Duett von dumm ================================================================================ Kapitel 9: 08 ------------- Sein Blick lag auf dem Pflaster auf seiner Wade und er zuckte zusammen, als er die kühle Creme an seinem wunden Rücken spüren konnte. Er biss sich auf die Zähne und kniff schließlich die Augen etwas zusammen, musste sich daran erinnern, dass er schon viel schlimmere Wunden überlebt hatte. Das Problem war ja auch nicht das Überleben dieser Wunde, sondern eher das Umgehen mit dieser seltsamen Situation, die ihn irgendwie ziemlich demütigte. Scheiße, er hatte zugelassen, dass Hijikata Toushirou mit ihm geschlafen hatte – um es vornehm auszudrücken. Die Kraft in den Beinen und Armen war inzwischen wieder zurück, aber Schmerzen hatte er immer noch. Damit kam er klar, er war Schmerzen gewohnt – scheiße, natürlich war er das. Er war im Krieg gewesen. Er wusste wie sich Blutverlust anfühlte und dank der Tatsache, dass sie verloren hatten, wusste er auch, wie sich eine Demütigung anfühlte. Aber das hier war anders. Es war so sehr anders, dass er es nicht verstand. Kotaro wusste nicht einmal, ob er sich oder Toushirou verfluchen sollte. Vermutlich beide. Aber letztendlich verstand er nicht, wieso er sich nicht gewehrt hatte. »Aau«, entfuhr ihm plötzlich, als Elizabeth versehentlich zu fest auf seinen geschundenen Rücken gedrückt hatte. Er konnte hören, wie sie ein Schild hochhob, brauchte sich jedoch nicht umzudrehen und zu lesen, dass sie sich wohl entschuldigte. »Schon okay«, sagte er dann träge. Auf die Frage, was ihm denn passiert wäre, hatte er ausweichend geantwortet. Er hatte gesagt, dass er Toushirou hatte ablenken müssen und dass es ein wenig aus dem Ruder gelaufen war, aber sonst hatte er nichts weiteres gesagt. Und Elizabeth hatte nicht gefragt. Wenigstens hatte Elizabeth es geschafft, seine Leute früh genug zu warnen. Denn als die Shinsengumi eingetroffen war, waren sie längst über alle Berge gewesen. Wenigstens das hatte geklappt. Wenigstens das... Vielleicht war es das schon wert gewesen. Vielleicht. Kotaro biss sich auf die Unterlippe und seufzte dann geschlagen, fuhr sich mit der rechten Hand über sein rechtes Auge und starrte danach auf den Boden. Dieser Bastard. Wenigstens schien seine Verkleidung nicht aufgeflogen zu sein. Eine weitere Tatsache, die bestätigte, dass die Shinsengumi alles dumme Idioten waren. Aber Katsura hatte sich vorgenommen, die nächsten Monate nicht mehr in einem Kimono zu kleiden oder seine Spionage als Zurako fortzuführen. Nachdem Elizabeth fertig gewesen war die Wundcreme auf seinen Rücken zu schmieren, hatte Katsura noch einige Minuten damit verbracht nach vorn zu starren und möglichst nicht über die vergangenen Tage nachzudenken. Das war absolut nicht so gelaufen, wie er es geplant hatte. Er senkte den Kopf etwas und legte seine kühle Hand an die Stirn, seufzte tonlos. Irgendwie hatte ihn das nun vollkommen aus der Bahn geworfen. Er konnte kaum zwei Minuten an etwas anderes denken. Wenn er die Augen schloss, konnte er Hijikatas verschwitztes Gesicht sehen, hörte ihn laut atmen und meist bekam er dann ein unwohles Gefühl in der Bauchregion. Verdammte Scheiße. Egal wie oft er sich fragte, was das nun gewesen war – er kam nie auf eine Antwort. Es machte so herzlich wenig Sinn. Es war abstoßend, es ekelte ihn und gleichzeitig konnte er nicht leugnen, dass es ihm gefallen hatte. Es hatte weh getan, Scheiße, es hatte wirklich verdammt weh getan (und das tat es immer noch), aber er war sehr wohl erregt gewesen. Ein kleiner Teil in ihm hatte es vielleicht sogar genossen. Ein Gedankengang, den er sofort verfluchte. Er musste dringend auf andere Gedanken kommen. Vielleicht sollte er der Shinsengumi, passend zu Weihnachten, eine große, verpackte Bombe schenken und sich damit bei Hijikata bedanken... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)