Spring nicht von _Natsumi_Ann_ (pansy & blaise) ================================================================================ Kapitel 1: Schokoladenmänner ---------------------------- » „Man kann einen Abgrund nicht in zwei Sprüngen überqueren. Man muss den mutigen Sprung mit einem Mal tun.“« Pansy hatte die Augen weit aufgerissen, was zur Hölle tat er da oben? Sie spürte wie jedes Glied ihres Körpers anfing zu zittern. Blaise Zabini stand oben auf den Klippen, nur mit einer Badehose bekleidet und blickte vergnügt auf den Abgrund unter sich. Sie wusste, dass er das Meer liebte, aber umso mehr liebte er den Nervenkitzel. Aber das ging eindeutig zu weit, so hoch wie diese Klippen waren und er wusste nicht mal wie tief das Wasser war. Komplett lebensmüde war dieser Junge! Schlicht weg verrückt! „Blaise Zabini, du kommst jetzt sofort da runter!“ schrie die Schwarzhaarige von unten hinauf und hoffte er würde es sich noch einmal anders überlegen. Doch die Chance, dass der ehemalige Slytherin jemals zu Vernunft kommen würde, war sehr gering. Die junge Frau verschränkte die Arme und sah ihn mit bitterbösem Gesichtsausdruck an, auch wenn sie nicht mal wusste ob er es erkennen würde von soweit oben. „Hörst du schlecht? Komm da runter! Ich befehle es dir!“ Doch wieder antwortete er nicht. Dieses Arschloch, was bildete er sich eigentlich ein? Immerhin machte sie sich gerade tierisch Sorgen um ihn und er hatte nichts Besseres zu tun, als sie einfach hier unten stehen zu lassen. Er dachte auch immer nur an seinen Spaß! Wenn Egoismus einen Namen tragen würde, würde es seinen annehmen. Purer Egoismus! Und das für zwei Sekunden Adrenalinschub. Machte ihn das etwa so geil? Das war doch nicht zu fassen. Unruhig schippte die junge Frau von einem Bein auf das andere, ballte dann ihre Hände zu Fäusten. „Du kleines, egoistisches Arschloch! Du arroganter Reinblüter! Du durchgedrehter Möchtegernmacho! Du musst hier keinem was beweisen, also beweg deinen Arsch wieder nach unten! Ich warne dich leg dich nicht mit mir an!“ Doch ihre Schreie schienen an den Felsen abzuprallen. Konnte denn nichts und niemand diesen Irren da oben aufhalten? Pansy biss sich auf die Unterlippe, so stark das sie leicht blutete. Nervös strich sie sich mit ihren zittrigen Händen durchs Haar, immer wieder und wieder. Ihr Herz raste, ihr Puls war in jeder einzelnen Vene zu spüren, warum tat er ihr das nur an? Er wusste doch, dass sie so was provozierte. Auch wenn sie eine Schlange war, in dem Punkt machte sie sich immer zu viele Sorgen. Dafür würde sie ihn knechten, das konnte er glauben und das war noch untertrieben. Man konnte von Gnade sprechen, wenn sie nur das tat. Sie hatte gerade das Bedürfnis ihn einfach umzubringen. » „Man könnte sagen, das ist ein kleiner Schritt für ein Proton, aber ein großer Sprung für die Menschheit.“« Und dann nahm er Anlauf, drehte sich während des Laufes noch einmal um und sprang mit dem Rücken zur Klippe hinab. Pansy konnte den braunpigmentierten Körper fallen sehen, er machte in der Luft noch eine Art Rolle oder was immer das darstellen sollte. Ihr Herzschlag beschleunigte sich noch weiter, wenn dies denn noch möglich wäre. Ihre Wangen wurden heiß, das Blut in ihren Adern kochte und sie hatte Angst vor Schock umzufallen. Noch nie in ihrem ganzen Leben hatte sie sich so unwohl bei einer Sache gefühlt. Sie wusste wie er war und er hatte schon viel Blödsinn angestellt und eigentlich hatte sie sich längst daran gewöhnt, aber das war definitiv zu viel des Guten. Es waren nur Sekunden in denen der Zabini in der Luft gleitete und dann in das Tiefe Nass des Tales fiel. Mit einem heftigen Aufprall ließ er die Wellen bis ans Ufer heftig auf schwappen. Pansy stockte der Atem, sie blickte auf die Wasseroberfläche bis sie sich beruhigt hatte, doch Blaises Kopf tauchte nicht auf. Panisch lief sie weiter zum Ufer, stieg samt ihrer Klamotten ins Wasser bis ihr die Kälte in die Beine stieg. Sie sah sich um, immer noch nichts zu sehen. „Blaise, wo bist du? Hör auf mich zu verarschen!“ Sie bekam eine Gänsehaut und rieb sich über die kalten Arme dann sah sie sich erneut um. Was machte dieser Trottel? War das ein schlechter Scherz oder war ihm wirklich etwas passiert? Sie wusste doch, dass e gefährlich sein würde, warum hörte er nie auf sie? Er sollte verdammt nochmal auftauchen! Jetzt sofort! Aber er tat es nicht… „Ich hasse dich du Vollpfosten. Geschieht dir ganz recht, wenn dir was passiert ist!“ brüllte sie in die Ferne hinein, bereut ihre Worte aber sogleich und ihr ganzer Körper verkrampfte sich. „Tauch sofort auf oder ich rede nie wieder ein Wort mit dir! Das ist mein Ernst!“ es klang schon fast flehend, unterdrückt weinerlich. Und dann blubberte es vor ihr, kleine Bläschen stiegen an der Wasseroberfläche auf und ein Kopf stieß empor. Direkt vor ihr kam der ehemalige Slytherin wieder zum Vorschein und hatte ein Grinsen auf dem Gesicht. Doch die Schwarzhaarige lachte nicht. „Was fällt dir ein!?“ schrie sie so gleich und stieß ihn ein wenig zurück. Der Angesprochene schien jedoch nicht zu verstehen. „Was ist denn los mit dir? War doch nur Spaß, als ob mir irgendwas passiert wäre!“ erwiderte der Dunkelhäutige gelassen, blickte dann aber in ihr emotionsgeladenes Gesicht. Er wusste nicht was es war, aber da war etwas in ihren Augen, was er zuvor nur selten gesehen hatte. Pansy war den Tränen nahe. Sie schämte sich dafür, aber gerade kam alles wieder in ihr hoch. Blaise war schon immer für sie da gewesen. Er war immer an ihrer Seite. Seit der fünften Klasse in Hogwarts. Er war ihr bester Freund, er war der erste Junge, in den sie jemals verliebt gewesen war, auch wenn er das bis heute nicht wusste. Sogar vor Draco, sie hatte ihn damals gesehen als kleines Mädchen und liebte sein Lächeln und seine schokoladenfarbige Haut. Dumme Schwärmereien eines kleinen Mädchen, die sie sich irgendwann abgewöhnt hatte. Nur einmal auf dem Sommerball kamen sie noch mal zum Vorschein. Dieses eine Mal, in der Nacht, in welcher sie völlig betrunken gewesen waren und diesen total unromantischen One Night Stand auf der Toilette gehabt hatten. Ja, sie hatte wirklich schon alles mit ihm erlebt. Und auch wenn Blaise nicht besonders gut mit emotionalen Dingen umzugehen konnte und vor allem nicht gut darin war, wenn es darum ging jemanden zu trösten, aber er war an ihrer Seite gewesen, auch als Draco verlobt worden war und für sie eine kleine Welt zusammen gebrochen war in diesem Moment. Er konnte über seinen Schatten springen und das rechnete sie ihm hoch an. „Du Idiot!“ entwich es ihr. Blaise wollte gerade etwas dazu sagen, als er spürte wie sie in seine Arme gefallen war. Er verstummte und musste kurz den Atem anhalten. Sie hatte den Kopf in seine Schulter vergraben und er wusste nicht so recht, ob sie weinte. Etwas unbeholfen, legte er zögerlich eine Hand auf ihren Rücken, strich kurz über ihre Wirbelsäule und versuchte irgendwelche passenden Worte aus sich heraus zu quetschen. Aber es fiel ihm sichtlich schwer, da er nicht genau wusste was mit ihr los war. „Pansy? Alles okay?“ fragte er deshalb einfach, denn diese Frage war wohl die einzige die zu jeder Situation und jedem Umstand gepasst hätte. Doch sie antwortete nicht auf seine Frage, sondern stellte die nächste. „Warum hast du damals abgelehnt?“ Blaise verstand zunächst nicht und rümpfte die Nase. „Was meinst du?“ „Die Verlobung mit Daphne Greengrass. Sie war das schönste Mädchen in unserem Haus und sie hat reiche Eltern.“ Der Angesprochene wusste zwar nicht warum sie gerade jetzt auf das Thema kam, aber so waren Frauen nun mal – unberechenbar, unerwartet und unverständlich. Und bevor er sich weitern Ärger einhandelte, würde er lieber antworten. Denn Frauen interpretierten in eine nicht beantwortete Frage wieder zu viel Unsinn hinein. Seine Antwort war simpel. „Ich steh nicht auf blond.“ waren seine einfachen Worte, welche Pansy zunächst nicht ernst nahm. „Na sicher.“ „Aber du weißt doch, dass ich auf Brünetten oder schwarze Haare stehe.“ „Weiß ich das?“ „Sonst hätte ich es wohl nie mit dir getrieben, damals, auf dem Sommerball.“ „Du drückst dich mal wieder sehr gepflegt aus. Aber danke, dass meine Haarfarbe der Grund war, dass du gnädiger Weise mit mir gevögelt hast.“ „Ihr Frauen seht auch gar nichts als Kompliment.“ „Weil du dann auch Tracey Davis oder selbst die Granger hättest flach legen können.“ „Du stehst doch auch eigentlich nicht auf Schwarze und hast mich genommen, also muss ich mich doch gedemütigt fühlen.“ „Wer sagt denn, dass ich auf was anderes stehe?“ „Draco? Blond ? Blaue Augen? Helle Haut?“ „Draco war eine Ausnahme, aber ich stand von Anfang an eher auf dunkle Typen.“ „Richtig dunkle Typen?“ „Ja, so richtige Schokoladenmänner.“ „Ach was ein Zufall, jetzt weiß ich warum du mich rangelassen hast.“ „Bist du ein Blitzmerker.“ „Ich weiß, dass ich genial bin.“ „Spinner.“ Dann wurde es plötzlich still und Pansy spürte, wie sein heißer Atem ihre Lippen streifte, es war lange her gewesen seit sie sich so nah gewesen waren. Und sie hatte es vermisst. „Blaise?“ „Ja?“ „Also eine Brünette oder eine Schwarzhaarige würdest du heiraten?“ „Selbstverständlich.“ „Also würdest du mich heiraten?“ Wieder wurde es kurz still und der ehemalige Slytherin sah seine beste Freundin ernst an, er hatte das Gefühl sie scherzte, doch ihr Gesichtsausdruck sagte etwas anderes. Kurz rutschte sein Herz in die Hose und er hatte so ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend. Es war merkwürdig ihr wieder zu nahe zu sein, eigentlich war es immer merkwürdig, wenn er ihr so nah war. Meist versucht er es zu unterdrücken und sich keine weiteren Gedanken darüber zu machen. Er als Mann konnte damit leben, aber wenn sie vielleicht genauso fühlte, konnte sie es als Frau nicht? Vermutlich, Frauen waren ja immer so … dramatisch. Er antworte mit den Worten, die ihm als erstes dazu einfielen und sein Gefühl sagte ihm, dass es so in Ordnung sein würde. Für sie beide. „Ja, das hatte ich sowieso vor.“ „Wirklich?“ „Sehe ich aus als ob ich scherze?!“ „Du scherzt andauernd.“ „Diesmal nicht. Aber du bist dir schon bewusst, dass das ein hartes Stück Arbeit wird?!“ „Wie meinst du das?“ „Immerhin hast du nicht umsonst so laut gestöhnt damals, weil ich dir bestätigt habe, dass Schwarze den Längsten haben.“ „Du bist unmöglich, weißt du das?!“ „Ich wollte dich ja nur vorwarnen und ich weiß nicht, ob du das jeden Tag aushältst mit mir und meinem allmächtigen, kleinen Prinz da unten.“ Pansy verdrehte wieder einmal die Augen, schwieg aber zum ersten Mal. Sie wusste einfach wie er war. Ernst sein fiel ihm schon immer schwer, aber war es nicht gerade das, was sie so sehr an ihm mochte …wenn nicht gar liebte? Ja, sie liebte es. Seine leichte Art durchs Leben zu kommen war einfach erfrischend, wenn auch manchmal anstrengend, aber eigentlich konnte sie ihm nie lange böse sein. Er brachte sie immer zum Lachen. Sie liebte seine Scherze, sie liebte sein Lachen. Sie liebte ihn – und irgendwie schon immer. Sie hatte es nur verdrängt. Und zum ersten Mal erkannte sie, dass es vielleicht sogar Schicksal gewesen war, dass Draco Astoria versprochen wurde und nicht ihr. Es hatte wirklich etwas Gutes an sich, sogar sehr viel. Außerdem war Draco mittlerweile recht glücklich, so wie sie ihn kannte und es mitbekommen hatte. Und sie war ebenfalls glücklich. „Pans? Meine Haut wird schon ganz schrumpelig.“ unterbrach der Zabini sie und bevor sie noch etwas erwidern konnte, hatte er sie schon auf seine Schultern gehoben und stieg aus dem Wasser. Er trug sie zum Ufer und setze sie dann vorsichtig auf dem Sandboden ab. „Scheiße.“ Hörte sie ihn dann vor sich hin sagen und sah ihn fragend an. „Was ist los?“ „Ich hab keinen Ring dabei.“ „Wieso solltest du einen Ring dabei haben?“ „Um ihn dir an den Finger zu stecken.“ „Drehst du jetzt durch?“ „Also wirklich, ich muss dich natürlich nochmal fragen, so was übernimmt immer der Mann!“ „Was meinst du?“ irritiert sah die junge Frau ihn an und bemerkte, dass er am überlegen war. „Ich glaube du musst mir verzeihen, dass ich nicht auf die Knie gehe, aber das ist einfach nicht mein Ding.“ „Bitte?“ Wieder verstand sie nur Bahnhof. Zu sehr hatte sie ihre Gefühle verwirrt, innerlich schien ein riesiges Chaos in ihr zu wüten. „Pansy Parkinson?“ „Mh?“ „Willst du mich heiraten?“ Pansys Augen wurden größer und plötzlich begriff sie, dass er es wirklich ernst gemeint hatte. Etwas verdutzt sah sie ihn an und fand zuerst keine Worte. „Du willst mich wohl echt foltern, oder?“ „Nein.“ „Nein?“ „Ich will dich nicht foltern.“ „Dann beantworte mir die Frage doch einfach, ich will mich endlich mal abtrocken und dich dann endlich nach acht Jahren mal wieder in mein Bett entführen.“ „Du Schwein!“, doch währenddessen musste sie schon wieder lachen. Er war wirklich einmalig. „Ja, ich will dich heiraten, aber dann musst du bis zur Hochzeitsnacht warten.“ „Ach menno, Pansy, du hast wohl Spaß daran mich zu quälen.“ „Ja und das wirst du dein ganzes Leben lang ertragen müssen.“ „Ich freue mich darauf und auf deinen geilen Hintern, den habe ich sehr vermisst.“ „Ach halt den Mund.“ Und ehe er noch etwas erwidern konnte hatte sie ein Handtuch erfasst, es um seinen Hals gelegt und zog ihn somit zu sich. Dann verschmolzen seine Lippen endlich mit ihren. Und nun war es ihr klarer, als alles andere auf der Welt. Sie war glücklich, denn sie liebte ihn. » „Heirat = Ein Schritt des Mannes, durch den er es, um eine einzelne Frau zu gewinnen, mit allen anderen Frauen verdirbt.“« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)