9-11, der Tag an dem der Terror regierte von dreamfighter (In Gedenken an all die Opfer vom 11. September 2001) ================================================================================ Kapitel 2: Jennifer ------------------- Als Marvin nach Hause kam, wurde er von seiner Freundin Jennifer gleich an der Haustür begrüßt. Kurz nachdem er in Deutschland ankam und auf Arbeitssuche war, begegnete er ihr und verliebte sich gleich in sie. Nach einigem hin und her fanden sie schließlich zueinander und lebten nun gemeinsam in einer großen Wohnung in der Nähe des Stadtzentrums von Düsseldorf. Nachdem Jennifer ihrem Freund einen kurzen Begrüßungskuss gegeben hatte, schaute sie ihn an und bemerkte sogleich, dass etwas nicht stimmte. Er wirkte niedergeschlagen und abwesend. „Hey, was ist denn los? Ist irgendetwas passiert?“ wollte sie gleich von ihm wissen, als sie im Wohnzimmer auf der gemütlichen Couch Platz genommen hatten. „Es ist nichts…“ erwiderte Marvin, doch er klang dabei nicht überzeugend. „Und wegen nichts siehst du so deprimiert aus? Du weißt doch, dass du mit mir über alles reden kannst.“ „Ja ich weiß Darling. Es ist nur, Christian hat heute unbewusst eine alte Wunde wieder aufgerissen. Alles, was vor 10 Jahren passiert ist, was ich bisher so gut ausblenden konnte, ist nun wieder da.“ begann er zu erzählen. „Du meinst die Ereignisse vom 11. September, hab ich recht?“ „Ja, genau die meine ich. Ich habe damals viele Freunde verloren und nur durch eine glückliche Fügung des Schicksals überlebt. Ich bin dafür wirklich sehr dankbar, denn dadurch hatte ich die Chance dich kennenzulernen.“ antwortete Marvin und nahm seine Freundin in den Arm. Er fühlte sich gleich besser, als beide aneinander geschmiegt dasaßen. „Ich möchte gar nicht wissen, was dir alles passiert ist. Mir reicht schon das, was ich damals in den Nachrichten mitbekommen habe. Ich weiß noch genau dass ich damals auf der Arbeit war und mein Kollege im Internet etwas recherchiert hatte. Er hat die Meldung gelesen, dass ein Flugzeug ins World Trade Center eingeschlagen sein soll und meine Kollegin und ich haben uns angeschaut und ihm dann gesagt, er sollte nicht so einen Unsinn erzählen. Er ließ sich aber nicht davon abbringen und forderte uns schließlich auf zu ihm an den Rechner zu treten, damit wir die Bilder selbst sehen konnten. Es war einfach unfassbar. Wir waren alle drei nicht in der Lage anschließend noch unserer Arbeit nachzugehen und blickten nur noch gebannt auf den Bildschirm. Ich war der Meinung, dass so etwas unmöglich Realität sein kann und habe das auch den anderen beiden gesagt. Wir hielten das für eine dramatische Vorschau für einen neuen Hollywoodstreifen. Auf dem Nachhauseweg war auch im Radio nichts anderes mehr zu hören. Alle Sender hatte die Musik ausgeblendet und nur noch über das Unfassbare geredet. Es war, als wäre die Welt stehen geblieben…“ „Das was da passiert ist, dass kann man nicht in Worte fassen und jeder von uns muss damit klar kommen. Ich habe lange gebraucht um damit einigermaßen abschließen zu können, aber durch solche Gespräche wie mit Christian vorhin sind dann trotz der ganzen Zeit die seither vergangen ist, all die Bilder noch immer zum greifen nahe. Ich werde es niemals vergessen…“ Tränen stiegen Marvin in die Augen und Jennifer nahm ihn behutsam in den Arm und streichelte ihm über den Rücken. „Shht… auch wenn du es nicht vergessen kannst, ich werde immer für dich da sein. Es muss für dich so unendlich schwer sein mit dieser Erinnerung zu leben…“ Sie wusste, dass diese Worte ihm nicht den Schmerz, den er spürte nehmen konnten, aber etwas anderes viel ihr in dem Moment nicht ein. So saßen die beiden noch den ganzen Abend gemeinsam da und sprachen nicht weiter über diese Erinnerungen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)