Yukas Entscheidung von withy (Gedanken abseits von Fiktion und Realität) ================================================================================ Kapitel 1: Gedanken abseits von Fiktion und Realität ---------------------------------------------------- Allmählig erhob sich die Sonne, noch immer leicht schlaftrunken, über die scheinbar endlosen Wiesen der Hyrulianischen Steppe, die sich auf dem Weg nach Kokiri über Kilometer erstreckten. Mit Morgentau bedeckt, glitzerten die Grashalme dem aufbrechenden Tag entgegen und verwandelten die Umgebung in eine nahezu traumhafte Landschaft. Doch nur eine der drei Reisenden, die sich abseits des Weges auf die Suche nach dem verwunschenen Wald befanden, beobachtete dieses Naturschauspiel in aller Stille. Die gebürtige Schmetterlingselfe hatte es sich in der Krone eines alte Baumes bequem gemacht und lies schweigend ihren Blick über die vor ihr liegenden Weiten schweifen. Ab und an kam es vor, dass ihre Augen kurz nach unten wanderten, und zwar eben dann, wenn das leise Schnarchen eines erschöpften Reisenden die morgendliche Stille unterbrach. Dann sah sie hinab auf den schlafenden jungen Mann, der ihr vor kurzem erst das Leben gerettet hatte und bereit war ihrem leeren Leben einen Sinn zu geben. Wer weiß was aus dem seltsamen Mädchen mit den weiß-gräulichen Haaren geworden wäre, hätte er sie nicht damals am Strand gefunden. Sie war orientierungslos, planlos, unwissend, wusste nicht wer sie war oder woher sie kam und erst recht nicht wohin sie gehen sollte. Doch Link nahm sie mit sich und nun hatten die Beiden eine Aufgabe zu bewältigen. Sie wollten gemeinsam herausfinden was es mit den ungewöhnlichen Geschehnissen auf dem Festland auf sich hatte und wer genau Yuka vor diesem Tag am Strand war. Yuka- ihr Name war das Einzige an das sie sich erinnern konnte. Dies und ein Ring an ihrem kleinen Finger waren alles was ihr geblieben war und nun saß sie hier oben, betrachtete verträumt lächelnd den schlummernden Helden, der sich, nah ein sein Pferd gekuschelt, von nichts und niemandem beim Träumen stören lies und vergegenwärtigte sich ihre momentane Situation. Sie sah wieder auf und stellte verwundert fest, dass die große helle Scheibe am Horizont bereits die Hälfte ihres Antlitzes preisgegeben hatte. Alles um sie herum wurde in einen warmen orange-rötlichen Schleier gehüllt, der für einen kurzen Moment die Illusion einer friedlichen Welt erzeugte. Einer Welt ohne Schatten, ohne Wut, ohne Hass und ohne Gewalt. Doch Yuka wusste um die Vergänglichkeit dieses Moments. An der Seite eines angehenden Helden würden noch einige Gefahren und viel Finsternis auf sie warten; ebenso wie Schatten die ihr bislang verborgen blieben und Mächte die ihre Vorstellungskraft bei weitem übersteigen würden. Es war ein ungewisser und durchaus gefährlicher Pfad, dessen war sie sich bewusst und vermutlich war das auch der Grund dafür, dass sie im Augenblick so gedankenverloren auf den endlosen Horizont blickte. 5 Monate hatte sie bereits zusammen mit dem munteren Jungen mit den golden schimmernden Haaren verbracht und ein Leben ohne ihn schien unvorstellbar. Sie hatte ihn über die Zeit lieben gelernt; jede unsinnige Bemerkung, jedes verlegene Lächeln, jedes kleine Schnarchen, einfach jede seiner kleinen Macken. Stundenlang könnte sie den Melodien seiner Ocarina lauschen. Jenen melancholischen, aber zugleich von Hoffnung erzählenden Lieder, die er von Zeit zu Zeit ertönen lies. In seiner Nähe fühlte sie sich geborgen und sicher, seine Worte machten ihr Mut und so entstand für Yuka ein Zukunftsbild, dass sie nur zu gern in die Tat umsetzen würde. Doch nun saß sie allein dort oben auf dem Ast eines stolzen, alten Baumes und in ihr stiegen erste Zweifel auf, die nicht einmal die in vollem Glanz strahlende Sonne ihr austreiben konnte. Vielleicht war es ihr auch vorbestimmt sich einen Weg allein, ohne die Hilfe des jungen Mannes zu suchen ? So sicher und geborgen sie sich auch bei ihm fühlte, so konnte sie doch nicht leugnen, dass der Weg, der vor den Beiden lag voller Gefahren und Ungewissheit war. Doch es war nicht nur der Weg, der das junge Mädchen beunruhigte. Sie könnte all dies schon ertragen, wäre sie sich sicher, dass Link ebenso bereit war für sie da zu sein, wie sie es für ihn tat. Ohne ihn würde sie alles verlieren, doch er hätte noch immer seine Bestimmung und Aufgabe ohne sie. Vielleicht würde die Sonne auf seiner Reise nicht mehr ganz so hell scheinen, wäre seine Begleiterin nicht mehr da, doch irgendwann würde er sich daran gewöhnt haben und dann konnte er seinen Weg ohne Probleme fortsetzen. Möglicherweise sogar um eine Last erleichtert. Doch bevor Yuka dazu kam ihren Gedankengang zu beenden und eine für ihre Zukunft bedeutende Entscheidung zu treffen, riss ein fröhliches “Guten Morgen, kleines Äffchen !!!” sie aus ihren Überlegungen. Verwundert und leicht erschrocken zugleich senkte sie ihren Blick und folgte der vertrauten Stimme, bis Links lächelndes Gesicht vor ihren Augen erschien. Noch immer leicht perplex starrte sie nach unten auf den, sich den Sonnenstrahlen entgegen streckenden, Junghelden. Für den Moment waren ihre Gedanken wie weggeblasen, versteckt im Schatten einer großen Eiche, versteckt, aber dennoch nicht für immer verschwunden. Vorsichtig hüpfte sie von einem Ast zum anderen nach unten und fühlte schon bald den feuchten Tau unter ihren nackten Füßen. Munter wie eh und je erwiderte sie sein Lächeln und versuchte sich nicht anmerken zu lassen welche Zweifel sie innerhalb der letzten Minuten heimgesucht hatten und wie kurz sie davor war einen anderen Weg, ohne ihn, einzuschlagen. Es war eine Entscheidung die sie innerhalb der nächsten Zeit noch treffen musste. Eine Entscheidung von größter Wichtigkeit. Wie genau diese ausfallen würde, hing nun vor allem von einer Sache ab: Davon wie weit Link bereit war für die fremde Vertraute an seiner Seite zu gehen…. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)