Gefühle Widerwillen von robin-chan ================================================================================ Kapitel 8: Eine bedrohliche Lage 10.000 Meter über dem Meer ----------------------------------------------------------- „Fräulein Navigatorin“, sprach die Schwarzhaarige zum wiederholtem Male, darauf bedacht, dass diese aus ihrem Alptraum erwachte. Minuten verstrichen, in denen Robins Vorhaben misslang, ehe sich langsam die Augen der jüngeren Frau öffneten und mehrmals blinzelten. „Was, was ist?“, krächzte Nami und setzte sich auf. Robin, die sich über diese gebeugt hatte, wich zurück. „Du hattest dich im Schlaf gewälzt und Wortbrocken vor dich hin gemurmelt. Es scheint als hättest du keinen allzu schönen Traum gehabt“, erklärte die Schwarzhaarige und lächelte sanft. „Verstehe“, wisperte die Navigatorin und fühlte Schamesröte, die sich in ihr Gesicht stahl. „Habe ich dich aufgeweckt?“ Robin schüttelte den Kopf. „Nein. Möchtest du reden?“ Nami strich sich mit den Handflächen durchs Gesicht, auf welchem sich – wie auf dem restlichen Körper – Schweißperlen gebildet hatten, ehe sie durch die Haare fuhr und einen tiefen, langen Atemzug nahm. „Keine Sorge, mir geht es gut. Über diese Träume rede ich selten, wenn überhaupt. Die Vergangenheit, die ich hinter mir lassen will, spiegelt sich darin. Zum Glück sind sie weniger geworden und sie suchen mich nur noch ab und an heim.“ Ihr Shirt war nass geschwitzt und klebte an ihrer Haut, wodurch jegliche Rundungen zum Vorschein kamen, eine Tatsache, die der Schwarzhaarigen besonders ins Auge stach. Gefrustet erhob sich Nami, spürte wie sich der Boden unter ihren Füßen kalt anfühlte und schritt auf den Kleiderschrank zu, aus dem sie ein frisches Shirt nahm. Ohne Scheu zog sie sich um. Was ihr in diesem Moment nicht auffiel war, dass sie dabei beobachtet wurde. Erst als der Stoff die freigelegte Haut verdeckte, wandte sich Robin ab, nicht wissend, woher dieses Interesse kam. Seufzend massierte sie sich ihren Nasenrücken und machte es sich erneut am Barhocker bequem. „Du solltest schlafen gehen“, meinte die Navigatorin als sie hinter die Schwarzhaarige trat und ihr über die Schulter blickte. „Wie?“ „Du hast mich verstanden. Ob du es glaubst oder nicht, ich erkenne allmählich Ringe unter deinen Augen. Ich weiß, dass es Menschen gibt, die mit weitaus weniger Schlaf auskommen, doch irgendwann wird der Körper verräterisch.“ Ihr Blick untermalte ihre Worte und ein leichtes Grinsen stahl sich auf ihre Lippen. „Nachts brauch ich nicht allzu viel und ansonsten nehme ich tagsüber ein kleines Nickerchen. So schlimm ist es auch wieder nicht“, entgegnete Robin und versuchte diese Nähe zu überspielen. Warum horchte sie ein Interesse an der jüngeren Frau, die sie noch nicht allzu lange kannte? Das Schiff, diese Crew waren lediglich ein vorrübergehendes Zuhause, solange, bis diese Bande sie ebenfalls verriet. Daran musste sie denken, festhalten. „Nun gut, dann leiste ich dir ein wenig Gesellschaft und wir können uns ein wenig unterhalten. Wir reisen zwar noch nicht lange miteinander, doch zu diesem Zeitpunkt wusste ich über meine Mitstreiter an Bord weitaus mehr, als es bei dir der Fall ist. Ich bin ein wenig neugierig.“ Die Schwarzhaarige schluckte, versteckte ihre Unsicherheit hinter ihrer gespielten Gelassenheit. „Was möchtest du wissen?“ Nachdenklich tippte sich Nami auf ihr Kinn. „Woher kommst du? Was ist mit deiner Familie? Wie kann man mit acht Jahren so ein Kopfgeld erhalten?“ „Westblue. Nichts. Es geht.“ „Ich sehe schon, du bist ein harter Brocken“, scherzte die Navigatorin und hatte mir ihrem Verhör erst angefangen. „Robin!“, rief Ruffy und lief zu dieser, die sich mit Müh und Not bei Bewusstsein hielt. Vorsichtig schlang er seine Arme um die Frau und half ihr sich aufzurichten. „Was ist passiert?“, wollte der Kapitän wissen und war außer sich. Aus dem Augenwinkel konnte die Archäologin ein kleines Mädchen erkennen sowie Pier, den Vogel, der zu diesem Ritter gehörte. „Unsere Navigatorin wurde verschleppt“, wisperte die Frau, fühlte merklich ihren geschwächten Körper. Sie hatte ihren Feind unterschätzt. Ein Fehler, den sie selten machte. „Ganz langsam. Wurde Nami von diesem Gott verschleppt? Wohin?“, fragte Ruffy nach und musste diese Nachricht erst verdauen. „Weiß nicht, doch hör gut zu. Dieses Land, Skypia, wird ausgelöscht.“ „Die ganze Himmelsinsel?“ „Unser Dorf auch?“, meldete sich das kleine Mädchen geschockt zu Wort, nicht wissend, wie sie damit umzugehen vermochte. „Einfach alles!“, bestätigte Robin. „Er will alle Menschen aus dem Himmel zurück auf die Erde schicken.“ Minuten verstrichen, in denen sich jeder auf die ausgesprochenen Worte konzentrierte. Etwas musste getan werden, um dieses Vorhaben zu verhindern. „Das heißt, dieser Enel wird mit Sicherheit bei der Glocke auftauchen.“ „Mit Sicherheit“, antwortete die Schwarzhaarige ihrem Kapitän. „Ich höre zwei Stimmen auf dieser Insel. Das sind bestimmt Nami und Enel“, erklärte Aissa und blickte in die Richtung, aus der sie diese vernahm. Robin betrachtete das Mädchen. Selbst dieses kleine Mädchen beherrschte bereits diese Gabe? „Bring mich dorthin!“ Benommen ließ sich die Archäologin gegen die Steinwand sinken. Ruffy war längst aufgebrochen und sie war, zusammen mit Zorro, dem Ritter Gan Fort und diesem Himmelsbewohner, Viper, zurückgeblieben. Es dauerte einige Minuten, in denen sie ihre Gedanken ordnete. Schnell wurde ihr bewusst, dass sie von hier fort mussten. Eine höhere Lage bot mehr Sicherheit und sobald sie wieder halbwegs bei Kräften war, würde sie den Transport vorbereiten. Wie es der Navigatorin erging? Als der Blitz ihren Körper durchfuhr und die Schwärze sie übermahnte, hatte sie noch den Aufschrei der jungen Frau vernommen. Hörte die Sorge, die darin lag. „Ich hoffe, dir geht es gut“, wisperte die Schwarzhaarige und sah zur Ranke empor. Wie schnell sich alles änderte. Vor zwei Tagen noch verlief alles in gewohnten Bahnen, ehe ein Vorfall nach dem anderen kam. Die Lage hatte sich bedrohlich zugespitzt. × × Langsam und mit gemischten Gefühlen, folgte Nami ihrem Erzfeind. Nachdem er alle ausgeschalten hatte, bat sie ihn mitreisen zu dürfen. Im Grunde ein Schutzmechanismus. Sich zu wehren wäre dumm gewesen. Ihre Chance wäre minimal, wenn nicht gar null. Diesem Mann war sie nie und nimmer gewachsen. Nachdenklich betrachtete sie Enel und fragte sich, was sie noch unternehmen konnte. Die Angst saß tief und von ihrem Kapitän gab es keine Spur. „Du denkst ganz schön viel“, bemerkte der selbsternannte Gott und Nami zuckte zusammen. Richtig, er konnte Gedankenlesen. Eine wertvolle, für sie eher bedrohliche, Fähigkeit. Wie sollte, konnte sie ihre Gedanken unter Verschluss halten? „Einfach nicht hinhören?“, meinte sie vorsichtig und ängstlich. Der Mann lachte auf. Den Weg, den sie bestritten, führte immer mehr in den Wald hinein, nicht wissend, wo er endete. „Ehrlich gesagt, amüsieren mich deine Gedanken. Deine Angst sitzt wahrlich tief und dennoch hast du die Hoffnung auf Rettung. Ist die Angst nicht grandios? Sie lässt Menschen kuschen. Du hast ihre Machtlosigkeit mit eigenen Augen gesehen und erkannt, dass du keine Chance gegen mich hast. Also bist du mit. Köstlich. Mit Angst kannst du jeden Charakter brechen.“ Während er sprach versteinerte sich ihr Blick. „Nicht jeden“, sprach sie gepresst und dachte dabei an ihren Kapitän, Ruffy, der sich selbst in der aussichtslosesten Situation nicht brechen ließ. Er unterwarf sich niemandem. „Ah, nicht?“ Enel grinste und führte die junge Frau weiter. Mit ihr hätte er garantiert noch seinen Spaß. Ihre Einstellung war erfrischend. „Wir sind da.“ Nami hielt einen Moment inne, während sie sich umsah und einen vorsichtigen Blick in die Höhle warf. „Was ist das?“ „Mein ganzer Stolz“, verkündete Enel als er vor einem riesigen Kollos aus Gold inne hielt. „Die Arche Maxime!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)