Third Chance von Erlkoenig (Harry x Severus) ================================================================================ Kapitel 19: Dumbledores Druckmittel ----------------------------------- Vorwort: Dieses Kapitel – und eigentlich auch die ganze FF – möchte ich der lieben und tallentierten KimRay widmen, die wirklich wundervolle FFs schreibt! Jeder, der sich für das Pairing Harry & Draco interessiert, klickt jetzt mal auf diesen Link hier (http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/34957/) und lässt sich in wundervolle HP-Welten entführen! Das sind wirklich die besten FFs, die ich je gelesen habe – und ich habe echt verdammt viele gelesen. Anlass zu der Widmung ist zum einen die Inspiration, die ich durch ihre FFs regelmäßig erfahren habe – und die mir überhaupt erst zu dieser FF verholfen hat! – aber auch, dass sie kürzlich nach so langer Zeit mal wieder eine neue Kurz-FF hochgeladen hat. Hiermit sei gesagt: Wir (und insbesondere ich), liebe Kim, haben dich auch noch längst nicht aufgegeben :) Deine Kunstwerke sind wirklich ein Segen *** Kapitel 19: Dumbledores Druckmittel „Moody? Was machst du da mit Albus Sachen?!“ „Ich suche nach Beweisen. Albus muss diesen Tom gekannt haben, das hat man ihm sofort angesehen. Irgendwo müssen Dokumente über ihn sein.“ „Die Elben sind gründlich. Bei den Friedensverhandlungen werden sämtliche Akten über Tom Riddle auf dem Tisch liegen.“ „Dieser Mörder! Wie kannst du nur mit ihm gemeinsame Sache machen?!“ „Ich stehe nicht auf seiner Seite, Moody. Aber die Elben verlangen ihn als Repräsentant des Schwarzen Ordens.“ „Pah, sag ich doch. Als ob die Elben ihn jemals zum Tode verurteilen würden!“ „Die Elben sind nicht parteiisch, Moody. Wenn er den Tod verdient hat – und das hat er wohl – wird er ihn bekommen.“ *** „Wie hattest du das tun können?“, hauchte Lucas entsetzt. Er musste sich verdammt viel Mühe geben, nicht sofort auf Sirius loszugehen und ihm ernsthafte Verletzungen zuzufügen. Sirius Black war schon immer einer seiner besten Freunde gewesen. Das hatte Lucas weder zu seiner Zeit als James noch als Harry Potter je in Frage gestellt. Doch scheinbar gab es für jede Situation ein Erstes Mal. Nie im Leben hätte er jedoch damit gerechnet, dass ihm so etwas widerfahren würde. „Du weißt, wie es ist, wenn Albus Dumbledore etwas in der Hand hat, das einem wichtiger ist als alles andere“, antworte Sirius gequält. Der schwarzhaarige Black war erschreckend blass und die Schuldgefühle standen ihm deutlich ins Gesicht geschrieben, während er versuchte, Lucas zu erklären, warum er ihn an seinen größten Feind verraten hatte. Er hatte von Anfang an gewusst, wie schwer dieses Gespräch sein würde, doch es änderte nichts an der Stärke des Schmerzes, die er in seinem Herzen verspürte. Lucas schwieg ihn eine Weile beharrlich an und das schlechte Gewissen nagte weiter fröhlich an Sirius. „Was war es, das dir so wichtig war?“, fragte Lucas schließlich mit brüchiger Stimme und Sirius konnte in seinen Augen deutlich den Schmerz erkennen, den der Vertrauensbruch mit sich brachte. „Ich“ – „Harry“, sagten Sirius und Harry gleichzeitig ohne den Blick auch nur einmal von Lucas abzuwenden. Der schwarzhaarige Vater nickte einmal, dann fuhr er sich mit zitternder Hand durch seine unordentlich abstehenden Haare. „Was ist passiert?“ Lucas Lippen waren zu einem gefährlich schmalen Strich gepresst. Sirius wusste genau, an welch dünnem Faden ihre Freundschaft gerade hing und es tat ihm im Herzen weh, ihn so zu sehen. Dennoch würde er zu dem stehen, was er getan hatte. Denn Harry zu beschützen war zu seiner obersten Priorität geworden. Es musste einfach einen Teil in Lucas geben, der das verstehen würde. Und solange Harry sicher war, war Sirius sogar das Risiko bereit einzugehen, seine Freundschaft zu Lucas aufzugeben, wenn dieser das wollte. Auch wenn es ihm das Herz brechen würde. „Versprichst du mir, dass du mir bis zum Ende in Ruhe zuhörst?“, fragte Sirius zuerst, um sicherzustellen, dass sich Lucas zunächst die komplette Geschichte anhörte, ehe er ein Urteil über ihn fällte. Lucas nickte und sah ihm dabei verletzt in die Augen. Sirius hatte in den letzten dreißig Jahren einen solch starken Beschützerinstinkt für seinen besten Freund entwickelt, dass es ihm schwer fiel, ihn nicht tröstend in die Arme zu schließen. Dieses Problem ließ sich dadurch nicht beheben. Der Gedanke daran, dass Sirius Lucas womöglich nie wieder so nahe stehen würde wie davor, schmerzte tief in seiner Brust und ließ sich auch nicht vertreiben, während er mit resignierter und lebloser Stimme begann zu erzählen, wie tatsächlich seine erste Begegnung mit Albus Dumbledore vonstattengegangen war. *** Mit grimmigem Gesicht sah sich Draco Malfoy seinem selbsternannten schlimmsten Alptraum gegenüber. Die Wut auf seinen Bruder, welcher der Hauptgrund dafür war, dass er sich nun mit diesem Problem rumschlagen musste, wuchs fast ins Unendliche, während Hermine Granger nun ihre mindestens dritte Predigt über ihre Vorstellung einer besseren Welt zum Besten gab. „Hauselfen sind auch Geschöpfe mit Gefühlen und eigenständigen Gedanken, so wie wir. Es ist nicht rechtens, sie wie Sklaven zu behandeln. Sie haben genauso ein Recht auf Freiheit wie Weißmagier, Schwarzmagier und alle anderen Mischwesen!“ Der Blondschopf musste sich sichtlich Mühe geben, nicht mit den Augen zu rollen. Nicht, dass ihn Hermines Meinung über ihn gestört hätte, doch seine beiden Väter hatten ihren Standpunkt mehr als deutlich gemacht: Granger, Weasley und Longbottom waren willkommene Gäste. Und Draco hatte sie dementsprechend zu behandeln, wenn er die Familienharmonie bewahren wollte. Draco war im Moment wirklich genervt von seiner Familie und er selbst fand, dass dieses Adjektiv noch verdammt untertrieben war. Sein Bruder beachtete ihn im Moment kaum noch und seine Eltern hatten natürlich in ihrer Wiedervereinigungs-Freude nur noch Verständnis für Lucas übrig. Lucas hier, Lucas da. Er sollte es ja eigentlich gewohnt sein, dass der ehemalige Potter stets den Posten im Rampenlicht bekleidete, doch noch nie hatte es ihn dermaßen gestört wie heute. „Die Elfen begeben sich freiwillig in die Sklaverei. Sie wollen uns Zauberern dienen. Es liegt einfach in ihrem Wesen nicht frei zu sein“, versuchte Draco in der ruhigsten Tonlage zu erklären, die er im Moment aufbrachte. Hermine hingegen schien gar nicht zu bemerken, wie schwer sich der blonde Slytherin damit tat, die Ruhe zu bewahren. „Du meinst so wie es in eurem Wesen liegt, alles und jeden zu vernichten, der sich nur im Geringsten in euren Weg stellt?“, fragte die brünette Schülerin nach. Draco schnaubte. „Das sind alles Vorurteile. ‚Alles und jeden‘ ist übertrieben. Aber natürlich schützen wir Vampyre unsere Familie.“ „Aber verstehst du denn nicht, was ich damit sagen will?“, fragte Hermine rhetorisch in die Runde und Draco presste beleidigt seine Lippen zusammen. „Die ganze Welt besteht mittlerweile aus Vorurteilen, nicht nur über Hauselfen und Vampyre. So ziemlich alle Minderheiten sind davon betroffen. Und ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass auch ihr einige Vorurteile über uns Weißmagier habt, die so nicht korrekt sind.“ Draco blinzelte die braunhaarige Gryffindor nur unberührt an. Er wusste genau, dass alles, was er jetzt sagen würde, falsch oder angreifend rüberkommen würde, also entschied er sich für die einzige Methode, die sicherstellen würde, dass seine Eltern ihm nicht im übertragenen Sinne den Kopf abschlugen: Er schwieg. „Oh, das ist einfach so toll, wie du mit Kritik umgehen kannst“, sagte Hermine nach einer Weile, die sein Stillschweigen missinterpretierte, und strahlte ihn auf eine Weise an, die bei Draco Übelkeit erzeugte, während Ron gleich vor Eifersucht zu platzen schien. Einzig Neville schien zu verstehen, wie Draco sich fühlte. „Ich denke nicht, dass Verständnis der Grund für sein Schweigen ist“, versuchte Neville Hermine zu erklären, doch die Gryffindor-Schülerin winkte nur ab und tat so, als hätte sie ihn nicht gehört. „Hey, magst du vielleicht ein Mitglied von B.Elfe.R werden?“ Mit einem höchst begeisterten Gesicht begann Hermine in ihrer verzauberten Tasche zu wühlen und holte einen sehr bedenklich aussehenden Anstecker heraus, auf dem in roten Buchstaben „B.Elfe.R“ geschrieben stand. Ron stöhnte sofort genervt auf und schien nur noch wegrennen zu wollen, während Neville in ein lautes Lachen ausbrach, als sie Draco das Abzeichen einfach ungefragt an seinen Pullover pinnte. Draco blinzelte ein paar Mal verwirrt, dann blickte er an sich herab und starrte fassungslos auf den kleinen Anstecker. Definitiv noch nie war ihm jemand untergekommen, der so dreist und so nervig war wie Hermine Granger. Als er wieder nach oben blickte, sah er in die Augen von Severus Snape, der es sich gemeinsam mit Remus und seinen beiden Vätern im anderen Eck des Wohnraumes gemütlich gemacht hatte. Nur zu deutlich sah Draco das spöttische Grinsen in seinem Blick. Und beinahe augenblicklich gab er sich den Vorstellungen hin, seinem Bruder ganz langsam und qualvoll den Hals umzudrehen. *** Lucas hörte seinem ehemals besten Freund stillschweigend zu. Es war nicht so, dass ihm zu diesem Thema die Worte fehlten, doch erstens hatte er ihm versprochen ihn nicht zu unterbrechen und zweitens begann er langsam zu verstehen, worauf die Wahrheit über dessen Vergangenheit hinauslaufen würde. Es tat Lucas tief im Herzen weh. Nicht nur weil er begann Mitleid mit den schwarzhaarigen Black zu hegen, sondern auch, weil die Erkenntnis, dass ihre Freundschaft auf einer riesigen Lüge basierte, für Lucas kaum zu ertragen war. „Ich habe dich immer gemocht, Lucas. Und du warst immer mein bester Freund. Das war nie gelogen“, versuchte Sirius die Situation zu entschärfen, nachdem er von seinem Unbrechbaren Schwur erzählt hatte. Lucas jedoch war immer noch blass und schien vor Kälte zu zittern, während Lily nur geschockt zwischen ihm und Sirius hin und her blickte. „Seltsam“, begann Lucas nach einer Weile, als er anhand von Sirius Blick merkte, dass es ihm gestattet war, zu diesem Teil der Geschichte seine Meinung kund zu tun, obwohl es mehr als offensichtlich war, dass da noch mehr kommen würde. „Immer wenn ich ein weiteres Stückchen Wahrheit über Dumbledore erfahre, denke ich, es kann nicht noch schlimmer werden, doch irgendwie tut es das jedes Mal.“ Sirius blickte nur betroffen auf den Boden, während Harry zu seinem Vater rutschte und ihm tröstend die Hände hielt. „Ich weiß, dass es schwer ist. Du musst dich fühlen als läge deine Welt in Trümmerhaufen. Doch das stimmt nicht. Du hast eine riesige, tolle Familie, die hinter dir steht. Genau wie deine Freunde. Und egal was du über Sirius denkst, für ihn wirst du immer der beste Freund sein.“ Sirius schniefte bestätigend und Lucas sah seinen Sohn mit Tränen in den Augen an. „Danke, Harry“, sagte er schlicht und zog Harry in eine kurze Umarmung. Die Nähe zu seinem Sohn tat ihm gut und beruhigte ihn. Es ließ ihn wieder Mut fassen und erinnerte ihn daran, dass er wahrhaftig nicht alleine war. Die Welt lag womöglich wirklich in Trümmern, doch Lucas würde nicht allein dadurch gehen müssen. „Das erklärt jetzt aber noch nicht, womit dich Dumbledore erpresst hat“, versuchte Lily wieder auf das eigentliche Thema zu lenken. Sirius sah die blonde Elbin mit traurigen Augen an. Ein Teil in seinem Inneren wünschte sich sehnsüchtig einen Zeitumkehrer, doch auf der anderen Seite wusste er, dass er den Preis für die Wahrheit bezahlen musste. Für Harrys und Lucas Willen. *** Es war eine gute Woche vor Weihnachten, kurz nachdem Lucas – oder James, wie sie ihn damals noch nannten – Sirius die Wahrheit über James Vergangenheit erzählt hatte, als Sirius allein mit finsteren Gedanken auf dem Bett lag und abwesend an die Zimmerdecke starrte. Noch immer konnte er es kaum glauben, dass Harry Potter nicht mehr am Leben sein sollte. Zwar kam er nicht umhin immense Freude darüber zu empfinden, dass dafür im Austausch sein bester Freund James Potter überlebt hatte, doch genauso stark trübte es auch die Trauer um sein Patenkind. Es war einfach in keinerlei Hinsicht ein fairer Tausch. Mit einem Seufzen versuchte sich Sirius einzureden, dass er den echten Harry Potter scheinbar nie kennen gelernt hatte, doch diese Erkenntnis trieb nur noch weitere Finsternis in sein Herz. All die Jahre hatte er sich gefragt, wie er James Potters Tod hatte überleben können – immerhin lastete ein Unbrechbarer Schwur auf seinen Schultern, von dem niemand außer ihm selbst und Albus Dumbledore wussten. Albus Dumbledore. Noch nie war Sirius Hass auf diesen Menschen größer gewesen. Dieser alte Mann hatte ihm nun schon so viel in seinem Leben genommen und verglichen mit Harry bedeutete ihm seine eigene Freiheit nichts. Seit dem Tag, an dem er den Unbrechbaren Schwur leisten musste, war Sirius Black nicht mehr frei gewesen, doch die Aussicht darauf, dass er damit zumindest die Menschen schützen konnte, die ihm am meisten bedeuteten – nämlich Regulus, James und in gewissem Sinne auch Remus – war ein einigermaßen ausgeglichener Trost für ihn. Am Anfang hatte Sirius wirklich Angst gehabt, dass James Potter, dem er ewige Treue geschworen hatte, bevor sie sich überhaupt kennengelernt hatten, ein hochnäsiger, verwöhnter Junge sein würde. Doch in der Tat hatte sich so schnell ein tiefes Band der Freundschaft zwischen ihnen beiden entwickelt, dass Sirius den Unbrechbaren Schwur auch freiwillig jeder Zeit wiederholt hätte. Ein lautes Klopfen an der Tür ließ den Schwarzhaarigen aufschrecken. Ohne Aufforderung öffnete schließlich derjenige Mensch die Tür, den Sirius im Moment am aller wenigsten sehen wollte. „Was willst du, Snape?“, fragte Sirius eisig und bedachte seinen Erzfeind mit einem finsteren Blick. Der gestrige Mittag war Sirius noch viel zu gut in Erinnerung, an dem er die entscheidende Anspielung gemacht hatte, die James Geheimnis fast verraten hätte. Noch immer pochte unerlässliche Wut durch seine Adern und das Eingeständnis, dass es in Wahrheit pure Eifersucht auf die tiefe Bindung war, die Snape zu James gehabt haben musste, machte es für Sirius unerträglich, in dessen Gesicht zu blicken. „Dumbledore ruft nach dir“, antwortete der Tränkemeister schlicht und rümpfte abfällig die Nase. Scheinbar missfiel es auch ihm, von dem alten Mann als Nachrichtenbote missbraucht zu werden. Sirius hingegen seufzte frustriert. Er fühlte sich jetzt wirklich nicht sonderlich in der Lage dazu, Albus Dumbledore gegenüber zu stehen. Nicht nachdem er erfahren hatte, dass dieser für Harrys Tod verantwortlich gewesen war. „Sag ihm, ich kann grad nicht. Bin beschäftigt“, versuchte Sirius halbherzig. „Ich bin nicht dein Hauself, Köter“, sagte Severus Snape mit seiner tiefen Stimme, um dessen ruhige Lage Sirius ihn beinahe beneidete – aber auch nur beinahe. Als Severus sich umdrehte, hielt Sirius ihn mit einer Frage auf, die ihm eher rausgerutscht als mit Absicht ausgesprochen worden war. „Würdest du ihm noch eine Chance geben?“ Snape sah ihn verwirrt an und Sirius fügte hinzu: „Du weißt, wen ich meine. Wenn er noch leben würde. Würdest ihm eine zweite Chance geben?“ Severus sah ihn eine ganze Zeit lang ernst an und als er schließlich seine Antwort gab, war Sirius überrascht: „Nein. James Potter hatte bereits seine zweite Chance.“ Und als Sirius seinem Erzfeind dabei in die Augen sah, wusste er, dass er diese Worte auch so meinte. Als Severus ihm schließlich den Rücken kehrte, hoffte Sirius nur noch, dass sein bester Freund diese Zurückweisung verkraften würde, sollte er sich jemals dazu entscheiden, wieder auf den Tränkemeister zu zugehen. Mit grimmigem Gesicht stand Sirius in jenem Zimmer, das Albus Dumbledore zu einem kleinen Büro eingerichtet hatte, um von dort aus seine Pläne für den Phönixorden zu schmieden. „Schön, dass du gekommen bist, Sirius“, begrüßte der Schulleiter den schwarzhaarigen Black, der auf diese Aussage nur trocken schnaubte. „Ist ja nicht so, dass ich eine Wahl hatte, nicht wahr, alter Mann?“ Dumbledore musterte Sirius kurz, dann seufzte er bedauernd. „Wieso siehst du in mir immer nur das Schlechte, Sirius? Sogar nachdem ich diesen Orden zu solcher Größe verholfen habe, dass wir immerhin Voldemorts Machtübernahme vorübergehend verhindern konnten.“ „Spar dir diese Lügenmärchen, Dumbledore“, schoss es aus Sirius wütend heraus. „Wir wissen beide, dass Voldemort und seine Todesser nicht deine wahren Feinde sind. Was immer du tust, es ist heuchlerisch. Die Menschen im Phönixorden sind gute Menschen und sie wollen für das Wohl der Zaubererschaft kämpfen, nicht für das eines wahnsinnig gewordenen alten Mannes!“ Ein kaltes Lachen entwich Dumbledores Mund und obwohl es nicht das erste Mal war, dass Sirius diese Seite von dem Schulleiter zu sehen bekam, rann es ihm kalt den Rücken herunter. Was er hier tat, war riskant. Albus Dumbledore war es gewohnt, dass er des Öfteren Sirius Hass zu spüren bekam, wenn sie unter sich waren, doch unter keinen Umständen durfte Albus Dumbledore erfahren, dass James hinter eines seiner dreckigen Geheimnisse gekommen war. „Die Definition von Wahnsinn liegt im Auge eines jedes jeden Betrachters“, antwortete Albus auf seine gewohnte großväterlich-mystische Art, für die Sirius ihm am liebsten an die Gurgel gesprungen wäre. „Was willst du, Albus?“, fragte Sirius stattdessen und versuchte dabei so ruhig wie möglich zu bleiben. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Schulleiters. „Nur plaudern. Wie geht es Harry?“ Sirius schnaubte, während ihm die Sätze ‚Nicht so gut. Schließlich hast du ihn kaltblütig ermorden lassen.‘ durch den Kopf schossen. Doch er riss sich zusammen und gab dem alten Mann die Antwort, die er für gewöhnlich hören wollte. Schließlich musste er ihm gegenüber so tun, als wüsste er nicht, dass Harry in Wahrheit James war. „Bestens.“ Allerdings hatte er diese Rechnung ohne Dumbledore gemacht, der ihn über den Rand seiner Halbmondbrille wissend ansah. „Da habe ich aber einen ganz anderen Eindruck.“ Albus Dumbledore machte eine kurze, theatralische Pause. „Er erinnert sich wieder, nicht wahr? An sein Leben als James Potter?“ Kurz hielt Sirius die Luft an, wusste nicht, was er sagen oder wie er reagieren sollte, dann nahm Dumbledore ihm schließlich die Entscheidung ab, indem in ein amüsiertes Lachen ausbrach. „Wenn diese Miene nicht Antwort genug ist“, schmunzelte er und schob sich genüsslich eines seiner Zitronenbonbons in den Mund. Die verschiedensten Gedanken ratterten durch Sirius Kopf. Doch schließlich musste er sich eingestehen, dass James diese Schlacht wohl verloren hatte, bevor dieser überhaupt gewusst hatte, dass er sich in einer befand. „Ja, er weiß es“, antwortete Sirius schließlich zähneknirschend. Leugnen war zwecklos und seine Erfahrungen mit Albus Dumbledore hatten ihm oft genug klar gemacht, was hierbei alles auf dem Spiel stand. „Er war nicht gerade erfreut. Ich übrigens auch nicht.“ Sirius war ein wenig erstaunt darüber, dass er diese Sätze überhaupt aussprechen konnte. Müsste der Geheimniszauber nicht genau diese Situationen verhindern? „Ah“, nickte Albus verstehend und grinste ihn entschuldigend an. „Du redest von dem Harry-Potter-Missverständnis, nicht wahr?“ „Welches der beiden Missverständnisse meinst du? Dass Harry Potter nicht der ist, der er zu sein scheint – der er selbst zu sein gedacht hatte – oder dass Harry Potter all die Jahre gar nicht existiert hat?“ Sirius Miene war eisig, während er mit betont ruhiger Stimme zu Dumbledore sprach. „Jenes, das besagt, der liebe Harry wandle nicht mehr in der Welt der Lebenden.“ Albus machte eine kleine Handbewegung und eine kleine Hauselfe erschien, mit niemand anderem zwischen ihren kleinen, aber kräftigen Fingern als Harry Potter, der in abgeschlissenen Gryffindorklamotten ängstlich zu Sirius hinaufblickte. Für Sirius, der James Potter bereits sein Leben lang gekannt hatte, reichte ein einziger Blick aus, um festzustellen, dass die Gestalt vor ihm, auch wenn sie James momentanen Äußeren bis aufs kleinste Detail glich, nicht James Potter war. Die kleinen Indizien dafür, nämlich die Uniform eines Gryffindors sowie der ängstliche, fast schon gehetzte Blick, entgingen ihm keineswegs. „Harry?“, fragte Sirius ungläubig, traute sich fast nicht, diese Frage laut auszusprechen. Doch Dumbledore nickte bejahend. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich kein Ungeheuer bin“, lächelte Albus, doch rasch wurde seine Miene wieder ernst und fast schon angsteinflößend. „Du weißt, was das jetzt bedeutet?“ Die hellblauen, fast gräulichen Augen von Albus Dumbledore waren beharrlich auf Sirius fixiert, der unwillkürlich schlucken musste. „Du hast genug Druckmittel, lass Harry daraus“, versuchte es Sirius. „Druckmittel ist so ein böses Wort, mein Lieber. Ich nenne es lieber Motivation.“ Für einen kurzen Moment gestattete Sirius es sich, geschlagen die Augen zu schließen. Seit seiner ersten Begegnung mit Dumbledore, und da war er gerade mal zehn Jahre alt gewesen, wusste er, dass er die Freiheit in seinem Leben wohl für immer verloren hatte. Seit diesem Moment waren Albus Dumbledore und James Potter diejenigen gewesen, die über sein Leben bestimmt hatten, auch wenn letzterer davon nichts gewusst hatte. Dennoch hatte sich das Abkommen, dass er mit Dumbledore damals getroffen hatte, gut genug angehört, dass Sirius es eingegangen war: Er würde James Potter mit seinem Leben beschützen und dafür sorgen, dass er auf der weißen Seite blieb, und dafür würde Dumbledore im Gegenzug Regulus heilen und ihm nie wieder Schaden zufügen – weder direkt noch indirekt. Wenn man bedachte, wie wichtig ihm James Potter in all den Jahren geworden war, konnte man es fast als eine Win-Win-Situation nennen. Denn Sirius hatte schon lange den Glauben daran verloren, dass der Schwarze Orden jemals Albus Dumbledore und Lord Voldemort vom Thron stoßen könnten. Also war es auch irrelevant seinen Freunden die Wahrheit über den Schulleiter zu erzählen. Denn selbst wenn sie ihm wirklich glauben würden, solange sie sozusagen unschuldig in Albus Dumbledores Mitte wohnten, waren sie immer noch am Sichersten. Doch nun war die gesamte Situation verändert. James hatte inzwischen genug im Dreck von Albus Dumbledore rumgestochert, dass er ihm nicht mehr vertraute. Es würde nicht mehr viel fehlen bis Draco Malfoy oder gar Severus Snape selbst die Chance ergreifen würden, ihn auf ihre Seite zu ziehen. Denn dass sie darauf aus waren zweifelte Sirius nicht mehr an, seit er wusste, dass James die Häuser gewechselt hatte. Snape benahm sich viel zu auffällig freundlich ihm gegenüber, Sirius glaubte einfach nicht, dass dieser es nur nach einem von Dumbledores ‚weisen Ratschlägen‘ tat. „Falls du dich im Übrigen fragst, ob der Geheimniszauber seine Wirkung verloren hat“, unterbrach Dumbledore seine Gedankengänge. „Nein, er funktioniert noch immer tadellos. Der liebe Harry hat ihn nur ein wenig für mich ausgeweitet.“ Sirius wurde auf der Stelle bleich. „Wie meinst du das?“ „Sie teilen sich im Grund denselben Körper. Dasselbe Blut, das durch Harrys Adern fließt, fließt im Moment auch durch James Adern. Und genauso wie James im Moment der Geheimniswahrer ist, ist es Harry auch. Die Lösung ist so simpel, dass es fast schon witzig ist, nicht wahr?“ Doch Sirius fand es alles andere als witzig. Er und seine Freunde hatten gedacht, dass dieser Geheimniszauber niemals umgangen werden könnte. Doch Harry änderte einfach alles. Sirius wollte sich erst gar nicht vorstellen, mit was Dumbledore ihm gedroht haben musste, dass er Dumbledore mit in den Geheimniszauber einbezog. „James vertraut dir nicht mehr. Was erwartest du von mir? Er wird mir kein Wort abkaufen, wenn ich ihn zu überzeugen versuche, dass… na ja, dass du das bist, was auch immer du vorgibst zu sein“, erklärte Sirius schließlich abfällig. Ihm hatte es noch nie gefallen, seine Freunde – James allen voran – dermaßen anzulügen. Vor allem, wenn er mal wieder Dumbledore-verherrlichende Worte von sich gab, um ihn auf der Weißen Seite zu halten. Doch zumindest war er immer davon überzeugt gewesen, dass er sie dadurch beschützen konnte. Jetzt, da James Vertrauen in den Schulleiter in viele Teile zersprungen war, wusste Sirius nicht, was er tun sollte. James war so dicht an der Wahrheit über Albus Dumbledore, am liebsten würde Sirius ihm die Wahrheit ins Gesicht schreien. Ihm erzählen, was für ein grausamer Mensch der Schulleiter in Wirklichkeit war. Doch was war mit der Sicherheit seiner Freunde? Sirius war sich fast sicher, dass Dumbledore James vorerst nicht körperlich schaden würde, doch sein Zorn konnte mit betäubender Leichtigkeit alle anderen treffen, die Sirius und James teuer waren. Und Harry war wahrscheinlichste das teuerste, was Albus Dumbledore mit ins Spiel hätte bringen können. „Ich will auch nicht, dass du James versuchst von etwas zu überzeugen, an das er nicht mehr glaubt. Im Gegenteil. Wenn er laufen will, lass ihn laufen.“ Viele naiven Menschen hätten an dieser Stelle wohl beruhigend aufgeseufzt, doch Sirius wusste, dass der große Haken noch kommen würde. „Ich will nur sichergehen, dass du unser kleines Abkommen nicht vergessen hast: James Sicherheit geht für dich über alles, Sirius. Dein eigenes Leben steht auf dem Spiel, du weißt das. Und ich verspreche dir sogar – als kleiner Bonus sozusagen – dass ich überlege Harry freizulassen, wenn du deine Sache gut genug gemacht hast.“ Sirius wusste, dass er auf den letzten Satz nichts geben konnte. Wenn Dumbledore sich Harrys Freilassung lediglich überlegen wollte, war es so gut wie nichts wert. Bedauerlicherweise war er sich sicher, dass Dumbledore den Bonus nicht erhöhen würde. „Ich sehe keine Gefahren auf James zukommen, es sei denn du planst welche.“ Dumbledore lächelte verschlagen. „Nein, ich werde James keinen Finger krümmen, versprochen“, antwortete er und Sirius sah in seinen Augen ein Funkeln, dem er ein gewisses Maß an Glauben schenken konnte. „Aber leider gibt es höhere Mächte der Natur, die James zugrunde richten, gegen die ich nichts tun kann.“ Und in diesem Moment begann Albus Dumbledore eine Geschichte über einen Lucas Malfoy und seine Familie zu erzählen, die Sirius zeitgleich so absurd und doch so einleuchtend fand, dass es ihm tatsächlich die Sprache verschlug. Natürlich war der Name Lucas Malfoy für Sirius schon immer ein Begriff gewesen. Der Schwarze Orden hatte kein Geheimnis aus diesem schrecklichen Überfall damals gemacht, doch niemals – nie! – in seinem Leben war Sirius auf die Idee gekommen, dass James in Wirklichkeit dieser Lucas sein konnte, der berühmte Sohn von Tom Riddle und Lucius Malfoy. „Er war die ganze Zeit unter ihrer Nase“, sagte Sirius mehr zu sich selbst als zu Dumbledore, der den Schwarzhaarigen keine Sekunde aus den Augen ließ. „Wieso erzählst du mir das?“ Doch im selben Moment, in dem Sirius diese Frage stellte, fiel ihm die Antwort wie Schuppen von den Augen. „Vampyre! James ist ein Vampyr!“ Stolz lächelte der Schulleiter. „Wenn man weiß, wo man suchen muss, ist dein Elternhaus leicht zu erkennen, Sirius. Du hast Recht, James ist ein Vampyr. Und die Einsamkeit mach ihm zu schaffen. Du hast es bereits gemerkt, nicht wahr? Seine Depressionen? Seine Zusammenbrüche?“ Die Worte waren wie eine Ohrfeige für Sirius, der langsam das wahre Ausmaß der Katastrophe zu begreifen schien. „Er muss dringend zu seiner Familie, Albus. Weißt du, was du ihm damit antust?! Du kannst einen Vampyr nicht so lange von seiner Familie trennen! Es wird ihn umbringen!“, keuchte Sirius und schämte sich ausnahmsweise kein bisschen für den flehenden Unterton in seiner Stimme. „James ist hart im Nehmen. Der liebe Harry sollte dir viel eher Sorgen bereiten“, sagte Dumbledore ruhig und deutete auf Harry, der sich noch immer verängstigt an den Hauselfen drängte und bis jetzt kein Wort gesagt hatte. Sofort viel Sirius Augenmerk wieder auf sein Patenkind und als er in seine stechendgrünen Augen blickte, die groß und verängstigt anblickten, wurde im klar, wovon Dumbledore sprach. „Du bringst sie beide um. Harry und James. Beide sind Vampyre. Beide brauchen ihre Familie“, keuchte er. Bei diesem Gedanken blieb ihm fast die Luft weg. „Es ist nicht mein Plan beide dem Tode zu weihen!“, stellte Dumbledore augenblicklich klar. Sirius meinte sogar kurzzeitig Wut in seinen Augen flackern zu sehen. „Lucas wird bald bei seiner Familie sein, da bin ich mir sicher. Und wenn es Lucas gut geht, wird es auch Harry gut gehen.“ Zähneknirschend erinnerte sich Sirius an die Worte Dumbledores. „Weil sie sich dasselbe Blut teilen? Dieselben Vampyrgene?“ „Korrekt. Die Vampyrgene, die im Moment bei Lucas außer Kontrolle geraten, sind nicht nur seine eigenen, es sind Harrys. Bekommen wir also Lucas Depressionen in den Griff, können wir zeitgleich sein und Harrys Leben damit retten.“ In seiner Kindheit hatte Sirius diese Schwäche der Vampyrrasse immer von oben belächelt und war froh gewesen, nicht selbst davon betroffen zu sein. Regelmäßig hatte er in seiner Kindheit Snape damit gestichelt. Denn in der Tat hatte Severus Snape in seiner Kindheit eine sehr starke Bindung zu seiner Familie gepflegt, bis allerdings auch sie schließlich Dumbledores Todessern zum Opfer gefallen waren. Soweit Sirius wusste, stand die Familie Malfoy ihm seitdem sehr nahe, was ihn jedoch nie wirklich interessiert hatte. Doch seitdem hatte er sich nie wieder darüber lustig gemacht. Selbst er würde sich niemals über diese Art Tragödien, die im Schwarzen Orden fast schon zur Normalität gehörten, lustig machen. Im Gegenteil, dass sich Severus dennoch einigermaßen tapfer in der Gegenwart hielt, war eines der sehr rar gesäten Dinge, für die Sirius Snape wirklich Respekt zollte. Sirius fragte sich, ob James von Severus Eltern gewusst hatte. Wahrscheinlich nicht. James – beziehungsweise Lucas – war jedoch im Gegensatz zu Snape komplett ohne blutsverwandte Familie ausgewachsen. Er war verdammt stark vorbelastet. Wenn er nicht bald in ihre Mitte zurückkehren würde, würde ihn das in der Tat das Leben kosten. Sirius verspürte eine starke Übelkeit in seinem Bauch. Niemals würde er es soweit kommen lassen. Dumbledore hatte ihm zwar Hoffnung gemacht, doch konnte er sich wirklich darauf verlassen? „Ich soll ihm also die Wahrheit sagen?“ Sirius konnte kaum glauben, dass das in Dumbledores Interesse lag. „Nein, du sollst lediglich für ihn da sein und seine Vampyrgene in Schach halten. Zumindest bis Lucas wieder bei seiner Familie ist und sie ihn über seine wahre Herkunft aufklären. So wie ich Severus Verhalten interpretiere, haben sie bereits herausgefunden, dass sich ihr kleiner Lucas hinter Harry Potter verbirgt. Tom ist nicht dumm. Und er weiß wohl auch, dass er ihn nicht einfach mit der Wahrheit überrumpeln kann. Doch so langsam nähern wir uns wohl dem kleinen Höhepunkt der Familie Malfoy. Ich will nur, dass du dafür sorgst, dass er so lange durchhält.“ Ein heiseres, verzweifeltes Lachen entwich Sirius Kehle. „Wenn du schon so viel über Vampyre weißt, dann müsstest du auch wissen, dass ich niemand bin, der dazu in der Lage ist, wozu du verlangst. Ich bin nicht seine Familie. Zumindest nicht durch Blut. Meine Anwesenheit kann ihn bis zu einem gewissen Grad beruhigen, doch es würde niemals ausreichen.“ Ein breites Grinsen schlich sich auf Albus Dumbledores Gesicht. „Als Harrys Seelenpartner würde es das gewiss.“ *** An dieser Stelle hielt Sirius in seiner Erzählung inne. Er warf einen flüchtigen Blick durch die Runde und wusste, dass die Fortsetzung irrelevant war. Jeder einzelne von ihnen hatte verstanden, was damals vorgefallen war, damals, als noch keiner von ihnen auch nur geahnt hatte, dass sich hinter dem berühmten Harry Potter noch eine dritte Identität versteckte. Die Stille in dem Raum war erdrückend und Sirius konnte sehen, wie Harry stumme Tränen die Wange hinabliefen. Gerne hätte Sirius ihn jetzt in den Arm genommen und beruhigende Sachen ins Ohr geflüstert. Er wusste, dass er sich noch immer Vorwürfe darüber machte, dass Dumbledore ihn dazu bringen konnte, den Geheimniszauber auszuweiten, den er später schließlich komplett aufgehoben hatte, damit sie mit Regulus darüber reden konnten. Doch die Präsenz seiner Eltern hing wie eine unsichtbare Mauer zwischen ihnen in der Luft. Aus den Augenwinkeln konnte er jedoch sehen, wie bereits Remus diese Rolle für ihn übernahm, Harry tröstend den Arm um die Schulter zu legen. Sirius war seinem alten Freund wirklich dankbar für seine Feinfühligkeit, auch wenn diese Wahrheit auch ihn sehr überraschend getroffen haben musste. Sirius hingegen musste zunächst einmal abwarten, wie sich die Situation zwischen ihm und Lucas entwickeln würde. Die erste Person, die jedoch reagierte, war nicht Lucas, wie Sirius erwartet hatte, sondern Lily. Die blonde Elbin hatte sich so schnell bewegt, dass Sirius es unmöglich hatte kommen sehen können. Doch der plötzliche Schmerz an seiner rechten Wange und der Druck, der kurzzeitig auf seinem Gesicht gelastet hatte, machte ihm klar, dass Lily Evans ihm soeben die schlimmste Ohrfeige verpasst hatte, die er jemals zu spüren bekommen hatte. Sirius wusste, dass er diese Ohrfeige mehr als verdient hatte, dennoch war er überrascht, dass sie von Lily kam. Ihre folgenden Worte machten jedoch unmittelbar ihm klar, dass Lucas nicht der einzige war, um den er sich Sorgen hätte machen sollen. „Wie kannst du es wagen, Sirius? Harry ist siebzehn! Er ist mein Kind!“ Sirius wusste für ein paar Sekunden nicht, wie er darauf reagieren sollte. Er war sogar ein wenig erstaunt über sich selbst, dass er sich über den Altersunterschied bisher nicht sonderlich große Gedanken gemacht hatte. „Ist das nicht irrelevant?“, sprach er das erste aus, was ihm in den Sinn kam. Doch als Lily schließlich aufsprang und sich mit wütendem Gesichtsausdruck auf ihn stürzen wollte, hob er rasch abwehrend die Hände. Was ihn jedoch fast mehr überraschte, war die Tatsache, dass Lucas entschlossen seine Hände um Lily gelegt hatte und sie ziemlich effektiv davon abhielt, Sirius in Fetzen zu reißen. „Hey, komm schon, Lily. Das bringt uns gerade nicht weiter“, versuchte Lucas seine Freundin zu beruhigen, die tatsächlich für den Moment inne hielt und über seine Worte nachdachte. Doch dann bildeten sich schließlich wieder Zornesfalten auf ihrer Stirn. „Du stellst dich immer noch auf seine Seite? Ist das dein Ernst, Lucas?!“ Finsternis huschte durch Lucas Augen. „Ich stehe auf Harrys Seite, nicht auf Sirius!“ Ihm entging der traurige Blick nicht, den Sirius gen Teppichboden schickte, doch Lucas Gefühle waren im Moment zu durcheinander und durchmischt, dass er nicht darauf einging. „Harry braucht Sirius. Offensichtlich. Ihm den Kopf abzureißen wäre insofern ziemlich kontraproduktiv.“ Bei diesen Sätzen zerbrach Sirius Herz dennoch. Lucas ging es nicht um ihn, nicht um ihre Freundschaft, sondern er akzeptierte ihn lediglich als denjenigen, den sein Sohn zum Überleben brauchte. Lucas Worte klangen für Sirius fast so, als hätte es ihre Jahre lange, tiefe Freundschaft nie gegeben. Ihm lagen tausende entschuldigende Worte auf der Zunge, doch letzten Endes entschied er sich dafür, keines davon auszusprechen. Er hatte bereits für sich selbst herausgefunden, dass er bei einer Wiederholung der diesjährigen Ereignisse noch einmal genau dasselbe getan hätte, und so wäre jedes entschuldigende Wort, das er sagen würde, nichts mehr als Heuchelei. „Ich versichere euch, alles was ich im Sinn hatte, waren eure und Harrys Sicherheit“, waren letztenendes die Worte, für die sich Sirius mit ernstem Gesichtsausdruck entschied. „Daran habe ich auch niemals gezweifelt“, antwortete Lucas schließlich, doch sein Gesichtsausdruck verriet immer noch unterdrückte Wut. „War’s das jetzt eigentlich an Geheimnissen oder ist da noch mehr? Ich hab es langsam wirklich satt immer wieder aufs Neue von irgendwelchen Enthüllungen überrumpelt zu werden.“ Sirius seufzte leise. „Von meiner Seite war’s das grob.“ Sie schwiegen sich eine ganze Weile an. Mittlerweile hatte sich auch Lily wieder einigermaßen beruhigt, auch wenn sie immer noch ziemlich sauer aussah. Sirius konnte es ihr nicht verübeln, auch wenn er mit dieser Reaktion nicht gerechnet hätte, obwohl sie eigentlich selbstverständlich war. Harry war Lilys Kind, und Sirius war für sie derjenige, der ihn ihr wieder wegnehmen würde. Doch Harry war erwachsen, sie alle mussten erst lernen, mit dieser Tatsache umgehen zu können. Er konnte nachvollziehen, wie schwer dies Lucas und Lily fallen musste. „Wieso muss es ausgerechnet Sirius sein?“, jammerte Lily schließlich und vergrub ihre zarten Hände Halt suchend in Lucas Hemd. „Glaub mir, Lily, diese Frage hab ich mir bei Lucas und Snape auch oft gedacht“, antwortete Sirius schnaubend und fing sich mit dieser Aussage nur noch einen weiteren bösen Blick der blonden Elbin ein. „Lass Severus daraus!“, fauchte Lily. „Wow, wo sind deine Krallen, Kätzchen?“, scherzte Sirius mit hochgezogener Augenbraue. Ein flüchtiges Lächeln huschte über Lucas Gesicht, das jedoch nicht seine Augen erreichte. „Hey, würdet ihr bitte aufhören zu streiten?“, mischte sich schließlich das erste Mal Harry ins Gespräch ein, der ziemlich besorgt zwischen seinen Eltern und Sirius hin- und herschaute. „Es ist nicht Sirius Schuld, dass er zu mir gehört. Sondern meine.“ Bestürzt sah Lucas seinen Sohn an. „Moment Mal, stopp. Die Seelenpartner-Geschichte ist doch keine Schuldfrage!“ Doch Harry glaube ihm nicht. „Für meine Mutter scheinbar schon.“ Demonstrativ blickte Lily in die andere Ecke des Raumes. Lucas seufzte genervt. „Du weißt, dass hierzu niemand etwas kann, Lily.“ Es war keine Frage, mehr eine Feststellung. Und nach einer Weile wandte die blonde Schönheit schließlich ihr Gesicht wieder zu Lucas und nickte zögernd. „Ich bin nur nicht mit dem Ergebnis zufrieden, das ist alles“, stellte sie klar. „Oh, dann wäre dir Albus Dumbledore als Schwiegersohn lieber gewesen?“, fragte Sirius mit hochgezogener Augenbraun. Doch im Gegensatz zu Harry, der in kurzes Gelächter ausbrach, fanden alle anderen Anwesenden diesen Satz leider alles andere als witzig. „Natürlich nicht!“, antwortete Lily äußerst bestürzt, während Lucas eine verdammt finstere Miene zog. „Das hätte noch gefehlt“, nuschelte Lucas undeutlich. „Seht ihr? Ich bin die perfekte Wahl. Immerhin mögt ihr mich“, grinste Sirius in seiner gewohnten Überheblichkeit. „Stimmt“, sagte plötzlich Lucas mit einem Grinsen, das Sirius misstrauisch stimmte. Als dieser schließlich aufstand und ihm mit der Faust hart ins Gesicht schlug, hatte Sirius auch endlich die Gewissheit, dass Lucas keineswegs so locker über die Seelenpartner-Geschichte hinwegsah, wie er vorzugeben schien. „Zum Frust abreagieren habe ich dich sogar wirklich gern“, lächelte Lucas scheinheilig und setzte sich schließlich demonstrativ neben Harry. „Dad!“, beschwerte dieser sich sogleich über dessen Gewalttätigkeit. „Mach dir keine Sorgen, Harry“, beschwichtigte Lucas ihn im ironischen Plauderton. „Wir albern doch nur herum.“ Sirius wusste, dass er den Schlag verdient hatte. Das war auch der Grund gewesen, wieso er sich nicht dagegen gewehrt hatte. Dennoch war der Schmerz des Schlages mit dem in seinem Herzen nicht zu vergleichen, auch wenn er sich darum bemühte, nicht allzu viel nach außen hin zu zeigen. „Hey“, begann Lucas schließlich und blickte Lily, Remus und Harry ernst in die Augen. „Würdet ihr uns für einen Moment alleine lassen?“ „Nein!“, beschloss Harry sofort. „Ich werde ihm auch nicht wehtun. Na ja, ich versuche es zumindest“, versprach Lucas so sanft wie er konnte. Lily hingegen ging dieser Aufforderung nur zu gerne nach. „Ich brauche sowieso frische Luft.“ „Sicher“, antwortete auch Remus. „Remus?“, hielt ihn Sirius noch einen kleinen Moment auf. „Würdest du vielleicht die anderen darüber aufklären? Ich will kein Geheimnis aus der Sache machen. Natürlich nur, wenn ihr nichts dagegen habt.“ Alle schüttelten verneinend den Kopf. „Sicher“, antwortete Remus und schenkte Sirius ein aufmunterndes Lächeln. „Danke“, sagte Sirius ehrlich. „Regulus weiß bereits Bescheid. Wenn du willst, kannst du auch ihm das Reden überlassen.“ Mit einem Nicken seitens Remus machte sich die Dreiergruppe auf den Weg nach draußen, auch wenn Harry noch ein paar warnende Blicke zu seinem Vater und aufmunternde Blicke zu Sirius schickte. Als die beiden Freunde schließlich allein waren, wurde die Stimmung in dem Raum plötzlich so schwer, dass Sirius das Gefühl hatte, fast erdrückt zu werden. „Ich habe meinen Satz vorhin wirklich ernst gemeint“, unterbrach Sirius schließlich die Stille, als er es kaum noch aushielt. „Du warst immer mein bester Freund. Immer.“ Ein klägliches Lächeln schlich sich auf Lucas Gesicht und Sirius konnte sogar Tränen in seinen Augen schimmern sehen. „Hast du mich wirklich geliebt, Sirius? Mich?“ „Natürlich!“, antwortete Sirius sofort, doch schnell wurde ihm klar, dass sein Freund damit etwas anderes gemeint hatte. „Als meinen besten Freund.“ Die erste Träne löste sich aus Lucas Augen und ein verzweifeltes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Sirius konnte nicht sagen, ob es Tränen der Erleichterung oder der Trauer waren. „Ich… wollte dich nie benutzen, falls du das denkst“, versuchte Sirius sein Verhalten zu erklären, das er an den Tag gelegt hatte, nachdem sein verhängnisvolles Gespräch mit Dumbledore war. „Und ich hab das auch nicht getan, weil Dumbledore es wollte. Ich wollte es, Lucas. Ich wollte dass ihr beide lebt. Du und Harry.“ „Ich verstehe das nicht“, gestand Lucas. „Wieso hast du dann damals so einen Aufstand deswegen gemacht? Als ich dir gesagt habe, dass es mit uns nicht weitergehen kann. Weißt du eigentlich, was das in mir ausgelöst hat?“ Geknickt starrte Sirius zu Boden. „Ich hatte einfach Angst, Lucas. Dass du mich nicht mehr brauchen würdest, wenn du die Wahrheit über deine Familie wüsstest. Und außerdem…“ „Außerdem was?“ „Snape hatte gesagt, du würdest keine zweite Chance kriegen. Ich wollte dich einfach davor bewahren, das ist alles.“ Das klägliche Lächeln auf Lucas Gesicht kehrte wieder zurück. „Das hat mich wirklich fertig gemacht. Die Sache mit uns beiden.“ „Ich weiß, dass es aus mancher Sicht der falsche Weg war. Aber anders wärst du jetzt nicht hier, Lucas. Und Harry auch nicht.“ Lucas nickte langsam. „Ich weiß.“ Sie schwiegen sich erneut eine Weile an, dann ergriff schließlich Lucas wieder das Wort. „Ich bin nicht sauer auf dich, falls du das denkst.“ Erstaunt hob Sirius eine Augenbraue. „Du hättest jeden Grund dazu.“ Doch Lucas schüttelte energisch den Kopf. „Wir haben beide Fehler gemacht. Wir haben beide Dinge getan, auf die wir nicht stolz sind. Aber wir haben diese Dinge zusammen getan.“ Jetzt lächelte Lucas und ließ wieder ein Stück seines alten Selbst durchschimmern. „Du warst auch immer mein bester Freund. Und bist es noch. Na ja, vielleicht nicht mein Bester“, fügte Lucas als Scherz gemeint hinten an und zauberte damit ein erleichtertes Lächeln auf Sirius Gesicht. „Danke“, sagte Sirius und verstärkte diese Worte, indem er seine Hand auf die von Lucas legte. Lucas erwiderte den Druck und eine Zeit lang blieben die beiden in dieser Haltung sitzen. Keiner von ihnen sagte ein Wort, doch die waren schon lange nicht mehr bei ihnen nötig. Nach einer Weile fiel Lucas jedoch eine Ungereimtheit auf und er runzelte verwirrt mit der Stirn. „Irgendwie fühlt sich das anders an“, stellte er fest und blickte auf ihre verschränkten Hände. Sirius lächelte. „Du bist wieder in deinem eigenen Körper, Lucas. Selbstverständlich fühlt sich das anders an.“ Fasziniert starrte Lucas seinen alten Freund an. „Huh, interessant. Also waren es tatsächlich Harrys Gene und nicht meine, die auf dich reagiert haben.“ Gespielt beleidigt schob Sirius die Unterlippe hervor. „Du könntest ruhig so tun als wärst du ein bisschen weniger begeistert darüber.“ Amüsiert lachte Lucas und Sirius brauchte nicht lange, um sich von dem befreienden Lachen anstecken zu lassen. *** Mit grimmiger Miene lauschte Severus Remus Worten, der mit Hilfe von Regulus zu erzählen begonnen hatte, was aus Sirius Perspektive vorgefallen war. Severus war mehrmals kurz davor gewesen, spitze Kommentare in die Runde zu werfen, doch seine Vernunft hatte jedes Mal einen knappen Sieg davon getragen. Ihnen allen waren tragische Dinge widerfahren und auf eine gewisse Art und Weise, auf die Severus nicht gerade stolz war, machte es ihn froh, dass Sirius Black nicht so leichtfüßig durch die Welt gelaufen war, wie sie immer gedacht hatten. Besonders Regulus schien davon sehr betroffen zu sein, und Severus konnte es ihm wirklich nicht verübeln. Regulus selbst hatte natürlich keinerlei Erinnerungen mehr an jenen Tag aus seiner Kindheit. Sie hatten nie verstanden, wieso sich Sirius von ihnen abgewandt hatte. Severus insgeheime Theorie war damals diejenige, dass Sirius einfach auf die sichere Seite geflüchtet war, doch diesen Vorwurf musste er natürlich wieder zurückziehen. Im Endeffekt hatte Severus es Sirius zu verdanken, dass Lucas wohlauf unter ihnen war, und diese Vorstellung gefiel ihm wirklich gar nicht. Die Mittel, die er dazu benutzt hatte, waren schmutzig in seinen Augen, doch auf der anderen Seite nachvollziehbar und vermutlich der einzige Weg, der ihm geblieben war. Und seine eigenen Worte, dass er James Potter keine zweite Chance geben würde, waren der Sache wohl eher förderlich für Sirius Motivation gewesen. Dennoch hatte er jedes einzelne dieser Worte so gemeint. James Potter hatte seine Chancen verspielt, doch Lucas Malfoy konnte er noch eine geben. Weil die Hoffnung bestand, dass sich vielleicht doch noch alles wieder zum Guten wenden würde. Mit James Potter hatte diese Hoffnung schon lange nicht mehr bestanden. Genau wie Lily verfluchte Severus die Tatsache, dass Sirius Harrys Lebenspartner war, auch wenn ihn das auf der anderen Seite in gewissem Sinne erleichterte. Denn so konnte er sich immerhin einreden, dass es nicht Lucas Entscheidung gewesen war, diese kurzlebige Beziehung zu Sirius zu führen – nicht direkt zumindest. Severus wusste, wie überzeugend die Instinkte, hervorgerufen durch das Vampyrblut, sein konnten. Ehrlich gesagt überraschte es ihn sogar, dass Lucas dennoch ihre Affäre beendet hatte, bevor er die Wahrheit wusste. Doch dies war kein Thema, mit dem er sich jetzt allzu lange beschäftigen wollte. Die Beziehung zwischen ihm und Lucas brauchte einfach Zeit. Sirius Black hin oder her. Auf der gegenüberliegenden Couch konnte er Hermine Granger erschrocken keuchen hören. „Das ist ja alles so schrecklich“, sagte sie mit zitternder Stimme und Ron Weasley ergriff sogleich die Gelegenheit, um seiner Freundin fürsorglich den Arm um die Schulter zu legen. Neben seiner Seite brummte Draco unzufrieden und Severus konnte seine Stimmung voll und ganz nachvollziehen. Niemand außer Regulus hatte jemals auch nur ansatzweise Verständnis für Sirius damaliges Verhalten gezeigt. Doch jetzt mussten sie wohl alle ihre Meinung über den schwarzhaarigen Black zumindest überdenken. Severus war sich allerdings sicher, dass es trotzdem nichts an ihrem jetzigen Verhältnis ändern würde. Der Tränkemeister wollte gerade dazu ansetzen, etwas zu sagen, als plötzlich Sirius und Lucas eintraten. Die Art und Weise, wie die beiden friedlich, fast schon harmonisch, nebeneinander herliefen, verriet Severus, dass die Freundschaft der beiden dieses Desaster anscheinend überlebt hatte. Und obwohl er Black definitiv nicht ausstehen konnte, freute er sich für Lucas. Denn dieser brauchte im Moment einfach seine Freunde. Und egal was dieser behauptete, Sirius Black würde für ihn immer einer seiner engsten und treusten Kameraden sein. „Hi“, begrüßten Lucas und Sirius die Anwesenden, die sie teils mit erfreutem Lächeln ansahen. Scheinbar war die Harmonie zwischen den beiden nicht nur Severus aufgefallen. Ohne dass Lucas etwas sagen musste, machte Draco ein wenig Platz, sodass dieser sich schließlich zwischen ihm und Severus setzen konnte. Sofort drückte Lucas Severus einen sanften Kuss auf die Lippen. „Ist jetzt alles zwischen euch geklärt?“, fragte Severus und deutete mit einem Nicken auf Sirius. „So ziemlich“, antwortete Lucas und drückte Severus Hand. „Hey, ignorier mich gefälligst nicht schon wieder“, knurrte Draco verärgert von der Seite. Überrascht drehte sich Lucas zu seinem Bruder um. „Welche Wurst ist dir denn über die Leber gelaufen?“ Dracos grimmiger Blick wanderte zu Hermine, Ron und Neville, die sich teils bestürzt, teils betroffen mit Remus und Regulus über Sirius Vergangenheit unterhielten. Verstehend nickte Lucas und als sein Blick schließlich eher zufällig an dem kleinen BELFER-Anhänger hängen blieb, der noch immer Dracos Pullover zierte – oder verunzierte, wie Draco behaupten würde – konnte er ein lautes Lachen nicht mehr unterdrücken. Draco hingegen fand es überhaupt nicht witzig, von seinem Bruder erst ignoriert und anschließend ausgelacht zu werden. „Ich schwöre, Potter, wenn du nicht sofort aufhörst du lachen, wirst du bereuen, mich jemals gekannt zu haben.“ Obwohl Lucas diese Drohung nicht sonderlich ernst nahm, ebbte sein Lachen ab, und übrig blieb nur ein schelmisches Grinsen. „Lust auf Quidditch?“ „Hä?“ Selten gab Draco solch dämliche Laute von sich, doch erstaunlicherweise brachte sein Bruder die seltsamsten Verhaltensweisen in ihm zu Vorschein. „Quidditch. Das Spiel mit den vier Bällen“, ärgerte ihn Lucas – noch immer grinsend. Doch diesmal ging Draco nicht auf den stichelnden Kommentar ein. Stattdessen sprang er hastig auf, mit einem riesigen, breiten Grinsen im Gesicht. „Worauf wartest du, Potter? Angst?“ Lucas Augen funkelten erheitert. „Träum weiter, Malfoy.“ Der restliche Tag verging für alle Beteiligten ungewöhnlich schnell. Während Lucas, Draco und später auch Ron, Hermine, Neville, Sirius und Harry den restlichen Spätnachmittag mit Quidditch spielen in der großen Gartenanlage von Malfoy Manor verbrachten, um sich von den grauenhaften Ereignissen der letzten Zeit abzulenken, begab sich Severus in die Kellergewölbe, um den Tränkevorrat wieder aufzustocken. Regulus erzählte Remus und Lily, die nach einiger Zeit wieder zurückgekehrt war, hingegen einige weitere Details aus dem Schwarzen Orden, und Tom und Lucius hatten sich früh in ihre privaten Gemächer zurückgezogen. Als Severus schließlich spät am Abend zu Lucas Zimmer ging, lag dieser bereits umgezogen im Bett und sah ihm mit einem liebevollen Ausdruck entgegen, den Severus automatisch erwiderte. „Du riechst gut“, murmelte Lucas als er Severus zu sich ins Bett zog und in einen tiefen Kuss verwickelte. „Wie geht es dir?“, fragte Severus als sie sich wieder voneinander lösten. Lucas seufzte und antwortete dann ehrlich: „Ich weiß nicht, ob ich heute Nacht schlafen kann.“ Stöhnend ließ Lucas seinen Kopf in die Kissen sinken. „Mir schwirrt im Moment so verdammt viel im Kopf herum. Ich weiß gar nicht, worüber ich mir zuerst Gedanken machen soll.“ „Lass dir Zeit, Lucas“, riet Severus und drückte sich näher an seine Seite. „Die meisten Dinge wird die Zeit schon regeln.“ „Du meinst so wie das zwischen uns?“ „Ich bin zuversichtlich“, antwortete Severus und zauberte damit ein erfreutes Lächeln auf Lucas Gesicht. „Ich habe gehört, Harry schlägt sich ganz gut?“ Lucas freute sich, dass Severus Interesse an seinem Sohn zeigte. Er hatte sich schon öfter die Frage gestellt, ob Harry ein schweres Hindernis für ihre Beziehung darstellen würde. Schließlich hatte Severus Snape Harry Potter fast sieben Jahre lang nicht leiden können. Doch scheinbar hatte er wirklich seine Meinung geändert und das nahm Lucas eine enorme Last von den Schultern. Denn Harry war ein Bestandteil seines Lebens, den er niemals aufgeben konnte, nicht mal für Severus. „Ja“, bestätigte er. „Seine Muskulatur ist im Moment noch ziemlich unterentwickelt und seine Ausdauer wäre ohne seine Vampyrgene eine reine Katastrophe. Aber es ist nichts, was wir nicht wieder hinkriegen würden. Er saß heute das erste Mal auf einem Besen.“ Jetzt lächelte Lucas stolz. „Ihm scheint das Fliegen wirklich Spaß zu machen.“ „Ich werde wohl nie verstehen, was so toll sein soll, auf einem Stück Holz Fliegenfänger zu spielen“, gestand Severus mit seufzender Stimme, doch das Lächeln auf seinem Gesicht blieb. „Aber es ist schön, dass er Freude daran hat. Harry ist wirklich unglaublich. Ich hätte deutlich mehr Depressionen erwartet.“ Lucas nickte seufzend. „Ich glaube, das hat er Sirius zu verdanken.“ Jetzt schnitt Severus eine Grimasse. „Möglich.“ „Ich verstehe einfach nicht, was euer Problem ist und scheinbar schon immer war“, seufzte Lucas schließlich auf. „Gibt es einen bestimmten Grund, wieso ihr euch seit Anbeginn so hasst, der mir einfach entgangen ist?“ „Black ist Black. Ich mag ihn einfach nicht – höflich ausgedrückt“, zuckte Severus gleichgültig mit den Schultern. „Können wir vielleicht die Konversation auf ein anderes Thema lenken? Beim aktuellen Thema verspüre ich wachsende Übelkeit.“ Lucas seufzte noch einmal bevor er sich schließlich noch einmal zu Severus beugte, um ihn einen erneuten, zärtlichen Kuss auf seine weichen Lippen zu drücken. „Hast du schon mit Lily geredet?“ Severus Miene verdunkelte sich schlagartig erneut. „Dieses Thema ist nicht gerade eine Verbesserung.“ Kurz starrte Severus an die Decke, dann revidierte er seine Meinung. „Eigentlich ist im Vergleich zu Sirius Black so ziemlich alles eine Verbesserung. Trotzdem, willst du jetzt wirklich über die Elbin reden?“ Der Tränkemeister war sichtlich genervt von Lucas momentaner Themenwahl, doch einen kleinen Versuch konnte sich Lucas einfach nicht verkneifen. „Sie würde wirklich gerne mit dir reden. Sie hat nur Angst du würdest…“ Den letzten Satz musste Lucas in der Luft hängen lassen, denn in der Tat hatte er keine Ahnung, was Severus hinsichtlich Lily Evans tun würde. Er wusste, dass er sich damals sehr verraten von ihr gefühlt hatte, doch Lucas hatte keine Ahnung, ob eine Chance auf Vergebung bestand oder nicht. Scheinbar wusste Severus es auch nicht wirklich, denn er schwieg lange, bevor er schließlich antwortete. „Ich gebe keine Pauschalantworten. Wenn sie eine Antwort von mir will, dann soll sie mir gefälligst auch selbst die Frage dazu stellen.“ „Mit anderen Worten, du hast selbst keine Ahnung, wie du zu ihr stehen sollst“, übersetzte Lucas seufzend die Worte des Tränkemeisters. Severus gab ein unzufriedenes Grunzen von sich. „Es ist trotzdem in erster Linie eine Sache zwischen ihr und mir. Ich hasse es, wenn jemand versucht mich zu manipulieren. Also lass es besser gleich, es wird dir eh nicht gelingen.“ Lucas wusste, dass Severus Snape schon immer zu der Kategorie Menschen gehört hatte, die sich immer zu jedem Thema ihre eigene Meinung bildeten. Severus war nie ein Mensch gewesen, der sich blind von irgendwelchen Meinungen anderer beeinflussen hatte lassen. „Sie ist eine gute Freundin für mich. Verübelst du es mir wirklich, wenn ich dich darum bitte, ihr zumindest zuzuhören? Ich sage doch gar nicht, dass du ihr verzeihen sollst.“ „Ich werde ihr zuhören, wenn sie mich darum bittet“, versprach Severus. „Wenn du dafür jetzt endlich aufhörst über eine deiner Verflossenen zu reden, wenn ich schließlich derjenige bin, der gerade mit dir im selben Bett liegt.“ „Okay“, grinste Lucas unwillkürlich und ließ sich ohne jeglichen Widerstand von Severus zärtlich tiefer in die Kissen drücken. *** Mit einem leisen, kaum wahrnehmbaren Seufzen blickte Harry in den kleinen Spiegel in seinen Händen, während er beleidigt die Decke enger um sich schlug. Allerdings blickte ihm nicht sein eigenes, vermutlich sehr erschöpft wirkendes Antlitz entgegen, sondern das desjenigen, den er sich am liebsten direkt an seiner Seite wünschte. „Das ist doch totaler Blödsinn, dass sie uns trennen!“, beschwerte sich Harry nun schon zum x-ten Mal. Der Mann in dem Spiegel lachte jedoch nur amüsiert. „Was hast du erwartet, mein Lieber? Nachdem Lily heute mindestens vier Mal versucht hat, mir höchstpersönlich die Augen auszustechen?“ Harrys Blick nahm einen grimmigen Unterton an. „Dass sie mich enterben vielleicht. Oder mir lebenslang Hausarrest geben, bis ich wieder zur Vernunft gekommen bin.“ „Oh, Harry“, grinste Sirius belustigt durch den magischen Spiegel hindurch. „Keines von beidem würden Lucas und Lily je übers Herz bringen. Ich dachte eher daran, dass sie mich heimlich umbreingen, wenn keiner hinsieht, und es wie einen Unfall wirken lassen. Also sei froh, dass sie es nur dabei belassen haben, uns für die Nächte auf zwei getrennte Zimmer zu verteilen.“ Harry sah, wie Sirius verschmitzt zwinkerte. Und obwohl diese Geste leichtes Herzrasen bei ihm auslöste, zog er dennoch einen Schmollmund. „Aber ich bin volljährig. Sie haben nicht das Recht, mir vorzuschreiben, mit wem ich in einem Bett liege.“ Obwohl Harry wusste, dass niemand in seinem Zimmer war, und seine Eltern ihm geschworen hatten, das Zimmer nicht abzuhören, blickte er sich kurz um und senkte schließlich bei folgendem Satz die Stimme: „Magst du nicht einfach rüberkommen? Mir… äh… ist schrecklich kalt, weißt du?“ Dem jungen Potter war klar, dass Sirius diese kleine Notlüge ohne weiteres durchschaute. Denn er brauchte keinen richtigen Spiegel, um zu wissen, dass seine Wangen verdächtig gerötet waren. Trotzdem gab Harry nicht auf. Sein ganzes Leben lang war er allein gewesen und die letzte Nacht, in der er friedlich in Sirius Armen einschlafen konnte, war das Schönste gewesen, das er jemals verspürt hatte. Ein Teil von ihm fragte sich, wieso seine Eltern so grausam sein konnten, ihm diesen nichtigen Wunsch zu verwehren. Es war ja schließlich nicht so, dass Harry sofort vorhatte, irgendwelche nicht jugendfreien Sachen mit Sirius anzustellen. „Tut mir leid, Harry“, schüttelte Sirius bedauernd den Kopf. „Wir sollten die Geduld deiner Eltern nicht überstrapazieren – wenn Lily mich heute Nacht im Schlaf nicht sowieso erdolcht. Ich weiß, dass du dich alleine fühlst. Aber ich bin nur ein paar Zimmer weiter und im Herzen sowieso immer bei dir. Das weißt du, oder?“ „Aber es ist nicht dasselbe“, jammerte Harry weiter und biss sich anschließend auf die Unterlippe, da ihm plötzlich klar wurde, wie kindisch er sich in diesem Moment anhören musste. Sirius azurblaue Augen blickten ihn liebevoll an. „Deine Eltern meinen es wirklich nur gut mit dir, Harry. Ich kann es ehrlich gesagt sogar ziemlich gut verstehen, dass sie nicht wollen, dass wir in einem Bett liegen. Wäre ich in Lucas Situation, hätte ich wahrscheinlich dasselbe verlangt.“ Ein ironisches Schnauben entwich Harrys Mund. „Als ob wir das, was sie befürchten dass wir tun, nicht auch am Tag machen könnten.“ Ein herzhaftes Lachen tönte aus dem Zauberspiegel. „Vielleicht denken sie, dass wir nicht so dreist sind. Aber ehrlich gesagt, eigentlich sollten sie es bei mir doch eigentlich besser wissen.“ Harry hätte nicht in den Spiegel blicken müssen, um zu wissen, welches schelmische Grinsen sich in dem Moment auf Sirius Gesicht gelegt hatte. Doch so verstärkte dieser Anblick noch ein wenig die Röte, die auf Harrys Wangen haftete. „Wieso wirst du rot, Harry? Du hast doch mit den Anspielungen angefangen“, lachte Sirius und sah belustigt dabei zu, wie Harry sichtbar mit sich rang, sich einfach die Decke über den Kopf zu ziehen und so zu tun, als wäre er nicht da. „Du bist echt unmöglich, Sirius. Kein Wunder, dass meine Mutter sich heute beim Abendessen für deine Kastration ausgesprochen hat.“ „Tja, manche Menschen ändern sich halt nicht. Nicht mal für die Schwiegereltern. Und ganz ehrlich, es wäre in unserem Fall sowieso zu spät gewesen.“ Erneut pochte Blut durch Harrys Wangen. An den Gedanken, dass Sirius Black sein Lebenspartner war, war er noch immer nicht zu hundert Prozent gewohnt. Das Gefühl, das ihm Sirius Nähe vermittelte, war wirklich berauschend und hatte eine enorm beruhigende Wirkung auf ihn, doch der Gedanke daran, dass er ihn für immer für sich haben könnte, ließ in seinem Kopf regelmäßig Schwindel anwachsen. „Sirius, kann ich dich was fragen?“, sagte Harry schließlich nach einer Weile des Schweigens. „Jederzeit, Harry“, antwortete Sirius sofort, der augenblicklich gemerkt hatte, das Harry ein ernstes Thema anschneiden wollte. „Wieso machst du das alles? Für mich und für Dad. Für deine Freunde. Du hast so viel verloren damals. Soweit ich weiß hat dir Regulus alles bedeutet.“ „Regulus hat nie aufgehört, mir verdammt viel zu bedeuten“, begann Sirius mit einem ungewohnt traurigen Unterton in der Stimme. „Und dein Vater hat sich schneller in mein Herz geschlichen als ich brauchte, um mir allen Konsequenzen des Unbrechbaren Schwurs überhaupt bewusst zu werden. Bevor ich wirklich wusste, was ich tat, waren sie bereits in meinem Leben: Remus und James, später dann auch Lily. Wie hätte ich sie verraten können? Allein zum Schwarzen Orden zurückzukehren war nie eine Option für mich. Und wenn ich James, Remus und Lily aufgeklärt und zum Schwarzen Orden geschickt hätte, wäre das ihrem Tod gleich gekommen. Oder zumindest all derjenigen, die sie schätzten. Wir hatten zu viele Freunde im Weißen Orden. Wir hätten sie niemals alle davon überzeugen können. Wenn James, Remus und Lily mir überhaupt geglaubt hätten. Ich wollte sie beschützen. Regulus war schon lange aus der Schusslinie, das hat Dumbledore mir persönlich versichert. So sehr ich diesen Bastard auch schon immer gehasst habe, auf seine Versprechen konnte man sich verlassen, das wusste ich. Also habe ich versucht zumindest jene zu schützen, die nicht direkt unter Dumbledores Unantastbarkeits-Schutz lagen.“ „Aber du hättest zumindest meinem Dad die Wahrheit sagen können. Die Sache zwischen ihm und Snape hätte sich vielleicht anders entwickelt, wenn er einfach Bescheid gewusst hätte.“ Traurig senkte Harry den Kopf. Es hatte ihm wirklich wehgetan, aus der Ferne zu beobachten, wie schlecht es seinem Vater ging, während er sich allmählich wieder an sein altes Leben erinnern konnte und die alten Gefühle für Severus wieder hoch gekommen waren. Doch statt Sirius damit nachdenklich zu stimmen, erreichte Harry nur, dass Sirius ihm einen wütenden Blick durch den Spiegel sandte. „Gib nicht mir die Schuld an dem, was mit Snape und deinem Vater geschehen ist! Die beiden sind da dran selbst schuld! Zum einen hätte Snape ihn ja wohl selbst aufklären können! Und zum andern hat James mir nie auch nur ein Sterbenswörtchen von seinen kleinen, nächtlichen Ausflügen erzählt!“ Sofort hob Harry beschwichtigend die Hände. „Ja, du hast Recht. Es hat keinen Sinn, die Vergangenheit durch zu diskutieren. Wir müssen einfach damit leben, was geschehen ist, und das Beste draus machen.“ Der Schwarzhaarige Black seufzte leise und erschöpft auf. „Das ist wohl das Sinnvollste“, antwortete Sirius leise und für eine Weile schwiegen die beiden sich an. „Sag mal“, unterbrach Sirius schließlich die Stille, weil er es einfach nicht lassen konnte, über die Vergangenheit nachzudenken. „Wie viel hast du eigentlich durch Lucas Augen mitbekommen, seit ich dich damals im Grimauldplatz in Dumbledores Büro gesehen hatte?“ Unwillkürlich wurde Harry erneut rot und gab Sirius damit indirekt die Antwort, die er hören wollte. „Ich habe mir Sorgen um euch alle gemacht. Wie hätte ich nicht nachgucken sollen, was in der Welt da draußen so vor sich geht?“ Doch das breite Grinsen war trotz Harrys halbherziger Begründung mittlerweile auf Sirius Gesicht wie festgeklebt. Statt darauf näher einzugehen, schwieg Sirius jedoch und grinste über beide Ohren vor sich hin, bis Harry schließlich der Kragen platzte. „Schön, okay, ich geb‘s zu. Ich war sozusagen da, als du und mein Vater… na ja… rumgemacht habt… Das war echt verdammt seltsam. Aber auch irgendwie… verdammt schön.“ „Ah, verstehe“, grinste Sirius und wurde nun selbst ein bisschen rot im Gesicht. „Gott, weißt du, was du damit gerade für ein Bild vor meinem geistigen Auge zeichnest?“ Sofort begann auch Sirius Herz schneller zu schlagen bei dem Gedanke daran, wie Harry mit geröteten Wangen und pochenden Herzen allein in seinem Zimmer saß, während er durch die Augen seines Vaters dessen Bewegungen mitverfolgte. Wie er mitbekommen hatte, wie er und Sirius sich küssten. Wie er gespürt hatte, wenn Sirius seine Hände um seine Hüften schlang. „In diesem Moment hätte ich alles dafür gegeben, frei zu sein. Meine eigenen Erfahrungen sammeln zu können“, flüsterte Harry tränenerstickt. Von der anderen Seite des Spiegels beobachtete Sirius sein Patenkind mit trauriger Miene und brauchte nur den Bruchteil einer Sekunde, um all seine Bedenken beiseite zu schieben und sich aus dem Zimmer zu schleichen, um kurze Zeit später leise an Harrys Tür zu klopfen. *** To Be Continued… Woooow, schon so lange her seit dem letzten Update… *verschüchtert um die Ecke guck* Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen! Das nächste wird dann (hoffentlich) das letzte sein. Allerdings kann ich keinerlei Aussage darüber treffen, wann ich es schreiben bzw. hochladen werde =( Im Moment ist einfach zu viel los bei mir und ich bin, ehrlich gesagt, auch ziemlich raus aus dieser FF v_____v *seufz* Aber es kriegt definitiv noch sein wohl verdientes Ende ;) Vieeeeeelen Dank noch für über 100 Kommentare! Ich bin wirklich gerührt! *freu* Bis zum nächsten Kapitel! Liebe Grüße ^____^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)