheiden zu müssen. Und in solchen Fällen hasste ich es am meisten! Vor mir lagen zwei der schönsten Sandalen-Paare. Eines in tiefstem Bordeauxrot, Leder, mit Schnallen ... Das andere in Nachtblau, mit Bändern, aus Velours ... Ich seufzte frustriert auf. Beide waren in meinem Budget und lieferten sich einen erbitterten Kampf um meine Gunst. Rot gegen Blau ... Blau gegen Rot ... »Blau.« Ich fuhr erschrocken zusammen. »Blau?« »Wieso nicht? Ich mag blau!« »Aber ich hab schon ein blaues Paar«, meinte ich und sah zu Sanji auf, der sich über mir erhob. Er zuckte mit den Schultern. »Na, dann hast du zwei«, meinte er und griff nach den Schnüren. Die nachtblauen Sandalen baumelten herunter. Sie taten mir leid! »Lass sie los!«, bettelte ich. Sanji hob nur skeptisch eine Augenbraue, griff nach dem roten Paar und wog beide gegen einander ab. »Mir gefallen die Blauen trotzdem besser«, damit setzte er die Schuhe wieder auf den Boden ab. Ich verschränkte grübelnd die Arme vor der Brust und starrte auf die Sandalen. Um mich herum lagen so schöne Stücke verstreut, und doch hatte ich meine Wahl auf die beiden Paare reduziert. Schweren Herzens ... »Und wenn ich sie beide nehme?«, fragte ich eher an mich selbst gewandt, doch irgendetwas veranlasste mich, zu dem Smutje aufzuschauen. Wieder nur ein Schulterzucken. Was verstanden Männer denn schon von Schuhen? Einen letzten sehnsüchtig-schmachtenden Blick auf die Kostbarkeiten werfend, bat ich Sanji mich aus dem Schneidersitz zu befreien, in den ich mich gesetzt hatte und mir auf zu helfen. Schweigend stellte ich die Schmuckstücke zurück, die es nicht in die engere Auswahl geschafft hatten. Wortlos bezahlte ich. »Warte«, bat ich, als Sanji mit mir erneut auf die Straße trat. Ich schlüpfte aus meinen alten, aber dennoch heißgeliebten, braunen Sandalen und streifte meine neuen Errungenschaften über. Schuhe mit Absatz streckten die Beine und ließen diese noch länger erscheinen. Dass Sanji bei dem Anblick scharf die Luft einzog, ließ meine Mundwinkel unbewusst nach oben schnellen. Ich hatte mich an seinen Arm geklammert, als ich mit den Schuhspitzen auf den Pflastersteinen auftippte. Als ich von ihm abließ, warf er mir einen fragenden Blick zu. »Doch die Blauen?« Nickend bejahte ich seine Frage. »Ich dachte mir, dass mir ein zweites Paar in dieser Farbe nicht schaden könnte« Nun war ich zwar ein kleines Vermögen los, doch irgendetwas in mir sagte plötzlich, dass ich mit den blauen Exemplaren wahrlich die bessere Entscheidung getroffen hatte. »Du hastest recht.« »Hatte ich?«, hakte Sanji nach. »Ja, wenn ich es mir recht überlege, dann waren die Roten zwar auch nicht schlecht, aber zu welcher Gelegenheit hätte ich rote Ledersandalen tragen sollen? Die sahen mir, bei näherer Betrachtung zu edel und auffällig aus und ich bin nun mal eher der sportliche Typ!«, erklärte ich. Erneut zuckte Sanji mit den Schultern. Und ganz plötzlich war der Gedanke, dass der Smutje doch so etwas wie Geschmack besaß, zunichte! Während ich die schmalen Bänder der Sandalen um meine Fesseln schnürte, steckte sich Sanji eine Zigarette an. »Bist du dann fertig?«, fragte er mit Kippe im Mund und ich warf ihm unverwandt einen zornigen Blick zu. NEIN, bin ich nicht! »Ja«, murrte ich und erhob mich aus meiner bückenden Position. Ich klopfte den Staub von meinen Hot Pants und zupfte mein Shirt zurecht. Ich betone es noch einmal: Ich liebe Schuhe und vor allem solche mit Absätzen. Ich revidiere! Ich liebe Schuhe und vor allem solche mit drei Zentimeter Absätzen, statt einem halben Kilometer! Meine neuen, bereits liebgewonnenen Prunkstücke, entpuppten sich nämlich nach den ersten fünf Schritten als Mordwaffen! Nicht drei, vier oder fünf Zentimeter mussten es sein, nein. Ganze zehn waren mir zum Verhängnis geworden! Als ich mich erhob, hatte Sanji nicht schlecht gestaunt, dass ich mich plötzlich mit ihm auf Augenhöhe befand. Doch sein Blick war nicht von Erstaunen und Bewunderung geschwängert! Ganz und gar nicht. Eins ... »Bist du dir ...« Zwei ... »... da auch ganz ...« Drei ... »... sicher...« Vier ... »... dass du auf diesen ...« Fünf ... »... Dingern laufen ...« Sechs ... KNICKS »... kannst?« Sowie ich einen weiteren Schritt gehen wollte, versagten mir meine Beine ihr Tun! Verdammt, verflixt! Vor Schmerz laut aufjaulend, sackte ich in mich zusammen. Meine Knie schlugen auf den heißen Steinen auf, doch das kümmerte mich nicht. Mein Hintern fand sich ebenso auf der Straße wieder, aber auch das nahm ich in kauf. Mein rechter Knöchel jedoch schmerzte und das war mir alles andere als egal! Hastig griff ich nach meinem Fuß. Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich war zu geschockt, als dass ich begriff, das ich mich gerade Mitten in der Stadt zum Gespött gemacht hatte. Nicht ein Ton kam über meine Lippen. Ich verbiss mir jeglichen Laut. Wie aus heiterem Himmel hob mich plötzlich jemand auf. Ich spürte einen starken Arm, der sich um meinen Bauch schlang und mich fort trug. Wie ein kleines Hündchen hing ich auf dem Arm des Smutjes. Ich zappelte, doch stellte sich diese Aktion als sehr dummes Unterfangen heraus. Der Schmerz zog sich bereits bis in meinen Fuß hinein. Ohne ein Wort setzte mich Sanji auf einer Parkbank ab. Ich weiß bis heute nicht, wo er sie erspäht hatte. Aber in diesem Zustand war mir das auch völlig schnurz! Die Sonne lachte immer noch, doch kam mir das recht gehässig vor. Von irgendwo her vernahm ich das leise Plätschern von Wasser. Doch war dies das Einzige, dass ich hörte, abgesehen von den vereinzelten Schreien der Vögel und dem Gemurmel der Menschen in dieser Stadt, die ihre Einkäufe erledigten. Während mein linkes Bein auf dem Boden verweilte, hatte Sanji meine verletzte Gliedmaße auf die Bank verfrachtet und inspizierte kritisch und mürrisch dreinblickend meinen Knöchel. »Warum probierst du denn nicht mal flache Schuhe?« Wie bitte? »Flache Schuhe sind aber nicht sexy«, murrte ich wie eine Dreijährige, der man ihre lieblings Puppe verweigerte. »Ein Gipsbein auch nicht«, schnarrte er und brachte mich dazu, zu verstummen. »Tut das weh?« Ich begriff erst nicht, was er von mir wollte, doch als ich einen stechenden Schmerz, ausgehend von meinem Fuß, verspürte, hätte ich ihm am liebsten eine Backpfeife verpasst. Ich zügelte mich. »Au!«, presste ich hervor und versuchte meine Wut und den Schmerz nicht hervorbrechen zu lassen. Sanji hatte mit Absicht auf meinen Knöchel gedrückt. »Ist geschwollen«, bemerkte er eher unbeeindruckt. »Ach was?! Au, hör auf damit!«, herrschte ich und meine schmerzlich-leidende Miene verzog sich zu einer vor Wut schäumenden Grimasse. Ich entzog ihm mein Bein, doch im nächsten Moment hätte ich alles dafür gegeben, dass er es noch in seinen Händen hielt. Seine kühlen Finger verschwanden und ließen sengendheißen Schmerz zurück. »Das hast du jetzt davon!«, meinte er. »Mirdochegal«, knurrte ich. »Warte hier!« Er gab mir Befehle? Ja, und dann verschwand er auch noch! Sanji erhob sich einfach von der Bank und stapfte davon. Allmählich wurde ich wirklich wütend. Doch als ich auf meinen Fuß blickte, bekam ich ein schlechtes Gewissen. Der Knöchel war angeschwollen, und ein Mix aus blau, rot und lila. Na toll ... Ich ballte meine Hände, die in meinem Schoß lagen, zu Fäusten. Das Knirschen von Sand unter Fußsohlen ließ mich den Kopf heben. Sanji ... Allem Anschein nach, hatte auch er das Plätschern gehört. »Da hinten ist ein Brunnen« Ich sah zu ihm auf, starrte auf meinen Fuß und blickte dann betreten auf den Boden. »Zieh die Bänder auf!« Ich reagierte nicht. Ein Seufzen seinerseits folgte. Sanji beugte sich zu mir herunter, ging in die Hocke und nahm meinen linken Fuß in seine Hand. Erst besah er sich den Schuh, dann griffen seine Finger nach er Schleife, die ich gebunden hatte, um die Sandale zu befestigen. Schweigend zog er an den Enden, das Band löste sich von meinem Bein und die Sandale fiel klackernd zu Boden. Das Gleiche tat er mit dem anderen Modell und versuchte dabei behutsam vorzugehen. Das protestierende Zischen meinerseits, ignorierte er geflissentlich. »Laufen geht wohl nicht, oder?« Er drückte mir die Sandalen in die Hand. Sanji hatte die Enden der Bänder zusammengeknotet. Ich stützte mich von der Bank auf und vermochte nur wenige Sekunden ungehindert auf meinem linken Bein zu stehen. Plumpsend sackte ich erneut auf das Holz. »So wird das nichts!« Noch ehe ich seine Worte vernommen und das Mienenspiel auf seinem Gesicht deuten konnte, griff er nach meinen Händen, zog mich zu sich hoch und gebot mir, meine Arme um seinen Hals zu schlingen. Als ich nichts der Gleichen tat, brummte er auffordernd. Meine Finger streiften seinen Hals. Der Boden unter meinen Füßen verschwand. Seine linke Hand hielt meinen Rücken, während er meine Beine auf seinen rechten Arm hievte. Meine neuen Sandalen schlugen bei jedem Schritt gegen seinen Rücken ... Schweigend trug er mich. Ich wagte weder zu protestieren, noch irgendeinen anderen Laut von mir zu geben. Das Plätschern des Wassers nahm an Intensität zu. Ich hoffte, dass das Wasser auch kühl genug war, um die Schwellung etwas abklingen zu lassen. Langsam ließ mich Sanji auf den moosbedeckten Rand des kleinen Brunnens sinken. Eiligst schwang ich meine Beine über die Kante und zuckte kurz, als das kühle Nass meine Fesseln benetzte. »Besser?«, fragte der Smutje und ich nickte. Die Kühle war willkommen und der Schmerz wich zwar nicht ganz aus meinem Körper, doch wurde er erträglicher. Während ich auf das plätschernde Nass blickte, ließ sich Sanji neben mir nieder. Erneut steckte er sich eine Zigarette an und starrte auf den Weg, den wir zurückgelegt hatten. »Danke«, sagte ich und seufzte. »Kein Problem.« Ich schwieg, ließ meine Beine durchs Wasser treiben, schwang meine Füße langsam von einer Seite zur anderen. Es wurde besser ... Erträglicher ... Die Sonne setzte ungehindert ihren Weg fort. Die Schatten der Bäume wurden länger und der Himmel über uns ging bereits von einem hellen Blau in ein leuchtendes Orange über. »Meinst du, dass du wieder laufen kannst?«, Sanjis Frage quittierte ich mit einem Zucken der Schultern. Er erhob sich, ging um mich herum und griff nach meinem Bein. Abermals betrachtete er meinen Knöchel, dann ließ er ihn wieder sinken. Der Smutje zog etwas aus seiner Hosentasche, das sich bei näherem Hinsehen als Taschentuch entpuppte und tauchte den Stoff ins Wasser. Erneut haschte er nach meinem Fuß und umwickelte meinen Knöchel mit dem durchnässten Tuch. Sanji zog an dem schwarzen Schlips, löste den Knoten und schlang das Band um mein Bein. »Doppelt hält besser«, meinte er mit einem Zwinkern. Ich nickte, war jedoch etwas perplex. Perplex ... Verwirrt ... Und gerührt ... Etwas Warmes machte sich sogleich in meinem Herzen breit. Es war tröstlich, dass sich Sanji so um mich kümmerte. »Danke«, hauchte ich leise und wusste nicht, ob er es auch gehört hatte. Doch sein Lächeln versicherte mir, dass ich mich irrte. »Immer wieder gern. Aber beim nächsten Einkauf verzichte auf die hohen Dinger, ja? Mir zuliebe!« Ich schwieg und doch zuckten meine Mundwinkel kurz. »Du bist auch ohne Monsterabsätze sexy.« Jetzt schnaubte ich grinsend. Mir war klar, dass er so etwas von sich geben würde, aber böse war ich ihm deshalb nicht. »Oder ich muss an deiner Seite bleiben, wenn du unbedingt deinen Hals riskieren willst.« Ich lachte auf. Nicht spöttisch, sondern dankbar. Wieder ließ ich mich von ihm hoch ziehen, erneut landeten meine Hände in seinem Nacken und meine Kniekehlen auf seinem Arm. »Darf ich sie trotzdem behalten?«, fragte ich und zog die Sandalen an den Bändern zusammen, da ich verhindern wollte, dass diese erneut seinen Rücken malträtierten. Sanji grinste und zuckte mit den Schultern. »Es sind deine Schuhe, was du damit machst, ist ganz allein deine Sache.« Ich wusste nicht, wo er seine Einkäufe gelassen hatte und in diesem Moment war es mir auch nicht wichtig. Für den nächsten Trip, so nahm ich mir vor, würde ich mich in Turnschuhe zwängen ... Sanji zuliebe ... und meinem Knöchel. *Paradies der Schuhe ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)