Schutzbestie von Salix (Meine Freiheit ist der Preis für deinen Schutz) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Schutzbestie Meine Freiheit ist der Preis für deinen Schutz Autor: Salix Disclaimer: Sämtliche Charaktere, sowie die ganze Geschichte gehören mir. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Institutionen sind rein zufällig. Die Auszüge aus dem selbsterdachten Codex Geniorum ist nur für eine Erklärung der Wesen und bestimmter Regeln, an welche diese sich halten müssen, er kann übersprungen werden. Prolog Eisiger Wind rüttelte an den Zeltplanen, doch er drang nicht herein. Die Luft im Zelt war stickig und warm. Der Gestank nach altem Schweiß und wilden Tieren mischte sich, mit dem süßlichen Geruch von Popkorn. Erwartungsvolles Stimmengewirr füllte die Luft und schmerzte in den empfindlichen Ohren des Jungen. Es kauerte sich noch enger zusammen, barg den Kopf unter den Flügeln und schlang den Schwanz enger an den Körper. Noch verbarg ein dunkles Tuch den Käfig, welcher soeben in die Arena gebracht worden war. Das Junge schloss die Augen. Es hörte der großartigen Ansage zu und schnaubte leise. Mit einem Ruck wurde das Tuch vom Käfig gerissen. Das Junge hörte die Menge aufschreien wie ein wildes Raubtier. Es rührte sich nicht. Eine langer Holzstab traf es am Flügel. Das Junge fauchte auf, hob die Schwinge und stieß damit an die Käfigdecke. Ein Raunen ging durch die Menge. Langsam hob das Junge den zweiten Flügel. Es versenkte die Krallen an den Fingerspitzen seiner schlanken, mit schwarzem Pelz besetzten Hände in den Holzboden des Käfigs. Es streckte den ganzen Körper, ehe es seinen Oberkörper aufrichtete und sich der Menge präsentierte. Es wusste nur zu gut, was es erwartete, wenn es nicht mitspielte. Die leuchtend grünen Augen kniff es, wegen des grellen Lichts zusammen. Selbst sein menschlich geformtes Gesicht war mit kurzem schwarzen Pelz besetzt. Spitze Katzenohren drehten sich um jedes Geräusch einzufangen. Der gesamte Oberkörper war menschlich und ging in einen geschmeidigen Katzenunterleib über. Aus den Schultern ragten rabenschwarze Flügel. Ein harter Stoß traf das Junge an der Brust. Erneut fauchte es, wobei es sein Raubtiergebiss zeigte. Die Zuschauer sahen die Tränen nicht, welche auf dem schwarzen Gesichtsfell im Licht der Scheinwerfer glitzerten. * Ein Stift raste über Papier, welches sich mit einer grausigen Szene füllte. Jedes Detail der zerfetzten Leichen in einem Armeejeep, irgendwo in einer Wüste, war genau zu erkennen. Das Bild war in seiner Genauigkeit einem Foto fast gleichzusetzen. Die Hand, welche den Stift führte war jung. Eine Kinderhand. Der Junge war sosehr ins Zeichnen vertieft, dass er nicht bemerkte wie jemand sein Zimmer betrat. Arme schlangen sich um ihn, hielten ihn. „Hast du wieder geträumt?“ Der Junge nickte ohne aufzusehen. Eine Hand strich durch sein Haar. „Magst du einen Kakao?“ Der Junge schüttelte den Kopf. Tränen tropften auf die Zeichnung. „Warum tun Menschen das?“ „Das ist eine schwierige Frage, auf die ich keine einfache Antwort weiß und die lange Antwort ist zu allgemein.“, antwortete ihm sein Vater. Der Junge seufzte. „Ist das eine von den Fragen, deren Antwort ich erst später verstehen werde?“ „Nein, das ist eine von den schwierigen Fragen, deren Antwort man auch später nicht unbedingt versteht.“ „Ich hasse es, so etwas zu sehen!“, stieß der Junge hervor. Sein Vater wiegte sich mit ihm, strich ihm durchs Haar und summte leise. „Ich hasse es!“, flüsterte der Junge erneut und barg das tränenverschmierte Gesicht in dem weichen Hemd seines Vaters. * Codex Geniorum Genius: lat. Schutzgeist. Ein ungebundener Schutzgeist o. eine ungebundene Schutzbestie wird als Genius bezeichnet, solange der G. seinen Schützling noch nicht gefunden hat und die Verbindung zu diesem eingegangen ist. Genius intimus: G. i. ist die Bezeichnung für einen an seinen Schützling gebunden Schutzgeist. Schutzgeist: Der Schutzgeist, auch Genius genannt, ist ein Geisterwesen, welches Magiern, Hexen, Schamanen oder Hellsehern hilfreich zur Seite steht und diese vor Gefahren der anderen Ebene, auch als Astralebene oder Geisterwelt u.ä. bezeichnet, schützt. Zumeist besteht zwischen Schutzgeist und Schützling eine angeborene magische Verbindung. Schutzgeister müssen sich beim Amt für Genii und Magi registriert sein. Schutzbestie: Als Schutzbestie wird ein Genius bezeichnet, welcher eine Tiergestalt hat oder ein sogenanntes Fabelwesen ist. Besonders mächtige Schutzbestien sind zum Gestaltwandel fähig. Die Mächtigsten können kontrollieren, welchen Teil ihres Körpers und wie viel davon sie wandeln wollen. Im Hinblick auf mögliche Gestalten von Schutzbestien siehe Liste der bekannten Wesen. Ansonsten sind Schutzbestien mit Schutzgeistern gleichzusetzen. Oberste Regel: Jeder Genius, ob gebunden oder nicht, ist verpflichtet einem Begabten(Magier, Hexe, Schamane, Hellseher, o. ä.) in Not zu helfen, sofern dies nicht mit den Pflichten gegenüber dem eigenen Schützling in Konflikt gerät. Bei Zuwiderhandlung ist der betreffende Schutzgeist zu bannen. Zweite Regel: Ein Genius darf keinem Menschen tödlichen oder dauerhaften Schaden zufügen, es sei den sein eigenes Leben, das Leben seines Schützlings oder das Leben einer anderen Person wird durch diesen Menschen bedroht. Auszüge aus dem Codex Geniorum, herausgegeben vom Amt für Genii und Magi. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)