Nothing to hide von Halfbloodprince (When you're caught in a lie and you've got nothing to hide) ================================================================================ Kapitel 1: Chapter One ---------------------- Der nächste Morgen begann früh. Seine Mutter weckte sie und begab sich zu der Tür des Schutzraumes. Vorsichtig legte sie das Ohr an und lauschte. Draußen war nichts mehr zu hören. Immer noch misstrauisch öffnete sie die Tür und ihr Blick fiel in den zerstörten Garten. Die Angriffe der letzten Nacht hatten die Umgebung zerstört. Das Sonnenlicht der frühen Morgenstunden fiel Edmund ins Gesicht und machte es ihm schwieriger wieder einzuschlafen. Immer noch müde strich er sich ein paar Haare aus den Augen und er spürte wie seine Hand schmerzte. Erinnerungen von letzter Nacht kamen mit diesem Schmerz wieder auf. Peter hatte seine Hand verarztet. Doch dann war da wieder diese Kälte zwischen ihnen und er beschloss Peter nicht darauf anzusprechen, sondern abzuwarten, was dieser nun tun würde. Ohne auch nur einem seiner Geschwister einen guten Morgen zu wünschen, stand er auf und ging zu seiner Mutter, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. Er spürte das sie geweint hatte. „Kann ich ins Haus gehen?“ Seine Mutter nickte. „Packt bitte eure Sachen, in dieser Notlage wird es bestimmt Evakuationen aus der Stadt geben. Ich möchte, dass ihr aufs Land fahrt.“ „Was soll das heißen? IHR?“ Susen starrte ihre Mutter an. „Ich möchte das ihr vorfahrt. Ich werde sehen wohin sie euch schicken und dann nachkommen wenn ich hier alles geklärt habe.“ Edmund, der bereits auf dem Weg zurück ins Haus war, blieb erschrocken stehen. „Du kannst uns doch nicht alleine wegschicken. Ich werde nicht gehen wenn du ni…“ „Ihr werdet gehen!“ Der Ton, den seine Mutter anschlug, war streng und sie machte in dieser Sekunde Gebrauch von ihrem Vorrecht als Elternteil, einfach zu entscheiden und eine kommentarlose Hinnahme ihrer Kinder zu fordern. Eine unangenehme Stille folgte auf den Entschluss ihrer Mutter und Edmund drehte sich wieder in Richtung Haus und ging hinein. Tränen liefen seine Wangen herab. Wieso konnte seine Mutter nicht auf ihn hören? Wieso konnte er sich nicht umstimmen. Vater hätte es gekonnt. Ihr Vater hatte immer das Talent dafür gehabt, richtig mit ihrer Mutter zu sprechen. Wieso war das nicht eine der Eigenschaften, die er ihm vermacht hatte.? In Gedanken versunken kam er in seinem Zimmer an, das er sich zu, seiner Missfallen, mit seinem Bruder teilen musste. Er ging herüber zum Schrank und nahm frische Sachen heraus. Er legte das wichtigste auf seinem Bett zusammen und griff auf seinen Schrank um seine Reisetasche zu holen. Er schloss die Schranktüren und sah sein Gesicht im Spiegel. Ein blasser Junge mit dunklen Augenringen und Haaren, die in alle Richtungen abstanden blickte ihn an. Er schaute herunter auf sein Hemd und entdeckte Blutflecken, die wohl von seiner Hand stammten. Er knöpfte sich das Hemd auf, zog es sich über den Kopf und warf es in die Ecke, seine Mutter würde in solch einer Ausnahmesituation wohl nicht auf die Sauberkeit seines Zimmer achten. Edmund versuchte, nicht in den Spiegel zu schauen, doch irgendwann beschloss er, dem Grauen entgegen zu treten. Sein Blick glitt von seiner Hühnerbrust über seine schmächtigen Arme bis zu seinem schmalen Kreuz und Ekel stieg in ihm auf. Der Schwarzhaarige hasste alles an seinem Erscheinungsbild. Nichts an ihm war männlich und dass seine Schwestern sein Gesicht als niedlich beschrieben, machte die Sache nicht besser. Mitten in seinen Betrachtungen klang das Geräusch von Schritten von dem Flur seines Zimmers und noch ehe er es schaffte sein Hemd wieder anzuziehen, kam Peter zur Tür herein. Der Jüngere geriet in Panik und hielt sich sein frisches Hemd vor den Oberkörper und wich einen Schritt vor seinem Bruder zurück. Dieser sah ihn einen Moment verdutzt an und begann dann zu lächeln. „Na hast du was zu verstecken, du Mädchen?“ Ed spürte wie sein Gesicht rot wurden und er musste schlucken um nicht zu weinen. Die Aussage seines Bruders hatte gesessen wie ein Schlag in die Magengrube. Peter musste sehen das er ihn verletzt hatte, er wandte das Gesicht ab und begann seine Sachen aus dem Schrank zusammenzusuchen. So leise wie möglich versuchte Ed seine Klamotten in die Tasche zu packen und ging zum Regal was über seinem Bett hing. Er packte das kleine Foto seines Vaters ein und ein paar andere Dinge, welche er in einer schlichten Holzkiste aufbewahrte. Darunter befanden sich ein paar Fotos und ein kleines Spielzeugauto, das er besaß seit er 4 war, spielen tat er zwar nicht mehr damit, er wollte ja schließlich schon erwachsen sein und Erwachsene spielten nicht mehr mit Spielzeugautos, aber er brachte es einfach nicht über das Herz, es wegzuschmeißen. Außerdem stopfte er sich schnell das schlichte Taschenmesser ein, welches ihm Peter damals geschenkt hatte. Seine Hose zog ein wenig nach unten da er seine Schätze alle in seiner Tasche verstaut hatte und er beschloss noch einen Gürtel mitzunehmen. Wortlos ging der kleinere an seinem Bruder vorbei und klaubte die Tasche vom Bett auf. Die Treppen kamen ihm auf einmal schrecklich hoch vor und er musste feststellen, dass er immer noch zitterte. Scheinbar hatte Peter genau das erreicht, was er beabsichtigt hatte. So miserabel hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Seine Hand umfasste das kalte Geländer und versprach ihm sicheren Halt auf dem Weg nach unten. Zu seinem Entsetzen stellte er fest, dass das Bad vollkommen eingestürzt war. Zahnbürste und Kamm müssten sie wohl am Bahnhof kaufen, bevor sie weggeschickt wurden. Alleine der Gedanke daran, bereitete dem jungen Pevensie Magenschmerzen. Er wollte einfach nicht mit seinen doofen Geschwistern irgendwo aufs Land fahren. Susen und Lucy waren in Ordnung, wenn sie nicht mit ihm sprachen. Doch Peter strapazierte seine Geduld immer wieder, alleine seine Erscheinung und wie er sich ihm gegenüber benahm, all das war es was er an ihm hasste. Ed ging in den Flur und ließ sich auf einem Stuhl wieder. Er griff in seine Tasche und zog ein Buch heraus. Seine Zeit in Charles Dickens' „Oliver Twist“ verlierend saß er dort unbewegt auf dem Stuhl bis der Rest seiner Familie dort eintraf und bereit war abzureisen. Als sich den Weg zur Straße überquert hatte, warf er einen letzten Blick zurück auf sein nicht mehr ganz so schönes Zuhause. Die Wände waren teilweise eingerissen und sowie es aussah, würde es die Leute wohl einfach einreißen und mit ihm einen Teil aus Edmunds Leben. Hier hatte er gewohnt und gelebt seit er denken konnte. Doch nun stand fest, dass er diesen Ort für eine lange Zeit nicht mehr wieder sehen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)