Nothing to hide von Halfbloodprince (When you're caught in a lie and you've got nothing to hide) ================================================================================ Prolog: Prolog. --------------- Unsere Geschichte beginnt mitten in einer schrecklichen Zeit für unsere Welt. Die Welt, in der vier Kinder aufwachsen, ihre wunderbaren Geschenke, jedoch auch ihre schrecklichen Dinge miterleben. Vielleicht waren es die Dinge, die sie im Krieg sahen, die dafür verantwortlich waren, wieso alles was geschah, geschah wie es nun man passierte. Unsere Geschichte konzentriert sich auf das, was in einem kleinen Jungen passiert, der seinen Vater verlor und nichts sehnlicher wollte, als seinen Platz einzunehmen. Der Junge dem all diese Grausamkeiten widerfuhren trug den Namen Edmund Pevensie. Er war der zweitjüngste in seiner Familie, gleich nach seiner Schwester Lucy. Dass er so jung und klein war, störte ihn gewaltig. Wie alle Jungen in seinem Alter wollte er groß und stark sein. Er wollte seiner Mutter helfen und sie beschützen können. Doch leider war Edmund nicht nur mit einer kleiner Schwester versehen, nein da gab es auch noch seinen Bruder Peter. Der all das war, was sich unser Ed zu sein wünschte. Er war hochgewachsen und sein Kreuz war schon um einiges breiter als das seines schmächtigen Bruders. Ja sogar erste Bartstoppeln zeigten sich an Peters Kinn. Dem Schwarzhaarigen gefiel gar nicht, dass sein Bruder schon so sehr seinem Vater glich. Schließlich hatte er bereits einen Vater, den er über alles gern hatte. Dies zeigte sich besonders deutlich in der Nacht, in der die Flugzeuge die Bomben auf ihr Haus warfen und sie in den Garten in ihren Schutzbunker flüchten. Die Schreie seiner Mutter schallten angsterfüllt durch das Haus. Peter reagierte am schnellsten. Er weckte seine Schwestern und auch Ed riss er unsanft aus seinen Träumen. Sie eilten die Treppen herab, durch die Küchentür in den Garten. Doch Edmund stellte fest, sie hatten das Bild ihres Vaters im Wohnzimmer vergessen. Er spürte schon das nasse Gras unter seinen Füßen, als er noch einmal umdrehte und zurück in das Haus rannte. Peter, der nur ein Stück vor ihm lief bemerkte seine abrupte Drehung und lief ihm nach. Doch der Jüngere war schneller. Er hatte das Bild erreicht noch bevor er Peters Griff an seiner Schulter spürte. Alles passierte so schnell. Die Hände seines Bruders drückten ihn auf den Boden und im nächsten Moment riss es die Küchenwand in Stücke. Der größere half ihm auf und zog in zur der Stelle, wo einmal die Küchentür gewesen war und jetzt nur noch ein Loch in der Wand war. Sie rannten über die Terrasse und die Luft war erfüllt von den Kanonenschlägen und den Funken der Bomben, welche auf die Stadt hinab stürzten. Der Weg kam ihnen viel länger vor, eben so wie die verzweifelten Schreie seiner Mutter aus dem Bunker viel ferner und dumpfer klangen. Es fühlte sich an, als wäre eine Ewigkeit verstrichen, als die beiden Pevensie-Brüder endlich den Schutzraum erreichten. Sofort spürte Ed, wie die Hände seiner Mutter ihn feste an sich pressten. Er spürte seinen Herz in ihm schlagen wie verrückt. Doch dann erreichte ihn etwas, das es für einen Moment aussetzen ließ. „WIESO KANNST DU NICHT EINMAL TUEN, WAS MAN VON DIR VERLANGT?!“ Die Stimme seines Bruders dröhnte ihm laut in den Ohren. „ Du hättest dort drinnen sterben können, ist dir das klar?!“ Ed brachte kein Wort über die Lippen. Sein Herz schlug mittlerweile wieder, doch fühlte es sich an als würde jeder Schlag Blei durch seine Venen pumpen. „Und das alles für ein dämliches Foto“ Peter wandte sich ab und ließ sich neben seine jüngste Schwester ins Bett fallen. Wut stieg in dem Jüngeren auf, wie konnte sein Bruder es wagen, das Bild ihres Vaters als dämlich zu bezeichnen? Doch so wütend er im diesem Moment gewesen war, er war kein törichter Narr und er wusste, dass er nun mit Schweigen am besten dran war. Er löste sich aus dem mittlerweile abgeschwächten Klammern seiner Mutter und legte sich in ein freies Bett. Das Bild in den Händen. Erst jetzt, wo er so in vollkommener Ruhe da lag, stellte er fest, dass ein paar der Glassplitter in seiner Hand feststeckten. Vorsichtig schob er das Bild unter sein Kopfkissen, er gab dabei acht darauf, dass keine der übrigen Splitter in sein Bett fielen, sondern verfrachtete sie auf den kleinen Nachttisch. Der Schwarzhaarige drehte sich zur Wand und zog die Decke über den Kopf, die anderen sollten glauben, er schmolle. Während er sich in Wirklichkeit daran machte, die Scherben vorsichtig mit den Zähnen aus seiner Faust zu entfernen. Mit den Zähnen fasste er die Größten und zog sie vorsichtig aus dem rosigen Fleisch. Immer wieder musste er feststellen, dass sein Kauwerkzeug nicht dazu gedacht war, chirurgische Eingriffe vorzunehmen und immer wieder rutschte er ab. Einmal drückte er ein Stück Glas durch so ein Versehen noch tiefer in die frische Wunde und musste einen Aufschreien unterdrücken. Behutsam bewegte er die Hand, nachdem er die größten Stücke gezogen hatte, und achtete darauf, sie möglichst sicher zu platzieren um die noch vorhandenen Scherben nicht noch weiter die Haut zu drücken. Die Augen noch feucht, von den vergossenen Tränen seines Unterfangens, ließ er durch den Raum gleiten, nachdem er die Decke über seinem Kopf zurückgezogen hatte. Es war schwierig für ihn etwas zu erkennen, die Anderen hatten das Licht ausgeschaltet und sich schlafen gelegt. Vorsichtig richtete er sich auf und suchte mit der unverletzten Hand im dunklen Nacht einer Taschenlampe um sich seine Verletzung bei Licht anzusehen und somit vielleicht noch ein oder zwei Scherben entfernen zu können. Doch statt dem kalten Metall des Taschenlampengriffs, das er erwartet hatte, streifte seine Hand etwas Warmes und ziemlich Weiches. Er zog seine Hand so ruckartig zurück, das er ein Stück nach hinten fiel und sich notdürftig auf seiner Verletzung abstützen musste. Er keuchte auf, als ein höllischer Schmerz bis in seine Schulter zuckte. Peters blaue Augen sahen ihn aus der Dunkelheit heraus an. Soweit er es erkennen konnte, war der Blick des Älteren jedoch eher besorgt, als verärgert, doch es war zu dunkel um genau festzustellen, was sich in den Augen widerspiegelte. Schweigend glitten Blick und rechte Hand des Blonden zu seiner verletzen Hand und er steckte sich die Taschenlampe zwischen die Zähne um im Licht mit einer Nadel und einer Pinzette bewaffnet das restliche Glas aus seiner Hand zu operieren. Ed wagte es nicht, auch nur einen einzigen Laut von sich zu geben, Nicht einmal als Peter eine Scherbe tief aus der Haut heraus zog und dabei die komplette Spitze der Pinzette in seine Haut versenken musste. Kommentarlos ertrug er alles bis sein Bruder schließlich von seiner Hand ablief und für eine Sekunde blickte dieser in Eds Augen. Für eine Sekunde schien alles in Ordnung zu sein, Edmund spürte ein befriedigende Ruhe und der Moment schien länger zu halten, als er normalerweise wäre. Doch dann drehte Peter seinen Kopf und ohne ein Wort zu sagen rutschte er rüber in sein Bett und zog die Decke über sich, den Rücken zu Edmund gewandt. Kapitel 1: Chapter One ---------------------- Der nächste Morgen begann früh. Seine Mutter weckte sie und begab sich zu der Tür des Schutzraumes. Vorsichtig legte sie das Ohr an und lauschte. Draußen war nichts mehr zu hören. Immer noch misstrauisch öffnete sie die Tür und ihr Blick fiel in den zerstörten Garten. Die Angriffe der letzten Nacht hatten die Umgebung zerstört. Das Sonnenlicht der frühen Morgenstunden fiel Edmund ins Gesicht und machte es ihm schwieriger wieder einzuschlafen. Immer noch müde strich er sich ein paar Haare aus den Augen und er spürte wie seine Hand schmerzte. Erinnerungen von letzter Nacht kamen mit diesem Schmerz wieder auf. Peter hatte seine Hand verarztet. Doch dann war da wieder diese Kälte zwischen ihnen und er beschloss Peter nicht darauf anzusprechen, sondern abzuwarten, was dieser nun tun würde. Ohne auch nur einem seiner Geschwister einen guten Morgen zu wünschen, stand er auf und ging zu seiner Mutter, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. Er spürte das sie geweint hatte. „Kann ich ins Haus gehen?“ Seine Mutter nickte. „Packt bitte eure Sachen, in dieser Notlage wird es bestimmt Evakuationen aus der Stadt geben. Ich möchte, dass ihr aufs Land fahrt.“ „Was soll das heißen? IHR?“ Susen starrte ihre Mutter an. „Ich möchte das ihr vorfahrt. Ich werde sehen wohin sie euch schicken und dann nachkommen wenn ich hier alles geklärt habe.“ Edmund, der bereits auf dem Weg zurück ins Haus war, blieb erschrocken stehen. „Du kannst uns doch nicht alleine wegschicken. Ich werde nicht gehen wenn du ni…“ „Ihr werdet gehen!“ Der Ton, den seine Mutter anschlug, war streng und sie machte in dieser Sekunde Gebrauch von ihrem Vorrecht als Elternteil, einfach zu entscheiden und eine kommentarlose Hinnahme ihrer Kinder zu fordern. Eine unangenehme Stille folgte auf den Entschluss ihrer Mutter und Edmund drehte sich wieder in Richtung Haus und ging hinein. Tränen liefen seine Wangen herab. Wieso konnte seine Mutter nicht auf ihn hören? Wieso konnte er sich nicht umstimmen. Vater hätte es gekonnt. Ihr Vater hatte immer das Talent dafür gehabt, richtig mit ihrer Mutter zu sprechen. Wieso war das nicht eine der Eigenschaften, die er ihm vermacht hatte.? In Gedanken versunken kam er in seinem Zimmer an, das er sich zu, seiner Missfallen, mit seinem Bruder teilen musste. Er ging herüber zum Schrank und nahm frische Sachen heraus. Er legte das wichtigste auf seinem Bett zusammen und griff auf seinen Schrank um seine Reisetasche zu holen. Er schloss die Schranktüren und sah sein Gesicht im Spiegel. Ein blasser Junge mit dunklen Augenringen und Haaren, die in alle Richtungen abstanden blickte ihn an. Er schaute herunter auf sein Hemd und entdeckte Blutflecken, die wohl von seiner Hand stammten. Er knöpfte sich das Hemd auf, zog es sich über den Kopf und warf es in die Ecke, seine Mutter würde in solch einer Ausnahmesituation wohl nicht auf die Sauberkeit seines Zimmer achten. Edmund versuchte, nicht in den Spiegel zu schauen, doch irgendwann beschloss er, dem Grauen entgegen zu treten. Sein Blick glitt von seiner Hühnerbrust über seine schmächtigen Arme bis zu seinem schmalen Kreuz und Ekel stieg in ihm auf. Der Schwarzhaarige hasste alles an seinem Erscheinungsbild. Nichts an ihm war männlich und dass seine Schwestern sein Gesicht als niedlich beschrieben, machte die Sache nicht besser. Mitten in seinen Betrachtungen klang das Geräusch von Schritten von dem Flur seines Zimmers und noch ehe er es schaffte sein Hemd wieder anzuziehen, kam Peter zur Tür herein. Der Jüngere geriet in Panik und hielt sich sein frisches Hemd vor den Oberkörper und wich einen Schritt vor seinem Bruder zurück. Dieser sah ihn einen Moment verdutzt an und begann dann zu lächeln. „Na hast du was zu verstecken, du Mädchen?“ Ed spürte wie sein Gesicht rot wurden und er musste schlucken um nicht zu weinen. Die Aussage seines Bruders hatte gesessen wie ein Schlag in die Magengrube. Peter musste sehen das er ihn verletzt hatte, er wandte das Gesicht ab und begann seine Sachen aus dem Schrank zusammenzusuchen. So leise wie möglich versuchte Ed seine Klamotten in die Tasche zu packen und ging zum Regal was über seinem Bett hing. Er packte das kleine Foto seines Vaters ein und ein paar andere Dinge, welche er in einer schlichten Holzkiste aufbewahrte. Darunter befanden sich ein paar Fotos und ein kleines Spielzeugauto, das er besaß seit er 4 war, spielen tat er zwar nicht mehr damit, er wollte ja schließlich schon erwachsen sein und Erwachsene spielten nicht mehr mit Spielzeugautos, aber er brachte es einfach nicht über das Herz, es wegzuschmeißen. Außerdem stopfte er sich schnell das schlichte Taschenmesser ein, welches ihm Peter damals geschenkt hatte. Seine Hose zog ein wenig nach unten da er seine Schätze alle in seiner Tasche verstaut hatte und er beschloss noch einen Gürtel mitzunehmen. Wortlos ging der kleinere an seinem Bruder vorbei und klaubte die Tasche vom Bett auf. Die Treppen kamen ihm auf einmal schrecklich hoch vor und er musste feststellen, dass er immer noch zitterte. Scheinbar hatte Peter genau das erreicht, was er beabsichtigt hatte. So miserabel hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Seine Hand umfasste das kalte Geländer und versprach ihm sicheren Halt auf dem Weg nach unten. Zu seinem Entsetzen stellte er fest, dass das Bad vollkommen eingestürzt war. Zahnbürste und Kamm müssten sie wohl am Bahnhof kaufen, bevor sie weggeschickt wurden. Alleine der Gedanke daran, bereitete dem jungen Pevensie Magenschmerzen. Er wollte einfach nicht mit seinen doofen Geschwistern irgendwo aufs Land fahren. Susen und Lucy waren in Ordnung, wenn sie nicht mit ihm sprachen. Doch Peter strapazierte seine Geduld immer wieder, alleine seine Erscheinung und wie er sich ihm gegenüber benahm, all das war es was er an ihm hasste. Ed ging in den Flur und ließ sich auf einem Stuhl wieder. Er griff in seine Tasche und zog ein Buch heraus. Seine Zeit in Charles Dickens' „Oliver Twist“ verlierend saß er dort unbewegt auf dem Stuhl bis der Rest seiner Familie dort eintraf und bereit war abzureisen. Als sich den Weg zur Straße überquert hatte, warf er einen letzten Blick zurück auf sein nicht mehr ganz so schönes Zuhause. Die Wände waren teilweise eingerissen und sowie es aussah, würde es die Leute wohl einfach einreißen und mit ihm einen Teil aus Edmunds Leben. Hier hatte er gewohnt und gelebt seit er denken konnte. Doch nun stand fest, dass er diesen Ort für eine lange Zeit nicht mehr wieder sehen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)