I don't want to live in a world without you von Sakurya ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Meine Beine hängen baumelnd, leicht im Takt der Musik, dass das Meer von sich gibt, eine Klippe herunter. Mit meinen Armen stütze ich mich an der flachen Klippe ab und schaue, wie die Wellen einen Tanz miteinander aufführen. Es fasziniert mich, lässt mein Herz seit langem wieder mit Wärme füllen. Meine sonst so tristen Augen, die nur noch matt wirken, glänzen endlich wieder in ihrem bekannten sanften braun. Doch diese Dinge täuschen, lenken kaum von meiner Verfassung ab. Meine Wangen und das Kinn, sind gezeichnet durch kleine Schnitte. Kleine Wunden werden leicht von dem 3-Tage-Bart verdeckt. Schon seit geraumer Zeit kann ich mich nicht mehr auf solche belanglosen Sachen konzentrieren, sie sind unwichtig und nicht mehr von Bedeutung. Immer muss alles schnell gehen. Hauptsache ich vergeude meine Zeit nicht mehr so lange in meinem damaligen heiligen Reich, dem Badezimmer. Ich stütze mich noch etwas ab, rutsche mehr an den Rand der Klippe und kann mein Spiegelbild leicht im Wasser schimmern sehen. Wüst stehen meine Haare in alle Richtungen ab. Ich will gar nicht wissen, wie viel Ansatz man mittlerweile erkennen kann. Schon seit Wochen habe ich meine Haare nicht mehr blond nachgefärbt. Langsam verblasst die Farbe und ebenso das Spiegelbild, ausgelöst durch eine Welle, die leicht gegen die Klippe prallt und vereinzelte kleine Wassertropfen mich treffen lässt. Wenn ich ehrlich bin, bin ich nicht wirklich traurig darüber, dass ich kaum noch auf mein äusseres Erscheinungsbild achte. Ich habe einfach zu wenig Zeit dafür. Alle Zeit die ich kriegen kann, brauche ich um meine seelischen Wunden zu heilen. Du bist leider nicht mehr in der Lage dazu. An allem was geschehen ist, trage ich die alleinige Schuld. Leider kommt diese Einsicht viel zu spät. Ich wollte es nicht wahrhaben. Selbst als du gegangen bist habe ich Monate gebraucht bis ich es begriff, es verstehen wollte. Habe mir eingebildet auch ohne dich auszukommen. Doch leider habe ich mich geirrt. Alles in mir verlangt nach dir, sehnt sich nach deiner Anwesenheit. Wieso musste ich mich zwischenzeitig nur so sehr verändern? Mein Verhalten, meine Art und Weise wie ich mit dir und meinen Mitmenschen umgegangen bin scheint unbegreiflich, nicht nachvollziehbar. Wenn ich nur die Möglichkeit hätte, meine Fehler wieder gut zu machen. Ich würde nicht zögern und es tun. Es ist nicht so, als habe ich es nicht versucht dich wieder zu gewinnen. Nein, nicht nur einmal. Unzählige Male, doch jedes Mal hast du mir die kalte Schulter gezeigt, genauso wie es die anderen auch getan hatten. Sie wollten mich bestrafen und mir zeigen wie ich mit ihnen umgegangen bin. Nun da ich es weiß, kann ich nicht mehr tun, als zu beweisen, dass ich mich geändert habe und es zutiefst bereue. Daesung, Seungri und Youngbae haben mir schon vor einer Weile verziehen und mich dabei unterstützt aus dem Teufelskreis herauszukommen. Wie konnte ich auch nur jemals anfangen unsere Liebe wegen eines Spieles, meiner Arroganz und Ignoranz, zu gefährden? Die Tatsache will einfach nicht in meinen Kopf. Warum habe ich dir nicht zugehört als du mich gewarnt hast, diese unzähligen Male? Ich lasse meinen Blick in den Himmel schweifen, der dem Meer in gewisser Weise gleicht. Alles um mich herum verdunkelt sich, die Nacht bricht an. Sterne werden erscheinen und den Himmel zu einem Zelt des unbegreiflichen Gigantischen machen. Ich hätte nicht gedacht dass ich schon so lange hier sitze. Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren doch langsam kehre ich zurück in die Realität, dem wirklichen Leben, welches sich ausserhalb dieser Schönheit befindet. Dort wo Stress kein Fremdwort ist und die Menschen danach leben. Auch ich habe es einmal getan aber das ist schon lange her. Es kommt mir vor, als würde es sich dabei um eine ganz andere Person handeln und doch weiß ich, dass ich diese war. Ich will es endlich vergessen können, dass dieses schlechte Gewissen, welches mich plagt, mich in Frieden lässt. Ich erhebe mich und schüttle leicht die Beine aus ehe ich mich auf den Weg nachhause mache. Der Ort, der voller gemeinsamer Erinnerungen zwischen uns ist. Ich wohne nicht weit vom Meer entfernt, ein Vorteil in meinen Augen. Egal wann ich aus dem Fenster blicke, erstreckt sich vor mir das unendlich weite Meer. Es beruhigt mich, auch, wenn ich nicht das Rauschen der Wellen hören kann. Meine Augen weiten sich, als ich an meiner Haustüre ankomme. Vor mir stehst du. Was willst du hier? Wolltest du mich nicht vorhin noch, als ich zu den Proben erschienen bin, nie wieder sehen, weil du mich hasst? Alleine der Gedanke daran versetzt mir einen gewaltigen Stich, bricht mein Herz entzwei. "Seunghyun?", frage ich leise in die Nacht hinein, als ich genau vor dir zum stehen komme. "Sicherlich wunderst du dich weshalb ich hier bin. Ich bin ziellos durch die Gegend gewandert und irgendwann befand ich mich hier vor deiner Türe, genau in diesem Augenblick wurde mir bewusst..." Du willst weiter reden doch ich unterbreche dich. Ich kann und will es nicht hören. Ich weiß du hasst mich. Wieso also musst du mich noch mehr quälen? Reicht es nicht langsam? Merkst du nicht dass ich am Ende bin? Keine Kraft mehr habe? "Was Seunghyun? Bitte sag es einfach und tu mir nicht noch mehr weh. Es tut mir leid, alles was passiert ist. Wirklich! Doch wie oft soll ich es noch sagen? Entscheide dich! Wenn du mich nicht mehr sehen willst, mich so sehr hasst, sprich es aus. Ich bin dir nicht böse, habe kein Recht dazu es zu sein. Ich werde versuchen es zu verstehen und lasse dich in Ruhe." Gerade will ich an dir vorbei gehen um den Schlüssel in die Haustür zu stecken, da legst du ganz plötzlich deine Hand auf meinen Rücken und ziehst mich an dich. Ein Seufzen entweicht meiner Kehle als ich mit meinem Gesicht in deiner Halsbeuge liege. Ich weiß nicht wie ich reagieren soll, bin verwirrt und doch glücklich. Ganz automatisch krallen sich meine Hände in deinen Pullover an deiner Brust. "Ji-Yong. Ich bin so ein Idiot gewesen und merke es erst jetzt. Als ich vorhin hier gelandet bin überkam mich ein ganz komisches Gefühl. Eine Art Flashback. Mir wurde klar, dass meine Gefühle schon seit geraumer Zeit nicht bloß freundschaftlich sind. Weißt du, jede Berührung von dir, egal ob auf der Bühne oder zufällig Backstage, habe ich sehr genossen. Diese haben mir manchmal wirklich gefehlt aber ich habe es ignoriert. Ich weiß nicht, vielleicht wollte ich es einfach nicht wahr haben. Du musst mir verzeihen. Bitte! Lass es uns versuchen. Ji-Yong, ich liebe dich. Ich will dich glücklich machen. Das wollte ich schon immer!", hauchst du mir ins Ohr. Ich merke, dass du es ernst meinst. Das kann ich an deiner Stimme erkennen. In ihr liegt ganz viel Ruhe und doch wirkt sie ein wenig angespannt. Als wärst du nervös. Ich kann nicht mehr tun als leicht zu nicken und dich noch mehr an mich zu drücken. Nie mehr werde ich dich los lassen, egal was kommen mag. Endlich bist du wieder bei mir. Näher als je zuvor. Langsam schiebst du mit deinem Zeigefinger mein Gesicht in die Höhe. Du schaust mich an. In deinem Blick liegt etwas geheimnisvolles. Ich liebe es, wenn du so schaust und endlich gilt dieser Blick nur mir. Langsam kommst du mit deinem Gesicht näher und legst deine warmen, weichen Lippen auf meine. Etwas zögerlich erwidere ich den Kuss und heimlich bahnt sich eine kleine Träne meine rechte Wange hinunter. Als du die Träne an deiner Hand spürst, die noch immer an meinem Kinn liegt, unterbrichst du den Kuss und schaust mich an. Meine Augen füllen sich mehr und mehr mit Tränen, die sich immer schwieriger zurückhalten lassen. Still siehst du mir tief in die Augen und lächelst. Seunghyun, du glaubst nicht wie wahnsinnig glücklich du mich jetzt grad, in diesem Augenblick, machst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)