Secret of Time Prelude (Zan-Reihe) von seldan626 (Heldengeschichten) ================================================================================ Kapitel 3: Überraschende Begegnungen ------------------------------------ Ich riss meine Augen auf. Hatte ich das wirklich erlebt? Was war dieses Wesen und wo ist es nun? Ich beharrte vor meinem trüben Verstand darauf, dass ich all dies nicht erlebt hatte und alles nur ein Traum war. Ich blickte kurz aus dem Fenster und bemerkte, dass die Morgendämmerung bereits ihren Beitrag zum Beginn des Tages leistete. Ein Blick auf meinen Wecker gab mir große Gewissheit, dass es nicht viel zur früh zum Aufstehen war also tat ich dies. Am morgendlichen Frühstückstisch erschien Yuri, noch in Unterwäsche mit zerzausten Haaren und einer Zahnbürste im Mund. Ich sah sie mit einem kritischen Blick an. „Siehst du Heute scheiße aus.“, bemerkte ich worauf Yuri sich die Zahnbürste aus dem Mund nahm und nuschelte: „Ich hab verschlafen, du könntest ruhig etwas netter sein.“ Worauf ich spöttisch entgegnete: „Oh natürlich. Hey Yuri du siehst wunderschön aus. Vor allem die Mischung aus Zahnpasta und Speichel die an deinen von deinen Wangen herab auf deinen BH tropft bringt dein Dekolleté hervorragend zur Geltung.“ Mit einer von mir unerwarteten kühlen Gelassenheit antwortete Yuri: „Zan, es ist kein Wunder, dass du keine Freundin hast.“ Sie drehte sich um, schnappte sich ihre Klamotten und schlug die Badenzimmertür hinter sich zu. „Hey Zan das war aber wirklich nicht freundlich von dir.“, ertönte die Stimme des Wasserelementars in meinem Kopf. „Es war auch nicht meine Absicht nett zu ihr sein.“, erklärte ich bevor mir klarwurde, mit wem ich da redete. Ich erschrak kurz, worauf ich erkannte, was das bedeutete. Es bedeutete, dass die Erlebnisse in der vergangenen Nacht wirklich passiert waren. Nun wusste ich nicht so recht, ob diese Erkenntnis mich mit emphatischer Freude oder mit steigender Agonie füllen sollte. Je mehr ich über den kausalen Zusammenhang meiner Erlebnisse nachdachte umso mehr wurde mir klar, dass ich als Spinner gelten würde, wenn ich es jemandem erzählen würde. Aber viel wichtiger war die Tatsache, dass ich wohl die Chance hatte mehr über meine seltsamen Träume herauszufinden und vielleicht sogar über Slate. „Wieso bist du so boshaft zu diesem Mädchen Zan?“, fragte mich der Wasserelementar. Ich überlegte kurz über eine passende logische Begründung, jedoch konnte ich nicht mal einen Ansatz finden also gab ich die einzig richtige Antwort,: „Das geht dich nichts an Wasserelementar!“ Diese Antwort gaben fast alle Menschen wenn sie nicht weiter wussten und es schien in den Kontext zu passen. „Ich verstehe... Du kannst mich übrigens Kari nennen Zan.“ In diesem Moment wurde mir klar, dass der Wasserelementar alias Kari wohl eine feminine Version seiner Art, ihrer Art war. Dabei konnte ich doch nicht wirklich mit Frauen umgehen. Mein ganzes Leben habe ich sie so gut es ging gemieden, nicht das ich den Kontakt zu männlichen Humanoiden gesucht hätte, ich schätzte meine Einsamkeit sehr. Sie war wie ein Schutzmantel für mich und der Sarkasmus war mein Schwert um unerwünschte Eindringlinge aus Zans sabotierter monotoner Gefühlswelt zu vertreiben, was bisher auch exzellent funktionierte. Aber jetzt war es etwas anderes, selbst wenn ich es wollte ich konnte, durfte sie nicht loswerden. Ich brauchte sie, war abhängig von ihrer Stärke um mich zu verteidigen, ich bedurfte ihrer Hilfe. Je länger ich darüber nachdachte, desto unangenehmer wurde mir der Status Quo. Sie war immer bei mir, egal zu welcher Zeit. Ob ich duschte, schlief oder zur Toilette ging, sie würde da sein. Meine intimsten, privatesten Momente musste ich mit ihr Teilen. Ihr hingegen schien es gar nicht bewusst zu sein wie unangenehm mir dieser Umstand war, ich hatte aber auch keine Absichten sie in dieser Beziehung aufzuklären also fragte ich sie einfach: „Was sollen wir nun machen? Wie stellst du dir dieses ganze ,Superheld bei Nacht, Mensch bei Tag, Szenario vor?“ Sie seufzte kurz und erläuterte mir ihre Prophezeiung der Zukunft: „Wir werden wohl in nächster Zeit des öfteren auf Deamons treffen. Oft werden es auch Menschen sein, von denen du es wirklich nicht erwarten würdest. Wir werden sie außer Gefecht setzen, wenn sie ihre Kräfte nutzen um Menschen zu töten, sofern du das mit deinen moralischen und ethischen Prinzipien vereinbaren kannst. Ich werde dich in deinen Entscheidungen so gut es geht unterstützen. Du solltest dich nach Gerüchten umhören um herauszufinden wo sich Deamons befinden.“ Ich nickte zustimmend. Plötzlich klatschte die Badezimmertür an die Wand und Yuri kam aus dem Bad zurück. Während ich über die Agonie der verletzten Badezimmertür nachdachte befahl Yuri im von ihr gewohnten Kommandoton: „Wir müssen los Zan! Komm jetzt!“ Nach einem langen Tag an der Uni während dem ich mitten in der Vorlesung den süßen Verlockungen des Reichs der Träume frönte und total verpennt nach einigen Übungsaufgaben den Hörsaal verließ, überrannte mich eine junge Frau förmlich. Nachdem ihr offensichtliches Vorhaben, sich mit mir zum gleichen Zeitpunkt an exakt dem gleichen Ort zu befinden, in einem Sturz und gigantischen Kopfschmerzen meinerseits endete, stand sie auf und sah zu mir, dem auf dem Boden liegenden Zan, herab. Sie reichte mir ihre Hand und entschuldigte sich mehrere Male, wobei ihre Stimme sich zu überschlagen schien: „Es tut mir furchtbar, furchtbar Leid. Es tut mir Leid. Hast du dir wehgetan?“ Ich ergriff ihre Hand und beruhigte sie: „Nein nichts passiert. Schon okay.“ Ihr Haar war lang, blond und ihre blauen Augen wirkten stets unsicher und unruhig. Sie verbeugte sich kurz stotterte hastig: „Ich muss leider weiter, tut mir furchtbar Leid ich hab es sehr eilig. Ich bin übrigens Rin.“ Während sie diese Worte sprach rannte sie schon weiter auf dem Flur entlang. „Ich war Zan.“ , merkte ich an, als sie bereits am Ende des Flures verschwunden war. Ich bemerkte wie mehrere Studenten mich anstarrten, als wäre ich ein Alien, das versuchte sie zu assimilieren. Vereinzelt hörte ich verschiedene Aussagen und das Geflüster diverser Studenten. „Das ist er.“ „Ja dieser komische Student, der nie mit jemandem redet.“ Als ich zu ihnen aufsah schauten sie beschämt in eine andere Richtung. Ich hatte solche Sprüche schon oft gehört, es war nicht so als ob ich sie ignorierte oder sie verdrängte, es war mir vielmehr egal, was sie über mich denken, da ich diese Personen auch nicht für interessant genug empfand um mir auch nur ihre Namen zu merken. Schon halb zuhause fiel mir auf, dass ich vor lauter Müdigkeit und Gedankengängen, meine Unterlagen im Hörsaal vergessen hatte, also hastete ich zurück zur Uni um ihn zu holen, bevor die Uni zugeschlossen wurde. Ich vermutete, dass es bereits zu spät sei, da es bereits 18 Uhr war aber völlig unerwartet waren die Türen der Universität nicht verschlossen als ich zurück kam. Die Tür öffnete sich doch als ich die Eingangshalle betrat traf mich förmlich der Schlag. Der Hausmeister lag blutüberströmt auf dem Boden und die kleine Rin mit den schüchternen Augen stand vor ihm. Sie konnte mich nicht sehen weil sie mit dem Rücken zu mir stand. Sie schien mit jemandem zu reden: „Leih mir deine Kraft!“, worauf sie begann bläulich zu glühen. Kari flüsterte: „Da ist ein Elementar! Du kannst ihn nur sehen, wenn du als Deamon unterwegs bist!! Los Zan Binde mich!“ Ich tat wie mir aufgetragen wurde und kurze Zeit später fauchte Rin: „Wer ist da? Oh du bist es...“ Sie hob ihren Arm in meine Richtung worauf ein schwarzer Ring auf mich zuschoss und mich zu einer Kollision mit der Wand zwang. „Autsch....“, keuchte ich während der Schmerz mir Tränen in die Augen trieb. Ich sackte in mir zusammen. „Du bist also auch ein Deamon? Sehr interessant.“ „Zan du musst dich wehren“, forderte mich Kari auf. Ich rang um das Gleichgewicht auf meinen Beinen zu halten, worauf die zu einer Furie mutierte Rin auf mich zu stürmte und erneut mehrere dieser schwarzen Ringe in meine Richtung schoss. Blitzschnell wich ich den Ringen aus und konzentrierte ich mich nun deutlich mehr auf den Kampf, was wohl die Effektivität der negativen Verstärkung unterstrich. Einer der Ringe zerschmetterte mit einem tosenden Knall eines der Trinkbecken. Ein Wasserstrahl schoss aus den Trümmern des ehemaligen Waschbeckens. „Da! Eine Wasserquelle!. Du kannst durch mich auch Wasser kontrollieren.“, erklärte Kari. Ich hob meine Arme und ließ einzelne Tropfen des Wasserstrahles zu kleine dünne Nadeln gefrieren, welche ich daraufhin auf Rin schoss. Sie erzeugte einen ihrer Ringe, zog ihn mit ihren Händen auseinander und parierte damit die Eisnadeln. Nun teilte sie den großen Ring in zwei kleinere und warf beide in meine Richtung. Ich duckte mich unter den anfliegenden Geschossen hindurch weshalb sie mich knapp verfehlten. Doch dieses Mal änderten die Ringe die Flugbahn und kamen erneut auf mich zu. Ich wich erneut aus, jedoch war die Geschwindigkeit der Ringe um einiges angestiegen. „Die Ringe werden schneller so lange sie fliegen. Und du weißt ja, dass die Erhöhung der Geschwindigkeit eines Objektes zwangsläufig den Impuls erhöht mit dem das Objekt auf eine hypothetische Person auftrifft.“, erläuterte Rin mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen. Als ich auf der Wasserpfütze ausrutschte, welche sich durch das zerstörte Becken bildete, aus und entkam so nur noch knapp den bedrohlich schnellen Scheiben aus. Ich dachte nach, was ich unternehmen könnte um ein erneutes Treffen mit den unbarmherzigen Ringen zu vermeiden als mir eine Idee kam. Ich drehte mich mit dem Rücken zu Rin und stand nun genau mit dem Gesicht zu den Ringen. Dieses Mal waren die bedrohlichen Scheiben noch näher an ihr Ziel, den schwitzenden Zan mit dem erhöhten Adrenalin, rangekommen. „Du bist wirklich ein Schwächling“, spottete Rin als sie bemerkte, dass ihre Scheiben, durch die hohe Geschwindigkeit, ihre Wendigkeit verloren hatten. Gerade als sie ausweichen wollte wich ihr das diabolische Grinsen, zugunsten des Ausdrucks tiefer Furcht, aus dem Gesicht. Zu spät bemerkte sie, dass ich durch die Berührung ,meiner Hand mit dem Boden, das Wasser an ihren Schuhen zu einer Eisschicht gefrieren ließ und sie somit bewegungsunfähig machte. Völlig unerwartet verschwand sie jedoch einfach, woraufhin Kari mich lobte: „Das war brillant Zan. Du hast sie mit ihren eigenen Waffen geschlagen. Sie hat es nur ihrem Elementar zu verdanken, dass sie noch lebt.“ „Ich weiß nicht so recht, ob ich mich über einen fast verübten Mord an einem Menschen wirklich freuen kann....“, erwiderte ich. „Egal du solltest auf jeden Fall nicht länger hier bleiben, denn sobald die örtlichen Behörden den Ort untersuchen, müsstest du erklären, was du zu so später Stunde noch hier gesucht hast und das wiederum würde nur unnötige Aufmerksamkeit auf dich ziehen Zan.“ Ich befolgte ihren Rat, ließ meine Unterlagen in der Uni liegen und schlich mich nach Hause wo mein Bett auf mir wartete, welches ich mit Freuden durch meine Anwesenheit beglückte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)