Probable Cause von mangacrack ================================================================================ Kapitel 1: Truth ---------------- Titel: Probable Cause Genre: General Personen: Sasuke, Orochimaru, Kabuto Inhalt: Oto ist ein meistens dunkler Ort an dem sich meist bloß verlorene Seelen einfinden, die ansonsten keiner anderer Mensch haben möchte. Aber Monster werden nicht geboren, sondern gemacht und auch sie haben einen Ort, den sie ihr Zuhause nennen. Kommentar: Wieso gibt es keine Geschichten über Sasukes Zeit in Oto? Außer ein paar Erwähnungen am Rande, wie mies und schrecklich Orochimaru doch zu ihm war, wenn Autoren Sasuke zurück nach Konoha schleifen, hört man ja nichts. Das muss sich ändern und zwar sofort. mangacrack xxx ::Kapitel 01 – Truth:: Die Sonne hatte sich gerade erst über den Horizont geschoben, doch in einer verlassenen Einöde konnte man wahrnehmen, das zwei Personen unerbittlich miteinander trainierten. Bereits von Weitem konnte man hören, wie Schwertklingen aufeinander prallten. Es lag ein Geruch von Blut, Schweiß und Sommergras in der Luft und Sasuke schauderte, als er im flachen Schatten landete, den die Morgensonne warf. „Schon müde, Sasuke-kun?“, fragte sein Meister spöttisch und brachte erneut sein Schwert in Position. „Der Tag hat gerade erst angefangen“, gab Sasuke fest zurück, um sich selbst davon zu überzeugen, dass Orochimaru falsch lag. Dank der Tatsache, dass er Orochimaru nicht aus den Augen ließ, ignorierte Sasuke dessen irritierendes Lächeln und konzentrierte sich auf den Angriff der in der nächsten Sekunde folgte. Der nächste Schlag kam von oben und Sasuke wich mit einen Schritt seitwärts aus, um den Schlag zu blocken und mit einer Drehung durch Orochimarus Verteidigung zu gelangen. Aber für einen Erfolg reagierte sein Gegner zu schnell. Wäre ihm die Finte gelungen, hätte Sasuke jetzt seine Klinge an Orochimarus Hals setzen können und sich damit ein Frühstück verdient. Aber es gehörte für Orochimaru dazu im Schwertkampf selbstverständlich auch Taijutsu zu benutzen, sodass er einfach mit einer Rückwärtsrolle in der Luft auswich, einige Meter hinter seines vorherigen Position landete und ihm somit in die Offensive drängte. „Nicht schlecht, Sasuke-kun“, wurde er gelobt. Während Sasuke vorstürmte, registrierte sein Verstand, dass er wegen des harten und oft anstrengenden Unterrichts sich jetzt ein Meister im Schwertkampf nennen durfte, jener ihm aber immer noch mit derselben Art und Weise ansprach wie früher. Sasuke-kun Anfangs hatte ihn das verärgert, jetzt dachte er nicht mehr darüber nach. Im Gegenteil, es war ein Unterschied zu Konoha. Er erlaubte es Orochimaru ihn so zu nennen. Im Gegenzug, so wusste Sasuke, konnte er das -sama weglassen, mit dem sonst alle den überlebenden Ninja Meister ansprachen und auf diese Stufe wollte sich Sasuke nun wirklich nicht stellen. Nein, lieber blieb er Orochimarus eigener, persönlicher Schüler. Für solche Gedanken ist jetzt keine Zeit, rief Sasuke sich selbst zur Konzentration auf. Du musst dir dein Frühstück verdienen. Es geschah häufiger, dass Orochimaru ihn in der Nacht aus dem Bett warf, um mit ihm zu trainieren, sodass es niemand bemerkte und sie keiner beobachtete. Diesmal hatte er ihn frühmorgens geweckt, was hieß, dass sie viel vorhatten. Sasuke freute sich darauf, denn inzwischen konnte er fast alle von Orochimarus Untergebenen besiegen. Selbst gegen Kabuto gewann er im Training jetzt häufiger, auch wenn es in einem ernsten Kampf sicherlich hässlich werden könnte. Nur bei Orochimaru musste er sich jedes Mal noch richtig anstrengen, bis ihm der Schweiß in kürzester Zeit in Strömen den Rücken herunter floss und ihm danach die Muskeln schmerzten. Bisher habe ich noch kein einziges Mal gewonnen. Sasuke lief mit hoher Geschwindigkeit auf seinen abwartenden Lehrer zu. Seine Augen erfassten die leichte Rechtsbewegung des Schwertes, die ihm sagte, in welche Richtung Orochimaru ausweichen würde. Normalerweise würde er ihn wenigen Sekunden zum Aufprall der beiden Klingen kommen, doch Sasuke dachte nicht daran es Orochimaru so einfach zu machen. Da sein Schwert sich auf der Höhe seiner Schulter befand, zum Stoß angesetzt, würden Orochimaru nicht viel Möglichkeiten zum Blocken bleiben. Tatsächlich, als Sasuke in Reichweite kam, machte Orochimaru einen Ausfallschritt nach rechts, um zu versuchen sein Schwert in die ungeschützte Seite seines Schülers zu rammen. Aber der war vorbereitet. Sasuke sprang nach rechts, um etwas weiter weg von Orochimaru zu kommen und als seine Füße den Boden verließen, drehte sich Sasuke blitzschnell um seine eigene Achse. Damit gelang es ihm hinter Orochimaru zu landen und ehe Orochimaru reagieren konnte, zielte Sasuke auf dessen Hals und strich mit seiner Klinge über die linke Seite der Kehle. Sasuke verharrte, als er das Blut aus dem Kratzer fließen sah und wartete. Es konnte gut sein, dass Orochimaru die Sekunde, in der er die Augen von ihm genommen hatte, als er die Drehung vollendet hatte, dazu genutzt hatte, um einen Kage Bunshin zu erschaffen. In der Tat verschwand der Körper vor ihm mit einem leisen Seufzen des Windes und ließ bloß ein Bündel Gras zurück. „Verdammt“, fluchte Sasuke leise und drehte den Griff sein Schwertes leicht in seiner Hand, um es besser packen zu können. Er drehte seinen Kopf nach rechts, wo Orochimaru gerade aus dem Erdboden wuchs. Anscheinend hatte er das Jutsu des Erdverstecks benutzt, um sich zu verstecken und hatte nur einen Doppelgänger zurück gelassen. Wäre dies ein ernster Kampf gewesen, hätte Orochimaru ihn jetzt von hinten angreifen können. „Das war eine gute Finte, Sasuke-kun“, lobte ihn Orochimaru. „Du hast meine Bewegung vorausgesehen, die ich auf deinen Angriff vorbereitet hatte. Dennoch hast du es geschafft die Bahn zu ändern, die dir das Sharingan gezeigt hat. So langsam gelingt es dir die Feinheiten des Schwertkampfes zu meistern.“ Sasuke nickte, jetzt doch leicht erschöpft und sah zu wie Orochimaru seine Kleidung vom Boden aufhob. Während er sich selbst umdrehte, um sein Oberteil wieder anzuziehen, warf er einen Blick auf den täuschend jung wirkenden, aber weitaus älteren Ninja. Dieser hatte wie am Morgen für ihn üblich mit freiem Oberkörper gekämpft, sodass jetzt der leichte Schweißfilm zu sehen war, der in der Morgensonne auf Orochimarus weißer Haut glänzte. Der auf Grund des Kampfes beschleunigte Atem, der sich bei seinem Meister schneller wieder beruhigte, als bei ihm selbst, war ein für viele Personen ein fremder und unbekannter Anblick. Für ihn jedoch Alltag und Teil seines Wissens, dass Orochimaru auch bloß ein Mensch war, der lebte, atmete und zur Zeit nichts mehr wollte, als ein ausgiebiges Frühstück. Ermüdet wischte Sasuke sich mit seinem Ärmel den Schweiß aus dem Gesicht und steckte sein Schwert in die Scheide zurück. „Gehen wir?“, fragte er, als sein Magen sich lautstark meldete. „Ich habe Hunger.“ Orochimaru nickte, während er das einfache schwarze Hemd wieder über seinen Kopf streifte. Sasuke hatte beobachtet, dass Orochimaru zum Trainieren mit ihm ganz und gar nicht die übliche Kleidung von Oto vorzog, dass sein Meister jetzt mehr denn je wie ein normaler Mensch wirkte. „Das Tagesprogramm?“, fragte Sasuke jetzt seinen Meister, der neben ihn getreten war und sein Schwert in seiner Hand trug, da er zwar die Scheide dabei hatte, aber keinen Gürtel trug, in den er es hinein hätte stecken können. Das lange schwarze Haar hatte er für den morgendlichen Schlagabtausch im Nacken zusammen gebunden gehabt, doch Orochimaru zog den Haargummi bereits wieder heraus, sodass das Haar wieder über seine Schultern fiel. Gemeinsam betraten sie den Eingang zu ihrer unterirdischen Behausung. „Zuerst ein ausgiebiges Frühstück“, sagte Orochimaru, der auf regelmäßige und gesunde Ernährung bestand und die rationierte Nahrung der Shinobi auf Missionen für gesundheitsgefährdend hielt, „Anschließend studierst du Genjutsu, die Geschichte der Shinobi und Schlachtstrategien bis zum Mittagessen. Am Nachmittag reflektieren wir die Ninjutsu und Taijutsu von gestern.“ Sasuke hätte bei der Erwähnung des Vormittagprogamms am liebsten gestöhnt. Genjutsu war noch nie seine Stärke gewesen, doch das duldete sein Meister nicht. Schon gar nicht, weil er ihm durch Illusionen viele Lehrstunden erteilte. Manchmal war es fast wie Fernsehen, nur dass es Bilder aus Orochimarus Erinnerungen waren. Kämpfe und Schlachten, die noch aus einer Zeit stammten bevor er das Dorf verlassen hatte. Es reichte von Attentaten bis zu der Verteidigung des Dorfes auf der Mauer in der Zeit des dritten Ninja Welt Krieges. „Einverstanden“, sagte Sasuke und nickte. Auch wenn es ihm nicht gefiel, Orochimaru war der unangefochtene Meister und noch konnte Sasuke ihn nicht besiegen, das hatte die letzte Stunde nur wieder mal bewiesen. Zusammen verschwanden sie in der Dunkelheit, als sich der Eingang über ihnen schloss. Sie verzichteten darauf Fackeln anzuzünden, dafür kannten sie die Gänge zu gut. Orochimaru grinste nur stolz, als er seine linke Hand auf die Wunde legte, die Sasuke ihm zugefügt hatte und heilte sie mit einem einfach Jutsu. Das grüne Licht verschwand bevor es dem Uchiha auffallen konnte. xxx Aus meiner Sicht lag in diesen drei Jahren ein Großteil von Sasukes Entwicklung, der ihn hat eigenständig werden lassen und nein, Orochimaru ist kein Monster. Selbst wenn sein Verständnisse für Menschenrechte fragwürdig sind, wir wissen ja von wem er das gelernt hat. Bezüglich Sasuke hat er ihm aber genau das gegeben, was er gebraucht hat: Aufmerksamkeit. Fugaku hatte nie Zeit für seinen Sohn und für Kakashi war Sasuke nur Teil des Teams. Außerdem ist Kakashi nicht der Typ dafür, der offen Leistungen lobt und zeigt, dass er Stolz ist. Zumindest nicht so, wie Sasuke das gebraucht hätte. Auch ein Grund für Sasukes Entscheidung in Oto zu bleiben, dürfte gewesen sein, dass Sasuke in dem typischen Verhalten eines Teenagers sich bei Orochimaru so richtig austoben durfte. Es war vielleicht nicht gesund oder menschlich, das Training dem er sich sicherlich unterzog hat, aber es war das was Sasuke wollte. Es macht einen großen Unterschied ausprobieren zu dürfen, was man will („Stark werden“) und stumm nicken, während man darauf vertraut, dass die Erwachsenen es besser wissen („Rache ist falsch“). mangacrack Kapitel 2: Lies --------------- „Du solltest vorsichtiger sein, Sasuke-kun“, sagte Kabuto während er Sasukes Knie heilte. „Du willst doch Orochimaru-samas Körper nicht beschädigen.“ Sasuke hockte auf einer Bahre in einen von Kabutos Räumen. Es wirkte alles äußerst steril, obwohl Sasuke wusste, dass auf der Metallplatte, auf der er gerade hockte, normalerweise Leichen seziert wurden. Jene, die endlich von ihrem Leid erlöst worden waren, da sie der Tod geholt hatte. Doch nach über zwei Jahren störte es ihn nicht mehr. Die Schreie und das Wimmern der Gefangenen blendete er aus und was hinter Kabutos Labortüren vorging, wollte er sowieso nicht wissen. Außerdem war es um die Menschen hier sowieso selten schade. Es waren alles Diebe, Mörder und Vergewaltigter. Niemand, den man in einem Dorf als vermisst melden würde. Sie wirkten nur so erbärmlich, weil Orochimaru noch einiges hinterhältiger und gemeiner war. „Ich weiß“, antwortete Sasuke, als Kabuto sein Knie berührte. „Doch es nützt ihm auch nichts, wenn mein Körper seine Jutsu nicht aushält.“ „Sicher, Sasuke-kun“, gab Kabuto zurück und schob seine Brille nach oben. Es war ein alter Konflikt zwischen ihnen, der zu jedem passenden Zeitpunkt wieder aufgewärmt wurde. Kabuto war der Meinung, dass Sasuke zu rücksichtslos war und härter angepackt werden müsste und Sasuke argumentierte zurück, dass das ihn gar nichts anginge und sowieso von Orochimaru entschieden wurde. In der Regel gewann Sasuke, weil es Orochimaru mehr Spaß zu machen schien den Streit zu verfolgen, als dafür zu sorgen, dass seine Schützlinge sich vertrugen. „Fertig“, kündigte Kabuto an und zog sich mit diesem Worten die Gummihandschuhe aus, die er getragen hatte. Weder er noch Sasuke mochten es einander zu berühren. „Hm“, brummte Sasuke und inspizierte das Knie, bevor er von der Bahre sprang. Er fühlte keinen Schmerz, als er auftrat, um sich seine Sachen wieder anzuziehen und das war aus seiner Sicht die Hauptsache. Ein kaputtes Knie hätte ihn in seinem Trainingsplan weit zurückgeworfen und Orochimaru hatte ihm versprochen, dass sie in den nächsten Tagen Fūton Jutsu üben würden. Es würde anstrengend werden, besonders da Wind nicht sein Element war, doch es war im Zusammenhang mit Feuer äußerst nützlich. Gewandt Sasuke schlüpfte in den Ärmel und rückte seinen Gürtel zurecht, ehe er das Schwert Kusanagi wie immer an der Hüfte befestigte. Ohne den Gedanken sich vielleicht zu bedanken, durchquerte Sasuke den Raum und öffnete die Tür. Mehr als die notwendigsten Worte würde er mit Kabuto nicht wechseln, solange sie sich nicht stritten. „Sasuke“, rief Kabuto allerdings noch einmal. „Ja?“, erwiderte Sasuke und zog fragend eine Augenbraue hoch. Er hatte sich nur umgedreht, weil Kabuto das Suffix weggelassen hatte. Etwas, was er selten genug tat, denn Kabutos Verhalten war stets und zu jedem Zeitpunkt absolut perfekt. Jetzt starrte der Arzt ihn allerdings ganz offen finster an. Noch nicht einmal das – wie Sasuke fand - charakterlose Lächeln hatte er aufgesetzt. „Du weißt doch …, dass es bald soweit ist?“, fragte Kabuto. „Natürlich“. Du hast es mir ja schließlich oft genug gesagt, fügte Sasuke in Gedanken hinzu. Seit Beginn an redete Kabuto von nichts anderem. Er kannte die Rede, um das Ritual und alles darum herum bereits auswendig. „Dann … ist ja gut“, beendete Kabuto die Unterhaltung mit einem freundlichen Nicken. „Ich wünsche dir noch einen schönen Abend.“ „Tss“, machte Sasuke und verschwand durch die Tür. Er sah nicht zurück, doch er fühlte Kabutos stechende Augen in seinem Rücken. Je näher der Zeitpunkt rückte, desto aufdringlicher wurde Kabuto. Angst machen tat es Sasuke keineswegs, nur es nervte unheimlich, dass jeder Schritt von dem Medic-nin überwacht wurde. Dabei war es sinnlos. Orochimaru selbst ließ ihn kommen und gehen, wie er wollte, solange er sagte, wohin er ging. Alleinige Trainingseinheiten in die Wildnis waren nichts besonders, besonderes wenn Kabuto Substanzen in seinem Chemie Labor zusammen mischte und dann Wochenlang die Gänge stanken, weil unten kein Luftzug herrschte. Kabuto ist, fiel Sasuke auf, als er durch die Gänge zurück in sein Zimmer wanderte, das bei Weitem größte Übel, dem man an diesem Ort begegnen kann. Kapitel 3: Secret ----------------- „Wer ist sie?“ Sasuke nickte zu dem Mädchen, das auf Kabutos Operationstisch lag. Wirr umrahmte ihr braunes Haar das Gesicht, das Sasuke ins Auge fiel, weil es ruhig, friedlich und entspannt wirkte. Das war nicht gewöhnlich, wenn man Kabuto genauer kannte. Äußerlich schien es ihr gut zu gehen: ihr Körper sah gesund und gut genähert aus, ihre Hände waren nicht herb wegen der trocknen Luft hier unten und ihre Fingernägel waren nicht eingerissen durch die Versuche einer Zelle zu entkommen. Da sie keine Wunden oder Abwehrverletzungen hatte, konnte sie auch nicht gerade erst entführt worden sein, außerdem war Kabuto kein Mensch, der seine Pläne wegen eines neuen Versuchsopfers durcheinander brachte. Egal, wie interessant es auch zu sein versprach. „Wieso?“, fragte Kabuto zurück, ohne von seinen Notizen aufzusehen, die er durchwühlte, um Sasuke seinen neusten Auftrag zukommen zu lassen. „Interessiert sie dich?“ „Nein, keineswegs.“ Das Seufzen unterdrückte Sasuke als betont desinteressiert antwortete. Es war ein Fehler gewesen zu fragen, nun würde Kabuto dies als Angriffspunkt verwenden. Würde ihn fragen, sticheln und jede seiner Handlungen überwachen, weil er außerhalb seines gewöhnlichen Verhaltens Interesse an einer Person gezeigt hatte. Doch es war weniger sein heranwachsender Körper oder sein menschliches Mitgefühl, das ihn hatte fragen lassen, sondern Sorge. Kabuto hatte von Orochimaru die Anweisung bekommen nur jene für seine privaten Studien zu verwenden, die für Orochimaru nicht mehr von Nutzen waren. Das waren meist die Ausgehungerten, die Schwachen und jene, deren Wille Orochimaru bereits gebrochen hatte. Dieses Mädchen sah viel zu gesund und normal aus, als das sie aus einer der Zellen stammen konnte. Nicht mal ein Einzelzimmer mit Bett und regelmäßiger Nahrung ließ ein normales Mädchen hier aussehen, als wäre sie gerade tanzend durch einen Sonnenblumenfeld gewandelt. Sasuke war dabei einen zweiten Blick auf das Mädchen zu werfen, weil er aus dem Augenwinkel bemerkt hatte, dass ihre Lider flatterten, als er Kabuto ihm eine Schriftrolle vor die Nase hielt. „Hier“, sagte er, „da drin stehen alle Details. Sorgfältig aufgeschrieben, weil du dich ja beim letzten Mal so beschwert hast, Sasuke-kun.“ Sasuke schnaubte und öffnete die Schriftrolle, um sich genauer anzusehen, was er diesmal tun sollte. Diese Aufträge waren Orochimarus Art und Weise ihm zu sagen, dass er sich nützlich machen sollte, außerdem waren sie ein Vertrauensbeweis, weil er ihm erlaubte, dass er sie allein erledigte. Ganz gleich wie weit sie ihn von seinem Meister weg oder in welche Gefahren führen würden. „Sicher. Schließlich enthielt die letzte Schriftrolle grobe Fehler. Falsche Angaben über die Stärke und Position des Feindes, die irrtümliche Annahme, dass der Daimyo des Gebietes nicht ein Verbündeter des Zielobjektes war...“, sagte Sasuke ruhig und ritt weiter auf seiner Anschuldigung herum, dass Kabuto die Angaben auf der Schriftrolle absichtlich gefälscht hatte, „Ich will einfach nicht, dass das noch einmal passiert. Schließlich könnte es auf Lücken in unserem Nachrichtensystem hinweisen und wäre besorgniserregend.“ Ohne Kabuto anzusehen, rollte Sasuke die Schriftrolle wieder zusammen und ließ sie in seiner Kleidung verschwinden. Die wütenden Schritte auf dem Fußboden, die sich nun von ihm entfernten, ignorierte er gekonnt. Er musste nicht hinsehen, um zu wissen, dass Kabuto gerade sehr pikiert drein sah und seinen Anflug von Furcht damit verdeckte, dass er seine Brille zurecht schob. Die Botschaft war ankommen, daran zweifelte Sasuke nicht. Würden die Angaben wieder nicht stimmen, hätte er keine Probleme dies Orochimaru zu berichten. Beim letzten Mal hatte es der Meister als unerwartete Komplikation abgeschrieben, denn das konnte passieren. Doch Häufigkeiten und ganz besonders Zufälle waren Orochimaru schon immer suspekt gewesen, denn er wusste am besten, dass hinter derartigen Dingen meist ein Plan oder eine Person steckte. In diesem Falle Kabuto der versuchte, Sasuke bei Orochimaru in Ungnade fallen zu lassen. Das war zwar nichts Neues, die Steine wurden ihm von dem – aus seiner Sicht – eifersüchtigen Arzt von Anfang an in den Weg gelegt, doch die Überraschungen häuften sich und wurden unangenehmer. Ein Zeichen dafür, dass Kabuto langsam die Geduld verlor. Er würde auch diesmal besser vorsichtig sein, ganz gleich ob er nur einen Waffenhändler töten sollte, der Orochimaru betrogen hatte. Kabuto zu trauen, egal in welcher Hinsicht, würde sich immer als tödlicher Irrtum erweisen. Sasuke wandte sich zur Tür und ging ohne ein Wort des Abschieds. Es war nicht nötig und weil der stechende Blick sich sowieso schon in seinen Rücken bohrte, wollte er nicht Kabuto noch einen Grund geben, ihn zu zwingen sich noch einmal umzudrehen. Je weniger Kontakt er zu ihm hatte, desto geringer war die Chance, dass er ihm nicht doch eines Tages die Kehle durchschnitt. Dadurch konnte Sasuke in der Tat bei Orochimaru in Ungnade fallen und so verlockend Kabutos Tod durch seine Hand auch war, riskieren wollte er es nicht. Als Sasuke den Raum durchquerte und dabei an dem Mädchen vorbei lief, dass nach Sonnenblumen roch und so gar nicht in diese Umgebung passte, sah er, dass die Drogen wohl soweit nachgelassen hatten, dass das Mädchen stumm an die Ecke starrte. Trotz des schummrigen Lichts im Labor und der Beruhigungsmittel, welche das Mädchen ruhig hielten, waren ihre Augen erstaunlich klar. Sie waren grün. - Mit einem leisen Rumpeln öffnete sich die Tür, als Sasuke Orochimarus Bibliothek betrat. Suchend ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen, um ein Anzeichen dafür zu finden, wo sein Meister sich in den langen Gängen der Regale befand. Im Halbdunkel des Kerzenlichtes war nicht viel zu sehen und Orochimaru war niemand, der sich durch zu lautes Atmen verriet. Wie eine Schlange auf der Jagd konnte er Stunden lang an einem Ort ausharren und sein Zielobjekt beobachten. Geduld war dabei die Frage und Ausdauer die Antwort. Doch dieses Mal ließ Orochimaru nicht auf sich warten, sondern glitt komplett lautlos zwischen den Bücherregalen hervor. In der Hand hielt er eine Schriftrolle, die er nun in seinem Ärmel verschwinden ließ und mal wieder fragte sich Sasuke, ob diese Sammlung an Wissen hier Orochimaru wirklich etwas bedeutete. Der Raum wirkte nicht gut geschützt und jedes Mal, wenn sie ihr Lager abbrachen und weiter zogen, schienen sie die Bibliothek zurückzulassen. Dennoch tauchte sie irgendwo später wieder auf, allerdings mit verändertem Inhalt, anderen Schriftrollen und nie einem Zeichen, dass es womöglich ein Raum-Zeit Jutsu war mit dem Orochimaru seine Sammlung transportierte und bei Bedarf wieder auspackte. Schließlich war es wider Orochimarus Natur an Besitztümern zu hängen, selbst an Büchern, die für ihn als Quelle unerschöpflichen Wissens galten. Allerdings hatte Orochimaru auch ein Gedächtnis, das kein mehrmaliges Lesen oder gar ein Nachschlagen von Informationen erforderte. Es mochte also gut sein, dass unter der Erde des Graslandes kleine Bunker wie diese befanden, angefüllt mit verbotenem Material und genügend delikatem Inhalt über jede Person, die Orochimaru bedeutsam erschien. Mit dem richtigen System würde er in der Lage sein genug Fakten zusammen zu tragen, um ein kleines Land zum Einsturz zu bringen, doch die Art der Sortierung der Schriftrollen war allein Orochimarus Geheimnis. Für ihn bedeutete es, dass er es dem Zufall überlassen musste, worin er sich weiterbildete, wenn er Bedürfnis nach Lektüre hatte und die wichtigsten Informationen schrieb sein Meister sowieso nirgendwo auf. Die blieben allein in seinem Kopf. „Sasuke-kun“, sprach Orochimaru ihn mit seiner gewöhnlich rauen Stimme an. Trotz der Samtigheit, mit der er die meisten Menschen einwickelte, war sie bar jeglicher Emotion. Angst machte es ihm nicht, es bereitete ihm nicht einmal Unbehagen, es machte Orochimaru nur zu einem schwer lesbaren Gesprächspartner. „Was führt dich her?“, fragte sein Meister und legte den Kopf schief, „Ich hatte nicht mehr damit gerechnet dich vor deiner Abreise noch einmal zu sehen. In der Regel erfordern Kabutos detaillierte Anweisungen keine Rücksprachen.“ „Es bedarf keiner Rücksprache“, antwortete Sasuke tonlos. Sie unterhielten sich oft so. Kaum ein Zeichen verriet ihre Stimmung und reisten sie zu dritt, fiel es Kabuto meist am schwersten ihren Unterhaltungen zu folgen, denn nicht alle führten sie mit Worten. Orochimaru mit seiner Erfahrung und seiner untrüglichen Menschenkenntnis konnte das Wichtigste, was seinen Schüler beschäftigte, genauso gut erkennen, wie Sasuke, der im Gegenzug inzwischen nicht einmal mehr das Sharingan dazu brauchte. Ihre Konversationen setzten sich nur zu einem kleinen Teil aus Worten zusammen, selbst dann war es wichtiger auf das zu hören was sie meinten und nicht was sie sagten. Aus Sasukes Sicht ein Grund, warum Kabuto das Wesens des Mannes, den er so sehr verehrte, nicht wirklich begreifen konnte, er machte sich zu selten die Mühe in Erinnerung zu rufen, wie viel von Orochimarus lautlos angedeuteten Drohungen er wirklich auch wahr machte. „Aber...?“, hackte Orochimaru nach und hob eine Augenbraue. Sie unterstrich weniger die Frage, als eine alte Mahnung, dass Kabuto und er miteinander auszukommen hatten. Er gewährte ihnen viele Freiheiten und in gewisser Hinsicht konnten sie auch machen, was sie wollten, aber in diesem Punkt tolerierte Orochimaru keine Albernheiten. Auch weil er wusste, die stille Kooperation zu denen er sie zwang, schlimmer als jegliche andere Strafe war, die er ihnen für ihre sonstigen Dreistigkeiten hätte auferlegen können, welche ebenso zum Alltag gehörten, wie der Anblick von Elend und Finsternis. „Kabuto hat eine neue Gefangene“, berichtete Sasuke geradeheraus, weil er es keine richtige Formulierung für das gab, was er ausdrücken wollte. Es war nicht mehr als ein Verdacht, zwei Seltsamkeiten, die aufeinandertrafen und keinen Sinn ergaben, doch in ihrem Geschäft konnte ein geringer, fast lächerlicher Verdacht manchmal die einzige Warnung sein, die sie bekamen. Dies war nun mal eine andere Welt, als jene in der die gewöhnlichen Shinobi lebten, wo die Aufträge aus sicheren Eskorten für bedeutende und unbedeutende Menschen bestand und die Feinde sich offen als solche zu erkennen gaben, indem sie das Zielobjekt mit gezückten Waffen angriffen. Hier, in der Welt der Kriminellen, weil weg von den Shinobi Dörfern, war jeder Freund und Feind zugleich und Sasukes Liste begann mit Kabuto. „Oh?“, spottete Orochimaru offen und setzte eines diese Lächeln auf, das einer Löwenmutter glich, die ihren Jungen einem kräftigen, aber ungefährlichen Schlag mit der Pranke versetzte, um ihm Manieren beizubringen. Sasuke widerstand dem Drang sich aufzuplustern, weil er wie ein vorlauter Bengel beweisen wollte, dass er Recht hatte. Außerdem würde das Orochimaru nur noch mehr amüsieren. „Sie ist keine von uns“, erklärte Sasuke und war froh, dass er die richtigen Worte gefunden hatte, um seinen Gedanken Ausdruck zu verleihen. „Ach nein?“, fragte Orochimaru nun schon ernster. „Nein“, bestätigte Sasuke fest. „Sie riecht nach Blumenfeldern, Sonne und frischer Luft. Man würde sie eher als entstiegene Figur aus einer Märchenerzählung betrachten und nicht als reale Person, wie sie an diesem Ort existieren sollte.“ Denn das war sie nicht. Das Mädchen mit den grünen Augen war keine in Schande geratene Kunoichi, keine Waise oder eine Hure auf der Suche nach Zuflucht. Sie hatte nichts mit jenen vom Schicksal gebeutelten Frauen gemein, die hier endeten, weil sie den Preis für Orochimarus Schutz als bessere Option zu einem Leben in einem Bordell oder anderen trostlosen Orten betrachten. Nicht, das er ihre Entscheidung nachvollziehen konnte, aber es ging hier auch nicht um die Frauen, sondern um Kabuto. Nach seiner Auffassung war Kabutos Verstand krankhafter und perverser als Orochimarus und dass jetzt jener nachdenklich einen Blick in die Richtung warf, wo er das Chakra des Medic-nin erahnte, gab Sasuke den Anlass zur Vermutung, dass Orochimaru ihm in diesem Punkt überein stimmte. Das Mädchen war nur ein Objekt, in ihren wie in Kabutos Augen, doch es ging um das, was den Arzt zu diesem Bruch mit seinen Gewohnheiten veranlasst hatte. Kabuto war alles andere als geistig gesund, doch aus anderen Gründen, als die Welt vielleicht annahm. Doch da die Shinobi-Dörfer alle Verräter gleichermaßen als böse Menschen deklarierten, um sie damit vollkommen verfrüht über einen Kamm scherten, war für Unwissende schwer zu erklären, dass es auch in der Welt der Gesetzlosen Regeln und Prioritäten gab. „Gut“, sagte Orochimaru schließlich gedehnt. „Ich werde nach Kabuto sehen und du überzeugst jetzt diesen störrischen Adligen, dass er auch weiterhin besser seinen Tribut zahlt, wenn er weiterhin im Amt bleiben möchte. Weigert er sich, töte ihn und sorge dafür, dass eine zahlungsunwillige Familie an die Macht kommt. Es gibt immer Leute, die sich auf so etwas einlassen.“ So etwas … Sasuke nahm an, dass Orochimaru damit sich selbst und das dreckige Geschäft der Korruption meinte. Früh hatte er bei diesem Aufträge gelernt, dass es selten Fürsten gab, die nicht zahlten. Entweder sie waren faul, bequem und geizig, sodass sie die Vorteile genossen, die ihnen die Abkommen mit Orochimaru boten oder sie waren klug genug, um schweigend zu zahlen und den Mund zu halten. Beide jedoch musste man nur ein wenig bedrohen, um sie zur Kooperation zu bringen. Eine sehr einfache Aufgabe, die nicht mehr verlangte, als ein bisschen Manipulation und Theater sowieso den richtigen Zeitpunkt. Den zu kennen war wichtig und Sasuke war froh, dass er zumindest erkannte, dass es jetzt Zeit war zu gehen und Kabuto mit Orochimaru allein zu lassen. Kapitel 4: Certainty -------------------- Die Stimmen stritten sich nur leise, aber die Gänge trugen jedes Wort weiter, sodass es praktisch unmöglich war, ein Echo zu vermeiden. Orochimaru grinste, als er hörte, wer auf dem Weg zu ihm war. Kabuto und Sasuke, seine liebenswerten beiden Schüler, mal wieder in einen argen Disput vertieft. Er erkannte es an ihrer Tonlage, an ihren heraus gepressten Worten bei dem Versuch subtil zu sein und der mühseligen Beherrschung, die gerade soweit reichte, dass sie sich nicht gegenseitig mit ihren Zähnen die Luftröhre durchbissen. Orochimaru lehnte sich zurück an die Steinwand, um weiterhin die Horde Kämpfer zu beobachten, die verzweifelt, um ihr Leben rangen. Nur einer von ihnen würde aus dem tiefen Loch heraus kommen. Wenn auch er gerade keinen neuen Körper mehr brauchte, es war immer wieder faszinierend diesen Überlebenskampf zu beobachten. „… gibst du nicht endlich zu, dass Hinterhältigkeit einem Ninja sehr viele Vorteile im Kampf verschafft...“, drang jetzt Kabutos gezischter Satz an Orochimarus scharfes Gehör. Gespannt verfolgte er die Unterhaltung, um heraus zu bekommen, weswegen er diesmal wieder Richter und Schlichter spielen sollte. „...als deine merkwürdige Ansichten von Ehre?“, beendete Kabuto seinen Satz. „In einem Kampf gilt es hart und brutal zuzuschlagen, wenn man dazu in der Lage ist.“ Das Klatschen verriet Orochimaru, dass Kabuto aufgeregt genug sein musste, um wild mit den Händen zu gestikulieren. Offenbar war bei ihm ein Punkt erreicht, wo ihm die Sturheit Sasukes und seine eigene Unfähigkeit ihn zur Einsicht zu bewegen auf die Nerven gingen. „Als ob du zu roher Gewalt fähig wärst“, höhnte Sasuke und Orochimaru musste nicht den Gang hinunter sehen, um zu wissen, dass er die Arme streng vor der Brust überkreuzt hatte. „Du könntest ja nicht einmal einen Trainingsposten zerschlagen, ohne dabei eine Axt zur Hilfe zu nehmen.“ Aha. Sasukes üblicher Spott, um Kabuto in den Wahnsinn zu treiben. Ähnlich wie Kabuto bereits das Thema Konoha andeutet hatte, war Sasuke gerade dabei darauf einzugehen, dass der Arzt im Feld unnütz war, sobald es zum direkten Kampf kam. Kabuto tut alles, um die Siegeschancen des Gegners zu verringern und Sasuke nimmt alles auseinander, was sich ihm in den Weg stellte, sinnierte Orochimaru vor sich hin, wandte aber seinen Blick nicht von dem derzeitigen dominierenden Kämpfer in der Grube ab. Ich frage mich, ob sie je begreifen werden, dass sie als Team unschlagbar wären? Gerade weil sie sich nicht mochten, kannten sie die Stärken und Schwächen des anderen am Besten. Sie ergänzten sich auf eine erschreckende, sehr ehrliche Art und Weise. Allerdings hatten sie noch nie einen Grund zusammen zu arbeiten, überlegte Orochimaru weiter, als der dominierende Kämpfer von den übrigen mit vereinten Kräften niedergestreckt wurde bis das Blut spritzte. Werden sie wahrscheinlich auch in Zukunft nicht, mutmaßte Orochimaru und erlaubte sich einen kurzen Blick seitwärts, als Kabuto und Sasuke in der Licht der Arena traten. Sie waren noch zu jung. Sie hatten noch keinen Grund, um alte Feinde zu schätzen. Bisher war ihnen beiden Konoha verhasster als die Anwesenheit des jeweils Anderen – auch ihre Abneigung gegen das Dorf verschiedene Gründe hatte – aber sie wussten noch nicht, dass ihre Erfahrungen hier sie auf eine ganz besondere Art und Weise zusammen schweißen würden. Oto mochte irgendwann untergehen, daran hatte Orochimaru keinen Zweifel. Er selbst würde eines Tages sterben, niemand lebte ewig, dessen war er sich auf seiner Suche schnell bewusst geworden, aber Kabuto und Sasuke würden für immer seine Schüler sein. Orochimaru grinste böse und siegessicher, als gerade der Kampf der beiden letzten Überlebenden in der Grube begann und selbst seine Schüler stehen blieben, um dabei zuzusehen. „Habt ihr zwei Probleme?“, richtete er das Wort an sie. „Ich hörte euch streiten.“ Sasuke hörte er schnauben, während Kabuto seinen Rücken geradebog und sich stolz aufrichtete, während ihr aller Augen auf die beiden Männer gerichtet waren, die gerade versuchten mit bloßen Händen einander umzubringen. „Es ist nur eine Meinungsverschiedenheit, Orochimaru-sama“, verkündete Kabuto fest und rückte seine Brille zurecht, um Sasuke nicht einen weiteren bösen Blick zuwerfen zu müssen. „Er will nicht einsehen, dass auf dem Schlachtfeld alles erlaubt ist, um den Gegner zu besiegen. Schmutzige Tricks sind ihm wohl zuwider, sodass er unnötige Wunden vorzieht.“ Das Grollen aus Sasukes Kehle ging unter dem Schmerzensschrei unter, als der eine Kämpfer aus der Grube dem Anderen den Arm brach. „Hinterhalte sind mir keineswegs zuwider“, sprach er abweisend, während er seinen Standpunkt verteidigte. „Ich halte es lediglich für unnötig mich an sie zu gewöhnen, wenn Verwirrung vollkommen ausreicht.“ „Verwirrung...“, wiederholte Kabuto mit Unverständnis. Sasukes fragwürdige Kampfstrategie störte ihn gerade mehr als das Röcheln des Sterbenden ein paar Meter weiter unter ihm. Nun grinste allerdings nicht nur Sasuke, der sich an Kabutos irritiertem Gesichtsausdruck erfreute, sondern auch Orochimaru, da er wusste auf welchen Plan sein jüngerer Schüler hinaus wollte. „Das ist eigentlich ganz einfach“, erklärte er und hob den Finger, als er mit seinem Vortrag begann. „Wenn man von einer Überzahl von Gegner konfrontiert ist und keine Zeit mehr bleibt, um sich eine Falle zu überlegen, ist das Einzige was man hin und wieder tun kann mit großen Getöse zum Gegenangriff überzugehen und dafür zu sorgen, dass die Feinde sich im Eifer des Gefechts sich gegenseitig umbringen.“ Kabuto schüttelte entsetzt den Kopf, als könnte er sich nicht vorstellen wie dies zu bewerkstelligen sei, ohne Selbstmord Tendenzen zu hegen. „Nichts, etwas das ich als Überlebenstaktik bezeichnen würde. Es bliebe schließlich doch an mir hängen Sasuke-kun wieder zusammen zu flicken.“, widersprach er und begutachtete die Blessuren, die Sasuke sich während des Trainings zugefügt hatte. „Weswegen ich jetzt wieder mehr Zeit als nötig dafür aufwenden muss, um deine Wunden zu behandeln. “ Mit diesen Worten schob Kabuto Sasuke an Orochimaru vorbei in den nächsten dunklen Gang hinein. „Genau wie du niemals eine direkte Konfrontation überleben würdest“, behauptete Sasuke steif und fest, leistete aber keinen großen Widerstand als Kabuto ihm am Kragen mit zerrte. „Eher würdest du Tote beschwören.“ Die Antwort Kabutos verhallte dumpf, als sie um eine Ecke bogen und Zwielicht der Schatten verschwanden. Ihr Meister hingegen wusste nicht, ob er lachen oder schreien sollte. Sie streiten sich wie die kleinen Kinder … Irgendwann, sollte er noch dazu kommen ansonsten mussten sie das alleine begreifen, würde er ihnen sagen, dass sie sich wie zwei kabbelnde Geschwister benahmen. Nur, um ihre empörten, entgeisterten und entsetzten Gesichter zu sehen. Sasuke und Kabuto werden für immer meine Schüler sein, dachte Orochimaru zufrieden und einem weiten Blick in die Zukunft. Mein Erben. Kabuto und Sasuke würden einander am Leben erhalten. Weniger weil sie es wollten, sondern weil der Andere ein Spiegel dessen war, was sie nicht zu werden gedachten. Sie würden überleben und seinen Namen unsterblich machen. Kapitel 5: Affliction --------------------- Sasuke schlurfte müde und unaufmerksam an den Käfigen vorbei, in denen einige Gefangene bei spärlichem Licht Würfel spielten. Es gab in dieser dunklen Höhle sonst nicht viel mehr zu tun, als versuchen sich die Zeit zu vertreiben. Für Orochimaru funktionierte diese recht einfache Art seine Gefangenen von Ausbruchsversuchen abzuhalten, fast wunderbar. Die Männer froren nicht, bekamen genügend Schlaf auf für ihre Verhältnisse recht bequemen Schlafstätten und hatten in den unterirdischen Katakomben genügend Platz sich zu bewegen. Lediglich die anhaltende Langeweile war eine Folter, die dafür sorgte, dass jegliche Beschäftigung gerne angenommen wurde. Ihm schenkten sie nur einen spärlichen Blick, denn inzwischen hatten die meisten Gefangenen es aufgegeben ihn dazu überreden zu wollen, sie doch bitte freizulassen. Die Versuche waren sogar schlagartig zurückgegangen, als bekannt geworden war, dass er freiwillig hier war. Kaum einer in Oto war das, sodass jeder bisher noch versucht hatte früher oder später zu flüchten. Sasuke hatte es in den Gesichtern einiger Männer gesehen, als sie sahen, dass er von seinem ersten Trainingsausflug tatsächlich in der vorgeschriebenen Zeit wieder zurück gekehrt war. Lange Zeit hatte man gewettet, ob und wann Sasuke Uchiha je aus Otogakure flüchten würde. Allerdings war dieses Thema eher zu einer Diskussion unter den Neuankömmlingen geworden, die noch nicht gelernt hatten, dass Sasuke Uchiha seinen Meister nie verraten würde. Die Veteranen in Otogakure, jene die bewiesen hatten, dass sie unter allen Umständen es schafften zu überleben, behaupteten er würde früher oder später doch einmal sich selbst überschätzen und in ein offenes Messer rennen. Sie hofften wie so viele, dass Sasuke Uchiha endlich aus der Gunst Orochimarus fallen würde. Einen großen Hehl machten sie gar nicht daraus. Anders als bei Kabuto, der mehr grauenhafte Titel hatte, als Orochimaru. Kabuto galt als unberechenbar und als nicht verhandlungsbereit. Genauso wie ihm Folterschreie nicht mehr störten als ein Hahnenschrei den Bauern am frühen Morgen. Kabuto blendete es einfach aus. Auch Sasuke hatte gelernt: man gewöhnte sich schlichtweg an alles. Nun, fast alles. Nicht jeder Umstand ließ sich ertragen, aber das Leben und der Tod ließen Sasuke in diesem Fall keine Wahl. Sie kommen nicht zurück, dachte er abwesend und schlug einen Gang ein, hinter dessen Türen sich bloß leere Schlaflager befanden. Die leisen Geräusche der Gefangenen hinter ihm verstummten langsam, aber ihre namenlosen Gesichter, die im Halbdunkeln nur schwer von einander zu unterscheiden waren, konnte er nicht so schnell vergessen. An jedem anderen Tag ignorierte er sie, aber heute wollten sie nicht mit dem Hintergrund verschmelzen. Nicht heute, nein. Jetzt blieben ihre verzweifelten Augen in seinem Geist haften und sie starrten ihn an wie einst die Lebensleeren Augen seiner toten Verwandten. An jedem anderen Tag ist Oto ertragbar, stellte Sasuke fest. Nur heute nicht. An dem Jahrestag, den er so gerne vergessen würde, es aber niemals fertig brachte. Schon seit einer Woche schlief er schlecht, was seine Konzentration nur verschlimmerte und dafür gesorgt hatte, dass er heute mit hämmernden Kopfschmerzen aufgewacht war. Wie ein Hammer pochten sie gnadenlos auf seiner Schädeldecke ein, ohne den Rhythmus zu ändern oder weicher in den Schlägen zu werden. Jedes Mal, wenn sein Herz sein Blut weiter durch die Adern pumpte, schmerzte es ihn, als rebellierte es gegen den Umstand, dass er am Leben und dennoch so allein war. Ganz besonders heute raste sein Herz, weil es alleine war. Niemand anderen, der dieses feurigen schmerzhaften Trieb beruhigen konnte. (Itachi zählte nicht.) (Denn Sasuke wollte, dass es aufhörte und nicht, dass es endete.) (Auf die eine oder die andere Weise. Mit seinem oder mit Itachis Leben.) Otos kalte, dunkle Erde war ein angenehmer Kontrast zu Konoha, wo jeden Tag die Sonne schien. Immer, selbst wenn Sasuke wünschte, dass es aufhörte, weil er den Sonnenschein in seinem Heimatdorf in Kombination mit der Abwesenheit seiner Familie nicht mehr ertrug. Auch nicht das sonnige Gemüt der Leute, die in diesem Dorf lebten. Aus demselben Grund. Hier, wo die Feuchtigkeit in den Tunneln hing und Wasser in unterirdischen Gängen die Wände hinunter floss, lebte Sasuke gerne, weil er fand, dass sie die Familie betrauerten, für Sasuke schon lange keine Tränen mehr hatte. Mehr konnte er nicht weinen. Als er sieben Jahre alt war, hatte er nur geweint. Solange bis er krank wurde und sich noch schlechter fühlte. Daher hatte er das Weinen irgendwann verlernt. Aber Trauer war angemessen. In Oto trauerte jeder Mensch um irgendetwas. Um Kinder, Söhne, Töchter, Eltern und Geschwister. Um die verlorene Zukunft oder die gestohlene Vergangenheit. Um zerstörte Liebe, verblichene Leidenschaft, alte Gefühle oder den rationalen Verstand. Die vom Schicksal zerschlagenen Gesichter der Bewohner in Oto gaben Sasuke das Gefühl, dass hier jeder um seine Familie trauerte. Das sogar ohne Bekundungen des Mitleids. Man ließ sich mit der Trauer und den Gründen, warum ausgerechnet hier war, in Ruhe. Es war normalerweise eine angenehme Ruhe. Doch heute erinnerte Sasuke dieser Ort an einen Friedhof. Er hatte nicht mehr schlafen, geschweige denn in seinem Zimmer bleiben können, weil die Wände aussahen wie ein frisch ausgehobenes Grab. (Sasuke ertrug keine Gräber. Keine frischen tiefen Löcher, wo die Särge hinein kamen.) (Särge ertrug er noch weniger. Denn Sasuke erinnerte sich an das Meer aus Särgen, die man nacheinander in die Erde gelassen hatte.) Schließlich endete er vor der einzigen Tür, die zu dem Ort führte, der nicht wie ein Friedhof wirkte. Schwerlich, denn die vielen Teppichen und sanften Farben schlugen Sasuke zusammen mit der warmen, stickigen Luft entgegen, als er die Tür öffnete. Der Raum, der sich vor ihm auftat, war Orochimarus Heiligtum. Verboten und gefährlich für jeden, der nicht gegen Schlangenbisse und Gefahren gewappnet war. Beides hatte er in diesem Trakt schon gefunden, aber festgestellt das es schlimmeres gab. Das süße Schlangengift und Orochimaru waren sogar eine Art Trost, weil sie jede andere Art des Schmerzes auszublenden vermochten. Deswegen war Sasuke hier. Weil Orochimarus Nähe eine Versuch für seine Prinzipien war, der er nur sehr selten nachgab. Aber heute … heute konnte er damit leben vielleicht Sake zu trinken, Gras zu rauchen, faul im Bett zu liegen oder kaltblütig ein Leben zu beenden. (Sasuke und Orochimaru liebten den Widerspruch.) (Sie lebten dafür ihn zu lieben und zu hassen.) (Und zu ignorieren, dass der Widerspruch ihnen überhaupt etwas bedeutete.) Kapitel 6: History ------------------ Das Land Hi no Kuni erstreckte sich weit über die östliche Seite des Kontinents. Überzogen mit Wildnis war es weitaus weniger besiedelt, als sein angesehener Status bei seinen Nachbarländern vielleicht vermuten ließ. Orochimaru war gerade dabei mit Sasuke nach Süden zu seiner Basis zu ziehen, sodass sich rechts von ihm hinter den Baumkronen die Tiefebene deutlich am Horizont abhob, die Konoha von Kumo trennte und ihn in seinen Gedanken gefangen hielt. „Meister?“, fragte Sasuke, der neben ihm lief und dessen Schritte im Gras Orochimaru ein fortwährendes Geräusch gaben, auf das er sich konzentrieren konnte. „Was beschäftigt euch?“ Natürlich hatte Sasuke es bemerkt, folgerte Orochimaru als er einen Seitenblick auf seinen jungen Schüler warf, der ihn prüfend ansah. Ihm war der häufige Blick gen Nordosten kaum entgangen. „Das Land“, antwortete er mit einem Blick auf den hellen, freundlichen Himmel, der sich vor ihm auftat, als sie eine Lichtung passierten. „Das Land?“, wiederholte Sasuke widerwillig, weil ihn die schwermütige Stimmung seines Meisters irritierte. „Dort liegen lediglich Shimo no Kuni und Yu no Kuni. Kleinere Länder, die militärisch keine Bedeutung haben.“ Der Geruch von Moos schwebte durch den dunklen Wald und es fiel Orochimaru schwer, nicht in alte Erinnerung zu verfallen. Den Boden unter seinen Füßen hatte er vor Jahren selbst mit Blut getränkt. In dem Namen der größten Macht, die er damals gekannt hatte. Konoha und seinem Hokagen. „Ja“, meinte Orochimaru bissig. Verärgert, weil er Geister und Gesicht durch den stillen Wald wandern sah, zischte er Sasuke böse an: „Unbedeutend. So sehen die Großmächte diese Ländern gerne. Ohne die Mittel und die Möglichkeiten sich zu wehren, tauchen sie in den Landkarten, die man euch in der Akademie indoktriniert hat, vermutlich nicht einmal auf.“ Sasuke blickte überrascht, zuckte aber bei dem Ausbruch nicht zurück. Stattdessen legte er den Kopf schief und bohrte weiter nach. „Was hat es mit diesen beiden Staaten auf sich, Meister?“ Er witterte nützliche Informationen und schnell hatte er bei Orochimaru gelernt, dass Konoha weitaus strenger und vorsichtiger damit war, was ihre dienstleistenden Shinobi wissen mussten und was sie wissen durften. Das Geschäft der Shinobi war blutig und ihr Berufsstand in weiten Teilen des Kontinents bei der gemeinen Bevölkerung verhasst. Allerdings schwieg jeder kluge Bauer, der zusätzlich zu den Abgaben, die er leisten musste, nicht auch noch sein Leben verlieren wollte. Sasuke glaubte, dass man in Konoha nicht ganz so streng mit den Bauern verfuhr, die es wagten das System zu kritisieren. Zumindest bemerkte man deren Proteste nicht. Sasuke sagte sich, dass Konoha entweder subtiler war, als er immer angenommen hatte oder die Bauern, die die Shinobi billig mit Lebensmitteln versorgen mussten, besser als anderswo durch die Jagd im Wald leben konnten. Fakten wie diese, die im Kontinent praktisch jedes Kind wusste, aber nicht zum Lehrplan eines Shinobi gehörten, weil diese Informationen unter Verschluss standen, erfuhr man bei Orochimaru jederzeit, wenn man den Mut hat danach zu fragen. Sein Hass auf Konoha und die anderen Ninja Großmächte war wohlbekannt, aber die wenigsten seiner Untergebenen waren gebildet genug, um aus Bauernaufständen oder Gründungstagen wertvolle Informationen zu erschließen. Orochimaru entschied sich schließlich Sasukes wachsende Antipathie gegenüber Konoha zu fördern, der einige Minuten mit sich selbst gerungen hatte. Er begrüßte den Missmut, den Sasuke nach einigen Wochen in seiner Obhut gegenüber ihrem Heimatdorf entdeckt hatte. Besonders da dieser weniger auf dem mangelnden Verständnis für seinen Wunsch nach Gerechtigkeit für seine ermordete Familie herrührte, sondern vielmehr weil Sasuke mehr und mehr entdeckte, wie viel man den ehrbaren Shinobi tatsächlich verschwieg. Alles, damit sie weiterhin treu für das Dorf ihren Dienst versahen. Und nicht nachfragten, wenn sie ihren Schlaf in der Nacht getöteten Gegnern opferten und ihre Ängste in Alpträumen erneut durchlitten und ihnen damit das Wissen entglitt, dass die nächste Generation genau das Gleiche würde durchleiden müssen. Getrieben von dem Freiheitsdrang und dem Recht auf Selbstbestimmung, die er nach seiner Brandmarkung als Verräter entdeckt hatte, und dem innigen Wunsch diesen glorreichen Tausch an seinen Schüler weiter zu ergeben, begann Orochimaru Sasuke zu erklären. „ Shimo no Kuni und Yu no Kuni sind zwei Staaten, die nach dem Dritten Ninja Krieg entstanden sind“, setzte Orochimaru an und blickte auf Schornsteine in der Ferne, die Rauch in die Luft bliesen und den Geruch von frisch gebackenem Brot weitertrugen. „Um eine Mauer zwischen Konoha und Kumo zu schaffen, die angeblich den Ausbruch von Kämpfen bei Grenzüberschreitungen verhindern soll.“ „Damit Kumo und Konoha keine gemeinsame Grenze haben?“, fragte Sasuke nach, der in den vorherigen Minuten geduldig geschwiegen hatte. „Exakt“, antwortete Orochimaru. „Wobei ich anmerke, dass Konoha überhaupt keine gemeinsame Grenze mit irgendeiner der Großmächte hat. In den neuesten Karten von Suna, Konoha und Iwa ist die strikte Trennung der Großmächte, durch kleine Ländern am deutlichsten. Jene können die Grenzüberschreitungen nicht verhindern, doch für einen neuen Krieg müsste einer der Kage einen Genozid anordnen, um in ein anderes Land einzumarschieren.“ Orochimaru beobachtete, wie Sasukes Augen für einen Moment nach rechts oben wanderten, als er sich an die Landkarten in Erinnerung rief, die er mit seinem Sharingan irgendwann einmal kopiert hatte. Der nächste Kommentar zeigte ihm, dass sein Schüler versuchte mitzudenken und dem Faden zu folgen. „Und einen derartigen Angriff auf Zivilisten traut sich keiner der Kage zu begehen?“, wollte Sasuke wissen. „Einen derartigen Angriff möchte keiner der Kage als Erster begehen“, korrigierte Orochimaru Sasukes fälschliche, aber durch seine Jugend durchaus verständliche Einschätzung. Den skeptischen Blick mit dem offenen Zweifel in Sasukes Augen ignorierte Orochimaru. Eines Tages würde sein Schüler begreifen, dass alle Kage Mörder waren und die Taten ihrer Vorgänger nach Strich und Faden wiederholten. Aber Orochimaru wollte das Thema nicht so einfach auf sich beruhen lassen, es lenkte ihn davon ab, dass er einst oft in diesem Wald mit seinen Kameraden kampiert hatte, als sie gegen Kumo in den Krieg zogen. „Die beiden Staaten, die heute für ihre Touristenattraktionen wie die heißen Quellen und Exporte wie bemaltes Porzellan bekannt sind, umreißen genau das Stück Land, dass weder Kumo noch Konoha erobern konnten. Beide Länder rangen damals um die Rohstoffe, die unter der Erde lagern. Erst als die Feudalherren während eines zeitweiligen Waffenstillstandes einen Vertrag aufsetzten und drohten beiden Großmächten die Subventionen zu kürzen, endete der Krieg.“ Ein Krieg, den die Adligen erst möglich gemacht hatten, denn nur sie konnten den Ninja Mächten die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung stellen. Krieg war für Shinobi ein lukratives Geschäft, aber nicht wenn sie sich die Ninja Staaten gegenseitig bekämpften. Frieden, der generell schlecht für die Wirtschaft war, weil zu viele Arbeitsplätze in der Dörfern mit der Anfertigung von Waffen, Rüstungen oder der Instandhaltung von Verteidigungsanlagen zusammen hingen, war zwischen den Ninja Großmächten essentiell. Schließlich hatte Orochimaru mit eigenen Augen sehen, was passierte wenn eine Armee von Ninja über ein kleineres Land herfiel. Mit seine eigenen Händen hatte er Verwüstung anrichtet und Elend fabriziert. Für nichts weiter als politische Auseinandersetzungen, die die Kage nicht einem Verhandlungstisch führen wollten. „Hat es denn geholfen?“, unterbrach Sasuke seine Gedanken. Orochimaru drehte sich zu seinem Schüler um und bemerkte, dass dieser stehen geblieben war und nachdenklich in Richtung Osten schaute. Sichtlich belastete etwas Sasuke, allerdings bezweifelte Orochimaru, dass die Geschichte dieser beiden Länder war. Noch war sein Schüler nicht an dem Punkt angelangt, an dem er des Systems überdrüssig war, wobei durch seine Familiengeschichte weitaus früher zu dieser Erkenntnis kommen würde. „Die Dämpfungspolitik zwischen Kumo und Konoha?“, erkundigte sich Orochimaru genauer. Auf Sasukes stummes Nicken antwortete er seufzend: „Nein.“ Überrascht und offensichtlich ein wenig niederschlagen, blickte Sasuke ihn bestürzt an. „Wieso nicht? Gab es denn Grenzverletzungen? Oder ein weiteres Massaker an unbeteiligten Zivilisten, die zwischen kämpfende Fronten gerieten?“ Ahnend, dass das Gesprächsthema die Gedanken seines Schülers zu der Tragödie seiner Familie und den ihn immer noch unbekannten Gründen, die seinen Bruder dazu bewegt hatten sie auszulöschen, geführt hatte, erinnerte sich Orochimaru nun selbst an das weinende Mädchen mit den langen roten Haaren. „Nein, das nicht“, antwortete Orochimaru leise. „Es hat lediglich jemand anderes getroffen. Ein Dorf, von dem heute nur Ruinen übrig sind und ein Clan, der nur wenig Überlebende aufweist.“ Einst hatte er selbst die Überreste dieser Familie nach Konoha gebracht, nachdem Uzushiogakure als Nachbarland Kumos Politik zum Opfer gefallen war. Der Uzumaki Clan hatte seine Heimat verloren und viele kleinere Staaten war bewusst geworden, dass ihr Land jederzeit zum Kriegsschauplatz der Ninja Großmächte werden konnte. Seitdem bauten die kleineren Staaten unterirdische Bunker und ließen Schulklassen regelmäßig den Notfall einer Evakuierung üben. Sie wussten, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis der Ernstfall wieder eintrat. „Die Fehler wiederholen sich also lediglich?“, murmelte Sasuke vor sich hin und ging weiter. Orochimaru zog es vor darauf nicht zu antworten. Es gab keine richtige Art seinem Schüler zu sagen, dass die Geschichte seines Clans kein Einzelfall war und die großen Staaten niemals dazu lernen würden. Dazu müssten sie schließlich sich erst einmal eingestehen, dass sie in der Lage wären Fehler zu machen und ihre auf Traditionen beruhende Politik nicht der von ihren Vorfahren ersonnene Idealfall war. Gemeinsam schweigend setzten Meister und Schüler ihren Weg durch den verlassenen Wald fort, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken und glaubend, dass sie nicht ganz so blind waren, wie die Menschen aus deren Dorf sie stammten. xxx Orochimaru hat Konoha relativ spät verlassen, daher hat er Kushina sehr wohl gekannt. Schließlich ist sie wie Minato Teil derselben Generation. Die hier beschriebene Politik ist übrigens nicht von mir erdacht. Hauptsächlich die USA haben sie nach dem Zweiten Weltkrieg verfolgt, um einen breiten Gürtel zwischen sich und der UdssR zu haben. Polen ist so wiederentstanden und auch Deutschland wurde hinsichtlich dieses Zieles wieder aufgebaut. Ansonsten stammten die Eindrücke zum Großteil aus dem Manga. Die Daimyô erwähnten, dass sie sich um ihre Untertanen sorgten, weil der Vierte Ninjakrieg auf ihrem Land und Boden stattfindet. Genauso hat Sasuke beschrieben, dass er auf seinem Weg „leere Dörfer“ traf. mangacrack Kapitel 7: Trust ---------------- „Pass auf dich auf“, meinte Orochimaru zu ihm, während die Feder seines Stiftes über das Papier seiner Dokumente kratzte, die auf dem Tisch vor ihm ausgebreitet lagen. Sasuke hielt in der Bewegung inne sein Schwert an seiner Hüfte zu befestigen und starrte den Sannin für einige Momente stumm an. Hatte er da gerade richtig gehört? Es war nichts ungewöhnliches, dass die lange Stunden unter der Erde dafür sorgen konnten, dass das Kerzenlicht dem Verstand Streiche spielte. Schatten wurden zu grausamen Illusionen, doch Sasuke hegte keine unterdrückten Schuld oder Reuegefühle, die für gewöhnlich der Auslöser waren. Er war sich seiner Taten im Klaren und hatte Konoha ganz bewusst hinter sich gelassen, um sich einem der meistgesuchten Verbrecher der östlichen Staaten anzuschließen. „Bitte?“, fragte Sasuke misstrauisch nach, weil er sich trotz allem nicht sicher war, ob seine Ohren den vorherigen Satz korrekt vernommen hatten. Vielleicht hatten die Düfte in dem Zimmer, die eigentlich den erdigen Modergeruch vertreiben sollten, seinen Verstand vernebelt. Orochimaru hielt beim Schreiben inne. „Ich sagte: pass auf dich auf.“ Als er nur entsetztes Schweigen und aufgerissene Augen von seinem neuen Schüler erhielt, seufzte Orochimaru und legte seinen Stift hin, ehe er seine Hände ineinander faltete und den jungen Uchiha eindringlich ansah. „Das meine ich ernst“, sprach er langsam, um es Sasuke so deutlich wie möglich zu machen. „Es ist mir bewusst, dass deine Erwartungen an mich wahrscheinlich den Berichten getrübt wurden, die du von mir gehört hast, aber ich bin an deinem Wohlergehen interessiert.“ Ein amüsiertes Schnauben ertönte: „Wegen meines Körpers.“ Abwinkend korrigierte Orochimaru die durchaus verständliche Haltung seines Schülers. „Selbst wenn es mir darum gehen würde, so solltest du wissen, dass ein wacher Geist essentiell für das Wachstum und die Gesundheit des Körpers ist“, erklärte Orochimaru geduldig. „Es nützt mir also keineswegs etwas dich für die nächsten drei Jahre in eine Zelle zu sperren, um dich schließlich irgendwann wie einen Gebrauchsgegenstand heraus zu kramen und ab zu stauben.“ „Beruhigend“, antwortete ihm Sasuke kurz angebunden. Allerdings sah Orochimaru mehr Belustigung als Argwohn in seinen Augen. Der Fakt, dass Sasuke ihm tatsächlich Glauben schenkte, erweckte in Orochimaru ein lang vergessenes Gefühl von Wärme in seiner Magengegend. Es war lange her, dass ihm tatsächlich jemand ohne langanhaltende Skepsis und Misstrauen Glauben geschenkt hatte. „Nun hinfort mit dir“, forderte Orochimaru und deutete auf den Ausgang. „Heranwachsende Jungen wie du brauchen Licht, Sonne und Auslauf. Bleibst du zu lange hier unten, gehst du mir irgendwann ein.“ „Ich bin doch keine Pflanze, die gegossen werden muss“, murmelte Sasuke leise vor sich, als er gehorchte und von dannen zog, um trainieren zu gehen. Als er verschwunden war, fiel die Anspannung von Orochimarus Schultern, die unangenehm an ihm herumgedrückt hatte, seit Sasuke ihm Anzeichen von Vertrauen gezeigt hatte. Leicht zitternd presste er seine Handflächen auf die Planken des Holztisches, um Halt in der Realität zu finden, die sich auf einen Schlag geändert hatte. “Natürlich bist du das“, flüsterte Orochimaru und vergrub das Gesicht in seinen blassen Händen, erschlagen von dem neuen Wissen, dass Sasuke tatsächlich Vertrauen schenkte. „Du bist nichts weiter als ein verlassenes Kind in einer kalten, selbstsüchtigen Welt, die sehr grausam zu dir gewesen ist. Natürlich musst mit Liebe begossen und umsorgt werden.“ Aber ich bin nicht die richtige Person dafür, dachte Orochimaru verzweifelt, sich der Jahre bewusst, die zwischen ihm und einer letzten ehrlichen offenen Beziehung mit einem anderen Menschen lagen. Danzo, Kabuto, Tobi … all diese Bündnisse basierten nur auf Hass, Schmerz und Misstrauen. In Sarutobis Fall kam auch noch Enttäuschung hinzu. Er war doch eigentlich der letzte Mensch, dem man ein heranwachsendes Kid anvertrauen sollte. Jeder halbwegs geistig gesunde Verstand in den östlichen Staaten würde ihm da zustimmen. Nur Sasuke nicht. Sasuke hatte selbst entschieden, ihm zu glauben. An ihn zu glauben. Das kann nicht gut ausgehen, dachte Orochimaru. Vor allem nicht für mich. Schließlich war er ehrlich genug sich selbst gegenüber, um zu wissen, dass er es am Ende doch nicht fertig bringen würde, die Seele des Kindes zu misshandeln und genauso blutend zurück zu lassen, wie man das mit ihm getan hatte. Unglaublich, dass ich bereit bin endlich dem Tod ins Auge zu sehen und meinen Traum der Unsterblichkeit abzugeben, weil ich ein einzelnes Kind nicht verletzen will, wunderte sich Orochimaru über sich selbst. Besonders wenn ich eigentlich allen Skrupel verloren glaubte. Doch offenbar hatte er nicht mit dem Herzen eines alten einsam Mannes gerechnet. xxx Die jüngsten Kapitel haben mich hierzu angeregt und ich bin gespannt, was das neue Team mit Sasuke und Orochimaru herausfinden wird. Wobei ich bewegend finde, wie Orochimaru auf die Bildfläche zurückgekommen ist. Es war keine Gewalt und kein Zwang im Spiel, das hat Sasuke alles freiwillig getan. Für mich betätigt es, dass Orochimaru und er, doch weitaus mehr Meister und Schüler wahren, als sie beide zugeben wollen. Daher auch dieser OneShot, der Sasukes ehrliche Aussage mit einbezieht, dass er Orochimaru weder wirklich besiegt noch getötet hat. Ganz besonders nicht, wenn sein Meister praktisch wusste, was ihm blühte. mangacrack Kapitel 8: Ties --------------- „Reich mir das Skalpell, Karin.“ „Ich brauche eine Blutprobe, Karin.“ „Hör auf zu lügen, Karin.“ - Es begann immer gleich. Egal mit wem oder wann, jeder verlangte etwas. Ihre Dienste, ihr Blut oder ihr Schweigen. Sie wollten sie sofort und Karin hatte zu gehorchen. Sich zu fügen. Sie tat es. Denn sie wusste ja, was gut für sich war. Jeder Funke von Rebellion hatte man dem kleinen rothaarigen Mädchen ausgetrieben, bis ihr Körper mit Narben übersät war. Bisse, einfach überall. Überall. So viele hatten schon ihre Zähne in sie geschlagen und Karin hatte es ertragen. Es war niemand da, der kommen würde, um ihr das Leben einfacher zu machen. Das tat niemand. Also blieb sie die verhaltene schöne Lügnerin, das wurde von ihr erwartet. Aus dem Opfer wurde der Täter, aus der Gefangenen die Gefängniswärterin und aus dem Mädchen die Kunoichi. Karin lernte wie sie in einem Raum voller Männer ihr Karten so auszuspielen, dass sie taten, was sie wollte und es niemandem in den Sinn kam, dass ein kräftiger Faustschlag vielleicht genügt hätte, um ihren Körper kaputt zu machen. Sie lernte zu lügen, zu betrügen und so falsch zu lächeln, dass sie sogar Kabuto stolz machte. Aber sie war eine Uzumaki. Hin und wieder ballte sie die Hand zur Faust und zwang sich, die Finger wieder zu lockern, weil die Konsequenzen es nicht wert waren ihrem Ärger freien Lauft zu lassen. Noch nicht. - „Karin ...“ „Ja.“ „Karin, ich ...“ „Die Antwort lautet 'Ja' und jetzt ist gut.“ - Man wird sagen, er war weniger ein Mann als ein Monster. Wer sonst würde den Kage-Gipfel angreifen? Sich offen mit den mächtigsten Ninja der Welt duellieren? Und lange genug leben, um davon zu berichten? Man wird sagen, dass Suigetsu Hôzuki und Juugo no Tenbin Teilnahme an diesem Akt irgendwie offensichtlich war. Waren nicht alle drei Männer Monster? Unnatürlich und in gewisser Weise sogar animalisch? Passten sie nicht einfach zusammen, bei dem Hunger, dem Verlangen zu Töten und ihrem Zorn? Man wird nichts über die Frau sagen, sondern bloß den Kopf schütteln. Häufig werden Schultern gezuckt oder sie sogar ganz vergessen werden. Sie wird nur in einigen Fahndungsbüchern auftauchen. Man wird ihr nie große Bedeutung zumessen. Nie wird je ein Kage erfahren, wie die Verräter das Versteck gefunden und infiltriert haben. Nur einige sehr intelligente Strategen werden darüber fluchen, dass man der 'Frau von S. Uchiha?' nie mehr Bedeutung zugemessen hat, als man noch die Chance dazu hatte. - Später wird Karin in einem Krankenhaus aufwachen und zu der Erkenntnis kommen, dass ihre eigene Schuld war. Sie hatte in der Schusslinie gestanden und Danzo's Tod war wichtiger gewesen als sie selbst. Karin wird die Kacheln an der Decke betrachten und feststellen, dass es ihr nichts ausmacht. Sie war noch am Leben. Es war Präzisionsarbeit und ihr Herz wurde chirurgisch perfekt verfehlt, obwohl derselbe Schlag aus Blitz und Donner Danzo von innen aufgefressen hatte. In Konoha wird eine Uzumaki aufwachen und während der Verhöre kein nützliches Wort herausbringen. Weil sie sich an ihren eigenen unterdrücken Ärger und die vielen, vielen geballten Fäuste erinnert. Man wird sie einsperren und kaum beachten. Denn Karin ist ja nur ein hilfloses dummes kleines Mädchen, dass sich mit den falschen Leuten eingelassen hat. Als eine dünne kleine, aber sehr scharfe Klinge in der Zelle aufblitzt, reflektiert sie kurz in dem dumpfen Licht ein erwartungsvolles selbstbewusstes Lächeln. - Sie weiß, dass er sich fragt, warum sie ihn begehrt. Sie sieht die Zweifel. Sie sieht seine Verwirrung, die er zu verstecken versucht. Sie sieht seinen Hass, seine Grausamkeit, seinen Ärger, seine Zielstrebigkeit, seine Entschlossenheit, seinen Status, sein nobles Blut und seine roten Augen. Sie sieht seinen Freiheitsdrang. Sie sieht seine zusammengebissenen Zähne, seine vor Wut zitternden Hände, seine blutigen Fingernägel, seine vom Feuer verbrannten rauen Lippen und seine mit dem abgewetzten Kunai gestutzten Haare. Sie sieht sieht seinen den von Krankheit und Tod umarmten Uchiha Itachi. Sie sieht die blasse kaputte Leiche des Bruders. Sie sieht sein schlagendes Herz. Sie sieht seinen Clan. Sie sieht Loyalität. Das reicht ihr. xxx Meine liebe, liebe Karin … endlich hast du deinen Platz in diese FF gefunden. Ich wollte von Anfang an auch Team Hebi hinein bringen, aber es hat nie richtig den Kern getroffen. Jetzt aber und ich hoffe ihr vergebt mir die leichte Sasuke x Karin Andeutung. Einmal ist diese merkwürdige Beziehung Canon und zum Anderen muss es bei solch kaputten Teenagern nicht zwangsläufig um Romanze gehen. Für mich symbolisierte Karin immer im Manga jemand, der für der Suche nach Sicherheit steht. Besonders gefällt mir daran, dass sie kein Geheimnis daraus macht, dass sie nicht die körperliche Kraft hat gegen die meisten Gefahren anzukommen, aber sie ist clever genug, um sich trotzdem durchzuschlagen. Merkt man, dass ich sie sympathischer finde, als den Rest der weiblichen Mannschaft? Bis auf Mei Terumi sprechen mich die restlichen weiblichen Charaktere nicht an. mangacrack Kapitel 9: Eternity ------------------- Tsunade stirbt. Sie fühlt wie ihr Chakra schwindet. Ihr Blut flieht aus ihrem Körper und sie bringt nicht einmal mehr die Kraft auf Trauer über ihr Ende zu empfinden. Sie wusste, dass es so kommen würde. Während des Krieges und bereits bei Pains Angriff auf Konoha … sie hat immer gewusst, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde. Besonders seit dem Tag die Kunde verbreitet worden war, dass Jiraiya in Ausübungen seiner Pflichten sein Leben gelassen hatte. Blinzelnd versucht Tsunade den blauen Himmel über ihr auszumachen. Es ist schwer, weil ihre Sicht verschwimmt. Doch von Bedeutung sind ihre Augen sowieso nicht mehr, da sie die Gesicht ihre Liebsten in ihrem Geist sehen kann. Hokage … ich habe nie gedacht, dass ich es soweit bringen würde. Solange hatte sie das Dorf gemieden. Während sie spielte und Jahre auf ihren Wanderungen verlor, hatte sie sich sogar dafür gehasst es zu vermissen. Der Sake hatte das Gefühl nie verschwinden lassen, aber er brachte Illusionen aus vergangenen Zeiten: wenn sie am Esstisch mit Jiraiya, Sakumo und Orochimaru lachte, ihre Schüler stichelte und die Schmetterlinge in ihrem Bauch genoss, wenn Dan sie küsste. Ich wollte zu diesem Moment zurückkehren, gestand sich Tsunade ein. Es geht nicht darum, die nächste Generation zu beschützen. Das schafft sie auch ohne mich. Aber ich …. kann mich nicht mehr an dieses Leben klammern. Nicht wenn … Nicht wenn alle auf der anderen Seite warteten. „Ich bin...“ Tsunade beendete den Satz nicht mehr. Ihre Sicht blendete in Weiß aus, bevor sie dazu in der Lage war. - Später schlossen blasse Hände ihre Augen mit einer liebenswürdigen Vorsicht, die Tsunade das Herz gebrochen hätten, hätte sie lange genug geatmet, um es zu erleben. Mit einer letzten Liebkosung ihrer kalten Wange sah Orochimaru auf seine alte Teamkameradin herunter. Tsunade war immer sein Freundin gewesen und sich seine Liebe zu ihr einzugestehen, war immer einfacher gewesen als bei der zu Jiraiya. „Lebewohl Tsunade“, sprach er. „Wir werden uns wiedersehen.“ xxx Orochimaru ist der letzte Sannin. Es überrascht mich nicht wirklich, aber toll finde ich es trotzdem. Aber ich hoffe sehr auf eine Abschiedsszene zwischen ihm und Tsunade im Manga. Es wäre ein weiterer Beweis seiner Menschlichkeit. Daher musste die Szene auch mit in diese FF. mangacrack Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)