Schutzbestie von Salix (Meine Freiheit ist der Preis für deinen Schutz) ================================================================================ Kapitel 9: Gegenwärtiges und Vergangenes ---------------------------------------- Gegenwärtiges und Vergangenes Aurhors Note: Hier mal ein Einblick in Nats Vergangenheit. Und es wird so einiges zwischen den Beiden geklärt, zumindest vorerst. Diese Kapitel ist mal etwas länger. Ich bedanke mich bei Kuurokami, und Futuhiro für ihre Kommentare. Zudem gilt mein Dank den Freischalter für ihre Mühe. Und natürlich wünsche ich euch: Viel Spaß beim Lesen. Angelo Es erstaunte Angelo, wie viel Sorgen er sich um den Sphinx machte. Besonders störte ihn, dass er nicht wirklich aktiv etwas tun konnte, damit es Nat besser ginge. Er konnte nur hier sitzen, die Hand des Sphinx halten, oder in einem der Bücher lesen, welches Bea mit ein paar Klamotten gebracht hatte oder mit Seiji und Hex plaudern. Die Zeit schlich dahin. Der Sphinx schlief, unruhig, aber er schlief und erholte sich. Angelo seufzte. Er konnte es überhaupt nicht leiden so hilflos zu sein! Es blieben noch einige Fragen, welche sie nicht angesprochen hatten als Nat wach gewesen war, da dieser deutlich sichtbar erschöpft und schwach gewesen war. Hex verabschiedete sich als die Besucherzeit zu Ende ging. Nur ungern ließ Angelo die Hand los um in das angrenzende Bad des Zimmers zu verschwingen. Nachdem er sich die Hände gewaschen hatte blickte er hoch, in den Spiegel und erstarrte. Er sah ein Tal. Gelbbraune Steine grenzten das Tal ein in denen Löcher auf Wohnhöhlen hinwiesen. Gelber Sand bedeckte den Boden. Staub wirbelte auf. Drei junge Sphingen balgten sich im Schatten einiger Dattelpalmen. Zwei hatten schwarzes Fell und Haar, das dritte Junge hatte das sandfarbene Fell und Haar eines Löwen. Lachen erfüllte die Luft. Eine Jungestimme rief etwas, was Angelo nicht verstehen konnte, ein anderer Junge antwortete. Spielerisches Fauchen erklang, dann ein leiser Schmerzenschrei, woraufhin ein schwarzer Schwanz aus dem Mund des sandfarbenen Sphinx gerissen wurde. Die drei kugelten über den Boden. Es war schwer zu sagen, wer die Oberhand hatte. Ein lauter Knall, der von den Felsen wiederhallte, ließ die Drei inne halten. Drei grüne Augenpaare sahen sich neugierig um. Die spitzen Katzenohren der jungen Sphingen waren in die Richtung gedreht aus der das Geräuschgekommen war. Erneut knallte es. Unter das Knallen mischten sich panische Schreie. Die Jungen hielten sich gegenseitig fest und begannen zu zittern. Schwingen rauschten. Zwei erwachsene Sphingen, ein Mann und eine Frau landeten, wobei sie Sand aufwirbelten. Dem kurzen Wortwechseln konnte Angelo nicht folgen. Das Paar ergriff die Kinder und schwang sich in die Luft. Die drei wurden mit mahnenden Worten in eine Felshöhle gestopft, ehe die Erwachsenen davon flogen. Ganz eng kuschelten die jungen Sphingen sich in der Höhle zusammen. Irgendwoher wusste Angelo, dass es zwei Jungen und ein Mädchen waren. Immer noch waren Schreie und das Krachen von Schüssen zu hören, nun kamen noch triumphierende Rufe hinzu. Mit weit aufgerissenen Augen verfolgen die Kinder, wie der weiblich Sphinx in der Luft zu taumeln begann und hinab stürzte. Kurz darauf fiel auch der männliche Sphinx getroffen in die Tiefe. Sie wimmerten und bargen die Gesichter im Fell ihrer Geschwister. Einige Zeit später kamen, mit Gewehren bewaffnete, menschliche Männer. Sie durchkämmten das Tal systematisch und stießen auf die Höhle. Einer von ihnen konnte wohl durch den Schutzzauber um die Jungen sehen oder er war beim Tod der Erwachsenen zusammengebrochen. Die Männer legten auf die Kinder an und drückten ab. Die jungen Sphingen wurde von Geschossen getroffen. Angelo erkannte sie als Betäubungspfeile. Die Männer zerrten die bewusstlosen Kinder aus der Höhle, banden ihre Hände zusammen und steckten sie in kleine Käfige, welche sich auf zwei alten LKW befanden. Dort lagen schon andere Kinder, Menschen und Sphingen. Planen wurden heruntergelassen, ehe die Fahrzeuge sich in Bewegung setzten fort von dem Tal. Eine Hand legte sich auf Angelos Schulter. Er zuckte zusammen und fuhr herum. Hinter ihm stand Seiji. „Über das, was du da gesehen hast, solltest du mit Nat reden.“ „Wa-war das etwa...?“ „Ja, Nats Vergangenheit. Der Tag an dem das Massaker im Isistal stattfand, schätze ich. Die Männer waren nur auf die Kinder aus, alle anderen haben sie erschossen. Die Kinder wurden auf einem illegalen Markt verkauft, egal ob es Menschenkinder oder Sphingenjunge waren.“, beantwortete Seiji seine Frage. „Wer war das bei Nat?“ „Sein Bruder Omar und seine Schwester Samira. Ric hat versucht sie zu finden, aber es gelang ihm nicht, die ganzen Jahre nicht. Entweder sie sind tot oder so gut vor einem Finder versteckt wie es nur möglich ist.“ Bedauern mischte sich in Seijis Stimme. Angelo schluckte. „Das ist hart. Wi-wird er nicht böse, wenn er erfährt, dass ich...“ Er stockte, dass er diesen Tag gesehen hatte, dass er ihm hinterher-geschnüffelt hatte, obwohl Angelo nicht versucht hatte Nats Vergangenheit zu sehen... Dennoch er konnte sich vorstellen, dass Nat dies anders sah. „Sicherlich wird es ihm nicht gefallen. Aber richtig wütend würde er werden, wenn du es ihm verschweigst und er es später herausfindet. Nat weiß, dass manche Aspekte der Talente nicht kontrollierbar sind, er mag es nicht, aber er weiß das.“ „Wie war das überhaupt möglich? Warum konnten die Sphingen erschossen werden? Die hätten sich doch unsichtbar machen oder auf die andere Ebene wechseln können?“ Seiji schüttelte den Kopf. „Die andere Ebene ist die Ebene des Geistes, dort kann Materielles wie Gewehrpatronen einen Schutzgeist nicht treffen, das stimmt schon. Es ist jedoch so, dass wir von der anderen Ebene aus auch nicht auf die materielle Ebene einwirken können, oder nur unter erheblichen Anstrengungen. Ein Sphinx, der auf der anderen Ebene ist kann mit seiner Wortmagie nur jemanden beeinflussen, der diese Ebene wahrnehmen kann, also einen Hellseher wie dich oder einen Geisterseher. Er kann jedoch niemanden, außer einem anderen Geist oder Geisterwesen körperlich angreifen, wenn er auf der anderen Ebene ist, außer er konzentriert sich extrem stark darauf genau dies zu tun. Doch dazu sind die wenigsten Genii in der Lage. Und dieses Unsichtbarwerden, was Nat kann, ist nicht unfehlbar. Er lenkt die Aufmerksamkeit ab, aber um das zu können, muss er sich darauf zumindest zum Teil konzentrieren, besonders, wenn er den Zauber wirkt. Außerdem könntest du zum Beispiel den Zauber durchschauen. Ich glaube die Sphingen im Tal hatten einfach weder Zeit noch Konzentration genug übrig um so einen Zauber zu wirken, vielleicht war auch ein Hellseher unter den Angreifen, was diesen Zauber nutzlos gemacht hat. Aber ich war nicht dort, ich weiß nur, dass alle erwachsenen Sphingen dort getötet wurden und die Patronen waren versilbert. Silber bricht Zauber wie dir sicherlich bekannt ist.“, erklärte Seiji Angelo einige Dinge, die der doch schon mal gehört hatte, nur nicht direkt auf Sphingen bezogen. Angelo nickte betroffen. Er hatte wohl das Können der Sphingen im Kampf gegen moderne Waffen überschätzt. „Komm es gibt Abendessen.“ Die Hand immer noch auf seiner Schulter schob Seiji Angelo ins Zimmer zurück. „Ist er wach?“, flüsterte Angelo. Seiji schüttelte den Kopf. Leise um Nat nicht zu wecken, setzen sie sich und aßen schweigend die scheußliche Krankenhauskost. Angelo linste immer wieder von seinem Teller zu dem schlafenden Sphinx. Kein Wunder, dass der Menschen nicht mochte. Wie würden sie wohl miteinander zurecht kommen? Den halbvollen Teller schob er von sich. Kopfschüttelnd räumte der Tengu die Teller zusammen und übergab sie dem Krankenhauspersonal auf dem Flur, er sagte jedoch nichts dazu. Angelo strich unterdessen wieder über die zu heiße Hand des Sphinx und wartete. Er lauschte auf die Geräte, an die Nat angeschlossen war. „Woher haben die eigentlich Blut her, dass ein Sphinx verträgt?“, stellte er schließlich die Frage, die ihm schon eine ganze Weile durch den Kopf schwirrte. „Daher, wo sie auch Tengublut haben. Wir spenden regelmäßig. Kann gut sein, dass es Nats eigenes Blut ist, was da drin ist.“ Seiji deutete auf den Infusions-beutel. „Oh.“ „Es gibt so viele verschiedene Wesen, dass es sinnvoller ist, weil nicht alle Menschenblut vertragen.“ „Was wird, wenn er entlassen wird? Ich meine... er ist dann doch noch nicht fit genug um mich zu beschützen und Sie haben sicher auch anders zu tun. Außerdem, wenn er vor fremden Menschen Angst hat, ich meine, die Genii meiner Eltern würden mich schon schützen nur, ähm... da sind eben meine Eltern und meine Schwester auch...“, Angelo hielt inne. Er hatte bei seiner wirren Überlegung den Faden verloren. Ein Lächeln schlich sich auf Seijis Gesicht. „Du machst dir ganz schön viele Gedanken, hm? Keine Sorge, ich bin zwar der Chef des „Imagos“, aber dann ist es jetzt eben aus Krankheitsgründen geschlossen, bis ihr meine Hilfe nicht mehr braucht. Und was die Frage anbelangt, wo Nat unterkommt, wenn er entlassen wird, sprich mit ihm drüber. Lass es ihn entscheiden, dann merkt er hoffentlich auch, dass ihr zwar miteinander verbunden seid, aber dass er immer noch seine eigenen Entscheidungen treffen kann.“ „Ist es das wovor er Angst hat?“ „Ich glaube schon. Er hasst es eingesperrt zu sein. Ich glaube er denkt, dass er durch die Verbindung zu dir seine Freiheit verliert. Das er nicht mehr selbst über sein Leben entscheiden darf.“ Angelo musterte das Gesicht des Schlafenden, nur konnte er dort kaum Emotionen ablesen, weil es fellbedeckt war. „Bei einigen Genii Intimii ist das auch so.“, murmelte Angelo, „Und das Schlimme ist, dass wir das Recht dazu haben... Mein Vater hat mir beigebracht, dass jeder Schutzgeist eine eigenständige Person ist. Wir sind verbunden und ich kann ihm Befehle erteilen, denen er gehorchen muss, dennoch kann er auch mir Befehle erteilen, denen ich gehorchen muss, damit er mich beschützen kann. In allen anderen alltäglichen Dingen werden wir uns arrangieren müssen, so dass es für beide in Ordnung ist. Und wenn das heißt, dass ich jeden Abend an dem er auftritt neben Ihnen an der Bar sitze, dann mach ich das. Er soll wegen mir nicht aufgeben, was ihm wichtig ist, aber ich möchte genau das gleiche Recht.“ „Na, dass ist doch schon ein guter Ansatz, jetzt musst du ihm das nur noch verständlich machen. Und die Zeit hast du, während er sich erholt, denke ich. Und, auch wenn du nicht gefragt hast, ja ich würde auf dich aufpassen, solange Nat auf der Bühne steht, sollte er es so wollen.“ Seiji zerwuschelte Angelos Frisur und grinste über den bösen Blick, welchen Angelo ihm daraufhin zu warf. Ein leises Wimmern zog ihre Aufmerksamkeit auf Nat. „Die Wirkung der Schmerzmittel lässt nach.“ Seiji erhob sich um nach der Ärztin zu rufen. Es war wieder die Naga, welche Nat neue Schmerzmittel verabreichte, wozu sie ihn weckte. Seiji redete beruhigend auf Nat ein, dem es überhaupt nicht zu gefallen schien, dass ihm Medikamente verabreicht wurden. Angelo enthielt sich jeglichen Kommentars, dafür hielt er Nats Hand, was der sogar im Wachzustand zuließ. Danach überredete Seiji ihn Nat etwas vorzulesen, bis auch Angelo müde wurde. Als Angelo das Buch weglegte, blickte er zu Seiji. Die letzte Nacht hatte er neben Nat verbracht, ohne das dieser etwas davon mitbekommen hatte, doch jetzt? „Oh, irgendwann musst du ihm das eh sagen, außerdem kann ich dann besser auf euch Acht geben.“, teilte der ihm nur mit. „Das ist eine Sache zwischen euch.“ „Was ist eine Sache zwischen uns?“, fragte Nat leise. Angelos Wangen wurden heiß. Diese Schwäche war schrecklich, warum musste er sie nur haben? „Es... ähm... also es ist so,... damit ich nicht ihm Schlafen in Visionen abgleite... brauche ich... äh... muss ich, verflucht!“ Angelo fühlte sich, als dringe der Blick von Nats grünen Augen durch ihn hindurch. Er schaute erneut zu Seiji, doch der Tengu kam ihm nun nicht zur Hilfe. Angelo fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Er bemerkte, dass sich Nats Augen verengt hatten. „Was brauchst du um im Schlaf nicht in Visionen abzugleiten?“, erkundigte sich der Sphinx. Er sprach ein bisschen undeutlich, wahrscheinlich aufgrund der Schmerzmittel. „Nun... äh...“ „Ist es so peinlich?“ „Ja, verdammt!“ „Raus damit, dann hast du es hinter dir.“ Angelo glaubte Ungeduld in der Stimme des Sphinx zu vernehmen. „Ich... ,ich muss jemanden im Schlaf berühren, sonst gleite ich in Visionen ab.“, stieß Angelo hastig hervor. „Meinst du mit jemanden, jemanden speziellen?“, fragte Nat nach. „Nein, nun jemand Lebendiges, Mensch oder Schutzgeist.“ „Heißt das, du fragst gerade, ob du bei mir im Bett schlafen darfst?“ Angelo glaubte, dass sein Kopf mittlerweile so rot glühte, dass er einer Erdbeere glich. Er nickte und starrte auf den Boden zu seinen Füßen. Eine Weile herrschte Schweigen. „Na herrlich!“, knurrte Nat, „Los zieh dich um, putz Zähne und dann leg dich halt zu mir, aber mach zu ich will weiterschlafen, wenn ich es denn kann! Und Seiji, ein Wort dazu und du wirst es für den Rest deines Lebens büßen!“ Angelo hastete mit seinen Klamotten ins Bad. Er fand der Sphinx hatte es erstaunlich gelassen aufgenommen. „Ich habe nicht vor etwas dazu zu sagen. Aber dir ist bewusst, dass dir Körperkontakt zu deinem Schützling bei der Heilung hilft.“, drang noch zu Angelo durch den Spalt, der sich hinter ihm schließenden Tür. Angelo zog sich um, begutachtete beim Zähneputzen seine reichlich geröteten Wangen und verfluchte im Stillen, diese doch sehr lästige Eigenheit seiner Begabung. Seiji saß auf dem zweiten Bett ihm Zimmer, während Angelo mit klopfendem Herzen neben Nat, der zur Seite rutschte soweit es ging, ins Bett schlüpfte. Sie musterten sich gegenseitig, dann drehte er sich von Nat weg, da er glaubte es wäre dem Anderen lieber. Er zuckte zusammen, als sich ein Arm unter seinen Hals schob. „Ich beiß schon nicht.“, murrte Nat an seinem Ohr, „Es ging um Berührungen im Schlaf gegen die Visionen also zier dich nicht so.“ „Ent-entschuldigung. Es...“ „Schon gut. Schlaf jetzt.“ „Aber... du magst keine Menschen und...“ „Du bist mein Schützling. Ich werd wohl damit leben müssen und jetzt lass mich endlich schlafen!“ Angelo seufzte, es gab noch eine Sache, die er loswerden musste. „Aber wenn du deswegen nicht schlafen kannst, ist das hier Blödsinn.“, sprach er seine Bedenken aus. „Bastet steh mir bei! Mit dir hat man echt nur Scherereien! Okay, du bist ein Mensch, aber, sei mir nicht böse, ja, aber du bist so was von harmlos, da werd ich wegen dir schon nicht zur Schlaflosigkeit verdammt sein. Woher hast du überhaupt diese Bedenken?“ Angelo vergrub sein Gesicht im Kissen und war froh, dass der Sphinx ihm nicht ins Gesicht sehen konnte. „Ich kann nicht immer kontrollieren, was ich sehe...“ „Als wäre das etwas Neues für mich.“ Nun war ein genervter Unterton in Nats Stimme. „Hättest du die Güte mich aussprechen zu lassen, wenn ich dir etwas mitteilen möchte?“, empörte Angelo sich. Da hatte er sich dazu überwunden und nun dies. Fast erwartete er Seiji würde in dieses Gespräch eingreifen, doch der griff nicht ein, sondern sah nur schweigend zu. „Was hast du aus meiner Vergangenheit gesehen?“, erkundigte sich Nat interessiert. Vorsichtig, um nicht gegen die Wunden zu kommen, drehte Angelo sich dem Sphinx zu. Er studierte Nats Gesicht, nur war es genauso vergeblich wie am Nachmittag. Hilfe, wie sollte er jetzt sagen, was er gesehen hatte? Er schluckte und erwiderte den erstaunlich ruhigen Blick des Sphinx. Es war ein echt blöder Zeitpunkt um dies anzusprechen. Angelo war sauer auf sich selbst, weil er es getan hatte „Ich glaube den Tag des... den Tag als...“ Er hörte ein Seufzen. „Den Tag des Massakers?“ „Ich glaube.“ „Du und deine Geschwister ihr wurdet...“ „Dann war er das. Danke, dass du es mir gesagt hast, was du gesehen hast.“ „Dafür bedankst du dich?“ „Nun, immerhin brauche ich dir davon nichts mehr zu erzählen. Und jetzt schlaf endlich!“ Angelo drehte sich zurück und schloss die Augen. Er spürte Nats Wärme und das weiche Fell im Rücken. Eigentlich ein beruhigendes Gefühl würde er sich nicht gerade Sorgen um den Sphinx machen. „Hey, wenn ich nicht schlafen kann, liegt es weniger an deiner Beichte als vielmehr daran hier eingesperrt zu sein.“ Nat klang als hätte er dieses Thema reichlich über. „Du bist ein Hellseher, der nicht immer kontrollieren kann, was er sieht, schön, dass bist du halt. Außerdem bist du MEIN Schützling. Nett, das du dir Sorgen machst, aber ich tue hier nur meinen Job.“ Der letzte Satz schmerzte Angelo, doch das war es nicht, was ihn aufzuregen begann. Er löste ich von dem Sphinx, richtete sich auf und funkelte Nat an. „Ich mach mir Sorgen, weil du verletzt bist und, weil mir verdammt noch mal etwas an dir liegt! Mir egal, ob das so ist, weil du mein Genius bist oder nicht. Fakt ist, du bist verletzt, weil du mich gerettet hast, also mache ich mir Sorgen. Gut, ich bin dein Schützling, aber im Moment ist DEINE Gesundheit wichtiger und da wir nicht hier liegen können ohne miteinander zu diskutieren, geh ich jetzt zu Seiji.“ Krallen ritzten sein Handgelenk als sich Nats Hand darum schloss. „Körperkontakt beschleunigt die Heilung, also halt die Klappe, bleib hier und schlaf!“ Nun klang Nat richtig angepisst. Angelo spürte das Zittern von Nats Hand. Der Sphinx hatte den anderen Arm über seine Augen gelegt. „Du bist anstrengend.“, murmelte er leise, was Angelo die Erschöpfung seines Genius deutlich zeigte. Die ganze Zeit über hatte der Sphinx sich bemüht keinerlei Erschöpfung zu zeigen und nun gab er sie zu, das konnte einfach nicht gut sein. Angelo gab sich geschlagen, legte sich zurück und zog die Decke um sie. Zögerlich legte er sich so, dass sein Kinn an Nats Schulter ruhte. Der Sphinx gähnte, schob seinen Katzenschwanz über Angelos Beine und ließ es zu, dass ihre Flanken sich berührte. „Schlaf endlich.“, grummelte Nat erneut. Angelos Herz klopfte schnell in seiner Brust. „Meine Güte, bist du ein Brett oder was?“, murrte der Sphinx. „Dreh dich mal, so ist es unbequem!“ Nach einigem Probieren fanden sie schließlich eine Position, in der Angelo keiner Wunde zu nahe kam und, die für beide einigermaßen bequem war, dennoch war Angelo angespannt. Er lag dort und lauschte auf den Atem des Sphinx, bis dieser so ruhig und gleichmäßig ging, wie im Schlaf üblich. Allmählich ließ dieses Geräusch, sowie Nats Nähe und Wärme ihn zur Ruhe kommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)