Bad Moon Rising von mangacrack (Teil I: Gabriel) ================================================================================ Einst war der Engel des Wassers... ---------------------------------- Titel: Bad Moon Rising Genre: General Warning: leichtes AU, pre-manga, genderswap Personen: Michael, Raphael Inhalt: „Uns bleibt keine andere Wahl“, erwiderte Raphael in seiner Fachstimme als Arztes. „Oder willst du wirklich herausfinden, was passiert, wenn der Engel des Wasser stirbt?“ Kommentar: Diese kurze Ficlet ist rein aus dem Titel entstanden, dazu noch in einer Unterrichtstunde *hust* als ich gerade nichts besseres zu tun hatte. Aber da mich der Gedanke schon länger plagte, werdet ihr noch eine Weile mit den Fehlern und unglücklichen Formulierungen leben müssen, bis ich Zeit habe sie zu korrigieren. mangacrack Krieg lehrt uns nicht unsere Feinde zu lieben, sondern unsere Verbündeten zu hassen. Michaels Flügel bebten vor Wut, als er Raphael anstarrte und nach einem Weg suchte, seinem Zorn Luft zu machen, ohne gleich alles niederzubrennen. Normalerweise wäre ihn dies ja egal gewesen, doch heute konnte und durfte er das nicht. Nicht heute, wenn ein Leben davon abhing, dass er es nicht tat. Ein ganz bestimmtes Leben und bis zu diesem Zeitpunkt hätte er gesagt, dass er alles getan hätte, um es zu retten. Jetzt war sich dessen nicht mehr so sicher. „Das kann nicht dein Ernst sein!“, rief Michael erbost. „Uns bleibt keine andere Wahl“, erwiderte Raphael in seiner Fachstimme als Arztes. „Oder willst du wirklich herausfinden, was passiert, wenn der Engel des Wasser stirbt?“ „Der Tod ist ein weitaus besseres Schicksal als das da!“, schrie Michael und deutete auf das breite Bett, wo nebeneinander zwei Personen lagen. Die eine war dunkelhaariger Engel, dessen Haar so dunkel war, dass es dem schwarzen Wasser eines Ozeans bei Nacht glich. Doch anders als sonst warf es nicht das Licht zurück, sondern war matt und zerzaust. Es umrahmte das blasse, eingefallene Gesicht und Michael wusste, dass die Blässe diesmal nicht der natürlichen Hautfärbung entsprach, die Gabriel sonst hatte. Gabriel... Michael warf einen Blick auf die zweite Person, auf die leere Hülle, die neben dem Engel des Wassers lag und darauf wartete, gefüllt zu werden. Auf die weibliche Hülle. Mit blauem Haar und grünen Augen, die ausdruckslos an die Decke starrten. „Uns bleibt keine andere Wahl“, wiederholte Raphael. „Gabriel wurde zu schwer verletzt, als dass ich ihn so noch retten könnte. Würde Uriel nicht alle Gesetze drehen und wenden, wäre Gabriels Seele schon lange fort. So kann ich sie einfach in den neuen Körper setzen.“ „Es ist trotzdem nicht richtig!“, meinte Michael heftig. „Ich weigere mich das zu akzeptieren!“ „Du wirst es müssen, der Übergang hat bereits begonnen“, erklärte Raphael. „Es würde die Seele zerreißen, wenn wir jetzt abbrechen.“ „Was tue ich dann hier?“, donnerte Michael und richtete seine Schwingen bedrohlich auf. Er hatte große Lust Raphael hier und jetzt zu Asche zu verbrennen. Irgendwo in seinem Hinterkopf wusste er, dass der Windengel auch bloß alles tat, aber aus seiner Sicht gab es Grenzen. Klare Grenzen und im Eiltempo aus den Federn eines Sterbenden einen neuen Körper zu schaffen und dessen Seele in die neue, heile Hülle zu tun, gehörte dazu. „Du solltest dabei sein!“, meinte Raphael leicht pikiert. „Wozu?“, fragte Michael. „Es wird nicht mehr Gabriel sein, wenn der Vorgang vollendet ist. Alle Erinnerungen, die Erinnerungen an uns, werden fort sein, wenn SIE aufwacht.“ „Es ist immer noch seine Seele, Michael!“, erwiderte Raphael aufgebracht, doch er klang eine Spur Verzweiflung in seiner Stimme mit. „Gabriel kennt uns ... also wird er ... sie ... uns auch wiedererkennen, Erinnerungen hin oder her.“ Michael kämpfte mit seiner Selbstbeherrschung starrte Raphael an wie ein wildes Tier. Wie konnte dieser arrogante Schnösel von einem Windengel es wagen ... „Sie“, fauchte Michael, „wird sich vielleicht an den Himmel erinnern, an uns möglicherweise auch, aber nicht an sich selbst. Nicht an die Entscheidungen, die sie als Gabriel getroffen hat und auch nicht an die Gründe wieso. Also wird es einen Unterschied machen.“ Damit drehte sich Michael um und lief zur Tür. Ehe er hinausstürmte, drehte er sich noch einmal zu Raphael um und meinte: „Zumindest für mich, denn ich kann Gabriel nicht einfach so ersetzten.“ Als nächstes knallte die Tür heftig und Raphael ließ sich neben Gabriels Bett zu Boden sinken. Uriel, der die längste Zeit geschwiegen und den Streit bloß beobachtete hatte, sagte nichts dazu, aber er wusste es besser. Ob Raphael nun Recht hatte oder nicht, ohne Michaels Anerkennung würde Gabriels Inkarnation ein Fehlschlag werden. Ohne das Feuer des Geistes würde Jibril zwar leben, aber nicht mehr eine Puppe sein im Vergleich zu dem Engel des Wassers, der gerade dabei war sich aufzulösen und zu verschwinden. Zurück blieb bloß der Dampf, der zum offenen Fenster herauswehte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)