1989 - Der Dritte Weltkrieg von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 5: Schnellboote ----------------------- Kieler Bucht, 8:50 „Alle mal herhören!“ Kam die Durchsage in der Bordsprechanlage. Es war der Kommandant des Schnellbootes, auf dem Obermaat Weber Dienst tat, der sprach. „Es herrscht Krieg, heute um 8:20 wurde erstmals eine Kriegsflotte des Warschauer Paktes auf dem Radar lokalisiert, mittlerweile dürfte die Landeoperation im vollen Gange sein. Ihr wisst was das bedeutet. Ich bin kein Mann der großen Worte, also, packen wir es an.“ Es knackt wieder in den Lautsprechern. Dann meldete sich der 1. Wachoffizier zu Wort. „Auuuuf Gefechtsstationen Boot Seeklar in 15!“ Es dauerte ein paar Sekunden bis die Männer wirklich das taten was zu tun war, denn allen hing der Schock in den Beinen. Nicht von einer Übung war da die Rede, sondern von einem echten Krieg. Niemand sagte etwas, denn im Grunde wusste jeder, dass es stimmte, die Zeichen der letzten Wochen und Monate hatten Bände gesprochen. Nach fünfzehn Minuten waren die Schnellboote des Geschwaders Seeklar, zumindest die, die nicht schon auf Patrouille waren. Die Schnellbootkommandanten hatten ihre Befehle bekommen, Befehle von denen die Besatzung nicht mitbekam, sie erhielten nur die nötigen Informationen. Im Handumdrehen herrschte rege Betriebsamkeit in der OPZ des Schnellbootes. Als die Boote die Kieler Bucht verlassen hatten gingen sie alle gleichzeitig auf ein Geschwindigkeit von 42 Knoten, Höchstgeschwindigkeit. Die Besatzung in der OPZ musste sich auf ihren Sitzen anschnallen, da die Boote bei dieser Geschwindigkeit, schon durch die leichtesten Wellen immer wieder hart auf die Wasseroberfläche schlugen und die Bootsrümpfe erzittern ließen. Jedes Boot war mit 4 Exocet Flugkörpern, zwei Torpedos und zwei 76-mm Geschützen ausgerüstet. Ihre Aufgabe war es dem feindlichen Landeunternehmen möglichst großen Schaden zu zufügen. Schon nach kurzer Fahrtzeit kamen die ersten Objekte auf die Radarschirme der Schnellboote. Doch auch ihrerseits waren die Boote erfasst worden. Es waren die Feuerleitradare von zwei russischen Zerstörern und mehreren Schnellbooten der Volksmarine. Nun ging alles schnell. Die Eloka-Operateure störten mit ihrer Anlage das feindliche Radar unmittelbar nachdem die Boote ihre Ziellösungen an die Flugkörper gegeben hatten. Wenige Sekunden später verschossen rund ein Dutzend Schnellboote je 4 Flugkörper. Die Flugkörper, einige von ihnen wurden von russischen Abwehrmaßnahmen fehlgeleitet oder zerstört trafen ihre Ziele mit tödliche Präzision. Als die Schnellboote in Torpedoreichweite waren, gab es 2 russische Zerstörer, 4 ostdeutsche Schnellbote und zwei U-Jagdboote nicht mehr. Die Schnellboote der Bundesmarine entließen ihre Torpedos, auch das Schnellboot von Obermaat Weber. Er hatte zuvor sicher und routiniert die Ziellösungen eingegeben, als die Boote abdrehten verzeichneten die Torpedo 3 versenkte große Landungsboote und 2 schwer beschädigte. Die Rache des Warschauer Paktes folgte auf dem Fuße. Die Schnellboote der Westdeutschen waren bereits wieder mit 42 Knoten auf dem Heimweg, als zwei Mig-29 tief Anfliegend das Feuer eröffneten. Waren die Boote auf Höchstgeschwindigkeit waren ihre Radaranlage äußerst unpräzise und meist nur dafür geeignet größere und langsamere Objekte wie größere Schiffe und Boote zu orten. Bei tieffliegenden Düsenjägern versagte das Radar jedoch. Ein tödlicher Nachteil, den die beiden Migs ausnutzen. Sie feuerten ihre letzten Luft zu Schiff Flugkörper ab und kehrten danach um. Die Raketen trafen ihre Ziele, drei Boote hatten keine Chance gehabt. Sie wurden vernichtet und blitzschnell von der Ostsee verschlungen, ein viertes konnte durch Ausweichmanöver dem Schlimmsten entgehen, wurde aber so schwer beschädigt, dass es nur noch mit 8 Knoten Fahrt nach Kiel zurückkehren konnte. Obermaat Max Weber war auf dem ersten Boot das Kiel wieder erreichte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)