La Vida von ShadowBlaze ================================================================================ Kapitel 1: Birth ---------------- Kleine funkelnde Sterne zierten den Himmel über Kirigakure. Keine einzige Wolke war am dunklen Nachthimmel zu sehen, nur der sichelförmige Mond der zu den Sternen passte. Obwohl es mitten im Winter war, konnte man in dieser Nacht den Himmel klar und deutlich sehen. Schnee bedeckte den Boden, lag auf den Dächern der Häuser und den Ästen der Bäume. Seine Augen wanderten über den Schnee, der trotz der Dunkelheit zu erkennen war. Der kalte Wind wehte durch seine kurzen weißen Haare, die genauso hell waren wie der Schnee. Ein leises seufzten kam über seine Lippen, ehe er sich vom Fenster wegdrehte und sich stattdessen an die Wand lehnte. Der Warteraum war nicht sehr groß. Gegenüber der zwei Türen befanden sich die Fenster, an den anderen beiden Seiten standen Stühle. Von den Türen aus ging in jede Richtung ein Gang weg. Sein wanderte zu dem Jungen, welcher auf einen der Stühle saß und leicht mit den Füßen hin und her schwankte. Das Kind war bestimmt nicht älter als acht, hatte kurze weiße Haare und die lila Augen auf den Boden gerichtet. Seit Stunden warteten sein Vater und er schon darauf das die Krankenschwester kam und ihnen sagte das sie nun endlich zu ihr durften. Das leise Geschrei eines Babys drang an sein Ohr, wodurch er aufsah. Sofort fixierte er die rechte Tür, welche, wie der Rest des Krankenhauses auch, in weiß war. Das Geschrei wurde lauter und auch der Junge sah nun auf. Langsam öffnete sich die Tür und eine Krankenschwester kam raus. Ein lächeln lag auf ihren Lippen, als sie die erwartenden Blicke der beiden sah. „Es geht ihr gut und dem Baby auch. Ein kleiner süßer Junge.“ Das Kind sprang auf und ging auf die Krankenschwester zu. Er sah sie mit großen Augen an und erwiderte das Lächeln der Braunhaarigen. „Darf ich reingehen?“ Fragte er höflich nach. Sie nickte und strich kurz über den Kopf des Kindes, ehe er hinter der Tür verschwunden war. Der ältere Mann stieß sich von der Wand ab und ging nun ebenfalls auf den Raum zu. Er sah durch den Spalt in den Raum, welcher nur schwach beleuchtet war. Er erkannte seine Frau auf dem bett sitzen, mit einem Baby auf dem Arm und den Jungen am Bett stehen. Ein leichtes lächeln legte sich auf sein Gesicht als er das sah. Leise ging er in den Raum hinein und schloss ebenso leise die Tür hinter sich. Der weißhaarige Junge kniete auf dem Bett und sah das Baby in den Armen der Frau an. Sie hatte hellblaue Haare und sah mit ihren lila Augen das Baby an. Sanft strich sie über die Stirn des Kindes, zog so seine Aufmerksamkeit auf sich. Das Baby hatte aufgehört zu schreien und blickte sich nun um. Zuerst die Frau, die ihn überglücklich ansah, dann den Jungen, welcher seinen Blick erwiderte. Zu guter letzt wanderten seine großen Augen zu dem Mann, dessen graue Augen ihn musterten. „Mangetsu?“ Der Junge sah auf schaute seine Mutter fragend an. „Willst du ihn mal halten?“ Mangetsu schaute seinen kleinen Bruder an. Das Baby blickte aus seinen großen Augen in die Augen von Mangetsu, welche dieselbe Augenfarbe hatten. Langsam nickte der ältere Junge und setzte sich ordentlich hin. Seine Mutter übergab ihm vorsichtig das Baby. „Halt ihn gut fest.“ Sagte sie und strich kurz über Mangetsus Kopf. Der Junge setzte ein lächeln auf als er seinen kleinen Bruder im Arm hielt. Das Baby lehnte sich etwas an Mangetsu und gähnte. Hinter Mangetsu trat sein Vater und blickte wieder auf das Baby. „Papa?“ Der weißhaarige Junge legte seinen Kopf in den Nacken und sah seinen Vater fragend an. Dieser hob nur eine Augenbraue. „Wie heißt er eigentlich?“ Sein Vater nahm seine Augen von ihm und blickte nun stattdessen seine Frau an. Diese lächelte ihn an. Sie saß am Kinderbett ihres kleinen Sohnes und strich sanft über seine Wange. Der kleine Junge lag auf dem Rücken und schlief mit leicht geöffnetem Mund. Am Türrahmen lehnte ihr Mann und sah sie an. „Suigetsu ist so süß.“ „Das hast du von Mangetsu auch gesagt, Sayo.“ „Shawn!“ Sie sah ihn gespielt böse an und schüttelte leicht den Kopf. Sayo strich Suigetsu wieder über den Kopf und ignorierte nun Shawn. Dieser ging nun auf das Kinderbett zu, stellte sich neben die Blauhaarige und musterte seinen Sohn. Sayo lehnte ihren Kopf gegen Shawns Bauch und sah ihn an. „Was ist los?“ „Hoffentlich schreit er nicht die ganzen Nächte durch, sowie Mangetsu.“ „Das ist doch schon Jahre her und außerdem hast du immer geschlafen wie ein Murmeltier.“ Für diesen Kommentar bekam sie nur einen undefinierbaren Blick seitens Shawn. Sie grinste breit und gab ihm einen Kuss auf die Wange, nahm dabei seine Hand und zog ihn aus dem Zimmer ihres jüngsten Sohnes. „Hast du noch mal mit Mangetsu geredet?“ Fragend blickte Sayo ihn an, während sie ihren Kopf auf seine Schulter gelegt hatte und sie zusammen die Treppe hinunter gingen. „Er wird die Prüfung mit links schaffen.“ „Weil er genauso talentiert ist wie sein Vater.“ Aus dem Augenwinkel sah er sie mit seinen grauen Augen an. „Und ich bin mir sicher, dass auch Suigetsu mal ein großartiger Ninja werden wird.“ Mangetsu sah auf seinen kleinen Bruder, welcher auf der Couch lag und seine kleine Hand nach ihm ausstreckte. Der Weißhaarige ging auf das Baby zu und kniete sich vor ihm hin, blickte dabei in dessen Augen. Er musste aufpassen, dass der Kleine nicht runter rollte, zumindest so lange bis seine Eltern wieder kamen. Wann das sein konnte wusste er nicht, seine Mutter war gerade erst gegangen, also konnte es lange dauern. Seufzend stand Mangetsu wieder auf, nahm den Blick aber nicht von Suigetsu. Dieser gluckste fröhlich und strecke nun seine beiden Arme nach seinem großen Bruder aus. Mangetsu hatte sich immer einen kleinen Bruder gewünscht, doch jetzt wo er da war wusste er nichts mit ihm anzufangen. Vielleicht war es ein zu größer Altersunterschied, immerhin waren es acht Jahre. Er ging zur Küche rüber, blickte wieder seinen Bruder an und ging dann zum Kühlschrank. Auf ein kleines Baby aufzupassen konnte doch nicht so schwer sein, er durfte nur nicht runter rollen. Bis jetzt hatte sich Suigetsu noch keinen Millimeter bewegt, da konnte ja nicht viel schief gehen. Mangetsu öffnete die Kühlschranktür und sah hinein. Seit Stunden hatte er nichts mehr gegessen und musste nun feststellen, dass nichts vorhanden war. Hoffentlich war ging seine Mutter gerade einkaufen. Plötzlich hörte er ein dumpfen Knall, danach ein Plätschern und dann das Schreien seines Bruders. Sofort drehte er sich um und sah zur Couch. Neben der Couch war eine kleine Pfütze, welche sich allmählich zu Suigetsu formte. Das Baby lag auf dem Bauch und schrie wie am Spieß, sein Körper hatte sich durch das Wasser wieder vollständig hergestellt. Schnell rannte der Ältere zu ihm und hockte sich neben den Kleinen um ihn anzusehen. Ihm war zum Glück nichts passiert. Erleichtert atmete Mangetsu aus und setzte sich auf die Couch, auf seinen Schoß saß nun Suigetsu. Dieser hatte aufgehört zu schreien und blickte zu seinem großen Bruder auf. Er streckte seine Arme nach dem Stirnband seines Bruders aus und versuchte daran zu kommen. Mangetsu legte einen Arm um den Kleinen und öffnete dann das Band und hielt es Suigetsu hin. Dieser besah es sich neugierig und gluckste fröhlich. Ein lächeln schlich sich auf die Lippen des Älteren, welcher weiter seinen kleinen Bruder musterte. Er legte seine kleine Hand auf das Metall, fuhr mit den Fingern über die Einkerbung, welche das Zeichen des Dorfes darstellte. Irgendwann wurde Suigetsu das Stirnband zu langweilig und ließ es fallen. Das Metall klapperte als es zu Boden fiel, blieb dort liegen und glänzte etwas in der Sonne. Neugierig sah das Baby nun wieder seinen Bruder an, in der Hoffnung etwas Interessantes an ihm zu finden. Der Ältere jedoch schüttelte den Kopf und brachte seinen Bruder in den Laufstall. Dort konnte er wenigstens nichts anstellen. Gerade eben hatte er Glück, doch konnte er diese Fähigkeit, welche er von seinem Vater geerbt bekommen hatte nicht richtig einsetzen. Irgendwann musste ihm jemand den Umgang mit dieser Fähigkeit beibringen, bis dahin war jedoch noch Zeit. Kapitel 2: Baby Time -------------------- Das Haus stand etwas abseits von Kiri, doch konnte man das Dorf noch gut erkennen. Es stand auf einigen Felsen, direkt am Meer. Man musste nur die steile Felsenwand hinab und schon war man da. Neben dem Haus war ein kleiner Wald, etwas tiefer gelegen als das Haus selbst. Ein Kiesweg führte vom Dorf zu dem Haus und dann eine Treppe hinauf. Es war nicht groß, aber dafür gemütlich eingerichtet. Wenn man durch die Tür kam war links ein Essbereich für fünf Personen. Rechts von der Tür stand eine große Couch und davor ein kleiner viereckiger Tisch. Neben der Couch stand ein Sessel, dessen Lehne zur Terrassentür zeigte. An der Lehne stand eine Kommode und davor lagen einpaar Spielsachen auf dem Boden. Gegenüber der Spielecke befand sich die Küche, sie war zwar klein aber geräumig. Zwischen Küche und Essbereich führte eine Treppe in die zweite Etage. Direkt gegenüber der Haustür befand sich ein großes Fenster und daneben die Terrassentür. Von der Terrasse führte eine steile Steintreppe hinunter zum Strand. Suigetsu lag mit dem Rücken auf der Decke vor der Kommode und starrte an die Zimmerdecke. Seine lila Augen sahen sich im gesamten Raum um, dabei streckte er seine kleinen Ärmchen in die Höhe. Ein fröhliches lachen des kleinen Jungen hallte durch den Raum und zauberte ein lächeln auf das Gesicht seiner Mutter. Sayo stand in der Küche und rührte in einem Topf rum. Kurz blickte sie zu ihrem Sohn, ehe sie einen Löffel der Kartoffelsuppe in den Mund nahm und probierte ob es schmeckte. Ihrer Meinung nach fehlte etwas, doch wusste sie nicht genau was. Suigetsu konnte sie ja schlecht fragen, der zog Milch vor. Er trat durch den Matsch, welcher von dem langsam schmelzenden Schnee entstand. Der Frühling war im Anmarsch, das merkte man auch deutlich an den Temperaturen. In wenigen Tagen würde der Schnee ganz verschwunden sein wenn es weiter von den Temperaturen so blieb. Shawn sah die Treppe hinauf zu seinem Haus. Am Morgen musste jemand da lang gelaufen sein. Die Fußstapfen verrieten ihm dies. Der Weißhaarige stieg die Stufen hinauf, legte seine Hand an den Türgriff und drückte runter. Er öffnete die Tür und hörte sofort seinen kleinen Sohn lachen. Am Eingang zog er seine Schuhe aus um den Matsch nicht mit ins Haus zu tragen und schloss die Haustür hinter sich. Shawn konnte seinen Sohn zwar nicht sehen, aber ihn klar und deutlich hören, er wusste das Suigetsu auf der Decke lag und wahrscheinlich nach ihm Ausschau hielt. „Wie war die Mission?“ Sayo zog seine Aufmerksamkeit auf sich, weshalb er auf sie zuging und sie ansah. Sie lächelte ihn an und rührte weiter im Topf rum. „Nicht wichtig.“ Er ließ sein Blick zu Suigetsu gleiten, der versuchte auch ihn anzusehen, doch lag das Baby dazu falsch herum und konnte seinen Kopf nicht soweit nach hinten strecken. „Probier mal.“ Sie hielt ihrem Mann einen Löffel mit der Suppe hin, als Aufforderung, der er auch nachkam. Erwartungsvoll blickte die Lilaäugige ihn an. „Salz.“ Sayo drehte sich um, nahm aus dem Regal Salz und streute etwas in die Suppe. Danach rührte sie weiter darin rum. Natürlich bemerkte sie wie Shawn weiterhin seinen Sohn beobachtete, welcher mit seinen Ärmchen ruderte und nach Aufmerksamkeit verlangte. Als er sie nicht bekam fing er an zu schreien, steckte zusätzlich noch einen Finger in seinen Mund. „Dein Sohn hat Hunger.“ „Klar jetzt ist es wieder mein Sohn.“ Meinte sie, schob den Topf beiseite und schaltete den Herd aus. Währenddessen griff sie nach der Milchflasche, die schon bereitstand und machte einige Schritte auf ihren Mann zu. „Ich füttere unseren Sohn und du deckst den Tisch, ok?“ Die Betonung lag dabei auf ‚unseren Sohn’, doch ignorierte Shawn dies gekonnt. Er drehte seinen Kopf wieder zu Sayo, musste dabei etwas hinabblicken und hob fragend eine Augenbraue. Ein grinsen huste auf ihr Gesicht, sie stellte sich auf Zehenspitzen und gab dem Weißhaarigen einen Kuss. Dann ging sie an ihn vorbei und nahm ihren Sohn auf den Arm, setzte sich mit ihm zusammen auf den Sessel. Shawn seufzte kurz, schielte aus dem Augenwinkel zu seiner Frau und seinem jüngsten Sohn, ehe er zu dem Schrank ging indem die Teller standen. „Kommt Mangetsu nach Hause?“ „Vielleicht. Kommt drauf an wann er die Mission beendet.“ Also drei Teller. Diese nahm der Weißhaarige aus dem Schrank und stellte sie auf den Tisch. Sein Blick fiel wieder auf seine Familie. Suigetsu trank gierig aus der Flasche und sah seine Mutter mit großen lila Augen an. Liebevoll strich Sayo ihm über den Kopf und entgegnete seinen Blick mit einem lächeln. Die Tür ging auf und sofort richteten sich die Blicke dorthin. Suigetsu fing an fröhlich zu glucksen und streckte seine Arme nach seinem Bruder aus, welcher nun ins Haus eintrat und die Tür wieder hinter sich schloss. Er zog sich seine Schuhe und Jacke aus und ging zu seiner Mutter und seinem kleinen Bruder, zuvor jedoch hatte er seinem Vater noch einen Blick geschenkt. Mangetsu beugte sich zu Suigetsu runter und strich über seinen Kopf. Der Kleine vergaß sogar seine Milch, wollte stattdessen von Mangetsu auf den Arm genommen werden. Sayo sah ihren älteren Sohn kurz an, ehe sie ihm Suigetsu übergab und zur Kommode ging. Fragend blickte Mangetsu seine Mutter an, welche einwenig Salbe auf seine schmierte. Dort befand sich eine Schramme, die durch die Salbe bald weg sein sollte. Suigetsu streckte seine Arme nach der Salbe aus. Kleine Kinder interessierten sich für alles was halbwegs interessant aussah. „Hast du Hunger?“ „Einbisschen.“ Antwortete der Junge und sah weiterhin zu wie sein Bruder mit der Salbendose spielte. Doch irgendwann wurde auch diese langweilig und er ließ sie fallen. „Könntet ihr nach dem Essen noch etwas einkaufen?“ „Warum machst du das nicht?“ Stellte Shawn gleich die Gegenfrage, verschränkte die Arme und sah seine Frau an. Diese stellte sich vor ihn und sah ebenfalls in seine Augen. „Ich muss dann den Abwasch machen, Milch abpumpen, die Wäsche machen und das Haus sauber machen. Ihr könnt mir auch gerne helfen.“ Shawn sah kurz seinen ältesten Sohn an, dieser erwiderte den Blick und beide wussten was sie lieber tun wollten. „Schreib ne Liste.“ Ein breites Grinsen erschien auf Sayos Lippen, sie gab Shawn kurz einen Kuss auf die Wange und zog ihn dann zum Tisch. „Danke, Schatz, aber zuerst essen wir.“ Suigetsu blickte sich aufmerksam um, beobachtete die vielen Menschen, welche auf den Straßen unterwegs waren. Sie traten durch den Matsch, trugen ihre Taschen und unterhielten sich. Einige warfen dem kleinen Jungen sogar ein lächeln zu. Babys waren einfach zu süß um ihnen zu widerstehen, so auch Suigetsu. Sein Vater hielt ihn auf seinem Arm, in der anderen Hand hielt er die Liste von Sayo. Von wegen etwas einkaufen! Das reichte für eine Woche! Shawn seufzte kurz leise und steckte die Liste zurück in die Hosentasche. Fragend wurde er von Suigetsu angesehen, welcher sich dann jedoch wieder den vielen Menschen widmete. Mangetsu ließ sein Blick über die Menschen wandern, von denen viele ihn ansahen. Natürlich sahen die meisten eher Suigetsu an. Er war sowieso nicht so ein Typ der viel Aufmerksamkeit wollte, da war er wie sein Vater. Doch seinem kleinen Bruder schienen die Blicke zu gefallen. Alle sahen ihn an und freuten sich wie süß er doch war. Vielleicht wird es ihm irgendwann mal auf die Nerven gehen, doch welches Baby wollte keine Aufmerksamkeit? Ein abgehacktes Schreien drang an ihre Ohren. Müde öffnete sie ihre Augen und versuchte etwas in dem dunklen Raum zu erkennen. Dies war jedoch leichter gesagt als getan, denn es war ziemlich dunkel. Sie erkannt gerade mal die Umrisse, jedoch wusste sie genau das Shawn neben ihr lag und schlief. Sayo blickte zur Tür als sie wieder dieses Schreien hörte. Es konnte nur Suigetsu sein. Sogleich stand sie auf und verließ das Zimmer um nach ihrem Sohn zu sehen. Shawn öffnete eins seiner Augen und sah seiner Frau nach. Auch er hörte das Schreien seines Sohnes. „Was hast du denn mein Kleiner?“ Sayo nahm den kleinen Jungen auf den Arm und strich ihm seine Haare zur Seite. Dabei bemerkte sie dass seine Stirn sehr warm war. Suigetsu sah sie an, atmete schwer da seine Nase verstopft war. Die Lilaäugige setzte sich auf einen Sessel, welcher in dem Zimmer stand und hielt ihren Sohn weiterhin fest. Ein Regal und eine Kommode stand neben dem Sessel mit allem wichtigen Dingen für ein Baby, so auch ein Fiberthermometer. Die Temperatur zeigte 39 Grad an. Sie gab ihrem Sohn einen Kuss und sah in wieder an. „Was hat er?“ Sie zuckte zusammen und blickte auf. Shawn hockte vor ihr, hatte bis eben noch seine Augen auf seinen Sohn gerichtet gehabt, doch sah er jetzt Sayo an. Sie hatte gar nicht bemerkt das er da war. „Fieber und eine verstopfte Nase.“ Sie sah weiterhin Shawn an, welcher nun wieder Suigetsu anblickte. Der kleine Junge starrte aus seinen lila Augen zurück, streckte sogar seine Hand nach seinem Vater aus. Der Weißhaarige stand auf und verließ das Zimmer von Suigetsu. Dabei sahen Sayo und ihr Sohn ihm nach. Fragend blickten die beiden sich an. Nicht lange und Shawn war wieder da mit einer Schüssel und einem Lappen. Die Schüssel stellte er in das Regal, den Lappen tauchte er in das Wasser und drückte das überflüssige Wasser heraus. Er setzte sich neben seine Frau und legte den Lappen auf die Stirn seines kleinen Sohnes. Die Hellhaarige lächelte und lehnte sich an den Weißhaarigen. Er war zwar nicht der Typ der seine Gefühle so offen zeigte aber wenn es um seine Söhne ging war er immer zur Stelle. Das war auch schon bei Mangetsu der Fall gewesen. Und dafür war sie ihm dankbar. Ein lächeln schlich sich auf ihre Lippen als sie die beiden sah. Shawn hatte sich auf die Seite gedreht und schlief. Neben ihm lag Suigetsu auf dem Rücken, mit dem Gesicht zu seinem Vater. Sayo setzte sich auf das Bett und fühlte die Stirn ihres Kindes. Das Fieber schien weg zu sein. Sie war die ganze Nacht nicht zu Hause gewesen und Shawn sollte auf den Kleinen aufpassen. So wie es aussah wollte er beim aufpassen nicht auf seinen Schlaf verzichten. Sie kraulte leicht den Nacken ihres Mannes, da sie wusste das er davon wach wurde. Grummelnd öffnete Shawn seine Augen, blinzelte ein paar Mal, ehe er sich aufsetzte und müde in die Augen von Sayo sah. „Guten Mittag, mein Schatz.“ Sie gab ihm einen Kuss, bekam jedoch nur einen verwirrten Blick zurück. Sayo schmunzelte und strich über die Wange ihres Kindes. „Es ist schon fast Mittag.“ Erklärte sie, woraufhin Shawn sich nur durch die Haare fuhr und gähnte. Suigetsu wurde nun auch langsam wach und tat es seinem Vater gleich. „Müde?“ „Dein Sohn hat mich die ganze Nacht wach gehalten.“ „Ach plötzlich ist es mein Sohn ja?“ Shawn erwiderte den Blick nur missmutig und sah nun sein Sohn an. Dieser schaute zwischen seinen Eltern hin und her, ehe er anfing zu schreien. „Suigetsu!“ Sein Vater warf ihm nur einen leicht bösen Blick zu. Musste der Junge ausgerechnet jetzt in die Hosen machen? „Shawn tu mir einen gefallen und wickle deinen Sohn. Ich mach seine Milch fertig.“ „Was?“ Fragte Shawn geschockt und sah Sayo an. Dieser stand bereits an der Tür und zwinkerte ihm zu. Dann verließ sie den Raum und ließ die beiden zurück. Genervt seufzte Shawn, nahm seinen Sohn auf den Arm und ging mit ihm ins Bad. Sayo kam die Treppe runter und erblickte Mangetsu auf der Couch sitzen. Er hielt eine Schriftrolle in der Hand und lass sie sich durch. „Musst du wieder auf eine Mission?“ Der Junge nickte nur und lass sie sich weiter durch. Aus dem Augenwinkel sah er, dass seine Mutter die Milch für Suigetsu erwärmte. „Dein Sohn ist ein Schwein.“ Meinte Shawn auch sogleich als er die Treppe runterkam. Suigetsu saß auf seinen Armen und hielt sich an seinem Shirt fest. Sayo verschränkte die Arme und blickte Shawn an. Dieser starrte nur zurück. „Er ist kein Schwein.“ Suigetsu streckte seine Ärmchen nach der Milchflasche aus, welche seine Mutter in der Hand hielt. Die Milch darin war jedoch noch zu warm für das Baby und musste erst etwas abkühlen. Der Gesichtsausdruck ihres Mannes verriet ihr, dass er etwas anderes dachte. „Hast du Hunger mein Kleiner?“ Versuchte Sayo vom Thema abzulenken und strich über Suigetsus Kopf. Der Junge gluckste fröhlich und versuchte weiterhin an die Milch zu kommen. „Kein Wunder. Sein ganzer Mageninhalt war in der letzten Windel.“ Von der Blauhaarigen bekam er einen viel sagenden Blick zugeworfen. Plötzlich griff Suigetsu nach den Haaren seines Vaters und zog daran. Dieser verzog das Gesicht und hielt das Baby von sich weg, sodass dieser dessen Haare loslassen musste. Sayo lachte und nahm ihr jüngstes Kind auf den Arm. Wütend knurrte Shawn und blickte den Kleinen ebenso böse an. Dieser jedoch setzte nur einen unschuldigen Blick auf. Der Weißhaarige verschränkte die Arme und sagte kein Wort mehr. „Fütterst du ihn?“ Fragte Sayo und lächelte lieb. Doch Shawn ließ sich davon nicht beirren und blieb hart. „Ich bin weg.“ „Du hast doch gar keine Mission?“ „Noch nicht.“ Shawn verließ das Haus und ließ Sayo verwirrt stehen. Ach Mangetsu stand auf und bereitete sich auf seine Mission vor. Die Blauhaarige sah ihren kleinen Sohn an, welcher ihren Blick erwiderte. Sie nahm sich die Milch und fing an Suigetsu zu füttern. „Jetzt sind wir wohl allein.“ Suigetsu griff nach der Flasche und umfasste sie mit seinen kleinen Händen, nuckelte dabei genüsslich die Milch. Kapitel 3: Too Young -------------------- „Da waren ganz große Wellen! Die waren fast so hoch wie die Felsen! Und am Himmel waren ganz viele Möwen! Ich hab sie gefüttert und dann sind noch mehr gekommen.“ Ein seufzten kam ihm über die Lippen. Seine Hand legte sich an seine Schläfe und massierte sie etwas. Mit halbem Ohr hörte er die Stimme seines jüngsten Sohnes. Er nahm gar nicht mehr war was der Kleine eigentlich sagte. Zu viele Worte kamen aus seinem Mund, unaufhörlich redete er wie ein Wasserfall. Und das war nicht untertrieben, denn Suigetsu konnte für seine vier Jahre erstaunlich gut und viel reden. „Papa!“ Shawn drehte seinen Kopf zur Seite und blickte in die großen strahlenden Augen seines Sohnes. Dieser hielt ihm Muscheln vor die Nase und grinste breit. „Die hab ich mit Mangetsu gesammelt.“ Nun sah Shawn die Muscheln in der Hand von Suigetsu an. Nach einer griff er und besah sie sich genauer. Sie glitzerte etwas und hatte eine strahlende Farbe. Nichts war abgebrochen, sie war makellos. Immer noch spürte er den Blick von Suigetsu, doch blickte er weiter auf die Muscheln. Er erinnerte sich daran als Mangetsu ihm das erste Mal eine Muschel zeigte. Inzwischen war er zu einem sehr guten Ninja geworden, bereits vor einem Jahr wurde er zu einem Jonin. Nicht mehr lange und auch Suigetsu würde zu einem Ninja werden, da war er sich sicher. Doch war dies wirklich die beste Entscheidung? Die Zeiten in Kiri hatten sich zwar geändert, dennoch war es immer noch nicht so wie in anderen Reichen. Früher oder später würde dieser kleine Junge ihn nicht mehr so glücklich sein wegen einpaar Muscheln. Sein Leben wird sich ändern, vielleicht nicht so wie er es sich vorstellte aber definitiv wird es anders werden als jetzt war. Ob besser oder schlechter sollte sich erst noch zeigen. Shawn zuckte zusammen und drehte sich wieder zu seinem Sohn. Suigetsu hatte an seinem Arm gezogen, den Kopf leicht schief gelegt und schaute fragend seinen Vater an. „Alles ok Papa?“ „Ja.“ Suigetsu begann zu grinsen und sah seinen Vater begeistert an. Shawn hob eine Augenbraue und wartete darauf, dass sein Sohn mit seiner Frage rausrückte. „Unternimmst du nachher was mit mir?“ Der weißhaarige Junge setzte ein zuckersüßes Lächeln auf mit dem er schon jeden rumbekriegt hatte. Egal wen er mit dem Lächeln ansah, er bekam immer was er wollte. Besonders gut funktionierte es bei seiner Mutter und der Frau in dem Cafe wo es sein Lieblingsjoghurt gab. Nur bei seinem Vater klappte es nicht immer. „Nein.“ Meinte Shawn nur und stand auf um zu Sayo in die Küche zu gehen. Sie kochte gerade das Mittagessen und hörte stumm bei dem Gespräch zu. Ab und zu musste sie grinsen, besonders an den Stellen an denen Suigetsu maßlos übertrieb. Der Junge pustete die Wangen auf, verschränkte beleidigt die Arme und sah seinen Vater an. Dieser lehnte am Tresen und blickte Suigetsu ebenfalls an. Keiner der beiden sagte etwas. Sayo sah zwischen beiden hin und her, ehe sie seufzte. Sie fand es nicht schön, dass die beiden sich nun anschwiegen. „Ok. Ende mit der Schweigeminute.“ Meinte sie rührte in dem Topf um. Aus dem Augenwinkel konnte sie erkennen, dass ihr Sohn von der Couch runter sprang und zu ihnen gerannt kam. Er stand nun vor seinem Vater und blickte zu ihm hinauf. „Warum nicht?“ „Ich trainier nachher mit Mangetsu.“ „Ich kann doch mitkommen!“ Darauf sagte Shawn nichts, brauchte er auch nicht, da Suigetsu die Antwort bereits kannte. Das Kind setzte einen gespielt traurigen Blick auf, doch brachte es nichts. Sein Vater sah ihn einfach nur an ohne eine Miene zu verziehen. Manchmal würde der kleine Junge nur zu gern wissen was sein Vater dachte. „Mama!“ Suigetsu drehte sich nun zu seiner Mutter, welche den Reis fürs Mittag machte. Er hoffte das sie seinen Vater überreden konnte, hatte er sich damit jedoch getäuscht. Sie lächelte ihn an und strich über seinen Kopf. „Ich kann doch was mit dir unternehmen.“ „Aber Mama.“ Der Junge sah sie skeptisch an und verschränkte zusätzlich die Arme. Man sah ihm, dass er nicht sehr begeistert davon war. „Ich will etwas mit Papa machen. Ich will mit ihm trainieren!“ Die Blauhaarige sah nun ihren Mann an, welcher sie unwissend ansah. Er konnte seinen Sohn aber auch verstehen, immerhin hatte er sich seinen großen Bruder zum Vorbild genommen und er hatte Mangetsu trainiert. „Suigetsu geh dir die Hände waschen.“ Nickend ging der Junge und wusch sich die Hände. Sayo sah währenddessen Shawn an, welcher ihren Blick fragend erwiderte. Doch brauchte sie die Frage gar nicht erst zu stellen, denn er antwortete auch so. „Ich kümmere mich um ihn wenn ich Zeit habe.“ „Mama ich will zum Nachtisch Wackelpudding.“ Suigetsu sprang die letzte Stufe runter und griff nach der hand seiner Mutter. Strahlend sah er sie an, wieder mit dem zuckersüßen Lächeln. Ein seufzten kam ihr über die Lippen. Kurz sah sie Suigetsu an und dann Shawn. Dieser zuckte nur mit den Schultern und meinte: „Ich hab ihn nicht erzogen.“ Dabei ging er an ihr vorbei und wuschelte seinem jüngsten Sohn durch die weißen Haare. Dieser versuchte seine zersausten Haare wieder zu ordnen. Er hasste es wenn jemand ihm durch die Haare wuschelte. Sayo schmunzelte über diese Szene. Da war er wie sein Vater. Mangetsu schwang das Schwert mit viel Kraft. Das Meer begann sich zu spalten und erschuf einen Weg zwischen dem restlichen Meer. Kurz darauf verschwand die Spalte und das Wasser floss wieder zusammen, woraufhin das Meer bald wieder ruhig war. Begeistert blickte Suigetsu zu dem Meer und dann zu seinem Bruder und seinem Vater. Er sprang von dem kleinen Felsen runter und rannte zu ihnen. „Ich will das auch können! Bring mir das bei!“ Seine lila Augen glänzten vor Begeisterung. Sonst sah man ihn nur so strahlen wenn er seinen Lieblingsjoghurt bekam. „Suigetsu.“ Verwirrt sah der Kleine in die grauen Augen seines Vaters. Dieser hockte sich vor ihn hin und sah ihn an. Suigetsu legte seinen Kopf etwas schief. „Du bist noch zu klein dafür. Später wenn du älter bist.“ Enttäuscht senkte Suigetsu den Kopf und starrte den Sand an. Shawn stand wieder auf, nahm seinen Blick jedoch nicht von dem kleinen Jungen. Mangetsu musterte seinen Bruder. Es tat ihm leid, doch war es das einzig richtige. Suigetsu beherrschte noch kein einziges Jutsu und war zudem noch viel zu jung dafür. Das musste er lernen und umso früher desto besser. Suigetsu ging weg, sah die beiden nicht mehr an und hatte den Kopf nur noch gesenkt. Er setzte sich bei den Felsen in den Sand und nahm einen Stein in die Hand. Der Junge schmiss den Stein ins Meer. Er nahm noch einen zweiten und warf ihn ebenfalls, doch diesmal hatte er ihn geflischt. Ein kurzes grummeln kam Suigetsu über die Lippen, ehe er die nächsten Steine flischte. Schon sieben Sprünge hatte er geschafft, doch er wollte noch mehr schaffen. Suigetsu war mit ganzer Sache dabei. Der letzte Stein war nun zum zehnten Mal gesprungen. Erfreut drehte sich Suigetsu zu seinem Vater und Mangetsu um. Die beiden beredeten irgendetwas, doch konnte er durch die Entfernung nicht verstehen was. Er wollte ihnen unbedingt zeigen wie gut er inzwischen darin war. Schnell schnappte er sich einen Stein und rannte zu ihnen rüber, dass sein Vater ihn gerade noch weggeschickt hatte vergaß er sofort wieder. „Papa! Mangetsu! Guckt mal was ich kann.“ Fragend sahen die beiden den kleinen Jungen an. Er wedelte mit dem Stein vor sich herum und grinste breit. „Ich kann jetzt-“ „Suigetsu später.“ Unterbrach Shawn seinen Sohn auch sogleich. Doch Suigetsu fuhr unbeirrt weiter. „Aber-“ „Kein Aber.“ Suigetsu zuckte zusammen, bei den Worten seines Vaters. Er schluckte. So ernst hatte sein Vater noch nie mit ihm geredet, geschweige denn ihn angesehen. Er konnte sogar beinahe Angst kriegen. „Tu einmal was man dir sagt. Du kannst nicht von allen verlangen, dass sie nur dir Aufmerksamkeit schenken. Es gibt auch noch andere Dinge die wichtiger sind. Das wirst du verstehen sobald du älter bist.“ Suigetsu sah seinen Vater nur stumm an. Etwas geschockt hatte er jedes einzelne Wort gehört. Sein Vater sah ihn nur ernst an und das obwohl Suigetsu ihn traurig ansah. Der kleine Junge senkte den Kopf, ging an seinem Vater und seinen Bruder vorbei ohne noch ein Wort zu sagen. Es war vielleicht hart für das Kind, doch war auch dies eine Sache die er einfach lernen musste. Man hätte es ihm anders sagen können, begreifen musste er es so oder so. „Was ist denn los?“ Sayo kniete sich vor ihren kleinen Sohn hin und sah ihn besorgt an. Suigetsu saß mit verschränkten Armen auf der Couch, wandte seinen Blick von seiner Mutter ab. Sie sah, dass er traurig war, vor seiner Mutter konnte er nichts verheimlichen. Die Blauhaarige setzte sich neben ihn und legte einen Arm um ihn. „Suigetsu was ist los?“ Behutsam strich sie durch seine Haare, brachte ihn so dazu sie anzusehen. Er sah wirklich sehr traurig aus, vielleicht sogar einwenig enttäuscht. „Papa hat mich nicht lieb.“ Sonst klang Suigetsu als wenn er schon sieben oder acht Jahre wäre, jetzt jedoch sprach der vier jährige Junge aus ihm. Man konnte tun was man wollte, er war nun mal ein kleines Kind. Und Kinder verstanden Worte manchmal falsch oder wussten ihre genaue Bedeutung nicht. „Das stimmt doch gar nicht, Schatz. Dein Papa hat dich sehr lieb.“ Lächelnd nahm sie ihren Sohn in den Arm und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Suigetsu lehnte seinen Kopf an die Schulter seiner Mutter und blickte durchs Fenster. Sayo nahm den Weißhaarigen auf ihren Schoss und strich eine Strähne aus seinem Gesicht. Dabei lächelte sie ihn wie immer an. „Hör mir mal zu mein Kleiner. Auch wenn dein Papa es dir nicht immer zeigt er hat dich sehr lieb. Und er wird dich auch immer lieb haben. Er will nur das Beste für dich.“ Der Junge wich dem Blick seiner Mutter aus und sah zu Boden. Wenn er nur das Beste für ihn wollte, warum hatte er ihn dann so ernst angesehen? Er merkte sie seine Mutter leicht über seine Wange strich und sein Kind anhob, sodass er sie ansah. „Eigentlich kannst du sehr glücklich sein. Dein Vater hat mit Mangetsu, als er so alt war wie du, nicht so viel Zeit verbracht.“ Das Kind hob eine Augenbraue und sah seine Mutter verwirrt an. Shawn verbrachte ja nun nicht sehr viel Zeit mit Suigetsu, aber noch weniger hatte er mit Mangetsu verbracht? Das konnte er sich überhaupt nicht vorstellen. „Warum denn?“ „Ich weiß es nicht mein Kleiner, aber vielleicht weil du anders bist als dein Bruder. Wenn du älter bist und anfängst ein Ninja zu werden wird dein Papa oft mit dir trainieren. Versprochen, aber im Moment bist du noch zu jung.“ „Immer bin ich zu jung.“ Beleidigt verschränkte Suigetsu die Arme und pustete seine Wangen auf. Sayo lachte und wuschelte dem kleinen Jungen durch seine Haare. Suigetsu lachte mit und legte erfreut seine Arme um seine Mutter. Sayo schaffte es immer wieder Suigetsu aufzumuntern, egal wie schlecht er sich auch fühlte. Und jetzt verstand der Junge seinen Vater auch einwenig besser. „Du darfst nicht vergessen, dass er noch ein Kind ist.“ Sayo gab Shawn einen Teller, welchen er abtrocknete. Er schwieg, reagierte nicht mal auf das was sie sagte. So sehr war er Gedanken versunken. „Shawn?“ Er drehte seinen Kopf zu ihr und sah sie fragend an. Sie hatte eine Hand an seine Schulter gelegt, als er nicht geantwortet hatte. Der Weißhaarige stellte den Teller auf die anderen und nahm sich den nächsten zum Abtrocknen. Wieder hatte er den Blick abgewandt, weshalb Sayo seufzte und weiter das Geschirr spülte. „Suigetsu war sehr traurig.“ Sie hatte nicht mit einer Antwort gerechnet, doch als dann doch eine kam war sie einwenig verwundert. „Er hat kein Wort mehr mit mir geredet.“ „Kannst du es ihm verübeln?“ Wieder kam keine Antwort. Also drehte sich Sayo zu ihm um, verschränkte die Arme und sah ihn ernst an. Shawn drehte nur seinen Kopf zu seiner Frau und blickte ihr in die Augen. Er wusste genau was sie wollte. „Du willst, dass ich es ihm erkläre und mit einem Joghurt vor seiner Nase rum fuchtel.“ „Ich will, dass du es ihm erklärst und dich entschuldigst. Und du versprichst ihm mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Wenn er dir dann immer noch verzeiht kannst du ihm einen Joghurt vor die Nase halten.“ Er hatte sich schon den ganzen Tag Gedanken darüber gemacht was er mit Suigetsu machen sollte. Jetzt führte wohl kein Weg mehr daran vorbei. Also seufzte er und ging die Treppe nach oben zu dem Zimmer seines Sohnes. Unter der Tür strahlte ein schwaches Licht durch. Suigetsu war also noch wach. Shawn öffnete die Tür und sah gleich darauf nach links zu dem Bett von Suigetsu. Neben dem Bett stand ein Nachttisch mit einer Lampe, welche Licht spendete. Suigetsu lag auf seinem Bett und blickte starr an die Decke. Er sah seinen Vater nicht an, drehte sich nur zu Wand als er sich auf die Bettkante setzte. Shawn beobachtete seinen Sohn, welcher ihm den Rücken zugewandt hatte und schwieg. „Solltest du nicht schlafen?“ Der Junge sagte kein Wort, er war einfach zu stur und zu dickköpfig. „Suigetsu es tut mir leid.“ Das Kind drehte sich auf die andere Seite und sah seinen Vater an. Er hatte noch nie erlebt, dass sein Vater sich bei irgendjemanden entschuldigte, aber er erkannte das er es ernst meinte. Sein Vater würde ihn nicht anlügen, nicht in so einer Situation. „Das was du gesagt hast?“ „Nein wie ich es gesagt hab.“ Beide sahen sich an und schwiegen wieder. Shawn streckte seine Hand aus und wuschelte durch die Haare des Kindes. Suigetsu kniff die Augen zusammen und verzog das Gesicht. Gespielt böse sah er in das grinsende Gesicht seines Vaters. Das hatte er mit Absicht gemacht! „Du wirst es irgendwann verstehen.“ „Ich weiß. Ich bin zu jung dafür.“ Schmollend drehte er sich auf die Seite und sah auf den Boden. Seine Mutter ihm das schon erklärt, noch einmal brauchte man es ihm nicht zu sagen. Das tat sein Vater auch nicht, denn er verstand schon. „Suigetsu ich verspreche dir dich bald zu trainieren.“ Die Augen des Kindes leuchteten auf, so als wenn er einen Joghurt geschenkt bekam. Erfreut setzte er sich auf und sah seinen Vater an. Dieser lächelte schwach und drückte seinen Sohn zurück ins Bett. Es war ein Zeichen das er schlafen sollte. Shawn stand auf und wollte gehen, jedoch griff Suigetsu schnell nach seiner Hand. Verwirrt sah er den kleinen Jungen an. „Bringst du mir auch das Schwimmen bei?“ „Mal sehen. Du solltest jetzt wirklich schlafen.“ Gerade als er das Licht ausschalten wollte, unterbrach ihn Suigetsu erneut. „Papa! Ich werde später ein genauso guter Ninja wie Mangetsu und dann kannst du auf mich genauso stolz sein wie auf ihn.“ Entschlossen sah der Junge in die Augen seines Vaters. Er meinte das wirklich ernst, sehr ernst sogar. Suigetsu grinste breit und sah weiter entschlossen seinen Vater an. Dieser schüttelte den Kopf, deckte seinen Sohn zu und wuschelte noch einmal durch dessen Haare. Suigetsus grinsen verschwand jedoch nicht. „Schlaf jetzt.“ Shawn schaltete das Licht aus und verließ das Zimmer. Leise hörte noch ein „Gute Nacht Papa.“ von Suigetsu. Ein lächeln schlich sich auf sein Gesicht, während er wieder nach unten zu Sayo ging. Kapitel 4: Getting even with Dad -------------------------------- Er musterte seinen Vater, verschränkte die Arme und legte den Kopf schief. Suigetsu saß auf dem Bett seiner Eltern und sah auf seinen Vater, welcher ihm den Rücken zugedreht hatte. „Papa mir ist langweilig.“ „Ich schlaf noch.“ Murmelte Shawn und zog die Decke mehr über sich. Wie konnte das Kind nur so früh wach sein? Und das musste er jetzt eine ganze Woche aushalten? Ohne Sayo? Ohne Mangetsu? Das war doch unmöglich. „Wie kannst du dann reden?“ Fragte der Junge und kletterte über seinen Vater um ihn ansehen zu können. Er legte sich neben seinen Vater und sah diesen an. Shawn seufzte und öffnete seine Augen. Dann drehte er sich auf die andere Seite und drehte seinem Sohn so wieder den Rücken zu. „Papa wann kommt Mangetsu wieder?“ Suigetsu kletterte erneut über seinen Vater und setzte sich neben diesen. Shawn öffnete erneut die Augen, blickte seinen Sohn müde an. „Keine Ahnung. In ein zwei Wochen.“ „Und Mama?“ „In einer Woche.“ Suigetsu wirkte traurig, er senkte den Kopf und musterte die Decke. Eine Woche ganz allein mit seinem Vater gab es noch nie. Er wusste nicht was er die ganze Woche machen sollte, denn sein Vater trainierte ihn ja nicht. Shawn bemerkte den traurigen Blick seines Sohnes, zog ihn zu sich und legte ihn dann hin. Er legte die Decke über seinen Sohn und schloss die Augen. „Schlaf.“ „Aber es ist halb neun.“ Shawn seufzte und drehte sich auf den Rücken. Es war viel zu früh zum aufstehen. Suigetsu krabbelte unter der Decke zu seinem Vater und legte seinen Kopf gegen dessen Arm. „Ich vermisse Mama.“ „Ich auch.“ Meinte Shawn und blickte zu seinem Sohn hinunter. Suigetsu legte den Kopf in den Nacken und musterte seinen Vater. Dieser legte einen Arm um seinen Sohn und zog ihn näher an sich. Suigetsu legte seinen Kopf auf die Brust seines Vaters, bemerkte dabei seinen gleichmäßigen Atem. „Papa hast du mich lieb?“ „Ja, Suigetsu.“ „Bist du froh das ich da bin?“ Für einen Moment schwieg Shawn und sah aus dem Fenster. Natürlich war er froh, was für eine Frage. Suigetsu war sein Sohn, selbstverständlich liebte er ihn. Es gab nur wenige Eltern die ihre Kinder nicht liebte und irgendwie konnte Shawn das nicht nachvollziehen. Man setzte doch keine Kinder in die Welt wenn man sie nicht haben wollte. Aber das war die Ansicht von jedem einzelnen, dies war seine, die von einem anderen könnte ganz anders sein. „Natürlich. Du bist mein Sohn Suigetsu. Ich war sehr froh als deine Mutter mir sagte das sie Schwanger sei.“ Suigetsu lächelte und kuschelte sich an seinen Vater. Shawn schaute seinen Sohn an, fuhr kurz durch dessen Haare und sah dann aus dem Fenster. Er erinnerte sich gut an diesen Abend. Er streckte sich und ließ sich aufs Bett fallen. Die Tür wurde leise geschlossen und jemand setzte sich auf das Bett und beugte sich über ihn. „Müde?“ Fragte Sayo leise und strich Shawn eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er murmelte leise etwas und legte sich so hin, dass seine Frau nun neben ihm saß. „Schläft Mangetsu?“ „Ja.“ Sayo legte sich neben Shawn hin, stützte ihren Kopf mit den Händen ab und beobachtete ihn. Er erwiderte den Blick mit halb geöffneten Augen und lächelte leicht. Shawn legte eine Hand auf ihren Kopf und wuschelte leicht über ihre Haare. Sayo lachte kurz und beugte sich über ihn. „Shawn hättest du gern noch ein Kind?“ „Vielleicht. Mal sehen was passiert.“ Meinte er und zog sie in seine Arme. Sayo schmiegte sich an ihn und lächelte. „Es ist schon etwas passiert.“ Sie setzte sich auf und griff nach seiner Hand, legte sie auf ihren Bauch und lächelte. Shawn sah sie überrascht an und regte sich nicht. Die Verwunderung war zu groß um zu realisieren was sie gerade gesagt hatte. Er setzte sich auf, sah kurz sie an und dann auf seine Hand, welche noch immer auf ihren Bauch lag. Ihre Hand lag auf seiner, erst jetzt wurde ihm wirklich bewusst was sie gesagt hatte. Er zog sie in seine Arme und küsste sie. Glücklich schmiegte sie sich an ihn und erwiderte den Kuss. Nachdem sie sich lösten legten sie sich hin. „Shawn bist du froh jetzt schon ein zweites Kind zu bekommen?“ „Ja Sayo. Meinetwegen hätten wir auch schon viel früher ein zweites Kind bekommen können.“ Die Blauhaarige kuschelte sich an ihn und legte ihre Hand auf seine Brust. Shawn strich über ihren Kopf und lächelte. Er nahm einige Strähnen von seinem Sohn zwischen seinen Fingern und sah sie an. „Deine Haare müssen geschnitten werden.“ „Wirklich?“ Suigetsu nahm sich eine seiner Haarsträhnen und schaute sie skeptisch an. Sie waren wirklich ziemlich lang, sie reichten ihm schon bis zu den Schultern und hingen über seine Augen. „Machst du das?“ „Warte besser bis deine Mutter zurück ist.“ Das Kind setzte sich auf den Bauch seines Vaters und sah diesen an. Shawn hob eine Augenbraue und erwiderte den Blick. „Was machen wir heute?“ „Keine Ahnung. Wir sollten erstmal frühstücken.“ „Was willst du haben?“ „Brötchen.“ „Haben wir nicht.“ Meinte Shawn und sah zu seinem Sohn. Suigetsu saß am Tisch und wartete darauf das sein Vater ihm etwas zum Frühstück brachte. Seine Mutter machte ihm jeden Morgen frühstück. „Rühreier.“ „Haben wir nicht.“ „Pfannkuchen.“ „Haben wir nicht.“ „Cornflakes?“ „Haben wir nicht.“ „Joghurt!“ „Haben wir- Nein!“ Shawn sah das grinsen von Suigetsu und seufzte. Einen kurzen Moment später stellte er seinem Sohn einen Teller mit zwei getoasteten Stullen hin. Suigetsu musterte sein Essen und sah dann zu seinem Vater auf. „Und Schokolade?“ Sein Vater ging wieder zurück und holte die Schokolade und stellte sie Suigetsu hin. Dieser blickte erneut zu ihm auf. „Was ist mit trinken?“ „Was willst du?“ „Kakao.“ Shawn ging erneut zurück in die Küche, nahm die Milch aus dem Kühlschrank und goss sie in ein Glas. Dann gab er etwas Kakaopulver dazu und rührte um. Er stellte das Glas vor Suigetsu hin und setzte sich neben ihn. Der Junge schob seinen Teller zu seinem Vater rüber und sah ihn erwartungsvoll an. „Schmierst du sie mir? Ich darf keine Messer in die Hand nehmen.“ Sein Vater rollte etwas mit den Augen und schmierte für das Kind die Stullen. Suigetsu sah ihm zu und trank aus seinem Glas. „Das ist aber keine Nutella.“ „Suigetsu.“ Meinte er ernst und schob ihm den Teller zurück. Ob es nun Nutella war oder nicht, war doch egal. Schokolade schmeckte immer gleich, egal welche Firma es war. Bloß Kinder sahen es immer anders. Shawn stand auf und ging zurück in die Küche um sich selbst Frühstück zu machen. „Papa die sind zu hart.“ Jammerte Suigetsu und drehte sich zu seinem Vater um. Dieser seufzte und strich sich durch die Haare. Man könnte meinen er sei ein bisschen überfordert. Er sah zu Suigetsu. „Mama macht mein essen immer so das ich es essen kann.“ „Ich bin nicht deine Mutter und kann sie auch nicht ersetzten. Wenn du willst kannst du einen Joghurt haben.“ „Nein.“ Sagte der Junge und setzte sich auf die Couch. Er senkte den Kopf und sah traurig zu Boden. Shawn sah zu ihm und schloss kurz die Augen. Dann ging er zu seinem Sohn und kniete sich vor ihn hin. Suigetsu sah in seine Augen und wirkte sehr traurig. „Ich vermisse Mama.“ „Ich auch Suigetsu. Aber sie kommt erst in einer Woche wieder. Bis dahin musst du es ohne sie aushalten.“ Suigetsu stand auf und ging an ihm vorbei, setzte sich zu seinen Spielsachen. Sein Vater seinen Blick gesehen, der ihm zeigte das der Junge lieber seiner Mutter hätte als seinen Vater. Shawn setzte sich auf die Couch und beobachtete Suigetsu, welcher gelangweilt mit seinen Spielsachen spielte. Der Junge wirkte überhaupt nicht glücklich, was seinem Vater nicht sehr gefiel. Er sah seinen Sohn lieber lachend als weinend. Shawn war noch mal einkaufen gegangen, währenddessen hatte es angefangen zu regnen. Über dem Meer zog ein Gewitter auf, leise hörte man es donnern. Shawn sah sich um, konnte aber nirgends Suigetsu entdecken. Deshalb ging er nach oben um sich trockene Sachen anzuziehen. Auf dem Bett sah er Suigetsu liegen. Der Junge lag auf dem Bauch, die Arme ausgebreitet und den Blick aus dem Fenster gerichtet wo ein Blitz am Himmel zu sehen war. Er zuckte bei einem Donnern etwas zusammen und zog sich die Decke über. Sein Vater schmunzelte leicht und zog sich zuerst trockene Kleidung an. Dann setzte er sich auf das Bett und zog die Decke von Suigetsu runter. Das Kind sah leicht verängstigt zu Shawn auf, zuckte bei einem weiteren Donnern zusammen. „Hast du Angst?“ Fragte Shawn und sah aus dem Fenster. Das Donnern wurde lauter, die Blitze immer größer. Suigetsu schüttelte den Kopf und vergrub sein Gesicht in das Kissen seiner Mutter. „Na schön.“ Shawn sah aus dem Fenster und sah einen weiteren Blitz. Ein Donnern folgte und ließ Suigetsu wieder zusammenzucken. Seine Hand krallte sich in das Kissen. Er setzte sich auf und drehte sich zu seinem Vater. „Ich hab doch Angst.“ Flüsterte er leise und rutschte näher an seinen Vater ran. Shawn sah ihn wieder an und legte eine Hand auf seinen Kopf. „Redest du plötzlich wieder mit mir?“ Suigetsu klammerte sich bei dem nächsten Donnern an den Arm seines Vaters und kniff die Augen zusammen. Shawn legte seinen Arm um ihn und nahm ihn auf seinen Schoss. Dann legte sich Shawn in das Bett und legte Suigetsu auf seine Brust. Der Junge klammerte sich in das Shirt seines Vaters und drehte den Kopf von Fenster weg. Beruhigend strich Shawn über die Haare und den Rücken seines Sohnes, hatte seinen Blick jedoch nach draußen gerichtet, wo es heftig regnete. „Du bist wie deine Mutter.“ Suigetsu sah verwirrt auf und musterte seinen Vater. Shawn drehte seinen Kopf nun auch zu seinen Sohn und blickte in dessen Augen. „Deine Mutter hat auch Angst vor Gewittern.“ „Ich habe keine Angst.“ Der Junge legte seinen Kopf wieder auf die Brust von seinem Vater und blickte aus dem Fenster. Inzwischen zuckte er bei den Donnern nicht mehr zusammen, vielleicht lag es an seinem Vater. „Was hast du eigentlich hier gemacht?“ „Ich mag das Bett. Es ist schön groß.“ Sein Vater schmunzelte und fuhr über Suigetsus Haare. Manchmal erkannte er sich selbst in dem Kind wieder. Er bemerkte wie Suigetsu eingeschlafen war und lächelte. Langsam wurde es Zeit das Sayo wiederkam. „Mama!“ „Hey mein Kleiner.“ Suigetsu sprang seiner Mutter um den Hals und sah sie überglücklich an. Sayo lächelte und strich über seinen Kopf. Sie ging mit ihrem Sohn auf dem Arm zu Shawn und gab ihm einen Kuss. „Ist Mangetsu nicht da?“ „Er ist noch nicht von seiner Mission zurück.“ „Mama?“ Sayo sah ihren kleinen Sohn an, welcher begeistert aussah. Sie strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht, setzte ihn ab und kniete sich vor ihm hin. „Ich hab dich vermisst Mama.“ „Ich dich auch mein Kleiner.“ Sie schloss ihn in seine Arme und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Suigetsu strahlte übers ganze Gesicht und hatte seine Arme um den Hals seiner Mutter geschlungen. Shawn sah seine Frau und seinen Sohn an. Beide sahen glücklich aus und das freute Shawn. Er sah seine Familie nicht gerne traurig, wer tat das schon? Insgeheim freute er sich schon darauf mit Sayo allein zu sein. „Soll ich sie wirklich abschneiden?“ „Ja!“ Sagte Suigetsu begeistert und grinste. Er saß auf der Couch, hinter ihm seine Mutter mit einer Schere in der Hand. Um Suigetsus Schultern lag ein Handtuch, ebenso saß er auf einem. Sayo strich durch seine Haar und sah sie an. „Ich find du siehst süß aus.“ „Wo denn?“ Fragte Shawn und musterte seinen Sohn. Er stand neben seiner Frau und sah nun diese an. Sayo strich erneut durch seine Haare und seufzte dann. „Ich find trotzdem du siehst süß damit aus.“ „Gar nicht! Die sind viel zu lang! Die hängen mir schon bis zu den Schultern und über die Augen.“ Seine Mutter strich ihm eine besagte Strähne aus dem Gesicht und lächelte. Suigetsu zog einen Schmollmund und verschränkte die Arme. „Na schön. Ich schneide sie dir ab.“ Zufrieden drehte sich Suigetsu um und grinste. Shawn grinste ebenfalls und setzte ebenfalls auf die Couch. Sayo begann Suigetsus Haare abzuschneiden. Als dies geschafft war schüttelte Suigetsu seinen Kopf und grinste fröhlich. „Bist du jetzt zufrieden?“ „Ja!“ Sayo strich seine kurzen Haare ordentlich und sah ihn dann an. Es wurde wirklich Zeit sie zu schneiden, trotzdem musste sie zugeben sah er mit den längeren Haaren einfach süßer aus. Suigetsu spürte plötzlich wie jemand durch seine Haare wuschelte und sie zerzauste. Schmollend drehte sich der Junge zu seinem Vater um. „Jetzt macht es überhaupt keinen Spaß mehr.“ „Also hatte es doch etwas Gutes.“ Meinte die Blauhaarige und strich Suigetsus Haare erneut glatt. Der Junge lehnte sich nach hinten und sah zwischen seinen Eltern hin und her. Dann erhellte sich sein Gesicht plötzlich, er sprang auf und sah seine Eltern begeistert an. „Können wir alle Joghurt essen gehen?“ „Mal sehen, Schatz.“ Die Blauhaarige gab ihm einen Kuss und nahm ihn auf ihre Arme. Sie setzte sich wieder neben Shawn, setzte ihren Sohn auf ihren Schoss. Suigetsu erfreute sich der Anwesenheit seiner beiden Eltern und wirkte glücklich, glücklicher als noch vor einigen Tagen wo er allein mit seinem Vater war. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und sah über das Meer. Shawn legte einen Arm um sie und zog sie näher an sich. Er gab ihr einen Kuss und fuhr über ihre Haare. „Wie seid ihr letzte Woche klar gekommen?“ „Ganz gut.“ Wenn er an die letzte Woche dachte musste er schmunzeln. Anfangs lief es nicht so gut, doch nach dem Gewitter verlief alles besser. Shawn zog sie noch dichter an sich und legte seinen Kopf auf ihren. Sayo schmiegte sich an ihn und lächelte. „Der Kleine hat dich wirklich vermisst.“ „Hab ich gemerkt.“ Beide schwiegen wieder und lauschten dem Rauschen der Wellen. Sayo legte ihre Arme um seinen Bauch und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Ihr Mann hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und strich über ihren Rücken. „Ich hab dich auch vermisst.“ Flüsterte er ihr ins Ohr, verursachte so bei ihr eine Gänsehaut. Sie legte den Kopf in den Nacken und sah zu ihm auf. „Ich dich auch Shawn.“ Beide lächelten und sahen sich an. Shawn nahm ihre Hand und zog sie wieder ins Haus zurück. Langsam wurde es kühl draußen und die Sonne ging unter. Zudem wollten sie noch etwas Zeit haben wenn sie Suigetsu ins Bett gebracht hatten. Kapitel 5: Decision ------------------- „Ist das dein ernst, Sayo?“ Sayo öffnete ihre Augen und sah Shawn an. Dieser lag neben ihr, stützte mit einer Hand seinen Kopf ab und musterte sie. Sayo seufzte und drehte sich auf den Rücken, während sich ihre Hand auf ihre Stirn legte. „Ich kann mir leider nicht aussuchen wann ich Krank werde.“ „Aber musste es ausgerechnet jetzt sein? Kannst du nicht warten bis ich auf Mission bin?“ „Und wer kümmert sich dann um die Kinder?“ Fragend drehte sie sich wieder auf die Seite und sah Shawn an. Ergeben seufzte er, schlug die Decke beiseite und stand auf. Zufrieden lächelte Sayo und sah ihm nach. Er konnte sich ruhig auch mal um seine Söhne kümmern. Shawn kam gerade die Treppe hinunter und spürte sofort die Blicke seiner Kinder auf sich. Die beiden saßen am Tisch und sahen ihn fragend an. „Wo ist Mum?“ „Es ist noch kein Frühstück gemacht.“ „Eure Mutter ist krank. Sie wird wahrscheinlich den ganzen Tag im Bett liegen.“ Meinte Shawn, drehte sich zu seinen Kindern und musterte sie. Suigetsu schien enttäuscht, aber auch zugleich traurig, dass seine Mutter krank war. Mangetsu musterte seinen Vater und verschränkte die Arme. „Machst du uns jetzt Essen?“ Fragte Mangetsu und hob eine Augenbraue. Er kannte das Essen seines Vaters und dies war nicht sehr berauschend. Ein Sternekoch könnte er nie werden, wahrscheinlich könnte er mit dem Essen niemanden einen Monat ernähren. Mangetsu zog so was sie Gehirn oder Herz dem Essen seines Vaters vor. „Nein werde ich nicht. Du kannst beruhigt sein. Wir müssen eh einkaufen, da können wir uns gleich etwas mitbringen.“ Erleichtert atmete Mangetsu aus, sah den schon fast wütenden Blick seines Vaters auf sich. Shawn wusste selbst das er nicht kochen konnte, brauchte er auch nicht, immerhin konnte Sayo super kochen. „Dürfen wir mitkommen?“ Fragte Suigetsu sogleich und sah seinen Vater fröhlich an. Shawn wusste schon, dass Suigetsu dann nur wieder Joghurt haben wollte. Aber es war ihm egal, immerhin besser als wenn er das ganze Haus auf den Kopf stellen würde. „Macht euch fertig. Ich komm gleich.“ Er ging zurück nach oben, betrat das Schlafzimmer, blieb jedoch an der Tür stehen. Auf Krank werden hatte er momentan keine Lust. Leise schloss er die Tür und sah zu Sayo, welche mit dem Rücken zu ihm im Bett lag. „Ich geh mit den Jungs einkaufen. Brauchst du was?“ „Hustensaft, Hustenbonbons. Etwas gegen Fieber und Nasenspray. Bring noch etwas gegen Grippe mit und für euch etwas zu Essen.“ „Sonst noch wünsche?“ Genervt verschränkte er die Arme. Das alles nur weil sie krank war? Hoffentlich halfen die Medikamente auch, sonst würde der ganze Weg umsonst sein. „Wenn du so fragst könntest du mir noch Tampons mitbringen?“ „Oh Gott.“ Verwirrt drehte sich Sayo um und sah zu ihrem Mann, welcher kurz einen erschrockenen Blick aufsetzte. Er schüttelte jedoch den Kopf und fuhr sich durchs Haar, dabei war sein Blick aufs Fenster gerichtet. „Was ist?“ „Ich dachte nur grad der wärst von den toten auferstanden.“ „Danke Schatz. So ein nettes Kompliment hab ich noch nie bekommen.“ Sie drehte sich wieder um und zog die Decke über ihren Körper. Shawn murmelte etwas und verließ das Zimmer. Sayo war wirklich krank, das sah man ihr auch an. Er tat gerne etwas für seine Frau, auch einkaufen oder sich um die kreischenden, quengelnden Kinder kümmern, aber Tampons kaufen ging einen Schritt zu weit. Hoffentlich waren nicht zu viele Leute in der Apotheke, denn das kratze gewaltig an seinem männlichen Ego. Und Sayo wusste das, wahrscheinlich machte sie es deshalb mit Absicht. Was sein musste, musste nun mal sein. Shawn stand vor dem Regal mit allen möglichen Nasensprays und Nasentropfen die es so gab. Musste er dabei auf eine bestimmte Firma achten, oder war es egal. Er war selten Krank, daher wusste er nicht welche Sayo kaufte, wenn die Kinder mal krank waren. Aber dafür gab es ja auch wieder andere, nur für Kinder. Man durfte in dieser Welt wirklich nicht krank werden, dafür gab es zu viele verschiedene Medikamente, zwischen denen man sich nicht entscheiden konnte. Seufzend schob Shawn die Hände in die Taschen. Es war zum verrückt werden. „Hey Shawn. Ich hab dich ja seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.“ „Sayo ist Krank. Was von diesem Zeug hilft wirklich?“ Shawn war jetzt nicht auf einen Smalltalk aus, also kam er gleich zum Punkt. „Das kannste alles in die Tonne tretten.“ Neben ihm stand ein Mann, etwa in seinem Alter, mit kurzen braunen Haaren, der seinen Job leid war. Im Moment brauchte Kiri einige Aushilfskräfte in verschiedenen Läden, weshalb so manche Ninja ran mussten. Vor allem die, die momentan nichts zu tun hatten. Zum Glück war er selbst einer der besten Ninja in Kiri, ebenso wie Mangetsu mussten sie nicht dran glauben. Das würde ihm noch fehlen einen auf Verkäufer in den Apotheke zu machen. Lieber ging er ins Gefängnis. Der braunhaarige Mann ging hinter die Kasse und stellte ein Gläschen Nasenspray auf den Tresen. „Was brauchst du noch.“ „Etwas gegen Fieber und Grippe. Und etwas gegen Reizhusten.“ Während er das sagte stellte sein Gegenüber das passende auf den Tresen. Dann drehte er sich um und sah Shawn leicht grinsend an. „Was hast du denn mit deiner Frau gemacht?“ Shawn winkte ab und schielte zu seinen Söhnen, welche bei den Bonbons standen. Suigetsu suchte sich welche, die innen mit Joghurt gefüllt waren, konnte sich jedoch bei der Sorte nicht entscheiden. Mangetsu stand leicht genervt neben ihm, immerhin ging das schon einige Minuten so. „Ach ja sie braucht noch Tampons.“ „Hast du ein Glück.“ Das Grinsen wurde breiter, verschwand auch nicht bei Shawn wütenden Blick. „Größe?“ „Woher soll ich denn das wissen?“ Leicht kopfschüttelnd drehte sich der Mann um und ging das Regal entlang, bis er stehen blieb. Er kam mit einer Packung Tampons zurück und stellte sie zu den Medikamenten. „Die sind für alle Größen geeignet. Braust du sonst noch was? Codein zum Beispiel?“ „Braucht man dafür kein Rezept?“ „Was bist du, nen Cop?“ „Nein danke. Suigetsu, Mangetsu.“ Erschrocken drehte sich Suigetsu zu seinem Vater um, während er sich gerade einige Bonbons in Mund stopfte. Shawn warf seinem Sohn einen mahnenden Blick zu. „Geht aufs Haus. Eine kranke Frau die ihre Periode hat ist schon schlimm genug.“ „Ich brauch kein Mitleid.“ Shawn bezahlte, nahm sich den Beutel und riss Suigetsu die Bonbontüte aus der Hand. Er legte sie in den Beutel und verließ zusammen mit seinen Kindern die Apotheke. Beleidigt verschränkte die Arme vor der Brust. Er wollte doch nur ein paar Bonbons. Schmunzelnd beobachtete Mangetsu seinen kleinen Bruder und wuschelte ihm durch die Haare. Wenigstens mussten sie die Bonbons nicht bezahlen. Er legte den Beutel auf das Bett und musterte es. Sayo lag nicht drin, vielleicht war sie ja im Badezimmer. Gerade als er dies dachte ging die Tür auf und seine Frau kam rein. War das nicht sein Pullover? „Ihr seit schon zurück.“ „Die Kinder essen Nudeln, um die brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“ „Hast du gekocht?“ „Nein! Hier das zeug was du haben wolltest.“ Er setzte sich aufs Bett und sah seine Frau an. Diese lächelte und kam auf ihn zu, beugte sich zu ihm runter um ihm einen Kuss zu geben. Doch Shawn stand blitzschnell auf und trat hinter sie. Verwundert drehte sich Sayo um und legte den Kopf schief. „Ich hab keine Lust auch noch Krank zu werden.“ „Du wirst doch nie Krank.“ Das stimmte, er wurde nur selten Krank. Obwohl er bei Wind und Wetter Missionen erledigte. Er ließ sich von seiner Frau einen kurzen Kuss auf die Wange geben. Davon würde er ja wohl kaum Krank werden. „Ich hasse dich, Sayo.“ „Und ich dachte schon du hättest mich geheiratet, weil du mich liebst.“ Shawn lehnte an der Wand neben der Treppe und rollte mit den Augen. Dank Sayo war er nun doch krank geworden. Eigentlich wollte er auf eine Mission gehen, doch daraus wurde ja nichts. „Dank dir bin ich krank.“ Meinte er, legte seine Arme von hinten um seine Frau und legte den Kopf auf ihre Schulter. Die Blauhaarige rührte die Suppe im Topf weiterhin um und lächelte leicht. So war er wenigstens Mal mehrere Tage zu Hause. „Da bist du einmal seit Jahren krank und schon bin ich schuld.“ „Irgendjemand muss schuld sein.“ Sayo drehte ihren Kopf zur Seite und sah in seine müden Augen. Sie fand es schön, dass er zu Hause war, denn das kam viel zu selten vor. So langsam vermisste sie seine Nähe wirklich. „Ich hab für dich Suppe gemacht, damit du schnell wieder gesund wirst.“ Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und machte die Herdplatte aus, da die Suppe warm genug war. „Dankeschön.“ Flüsterte er leise in ihr Ohr und drückte sie fester an sich. Seine Stimme verursachte bei Sayo eine Gänsehaut und ließ ihr Herz höher schlagen. Sie wusste schon warum sie ihn so sehr liebte. In dem Moment, in dem sie ihm dies sagen wollte ging die Haustür auf und ihre Kinder kamen rein. Suigetsu rannte direkt auf seine Eltern zu und sah seinen Vater aufgeregt an. „Papa wir haben im Dorf ganz kleine Hunde gesehen. Bekommen wir auch einen, bitte!“ Suigetsu war gut im Betteln, doch war sein Vater im Augenblick nicht auf eine Diskussion mit ihm aus. Lieber wollte er allein mit seiner Frau sein, aber seine Kinder mussten ja dazwischen kommen. „Nein. Ich will kein Ungeziefer in meinem Haus.“ „Ein Hund ist doch kein Ungeziefer.“ Meinte Mangetsu, lehnte sich gegen den Tresen und sah seinen Vater dabei an. Shawn jedoch wurde eher von Suigetsu abgelenkt, da dieser ununterbrochen an seiner Hand zog. „Für mich ist alles was in diesem Haus wohnt und nicht den Namen Houzuki trägt Ungeziefer.“ „Aber ich möchte einen Hund.“ „In ein paar Jahren vielleicht. Wenn du älter bist und die Verantwortung für einen Hund übernehmen kannst.“ „Klar als ob ich in ein paar Jahren noch einen Hund will.“ Suigetsu verschränkte bockig die Arme und setzte sich auf die Couch. Dabei sah er zu seinem Vater, welcher ihn jedoch nicht mehr beachtete. „Willst du Suppe?“ „Ja!“ Das Kind sprang auf und rannte erneut zu seinen Eltern. Sayo überreichte ihm einen Teller mit Suppe und einen Löffel. Suigetsu setzte sich sogleich an den Tisch und aß genüsslich das Essen seiner Mutter. „Du auch, Mangetsu?“ „Gerne.“ Er tat es seinem kleinen Bruder gleich und zusammen aßen sie ihre Suppe. Shawn warf ihnen einen merkwürdigen Blick zu, drehte sich dann wieder zu seiner Frau um. „Hast du die Suppe nicht für mich gemacht?“ „Du wirst deinen Söhnen doch wohl etwas Suppe abgeben.“ Shawn rollte erneut mit den Augen, nahm sich seinen Teller und gab seiner Frau einen Kuss auf die Stirn. Lächelnd sah sie ihm nach, sah dabei ebenso ihre Söhne an. Sayo legte auf das Bett und strich über Shawns Stirn. Er lag neben ihr auf dem Rücken, hatte dabei die Augen geschlossen und einen Arm hinter dem Kopf gelegt. Sayo strich ihm eine Haare aus dem Gesicht, hatte so nun freie Sicht auf seine Stirn. Eine Narbe zog sich über linken Augen, welche jedoch die meiste Zeit von seinen Haaren verdeckt war. Sie erinnerte sich noch genau daran wie es zu dieser Narbe kam, auch wenn es schon einige Jahre her war. Damals hatte Shawn gegen einen Shinobi-Schwertkämpfer der vergangenen Generation gekämpft. Der Ninja hatte sie angegriffen und Shawn hatte sie gerettet. Wenn er nicht gekommen wäre, wäre sie wahrscheinlich gestorben. Seit diesem Tag hatte er es nie in Erwägung gezogen einer von ihnen zu werden. Sie hatten es ihm angeboten, aber er lehnte ab. Sayo hauchte ihm einen Kuss auf seine Narbe, lächelte ihn dann an. Shawn drehte sich verwirrt zu seiner Frau und sah sie an. Er wollte eigentlich fragen was los war, doch sah er ihr lächeln und verspürte plötzlich den Drang zu schweigen. Lieber legte er einen Arm um sie und zog sie näher an sich. Während sich Sayo an ihn kuschelte, strich er mit der Hand durch ihre Haare. Ein lächeln legte sich auf seine Lippen, in diesem Moment war er einfach nur glücklich. „Shawn?“ „Sayo.“ „Wenn Mangetsu das Angebot annimmt, wirst du dann sehr sauer sein?“ Der Weißhaarige öffnete seine Augen und starrte an die Decke. In der Tat hatten sie Mangetsu das Angebot gemacht einer der sieben Schwertninja zu werden. Kein Wunder, denn Mangetsu war gut im Kampf mit einem Schwert. Sehr gut sogar, das konnte niemand leugnen. Es war nur eine Frage der Zeit bis er dieses Angebot bekam. Derzeit gründeten die Schwertninja eine neue Generation, dies passierte alle paar Jahre mal, wenn zu viele von ihnen starben. Unter ihnen war bereits Zabuza Momochi. Shawn kannte ihn, sie hatten mal gegeneinander gekämpft. Nichts desto trotz wollte er nicht, dass Mangetsu einer von ihnen war. Aber es war sein Traum gewesen. Ein bisschen war er ja auch selbst schuld, dass es nun soweit war, er hätte seinen Sohn ja nicht trainieren müssen. Shawn konnte gegen die Entscheidung seines Sohnes nichts machen. Klar zögerte Mangetsu, er kannte die Geschichte, im Gegensatz zu Suigetsu. Was auch gut war, der Kleine würde nur zu viele Fragen stellen. „Selbst wenn er das Angebot annimmt, ist er immer noch mein Sohn. Wenn er unbedingt einer von ihnen werden will, halte ich ihn nicht auf. Er ist alt genug um das selbst zu entscheiden.“ Er drückte seiner Frau einen Kuss auf die Stirn und schloss wieder die Augen. Sayo richtete sich etwas auf und sah ihm direkt ins Gesicht. „Also wärst du nicht sauer. Weil du ihn nämlich liebst.“ „So kannst du es auch ausdrücken.“ Mangetsu saß auf seinem Bett und starrte aus dem Fenster. Er musste sich entscheiden, so schnell wie möglich. Hoffentlich bereute er sie später nicht, egal wofür er sich auch entschied. Seufzend ließ er sich nach hinten fallen, verschränkte die Arme hinterm Kopf und starrte an die Decke. Was wohl Suigetsu sagte wenn er es erfuhr? Vielleicht interessierte es ihn nicht, was jedoch sehr unwahrscheinlich war, denn Suigetsu war sehr neugierig. Mangetsu schmunzelte bei dem Gedanken an seinen kleinen Bruder. Er hatte in diesem Moment seine Entscheidung getroffen und war sich sicher, dass dies die richtige war. Kapitel 6: My Dream ------------------- Die junge Frau lächelte das Kind an und stellte den Joghurt auf den Tisch. Glücklich lächelte Suigetsu zurück und nahm sich den Joghurt. Sofort begann er zu essen, dabei bemerkte er den Blick seines Vaters. Shawn stütze seinen Kopf mit seiner Hand ab, musterte seinen Sohn und den Joghurt, wandte den Blick dann jedoch ab. Er sah aus dem Cafe hinaus auf die Straße, die von Menschen gefüllt war. Es war ja auch Hochsommer und da war niemand gerne im Haus. „Papa?“ „Hm?“ Suigetsu hatte runtergeschluckt und schaute nun seinen Vater an. Erstaunlicherweise war schon die Hälfte des Joghurts in Suigetsus Magen verschwunden. Wenn man den Jungen kannte wunderte man sich darüber nicht mehr, doch fragte sich Shawn immer wieder von wem er das hatte. „Kannst du mir etwas über die sieben Schwertninja erzählen?“ „Warum willst du etwas über sie wissen?“ Fragend hob Shawn eine Augenbraue und sah seinen jüngsten Sohn an. Dieser hatte inzwischen wieder Joghurt im Mund und blickte aus dem Fenster. „Mangetsu hat mir letztens erzählt das er jetzt ein Mitglied bei ihnen ist und er hat auch ein neues Schwert. Also wollt ich etwas über sie wissen.“ Shawn musterte den Jungen, welcher ihm gegenüber saß und weiter seinen Joghurt aß. Er war sich nicht sicher ob er es ihm wirklich erzählen sollte. Ewig konnte er sowieso nicht geheim halten, also entschied er sich es ihm doch zu erzählen. „Die sieben Schwertninja sind die besten Schwertninja in Kirigakure. Jeder besitzt ein besonderes Schwert mit besonderen Fähigkeiten. Die Schwerter werden von Generation zu Generation weitergegeben. Nur so wird man als Shinobi-Schwertkämpfer angesehen.“ „Und wenn man eins klaut?“ Suigetsu bekam den nächsten Joghurt und begann diesen zu essen. Dabei blickte er weiterhin seinen Vater an. „Nur wenn man es dir übergibt wirst du angesehen. Jedoch kam es schon einmal das jemand ein Schwert an sich nahm und trotzdem als Schwertninja akzeptiert wird. Davon weiß aber kaum einer.“ Suigetsu runzelte die Stirn und legte den Kopf schief. Man wurde nicht angesehen wenn man ein Schwert klaute, aber bei dem einen war es doch so? Das verstand der Junge noch nicht so wirklich, auch wenn er für sein Alter schon sehr schlau war. Shawn sah den Blick des Lilaäugigen, doch ging er nicht weiter auf dieses Thema ein. Vielleicht erzählte Mangetsu ihm irgendwann mehr darüber, denn er selbst wusste auch nicht mehr, bis auf die Namen. Der Junge wartete darauf, dass sein Vater weiter erzählte, jedoch kam es dazu nicht. Die beiden sahen sich nur stumm an, während Suigetsu weiter den Joghurt aß. „Kann eigentlich jeder diese Schwerter kontrollieren?“ „Ich sagte dir ja schon, dass jedes eine besondere Fähigkeit besitzt. Da jedes anders ist, ist es schwer alle zu kontrollieren. Man muss schon sehr hart trainieren, es ist also ausgeschlossen das jeder zu einem Schwertninja werden kann.“ Suigetsu schluckte den Joghurt runter und grinste dann breit. Verwundert hob Shawn eine Augenbraue und wartete darauf das Suigetsu anfing zu reden. „Dann ist Mangetsu also etwas besonderes.“ Schlussfolgerte er aus den Erzählungen seines Vaters und klang auch einwenig stolz. Sein Vater nickte daraufhin nur und wandte seinen Blick wieder nach draußen. Suigetsu hatte den nächsten Joghurt aufgegessen, legte nun eine Arme auf den Tisch dann seinen Kopf darauf. „Was hat denn Mangetsu für ein Schwert?“ Er hörte seinen Vater seufzen, weshalb er ihn verwirrt ansah. Aus dem Augenwinkel blickte Shawn den Jungen an, stand dann auf und legte etwas Geld auf den Tisch. „Das sollte dir Mangetsu erzählen.“ Der Weißhaarige sprang auf und folgte seinem Vater aus dem Cafe. Sie atmeten die warme Sommerluft ein, liefen den Weg entlang um nach Hause zu gehen. Suigetsu hatte eigentlich noch mehr fragen, aber vielleicht war es doch besser seinen Bruder zu fragen. Er wusste bestimmt mehr. Suigetsu tat genau das was ihm gesagt wurde, führte genauso die Bewegungen aus, jedoch sah sein Schwimmen nicht sehr professionell aus. Shawn stand bis zu den Hüften im Wasser, fuhr sich durch die Haare und beobachtete seinen Sohn bei seinen Schwimmversuchen. Wenigstens hielt er sich mit diesen Bewegungen über Wasser und ging nicht unter. Er hatte auch nicht erwartet das Suigetsu es gleich beim ersten Mal schaffen würde, immerhin war erst vier. „Du bist kein Hund, Suigetsu.“ Der Junge hörte auf und stellte sich hin. Das Wasser reichte ihm bis unter den Hals. Mit hochgezogener Augenbraue sah er sich die Bewegungen, welche Mangetsu ihm mit den Armen zeigte erneut an. Wie oft hatte er die bereits gesehen? Er hatte aufgehört zu zählen. Mangetsu verschränkte die Arme und sah in das skeptische Gesicht seines kleinen Bruders. „Ich mach das doch genau so, aber es funktioniert nicht!“ Meinte der Kleine und sah zuerst seinen Bruder und dann seinen Vater an. Sein Vater jedoch zuckte nur mit den Schultern und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich weiß nicht was du falsch machst.“ Damit war Suigetsu nicht zufrieden, setzte einen Schmollmund auf und verschränkte ebenfalls die Arme unter Wasser. Erzielte dies allerdings nicht die gewünschte Wirkung. Shawn und Suigetsu sahen sich in die Augen. Offensichtlich wollte Suigetsu damit erreichen, dass er es ihm erneut zeigte, doch bewegte sich sein Vater nicht. Schon zu oft hatte er es dem Kleinen gezeigt und seine Nerven hielten nicht unendlich. „Ich zeige es dir noch mal. Aber pass diesmal genau auf.“ Meinte Mangetsu nach einigen Minuten des Schweigens und schwamm um seinen Bruder herum. Suigetsu hob die zweite Augenbraue und legte den Kopf schief. Die Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Mangetsu seufzte und stellte sich hinter seinen kleinen Bruder. Er griff nach seinen Armen und führte so genau die Bewegungen aus die er tun musste. Der Jüngere legte den Kopf in den Nacken und sah seinen Bruder an. Dieser schüttelte den Kopf und trat einen Schritt zurück. Shawn hatte die ganze Zeit zugesehen, war inzwischen auch mit seinem Latein am Ende. Eine Möglichkeit es ihm zu zeigen wusste er noch, ansonsten hatten sie schon alles ausprobiert. Er nickte seinem älteren Sohn zu und dieser Verstand. Mangetsu ging tiefer ins Wasser hinein. Shawn nahm Suigetsu auf seine Arme und folgte Mangetsu. Den verwunderten Blick seines jüngsten Kindes ignorierte er vorerst. „Tief Luft holen und gut festhalten.“ Suigetsu nickte auf den ernsten Blick seines Vaters hin. Er tat was sein Vater ihm sagte, denn er meinte es sehr ernst. Der Junge holte tief Luft und Mangetsu und Shawn tauchten ab. Suigetsu hing an dem Rücken seines Vaters, hatte die Arme um dessen Hals gelegt um sich festzuhalten. Zögerlich öffnete er die Augen unter Wasser. Zuerst brannte es einwenig, doch hatte er sich dann daran gewöhnt. Schräg neben sich sah er Mangetsu schwimmen. Er beobachtete genau was sein Bruder tat, prägte sich die Bewegungen genau ein. Einen Moment später tauchte Shawn auf und er konnte Luft holen. Noch ein bisschen länger und ihm wäre die Luft tatsächlich ausgegangen. Er schüttelte seinen Kopf, da ihn nasse Strähnen im Gesicht klebten. Sein Vater legte einen Arm um ihn, um ihm besseren Halt zu geben. Suigetsu konnte ich nun seine Haare aus seinem Gesicht streichen und sah grinsend seinen Vater an. „Jetzt will ich es noch mal probieren und diesmal schaff ich es!“ „Aber erst wenn wir im Flachen sind.“ Suigetsu grummelte etwas und wurde von seinem Vater zurück ins Flach gezogen. „Warum?“ „Sicherheitsgründe. Wenn dir etwas passiert bring deine Mutter mich um.“ Der Kleine runzelte die Stirn, so glaubte er nicht, dass seine Mutter seinen Vater umbringen würde. Diesen Blick sah Mangetsu und erklärte seinem Bruder was gemeint ist. „Das ist Ironisch gemeint. Sie wird ihn nicht umbringen.“ „Was ist denn Ironisch?“ Stellte das Kind die Gegenfrage. Mangetsu wollte es ihm gerade erklären, als ihr Vater dazwischen ging. „Vergiss es und probier zu schwimmen.“ Er setzte seinen Sohn ab, welcher nun wieder stehen konnte und verschränkte die Arme. Suigetsu nickte und probierte erneut zu schwimmen. Er tat das was er sich von Mangetsu eingeprägt hatte und tatsächlich sah es jetzt um Weiten besser aus. Suigetsu war eben talentiert. „Siehst du, jetzt kann ich schwimmen!“ Breit grinsend sah der Junge nun seinen Vater an und dann seinen Bruder. Beide lächelten etwas und zeigten ihm so das sie sich für ihn freuten. Shawns Blick ging über das Meer. Am Horizont verschwand die Sonne langsam und tauchte das Meer in einen roten Ton. Eigentlich sollten sie rausgehen bevor Sayo vom einkaufen wiederkam. Shawn jedoch hatte eine andere Idee und wandte seinen Blick zu seinen Söhnen. Suigetsu schwamm stolz vor Mangetsu herum, welcher nur den Kopf schüttelte. „Suigetsu hast du schon mal eine Tropfsteinhöhle gesehen?“ Der Junge schüttelte den Kopf und schwamm zu seinen Vater rüber. „Willst du eine sehen?“ „Ja! Was ist eigentlich eine so eine Höhle?“ Shawn nahm das Kind auf seine Arme und drehte Richtung Nordwest. Suigetsu folgte seinem Blick und legte den Kopf leicht schief. „Da hinten siehst du doch die Felsen, nicht wahr? Die sind etwa 20 Kilometer entfernt. Nur bei klarer Sicht erkennt man sie.“ Suigetsu wusste nicht wirklich vorauf sein Vater hinaus wollte. Das hatte bisher wenig mit einer Tropfsteinhöhle zu tun. „Ein Eingang zu der Höhle gibt es vom Strand aus, der ist aber versteckt. Ein zweiter ist dort hinten in den Felsen.“ Der Junge erkannte nur schemenhaft die Umrisse der Felsen, da es durch den Sonnenuntergang auch schon etwas dunkler wurde. Doch wusste er jetzt was sein Vater meinte. Dieser stellte sich nun auf das Wasser und ging in diese Richtung. Neben ihnen lief Mangetsu. „Und was ist das nun für eine Höhle?“ „In einer Tropfsteinhöhle befinden sich zahlreiche Tropfsteine. Sie hängen von der Decke ab oder sind in den Wänden. In der dort hinten befindet sich noch ein unterirdischer See.“ Für Suigetsu reichte es an Erklärung auch wenn er sich nicht wirklich etwas vorstellen konnte. Aber in einigen Minuten würde er ja eine zu Gesicht bekommen. Vom Meer aus waren sie in die Höhle hineingegangen. Der Eingang sah aus wie ein ganz normaler Eingang von einer Höhle, doch lag dieser direkt am Meer. Eine Plattform lag über dem Wasser bevor es hinab ins innere ging. Man sah noch nicht viel, aber genug um Suigetsu zu begeistern. Vor der Plattform ragten eine Säulen aus dem Wasser. „Und?“ Fragte Mangetsu grinsend und beugte sich zu seinem kleinen Bruder runter. Dieser sah sich begeistert um, obwohl sie noch nicht mal im inneren waren. „Das ist voll cool!“ Mangetsu strich durch die nassen Haare seines Bruders, wurde sogleich von seinem begeisterten Bruder angesehen. „Können wir weiter reingehen?“ „Nein.“ „Warum nicht?“ Fragte Suigetsu und klang enttäuscht. Zuerst zeigten sie ihm so was tollen und dann gingen sie nicht mal hinein? Das war doch unfair! Er begegnete dem Blick seines Vaters, welcher nun auf ihn zukam und sich vor ihn kniete. „Ich will dir noch was anderes zeigen und außerdem müssen wir nach Hause sonst macht Sayo sich sorgen.“ Suigetsu murmelte etwas Unverständliches und ließ sich erneut von seinem Vater tragen. Er wollte so schnell wie möglich lernen auf dem Wasser zu laufen um nicht immer getragen werden zu müssen. Einige Meter vom Eingang entfernt blieben sie stehen und sahen wieder zu dem Eingang. Shawn hockte sich hin, hielt Suigetsu so fest das seine Füße im Wasser waren und sah auf die Höhle. Mangetsu tat es ihm gleich, nur Suigetsu wusste nicht so recht was das alles sollte. „Und jetzt?“ „Warts ab.“ Der Junge richtete seinen Blick auf die Höhle und staunte einige Augenblicke später nicht schlecht. Die Sonne stand inzwischen so tief, dass sie direkt in den Eingang schien. Die Steine fingen an zu glitzern und die Höhle wurde so erhellt. Suigetsu kam aus dem staunen gar nicht mehr raus. Shawn und Mangetsu grinsten, ehe sie aufstanden und zurück zu ihrem Haus gingen. „Warum glitzerten die Steine?“ „Das erklär ich dir ein andern mal.“ „Mangetsu hast du einen Traum?“ Fragend blickte der ältere auf seinen kleinen Bruder hinab. Mangetsu stand hinter Suigetsu und rubbelte mit einem Handtuch seine Haare trocken. Ihre Eltern bereiteten das Abendessen vor. „Was meinst du?“ „Mama sagte mir das viele Ninja werden, weil sie einen Traum haben. War dein Traum einer der sieben Schwertninja zu werden?“ Mangetsu schwieg für einen Moment. Suigetsu sah auf die gegenüberliegende Wand und wartete auf eine Antwort. „Kann man so sagen. Was ist denn dein Traum?“ Suigetsu legte den Kopf in den Nacken um zu seinem Bruder aufzusehen. Ein breites grinsen zierte das Gesicht des kleinen Kindes. Entschlossen schaute er seinen großen Bruder an. „Ich will einer der Schwertninja werden, genauso wie du!“ Mangetsu drückte den Kopf von Suigetsu wieder nach unten, um weiter seine Haare zu trocknen. Suigetsu grinste weiter, doch sah er den Blick seines Bruders nicht. Dieser schien wenig begeistert zu sein von der Idee. „Komm jetzt.“ Der Ältere legte das Handtuch weg und griff nach Suigetsus Arm. Der blieb stehen und sah Mangetsu an, welcher nun eine Augenbraue hob. „Ich sehe aus wie ein Strubelpeter!“ Mangetsu lachte kurz und nahm sich einen Kamm. Trotzig verschränkte das Kind die Arme und ließ sich von seinem Bruder die Haare kämmen. Danach zog Mangetsu ihn aus dem Bad, schaltete das Licht aus und zusammen gingen sie nach unten zu ihren Eltern. „Als nächstes möchte ich lernen wie man richtig taucht und dann wie man auf dem Wasser läuft. Dann geh ich zur Akademie und will viele Jutsus lernen. Und irgendwann werde ich einer der sieben Schwertninja, genauso wie Mangetsu!“ Der kleine Junge wurde von seinen Eltern verwundert angesehen. Kurz tauschten sie Blicke aus, ehe sie sich wieder ihrem Essen widmeten. „Glaubt ihr, dass ich es schaffen kann?“ „Nicht wenn du dich so anstellst wie beim Schwimmen heute.“ Meinte Shawn und sah seinen jüngsten Sohn an. Dieser verengte die Augen zu schlitzen und verschränkte wieder beleidigt die Arme. Sein Vater grinste ihn nur an und wuschelte wieder durch seine Haare. Warum taten das eigentlich immer alle bei ihm? Suigetsu blickte dann durch die Runde, denn keiner sagte mehr ein Wort. Mangetsu stocherte nur in seinem Essen rum und auch seine Eltern widmeten sich lieber ihrem Essen, als über dieses Thema zu reden. Irgendwie hatte er das Gefühl das niemand wollte, dass er einer der Shinobi-Schwertninja wird. Sayo beugte sich zu Suigetsu runter und gab ihm einen Kuss. Dann deckte sie ihren Sohn zu und strich durch seine Haare. „Mama?“ „Ja mein Kleiner?“ „Ist es schlimm wenn ich auch einer der Schwertninja werden will?“ Sayo schüttelte den Kopf und sah ihn weiterhin an. „Nein. Es ist nur so das ich mir immer gewünscht hatte das weder du, noch Mangetsu zu Ninja werden. Das Leben als Ninja ist sehr gefährlich und als einer der Schwertninja noch gefährlicher. Keine Mutter will, dass sich ihre Kinder in Gefahr bringen, aber wenn ihr es unbedingt wollt kann ich auch nichts tun. Ich find es schön das du einen Traum hast und du solltest sehr viel trainieren um diesen Traum zu erreichen.“ Erneut drückte sie ihm einen Kuss auf die Stirn und lächelte ihn an. Suigetsu lächelte zurück, legte dabei seine Arme um seine Mutter. „Keine Sorge Mama. Ihr seid doch da um auf mich aufzupassen.“ Sayo strich durch die weißen Haare ihres Kindes und blickte ihn weiterhin an. Sein grinsen zeigte ihr dass sie sich wirklich keine Sorgen zu machen brauchte. „Schlaf gut und träum was Schönes.“ Sie deckte ihn wieder zu, schaltete das Licht aus und verließ das Zimmer des Weißhaarigen. Suigetsu drehte sich auf die Seite und schloss die Augen. Nicht lange und er fiel in einen sehr unruhigen Schlaf. Er hatte einen Alptraum, ein Traum vom Tod seiner Eltern. Kapitel 7: Dead --------------- Suigetsu wachte aus seinem unruhigen Schlaf auf. Er rieb sich die Augen und sah sich in seinem Zimmer um. Alles war wie sonst, hatte er doch eben noch das Gefühl gehabt etwas würde nicht stimmen. Er schüttelte den Kopf und stieg aus seinem Bett. Diesen Alptraum wollte er so schnell wie möglich vergessen, er wollte ihn seiner Mutter erzählen und von ihr zu hören bekommen das alles ok war. Sein Blick ging zur Uhr. Verwirrt runzelte er die Stirn. Es war bereits nach elf Uhr, normalerweise hätte seine Mutter ihn schon geweckt. Er sah aus dem Fenster hinaus, denn das alles kam ihm sehr merkwürdig vor. Dunkle Wolken verdeckten den sonst blauen Himmel und kein einziger Vogel war zu sehen oder zu hören. Eigentlich flogen immer Möwen über das Meer, an diesem Morgen jedoch nicht. Sein komisches Gefühl wurde durch das alles nur bestärkt. Aber vielleicht lag alles auch nur daran das sich ein Sommergewitter anbahnte. Zumindest hoffte, dass dies die Erklärung dafür war. Suigetsu trat auf den Flur und wollte den Duft der Pfannkuchen einatmen, welche seine Mutter früh machte. Aber er roch nichts, von unten kamen auch keine Geräusche. Alles war still, zu still. Er ging die Treppe runter, blieb etwa auf halber Höhe stehen und sah verwundert seinen Bruder an. Mangetsu saß auf der vorletzten Stufe und hatte den Kopf gen Boden gerichtet. „Mangetsu?“ Kurz schielte der ältere nach hinten, wandte den Blick jedoch sogleich wieder ab. Suigetsu ging noch weitere Stufen nach unten und sah sich um. Keine Spur von seinen Eltern. Vielleicht schliefen sie ja noch, doch verwarf Suigetsu diesen Gedanken auch schon wieder. „Mangetsu was ist los? Wo sind Mama und Papa?“ Keine Antwort. Mangetsu schwieg und sah seinen Bruder nicht einmal an. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt und die Augen starr auf den Boden gerichtet. Wie sollte er es dem Kleinen nur erklären? Was sollte er sagen? Wie würde Suigetsu damit klar kommen? „Mangetsu!“ Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Suigetsu sich neben ihn setzte und eine Hand an seine Schulter legte. Der jüngere wollte jetzt endlich wissen was los war! Mangetsu jedoch drehte nur seinen Kopf weg. Er konnte seinen kleinen Bruder nicht ansehen. Suigetsu wurde langsam wütend. Mangetsu sollte ihm jetzt endlich sagen was los war und wo ihre Eltern waren! Immerhin hatte er ein Recht darauf es zu erfahren. „Mangetsu jetzt sag mir was hier los ist! Wo sind Mama und Papa?!“ Er atmete tief durch und sah nun endlich den kleineren an. Dieser schluckte schwer und griff nach dem Handgelenk seines Bruders. „Suigetsu. Mom und Dad … sie sind …“ Er sah die ängstlichen Augen von Suigetsu. Ob dem kleinen Jungen bewusst war das sie schon ganz glasig waren? Wahrscheinlich merkte er auch nicht das zittern seiner Hand, Mangetsu aber spürte es ganz genau. Immerhin umklammerte Suigetsu krampfhaft das Handgelenk seines großen Bruders. „Tod.“ Vollendete er seinen Satz im Flüsterton. Trotzdem hörte der jüngere Junge es ganz genau. Dieses Wort hallte in seinem Kopf immer wieder, es wollte einfach nicht verschwinden. Seine Augen hatten sich geweitet, geschockt formten seine Lippen immer wieder ‚nein’ aber kein einziger Ton kam heraus. Ein großer Kloß steckte in seinem Hals, drohte ihm die Luft zu rauben. Unbewusst liefen ihm Tränen aus seinen Augen, über die Wange und tropften letztendlich auf seine Hand. Diese hatte sich gelöst und lag nun leblos auf dem Arm von Mangetsu. Stumm blickte Mangetsu seinen kleinen Bruder an, ihm stand der Schock noch ins Gesicht geschrieben. Er legte einen Arm um ihn und zog ihn näher an sich. Suigetsus Kopf lag auf Mangetsus Schulter. Die Tränen nässten das Shirt des Schwertkämpfers. Zaghaft legte Suigetsu seine Arme um den Körper seines großen Bruders und drückte sich fast schon automatisch an ihn. Mangetsu legte nun auch seinen anderen Arm um Suigetsus Schulter. Seinen Kopf lehnte er gegen den von dem kleinen Jungen und schloss die Augen. Suigetsu wollte seinen Alptraum eigentlich vergessen und nun wurde er zur Realität. Gestern noch war sein Leben noch in Ordnung und einen Tag später war sein Leben zerstört. Krampfhaft klammerte er sich nun an alles was er noch hatte. Seine Erinnerung, seinen Traum und seinen Bruder. Suigetsu lag mit dem Bauch auf der Couch, seine Arme unter ein Kissen verschränkt und den Kopf darauf gelegt. Auf dem Tisch stand ein Familienfoto, welches bestimmt schon ein Jahr alt war. Suigetsu wollte wegsehen, konnte es aber nicht. Zu sehr hing er an dem Foto. Mangetsu sah seinen kleinen Bruder an und seufzte. Er ging zu ihm rüber, klappte das Foto um und sah in das Gesicht des jüngeren. „Wie fühlst du dich?“ Er kniete sich hin, legte seinen Arm auf die Lehne und schaute besorgt auf den Jungen vor sich. Dieser drehte seinen Kopf weg, lag nun mit dem Gesicht auf dem Kissen. „Scheiße.“ Erneut seufzte der ältere und fuhr sich durchs Haar. Mit so etwas hatte er schon gerechnet, er nahm es dem Kleinen nicht mal übel. Suigetsu war noch ein Kind und hatte von einen Tag auf den anderen seine Eltern verloren. Es gab nicht viele Kinder die etwas einfach ignorierten, auch an ihm ging es nicht spurlos vorbei. Doch war er älter und konnte besser damit umgehen als ein vierjähriges Kind. „Suigetsu hör auf zu weinen.“ Sofort wischte sich der Angesprochene die Tränen weg. Wie hatte Mangetsu denn mitbekommen das er angefangen hatte zu weinen? „Willst du einen Joghurt?“ Der Jüngere schüttelte den Kopf, wagte es immer noch nicht aufzusehen. Anscheinend wollte Mangetsu ihn ablenken und ein Gespräch anfangen, jedoch musste er immer an die Worte seines Bruders denken. Er kriegte sie nicht aus seinem Kopf, da half selbst Joghurt nichts mehr. Mangetsu stand auf und ging rüber zur Küche. Er nahm sich etwas zu trinken, hatte dabei Suigetsu den Rücken zugewandt. Dieser setzte sich nun auf und musterte den Schwertninja. „Mangetsu.“ Angesprochener drehte sich um und blickte in Suigetsus trauriges Gesicht. Er weinte zwar nicht mehr, aber seine Augen waren dennoch leicht gerötet. Suigetsu wollte etwas sagen da er den Mund öffnete ihn dann aber wieder schloss. Einige Mal ging das so bis er seine Frage endlich ausgesprochen hatte. „Was ist passiert?“ Er wusste genau was Suigetsu meinte. Kurzerhand setzte er sich neben ihn und schaute aus dem Fenster. Die grauen Wolken hatten sich nicht verzogen, er dachte auch nicht das sie es noch taten. Den Blick des kleinen Jungen spürte er klar und deutlich. Mangetsu atmete noch einmal tief durch und begann dann zu erzählen was er wusste. „Was genau passiert ist weiß ich nicht. Sie wurden umgebracht. Ihren Mörder kenn ich nicht. Hinten an der kleinen Lichtung bevor es die Felsen runtergeht sollten wir sie begraben.“ Beim letzten Wort schluckte Suigetsu schwer. Er sollte sie begraben? Er sollte seine toten Eltern begraben? Mangetsu legte ihm behutsam eine Hand auf den Kopf. Er hatte den schockierten Blick gesehen. „Mach dir keine Sorgen. Ich mach das schon.“ Sprach der ältere ruhig und lächelte leicht. Das konnte er seinem kleinen Bruder nicht zumuten und wollte es auch nicht. Schlimm genug das Suigetsu in seinem Alter überhaupt zu den Gräbern seiner Eltern musste. Vielleicht wird er in den nächsten Tagen oder der nächsten Woche noch nicht gehen, aber er wird gehen. Da war sich Mangetsu sicher. Erleichtert atmete Suigetsu aus. Seine toten Eltern wollte er wahrlich nicht sehen. Er sah wie Mangetsu etwas aus seiner Hosentasche holte und es ihm hinhielt. Verwirrt sah er sich die Kette in der Hand seines Bruders an. Ein einfaches Metallplättchen hing an einer Kette, mehr war das nicht. Er erkannte es jedoch sofort. Die Kette gehörte seinem Vater! „Aber…“ „Ich finde du solltest sie haben.“ Suigetsu blickte nun zu seinem Bruder auf. Dieser erwiderte diesen Blick. Zögerlich griff der Jüngere nach der Kette und nahm sie in seine Hand. „Papa sagte mal, dass die nur an den erstgeborenen weitergeben wird.“ „Ich weiß. Aber ich finde sie sollte dir gehören.“ Mangetsu hing sie um den Hals von Suigetsu, dabei strich er über dessen Haare und sah ihn lächelnd. Suigetsu blickte noch kurz auf das Metallplättchen, ehe er wieder zu seinem großen Bruder aufsah. Ein kleines lächeln schlich sich auf die Lippen des Jüngeren. Es war ein aufrichtiges Lächeln, keins um Mangetsu glücklich zu machen, sondern ein ehrliches. Der Schwertninja fand es schön das Suigetsu wieder lächelte auch wenn es nur ein kleines lächeln war, es war ein Anfang. „Danke.“ Murmelte der Junge und besah sich die Kette. Diese Kette wird er hüten bei sein Augapfel. Niemand konnte ihm diese Kette je wieder wegnehmen, niemand! Das Wasser wurde an den Strand gespült und umschloss seine Füße. Den Sand zwischen seinen Zehen spürte er schon gar nicht mehr, ebenso wenig wie die zarten Regentropfen auf seinem Körper. Der Junge blieb stehen und sah in den Himmel. Die Regentropfen trafen sein Gesicht und liefen daran herunter. In weiter ferne hörte er ein Donner grollen. Der Regen wurde mit jedem Schritt den er tat stärker. Er drehte sich zu seinem Haus um, welches durch den starken Regen und der Entfernung kaum zu erkennen war. Suigetsu ballte seine Hände zu Fäusten und biss sich auf die Unterlippe. Normalerweise hätte seine Mutter ihn doch schon längst rein gerufen, weil er sonst Krank werden würde. Warum tat sie es nicht? Warum holte sie ihn nicht? Wie sehr hatte er gehofft, dass alles nur ein schrecklicher Alptraum war und das er jeden Moment aufwachen würde. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass alles kein Traum sein konnte. Er fühlte sich immer schlechter, mit jedem weiteren Augenblick den er im Regen stand. Suigetsu rannte los, zurück zu seinem Haus, zurück zu seinen Erinnerungen. Mangetsu ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Verwundert sah er die offene Terrassentür an. Er hatte sie doch zugemacht? Von der Tür aus sah er nasse Fußspuren, welche die Treppe hinauf führten. Mangetsu schloss die Tür und ging dann die Treppe hinauf. Die Türen zu Suigetsus und seinem Zimmer waren zu, nur die zum Schlafzimmer seiner Eltern stand einen Spalt weit offen. Die nassen Fußspuren führten dort hinein. Der ältere blieb an der Tür stehen, blickte durch den Spalt und sah seinen Bruder. Suigetsu lag auf dem Bett, das Gesicht im Kissen versteckt. Seufzend betrat Mangetsu den Raum und ging auf seinen Bruder zu. Er sah das das Kind komplett durchnässt war. „Du solltest dir trockene Sachen anziehen, sonst bekommst du noch eine Erkältung.“ Suigetsu schüttelte den Kopf, blickte aber nicht auf. Sein großer Bruder setzte sich neben ihn und sah sich um. In einem Regal, gleich links neben der Tür standen Fotos. Suigetsu hatte eins weggenommen und er wusste auch sofort welches. Es zeigte sie beide an Suigetsus vierten Geburtstag. Mangetsu hatte ihm einen Joghurt weggenommen und Suigetsu wollte ihn wieder haben. Mangetsu musterte den Jüngeren einige Minuten ohne noch etwas zu sagen. Suigetsu musste das alles erstmal verdauen. Immerhin war er noch ein Kind, irgendwann wird er darüber hinweg sein und vielleicht wieder der fröhliche Junge werden, der er war. Der Wind wehte durch ihre Haare und streifte ihre Gesichter. Die beiden Brüder hatten ihre Blicke auf die beiden Steine gerichtet. Auf den Steinen standen jeweils die Namen ihrer Eltern, davor lag bei jedem eine weiße Lilie. „Mangetsu?“ „Hm?“ Der Schwertninja sah seinen kleinen Bruder an. Dieser hatte seine Augen nicht von den Gräbern genommen. Sie standen schon eine ganze Weile dort. Die Nachricht über den Tod ihrer hatte sich in den letzten Tagen im Dorf wie ein Lauffeuer verbreitet. Inzwischen dürfte es das ganze Dorf wissen. Doch ignorierten die beiden Brüder das Gerede der Dorfbewohner. Einige meinten sie sollten nicht allein in dem Haus leben und man sollte sie zu einer Pflegefamilie geben. Vor allem wegen Suigetsu. Andere meinten es wäre besser das sie bleiben sollten wo sie sind. Ihnen war es egal was sie sagten, sie wollten ihr Leben weiter so leben wie sie es bisher getan haben. „Ich will noch immer ein sehr starker Shinobi werden und eines Tagens zu den sieben Schwertninja gehören.“ Sprach der Junge ruhig, wandte seinen Blick nun von den Gräbern ab und schaute Mangetsu entschlossen an. Es war sein Traum und seine Eltern waren stolz gewesen das er diesen Traum hatte. In Zukunft wird er sehr hart trainieren und alles dafür tun. Mangetsu lächelte leicht und legte eine Hand auf den Kopf seines kleinen Bruders. Suigetsu erwiderte das Lächeln mit einem grinsen. „Lass uns gehen.“ Suigetsu nickte, warf noch einmal einen Blick zu den Gräbern und folgte dann seinem Bruder. Zusammen gingen sie zurück zu ihrem Haus. Sie mussten das Beste aus ihrer Situation machen und ihr Leben weiter leben. So hätten es ihre Eltern bestimmt gewollt. Kapitel 8: New Friend --------------------- Mit gelangweiltem Blick beobachtete Suigetsu die anderen Kinder der Akademie. Viele unterhielten sich und alle sahen glücklich aus endlich zur Akademie zu können. Wahrscheinlich wussten sie nicht wie hart es werden würde. Suigetsu war mit seinen sieben Jahre einer der jüngsten. Die meisten kamen erst mit acht oder neun zur Akademie. Neben ihm waren nur noch zwei weitere Jungs in seinem Alter. Einer hieß Kisho und hatte braune Haare. Er hatte seinen Kopf auf seine Hand abgestützt und blickte sich im Raum um. Der Junge saß nur zwei Plätze weiter von ihm. Der andere hieß Souta und hatte schwarze Haare, zudem saß er einige Plätze vor Suigetsu und starrte aus dem Fenster. Der Weißhaarige hatte mit noch niemanden hier ein Wort geredet, was aber auch daran lag das die meisten ihn mieden. Sie wussten wer er war und wussten auch, dass sein Bruder zu den sieben Schwertninja gehörte. Suigetsu war es egal das sie mieden, er wollte nur so schnell wie möglich die Akademie abschließen und wie Mangetsu zu den Schwertninja gehören. Doch musste er dafür noch viel trainieren, denn im Moment war er noch zu schwach um es mit einem aufzunehmen. Obwohl er schon sehr viele Techniken beherrschte und sogar schon den Umgang mit einem Schwert erlernte musste er noch mehr lernen. Ein Lehrer betrat den Raum und sah sich um. Er hatte die Arme verschränkt und sah sehr streng aus. Für einen Moment haftete sein Blick an Suigetsu, ehe er sich wieder dem Großteil der Klasse zuwendete. Die meisten hatten ihn noch nicht bemerkt oder ignorierten ihn einfach. „Fertig mit dem Kaffeekränzchen?“ Die Kinder zuckten zusammen und sprinteten sofort zu ihren Plätzen, dabei entschuldigten sie sich bei dem Lehrer. Sein Name war Kano, er war noch jung, wahrscheinlich um die Zwanzig. Er hatte dunkelblaue Haare und eisblaue Augen, welche nun wieder durch die Klasse sahen. „Glaubt ja nicht dass das hier das Paradies ist. Wir sind hier nicht mehr im Kindergarten, wenn ihr es also nicht ernst meint verschwindet.“ Einige schluckten schwer bei den Worten von Kano. Suigetsu merkte sofort das er es ernst meinte. In Kiri waren die Lehrer sowieso strengen als in anderen Dörfern, Kinder die einfach mal so aus Spaß Ninja werden wollten konnte er nicht gebrachen. Dies war kein Spiel sondern die Realität. Von Anfang an wurde ihnen erzählt, dass das Leben als Ninja nicht leicht war. Alle die sich also nicht sicher waren ob sie wirklich Ninja werden wollten konnten so noch mal darüber nachdenken, doch wenn sie sich erst entschieden hatten gab es kein Zurück mehr. Suigetsu seufzte und ließ seinen Blick über das Gelände der Akademie schweifen. Er schloss die Augen und lehnte sich gegen die Wand. „Hey Kisho!“ Suigetsu öffnete eins seiner Augen. Einpaar Meter von ihm entfernt blieb Kisho stehen und drehte sich um. Hinter ihm standen ältere Jungs, die ebenfalls in ihre Klasse gingen. Der vorderste war Mamoru, ein großer und kräftig gebauter Junge. Er war neun Jahre alt, musste die Klasse schon mal wiederholen, hielt sich aber dennoch für den allergrößten. Mamoru grinste breit und trat einen Schritt näher an Kisho heran. Er war fast zwei Köpfe größer als der jüngere, doch blieb dieser einfach stehen. Kisho blickte Mamoru an und wartete darauf das dieser endlich mit der Sprache rausrückte. „Du machst für mich die Hausaufgaben ist das klar!“ „Nein.“ Meinte Kisho ruhig. Mamoru wurde wütend und ging noch einen weiteren Schritt auf Kisho zu. Doch blieb dieser wieder stehen. „Wie war das?“ „Nein.“ Zischte der Braunhaarige und wandte sich zum gehen ab. Der größere war jedoch schneller und packte ihn am Kragen. Mamoru hob Kisho etwas hoch, was diesen wenig beeindruckte. Die meisten Kinder hielten sich fern von Mamoru, da er kräftiger war als sie. Suigetsu wusste allerdings das dies nur Show war und er eigentlich nichts drauf hatte. Anscheinend bemerkte das auch Kisho. „Was hast du gerade gesagt?“ „Das du deine Hausaufgaben alleine machen sollst. Vielleicht schaffst du ja dann irgendwann mal die Akademie.“ „Du kleine Ratte.“ Der größere holte mit der Faust aus und wollte den Braunhaarigen ins Gesicht schlagen. Dieser jedoch hielt die Faust locker auf und holte mit dem Fuß aus. Er war in der richtigen Höhe um Mamoru in die Weichteile zu treten. Dieser ließ Kisho nun los und sackte zu Boden. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hockte er auf dem Boden. Die beiden Jungs hinter ihm sahen ihn geschockt an. Suigetsu konnte sich ein lachen nicht verkneifen, es sah einfach zu komisch aus. Und vor dem hatten die anderen tatsächlich angst? Der hatte nichts drauf, wenn er sich schon von einen siebenjährigen in die Eier treten ließ. Geschockt standen die anderen Schüler auf dem Hof und sahen sich die Szene an. „Was lachst denn du so schäbig Huozuki?“ Zischte Mamoru wütend und sah zu dem Weißhaarigen. Dieser kriegte sich langsam wieder ein und ging einige Schritte auf den älteren zu. „Ach nichts.“ Das Grinsen auf Suigetsus Gesicht verschwand nicht und verriet das er sich immer noch über die Situation amüsierte. Mamoru nickte den anderen beiden zu und diese gingen nun auf Suigetsu zu. Sie blieben vor ihm stehen und sahen ihn verwirrt an. Suigetsus grinsen wurde breiterund das verwirrte die beiden Jungs. Doch holten diese im nächsten Moment schon mit der Faust aus und wollten auf Suigetsu einschlagen. Geschickt wich dieser aus und verpasste jedem einen Schlag in den Magen. Die beiden fielen zu Boden und hielten sich ihre Bäuche. Mamoru knurrte wütend und stand wieder auf. Suigetsu war weiter auf ihn zugegangen und ignorierte die am Boden liegenden Jungs. Der Ältere sah aus dem Augenwinkel das sich Kisho erneut zum gehen abgewandt hatte. „Wir sind noch nicht fertig.“ Er holte erneut mit der Faust aus um Kisho im Rücken zu treffen. Der Braunhaarige allerdings reagierte schnell, schlug seinen Ellenbogen in den Bauch von Mamoru und verpasste ihm dann noch eine mit der Faust. Der Ältere taumelte etwas zurück und schüttelte den Kopf. Im nächsten Moment spürte er Suigetsus Fuß im Magen. Er fiel zu Boden und hielt sich erneut den schmerzenden Bauch. „Ihr verdammten kleinen-“ „Mamoru!“ Die umstehenden Kinder zuckten zusammen als sie die ernste Stimme von Kano hörten. Die beiden die bei Mamoru waren standen inzwischen wieder, waren jedoch einige Schritte weggegangen. Der größere drehte sich um und sah den ernsten und zugleich wütenden Blick seines Lehrers. Suigetsu und Kisho sahen nun ebenfalls den Blauhaarigen an. „Diese Ratten haben-“ „Lass es. Ich hab es gesehen. Du kannst ja mal nachdenken was du falsch gemacht hast während du nachsitzt.“ „Wieso ich?“ Wütend zeigte der ältere auf die beiden Jungs neben sich, war währenddessen aufgestanden und ballte die Hände zu Fäusten. „Wenn ich das richtig mitbekommen habe wolltest du abschreiben und nicht umgekehrt.“ Meinte er ruhig und ignorierte gekonnt das knurren von Mamoru. Dieser warf Suigetsu und Kisho noch vernichtende Blicke zu und ging dann zurück in die Akademie. Die meisten anderen Kinder waren schon rein gegangen da der Unterricht jeden Moment weiter ging und sie keinen Ärger wollten. Kano sah die beiden Jungs noch kurz an, ehe er sich umdrehte und ebenfalls hinein ging. Sie bekamen also keine Strafe für das was sie getan haben, das konnte den beiden doch nur recht sein. Der Weißhaarige machte sich nun auch auf dem Weg rein, da Kisho und er noch die einzigen waren die noch draußen standen. Kurz darauf wurde er jedoch von dem Braunhaarigen aufgehalten. „Hey wie war denn noch gleich dein Name?“ „Suigetsu.“ „Kisho.“ Kisho grinste und hielt Suigetsu die Hand hin. Dieser musterte sich skeptisch, sah dann wieder Kisho an und grinste ebenfalls. Er schlug ein und beide lachten kurz ehe sie ins Gebäude gingen. Als er das kalte Wasser spürte, schreckte er auf und sah sich um. Die anderen Kinder lachten, bekamen dafür aber sogleich einen wütenden Blick von Suigetsu. Dann sah er Kano an, welcher vor ihm stand und die Arme verschränkt hatte. „Wofür war das denn?“ „Schlafen kannst du zu Hause. Du bist hier um zuzuhören.“ „Ich hab doch zugehört!“ Protestierte der Weißhaarige sofort und verschränkte trotzig die Arme. Eigentlich hatte er doch geschlafen, aber nur weil er die ganze Nacht über trainiert hatte! Außerdem war das was sie bis jetzt lernten nur das Grundwissen, also nichts was er verpassen könnte. „Dann nenn mir mal eine Untereinheit der Anbu.“ Suigetsu schluckte etwas. Vielleicht hatte er sich mit dem Grundwissen doch vertan. Kurz schielte er zu Kisho, welcher ihn eindringlich anblickte. „Oinin?“ Er hoffte sehr, dass es stimmte. Zumindest hatte Mangetsu mal etwas von Oinin im Zusammenhang mit Anbus erwähnt. „Glück gehabt.“ Meinte Kano und ging wieder nach vorne. Erleichtert atmete Suigetsu aus und strich sich eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. Einen mürrischen Blick warf er zu seinem Lehrer. Durfte er ihn überhaupt nass machen? Gab es dafür nicht irgendeine Regel? „Hey Suigetsu.“ Kisho stieß ihn in die Rippen und sah ihn an. Suigetsu rieb sich kurz über die Stelle und hob fragend eine Augenbraue. „Du solltest vielleicht wirklich weniger schlafen und mehr zuhören.“ „Oh bitte ich weiß das alles doch schon.“ Suigetsu klang ziemlich überheblich gerade. Er wusste wirklich schon einiges von seinem Bruder, das er die Frage von Kano beantworten konnte war auch nur Glück. Das hatten sie nämlich gar nicht behandelt während er geschlafen hatte. Irgendwann kam er damit auch nicht mehr durch. „Ach komm! Das war eine Stunde die ich geschlafen habe.“ Suigetsu zog an seinen Sachen, welche an ihm klebten. Gut das es Hochsommer war, so trockneten sie schneller. Plötzlich traf vor ihnen auf den Tisch ein Kunai ein, weshalb die beiden Jungs zurück schreckten. Auch die vor ihnen schreckten auf und alle Blicke hatten sich wieder auf die beiden gerichtet. „Hört auf zu Quatschen. Wenn ihr aber für mich weitermachen wollt hab ich nichts dagegen.“ Die beiden schüttelten den Kopf und hörten nun zu. Auch wenn es langweilig war und sie bei so einem Wetter besseres zu tun hatten als drin zu hocken taten sie trotzdem was man ihnen sagte. Denn sie hatten auch nicht wirklich Lust darauf nachzusitzen. „Suigetsu ist arrogant, überheblich, hat keinerlei Respekt und schläft die ganze Zeit.“ Mangetsu grinste bei den Worten von Kano. Die beiden liefen durch die Gänge des Mizukage Gebäude. Vor einigen Jahren hatten sie mal eine Mission zusammen gehabt, seit dem kannten sie sich auch so gut. Der Weißhaarige schüttelte etwas den Kopf und schmunzelte leicht. Kano war nicht der erste, der sich über Suigetsu beschwerte. Die beiden schwiegen sich einige Minuten an, ehe Kano zu sprechen begann. „Er versteht sich in letzter Zeit sehr gut mir Kisho.“ Mangetsu hob eine Augenbraue. Suigetsu hatte nie etwas von einem Kisho erwähnt. „Ich kennen keinen Kisho.“ „Liegt vielleicht daran das du nie zuhause bist.“ Mangetsu sagte dazu nichts mehr. Er war so gut wie nie zuhause gewesen, wenn er es mal war dann zu der Zeit wo Suigetsu in der Akademie war. Vielleicht hatte er seinen kleinen Bruder zu sehr vernachlässigt und er benahm sich nur deshalb so in der Akademie. „Ich rede mal mit ihm.“ Der Weißhaarige bog um die Ecke, er war auf dem Weg zum Mizukage um seinen Bericht abzugeben. Kano bog um eine andere Ecke. „Warum tust du das?“ „Was?“ Suigetsu sah seinen großen Bruder fragend an, welcher am Tresen lehnte und den Blick erwiderte. Der Jüngere lag auf der Couch und hatte die Arme hinterm Kopf verschränkt. „Kano sagte das du im Unterricht schläfst.“ „Hat er dir auch gesagt das er mich nass gemacht hat!“ Mangetsu entgegnete darauf nichts, lieber wollte er wissen warum Suigetsu immer schlief. Nachdem der kleinere eingesehen hatte das er von Mangetsu keine Antwort bekam seufzte er. „Ich hab trainiert. Dann war ich halt müde.“ „Warum trainierst du in der Nacht?“ „Mit dir kann ich ja nicht trainieren, du bist ja nie da.“ Suigetsu sah seinen Bruder ernst an, welcher keine Miene verzogen hatte. Er hielt es für wichtig das Mangetsu wusste was er davon hielt, dass er ständig weg war. Doch sein Bruder schwieg weiterhin. Der Junge ließ sich zurückfallen und starrte an die Decke. Wenn Mangetsu eben nicht mit ihm reden wollte war das auch gut. Er war die letzten Tage allein gewesen, da brauchte er jetzt auch niemanden. „Willst du was essen?“ Unterbrach der ältere die bedrückende Stille und nahm sich etwas zu trinken. Suigetsu setzte sich wieder auf und sah auf den Rücken seines Bruders. „Ich hab bei Kisho schon gegessen.“ Mangetsu sah seinen Bruder fragend an, welcher inzwischen neben ihm stand und ebenfalls etwas aus der Flasche trank. Als er den Blick von Mangetsu sah, wurde ihm bewusst das er ihm noch nichts von Kisho erzählt hatte. „Ich kenne ihn aus der Akademie. Er ist in meinem Alter. Wir sind gute Freunde. Wenn du willst frag ich ihn ob er morgen nach der Akademie mit kommen will, dann kannst du ihn kennen lernen. Natürlich nur wenn du zuhause bist.“ Er wusste genau worauf sein Bruder hinaus wollte. Mangetsu lächelte leicht, woraufhin Suigetsu eine Augenbraue hob. „Gerne. Ich kann dir dann auch eine neue Technik beibringen. Ich hab in nächster Zeit keine weiteren Missionen.“ Suigetsus Augen begannen zu leuchten. Schon lange hatten sie nicht mehr miteinander trainiert, umso glücklicher war er jetzt darüber. Mangetsu sah es und wuschelte durch die Haare seines kleinen Bruders. Dieser versuchte seine Hand weg zuschlagen und zog einen Schmollmund. „Dafür spendierst du mir einen Joghurt.“ Suigetsu strich seine Haare wieder glatt und blickte seinen Bruder an. Dieser seufzte dann ergeben und nickte. Erfreut griff Suigetsu nach dem Handgelenk seines Bruders und zog ihn mit sich. Mangetsu schüttelte leicht den Kopf bei der Begeisterung die sein Bruder an den Tag legte. Wenn er sich so doch auch nur in der Akademie anstrengen würde, hätte er sie schon längst abgeschlossen. Kapitel 9: Three ---------------- Er sprang von Ast zu Ast, passte dabei auf das er auf keinen toten Ast trat. Diese Abkürzung durch den Wald nahm er nur um schneller zu sein, denn Kisho wartete bestimmt schon. Plötzlich hielt er an als nur einpaar Meter vor ihm eine gewaltige Wasserfontäne aus dem Boden schoss. Die Fontäne riss Bäume mitsamt ihren Wurzeln heraus. Sie lagen auf dem Waldboden verstreut, inmitten von ihnen stand Souta. Suigetsu stand auf dem Ast, eine Hand hatte er an den Baumstamm gelegt und sah zu dem Schwarzhaarigen. Dieser drehte sich nun um und erwiderte den Blick. Beide sahen sich gegenseitig in die Augen und sagten kein Wort. Soutas schwarze Augen musterten ihn genau und Suigetsu tat es ihm gleich. Er hatte Souta noch nie kämpfen sehen und hatte nicht damit gerechnet, dass er so was konnte. Suigetsu sprang von dem Ast runter und landete auf einem der umgestürzten Bäume. Souta hatte seinen Blick nicht geändert. „Ich wusste gar nicht, dass du so was kannst. Wer hat dir das beigebracht?“ Suigetsu war einfach zu neugierig. Der Schwarzhaarige antwortete zuerst nicht, sah ihn weiter nur mit diesem kalten Blick an. „Was geht dich das an?“ Zischte er gereizt, ließ dabei keine Bewegung von Suigetsu aus den Augen. Der Weißhaarige war weiter auf ihn zugegangen und stand nun nur noch ein Stückchen vor ihm. „Man darf doch wohl mal fragen.“ Meinte Suigetsu und verschränkte die Arme. Souta war noch arroganter als er selbst sein konnte. Der Junge ging an ihm vorbei, warf ihm dabei noch einen monotonen Blick zu. Er sagte kein Wort mehr und ging einfach. Suigetsu legte den Kopf schief und sah ihm verwundert nach. Souta war schon in der Akademie so ruhig, aber warum nur? „Soweit ich weiß lebt er bei einer Pflegefamilie, da seine Eltern starben als er noch ein Baby war. Er hat sonst keine weiteren Verwandten. Er kam öfters zu anderen Familie weil er wohl so schwierig sein soll.“ Suigetsu blickte Kisho stumm an. Das hatte er nicht gewusst. Es muss schwer sein wenn man seine Eltern nie kannte und ständig die Familie wechselte. Das war bestimmt der Grund warum der sich anderen gegenüber so emotionslos verhielt. Der Braunhaarige kletterte an den Felsen entlang, hinter ihm war Suigetsu. Er kletterte einen Vorsprung höher, hielt sich fest und sah nach unten. Unter ihnen war nur das Wasser, aus welchem spitze Stein herausragten. Die Wellen schlugen gegen die Felsen. „Warum soll er denn so schwierig sein?“ „Angeblich lässt er sich von niemanden etwas sagen. Deshalb hatten auch viele Familien ihre Probleme mit ihm.“ „Glaubst du, dass er Freunde hat?“ Die beiden Jungs sahen sich wieder an. Sie kannten Souta ja nur aus der Akademie und da war er immer der Einzelgänger. „Ich glaube nicht.“ Meinte Kisho und kletterte weiter. Suigetsu ging nicht weiter auf dieses Thema ein. Er sah nach oben und erschrak plötzlich. Über ihm stand Mangetsu an der Wand und sah seinen kleinen Bruder an. „Man hast du mich erschreckt!“ „Ich hab gehört du hast schon wieder im Unterricht geschlafen.“ „Nur einmal!“ Verteidigte sich der Jüngere und wollte weiter klettern. Da er aber seinen Blick auf Mangetsu hatte verfehlte er den Vorsprung und rutschte aus. Er fiel ins Wasser, genau zwischen zwei herausragenden spitzen Steinen. Suigetsu tauchte wieder auf und sah das Kisho lachte und Mangetsu sich ein schmunzeln nicht verkneifen konnte. „Warum lachst du? Ich hätte aufgespießt werden können!“ Vorwurfsvoll zeigte der Junge zuerst auf seinen Bruder und dann auf die Felsen. Mangetsus schmunzeln verschwand nicht, stattdessen sprang er auf das Wasser und hockte sich hin. „Klar und die winzigkleinen Fische knabbern deinen Körper an.“ Suigetsu verengte die Augen zu schlitzen. Er hasste es wenn Mangetsu ihn verarschen wollte. Das und wenn man ihm durch die Haare wuschelte. Und Tintenfisch! „Reg dich nicht so künstlich auf. Und morgen verschläfst du nicht den Unterricht.“ Mangetsu löste sich plötzlich in Wasser auf und spritzte seinen Bruder nass. Dieser zog nur einen Schmollmund und kletterte wieder auf die Felsen. Sein bester Freund grinste ihn noch an. Souta lehnte am Fenster und blickte starr nach draußen. Außer ihm waren nur noch Suigetsu und Kisho im Raum, ansonsten war noch niemand da. Suigetsu und Kisho saßen auf einen der Tische und unterhielten sich. Mamoru und vier weiter Jungs betraten den Raum und gingen geradewegs auf Souta zu. Dieser ignorierte sie einfach und sah weiterhin aus dem Fenster. „Was soll denn die Scheiße? Warum hast du mich verpfiffen?“ Fragte Mamoru gereizt und baute sich vor dem Schwarzhaarigen auf. Souta wandte nun seinen Blick zu ihm und sah ihn kalt an. Er schwieg, hielt es nicht für nötig dem größeren eine Antwort zu geben. „Antworte du Mistkäfer!“ Er packte ihn am Kragen und zog ihn hoch. Zwei der anderen griffen seine Arme und hielten ihn fest. Souta schielte kurz zu ihnen und dann wieder Mamoru an. Suigetsu und Kisho tauschten kur viel sagende Blicke aus und beobachteten weiter die Szene. Sollte es brenzlich für Souta werden, würden sie eingreifen. „Warum bist du auch so blöd und setzt das Lehrerzimmer unter Wasser.“ Er klang ruhig, trotz der Lage in der er sich befand. Die beiden Junges verstärkten ihre Griffe um seine Arme noch mehr, sodass er die Augen kurz zusammenkniff. Mamoru schlug ihm in den Magen und ließ ihn los. Suigetsu sprang auf und wollte zu ihnen rennen, doch nur einen Moment später übernahm Souta selbst das Angreifen. Er holte mit den Füßen aus um die beiden Jungs neben sich loszuwerden. Sie wichen einige Schritte zurück, holte dann aber schon wieder aus, ebenso wie Mamoru. Souta duckte sich unter ihnen weg und riss den größten von seinen Füßen. Mamoru war darauf nicht gefasst und fiel hin. Die beiden, die hinter ihm standen mischten sich nun auch ein, indem sie auf Souta losgingen. Die anderen beiden schafften es den Schwarzhaarigen wieder festzuhalten, wodurch die letzten ihm ins Gesicht schlagen konnten. Mamoru lachte laut und stand wieder auf. Der Weißhaarige ballte seine Hände zu Fäusten und sprang vom Tisch runter. Wütend blickte er zu ihnen rüber und ging dabei einige Schritte nach vorne. „Hey!“ Alle Blicke richteten sich auf ihn. Kisho stand etwas hinter ihm, sah jedoch genauso entschlossen aus wie der Weißhaarige. „Misch dich nicht ein Huozuki!“ Suigetsu ignorierte Mamoru und sah stattdessen Souta an. Dieser warf ihm nur einen warnenden Blick zu, dass er sich bloß nicht einmischen sollte. Der Weißhaarige rannte jedoch schon im nächsten Augenblick los um Mamoru anzugreifen. Einer der Jungs zog und Kunai und stellte sich Suigetsu damit entgegen. Gekonnt wehrte er es ab, doch wurde er von einem der anderen Jungs attackiert. Dieser hatte ebenfalls ein Kunai gezogen und stach es in Suigetsus Brust. Zur Verwunderung aller löste sich Suigetsus Körper in Wasser auf. Hinter den beiden tauchte er wieder auf und schlug sie beide weg. Souta hatte den Moment der Verwunderung genutzt um sich loszureißen und beide ebenfalls weg zuschlagen. Suigetsu formte schnell Fingerzeichen und sah Mamoru ernst an. Dieser war einige Schritte nach hinten gewichen, als er sah das Suigetsu Fingerzeichen formte. „Suiton: Mizurappa!“ Suigetsu wollte gerade einen Wasserstrahl aus seinem Mund schissen als plötzlich jemand vor ihm stand und ihn aufhielt. Kano sah den Jungen vor sich ernst an und packte ihn am Arm. Suigetsu presste die Zähne zusammen und erwiderte den Blick des älteren ebenso ernst. „Was habt ihr drei euch eigentlich dabei gedacht?“ Kano verschränkte die Arme und sah Suigetsu, Souta und Mamoru ernst an. Keiner der drei wagte es ein Wort zu sagen. Suigetsu hielt diese Stille nicht mehr aus und blickte auf. Es war einfach nicht seine Art sich etwas sagen zu lassen. „Die haben ihn angegriffen!“ „Ich hab deine Hilfe nicht gebraucht!“ Entgegnete Souta, wodurch sich beide wieder ansahen. Kano seufzte genervt und zog die beiden etwas auseinander, bevor noch ein Streit entstand. „Du bist auch nicht viel besser Suigetsu. Jutsus sind in der Akademie verboten. Das wüsstest du wenn du nicht immer schlafen würdest.“ Suigetsu murmelte etwas Unverständliches und verschränkte die Arme. Souta blickte auf den Boden und steckte die Hände in die Taschen. Kano wandte sich nun Mamoru zu. „Wenn ich noch einmal erlebe das du jemanden angreifst fliegst du raus und dann kannst du es vergessen ein Ninja zu werden!“ Der Junge wollte protestieren, doch als er den ernsten Blick von Kano sah ließ er es doch bleiben. Stattdessen warf er den beiden jüngeren nur vernichtende Blicke zu. „Für dich Suigetsu gilt das Gleiche. Setze nie wieder ohne meine Erlaubnis ein Jutsu in der Akademie ein, ist das klar?“ Der Weißhaarige nickte nur stumm. Dann wandte sich ihr Lehrer an den letzten der drei. „Und du reiß dich zusammen.“ Auch Souta nickte einfach nur. Kano schickte sie raus, im Moment hatte er keinen Nerv mehr für sie. Draußen sah Mamoru die beiden noch einmal wütend an und gang dann Flur hinunter. Kisho hatte die ganze Zeit draußen gewartet und die Moralpredigt mit angehört. Souta drehte sich um und wollte in die entgegengesetzte Richtung von Mamoru gehen. „Hey Souta du konntest wenigstens mal danke sagen!“ „Ich hab dich nicht um deine Hilfe gebeten. Mit denen wäre ich auch allein klar gekommen.“ Der Schwarzhaarige hatte seinen Kopf nach hinten gedreht, um Suigetsu ansehen zu können. Dann ging er weiter. „Warum willst du eigentlich keine Freunde haben?“ Suigetsu ließ nicht locker und ging Souta nach. Auch Kisho folgte den beiden, wollte er doch eigentlich nur wissen ob Suigetsus Vorhaben gelingen wird. „Welchen Teil von ‚Lass mich in Ruhe’ verstehst du eigentlich nicht?“ Die beiden Junges sahen sich erneut an. Suigetsu gewann diesen Blickkontakt, da Souta zu Boden blickte. „Es ist toll Freunde zu haben. Dann ist man nicht immer allein.“ „Und du willst jetzt mein Freund sein?“ Fragte Souta verwirrt. Noch nie wollte jemand mit ihm befreundet sein. Suigetsu wäre da der erste. Dieser zuckte mit den Schultern und verschränkte die Arme hinterm Kopf. „Wieso nicht. Ich mag dich irgendwie.“ Der Schwarzhaarige musterte sein gegenüber genau. Ein grinsen huschte über Suigetsus Gesicht. Er hielt seine Hand vor Souta hin, welche sie verwundert ansah. Kisho legte dann seine auf Suigetsus und grinste ebenfalls. Souta sah zwischen den beiden hin und her und schaute dann ihre Hände an. Ergeben seufzte er. „Ich werd euch nicht mehr los was?“ „Niemals!“ Meinte Suigetsu und grinste breiter. Dabei zeigte er seine Haiähnlichen Zähne. Der Schwarzhaarige lächelte leicht und legte seine Hand auf die von Kisho. Es konnte ja nicht verkehrt sein mit ihnen abzuhängen. „Hey Suigetsu nicht schummeln!“ „Ich schummle nicht!“ „Tust du doch! Du hast ein Jutsu benutzt.“ „Hab ich nicht!“ „Hast du doch!“ Suigetsu verengte die Augen zu schlitzen, verschränkte trotzig die Arme und zog einen Schmollmund. Dabei sah er seine beiden Freunde an. Diese erwiderten den Blick. „Habt ihr euch jetzt gegen mich verschworen?“ Souta und Kisho sahen sich kurz an und nickten dann. Suigetsu drehte beleidigt den Kopf weg. Mangetsu stand auf der Terrasse ihres Hauses und sah zu den drei Junges hinab. Sie machten einen Wettbewerb wer am schnellsten die höchste Sandburg bauen konnte. Er war froh das Suigetsu neue Freunde gefunden hatte, so war nicht ganz so allein wenn er nicht da war. Man könnte sagen, dass er wieder der Junge war, der er vor drei Jahren noch war bevor ihre Eltern starben. Lächelnd ging er ins Haus zurück. Die Tage an denen er frei hatte waren vorbei und so musste er zu einer Mission. „Also welche ist am höchsten?“ Kisho sah sich alle drei an und grinste dann. Siegessicher grinste er breit. Suigetsu warf ihm auch schon sogleich einen bösen Blick zu. Kisho konnte nicht gewonnen haben. „Meine ist am höchsten!“ Suigetsus Finger zeigte auf seine Sandburg. Der Braunhaarige war davon wenig beeindruckt und warf der Sandburg von Suigetsu nur einen abschätzenden Blick zu. „Du hast geschummelt und das zählt nicht.“ „Ich hab nicht geschummelt!“ Meinte der Weißhaarige auch sofort. Das wollte er nicht auf sich sitzen lassen! Er konnte seine beiden Freunde doch wohl besiegen! „Hast du doch.“ Mischte sich nun Souta ein und verschränkte die Arme. Kisho stimmte ihm zu. Suigetsu ließ seinen Blick zwischen den beiden wandern. Es brachte nichts sie vom Gegenteil zu überzeugen zu wollen, denn wie er selber waren sie sehr stur. „Ich hab nicht geschummelt. Ob ihr es einsehen wollt oder nicht ist mir egal!“ Er stapfte durch den Sand und ließ die beiden anderen verwirrt stehen. „Wo willst du hin?“ „Joghurt essen!“ Antwortete er auf die Frage des Braunhaarigen ohne sich umzudrehen. Kisho und Souta schmunzelten leicht bei dieser Aussage. Suigetsu ging immer Joghurt essen wenn er beleidigt war oder einfach nur schmollte. Wie konnte ein Mensch eigentlich so viel Joghurt in sich rein fressen ohne zu kotzen? Und dann auch noch so schnell, so als wenn die Welt untergehen würde und es sein letzter Joghurt sein wird. Kopfschüttelnd folgten die beiden dem Weißhaarigen. Irgendjemand musste ihn ja davon abhalten nicht zu viele zu essen. Kapitel 10: Free as the wind ---------------------------- Es war einer der seltenen Regentage im Sommer, über die sich nur die wenigsten freuten. Suigetsu seufzte und fuhr sich durchs Haar. Er saß vor der Terrassentür im Schneidersitz, stütze seinen Kopf auf seine Hand und starrte mürrisch hinaus. Es regnete schon den ganzen Tag und langsam wurde es langweilig. Dafür sollte morgen wieder ein sehr heißer Tag werden, worauf sich der Junge schon sehr freute. Doch jetzt hieß es warten bis der Regen aufhörte. Mangetsu setzte sich neben seinen kleinen Bruder, lehnte sich etwas zurück und stützte sich mit seinen Armen ab. Er beobachtete wie die Regentropfen gegen die Scheibe schlugen und daran hinab rollten. „Willst du einen Joghurt?“ Suigetsu griff neben sich und zeigte seinem Bruder die leeren Joghurtbecher. Irgendwann wurde selbst das langweilig. Mangetsu lehnte sich etwas nach vorne um seinen Bruder besser ansehen zu können und wuschelte ihm durchs Haar. Dann ging sein Blick wieder hinaus ins Freie und ein Lächeln bildete sich auf sein Gesicht. „Erinnerst du dich noch an unseren Streit von damals, als du immer meine Sachen genommen hast?“ „Du wolltest mich umbringen.“ Bei der Erinnerung an damals musste Suigetsu schmunzeln. Damals hatten sie sich wegen einer lächerlichen Kleinigkeit gestritten und jetzt waren sie unzertrennlich. „Du sollst meine Sachen nicht anfassen, verdammt!“ „Du lässt sie aber überall liegen!“ „Deshalb darfst du sie aber noch lange nicht anfassen!“ Sayo seufzte leise und sah zu ihren Kindern. Seit einer ganzen Stunde stritten sie sich nun schon und das nur weil Suigetsu sich unerlaubt etwas von Mangetsu genommen hatte. „Jungs hört auf. Suigetsu du nimmst nie wieder Sachen von deinem Bruder und Mangetsu du entschuldigst dich für deine Ausdrucksweise.“ „Nein!“ Protestierten die beiden Jungs und warfen sich gegenseitig böse Blicke zu. Sayo seufzte erneut und hoffte doch noch eine Entschuldigung ihrer beiden Kinder zu hören. „Ich entschuldige mich erst wenn er seine Finger von meinen Sachen lässt und da das nie passieren wird, werde ich mich nicht entschuldigen.“ „Selber Schuld.“ Suigetsu streckte seine Zunge raus und verschränkte die Arme. Mangetsu warf ihm einen vernichtenden Blick zu und verschränkte ebenfalls die Arme. „Verrückte Wissenschaftler behaupten das durch den vielen Schiffsverkehr irgendwann Seuchen austreten.“ Meinte Shawn und las sich weiterhin die Zeitung durch. Sayo warf ihrem Mann einen verständnislosen Blick zu und ging zum Tisch rüber. Sie lehnte sich leicht über ihn und sah Shawn an, welcher ihr ebenso einen Blick zu warf. „Könntest du deine Kinder vielleicht stoppen?“ Shawn sah zu den beiden, die sich schon wieder in den Haaren hatten. Kurz überlegte er, sah dann jedoch seine Frau wieder an. „Ich warte auf die Seuchen.“ Er widmete sich wieder der Zeitung und ignorierte sowohl Sayo, als auch seine Söhne. Sayo rollte mit den Augen und musterte ihre Kinder. „Du solltest dich lieber entschuldige..“ „Wenn Schweine fliegen lernen!“ Mangetsu ging die ersten Stufen der Treppe nach oben, hörte die Stimme seines Bruders hinter sich. „Letzte Chance, Mangetsu!“ „Päh!“ Mangetsu ging nach oben und ließ seinen kleinen Bruder stehen. Der Junge ging zur Tür zog sich seine Schuhe an und ging zur Terrasse. „Wo willst du hin?“ „Weg!“ „SUIGETSU!“ Shawn und Sayo sahen sich verwirrt an. Suigetsu rannte auf die Terrasse und sprintete die Steintreppe hinunter. Mangetsu kam währenddessen die Treppe runter gerannt und Suigetsu hinterher. Er war von oben bis unten mit Schlamm bedeckt, was sehr wahrscheinlich auf Suigetsu zurück zu führen war. „Du bist Tod! Du bist Tod, du kleine Ratte!“ Mangetsu rannte ebenfalls die Steintreppe runter und fing seinen Bruder ein. Shawn und Sayo blickten ihren Söhnen nach, dessen Geschrei man bis ins Haus hörte. „Willst du ihn nicht aufhalten?“ „Warum? Dann haben wir ein Problem weniger.“ Sayo wollte etwas erwidern, doch kam Mangetsu mit seinem kleinen Bruder unterm Arm wieder. Suigetsu trampelte und schrie, doch Mangetsu ließ ihn einfach nicht los. „Mama hilf mir!“ „Mangetsu lass ihn los.“ Nur widerwillig ließ Mangetsu ihn los und knurrte wütend. Suigetsu legte seine Arme um seine Mutter und sah Mangetsu an. Sayo strich ihrem Kind über die Haare und sah Mangetsu an. „Ihr entschuldigt euch jetzt beide und dann ist die ganze Sache vergessen.“ Die beiden Brüder warfen sich gegenseitig einen bösen Blick zu, reichten sich dann doch die Hand und entschuldigten sich. „Na schön. Mangetsu geh duschen und du Suigetsu wirst die Sauerei wegmachen.“ Suigetsu wollte protestieren, doch sah er den mahnenden Blick seines Vaters und hielt es für besser zu schweigen. Der Ältere verschränkte die Arme, würdigte Suigetsu keines Blickes mehr und ging die Treppe nach oben. Suigetsu ging mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf ebenfalls nach oben. „Siehst du. Problem gelöst.“ Shawn wuschelte Sayo leicht durch die Haare, drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und ging zum Kühlschrank um sich etwas daraus zu nehmen. Verständnislos drehte sich Sayo um und starrte auf Shawns Rücken. „Problem gelöst? Das nennst du Problem gelöst?“ „Vielleicht nur für eine halbe Stunde, aber es ist wenigstens eine halbe Stunde. Eine halbe Stunden in der sie sich nicht die Köpfe einschlagen und wir endlich mal ruhe vor den Biestern haben.“ „Biester?“ Fragte Sayo und verschränkte die Arme. Shawn rollte mit den Augen und lehnte sich gegen den Tresen. Er schaute seine Frau an, musterte sie für einen Moment und begann zu grinsen. Die Blauhaarige wusste genau an was er dachte, doch war ihr gerade nicht danach zu mute. „Sayo beantworte mir eine Frage. Warum wollten wir Kinder haben?“ „Weil Kinder süß, niedlich und einfach traumhaft sind.“ Schwärmte Sayo und legte lächelnd ihre Arme um Shawn. Dieser hob skeptisch eine Augenbraue, denn vertraute er nicht so ganz den Worten seiner Frau. „Was hat das mit unseren Kindern zu tun?“ Gerade als sie etwas erwidern wollte hörte sie Suigetsu schreien. Fragend blickten beide zur Treppe, von welcher gerade Mangetsu kam. Er steuerte auf den Kühlschrank zu, seinen aufgebrachten kleinen Bruder dabei ignorierend. Suigetsu stand klitschnass vor der Treppe und warf Mangetsu einen bösen Blick zu. „Das hast du doch aus Rache gemacht!“ „Nein hab ich nicht.“ Mangetsu nahm sich einen Joghurt aus dem Kühlschrank und begann ihn genüsslich zu essen. Suigetsu öffnete geschockt den Mund um etwas zu sagen, sah dabei nur Mangetsus grinsendes Gesicht. „Das ist meiner!“ „Und genau das mach ich jetzt aus Rache.“ „Könnt ihr beide mal aufhören.“ Versuchte Sayo den aufkommenden Streit zu schlichten und sah zwischen ihren Söhnen hin und her. Shawn beobachtete die Szene nur genervt. Spätestens am nächsten Tag lagen sie sich wieder in den Armen und waren unzertrennlich. Das war doch immer so zwischen den beiden. Mit traurigem Blick ging Suigetsu zur Couch und setzte sich darauf. Mangetsu wusste genau wie gern Suigetsu diese Joghurtsorte hatte und trotzdem tat er so etwas Gemeines. Aus dem Augenwinkel beobachtete Mangetsu seinen kleinen Bruder und auf der Stelle tat es ihm leid. „Noch am selben Abend hast du dich bei mir entschuldigt.“ Lächelte Suigetsu an die Erinnerung. Mangetsu musste ebenfalls schmunzeln und sah seinen Bruder an. „Und dann hast du dir all meine alten Sachen genommen. Angefangen von Kleidung, über Spielsachen, mit denen ich das letzte Mal gespielt hatte als ich drei war, bis hin zu meinen alten Waffen.“ Suigetsu lachte kurz, doch dann setzte er ein trauriges Lächeln auf. Für einen Augenblick schüttelte er den Kopf und sah seinen großen Bruder an. „Haben wir Pizza?“ „Ich glaub schon.“ Sagte Mangetsu, stand auf und ging zum Gefrierschrank. Suigetsu nahm sich eine Pizza und schob sie in den Ofen, dann setzte er sich davor und wartete. Mangetsu setzte sich neben ihn, lehnte sich etwas gegen ihn und wartete mit ihm zusammen. Suigetsu verschränkte die Arme hinterm Kopf und lief neben Kisho her. Sein Blick ging gen Himmel, wo keine einzige Wolke zu sehen war. Dieser Tag war wirklich schön, im Gegensatz zum vorherigen, der nur aus Regen bestand. Vor einem Haus blieben die beiden Kinder stehen und sahen sich kurz an. Dann zuckten sie mit den Schultern und starrten auf die Tür. Kisho legte seinen Finger auf die Klingel und betätigte sie. Schon nach kurzer Zeit kam ein Mann und öffnete die Tür. Skeptisch musterte er die beiden Kinder, welche es ihm gleich taten. „Wer seid ihr?“ „Freunde von Souta.“ Antwortete Kisho auf die Frage und warf Suigetsu einen kurzen Blick zu. Der Weißhaarige verschränkte die Arme vor der Brust und sah weiterhin den anscheinend schlechtgelaunten Mann an. „Ist er da?“ „Ich hol ihn.“ Sagte der Mann, warf den beiden noch einen leicht genervten Blick zu und ging zur Treppe. Da er die Tür offen ließ konnten die beiden Jungs in das Haus hineinsehen. Kein Wunder das Souta seine Pflegeeltern nicht leiden konnte, so wie der Mann drauf war. „Souta! Deine Freunde sind hier!“ Es kam keine Antwort, stattdessen sprang jemand aus dem Fenster über der Haustür und landete hinter Suigetsu und Kisho. Souta hielt den beiden den Mund zu und starrte mit wütendem Blick zu seinem Pflegevater. Erschrocken wollten die beiden Jungs zurück weichen, doch packte der Schwarzhaarige sie schon am Handgelenk und zog sie die Straße entlang. Nur noch am Rande bemerkten sie, wie Soutas Pflegevater ihnen wütend nach sah und die Tür zuschlug. Als die drei endlich den Wald erreichten, verschränkte Suigetsu wieder die Arme hinterm Kopf und musterte Souta. „Man kann auch durch die Tür gehen. Dafür hat der Maurer dort ein Loch gelassen.“ Meinte Suigetsu und fing sich einen genervten Blick von Souta ein. Seit sie zu dritt waren, hatten sie kein Wort mehr miteinander gesprochen. Souta blieb auf einer kleinen Lichtung stehen, setzte sich auf einen Baumstamm und sah durch die Bäume. Kisho und Suigetsu legten sich ins Gras und genossen die Sonnenstrahlen, die durch die Baumkronen schienen. Souta beobachtete die beiden. Wie unbeschwert sie in den Tag hinein lebten war schon erstaunlich. Im Gegensatz zu ihm waren sie frei, frei wie der Wind. So wäre er auch gern. Suigetsu bemerkte den Blick, sagte jedoch kein Wort. Auch Kisho ging es nicht anders, doch hielt er nicht den Mund. „Was ist los?“ „Nichts.“ Sagte Souta und wandte den Blick ab. Damit gab sich der Braunhaarige jedoch nicht zufrieden, setzte sich auf und musterte Souta. Der Blick des Schwarzhaarigen ging wieder durch die Bäume, er lauschte dem Wind und dem leichten Rauschen der Wellen. Alles wirkte so frei, für einen Moment war für ihn die Welt ok. Suigetsu und Kisho sahen sich an und standen dann auf. Fragend schaute der Schwarzhaarige seine beiden Freunde an, die lächelnd neben ihm standen. „Souta wir sind Freunde. Wenn dich irgendetwas bedrückt kannst du mit uns reden. Auch wenn es um deinen echt blöden Ziehvater geht.“ Suigetsu reichte seinem Freund die Hand und grinste breit. „Wir sind ein unschlagbares Team! Nichts und niemand kann uns auseinander bringen!“ Auch Kisho grinste und reichte Souta die Hand. Souta schüttelte den Kopf und grinste ebenso, als er aufstand und die Hände seiner beiden besten Freunde nahm. Ja sie waren ein tolles Team und die besten Freunde, die man sich vorstellen konnte. Gemeinsam gingen sie durch dick und dünn. Für Souta war alles in Ordnung. Durch seine beiden Freunde war er ebenso frei wie sie. Frei wie der Wind, der über Kiri wehte und sie umgab wie ein Schutzschild. Kapitel 11: Another Swordninja ------------------------------ Mangetsu stieg mit Leichtigkeit den letzen Felsen hinauf, hatte nun freien Blick auf den Strand, das Meer und seinem Geburtshaus. Er erblickte die drei Jungen, sah nur noch wie sie alle dieselben Fingerzeichen formten und schon im nächsten Moment traf ihn eine Wasserwelle. Zu seinem Glück hatte er nicht viel abbekommen, sie hatten die Welle auf die Felsenwand losgelassen. Dennoch war er von oben bis unten nass. Seine eben noch gute Laune verschwand sofort. Genervt starrte er zu den drei Kindern hinunter. Suigetsu, welcher in der Mitte stand, legte seine Hand an den Hinterkopf und grinste entschuldigend. Kisho und Souta nahmen den wütenden Blick des älteren ernster und wichen einige Schritte zurück. Wenn dann sollte Suigetsu alles abkriegen, immerhin war es seine Idee. „Suigetsu.“ Zischte Mangetsu und sah weiterhin in das unschuldige Gesicht seines kleinen Bruders. „Du bist ja schon zurück. Wie war die Mission?“ „Bis eben gut.“ Plötzlich war der ältere verschwunden und tauchte hinter Suigetsu wieder auf. Dieser drehte sich schnell um und sah in die funkelnden Augen von Mangetsu. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und stand seinem Bruder extrem nahe. „Hast du mir eventuell etwas zu sagen?“ „Entschuldigung?“ Fragte Suigetsu, verschränkte dabei die Arme hinterm Kopf. Unwissend blickte er seinen großen Bruder an. Selbstverständlich tat er nur so, er wusste genau was Mangetsu meinte. „War das eine Frage?“ „Vielleicht.“ Antwortete der Jüngere nur und grinste breit. Er liebte es Mangetsu zu ärgern, oder zumindest es zu versuchen. Der ältere rollte mit den Augen und schüttelte leicht den Kopf. Er warf Suigetsu noch einen kurzen zu, ehe er sich umdrehte und zu dem Haus ging. Suigetsu verschränkte trotzig die Arme und zog einen Schmollmund. Grinsend schlug Kisho dem Weißhaarigen auf die Schulter. Fragend blickte dieser ihn an und legte den Kopf leicht schief. Souta ging an den beiden vorbei, auf die Felsenwand zu und kletterte auf die ersten Steine. Kisho ging ihm nach und zwinkerte Suigetsu zu. „Wir sehen uns!“ Verwundert schaute Suigetsu seinen beiden Freunden nach. Er seufzte und blickte zu dem Haus, auf welches er dann zuging. Er erblickte das Schwert seines Bruders an der Wand lehnen und konnte nicht widerstehen. Suigetsu blickte die Treppe hinauf, nur um sicher zu gehen das Mangetsu oben war. Der Ältere hatte ihm immer verboten das Schwert anzufassen, warum wusste er nicht. Vorsichtig und leise stapste Suigetsu auf die Wand, gegenüber von der Treppe zu und stand nun neben dem Sessel. Vor ihm was das Schwert. Die Versuchung war zu groß, weshalb Suigetsu seine Hand nach dem Griff ausstreckte. Nur wenige Zentimeter trennten seine Finger von dem Griff des großen Schwertes. „Finger weg!“ Sofort schreckte Suigetsu zurück und drehte sich erschrocken um. Mangetsu stand auf der untersten Stufe und sah ihn ernst an. Er hatte sich trockene Sachen angezogen, seine Haare aber waren immer noch feucht. Suigetsu erwiderte den Blick seines großen Bruders, wendete den Blickkontakt dann jedoch ab. Er wollte nicht länger das ernste Gesicht seines Bruders sehen. Gerade erinnerte er ihn an seinen Vater, der ihn auch immer so angesehen hatte, wenn er irgendetwas getan hatte was er nicht sollte. Mangetsu seufzte leise und ging auf den Jüngeren zu. Er legte eine Hand auf seinen Kopf und wuschelte kurz durch dessen Haare. Suigetsu sah zu seinem Bruder auf, blickte direkt in dessen Augen. „Warum willst du denn unbedingt mein Schwert anfassen?“ Suigetsu zuckte mit den Schultern und sah wieder zu Boden. „Keine Ahnung. Ich mag Schwerter.“ Mangetsu seufzte erneut und ließ von seinem Bruder ab. Dieser setzte sich auf den Sessel und schielte zu dem Schwert. „Warum bist du eigentlich schon so früh zurück?“ Er sah Mangetsu, welcher gerade die Tür zum Kühlschrank zuschlug und sich zu ihm umdrehte. „Es ging schneller als erwartet. Sag mal hast du den ganzen Kühlschrank leer gefuttert?“ „Nein!“ Sagte Suigetsu sogleich und sah weg. Leise murmelte er etwas von „Da war ja nicht vie drin“ vor sich hin. Mangetsu setzte sich neben ihn und sah ihn lange an, ehe auch Suigetsu den Blickkontakt wieder herstellte. Beide schwiegen. „Tut mir leid.“ Flüsterte der Jüngere, sah dabei weiterhin seinen Bruder an. Dieser lächelte einwenig und wuschelte erneut durch Suigetsus Haare. Warum ließ Suigetsu es eigentlich nur bei Mangetsu zu? Eigentlich hasste er es doch! „Schon ok. Wollen wir was essen gehen?“ Schnell nickte Suigetsu mit dem Kopf und strahlte seinen Bruder an. Es war schon länger her das die beiden zusammen etwas essen waren. Mangetsu stand auf und ging zur Tür, wo er auf seinen kleinen Bruder wartete. „Aber keinen Tintenfisch!“ „Alles klar.“ Lachte Mangetsu leise und ging mit Suigetsu aus dem Haus. „Ich hab deinen Bruder letztens trainieren gesehen.“ Mangetsu blieb stehen, drehte sich aber nicht um. Er befand sich im Wald, nahe dem Dorf. Die Sonne schien vereinzelte durch Lücken in den Baumkronen und traf auf sein Gesicht. Er musste sich nicht umdrehen um zu wissen wer dort stand, er erkannte es an der Stimme. „Was willst du?“ „Der Junge hat großes Potenzial.“ Erst jetzt drehte sich der Weißhaarige um und sah ernst zu dem Mann, der am Baum lehnte. „Ich weiß.“ Zabuza sah ihn das emotionslose Gesicht von Mangetsu. Sie schwiegen sich gegenseitig an, blickten nur in die Augen des jeweils anderen. Sie ließen keine Bewegung des anderen aus, waren jederzeit bereit anzugreifen. „Warum trainierst du ihn nicht?“ „Das geht dich überhaupt nichts an.“ Mangetsu drehte sich von Zabuza weg und ging weiter in den Wald. Er brauchte sich von Zabuza überhaupt nichts sagen zu lassen. Obwohl er selbst schon des Öfteren daran gedacht hatte Suigetsu intensiver zu trainieren. Vielleicht sprach da aber auch der Beschützerinstinkt aus ihm, immerhin war Suigetsu sein kleiner Bruder. Und auf einen kleinen Bruder musste man aufpassen. Keine Wolke am Himmel, nur die strahlende Sonne, die sich im Wasser spiegelte und es zum glitzern brachte. Leise seufzte Suigetsu und ließ seine Arme die Felsenwand hinabhängen. Er beobachtete wie die Wellen gegen die Felsen schlugen und daran zerbrachen. Kleine Wassertropfen wirbelten in die Lüfte und glitzerten, ehe sie zurück ins Meer fielen. Erneut seufzte Suigetsu, diesmal jedoch lauter. „Ist dir langweilig? Wo sind denn deine beiden Freunde?“ Blitzschnell drehte sich Suigetsu auf den Rücken und sah neben sich jemanden hocken. Es war Zabuza Momochi, ein Schwertninja, genauso wie sein Bruder. Suigetsu schluckte. Noch nie hatte er einen gesehen, es sich aber immer gewünscht. Und nun hockte einer neben ihm und starrte ihn aus zwei kalten Augen an. Suigetsu stützte sich mit seinen Unterarmen ab, lag jedoch gefährlich nahe am Klippenrand. Wenn der Schwertninja ihn jetzt angreifen würde hätte der Weißhaarige keine Chance. Aber dazu kam es nicht, denn Zabuza musterte das Kind nur. Suigetsu schwieg ebenfalls. Sein Blick lag auf dem großen Schwert, welches von Zabuza auf dem Rücken getragen wurde. Wie gern wäre er jetzt aufgesprungen und hätte ihm das Schwert entrissen. Das traute sich der Jüngere nicht, denn er wusste das Zabuza stärker war. „Wenn du da runter fällst wirst du aufgespießt.“ Suigetsu hob eine Augenbraue und sah wie Zabuza aufstand. Was sollte den das jetzt für eine Anspielung sein? Dieses Grinsen, welches unter dem Verband zum Vorschein kam gefiel dem Kind überhaupt nicht. „Das würde ich nur zu gern sehen.“ „Zabuza!“ Beide drehten ihre Köpfe um und erblickten Mangetsu am unteren Teil des Felsens stehen. Ernst blickte der Weißhaarige seinen Kameraden an, welcher diesen Blick nur erwiderte. „Keine Sorge. Ich krümm deinem Brüderchen kein Haar.“ Zabuza ging zu Mangetsu runter, blieb neben ihm aber noch mal stehen und sah ihn an. „Dafür ist er viel zu wertvoll.“ Zabuza verschwand und Mangetsu ballte seine Hände zu Fäusten. Er wusste genau was Zabuza damit meinte und es gefiel gar nicht. Suigetsu war aufgestanden und zu seinem Bruder gegangen. Noch immer sah er dem längst verschwundenen Schwertninja nach. „Ich will von ihm trainiert werden!“ Mahnend sah Mangetsu zu seinem kleinen Bruder hinab, welcher seinen Blick entschlossen erwiderte. Suigetsu war sich seiner Sache sicher. Suigetsu landete mit dem Rücken gegen einen Baum und rutschte an diesem hinab. Er verzog das Gesicht vor Schmerzen und knurrte wütend. „Vielleicht hab ich mich in dich getäuscht.“ Suigetsu blickte auf und funkelte Zabuza böse an. Dieser stand einige Meter vor ihm und hatte gelassen die Arme verschränkt. Er musterte den Jüngeren von oben bis unten. „Du bist es wohl doch nicht wert trainiert zu werden.“ Der Junge sprang auf und rannte erneut auf Zabuza zu. Er hatte doch nicht umsonst gebettelt und gefleht! Er wollte von ihm trainiert werden, koste es was es wolle! Er wollte seine Fähigkeiten unter Beweis stellen und zeigen, dass er das Zeug dazu hatte ein Schwertninja zu werden! Zabuza reagierte blitzschnell, packte den Jungen am Arm und schleuderte ihn auf den Boden. Mit der Hand drückte Zabuza den Kopf von Suigetsu in den Dreck. „Du hast weder besondere Fähigkeiten noch den nötigen Respekt.“ „Wieso sollte ich auch?“ Der Schwertninja packte Suigetsus Arm und drehte ihn auf den Rücken. Suigetsu schrie kurz auf und presste dann die Zähne aufeinander. Er hatte keine Chance sich zu befreien, dafür war der Ältere einfach zu stark. „Lerne langsam mal andere zu Respektieren. Komm wieder wenn du das gelernt hast.“ Zabuza schulterte sich sein Schwert verschwand. Langsam erhob sich Suigetsu und rieb sich die schmerzende Schulter. Er hatte Glück gehabt, dass Zabuza sie ihm nicht ausgekugelt hatte. Stumm saß Suigetsu auf der kleinen Lichtung, neben ihm befand sich nur ein Bach. Außer dem Rauschen des Wassers vernahm er nichts. Keine zwitschernden Vögel, keine spielende Kinder, nichts. Schweigend dachte er zurück an ein Gespräch, welches er mal mit seinem Vater geführt hatte. Shawn saß auf dem Geländer der Terrasse und blickte über das Meer. Der Wind wehte ihm durch die schneeweißen Haare und streifte sein Gesicht. „Papa?“ „Hm?“ Suigetsu verschränkte die Arme auf dem Geländer und legte seinen Kopf darauf. Fragend blickte er zu seinem Vater hinauf. „Was ist Respekt?“ „Respekt ist wenn du jemanden Wertschätzt, ihm Aufmerksamkeit und Ehrerbietung gegenüber bringst.“ Shawn erkannte die Fragezeichen im Gesicht seines Sohnes und versuchte es einfacher zu erklären. „Du respektierst jemanden wenn du Achtung vor ihm hast, ihn tolerierst und Annerkennung zeigst. Viele großen Ninja bekommen viel Respekt wegen ihrer Fähigkeiten.“ Suigetsu blickte seinen Vater einfach nur an. Er verstand einwenig was Respekt war, doch verstand er nicht warum er andere respektieren sollte, wenn sie ihn nicht respektieren. War das nicht unfair? Shawn drehte sich um und stand von Geländer auf, sah dabei weiterhin auf seinen Sohn hinab. „Ich hab aber vor niemanden Respekt.“ „Vor niemanden?“ Hackte Shawn nach und kniete sich hin, war nun auf gleicher Augenhöhe mit Suigetsu. Dieser hob verwirrt eine Augenbraue und legte den Kopf schief. „Zeigst du deinem Bruder gegenüber Annerkennung?“ Suigetsu nickte leicht. „Achtest du deine Mutter?“ Erneut nickte der Junge. „Respektierst du mich?“ Suigetsu wollte was sagen, blickte aber nur in die Augen seines Vaters. Der Junge nickte einfach nur stumm. Shawn lächelte etwas. „Siehst du.“ Er wuschelte seinem Sohn durch die Haare, was diesem nicht zu gefallen schien. Aber er wusste jetzt besser was Respekt war. Dennoch wird er in seinem Leben nur die respektieren, die es auch verdienen. „Warum hast du keinen Respekt vor ihm?“ „Weil er es nicht verdient!“ „Du solltest froh sein, das er dich überhaupt trainiert.“ Suigetsu sah von seinem Joghurtbecher auf, direkt in das Gesicht seines großen Bruders. Sein Blick ging aus dem Fenster, er beobachtete die vielen Menschen, welche auf den Straßen unterwegs waren. Warum musste er Zabuza respektieren? Nur weil er ein Schwertninja war? Weil er älter war, oder weil er sein Lehrer war? Zabuza wollte Respekt, dann sollte er ihn aber genauso respektieren! „Suigetsu.“ Mangetsu bekam wieder die Aufmerksamkeit seines Bruders geschenkt. „Du wirst später nur Probleme haben wenn du nie jemanden respektierst.“ „Es gibt nur wenig Menschen die ich wirklich respektiere. Und wenn Zabuza welchen haben wollte, dann er ihn sich verdienen!“ Suigetsu stand auf und verließ das Cafe. Mangetsu sah ihm seufzend nach, stand dann ebenfalls auf und bezahlte. Manchmal war Suigetsu einfach nur schwierig. „Wie ist das Training mit einem Shinobi-Schwertkämpfer?“ Neugierig stütze Kisho seinen Kopf auf seinen Unterarm und sah Suigetsu an. Der Weißhaarige saß neben ihm auf dem umgekippten Baumstamm und seufzte laut. „Scheiße. Es ist nicht so wie ich es mir vorgestellt habe.“ Antwortete er ehrlich und nahm einen Stock in die Hand. Er drehte ihn einpaar mal, ehe er wegwarf. „Wieso lässt du dich nicht von deinem Bruder trainieren?“ „Weil er nie da ist, Souta!“ Der Schwarzhaarige saß auf einem Ast hinter den anderen beiden, hatte die Arme hinterm Kopf verschränkt und blickte zu ihnen hinab. Kisho blickte seinen besten Freund lange an und schwieg. Er konnte Suigetsu gut verstehen. Für Suigetsu war Mangetsu einfach ein Vorbild, deswegen wollte er natürlich auch von ihm trainiert werden. Da dies nicht ging, aus welchem Grund auch immer, trainierte Suigetsu eben mit Zabuza. Für seinen Traum ein Schwertninja zu werden, nahm er sogar das ganze Gerede über Respekt hin. Kisho wusste, das man sich Suigetsus Respekt verdienen musste und das musste auch Zabuza. Nur schien es jenem nicht sehr zu gefallen. Kisho sprang plötzlich auf und sah seine beiden Freunde an. Fragend blickte diese ihn an. „Was haltet ihr davon wenn wir irgendwo hingehen? Hier im Wald zu sitzen ist doch öde.“ Suigetsu stand ebenfalls auf und grinste breit. „Ich hab da so eine Idee.“ „Deine Ideen sind nie gut.“ Meinte Souta und sprang von dem Ast runter. Suigetsu ignorierte diesen Kommentar einfach und marschierte los. Verwundert sahen sich Kisho und Souta kurz an, ehe sie Schulter zuckend dem Houzuki folgten. Sie brauchten nicht lange bis sie bei dem Ort waren, den Suigetsu seinen besten Freunden zeigen wollte. Die drei befanden sich im inneren der Tropfsteinhöhle, wo sich ein kleiner unterirdischer See befand. Einige Fackeln beleuchteten die Höhle, jedoch nur einen kleinen Teil davon. Die Jungs hatten sich im Kreis zueinander aufgestellt, um sie herum standen die Fackeln im Boden. „Na hab ich zuviel versprochen?“ Grinste Suigetsu breit. Souta schüttelte etwas den Kopf und Kisho grinste ebenso. Suigetsu streckte seine Hand zur Mitte aus. Fragend blickten die anderen beiden ihn ah, ehe sie verstanden. Beide legten ihre Hände ebenfalls auf die von Suigetsu. Sie schauten sich gegenseitig an. „Das hier von nun an unser geheimes Versteck!“ Alle drei grinsten und boxten mit ihren Fäusten gegeneinander, sodass ihre Fäuste ein Dreieck bildeten. Kapitel 12: Eyes like your father --------------------------------- Gelangweilt sah er die anderen Kinder an. Viele waren älter als er oder seine beiden Freunde, doch störte es ihn nicht, oder viel mehr war es ihm egal. Er war hier um Genin zu werden und er war sich sicher das er es schaffen wird. Suigetsu seufzte und drehte sich um, lehnte sich gegen das Geländer und verschränkte die Arme. Es dauerte noch bis er daran war, vor ihm war noch Kisho dran. Der Braunhaarige hatte seine Ellenbogen auf das Geländer gestützt, seinen Kopf auf seine Hände gelegt und blickte runter in die Arena. Die Aufgabe bestand darin mit einem Kunai auf eine Holzplatte zu treffen. War eigentlich leicht, wenn da nicht der Chunin wäre der ihnen den Weg versperrte. Bisher hatte es keiner geschafft in der vorgebenden Zeit die Platte zu treffen, aber die Prüfung hatte auch erst angefangen. Kisho ließ seinen Blick durch die Runde gehen. Außer Souta, Suigetsu und ihm war keiner aus ihrer Klasse anwesend. Ihr Lehrer Kano war einer der Prüfer und nicht sehr überrascht gewesen, als er erfuhr das die drei Teilnahmen. Es war ihm schon irgendwie klar gewesen. „Durchgefallen!“ Suigetsu und Kisho blickten in die Arena. Wieder war einer durchgefallen. Kano blickte zu ihnen hinauf, fixierte mit seinem Blick den Braunhaarigen. „Kisho Arakawa.“ Kisho sprang auf das Geländer, drehte sich grinsend zu Suigetsu um, welcher ebenfalls grinste. „Besteh du wenigstens.“ „Ich mach das schon Souta.“ Der Braunhaarige sprang runter in die Arena, zog ein Kunai und stand dem Chunin gegenüber. Selbstbewusst grinste Kisho, wartete nur auf das Startzeichen. Suigetsu sah aus dem Augenwinkel zu seinem besten Freund, drehte sich dann jedoch zu dem Schwarzhaarigen um. Souta saß an der Wand gelehnt und hatte die Augen geschlossen. Er war einer der letzten, also hatte er noch viel Zeit. Beide brauchten Kisho kein Glück zu wünschen, sie wussten, dass er schaffen wird. Souta bemerkte den Blick des Weißhaarigen und sah ihn fragend an. Suigetsu blickte einfach zurück und sagte kein Wort. Beide schwiegen sich an, sahen sich nur gegenseitig in die Augen. Plötzlich tauchte Kisho wieder neben Suigetsu auf und grinste übers ganze Gesicht, unterbrach damit den Blickkontakt der beiden Jungen. „Durchgefallen?“ Fragte der Weißhaarige spaßeshalber. Kisho präsentierte stolz sein Stirnband und band es sich um. Er war der erste in dieser Prüfung der bestanden hatte. „Ich brauch nicht mal halb so lange wie du.“ Souta und Kisho warfen sich kurz viel sagende Blicke zu und schüttelten dann den Kopf. Manchmal war Suigetsu sehr von sich selbst überzeugt. „Souta Suzuki.“ Der Schwarzhaarige stand auf und ging runter in die Arena. Seine beiden Freunde sahen ihm nach und beobachteten den Kampf. Souta brauchte nicht lange. Er hatte den Chunin sogar mehrmals mit dem Kunai getroffen, ehe er auf die Holzplatte traf. Der Schwarzhaarige nahm sein Stirnband entgegen und ging wieder zurück zu Suigetsu und Kisho. „Suigetsu Houzuki.“ Der Weißhaarige grinste und sprang runter in die Arena. Er sah mit seinem siegessicheren grinsen zu dem Chunin, drehte das Kunai in seinen Händen umher. Er konnte es kaum erwarten. Souta lehnte sich mit dem Rücken zu der Arena an das Geländer und sah ernst auf die Wand gegenüber. „Er wird es übertreiben.“ Der Braunhaarige sah ihn verwirrt an, schaute dann jedoch wieder runter in die Arena, wo das Signal zum anfangen ertönte. Suigetsu rannte los, traf mit seiner Klinge auf die des Chunins. Sein grinsen wurde breiter und er zog ein weiteres Kunai. Der Chunin wehrte auch das zweite Kunai ab und schlug Suigetsu weg von sich. Der Junge machte in der Luft einen Salto und landete auf seinen Füßen. Verwirrt fasste er sich an seine Schulter, sah dann auf seine Hand. Wieso war sie nass? Er hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn der Chunin griff ihn an. Suigetsu zog ein weiteres Kunai, wich dem Angriff geschickt aus und rammte das Kunai in die Brust seines Gegners. Dieser zuckte zusammen, schrie kurz auf und ging zu Boden. Suigetsu stand neben ihm und warf ein Kunai auf die Holzplatte. Dann drehte er sich zu Kano um und sah seinen ernsten Blick. „Was hast du dir dabei eigentlich gedacht?“ Suigetsu saß auf dem Geländer einer Brücke und sah in das Wasser. Kisho stand auf der Brücke und schaute den Weißhaarigen an, ebenso wie Souta, welcher am Geländer auf der anderen Seite lehnte. „Gar nichts.“ Suigetsu drehte sich um, stand dem Braunhaarigen nun gegenüber. Sie sahen sich an, ehe Kisho den Blickkontakt abbrach. „Was regst du dich denn so auf. Er lebt doch noch.“ Kisho war noch nie begeistert gewesen vom unschuldigen töten. Die ehemalige Chuninprüfung, bei der man einen Freund umbringen musste, hatte ihn immer davon abgehalten ein Ninja zu werden. Erst als es geändert wurde entschloss er sich ein Ninja zu werden. Es war zwar schon sehr lange her und doch erinnerten sich noch viele daran. Suigetsu hatte die Arme hinterm Kopf verschränkt und blickte Kisho fragend an. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch wurde er von Kanos plötzlichem Auftauchen davon abgehalten. Suigetsu sah den immer noch ernsten Blick von Kano, begann jedoch breit zu grinsen. „Sie haben wohl nicht damit gerechnet das wir Genin werden oder?“ „Ich wusste, dass ihr es schafft. Warum hast du den Jungen so schwer verletzt?“ Der Houzuki zuckte mit den Schultern und entgegnete den Blick des Älteren. Er wusste nicht warum er es getan hatte, ebenso fühlte er sich auch nicht schlecht, es tat ihm nicht leid. Wahrscheinlich hätte Kano es lieber gesehen wenn er reue gezeigt hätte, da musste er ihn aber enttäuschen. Stolz zeigte Suigetsu seinem großen Bruder das Stirnband. Dieser lächelte leicht und wuschelte durch die weißen Haare des Kleineren. Suigetsu wurde etwas verlegen, ließ seinen Bruder aber machen. Es freute ihn wenn Mangetsu stolz auf ihn war und dadurch, dass er Genin geworden war, war er seinem Traum einen Schritt näher gekommen. Mangetsu ließ von seinem Bruder ab und trat auf die Terrasse hinaus. Suigetsu folgte seinem Bruder und blickte auf das klare Wasser des Meeres. „Warum bist du nicht bei Zabuza?“ „Er kann nicht. Er plant irgendetwas deshalb fällt das Training in den nächsten Tagen aus.“ Das Kind klang enttäuscht, schließlich wollte er bei seinem Sensei angeben. Dieser hätte ihm bestimmt niemals zugetraut Genin zu werden. Mangetsu sah seinen Bruder an, blickte dann zum Strand hinunter. Er drehte sich wieder zu Suigetsu um und schaute ihn lange an. Der Jüngere sah in die Augen seines großen Bruders und legte den Kopf leicht schief. „Hast du Lust auf eine Mission?“ Begeistert weitete Suigetsu die Augen und fing an zu strahlen. Sein Bruder wollte ihn tatsächlich mit auf eine Mission nehmen. Erfreut legte Suigetsu seine Arme um Mangetsu und sah ihn grinsend an. Mangetsu lächelte den kleinen an, war glücklich das der Kleine sich so freute. „Ich verspreche dir, dass ich mich anstrengen werde.“ „Suigetsu geht das erste Mal mit seinem Bruder auf eine Mission.“ Kisho lag im Sand, hatte die Arme hinterm Kopf verschränkt und blickte in den Himmel. Einige Wolken zogen am Himmel vorbei, warfen Schatten auf den Strand und das Wasser. Souta setzte sich auf und starrte mit ernstem Blick auf den Sand. Er schlug mit seiner Faust hinein und biss die Zähne aufeinander. Verwirrt sah Kisho seinen besten Freund an, legte den Kopf leicht und hob eine Augenbraue. „Alle ok, Souta?“ „Ja.“ Der Schwarzhaarige stand auf und ging weg, würdigte Kisho keines einzigen Blickes mehr. Er schob die Hände in die Taschen und sah zu Boden. Kisho sah ihm nach, wusste nicht was der Schwarzhaarige plötzlich hatte? Er zuckte mit den Schultern und ließ sich zurück in den Sand fallen. Souta benahm sich sowieso merkwürdig wenn von Mangetsu die Rede war. Suigetsu lag mit dem Kopf auf dem Tisch und sah in das Wasserglas. Fragend blickten Souta und Kisho ihn an, fragten jedoch nicht was los sei da sie sowieso keine Antwort bekamen. Suigetsu sprach kein Wort mehr seit er mit seinem Bruder von der Mission zurück gekommen war. „Hey Suigetsu. Tauchst du irgendwann auch wieder auf?“ Kisho legte seinen Kopf ebenfalls auf dem Tisch und sah durch das Wasserglas. Er grinste den Weißhaarigen an, doch dieser schüttelte nur den Kopf. Der Braunhaarige stützte seinen Kopf auf seine Hand und musterte den Houzuki weiter. Souta saß ihnen gegenüber und blickte inzwischen zur Tür, durch welche gerade Kano kam. Er blieb vor dem Tisch der drei stehen und musterte Suigetsu ebenfalls. „Was ist denn mit dem los?“ Kisho zuckte mit den Schultern und sah seinen ehemaligen Lehrer an. „Er benimmt sich schon seit Tagen so.“ Kano setzte sich neben Souta und beobachtete Suigetsu, welcher sich nicht bewegte. Aber er wusste schon wie er den Jungen zum reden bringen konnte, er hatte auch schon eine Ahnung warum er sich so benahm. „Wie war die Mission mit deinem Bruder?“ „Scheiße!“ Suigetsu hob den Kopf und sah seinen ehemaligen Lehrer ernst an. „Und langweilig. Wir mussten nicht einmal kämpfen!“ Da war der Grund auch schon. Suigetsu war sauer und beleidigt weil er eine langweilige Mission hatte. So kannte man den Jungen ja auch irgendwie. „Ich spendier euch etwas.“ Der Weißhaarige grinste und bestellte sogleich mehrere Joghurts, verschiedene Sorten natürlich. Kisho und Souta bestellten jeweils nur einen. Kano beobachtete Suigetsu wie er einen Joghurt nach dem anderen in sich hineinstopfte. Die drei Jungs waren beschäftigt und merkten nicht wie Kano aufstand und zur Tür ging. Erst als Suigetsu ihn etwas fragen wollte, bemerkten sie es. „Wo ist Kano?“ Suigetsu sprang plötzlich auf und sah zur Tür. Verwirrt blickten ihn seine beiden Freunde, genauso wie die anderen Gäste an. „Er wollt uns doch etwas spendieren und jetzt haut er einfach ab!“ Der Weißhaarige sprang über den Tisch und rannte zur Tür. Er rannte an der Kellnerin vorbei welche ihn fragend nachsah. Suigetsu öffnete die Tür und rannte direkt in jemanden hinein. Er schüttelte seinen Kopf und sah nach oben, wollte schon protestieren, doch stockte ihm der Atem. Vor ihm stand der Mizukage, neben ihm Kano. Beide hatten anscheinend etwas beredet. Suigetsu schluckte als der Mizukage ihn eiskalt ansah. Er hatte den Mizukage zwar schon öfters gesehen, aber von nahem sah er noch bedrohlicher aus. Suigetsu wollte sich entschuldigen, brachte aber kein Wort heraus, starrte einfach nur in die Augen des vierten Mizukage. „Suigetsu Houzuki.“ Er kniete sich vor das Kind, ließ ihn dabei nicht aus den Augen. Der Mizukage sah in die lila Augen des Weißhaarigen, welcher sich nicht bewegen konnte. Er hatte keine Angst, aber der Blick seines Gegenübers jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Suigetsu wusste nicht was er wollte, hatte der Junge doch eigentlich vor sich zu entschuldigen. Doch da begann der Mizukage zu reden. „Du hast die selben Augen wie dein Vater.“ Er erhob sich, sah noch für einen Augenblick den Houzuki an, ehe er sich an Kano wendete. „Pass auf den Kleinen auf.“ „Ja wohl.“ Sagte Kano, verbeugte sich etwas vor Yagura und legte eine Hand in Suigetsus Nacken. Er zog seinen ehemaligen Schüler etwas an sich, sah ihn jedoch nicht an. Yagura ging weg, würdigte Suigetsu keines Blickes mehr. Kano schaute zu dem Weißhaarigen hinab und wuschelte etwas durch dessen Haare. Damit zog er die Aufmerksamkeit Suigetsus auf sich, welcher den Kopf leicht schief legte und Kano ansah. „Ich bring dich nach Hause.“ Suigetsu nickte. Er drehte sich noch kurz um in die Richtung, in die der Mizukage verschwunden war. Er dachte gerade nicht mehr an Kisho und Souta, er dachte nur an die Worte des Oberhauptes seines Heimatdorfes. Er hatte dieselben Augen wie sein Vater. Das hatte er wirklich noch nie gehört. Jeder sagte ihm immer er habe die Augen seiner Mutter, umso mehr verwunderte ihn diese Aussage. Er blickte zu Kano hinauf, welcher stumm neben ihm lief und gerade aus schaute. Ob er wusste was gemeint war? Wahrscheinlich. Kano war älter und verstand vieles besser. „Kano?“ „Hm?“ Er sah zu dem Weißhaarigen hinab, hob eine Augenbraue und wartete auf die Frage des Kleineren. „Was meinte er?“ „Du hast dieselben Augen wie dein Vater?“ Der Blauhaarige nahm seinen Blick wieder von Suigetsu und sah nach vorne. Er spürte die Augen des Kinds genau und seufzte leise. Eigentlich hatte er nicht wirklich große Lust das dem Houzuki zu erklären. „Der Mizukage und dein Vater kannten sich sehr lange. Sie gingen zusammen zur Akademie und trainierten zusammen. Yagura meinte immer das dein Vater viel zu gutmütig war, weil er viele seiner Gegner nicht tötete. Das du die gleichen Augen wie dein Vaterhast, damit meinte er die Ausstrahlung. Die Augen deines Vaters haben immer Selbstbewusstsein, Stärke und Vertrauen ausgestrahlt. Genauso wie deine.“ „Gar nicht!“ Protestierte Suigetsu auch sofort und sah Kano ernst an. Keiner sagte mehr ein Wort und Suigetsu hoffte das sein ehemaliger Lehrer doch noch antworten würde. Kano lachte leise. Inzwischen waren sie auf dem Kiesweg, welcher zu dem Haus der Houzukis führte. Vor der Steintreppe blieb er stehen und sah noch mal Suigetsu an. Dieser wartete immer noch auf eine Erklärung. „Auf den ersten Blick erkennst du es auch nicht sofort. Du musst ein zweites Mal hinsehen.“ Kano drehte sich um und ging, ließ einen verdutzten Suigetsu zurück. Dieser schüttelte den Kopf und ging die Treppen hinauf. Er wollte nicht weiter darüber nachdenken und hoffte das Mangetsu da war. „Konzentrier dich Suigetsu!“ Der Junge schnaubte und drehte sich zu seinem großen Bruder um. Dieser hatte die Arme verschränkt und sah Suigetsu ernst an. Beide waren am Strand und trainierten. Suigetsu wollte unbedingt das spezielle Jutsu seines Vaters lernen und hatte Mangetsu angebettelt es ihm beizubringen. Er wollte Zabuza sehr beeindrucken sobald sie wieder trainierten. Doch war dieses Jutsu schwerer als es aussah. Wie sollte er sich auf seinen Gegner und gleichzeitig auf das Jutsu konzentrieren? Mangetsu sah an dem Blick seines kleinen Bruders das dieser nicht so ganz verstand was Mangetsu von ihm wollte. Der ältere seufzte und fuhr sich durchs Haar. „Suigetsu. Du musst lernen dieses Jutsu nebensächlich anzuwenden. Irgendwann hast du es drauf das du nichts mehr tun musst. Du musst nur lange genug üben.“ Beleidigt ließ sich Suigetsu in die Sand fallen und blickte in den Himmel. Mangetsu schmunzelte etwas und setzte sich neben ihn. Keiner der beiden Brüder sagte ein Wort. Die Stille zwischen ihnen war angenehm, aber auch irgendwie ungewohnt. Suigetsu schielte etwas zu seinem Bruder, welcher dies sofort bemerkte und ihn ansah. „Was genau ist eigentlich ein Hiden?“ „Das sind Jutsus die nur in einer Familie verwendet werden. Es sind sozusagen ihre Markenzeichen. Viele sind auch mit Kekkei Genkai verbunden.“ „Und das Hiden unserer Familie ist das Suika no Jutsu?“ Mangetsu nickte und nahm seinen Blick von dem jüngeren. Suigetsu sagte auch nichts mehr, blickte einfach nur stumm aufs Meer. Sein bruder wusste das es noch etwas gab worüber Suigetsu reden wollte, doch fragte er nicht nach. Wenn Suigetsu reden wollte musste er von allein anfangen. „Mangetsu?“ „Ja?“ „An welcher Stelle stehe ich bei dir?“ Mangetsu drehte seinen Kopf zu seinem kleinen Bruder. Was war denn das für eine Frage? Suigetsu blickte seinen Bruder an und wartete auf eine ehrliche Antwort. Doch es kam keine, Mangetsu schwieg. Bis er plötzlich anfing zu lächeln. „Du bist mir viel zu wichtig als dich an irgendeinen Platz in meinem Leben stellen würde. Du kannst dir sicher sein das du noch über dem ersten Platz bist.“ Suigetsu lächelte ebenfalls. Er war froh seinen großen Bruder zu haben, denn er konnte sich ein Leben ohne ihn einfach nicht vorstellen. Souta lugte hinter dem Felsen hervor und sah die beiden im Sand sitzen. Mangetsu wuschelte seinem kleinen Bruder durch die Haare, wodurch Suigetsu sich Sand schnappte und auf ihn warf. Der Jüngere lachte seinen Bruder an. Er war glücklich. Sehr glücklich sogar. Souta drehte sich weg, ballte die Hände zu Fäusten und ging weg. Kapitel 13: Ghosts and zombies ------------------------------ Beleidigt hatte er die Arme verschränkt und zog einen Schmollmund. Vor ihm liefen seine beiden Freunde, welche ihn gekonnt ignorierten. Suigetsu hatte schon seit einiger Zeit nichts mehr gesagt, stumm ging er hinter Kisho und Souta her. „Hey Suigetsu! Wollen wir eine Pause machen?“ „Nö.“ Kisho war stehen geblieben und hatte sich zu dem Weißhaarigen umgedreht. Dieser jedoch ging einfach weiter und beachtete seine Freunde nicht mal. Noch immer war er beleidigt. Souta und Kisho blickten sich kurz an und sahen dann zu dem dritten im Bunde. Suigetsu war einfach weitergelaufen, dachte, dass die anderen beiden schon nachkommen würden. „Wir machen trotzdem eine Pause. Ob du willst oder nicht.“ Nun blieb Suigetsu doch stehen, seufzte und sah Souta an. Dieser ging etwas vom Weg ab in den Wald hinein, um sich dort niederzulassen. Kisho, und auch Suigetsu, waren ihm gefolgt. Die Jungen saßen um ein kleines Lagerfeuer herum. Souta hielt eine Schriftrolle in der Hand und las sie sich durch. Suigetsu drehte ein Kunai in seinen Händen und beobachtete Souta. Kisho hatte sich auf den Rücken gelegt und sah in den Nachthimmel. „Worum geht es eigentlich genau in der Mission?“ „Hier in der nähe gibt es ein Schloss. Man nennt es auch Geisterschloss, weil es dort angeblich spucken soll. Jedenfalls verschwinden dort in letzter Zeit oft Ninja und wir sollen nun Informationen über dieses Geisterschloss sammeln.“ „Ist ja langweilig. Wir müssen nicht einmal kämpfen.“ Suigetsu stützte seinen Kopf auf seine Hand und blickte ins Feuer. Aus dem Augenwinkel sah er, dass sich Kisho aufgesetzt hatte. „Ist ja auch nur eine C Mission. Sei froh das uns der Mizukage überhaupt so eine gegeben hat.“ Der Weißhaarige schnaubte. Nur zu gut erinnerte er sich an die Begegnung mit dem Mizukage. Er hatte sich fest vorgenommen ihm zu zeigen, dass er es wert war den Namen Houzuki zu tragen. Deshalb hatte er auch so gequengelt eine schwerere Mission zu bekommen. Doch mit der C Rang Mission war er nicht so ganz zufrieden. „Ich hoffe bloß wir brauchen nicht so lange. Ich hab keine Lust mir ewig lange Geschichten über Geister und Zombies anzuhören.“ „Du hast doch nur angst, Kisho, gibt’s zu!“ Stichelte Suigetsu und boxte gegen Kishos Arm, welcher nur die Nase rumpfte und sich zurückfallen ließ. „Du bist bestimmt der erste der wie ein Mädchen kreischend wegrennt.“ Meinte Souta und packte die Schriftrolle ein, legte sich ebenfalls auf den Rücken. Der Weißhaarige verschränkte wieder die Arme und musterte Souta. „Von wegen! Du hast bestimmt die meiste angst vor Geister.“ „Suigetsu schlaf. Wir haben morgen einen anstrengenden Tag vor uns.“ Suigetsu erwiderte nichts, sah nur wie sich Souta auf die Seite drehte und schlafen wollte. Auch Kisho hatte sich auf die Seite gedreht und begann gleichmäßig zu atmen. Suigetsu kam es komisch vor das der Schwarzhaarige nichts auf sein Kommentar gesagt hatte, beließ es jedoch dabei. Er legte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme hinterm Kopf. Seine Augen sahen zu den Sternen hinauf, bis auch er irgendwann einschlief. Die drei standen vor dem alten Schloss, welches auf einer der kleineren Inseln um das Wasserreich stand. Das Schloss war an mehreren Stellen beschädigt und sah wirklich sehr alt aus. Zudem strahlte es eine unheimliche Aura aus, vom inneren kam ein bedrohliches Chakra. Der Nebel herum machte die ganze Situation nicht viel besser. Man hätte wirklich meinen können dies war tatsächlich ein Geisterschloss. „Das ist es also? Sieht ja nicht sehr gruselig aus.“ Suigetsu musterte das Schloss skeptisch. Was hatten die vielen Leute nur alle? Er fand das Schloss überhaupt nicht gruselig, eher renovierungsbedürftig. „Wir sollten uns hier erstmal umsehen bevor wir reingehen. Vielleicht einpaar Leute fragen was über dieses Schloss erzählt wird.“ Souta wollte sich zum gehen umdrehen, doch packte Suigetsu ihn grinsend am Arm. Kisho und er gingen auf das Schloss zu und zogen den Kopfschüttelnden Souta hinter sich her. Wenn die beiden sich etwas in den Kopf gesetzt hatten dann zogen sie das auch durch. Da konnte selbst Souta sie nicht mehr zur Vernunft bringen. Sie schoben die alte Tür auf, welche quietschte und traten in die Eingangshalle ein. Das Schloss sah von innen genauso alt aus wie von außen. Es war kaputt, sah alt und verrottet aus. Ein wirklich guter Ort für Gruselgeschichten. Die Tür flog hinter ihnen zu, die Leuchten an den Wänden begannen zu flackern. Sie erhellten die große Treppe, welche hinaufführte und der einzige Weg war, den sie gehen konnten. „Ich schlage vor wir gehen nach oben.“ Kisho ging los, gefolgt von den anderen beiden. Sie gingen durch die langen Gänge, nur spärlich wurden sie von den Leuchten erhellt. Souta schielte nach hinten. Er hatte das Gefühl schon seit ihrem eintreffen beobachtet zu werden. Kisho und Suigetsu schienen davon jedoch nichts zu bemerken. Souta sah wieder nach vorne, blieb weiterhin aufmerksam. Die drei betraten einen großen Raum, an dessen Wände ebenfalls diese Leuchten hingen. In der Mitte stand ein Podest, wo mehrere Fackeln standen und ebenfalls Licht spendeten. „Ob hier jemand lebt?“ „Wie kommst du denn darauf?“ Fragte Suigetsu und blickte Kisho an. Doch der Braunhaarige sah weiter zu dem Podest und drehte sich nicht zu Suigetsu um. Souta blickte sich ernst im Raum um. Erneut fühlte er sich beobachtet, dieses Gefühl wollte nicht verschwinden. „Naja hier sind so viele Leuchten an. Wenn hier niemand lebt wieso sollten dann all diese Leuchten an sein?“ Suigetsu legte den Kopf schief und sah sich um. Plötzlich huschte etwas hinter dem Podest vorbei, doch war es so schnell vorbei, sodass niemand wirklich sehen konnte was es war. Der Weißhaarige sah ernst zum Podest, legte seine Hand an seine Kunaitasche. „Wir werden beobachtet.“ Meinte Souta und zuckte sein Kunai, hielt es fest in seiner Hand und suchte mit seinen Augen den Raum ab. Auch Kisho hielt bereits ein Kunai in der Hand. Die drei Jungs stellten sich im Kreis auf, standen mit den Rücken aneinander und waren bereit für einen Kampf. Aus dem Boden kam etwas gekrochen, etwas, das eher menschlich aussah und doch irgendwie nicht. Noch zwei weitere krochen aus dem Boden und ließen die Jungen zusammenzucken. „Zombies.“ Flüsterte Souta und umfasste das Kunai fester. Verwirrt und leicht geschockt sahen Suigetsu und Kisho ihn an, ehe der Schwarzhaarige zu erklären begann. „Zombies sind Wesen welche einerseits tot sind andererseits aber wieder nicht. Ich hab mal gehört das es jemanden geben soll der Zombies beschwören kann. Wahrscheinlich ist das der Grund warum hier immer wieder Ninja verschwinden.“ Suigetsu schluckte, verfestigte seinen Griff um das Kunai nun doch. Er schaute die Zombies an und begann zu grinsen. Endlich mal ebenbürtige Gegner. Er wollte auf die Zombies losrennen, doch packte Souta ihn am Arm und hielt ihn zurück. Wütend drehte sich Suigetsu zu seinem Freund um und funkelte ihn an. „Was soll das Souta?“ „Der Mizukage sagte wir sollen nur Informationen besorgen und nicht kämpfen! Lass uns verschwinden.“ „Hast du etwa angst?“ Fragte Suigetsu wütend und funkelte Souta weiterhin an. Dieser sagte darauf nichts, erwiderte den Blick nur kalt. Die beiden sahen sich an, bemerkt nicht wie die Zombies näher kamen. „Kommt schon!“ Kisho packte sie an den Armen und rannte hinaus, zog die anderen beiden einfach mit sich. Sie warfen sich noch kurz Blicke zu, rissen sich dann von Kisho los und rannten mit ihm zusammen durch die Gänge. Nach mehrere Male abbiegen kamen sie wieder zu der Treppe, wo sie stehen blieben. Suigetsu wollte gerade protestieren, hielt jedoch inne als er zum unteren Teil der Treppe sah. Dort schwebte etwas kleines, beinahe durchsichtiges Wesen. Suigetsu könnte meinen es wäre ein Geist, doch war er sich sicher das es keine Geister gab. Er glaubte nicht an Geister und doch schwebte nun einer vor ihm. „Ein Geist? Aber-“ Kisho konnte nicht weiterreden, da der Geist auf die drei zuschwebte. Noch weitere Geister tauchten auf, welche aber größer waren und auch gefährlicher aussahen. „Weg hier!“ Souta drehte sich um und rannte zurück in den Gang. Hinter ihm rannten Suigetsu und Kisho, gefolgt von den Geistern. Wahllos rannten sie, wussten nicht wohin, doch hofften sie nicht auf die Zombies zu treffen. Sie bogen in einen Gang ein, blieben vor einer weiteren Tür stehen. Schnell gingen sie hinein und schlossen die Tür hinter sich. Der Raum war dunkel und klein, die drei hatten kaum Platz. Kisho blickte durch das Schlüsselloch und sah wie die Geister an der Tür vorbei schwebten. Leise atmete er erleichtert aus und lehnte sich an die Wand. Es war so dunkel, das sie nicht mal die Hand vor Augen sahen, geschweige denn was dies für ein Raum war. Aber sie schienen allein zu sein, denn viel mehr Platz war auch nicht. „Sag mal Souta. Weißt du wer diese Zombies und Geister beschwören kann?“ Fragte der Houzuki einfach in die Dunkelheit hinein. An der Stimme von Souta würde er schon wissen wo dieser sich befand. „Er heißt Seishin wenn ich mich recht erinnere. Er ist ein Nukenin aus Kiri. Schon seit Jahren wird er gesucht, doch alle Teams die ihn suchen sollten kamen nicht zurück.“ „Das müssen die Teams sein welche hier ständig verschwunden sind.“ Meinte Kisho auf die Aussage von Souta hin und sah wieder durch das Schlüsselloch. Suigetsu schwieg. Er ballte seine Hände zu Fäusten und ging zu Kisho rüber. „Ist da draußen jemand?“ „Nein.“ Suigetsu tastete nach der Klinke, umfasste sie als er sie fand und drückte sie hinunter. Er lugte hinaus und trat dann auf den Flur. Leise schloss Souta hinter sich die Tür, ehe die drei wieder durch die Gänge schlichen. „Was hast du vor?“ Fragte Souta leise und blickte den Weißhaarigen an. Dieser drehte sich zu ihm um und grinste breit. „Dieses Seishin besiegen. Dafür müssen wir zurück in dieses großen Raum. Wisst ihr noch wie wir da hinkommen?“ Kisho und Souta schielten sich kurz an und seufzten dann. Sie hielten Suigetsus Idee für zu gefährlich. Nur weil sie jetzt Genin waren, hieß das nicht, dass sie es mit jedem aufnehmen konnten. Und dieser Seishin sollte sehr gefährlich sein. Suigetsu musterte die beiden und erkannte das sie von seiner Idee nicht sehr begeistert waren. Aber es war ihm egal. Er wollte einer der Schwertninja werden und da konnte er auch nicht vor jedem wegrennen, nur weil sie stärker zu sein schienen. „Wenn ihr nicht mitkommen wollt, bitte! Ich finde den Weg auch allein.“ Er drehte sich um und ging den Gang weiter um die nächste Ecke. Seine beiden besten Freunde folgten ihm. Immerhin waren sie ein Team und Freunde und da unterstützt man sich. Diesen Hitzkopf von Suigetsu konnte man sowieso nicht allein gehen lassen. „Na los meine Zombies. Geht und bringt mir diese Kinder her.“ Die Zombies verbeugten sich vor ihrem Herrscher und verließen dann den großen Raum. Seishin stand auf dem Podest und hatte ein unheimliches grinsen aufgesetzt. Er trug einen schwarzen Mantel und hatte die Kapuze aufgesetzt, wodurch man kaum etwas von seinem Körper oder Gesicht sah. Die drei Kinder hockten in einem Loch, welches oberhalb der Wand war. Hinter ihnen befand sich ein dunkler Gang, durch welchen sie gekommen waren. Sie sahen wie die Zombies den Raum verließen um sie zu suchen. Einige Geister schwebten im Raum umher, mehrmals mussten sie aufpassen nicht erwischt zu werden. Einer der Geister schwebte vor dem Mann in dem Mantel, sein Kopf drehte sich in die Richtung der drei Kinder. Schnell versteckten sie sich im dunklen und hofften nicht entdeckt worden zu sein. „Kommt raus ihr kleinen Hosenscheißer. Ihr könnt euch ja doch nicht verstecken. Nicht in meinem Schloss.“ Seine Stimme klang bedrohlich und eiskalt. Den Jungen lief ein Schauer über den Rücken und alle drei schluckten. Sie wurden doch entdeckt, aber seit wann? Die drei blickten sich an, wussten nicht was sie tun sollten. Suigetsu sah hinunter zu Seishin, machte einen Satz nach unten und landete auf seinen Füßen. Kisho und Souta sprangen ihm hinter. Seishin sah die drei grinsend an, hob seinen Kopf etwas an, sodass man seine stechend gelben Augen sehen konnte. „Ihr seid wirklich mutig. Aber auch verdammt dumm. Ihr kommt hier nicht mehr lebend raus.“ „Suigetsu lass uns verschwinden. Er ist zu stark.“ Flüsterte Kisho zu dem Weißhaarigen. Suigetsu biss sich auf die Lippe. Er wollte nicht wegrennen wie ein kleines Kind. Kisho war ebenfalls nicht der Mensch der wegrannte wenn es gefährlich wurde, aber das hier war eine Nummer zu groß für die Kinder und das wusste Kisho. Ebenso Souta. Und auch Suigetsu war dies bewusst, doch wollte er nicht weg. „Ich werde nicht abhauen!“ Der Houzuki machte einige Schritte auf Seishin zu, war fest entschlossen zu kämpfen. „Suigetsu du bist verrückt!“ „Du wirst sterben!“ Suigetsu sagte darauf nichts, sah nur entschlossen zu Seishin. Schon im nächsten Moment rannte der Weißhaarige los und zuckte ein Kunai. Erschrocken sahen Souta und Kisho auf, sahen wie Seishin Suigetsus Angriff abfing und in den Magen von Suigetsu schlug. Der Junge landete auf dem Boden und hielt sich seinen Bauch, biss sich dabei auf die Unterlippe. „Suigetsu!“ Schrieen seine beiden Freunde und rannten los. Doch Seishin holte mit einem Kunai aus und bohrte es Suigetsu in den Rücken. Geschockt blieben die beiden Jungs stehen und weiteten die Augen. Suigetsus Körper löste sich in Wasser auf, setzte sich neben Seishin wieder zusammen. Der Weißhaarige war selbst überrascht gewesen, wusste nicht wie er das in diesem Moment getan hatte. Blitzschnell war Souta neben Suigetsu und fing den nächsten Angriff ab. Suigetsu setzte sich auf und holte mit der Faust aus, diese umfasste Seishin jedoch locker. Ein Wasserdrache stieß Seishin von Suigetsu und Souta weg, welche sich zu Kisho umdrehten. „Lasst uns endlich verschwinden!“ Souta nickte dem Braunhaarigen zu und griff nach Suigetsus Oberarm, zog ihn zu dem Eingang des großen Raumes. Gemeinsam mit Kisho verschwanden die drei aus dem Raum und rannten wieder durch die Gänge. „Diese Rotznasen.“ Meinte Seishin und sah ihnen nach. Hinter sich hörte er ein lachen und sah in die Dunkelheit, wo das Lachen her kam. „Diese Rotznasen haben es in dein Schloss geschafft. Du wirst unvorsichtig Seishin.“ „Was willst du Kisame?“ Kisame trat aus der Dunkelheit heraus und grinste. Seine Hand legte sich an den Griff von Samehada, sein grinsen wurde breiter. „Eigentlich wollte ich nur sehen wie sich der kleine Houzuki macht, aber so langsam gehen mir deine Zombies auf die Nerven.“ „Glaubst du wirklich du kannst mich aufhalten Kisame?“ Seishin bekam nur ein unheimliches grinsen von Kisame als Antwort. Dann zog er sein Schwert und griff Seishin an. „Hey Suigetsu, Souta! Findet ihr es nicht auch komisch das wir keinen Zombies und Geister mehr begegnet sind?“ Die drei Jungs kamen wieder zurück zur Treppe und rannten diese hinunter. „Das ist mir auch schon aufgefallen. Aber ich glaube nicht das er uns einfach so gehen lassen will.“ Gemeinsam schoben sie die Tür auf und verließen das Schloss. Davor blieben sie stehen und sahen noch einmal das alte Gebäude an. Suigetsu zuckte zusammen als plötzlich jemand auf dem großen Tor stand und zu ihnen hinab sah. Er hatte eine blaue Haut und ein großes Schwert auf dem Rücken. Suigetsu weitete die Augen. Da stand tatsächlich ein weiterer Shinobi-Schwertkämpfer und sah ihn grinsend an. Ohne jedoch ein Wort zu sagen verschwand Kisame wieder. „Wir sollten wieder zurück nach Kiri gehen.“ Meinte Kisho und packte Suigetsu am Arm und zog ihn mit sich. Dieser blickte auf den Boden und schwieg. Kurz warfen sich Souta und Kisho einige Blicke, doch auch sie blieben stumm. Kapitel 14: Problems -------------------- Suigetsu lag auf der Terrasse und genoss die Sonne. In den letzten vier Jahren wurde Suigetsu zu einem guten Ninja, selbst Zabuza war über die Fortschritte beeindruckt. Das Suika no Jutsu beherrscht der Weißhaarige nun perfekt und auch im Schwertkampf hatte er sich sehr gebessert. Der nun elfjährige gähnte herzhaft und streckte sich ausgiebig. Danach verschränkte er die Arme hinterm Kopf, schloss dabei die Augen. „Hey Schneewittchen. Lange genug geschlafen.“ Der Houzuki öffnete seine Augen und warf seinem großen Bruder einen bösen Blick zu. Er setzte sich auf, blickte dabei weiterhin seinen Bruder an. „Wen nennst du hier Schneewittchen?“ Mangetsu grinste und reichte dem Jüngeren seine Hand, welche er entgegen nahm. Suigetsu stand nun vor seinem Bruder und sah ihn fragend an. Der Ältere übereichte Suigetsu ein Schwert, das er verwirrt musterte. „Das ist doch das Schwert das du von Dad bekommen hast.“ „Ich brauch es nicht mehr. Du kannst es haben wenn du willst.“ Suigetsu nahm das Schwert und zog es aus der Schwertscheide hinaus. In der Klinge sah er sein Gesicht, ehe er es zurück in die Scheide schob. „Danke Mangetsu.“ „Kein Problem. Wie läuft das Training mit Zabuza?“ Suigetsu seufzte und schnallte sich sein neues Schwert auf den Rücken. „Er bringt mir nichts neues mehr bei. Das Training ist total langweilig geworden!“ „Irgendwann wirst du ihm dankbar sein. Ich muss jetzt zu einer Mission.“ Mangetsu wuschelte seinem kleinen Bruder durch die Haare und ging dann. Kurz seufzte Suigetsu, ehe auch er irgendwann das Haus verließ. „Hey Souta!“ Suigetsu rannte die Straße entlang und lief dann neben Souta, welcher ihn jedoch keines Blickes würdigte. „Lass mich in Ruhe.“ Zischte der Schwarzhaarige und ging weiter seines Weges, gefolgt von Suigetsu. Dieser grinste breit und schob die Hände in die Taschen. „Wollen wir trainieren?“ „Du sollst verschwinden.“ Erst jetzt schielte Souta zu dem Houzuki, blickte einen Moment später jedoch wieder nach vorne. Suigetsu legte den Kopf schief und sah ihn verwirrt an. Was hatte er bloß? Er war sonst nicht so gereizt.“ „Probleme mit deinen Eltern?“ „Zieheltern.“ Korrigierte der Schwarzhaarige seinen besten Freund sofort und beschleunigte seine Schritte. Suigetsu blieb stehen und sah ihm nach, drehte sich um und ging Kisho suchen. Vielleicht wusste er mehr. Kisho lag auf einer Wiese mit einem Grashalm im Mund und schlief. Er hatte seinen Kopf auf seine verschränkten Arme gelegt und genoss die Sonne. Langsam endete der Herbst, die Tage wurden kürzer und kälter. Da genossen alle die Sonne, solange sie es noch konnten. Die Winter in Kiri waren kalt und lang. „Kisho.“ Suigetsu kniete sich neben den Braunhaarigen und rüttelte leicht an ihm, es passierte jedoch nichts. „Kisho wach auf.“ Noch immer tat sich nichts, weshalb der Weißhaarige seufzte. Er legte seine Hand an Kishos Wange und schlug zu. Kishos Kopf drehte sich zur Seite, ein genervtes stöhnen entwich seinen Lippen. Er setzte sich auf und rieb sich die Wange, blickte böse zu Suigetsu. „Hast du eine Ahnung was mit Souta los ist?“ „Danke für die Backpfeife.“ Meinte der Braunhaarige und sah auf den ausgespuckten Grashalm. Noch immer hielt er sich seine Wange. Suigetsu konnte wirklich hart zuschlagen. „Er soll Stress mit seinen Zieheltern haben.“ „Das hab ich auch mitbekommen.“ Die beiden sahen sich an, bis Kisho seinen Blick über die Wiese wandern ließ. Suigetsu schaute ebenfalls über die Wiese, sah dann jedoch wieder den Braunhaarigen an. „Er will weg von seinen Zieheltern.“ Suigetsu ließ sich ins Gras fallen und sah in den grauen Himmel hinauf. Dunkle Wolken waren aufgezogen und verdeckten die Sonne. „In einpaar Tagen wird alles wieder gut sein.“ So recht wollte Suigetsu den Worten seines besten Freundes nicht glauben schenken. Diesmal schien etwas anders zu sein. Er hatte das Gefühl das etwas passieren wird, etwas womit keiner so richtig rechnen wird. Genüsslich leckte er sich über die Lippen, nahm den nächsten Löffel Joghurt in den Mund. Das war inzwischen der sechste Joghurt den er aß und es folgten noch mehr. „Wie kann man nur soviel Joghurt essen?“ Er drehte sich zu dem Braunhaarigen neben sich um und grinste breit. Skeptisch musterte Kisho seinen besten Freund. Suigetsu brauchte nicht zu antworten, die anderen beiden kannten die Antwort bereits. Schon oft hatten sie ihn das gefragt und jedes Mal antwortete der Weißhaarige gleich. „Weil Joghurt und Pudding zusammen einfach klasse schmeckt. Im Gegensatz zu diesem elenden Tintenfisch.“ Bei dem Tintenfisch verzog er jedes Mal das Gesicht um seine Abneigung gegenüber dem Essen zu verdeutlichen. Kisho schüttelte schmunzelnd den Kopf und blickte aus dem Fenster. Das Cafe in dem sie saßen lag direkt an der Straße, viele Menschen gingen ihren Weg und genossen das herrliche Wetter. Er würde jetzt auch lieber mit den anderen Kindern am Strand sein oder einfach faul im Gras liegen und die Sonne genießen, aber Mister Huozuki wollte ja unbedingt Joghurt essen gehen. Warum konnte das nicht sein Bruder mit ihm erledigen? Dummerweise hatte auch der Schwarzhaarige zugestimmt und alleine war es einfach zu langweilig. Der Herbst neigte sich sowieso dem Ende zu und da konnten sie draußen nicht mehr so viel machen, da konnte er ruhig mal einen Tag damit verbringen Suigetsu und Souta beim Joghurtessen zuzusehen. Die Kellnerin kam vorbei und stellte noch mehr Joghurt auf ihren Tisch, bekam dafür ein lächeln von Suigetsu. Sie kannte die Jungs schon, besonders Suigetsu, welcher öfters in dem Cafe war. Manchmal sogar mit seinem Bruder, doch kam dies selten vor. Mangetsu verbrachte nicht viel Zeit mit seinem kleinen Bruder. Da er zu den Schwertninja gehörte war er auch des Öfteren auf schwere Missionen, weshalb Suigetsu allein war. Er versuchte seinen Bruder immer zu überreden ob er mitkommen könne, doch sagte Mangetsu jedes Mal nein, da er meinte Suigetsu wäre noch nicht stark genug. Eigentlich war Suigetsu schon im alter von neun Jahren ziemlich stark gewesen, wollte dies auch ständig unter Beweis stellen. Oft forderte er Zabuza Momochi heraus, doch lehnte dieser immer wieder ab. Ebenfalls aus dem Grund das Suigetsu noch zu schwach sei. Stattdessen trainierte er mit dem Jungen nur die selben Techniken. Kisho vermutete aber das Mangetsu dahinter steckte um seinen Bruder zu schützen. Es gab nur einen der noch überheblicher war als Suigetsu: Souta. Souta trainierte sehr hart, er konnte es sogar mit Suigetsu aufnehmen und trotzdem forderte er immer Ninja heraus die weit aus stärker waren als er. Es grenzte schon fast an ein Wunder das er den Mizukagen noch nicht herausgefordert hatte. Aber mit diesem Mizukage wollte man auch nicht sehr gerne in einem Raum sein. „Suigetsu?“ Angesprochener sah fragend zu Souta rüber. Der Schwarzhaarige blickte mit einem ernsten Blick aus dem Fenster hinaus auf die Straße. Er sah sich die vielen Leute an, ehe er sich zu Suigetsu umdrehte und nun diesen ernst anschaute. „Ist dein Bruder zuhause?“ „Er müsste von seiner Mission zurück sein. Warum fragst du?“ Der Weißhaarige aß weiter seinen Joghurt, den inzwischen achten, und wartete auf eine Antwort von Souta. „Du willst doch wohl nicht gegen ihn kämpfen?“ Fragte Kisho, da er ahnte was Souta vor hatte. An dem Blick des Schwarzhaarigen erkannte er ach das er recht hatte. „Lass das sein, du hast gegen meinen Bruder keine Chance. Er ist einfach der stärkste Ninja den ich kenne!“ Suigetsu war extrem Stolz darauf der Bruder von einem der sieben Schwertninja zu sein. Mangetsu war sein größtes Vorbild und für ihn sogar noch der beste Ninja den es gibt. Mit zunehmendem Alter änderte sich dies bestimmt, es gab hunderte die stärker waren als Mangetsu. Dies wusste selbst Suigetsu, doch redete er sich immer ein dass dies nicht so sei. „Ich will nur einmal gegen ihn kämpfen und diesen Kampf werde ich auch bekommen! Ganz egal wie gut dein Bruder sein soll!“ Souta stand auf und ging aus dem Cafe hinaus auf die Straße, wo er sofort in der Menschenmenge verschwand. Kisho starrte aus dem Fenster und seufzte leise, drehte sich dann zu dem Weißhaarigen um. „Findest du nicht das wir ihn davon abhalten sollten?“ „Quatsch. Souta kommt schon wieder runter, spätestens in drei Tagen hat er einen neuen Gegner. Ist doch immer so.“ „Es klang aber so als wenn es ihm diesmal sehr ernst ist.“ Suigetsu nahm sich den letzten Joghurt und sah Kisho an. Eigentlich hatte Kisho ja recht, doch konnten sie Souta sowieso nicht davon abhalten. Wenn er sich mal was in den Kopf gesetzt hatte, dann zog er dies auch durch, meistens jedenfalls. „Souta, hm?“ Er starrte aus dem Fenster, hinaus aufs Meer. Die Sonne spiegelte sich im Wasser, die Wellen tobten und die Kinder erfreuten sich an den hohen Wellen. Er lehnte an der Wand, neben der Terrassentür und hatte die Arme verschränkt. Auf dem Boden lag Suigetsu und warf einen Ball gegen die Wand, fing ihn wieder auf und warf ihn erneut gegen denselben Punkt an der Wand. Man sah ihm an das ihm langweilig war. „Der kriegt sich schon wieder ein.“ „Wenn du meinst.“ Mangetsu drückte sich von der Wand ab und ging zur Haustür rüber. Zuvor schnallte er sich noch sein Schwert auf den Rücken. Suigetsu sah seinem Bruder verwirrt nach, zuckte jedoch mit den Schultern nachdem er das Haus verlassen hatte. Mangetsu lief durch den Wald, war ursprünglich auf den Weg zu jemand gewesen als er aufgehalten wurde. „Mangetsu!“ Der Huozuki drehte sich um und sah Souta mit einem undefinierbaren Blick an. Mangetsu war noch nie leicht zu durchschauen gewesen. In den lila Augen des Weißhaarigen erkannte man gar nichts, man wusste nie was er dachte. Souta sah ernst zu dem Schwertninja hinüber, ballte seine Fäuste und versuchte seine Nervosität zu unterdrücken und verbergen. „Was willst du?“ „Gegen dich kämpfen!“ „Vergiss es.“ Mangetsu drehte sich wider um und ging weiter, ließ den Schwarzhaarigen einfach stehen. Dieser biss die Zähne zusammen und starrte auf den Rücken des Huozukis. Souta rannte plötzlich auf Mangetsu zu, zog ein Kunai und holte damit aus. Mangetsu zog sein Schwert, drehte sich blitzschnell um und wehrte das Kunai ab. Wütend schaute der Schwarzhaarige in das Gesicht des Weißhaarigen. Er hatte keine einzige Miene verzogen, er brauchte sich nicht mal anstrengen um Soutas Angriff zu blocken. Mangetsu schlug mit seinem Schwert den Jüngeren von sich weg. Dieser sah ihn erneut wütend an und rannte wieder auf ihn zu. „Hast du was von Souta gehört?“ Kisho schaute den Weißhaarigen neben sich fragend an. Dieser blickte nur in den Himmel und hing seinen Gedanken nach. Beide lagen am Strand, hatten sich bis jetzt angeschwiegen. Fünf Tage ist der Kampf zwischen Mangetsu und Souta her und seit dem hatten sie ihn nicht mehr gesehen. „Nein. Mangetsu meinte er hätte das Dorf verlassen nachdem er verloren hatte.“ Der Braunhaarige schaute nun gen Himmel, beobachtete die aufziehenden Wolken, welche den Himmel verdunkelten. „Er ist elf, warum sollte ein elfjähriger das Dorf verlassen? Wo sollte er überhaupt hingehen?“ „Keine Ahnung. Vielleicht kommt er ja wieder.“ Beide Jungs blickten mit betrübten Augen den Wolken hinterher. Von der Terrasse aus beobachtete Mangetsu die beiden. Leise seufzte er und ging ins Haus hinein. Sie hatten von Souta kaum noch etwas gehört. Gerüchten zufolge solle er aber mehrere Dörfer zerstört haben. Und das mit seinen erst elf Jahren. Suigetsu setzte sich auf und sah in den Sand. Fragend schaute Kisho ihn an, sagte jedoch kein Wort. „Wenn er Probleme hatte, warum hat er dann nicht mit uns geredet?“ „Du kennst doch Souta. Er ist nicht der Typ, der gern über seine Probleme redet.“ Meinte Kisho und legte eine Hand auf Suigetsus Schulter. Der Weißhaarige sah weiterhin zu Boden. Wie konnte Souta nur einfach abhauen ohne etwas zu sagen? Sie waren doch immer Freunde gewesen und Freunde helfen sich gegenseitig. Ganz egal was auch war, sie konnten immer aufeinander zählen. Wieso also diesmal nicht? „Suigetsu.“ Flüsterte der Braunhaarige und sah über das Meer. Auch ihn traf Soutas Entscheidung schwer. Er wusste nicht warum sich Souta plötzlich so entschieden hatte, konnte sich auch keinen Grund vorstellen. „Das alles nur weil er verloren hat?!“ Kisho sah geschockt auf seinen Freund, welcher plötzlich aufgesprungen war und wütend übers Meer sah. „Jeder verliert doch mal! Das ist doch kein Grund einfach so abzuhauen!“ „Das hatte bestimmt noch andere Gründe. Der Streit mit seinen Zieheltern und-“ Kisho brach ab. Er kannte keine Gründe und in diesem Moment kam es ihm so vor Souta nie gekannt zu haben. Hatten sie wirklich nicht bemerkt, dass er große Probleme hatte? Waren sie wirklich so schlechte Freunde? Es begann zu regnen. Der Regen prasselte auf ihre Körper nieder und durchnässten ihre Kleidung in wenigen Sekunden. Die Regentropfen sahen wie hunderte kleine Perlen aus und tropften unaufhörlich auf das Meer. Suigetsu erhob seinen Kopf, der Regen prickelte auf seiner Haut, lief hinab und tropfte in den Sand. Der Houzuki drehte sich um und ging zu dem Haus. Kisho sah ihm nach, senkte den Kopf und lief den Strand entlang. Im Regen lief er nach Hause, so wie es auch Suigetsu tat. Suigetsu blieb im Haus stehen und sagte kein Wort. Auf dem Boden bildete sich eine Pfütze, doch Suigetsu ließ es zu. Er blieb einfach stehen und rührte sich nicht. „Suigetsu.“ Der Jüngere antwortet nicht, sah seinen großen Bruder auch nicht an. Mangetsu stand direkt vor ihm und blickte auf ihn hinab. „Du solltest dir trockene Sachen anziehen.“ Wieder antwortet Suigetsu nicht, sah auch immer noch nicht auf. Der Ältere seufzte und verschränkte die Arme, ließ seinen Bruder nicht aus den Augen. Früher oder später fing er schon wieder an zu reden. „Warum redest du nicht mit mir? Ist es wegen Souta? Tut mir leid aber auf so einen Freund kannst du verzichten.“ „Er ist nicht mehr mein Freund. Wir waren schon lange keine Freunde mehr.“ Suigetsu ging an seinem Bruder vorbei und in sein Zimmer. Dort zog er sich trockene Sachen an und schmiss sich auf sein Bett. Seine Augen fixierten die Decke. Ein leises seufzen entwich seinen Lippen, ehe er sich auf die Seite drehte und die Augen schloss. Kapitel 15: Fears ----------------- Der Winter war eingebrochen, die Menschen verkrochen sich in ihre warmen Häuser und gingen nur dann raus wenn es notwenig war. Kleine Schneeflocken fielen zu Boden und blieben dort liegen, färbten den Boden bald weiß. Einige Fußspuren waren zu sehen, doch verschwanden sie schnell im neuen Schneefall. „Das Leben läuft nicht immer so wie man es sich vorstellt.“ Suigetsu starrte aus dem Fenster und betrachtete die Schneeflocken. Mit dem Löffel stocherte er in seinem Joghurt herum und spürte den Blick seines Bruders auf sich. „Ich weiß.“ Meinte er abwesend und nahm den letzten Happen in den Mund. Sein Blick ging wieder aus dem Fenster hinaus. Mangetsu seufzte leise. „Willst du noch einen Joghurt?“ „Nein.“ Mangetsu hatte mit einer anderen Antwort gerechnet, immerhin war dies erst der zweite. Auch Kisho sah seinen Freund fragend an. Das hatte er bei ihm noch nie erlebt. Suigetsu stand auf, nahm sich seine Jacke und verließ das Cafe ohne noch ein Wort zu sagen. Mangetsu und Kisho sahen ihm nach. „Er nimmt sich die Sache mit Souta sehr zu Herzen.“ „Ja, aber irgendwann wird er es akzeptiert haben.“ Der Weißhaarige stand auf, legte etwas Geld auf den Tisch und folgte seinem kleinen Bruder. Kisho blieb noch etwas sitzen und sah aus dem Fenster. Irgendwann stand auch er auf und ging auf die Straße hinaus. Mangetsu blieb stehen und sah nach vorne. Unter seinen Füßen knirschte der Schnee, weshalb er sich sicher war, das Suigetsu ihn bereits bemerkt hatte. Suigetsu saß vor dem Grab ihrer Eltern im Schnee und betrachtete die Steine. Stumm beobachtete Mangetsu seinen kleinen Bruder, ehe er zu ihm hinüberging und sich neben ihn setzte. Keiner der beiden Brüder sagte ein Wort, sie sahen sich auch nicht an. Irgendwann reichte Mangetsu diese Stille, weshalb er Suigetsu ansah, ihn jedoch noch nicht ansprach. Suigetsu bemerkte das sein Bruder ihn anschaute, doch rührte sich der Jüngere nicht. Leise seufzte Mangetsu, fuhr sich durchs Haar und sah auf die Grabsteine. „Du warst lange nicht mehr hier.“ „Ich wusste nicht, dass es verboten ist herzukommen.“ Meinte Suigetsu und bemerkte, dass sein Bruder ihn immer noch ansah. Langsam drehte er sich zu Mangetsu um und blickte in dessen Augen. „Was ist los? Ist es immer noch wegen Souta?“ Suigetsu sah wieder weg und sagte kein Wort. Es ging nicht nur um Souta. Im Moment fühlte er sich sowieso mies, den genauen Grund wusste er nicht. „Ich weiß es nicht Mangetsu.“ Gab er ehrlich zu, zog seine Beine heran und legte seine Arme darauf. Sein Kinn legte er auf seine Arme und starrte erneut auf die Steine. Mangetsu sagte auch nichts mehr, viel mehr überlegte er was er sagen könnte. Früher war es ihm leicht gefallen seinen Bruder aufzumuntern, doch mit zunehmendem Alter fiel es ihm immer schwerer. Suigetsu war eher der fröhliche Mensch, aber auch er hatte mal schlechte Tage. Tage, in denen er sich einfach nicht gut fühlte, wo er einfach nur allein sein wollte. An diesen Tagen ging er zu dem Grab ihrer Eltern. Doch hielt diese Depression schon mehrere Tage an und langsam machte sich Mangetsu wirklich sorgen. „Hast du Angst?“ Fragend schaute Suigetsu nun seinen großen Bruder an. Angst? Wovor sollte er denn bitte Angst haben? „Was meinst du damit?“ „Hast du Angst deine Freunde zu verlieren?“ Der Jüngere schwieg. Darüber hatte er noch gar nicht nachgedacht. Vielleicht hatte er ja wirklich Angst, Angst davor alles zu verlieren was ihm etwas bedeutete. Mangetsu, Kisho, Souta. Souta war weg, doch was war mit Mangetsu und Kisho? Wer garantierte ihm das die beiden nicht auch noch verschwanden? Suigetsu hatte keine Angst davor allein zu sein, er war öfters allein wenn Mangetsu auf Missionen war. Aber nicht so, nicht für immer. „Ich weiß nicht wovor ich Angst habe.“ Mangetsu drehte sich wieder um, ließ seine Augen auf die Grabsteine wandern. „Mangetsu?“ Der Junge horchte auf und drehte sich um. An der Terrassentür stand seine Mutter und sah ihn an. Um ihre Schultern lag eine Jacke, die sie vor der Kälte schützte. Mangetsu stand auf der Terrasse, drehte sich wieder weg und sah über das Meer. Der Mond spiegelte sich im Wasser, vereinzelt verdeckten Wolken ihn. „Was machst du denn hier? Es ist kalt, du wirst dich noch erkälten.“ Sayo ging auf ihren Sohn zu und blickte ihn an. Mangetsu drehte sich erneut zu seiner Mutter um und sah in ihre Augen. „Ich denke nach.“ „Mitten in der Nacht? Du solltest schlafen. Du hast doch morgen die Mission.“ Genau darüber machte er sich ja Gedanken. Seine erste Mission als einer der sieben Shinobi-Schwertkämpfer. Man erwartete viel von dem Houzuki, doch machte ihn das Sorgen. Was war wenn er versagte? Wenn er die Mission nicht schaffen sollte, was passierte dann? „Mangetsu.“ Sayo legte eine Hand auf die Schulter ihres Kindes und lächelte ihn an. Mangetsu fühlte sofort besser, seine Mutter wusste wie man jemanden aufmunterte. „Hast du Angst davor deinen Vater zu enttäuschen?“ „Angst zu versagen.“ Flüsterte der Weißhaarige so leise, dass man meinen könnte, er habe es nicht mal laut ausgesprochen. Sayo blickte Mangetsu lange an, ehe sie ihn am Handgelenk packte und lächelte. „Es ist ok Angst zu haben. Du bist ein großartiger Ninja und ein hervorragender Schwertkämpfer. Du brauchst dir keine Gedanken über die Mission zu machen. Das schaffst du ohne Probleme.“ Mangetsu lächelte seine Mutter an, war dankbar für ihre Worte. Seine Mutter schaffte es mit nur einpaar Sätzen jemanden auf andere Gedanken zu bringen. Wahrscheinlich war dies eine der Eigenschaften, welche sein Vater so an ihr mochte. „Danke.“ „Du solltest jetzt aber schlafen gehen. Immerhin musst du morgen fit sein.“ Mangetsu nickte und ging mit seiner Mutter ins Haus. Leise schlich er die Treppe hinauf um seinen kleinen Bruder nicht aufzuwecken. „Was wollte er denn?“ Erschrocken drehte sich Sayo zu der Couch um und sah Shawn dort sitzen. Er hatte die Arme verschränkt und schaute seine Frau aus müden Augen an. „Nicht so wichtig. Lass uns ins Bett gehen.“ Shawn stand auf und ging zu der Blauhaarigen rüber. Er legte ihr eine Hand auf den Kopf und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann zog er sie an der Hand mit sich. „Suigetsu.“ Der Junge drehte sich zu seinem großen Bruder um und sah ihn an. Mangetsu stand auf und lächelte. Suigetsu sah verwirrt zu seinem Bruder auf, ehe dieser ihm die Hand hinhielt. „Es ist ok Angst zu haben.“ Suigetsu begann zu lächeln, ergriff die Hand von Mangetsu um sich von ihm auf die Beine ziehen zu lassen. Beide sahen sich an, ehe sie zusammen zurück zu ihrem Haus gingen. „Wovor hast du am meisten Angst, Kisho?“ Fragte Suigetsu seinen besten Freund, als beide auf der Plattform der Tropfsteinhöhle lagen, übers Meer sahen und die sternenklare Nacht beobachteten. Fragend sah Kisho den Weißhaarigen von der Seite an und hob eine Augenbraue. Sie unterhielten sich nicht oft über solche Dinge, weil in der täglichen Routine im Dorf, dem Leben am absoluten Limit, für solch tiefgründige Gespräche keine Zeit blieb. Zudem waren sie jung und dachten nicht viel darüber nach. In der Akademie wurde ihnen beigebracht das sie keine Angst haben dürfen, es wurde ihnen eingeredet, so wie man Kindern einredete das Süßigkeiten schlecht für die Zähne waren. „Wie kommst du denn auf so ein Thema plötzlich?“ Harkte Kisho nach und nahm einen Schluck aus der Wasserflasche, welche durch Suigetsu halb geleert war. Grummelnd drehte sich Suigetsu weg und sah zu den Sternen hinauf. Seit dem Gespräch mit seinem Bruder beschäftigte ihn die Sache sehr. Er wollte wissen ob auch Kisho Angst hatte und ob es wirklich ok war Angst zu haben. „Wenn du es unbedingt wissen willst.“ Kisho legte sich auf den Rücken, verschränkte die Arme hinterm Kopf und sah aus der Höhle hinaus. Ihm war es nicht entgangen, das es Suigetsu nicht leicht fiel über so ein Thema zu reden. Suigetsu war nicht der Typ, der sein Innerstes offen legte, seine Gefühle offen zeigte oder über seine Ängste redete. Um so mehr erfreute es Kisho irgendwie das gerade er es war mit dem Suigetsu darüber sprach. Für ihn bedeutete es, dass der Houzuki ihm vertraute, und zwar so sehr vertraute, dass er mit ihm über so etwas reden wollte. „Ich habe Angst irgendetwas in meinem Leben zu bereuen, weit du.“ „Bitte? Es gibt doch immer etwas was man bereut!“ Kisho lachte leise und sah den Weißhaarigen an. Dieser erwiderte den Blick nur verwundert, konnte er mit der Antwort des Braunhaarigen nichts anfangen. „Alles im Leben sollte einen Sinn haben, nicht? Solange man das Beste daraus macht und einen Sinn für sich selbst entdeckt, wird man seine Taten nie bereuen. Es gibt sogar Menschen die schon zu spätes aufstehen bereuen. Es ist doch jedem das seine was er bereut oder nicht.“ Schmunzelte Kisho und ließ sich zurück fallen. Suigetsu schaute wieder über das Meer und dachte über die Worte seines besten Freundes nach. Irgendwo hatte Kisho recht. „Hast du denn schon einmal etwas bereut?“ „Ich denke darüber nicht nach, Suigetsu. Es kommt eh wie es kommen soll.“ „Und wenn du es tun würdest?“ Kisho drehte sich zu Suigetsu um und sah ihn grinsend an. Suigetsu warte geduldig auf eine Antwort seines Gesprächspartners. „Dann würde ich ja sein.“ Murmelte Kisho und ließ sich nach hinten fallen. Suigetsu tat es ihm gleich und im nächsten Moment hörte er Kisho leise lachen. Verwirrt blickte der Weißhaarige zu ihm, wusste nicht was er jetzt sagen sollte. Er verstand was Kisho ihm damit sagen wollte, doch wusste er nicht so recht was damit anzufangen. Schweigend blickte Suigetsu wieder zum Nachthimmel hinauf, versuchte die Sternenbilder zu erkennen und zu zählen. „Wovor fürchtest du dich am meisten, Suigetsu?“ Begann Kisho wieder zu sprechen und sah seinen besten Freund an. „Ich meine, gibt es überhaupt etwas, was Suigetsu Houzuki Angst macht?“ „Natürlich…“ Suigetsu legte bewusst eine lange Pause ein um sich die Aufmerksamkeit des Braunhaarigen zu sichern. Zudem überlegte er sich eine passende Antwort. Kisho wusste, dass Suigetsu keine Angst vor solch kleinen Dingen wie Spinnen oder Schlange hatte, dennoch konnte sich Kisho nicht vorstellen wovor der Weißhaarigen sonst Angst haben könnte. Suigetsu war sich sicher das Kisho ihm seine volle Aufmerksamkeit schenkte. Der Braunhaarige konnte ein sehr guter Zuhörer sein wenn er wollte. „Ich habe Angst davor alles zu verlieren was mir etwas bedeutet.“ Flüsterte er schließlich, als würde noch jemand in der Höhle sein und ihnen zuhören. Kaum hatte Suigetsu dies gesagt, erhob er sich und schob die Hände in die Taschen. Kisho tat es ihm gleich, stellte sich neben Suigetsu und sah wie er übers Meer. „Wollen wir trainieren gehen?“ „Lieber Joghurt essen.“ Meinte Suigetsu und tat einen Schritt nach vorne, stand am Rand des Wassers und schaute auf dieses. Es schneite zwar schon, dennoch war es noch nicht so kalt, dass das Wasser zu gefrieren begann. „Joghurt macht dick.“ Suigetsu warf Kisho einen bösen Blick zu, welchen dieser nur grinsend erwiderte. Beleidigt zog der Weißhaarigen einen Schmollmund und verschränkte die Arme. „Das krieg ich bei Zabuzas Training wieder runter. Außerdem bin ich nicht fett!“ Suigetsu ging über das Wasser, gefolgt von Kisho. Der Braunhaarige verschränkte die Arme hinterm Kopf und grinste breit. „Hey!“ Kisho legte eine Hand auf die Schulter seines Freundes und sah ihn an. „Wer als letzter an den Felsen ist bezahlt!“ Nachdem Kisho dies gesagt hatte rannte er auch schon los und ließ den verwirrten Suigetsu stehen. Als dieser begriff was los war sprintete er auch los. „Das ist unfair Kisho! Du hast geschummelt! Lass uns diesen Wettkampf fair machen!“ „Wenn du glaubst besser zu sein dann zeig es mir!“ „Was ist los Kano?“ Kano sah über das Dorf, drehte sich jedoch nicht zu seinem Gesprächspartner um. Er lehnte mit dem Rücken am Geländer auf dem Dach des Mizukage Gebäude, sah mit einem ernsten Blick über das Dorf. Neben ihm stand Mangetsu und sah zum Sonnenaufgang. „Auf einer der Nachbarinseln würde ein Dorf zerstört. Augenzeugen sagten es sei ein Kind gewesen. Die Beschreibung passt genau auf Souta.“ „Du denkst er war es?“ „Ich weiß es nicht.“ Meinte Kano ehrlich und schwieg. Auch Mangetsu sagte nichts mehr, viel eher dachte er über etwas Wichtiges nach. Was würde passieren wenn Suigetsu und Kisho davon erfahren sollten? Würden sie nach Souta suchen? Mangetsu seufzte leise. Er hatte nicht erwartet das Souta im Stande war ein ganzes Dorf zu zerstören, so fern er es denn überhaupt war. Kano stieß sich vom Geländer ab und ging. Mangetsu sah ihm nicht nach, fragte auch nicht wo er hinging. Kano hatte seine Gründe. Mangetsu machte sich ebenfalls auf den Weg. Er hatte eine neue Mission, zuvor wollte er aber noch mal mit Zabuza über Suigetsus Training reden. In letzter Zeit erschien der Schwertninja immer seltener zum Training. Suigetsu rieb sich die schmerzenden Rippen, sah knurrend zu Zabuza. Dieser stand einige Meter vor dem Jungen und sah ihn kalt an. Suigetsu saß an einem Baum gelehnt, versuchte aufzustehen, doch seine schmerzenden Rippen hinderten ihn daran. Zabuza drehte sich um und war bereit zu gehen. „Warte!“ Rief Suigetsu und stand unter Schmerzen auf. Er lehnte sich an den Baum, hielt sich die Rippen und sah ernst zu Zabuza. Dieser hatte sich nur halb zu ihm umgedreht und sah ihn aus zwei kalten Augen an. „Worauf?“ Der Weißhaarige schwieg, kniff die Augen zusammen und machte einen Schritt vorwärts. Der Schwertninja beobachtete ihn dabei genau, machte jedoch keine Anstalten dem Jungen zu helfen. Suigetsu sollte alleine klar kommen, selbst unter solchen Schmerzen wie gebrochene Rippen. „Du bist es nicht wert. Du hast es einfach nicht drauf, Kleiner.“ „Doch das hab ich!“ Zabuza sah das Kind verwundert an. Suigetsu sah sehr entschlossen aus, seine Augen funkelten den Schwertninja an. Dieser lachte kurz auf und drehte sich wieder um. „Komm wieder wenn du das Zeug hast ein Schwertninja zu werden.“ Plötzlich war er verschwunden und Suigetsu war allein. Er stieß sich vom Baum ab und taumelte nach vorne, ehe er vor Schmerzen auf die Knie ging. „Warte!“ Er legte seine Hand erneut an seine Rippen. Mit seinen Fingern tastete er sie ab, um herauszufinden welche und wie viele gebrochen waren. Kurz gab er einen schmerzenden Laut von sich und ließ sich auf den Rücken fallen. Seine Hand lag dabei weiterhin auf seinen Rippen. „Du siehst scheußlich aus.“ Kisho setzte sich neben seinen besten Freund ins Gras und sah in dessen schmerzverzehrtes Gesicht. Suigetsu grummelte etwas, was Kisho nicht verstand, machte jedoch keine Bewegung. „Du solltest ins Krankenhaus.“ Meinte Kisho und blickte auf den Weißhaarigen. Dieser öffnete seine Augen und entgegnete den Blick des Braunhaarigen. „So ein Blödsinn. Mir geht es blendend.“ Um seine Worte zu unterstreichen setzte er sich auf, zuckte im nächsten Augenblick allerdings zusammen und fiel zurück. Kisho hob eine Augenbraue und grinste etwas über die Sturheit des Houzuki. „Natürlich.“ Kapitel 16: Observed -------------------- Mangetsu setzte sich neben seinen Bruder auf dessen Bett und sah ihn an. Suigetsu hatte die Augen geschlossen, doch schlief er nicht. Sein Brustkorb hob und senkte sich nur leicht, das Atmen bereitete dem Jungen einige Schmerzen. „Wie geht es dir?“ Suigetsu drehte seinen Kopf zu Mangetsu und öffnete schwach seine Augen. Die Ärzte hatten ihm strenge Bettruhe verordnet, was ihm nicht schwer fiel. Selbst das Atmen fiel ihm schwer, da wollte er nicht laufen. „Krieg ich noch eine Schmerztablette?“ Fragte er leise und versuchte ruhig zu atmen. Er wollte sich selbst nicht so sehr überanstrengen, denn je früher er wieder gesund war, desto eher konnte er mit dem Training weitermachen. Obwohl er im Moment genug von Zabuzas Trainingsmethoden hatte. Mangetsu hatte sich das schon gedacht. Er nahm das Wasserglas, welches er mitgebracht hatte und hielt es Suigetsu, zusammen mit einer Tablette hin. Vorsichtig setzte sich Suigetsu auf und nahm das Glas, sowie die Tablette, entgegen und schluckte sie herunter. Seufzend ließ er sich zurück ins Kissen sinken und starrte an die Decke. „Ich habe noch mal mit dem Arzt geredet.“ Suigetsu schenkte seinem Bruder seine Aufmerksamkeit und wartete darauf, dass er weiter sprach. Mangetsu sah den Jüngeren an, ehe er weiter redete. „In drei Tagen sollst du noch einmal hin. Mit viel Glück kannst du in wenigen Tagen wieder mehr laufen und bald kannst du mit dem Training beginnen.“ Stumm nickte Suigetsu und sah aus dem Fenster. Draußen schneite es, die Temperaturen waren gesunken. Inzwischen war schon Dezember geworden. Nur die wenigsten Trainierten intensiv bei der Kälte. Suigetsu waren die Temperaturen relativ egal, er wollte so schnell wie möglich gesund werden und wieder mit dem Training anfangen. „Soll ich mal mit Zabuza reden?“ „Warum?“ Suigetsu wurde aus seinen Gedanken gerissen und sah seinen großen Bruder nun verwirrt an. Doch dann schüttelte er den Kopf. Suigetsu wollte nicht, das Mangetsu mit Zabuza redete, er wollte das alleine klären. Mangetsu akzeptierte diese Entscheidung, teilte sie jedoch nicht. Er wollte mit Zabuza reden, da war ihm Suigetsus Entscheidung im Moment egal. „Was willst du?“ Mangetsu blieb einige Meter vor Zabuza stehen und sah ihn. Zabuza saß in seinem Versteck und erarbeitete einen Plan. Den genauen Inhalt wollte der Weißhaarige nicht wissen, ihm waren die Anschläge von Zabuza auf den Mizukagen egal. Er half ihm auch nicht, selbst wenn er ihn darum bat. „Glaubst du das funktioniert?“ Zabuza sah auf und funkelte den Houzuki bedrohlich an. Mangetsu ließ sich davon nicht einschüchtern, viel eher erwiderte er den Blick genauso bedrohlich. „Was willst du?“ Fragte Zabuza erneut. Er hatte nicht viel Gedult und das wusste Mangetsu auch. „Es geht um Suigetsu.“ „Du bittest mich darum deinen Bruder nicht zu verletzten?“ „Suigetsu ist ein guter Ninja. Du solltest unnötige Verletzungen bei ihm vermeiden.“ Mangetsu drehte sich um und wollte gehen, als er das lachen seines Kameraden hörte. Er blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um. „Du machst dir zu viele Gedanken um das Kind. Diese unnötige Eigenschaft hast du wahrscheinlich von deinem Vater. Darum ist er auch kein Shinobi-Schwertninja geworden.“ Der Houzuki ballte seine Hände zu Fäusten, drehte sich aber immer noch nicht um. „Wahrscheinlich hast du recht.“ Zabuza war etwas verwundert, hörte trotzdem zu. „Mein Vater wollte nie zu den Schwertninja gehören. Aber alles was ich kann habe ich von ihm gelernt.“ Nun drehte er sich halb zu seinem Kameraden um und funkelte ihn wütend an. „Und das alles werde ich auch Suigetsu beibringen.“ Er ging ohne ein weiteres Wort zu sagen. Zabuza sah ihm nach und schüttelte etwas den Kopf. Er arbeitete weiter an seinen Plänen, ohne über die Worte von Mangetsu nachzudenken. Der Houzuki ließ sich in den Schnee fallen und stützte sich mit den Armen ab. Er atmete schwer, zog die kalte Luft ein und atmete sie wieder aus. „Was denn? Schon aus der Puste?“ Kisho lehnte sich gegen einen Baum und sah, ebenfalls schwerer atmend, zu Suigetsu hinüber. Dabei grinste er um den Weißhaarigen zu provozieren. Die beiden Jungs trainierten schon eine Weile. Die Ärzte hatten Suigetsu erlaubt wieder mit dem Training zu beginnen und dies nutzte der Junge natürlich. „Sagt der, der kaum ein Wort herausbekommt.“ Meinte Suigetsu ebenfalls grinsend und erhob sich wieder. Kisho stieß sich von dem Baum ab und stellte sich dem Weißhaarigen entgegen. Suigetsu rannte los, holte mit der Faust aus um Kisho damit zu treffen. Der Braunhaarigen blockte den Angriff, holte stattdessen mit seiner Faust aus und traf Suigetsu genau auf den verletzten Rippen. Ein Schmerzensschrei kam über Suigetsus Lippen, der Junge taumelte zurück und fiel auf seinen Hintern. Er hielt sich die schmerzenden Rippen und schaute wütend zu Kisho. „Was sollte das?!“ „Tut mir leid.“ Meinte Kisho und hob entschuldigend eine Hand. Dazu setzte er noch seinen entschuldigenden Blick auf und legte seine Hand an seinen Hinterkopf. Suigetsu knurrte kurz, griff dann nach Kishos Beinen und zog ihn in den Schnee. Dann warf er einen Schneeball nach dem Braunhaarigen, welcher seinen Kopf schüttelte und Suigetsu geschockt ansah. „Wofür war das denn?“ „Dafür das du mir auf die Rippen geschlagen hast!“ Suigetsu warf einen weiteren Schneeball auf Kisho, der sich das nicht gefallen ließ. Suigetsu wollte eine Schneeballschlacht, die konnte er haben! Er formte einen Schneeball und schmiss ihn auf Suigetsu und so entwickelte sich allmählich eine Schneeballschlacht zwischen den beiden Freunden. Sie bemerkten nicht, dass jemand sie beobachtete. Zu sehr waren sie mit sich selbst beschäftigt, als auf so etwas zu achten. Der Mann mit den grauen Haaren, welche zu einem Zopf gebunden waren, und der Brille grinste. „Suigetsu Houzuki. Der Junge hat Talent. Meister Orochimaru wird sehr erfreut sein das zu hören.“ Der Mann verschwand wieder, ohne von den beiden entdeckt worden zu sein. Suigetsu sah zu einem Ast hinauf, wo jedoch niemand war. Fragend legte er den Kopf schief und runzelte die Stirn. „Was ist?“ „Ich dachte… nicht so wichtig.“ Auf einmal bekam Suigetsu einen Schneeball von Kisho an den Kopf. Sofort sprang dieser auf und rannte weg, gefolgt von einem wütenden Suigetsu. Der Weißhaarige griff ihm lauf nach Schnee und warf ihn auf Kisho. „Wir fühlst du dich?“ „Super! Ich bin wieder topfit!“ Suigetsu grinste die Ärztin an, welche den Worten des Jungen nicht so wirklich glauben schenken wollte. Sie lächelte und drückte auf die Rippen von Suigetsu. Sogleich verzog der Weißhaarige das Gesicht und warf der Ärztin einen gespielt bösen Blick zu. Die Frau ging zu einigen Schränken rüber und holte etwas daraus. „Ich gebe dir noch mal Schmerzmittel mit. Du nimmst sie einmal täglich und übertreibst es mit dem Training nicht so sehr. Du brauchst noch viel ruhe.“ „Ich bin aber wieder fit!“ Protestierte er auch sofort. Er bekam einen mahnenden Blick der Ärztin, welche ihm das Medikament in die Hand drückte. „Wenn du willst kann ich dich auch hier im Krankenhaus behalten. Dann wirst du im nächsten Monat nicht mehr zum Training kommen.“ Lächelte sie und strich durch Suigetsus Haare. Der Junge wusste, dass sie es ernst meinte. Er wollte nicht ins Krankenhaus, lieber verzichtete er einen Monat auf Joghurt. Der Houzuki erhob sich von dem Bett und ging zur Tür. Er drehte sich noch einmal zu der Ärztin um und lächelte ihr zu. „Tschüss.“ „Tschüss, Kleiner. Und übertreib es mit dem Training nicht!“ Suigetsu schloss die Tür hinter sich und erblickte Mangetsu an der Wand lehnen. Er schien gewartet zu haben. „Langsam hab ich das Gefühl du stalkst mich!“ Meinte der Jüngere und ging den Flur entlang. Mangetsu folgte ihm und ließ wenig später neben seinem Bruder. „Das selbe kann ich von dir auch behaupten.“ Suigetsu blieb stehen und sah seinen großen Bruder an. Fragend hatte dieser sich umgedreht und wartete. „Gehst du mit mir Joghurt essen?“ Der Junge blinzelte mit seinen Augen und setzte seinen Hundeblick auf. Mangetsu hob eine Augenbraue und sah wie Suigetsu auf ihn zukam. „Bitte! Bruderherz.“ „Oh, Bruderherz? Du musst echt verzweifelt sein.“ Der Schwertninja wuschelte durch Suigetsus Haare und ging weiter. Grinsend folgte der kleinere ihm, verschränkte die Arme hinterm Kopf und strahlte. „Danach trainieren wir.“ „Sagte sie nicht du sollst es nicht übertreiben?“ „Du belauscht Gespräche?“ Entsetzt schaute Suigetsu zu seinem großen Bruder auf, tat natürlich nur so entsetzt. „Das gehört nun mal zum Stalken!“ Der Junge drehte sich von einer Seite auf die andere, bis er sich schließlich aufsetzte und auf die Bettdecke sah. Es war dunkel im Zimmer, seine Augen mussten sich erst daran gewöhnen, ehe er schwach die Umrisse seiner Möbel sah. Leise schlug Suigetsu die Decke beiseite und ging zur Tür. Ebenso leise öffnete er sie und trat auf den Flur. Kurz überlegte er ob er zu seinem Bruder ging, doch entscheid er sich anders. Der Junge ging die Treppe hinab und sah sich um. Er erblickte seinen großen Bruder vor der Terrassentür stehen. „Mangetsu? Warum schläfst du nicht?“ Suigetsu stellte sich neben seinen Bruder und sah, wie er, aus dem Fenster. Ein Schneesturm war aufgezogen und durchbrach die ruhige Nacht. Mangetsu sah den Kleineren nicht an, ließ seine Augen weiterhin auf den Schneesturm. „Ich denke nach.“ „Worüber denn?“ Mangetsu schüttelte den Kopf und schaute nun doch auf seinen Bruder hinab. „Nicht so wichtig. Warum schläfst du nicht?“ „Ich weiß nicht.“ Suigetsu schaute raus. „Ich fühle mich ständig beobachtet.“ Gab er ehrlich zu. Nie sah er jemanden und dennoch war er sich sicher beobachtet zu werden. Er selbst hielt sich manchmal schon für paranoid. „Du auch.“ Verwirrt blickte Suigetsu den größeren an. Mangetsu fühlte sich auch beobachtet? Vielleicht war ja an der Sache mehr dran als er dachte. Mangetsu seufzte und drehte sich um. „Geh wieder ins Bett.“ Suigetsu tat was sein Bruder ihm sagte ohne zu widersprechen. Leise ging er die Treppe hinauf, trat in sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Er lehnte sich dagegen und schloss die Augen, atmete tief durch. Langsam schritt er zu seinem Bett und legte sich hinein. Er sah an die dunkle Decke und verschränkte seine Arme hinterm Kopf. Suigetsu gähnte und drehte sich auf die Seite, zog sich die Decke über und versuchte einzuschlafen. Langsam verschwand das Gefühl beobachtet zu werden und so schlief er irgendwann ein. Suigetsu drehte sein Schwert in der Hand um und polierte es. In der Klinge spiegelte sich sein Gesicht. „Warum trainiert Zabuza mich nicht?“ „Er hat keine Zeit.“ Meinte Mangetsu und schulterte sich sein Schwert. Vor seinem kleinen Bruder blieb er stehen und wartete auf diesen. Suigetsu sah weiterhin auf die Klinge und rührte sich nicht. „Du hast doch mit ihm geredet.“ Seine Stimme klang vorwurfsvoll, ebenso sahen seine Augen in die seines Bruders. Mangetsu erwiderte den Blick und sagte nichts. Er wollte nicht das Suigetsu etwas passierte, die gebrochenen Rippen reichten. Sie waren zwar wieder verheilt, aber woher sollte er wissen das Zabuza Suigetsu nicht noch schwerer verletzte? „Wollen wir nun trainieren?“ Mangetsu wechselte mit Absicht das Thema. Suigetsu ging darauf ein, steckte das Schwert zurück in die Schwertscheide und stand auf. Er schulterte sich das Schwert und verließ das Haus, würdigte seinen Bruder keines Blickes. Suigetsu holte mit dem Schwert aus und hielt es gegen das von Mangetsu. Mangetsu hielt sein Schwer locker gegen Suigetsus, welcher sich sehr anstrengen musste um seinen Bruder wegzudrängen. Beide sahen sich gegenseitig in die Augen, keiner wollte nachlassen. „Dein linkes Bein muss einwenig nach hinten. Verlagere dein Gewicht gleichmäßig auf beide Beine. Die Arme weiter auseinander.“ Suigetsu tat was sein Bruder ihm sagte, doch schaffte er es immer noch nicht gegen seinen Bruder anzukommen. Der jüngere Bruder knurrte etwas und setzte mehr Kraft in seinen Angriff. Noch immer bewegte sich Mangetsu nicht, seinen Griff jedoch musste er etwas verstärken. Im nächsten Moment stieß Mangetsu seinen kleinen Bruder weg, welcher zu Boden fiel und kurz das Gesicht verzog. Er hatte sein Schwert losgelassen, das nun im Boden steckte. Suigetsu setzte sich auf, stützte sich mit den Ellenbogen ab und sah zu seinem Bruder auf. Mangetsu war auf ihn zugegangen und hielt ihm die Hand hin. Der Junge musterte die Hand, ehe er sie ergriff und sich auf die Beine ziehen ließ. „Geht es dir gut?“ Suigetsu nickte nur und nahm sich sein Schwert. Er bemerkte, dass sein Bruder ihn ansah, sagte aber nichts und drehte sich auch nicht um. Das Schwert steckte er zurück in die Schwertscheide und schob die Hände in die Hosentaschen. „Schmerzen deine Rippen noch?“ „Nein.“ „Sicher? Für einen Moment sah es so aus.“ Suigetsu ballte die Hände zu Fäusten und biss die Zähne aufeinander. Warum musste sich Mangetsu immer Sorgen um ihn machen? Er war doch kein Kind mehr! Er konnte gut auf sich allein aufpassen und brauchte keinen Beschützer mehr! Wie sollte er denn beweisen das er stark war, wenn man ihn ständig vor allem gefährlichen bewahrte!? „Suigetsu?“ Der Ältere legte eine Hand auf die Schulter des Kleineren, der diese sogleich weg schlug und seinen Bruder wütend ansah. „Warum musst du dir ständig sorgen um mich machen? Verdammt ich bin kein Kind mehr! Ich kann auf mich allein aufpassen! Ich bin stark genug!“ Mangetsu schwieg und sah seinen Bruder einfach nur an. Nie hatte er ihm die Meinung so direkt ins Gesicht gesagt. Und selten sah man ihn so wütend, besonders gegenüber seines Bruders. „Warum sagst du denn nichts?“ Er schwieg weiterhin. In seinen Augen erkannte man nicht was er dachte oder wie er sich fühlte. „Sag schon! Warum machst du dir ständig sorgen um mich?“ „Weil ich es Dad versprochen habe!“ Geschockt verstummte Suigetsu. Er sah in die Augen seines Bruders und erkannte, dass es wahr war. Doch wann hatte Mangetsu es ihrem Vater versprochen? Suigetsu brachte kein Wort heraus, zu viele Gedanken kreisten in seinem Kopf herum. „Du bist nicht schwach. Ich weiß, dass du gut auf dich allein aufpassen kannst. Aber ich habe es Dad versprochen und dieses Versprechen werde ich einhalten.“ Suigetsu senkte den Kopf und starrte auf den Boden. Er konnte es nicht glauben, wollte es auch nicht wirklich glauben. „Wann?“ Flüsterte Suigetsu leise. Vereinzelt fielen Schneeflocken auf die beiden Brüder hinab. Mangetsu ging stumm auf seinen Bruder zu und legte ihm eine Hand auf den Kopf. Leicht strich er ihm durch die Haare und sah ihn an. „Kurz vor seinem Tod.“ Wisperte Mangetsu ebenso leise wie sein Bruder zuvor. Er griff nach Suigetsus Handgelenk und zog ihn hinter sich her. Schweigend liefen sie zurück zu ihrem Haus. Suigetsu lag auf dem Bauch in seinem Bett und hatte das Gesicht im Kopfkissen vergraben. Er drehte seinen Kopf zur Seite und sah auf das Foto von seinem Vater, Mangetsu und ihm. Mangetsu hatte versprochen auf ihn aufzupassen, vor Jahren, ohne ihm etwas davon zu sagen. Es tat dem Weißhaarigen sogar leid das er seinen großen Bruder so angeschrieen hatte. Ein leises seufzten kam über seine Lippen, ehe er sich umdrehte und versuchte zu schlafen. Mangetsu stand auf der Treppe vor dem Haus und sah in den Wald hinein. Es schneite stärker, wodurch er weniger sah. Er fühlte sich erneut beobachtet, jedoch war niemand da. Mangetsu ballte seine Hände zu Fäusten. Irgendjemand beobachtete sie, ganz sicher und er wollte unbedingt wissen wer es war. Er ließ seine Augen noch einmal durch die Gegend wandern, ging dann aber ins Haus. Er fand heraus wer das war, auf jeden Fall! Koste es was es wolle! Kapitel 17: Mission ------------------- „Suigetsu. Steh auf.“ Der Junge drehte sich auf die andere Seite und zog die Decke über seinen Kopf. Wie konnte jemand ihn nur so früh wecken? Er war definitiv kein Morgenmensch. Mangetsu stand vor dem Bett seines Bruders und sah auf diesen hinab. Genervt seufzte er und versuchte erneut den kleineren zu wecken. Suigetsu bewegte sich kurz, schlief jedoch weiter. Langsam reichte es Mangetsu. Wie lange versuchte nun schon seinen kleinen Bruder zu wecken? Zu lange! Irgendwann sollte Suigetsu mal lernen alleine und pünktlich aufzustehen! „Suigetsu wach auf. Ich hab nicht den ganzen Tag zeit.“ „Lass mich schlafen.“ Murmelte Suigetsu und vergrub sich tiefer unter seiner Decke. Gleichmäßig hob und senkte sich die Decke, unter welcher Suigetsu versuchte in Ruhe zu schlafen. Mangetsu packte sich die Decke und riss sie mit Gewalt weg, sodass Suigetsu mir ihr gezogen wurde und auf dem Boden landete. Wütend sah er zu Mangetsu und sprang im nächsten Moment auf. „Was sollte denn das? Kannst du mich nicht normal wecken?“ „Du bist kein kleines Kind mehr. Normalerweise müsste ich dich nicht mehr wecken.“ Mangetsu drückte Suigetsu etwas Geld in die Hand, was diesen fragend aufblicken ließ. „Geh einkaufen. Wir haben nichts mehr.“ „Warum machst du das nicht?“ „Ich muss zum Mizukage. Beeile dich. Kisho ist unten und wartet.“ Mangetsu verließ das Zimmer seines Bruders und schloss die Tür hinter sich. Suigetsu zog sich seine Sachen an, ehe nach unten ging, wo Kisho tatsächlich auf ihn wartete. Zusammen liefen die beiden Jungs in die Innenstadt. Suigetsu und Kisho saßen auf einem Stein an der Weggabelung. Der eine Weg führte aus dem Dorf raus und hinein in den Wald, weiter zum Hafen. Der andere führte den Kiesweg hinauf, wo das Haus der Houzukis stand. „Hey Kisho, sag mal.“ Der Braunhaarige blickte seinen besten Freund fragend an. Suigetsu drehte auch seinen Kopf zu Kisho. „Hast du eigentlich auch einen Traum?“ Kisho schaute zu Boden und sagte nichts. Er hatte einen Traum, genauso wie Suigetsu auch. Suigetsu wollte Shinobi-Schwertkämpfer werden und er wollte… „Mizukage.“ Fragend hob Suigetsu eine Augenbraue. So richtig hatte er das Gemurmel von dem Braunhaarigen nicht verstanden. „Was hast du gesagt?“ „Ich will Mizukage werden.“ Suigetsu begann zu kichern und dann zu lachen. Verwundert sah Kisho ihn an, wusste er nicht warum Suigetsu das so komisch fand. Ernst verengte Kisho die Augen. „Was ist daran so komisch?“ Zischte der Braunhaarige und sah seinen lachenden Freund an. „Nichts.“ Suigetsu sprang auf und schaute grinsend in das verwirrte Gesicht von Kisho. Langsam machte er den Jungen fertig. „Ich bin überzeugt, dass du mal ein klasse Mizukage werden wirst. Du hast das Zeug dazu.“ Suigetsu nahm sich die Tüte und ging. Zum Abschied hob er noch mal die Hand. Kisho sah ihm nach und sagte kein Wort. Er fühlte sich… komisch. Es war merkwürdig, aber er hatte das Gefühl, dass dies das letzte mal war das er Suigetsu sah, für lange Zeit. Mangetsu sah mit einem ernsten Blick auf die Schriftrolle in seiner Hand. Er hatte kein gutes Gefühl dabei Suigetsu jetzt allein zu lassen, gerade jetzt wo er sich stets beobachtet fühlt. Er steckte die Schriftrolle in seine Tasche und sah gen Boden. Schon im nächsten Augenblick kam Suigetsu rein. Er stellte die Tüte ab und sah seinen Bruder fragend an. „Was ist los Mangetsu?“ Er blickte auf und ging auf seinen Bruder zu. Vor dem kleineren Jungen blieb er stehen und schaute auf ihn hinab. „Willst du mit mir auf eine Mission kommen?“ Suigetsu weitete die Augen, wusste nicht was er sagen sollte. „Wirklich?“ Mangetsu nickte und lächelte das Kind an. Dieses wurde plötzlich ernster und verschränkte die Arme. „Aber es ist nicht wieder so eine langweilige Mission wie damals oder?“ Kurz lachte Mangetsu und wuschelte durch die Haare seines Bruders. Dieser zog einen Schmollmund und sah mit zerzausten Haaren zu seinem großen Bruder auf. „Keine Sorge. Diesmal ist es eine etwas gefährlichere Mission.“ Suigetsu grinste und verschränkte die Arme hinterm Kopf. „Ich pack meine Sachen.“ Sofort rannte der kleiner nach oben und packte seine Sachen. Mangetsu blieb an Ort und Stelle stehen, ballte die Hände zu Fäusten und sah ernst zu Boden. Zu diesem Zeitpunkt ahnte er noch nicht wie diese Mission ausgehen wird… „Achte auf alle Spuren die siehst. Auch auf die, die du nicht siehst.“ „Bitte?“ Fragte Suigetsu flüsternd und sah seinen Bruder fragend an. Dieser lächelte etwas und blickte wieder weg. Beide hockten hinter einem Felsen und warteten drauf, dass jemand bestimmtes vorbeikam. „Ist doch einfach. Wir sehen die Fußspuren doch im Schnee.“ Mangetsu schüttelte den Kopf und sah wieder seinen Bruder an. „Es ist aber auch unser Nachteil. Unsere Spuren sieht man auch.“ Suigetsu schwieg und lugte wieder hinter dem Felsen hervor. Er wusste immer noch nicht was Mangetsu mit „Auch auf die, die du nicht siehst.“ meinte. Welche Spuren konnte er denn nicht sehen? Mangetsu packte ihn an der Schulter und riss ihn so aus den Gedanken. Er nickte in eine Richtung, welcher Suigetsu folgte und entdeckte einen Mann. Er lief seelenruhig durch den Wald, wahrscheinlich hatte er keine Ahnung, dass er verfolgt wurde. Der Mann sollte etwas Wichtiges wegbringen. Die beiden Brüder wussten nicht was es war, aber es war sehr wichtig. Sie sollten es an sich bringen und dem Mizukage übergeben. „Überfallen wir ihn.“ Suigetsu wurde aufgehalten, sah seinen Bruder verwirrt an, welcher erneut den Kopf schüttelte. „Wir verfolgen ihn.“ Vorsichtig verfolgte Mangetsu den Mann, achtete sehr darauf nicht entdeckt zu werden. Suigetsu tat es ihm gleich, jedoch nicht mit so viel Geschick wie sein Bruder. Er machte sich nicht viel daraus auf seine Spuren zu achten, lieber wollte er den Mann einfach überfallen. Das wäre auch leichter, oder nicht? Plötzlich blieb Mangetsu hinter einem Baum stehen und hielt somit auch Suigetsu auf. Der Mann ging weiter, schien immer noch nichts bemerkt zu haben. Ernst sah Mangetsu seinen kleinen Bruder an. „Trete in meine Fußspuren und sei leiser.“ Flüsterte der ältere, dennoch klang seine Stimme ernst. Mangetsu wollte die Mission nicht wegen Suigetsu vermasseln. Er hatte den kleineren mitgenommen, also sollte dieser auch das tun was man ihm sagte. Suigetsu schwieg bei den Worten seines Bruders und folgte ihm. Er trat genau in die Fußabdrücke von Mangetsu und gab keinen Laut von sich. Die Worte von Mangetsu hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Suigetsu wollte seinen Bruder nicht enttäuschen, doch fand er es lächerlich die Zielperson zu verfolgen. Der Mann blieb stehen und sah sich um. Sofort verschwanden die beiden hinter einem Baum, sahen vorsichtig hervor. Mangetsu zog ein Kunai und sah Suigetsu an. Dieser wollte ebenfalls ein Kunai ziehen, doch legte Mangetsu seine Hand auf seine. „Du bleibst hier.“ Befahl der ältere und war schon im nächsten Augenblick verschwunden. Suigetsu sah hinter dem Baum vor und schaute zu dem Mann. Mangetsu tauchte hinter ihm auf und schlug mit dem Griff des Kunais zu. Ohnmächtig fiel er zu Boden, wurde jedoch von Mangetsu aufgefangen und auf den Rücken gelegt. Der Houzuki weitete die Augen und sprang weg, hob seine Arme zum Schutz vor sein Gesicht. Der Körper des Mannes explodierte mit einem lauten Knall. Schnell legte Mangetsu seine Hand an den Griff seines Schwertes und blickte sich aufmerksam um. Ebenso tat es Suigetsu, welcher von der Explosion sehr überrascht war. Suigetsu zuckte zusammen und sprang von dem Baum weg. Kurz danach trafen Shuriken den Baum, genau dort wo Suigetsu bis eben noch stand. Aufmerksam sahen die beiden Brüder in dieselbe Richtung, jedoch war da niemand. Erst einige Sekunden später tauchte jemand auf einem Ast auf und sah die beiden an. „Kirigakure hetzt mir doch tatsächlich einen Schwertninja auf den Hals. Und ein Kind auch noch. Wie lächerlich.“ Suigetsu knurrte und legte seine Hand an den Griff seines Schwertes. Auch wenn er noch ein Kind war, so war er trotzdem ein Ninja den man nicht unterschätzten sollte. Und das wusste sogar Mangetsu. „Suigetsu. Halte dich im Hintergrund. Ich kümmere mich darum.“ Mangetsu zog sein Schwert und griff den Mann vor sich an. Suigetsu sah ihm enttäuscht hinterher. Er hätte erwartet, dass sein Bruder ihn auch kämpfen ließ. Auf einmal zuckte Suigetsu zusammen. Hatte der Kerl, mit dem Mangetsu gerade kämpfte, sie schon die ganze Zeit über verfolgt? Wusste Mangetsu davon? Wenn ja warum hatte er ihm davon nichts gesagt? Meinte er das damit, das er auch auf Spuren achten sollte die er nicht sah? Suigetsu senkte seinen Arm und schaute dem Kampf zu. Er fühlte sich plötzlich unerfahren und wie ein Klotz am Bein. Aber das wollte er nicht sein! Er wollte zeigen, dass er es drauf hatte ein Schwertninja zu sein, auch wenn er dafür den Befehl seines großen Bruders ignorieren musste. Suigetsu umfasste den Griff seines Schwertes. Mit ernstem Blick wartete er auf den richtigen Moment. Mangetsu sprang von seinem Gegner weg, schulterte sein Schwert und formte Fingerzeichen. Er kam jedoch nicht dazu diese zu beenden, denn Suigetsu sprang auf den Mann zu. Der Junge hatte sein Schwert gezogen und griff den Mann an, welcher sich umdrehte und das Kind wütend ansah. „Was mischt du denn ein, du kleine Rotznase?“ Schnell zog er ein Kunai und hielt es gegen die Klinge von Suigetsus Schwert. Suigetsu tat genau das was sein Bruder ihm beigebracht hatte. Er schaffte es sogar den Mann von sich wegzudrücken. Suigetsu grinste breit und sah den Mann siegessicher an. Mangetsu weitete die Augen und sprang auf, riss seinen Bruder mit sich von dem Ast. Schon im nächsten Moment traf ein Kunai auf die Stelle wo Suigetsu eben noch stand und explodierte. Der Junge landete auf dem Boden, verzog kurz das Gesicht und hielt sich die schmerzende Schulter. Schnell setzte er sich auf und sah zu dem Mann hinauf. Mangetsu formte blitzschnell Fingerzeichen und erschuf ein Wasserschild vor seinem Bruder und sich. Aus dem Schild kamen Wasserspeere, welche auf den Mann zurasten. „Suigetsu geh hinter mich!“ Suigetsu schluckte bei den ernsten Worten seines Bruders und gehorchte ihm. Er stand hinter seinem Bruder und fragte sich was dieser nun vorhatte. Mangetsu formte erneut Fingerzeichen und sah seinen Gegner ernst an. „Suiton: Suihoha!“ Eine riesige Wasserwelle entstand und raste auf den Mann mit einer enormen Geschwindigkeit zu. Es war fast unmöglich einer Welle von so einer Größe auszuweichen. Erstaunt sah Suigetsu seinen Bruder an. Er hatte nicht erwartet das sein Bruder so eine große Welle erschaffen konnte, ohne das irgendwo Wasser in der Nähe war. Die Welle löste sich langsam auf, gefror sogleich. Der Mann wurde einige Meter mitgerissen und lag nun bewusstlos auf dem Boden. Mit einem ernsten Blick schaute Mangetsu zu seinem Bruder hinab, welcher seinen Blick erwiderte. Suigetsu fühlte sich plötzlich mies, sehr mies. Nicht nur, das er den Befehl seines Bruders ignoriert hatte, er wurde auch noch verletzt. Als ob die Verletzung an den Rippen nicht schon gereicht hätten. Sie waren gerade verheilt, da zog er sich den nächsten Bruch zu. Es ärgerte ihn, dass er nicht besser aufgepasst hatte. „Warum hast du dich meinen Anweisungen widersetzt?“ Mangetsu packte den Arm des Jungen und tastete vorsichtig dessen Schulter und Oberarm ab. Suigetsu verzog kurz das Gesicht, schaute dann jedoch zu Boden. „Ich…“ Er versuchte eine glaubhafte Erklärung zu finden, was ihm jedoch nicht gelang. Er wollte zeigen wie stark er war, war in seinem Fall wohl kaum die beste Erklärung. Mangetsu war enttäuscht von ihm, das sah er ihm an. „Es tut mir leid.“ Mit einem ehrlichen entschuldigen Blick sah er zu seinem Bruder auf. Mangetsu entgegnete den Blick und drückte etwas Schnee auf die Schulter des Kleineren. Dieser verzog das Gesicht, schaute dennoch weiter seinen großen Bruder an. „Ich nehme dich nicht mehr mit auf Missionen…“ Suigetsu senkte den Kopf und sagte nichts. Er wusste, dass sein Bruder von ihm enttäuscht war, er konnte es ihm auch nicht verübeln. „Solange du nicht auf mich hörst.“ Der jüngere sah auf und sah erstaunt zu dem Schwertninja. Mangetsu lächelte etwas und legte seine Hand auf den Kopf seines kleinen Bruders. „Ich muss dir noch viel beibringen. Aber du musst auf mich hören. Ich weiß das du dir nicht gerne etwas sagen lässt, aber es gibt immer jemand der dir etwas zu sagen hat und auf den du hören musst. Selbst als Shinobi-Schwertninja.“ Suigetsu sah seinen Bruder an und dachte über die Worte nach. Ja, es gab immer jemand der ihm etwas zu sagen hatte und auf den er hören musste. Auch wenn er es nicht gern hatte. Aber wer lässt sich schon gern etwas Befehlen? Er liebte die Freiheit und würde alles dafür geben. „Ich weiß Mangetsu. Ich werde es nie wieder tun. Versprochen.“ „Lass uns gehen.“ Meinte Mangetsu und ging langsam auf den bewusstlosen Ninja zu. Suigetsu ging neben ihm und sah stur nach vorne. Die beiden gingen dicht nebeneinander und liefen eher langsam. „Wir werden beobachtet.“ Sprach Suigetsu leise, sah dabei seinen Bruder nicht an, guckte weiter nach vorne. Mangetsu verengte die Augen. Natürlich hatte er bemerkt das sie beobachtet wurden, schon während des Kampfes gegen den Mann. Er wusste nicht ob sie hinter dem Mann her waren oder hinter seinem Bruder und ihm. Eigentlich wollte er das so genau auch nicht wissen. „Ja.“ Sagte er und ließ sich ebenso nichts anmerken. Keine drei Sekunden später flogen Shuriken auf sie zu. Blitzschnell drehte sich Mangetsu um und wehrte die Geschosse ab. Suigetsu tat es seinem Bruder gleich und zog sein Schwert, sah ernst zu dem Ast hinauf von wo die Shuriken geflogen kamen. Auf dem Ast standen mehrere Ninja mit dem Zeichen von Otogakure auf dem Stirnband. „Die Houzuki Brüder. Genau die, die wir suchen.“ Meinte einer und grinste. Mangetsu verengte die Augen und zog sein Schwert. Dann schielte er aus dem Augenwinkel zu Suigetsu. „Du hältst dich raus.“ Suigetsu nickte und schaute zu den Otonins hinauf. Dieses Mal wollte er sich wirklich raushalten. Doch ahnte er noch nicht, dass er sein Versprechen brechen musste und welche Folgen dies haben wird. Kapitel 18: Big Brother ----------------------- Mangetsu ballte die eine Hand zur Faust, umfasste mit der anderen den Griff seines Schwertes fester. Seine Augen sahen starr zu den feindlichen Ninja hinauf. Sie mussten etwa sein Alter haben, schauten bedrohlich grinsend zu ihnen hinunter. Insgesamt waren es vier, der vordere schien der Anführer zu sein. Er musterte Mangetsu sehr genau, beobachtete jede noch so kleine Regung des Houzukis. Ein unheimliches Grinsen schlich sich auf seine Lippen, ehe er Suigetsu ansah. „Ihr schnappt euch den Kleinen. Ich kümmre mich um den Großen.“ Mangetsu stellte sich vor seinen kleinen Bruder und hielt sein Schwert aufrecht vor sich. Niemand würde an ihm vorbeikommen, niemand! Der Ninja stürmte blitzschnell auf Mangetsu zu, doch dieser konnte den Angriff geschickt abwehren. Sein Gegner hatte kurze schwarze Haare, wovon ihm einige Strähnen über die bedrohlichen gelben Augen hingen. Das Grinsen verschwand nicht, selbst nachdem Mangetsu ihn mit seinem Schwert wegdrückte. Nur einen Augenblick später verschwand der Houzuki, nur um direkt danach neben seinem Gegner wieder aufzutauchen. Er drehte sich unter Mangetsus Angriff weg, packte ihn am Handgelenk und schlug ihn in den Magen. Doch da löste sich sein Körper in Wasser auf, bildete sich hinter dem Schwarzhaarigen erneut. Schnell schlug der Houzuki seinem Gegner die Beine weg. Der Schwarzhaarige reagierte schnell, machte einige Saltos und landete dann wieder auf seinen Füßen. Er blickte mit einem gefühlskalten Blick zu Mangetsu hinüber, welcher sein Schwert wieder in die Hand nahm und den Blick erwiderte. Vielleicht würde der Kampf doch nicht so leicht werden wie er es sich dachte. Suigetsu beobachtete die beiden genau und achtete auf jede Bewegung. Dabei bemerkte er gar nicht wie die anderen drei sich an ihn heranschlichen. Gerade noch im richtigen Moment konnte er einem Angriff ausweichen. Doch da stand auch schon einer der anderen beiden neben ihm und holte mit der Faust aus. Der Körper des Jungen löste sich in Wasser auf, als die Faust auf ihn traf. Einige Meter von ihnen entfernt tauchte er wieder auf und ballte seine Hand zur Faust. Er könnte sich selber für seine Unaufmerksamkeit ohrfeigen. Er sollte nicht seinen Bruder beobachten, lieber sollte er zeigen, dass er es wert war der Bruder eines Schwertkämpfers zu sein. Aber hatte er Mangetsu nicht eben versprochen sich raus zu halten? Der Junge biss sich auf die Unterlippe und schielte zu Mangetsu. Dieser war wieder mitten in einem Kampf mit dem Schwarzhaarigen. Suigetsu sah wieder zu den drei Ninja und fasste einen Entschluss. Wenn er nicht kämpfte, dann würden diese Kerle gewinnen und das wollte er nicht. Nein ganz bestimmt nicht. Er war ein Houzuki und bestimmt niemand der sich vor einem Kampf drückte. Als Schwertninja konnte er später immerhin auch nicht nein sagen oder wegrennen. Suigetsu machte sich auf einen Angriff bereit, zog ein Kunai und musterte seine Gegner. Einer stürmte auf ihn zu, stieß sein Kunai gegen das von Suigetsu. Der Junge kniff die Augen zusammen und fasste sich mit seiner freien Hand auf die Schulter. Ein stechender Schmerz durchzog seine Schulter und seinen Oberarm. Für einen Moment glaubte er beim heben seines Arm die Knochen knacken gehört zu haben. Daran konnte er jedoch nicht denken, immerhin befand er sich mitten in einem Kampf. Blitzschnell öffnete er wieder seine Augen, spürte im nächsten Moment einen schlag in der Magengegend. Er fiel nach hinten auf den Boden, fühlte den kalten Schnee um sich herum. Der Schmerz in den Rippen kam allmählich wieder, schien gemeinsame Sache mit seiner Schulter zu machen. Warum ausgerechnet in diesem Moment? Jemand packte ihn am Hals und drückte ihn tiefer in den Schnee hinein. Der Junge rang nach Luft, öffnete seine Augen einwenig um zu sehen wer ihn gefangen hielt. Sein Gegner grinste, hinter ihm standen die anderen beiden und grinsten ebenfalls. Die Schmerzen in seiner Schulter und in den Rippen machten es ihm schwer sich zu wehren, dennoch versuchte der Weißhaarige alles, setzte seine ganze Kraft ein. Sein Gegner drückte fester zu und schnürte ihm so noch mehr die Luft ab. Plötzlich spürte er wie sich der Druck an seinem Hals verringerte und er wieder Sauerstoff bekam. Scharf zog er die Luft ein, hustete gequält auf. Sein Atem war ungleichmäßig und stockend. Mit einem zugekniffenen Auge sah er zu seinem Retter hinauf und erkannte seinen großen Bruder. Schnell setzte sich Suigetsu auf, packte sich an seiner Schulter und biss die Zähne zusammen. So hatte er es sich nicht vorgestellt. Warum auch nie etwas nach Plan verlaufen konnte! Die vier feindlichen Ninja sahen zu den Houzukis hinüber. Mangetsu stand schützend vor seinem, noch immer am Boden sitzenden Bruder. Suigetsu knurrte etwas. Seine gebrochenen Knochen schmerzten, sein Hals brannte und nun legte sich auch noch eine unangenehme Kälte um ihn. Ob es wegen dem Schnee war wusste er nicht, so genau wollte er sich darüber jedoch keine Gedanken zu machen. Er stand auf, schwankte für einen Moment und begann leicht zu zittern. Eine Hand lag auf seiner Schulter, die andere war zu einer Faust geballt um das Zittern zu unterdrücken. Er durfte jetzt nicht schwach werden, sich keine Blöße vor einfachen Otonins geben. So etwas zerrte sehr an seinem Stolz, was er selbstverständlich nicht auf sich sitzen lassen wollte. Mangetsu schielte über seine Schulter zu seinem Bruder, bemerkte das dieser wieder schmerzen haben musste. Es stand dem Jungen ins Gesicht geschrieben, für seine Gegner nicht so deutlich, doch für Mangetsu dick und fett. Er kannte seinen Bruder und kannte dessen Grenzen. Und Suigetsu kam langsam an seine Grenzen ran. Er hatte noch nicht so viele Kampferfahrung, zumindest nicht solche kämpfe wie sie hatten. Klar hatte er schon gegen mehrere Gegner gleichzeitig gekämpft, doch war er da topfit und seine Gegner waren meist schwächer als er. Mit diesen Otonins stimmte etwas nicht, er wusste bloß noch nicht was. Im Moment stand Suigetsu nur im Weg, auch wenn er es nicht gerne zugeben wollte. Suigetsu musste in Sicherheit gebracht werden, denn so konnte er unmöglich richtig kämpfen. „Suigetsu.“ Sprach Mangetsu ruhig und leise, nahm seinen Blick jedoch nicht von seinen Gegnern. Er musste auf einen Angriff gefasst sein, wer wusste worauf diese Typen hinaus waren. Suigetsu schaute zu seinem Bruder auf, sah den ernsten Blick mit welchem er seine Gegner musterte. „Verschwinde.“ Der Junge weitete die Augen, konnte die Worte seines Bruders nicht fassen. Er sollte verschwinden? Warum?! Suigetsu war bewusst das er im Moment nicht gut kämpfen konnte und das er vielleicht auch in Weg stand, dennoch musste sein Bruder ihn nicht gleich wegschicken! Er fühlte sich schlecht, ein unangenehmes Ziehen breitete sich in seiner Brust aus. „Aber-“ „Kein aber!“ Mangetsu verstärkte seinen Griff um sein Schwert, schielte aus dem Augenwinkel zu dem Kleineren. Dieser sah ihn geschockt an, konnte sich das Verhalten seines Bruders nicht erklären. Noch nie hatte er ihn so angesehen, mit so einem kalten emotionslosen Blick. Was war los mit ihm? War es wegen den Ninja? „Mangetsu ich-“ „Nein!“ Der schwarzhaarige Ninja vor ihnen grinste. Suigetsu war erneut erschrocken zusammen gezuckt, dabei verspürte er die Schmerzen in seinem Körper deutlicher. Ein kurzes Lachen entwich dem Schwarzhaarigen, ehe er die beiden Brüder ansah. „Ihr versteht euch ja blendend.“ Kurz knurrte der Schwertninja, wandte seine Augen dann wieder zu Suigetsu und sah ihn an. Suigetsu schluckte, das Zittern wurde stärker. „Suigetsu lauf!“ „Niemals! Ich lass dich nicht zurück!“ „Tue einmal was ich dir sage!“ Seine Stimme klang ernst, aber auch ehrlich zugleich. Suigetsu musste ihm einfach vertrauen, ob er wollte oder nicht. Aber konnte er so einfach gehen? Konnte er gehen und seinen großen Bruder allein lassen? Es sprach gegen seine ganzen Prinzipien, doch wenn er es nicht tat dann würde er erneut ein Versprechen brechen. Warum musste er eigentlich ständig jemandem etwas Versprechen? Suigetsu biss sich auf die Unterlippe, umfasste seine verletzte Schulter mehr. Das Zittern hatte wieder zugenommen, für einen Moment wurde ihm sogar schwarz vor Augen. Was sollte er tun? „Mangetsu.“ Flüsterte der Junge, wich einige Schritte zurück und starrte auf den Rücken des Älteren. Er musste seinem Bruder vertrauen, was anderes blieb ihm im Moment sowieso nicht übrig. Auch wenn er kein gutes Gefühl dabei hatte seinen Bruder im Stich zu lassen, so wusste er auch wie stark er war. „Pass auf dich auf.“ Suigetsu sprach so leise, dass es niemand außer Mangetsu gehört hatte. Für einen Augenblick trat ein Lächeln auf die Lippen des Älteren, welches dem Jungen mut zu sprechen sollte. Suigetsu brauchte sich keine Sorgen zu machen, das wollte Mangetsu auch gar nicht. Er wollte die vier Ninja besiegen und dann so schnell wie möglich zurück nach Kiri, um Suigetsus Verletzungen behandeln zu lassen. Nicht mehr und nicht weniger. Suigetsu warf seinem Bruder noch einen Blick zu, ehe er sich umdrehte und rannte. Seine Füße traten in den kalten Schnee, doch davon ließ er sich nicht abschrecken. Noch mehr Sorgen als seine Wunden bereitete ihm das Wohlbefinden von Mangetsu. Dieses Ziehen in seiner Brust nahm mit jedem Schritt den er tat zu, je weiter er sich von Mangetsu und den vier Ninja entfernte. Er kniff die Augen zusammen und rannte weiter. „Sollen wir ihm nach?“ Fragte einer der Ninja den Schwarzhaarigen, der jedoch den Kopf schüttelte und Mangetsu angrinste. Der Houzuki gab keinen Ton von sich, musterte den Schwarzhaarigen nur. Er wartete etwas bis Suigetsu außer Reichweite war, er wollte ihn nicht in den Kampf mit hineinziehen. „Lass den Jungen laufen. Um ihn kümmern wir uns später.“ Das Grinsen wurde breiter, Mangetsus Augen verengten sich zu schlitzen. Er hatte es nun mit den vier Ninja zu tun und durfte niemanden zu Suigetsu durch lassen. Diese Vorahnung, dass mit den Ninja etwas stimmte verstärkte sich etwas, doch versuchte er es zu ignorieren. Er wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen und mit seinem Bruder nach Hause. Mangetsu rannte auf den Schwarzhaarigen zu und holte mit seinem Schwert aus. Sein Gegner wich aus und startete einen Gegenangriff. Auch die anderen griffen nun den Houzuki an. Mangetsu wich seinen Gegnern aus oder blockte ihre Angriffe, nur selten kam er selbst zum Angriff. Diese Ninja waren wirklich stark und arbeiteten super zusammen, was man jedoch erst merkte wenn man gegen alle kämpfte. Er sprang schnell zurück und baute eine Wasserwand um sich herum auf. Sie schützte ihn vor gegenwärtigen Angriffen, welche seine Gegner einstellten. Mangetsu formte blitzschnell Fingerzeichen und nutzte die Wasserwand für einen weiteren Angriff. Einer der Ninja baute jedoch ein Schutzschild auf und blockte so Mangetsus Angriff. Mangetsu biss die Zähne zusammen und dachte nach. Seine Feinde ergänzten sich super, einen Schwachpunkt mussten sie trotzdem alle haben. Bloß war es schwer an einen Fernkämpfer heran zu kommen wenn ein Nahkämpfer und ein Verteidiger vor einem stand. Am schlimmsten jedoch war der Anführer, der perfekt im Nah und Fernkampf war, dafür allerdings weniger Kraft hatte. Brauchte er auch nicht, denn seine Teamkollegen hatten genug Kraft. Es war zum Haare raufen. Er konnte sich nicht mal einen Plan überlegen, da er immer wieder angegriffen wurde. Geschickt wich er aus, versuchte einen Schwachpunkt zu finden. Plötzlich umfasste jemand sein Handgelenk. Er verspürte wie ihm das Chakra ausgezogen wurde. Mangetsu knurrte und riss sich von seinem Feind los, machte einige Saltos nach hinten und landete im Schnee. Die vier Ninja kamen auf ihn zugerannt, schnell baute der Houzuki erneut eine Wasserwand auf. Seine Gegner prallten daran ab und fielen zurück, sahen noch wie sich die Wasserwand auflöste. Mangetsu ballte seine Hände zu Fäusten. Der Ninja hatte ihm sein Chakra ausgezogen und nun hatte er mit dem Jutsu sein letztes Verbraucht. Jetzt kam alles auf die richtigen Momente an, der durfte keine Chance vermasseln. Suigetsu blieb plötzlich stehen und sah in den Schnee. Was tat er eigentlich? Er ließ seinen Bruder allein! Sein großer Bruder, sein einziges noch lebendes Familienmitglied! Suigetsu umfasste die Kette seines Vaters und biss sich auf die Zähne. Seine Freunde, seine Eltern, sein Bruder, sie bedeuteten ihm alles und nun sollte er einen von den Menschen, die ihm am meisten etwas bedeuten im Stich lassen? Nein! Das war nicht Suigetsu. Was sollte er denn machen wenn Mangetsu auch noch starb? Und das nur weil er keine Hilfe hatte. Das konnte Suigetsu nicht ertragen, er wollte es auch nicht ertragen. Der Junge drehte sich um sah entschlossen in die Richtung, von wo er gekommen war. Dort kämpfte sein Bruder gegen die vier Ninja, ganz allein. Er hatte eine Entscheidung getroffen und die musste Suigetsu akzeptieren. Doch wollte der Junge es nicht, er wollte an der Seite seines großen Bruders kämpfen. Er wollte von ihm lernen, er wollte mit ihm gemeinsam als Schwertkämpfer durch die Länder ziehen. Er wollte ihm helfen. Er weitete die Augen und sah geschockt zu seinem Bruder. Mangetsu war von seinen Gegnern umzingelt und wurde angegriffen. Er konnte den Angriffen kaum noch ausweichen, geschweige denn blocken. Die drei anderen sprangen von ihm weg, jetzt stand nur noch ihr Anführer vor Mangetsu. Der Houzuki nutze die Chance und startete einen Gegenangriff und traf sogar. Wenn auch nur am Oberarm seines Gegners, zumindest war es ein Anfang. Mangetsu wollte seinen nächsten Angriff starten und so wie es aussah hätte er seinen Gegner sogar stark verletzten können. Doch dazu kam es nicht, da er seinen Namen hörte und die Stimme sogleich erkannte. „Mangetsu!“ Geschockt drehte sich der ältere um und sah zu dem Ast, auf welchem sein kleiner Bruder stand. Suigetsu erwiderte den Blick ebenso geschockt, denn es sah so aus als würde Mangetsu den Kampf verlieren. Suigetsu wollte zu seinem Bruder runterspringen, doch zuckte er zusammen und weitete seine Augen. „Mangetsu!“ Er drehte sich um, spürte im nächsten Moment einen stechenden Schmerz in der Brust. Mangetsu fiel zu Boden, blieb im Schnee liegen und rang nach Luft. Das Kunai hatte sich durch seine Brust und seine Lunge gebohrt, nahm ihm die Luft weg. Mangetsu sah den Schwarzhaarigen nicht an, stattdessen versuchte er zu Suigetsu zu sehen. Der Junge stand wie angewurzelt da und blickte zu seinem großen Bruder hinab. Langsam färbte sich der Schnee rot, ebenso wie Mangetsus Kleidung. „Sui…“ Mehr brachte der Houzuki nicht heraus, denn die Luft fehlte ihm. Die Sekunden kamen ihm wie endlose Stunden vor, die Schmerzen wurden jedoch umso schneller stärker. Suigetsu musste weg, schnell weg. Mangetsu hatte nie gewollt das Suigetsu ihn je so hätte sehen müssen, umso mehr wünschte er sich jetzt der Junge hätte einmal auf ihn gehört. Nur durch Suigetsus auftauchen wurde er abgelenkt, vielleicht wäre es nie so weit gekommen. Und doch konnte Mangetsu nicht sauer auf ihn sein. Nicht weil Suigetsu wieder nicht auf ihn gehört hatte, nicht weil Suigetsu so ein verdammter Idiot war und auch nicht weil er zurück gekommen war. Er liebte seinen kleinen Bruder zu sehr, viel zu sehr um ihn irgendwann mal zu hassen. Nicht einmal nach so einer Aktion. Suigetsu begann zu zittern, er sah nur in die schwach geöffneten Augen seines großen Bruders. Mangetsu sah zurück, öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch anscheinend fand er nicht die richtigen Worte. Er war froh seinen Bruder noch einmal zu sehen und wollte seine letzten Worte an Suigetsu weise wählen. „Suigetsu. Geh. Bitte.“ Er wollte noch mehr sagen, noch viel mehr. Aber er sah den Schwarzhaarigen auf Suigetsu zugehen und wollte plötzlich nur noch eins: Suigetsu in Sicherheit wissen. Dieser stand weiterhin wie angewurzelt da, konnte seinen Blick nicht von Mangetsu nehmen. Auf dessen Gesicht bildete sich ein lächeln. Es zeigte Stolz. Mangetsu war wirklich stolz auf seinen kleinen Bruder, egal wie viel Mist der auch baute. Er war sein Bruder und diesen musste man lieben. Der Junge ballte seine Hände zu Fäusten und versuchte das Zittern zu unterdrücken. Nicht noch einer, nicht Mangetsu! Er hörte nur noch die Worte in seinem Kopf hallen, wie automatisch drehten sich seine Beine um und er rannte. Er rannte weg von Mangetsu und weg von den Feinden. Er rannte weg von seiner Vergangenheit und in eine ungewisse Zukunft. In eine Zukunft ohne seine Eltern, ohne seine Freunde Souta und Kisho und ohne seinen Bruder. In eine Zukunft, die er sich so nie vorgestellt hatte. Der Schwarzhaarige seufzte genervt und ging langsam Suigetsu nach. Die anderen drei folgten ihm und ließen Mangetsu einfach liegen. „Was machen wir mit ihm?“ „Lasst ihn liegen. Er wird es eh nicht überleben.“ Mangetsu schloss die Augen, hörte deutlich wie die Ninja seinen Bruder jagten. Er hoffte das Suigetsu es in ein Dorf schaffte bevor sie ihn einholten. Suigetsu war noch jung, er hatte sein gesamtes Leben noch vor sich. Das letzte was Mangetsu wollte war ein schlechtes Leben für Suigetsu. Er sollte immer unbeschwert aufwachsen, mit Eltern, mit einem großen Bruder und guten Freunden. Das Leben änderte sich manchmal mit einem Wimpernschlag. In einem Moment war alles ok, im nächsten schien die ganze Welt zusammen zu brechen. Und niemand konnte es verhindern. Er spürte seinen eigenen Herzschlag kaum noch. Die Erinnerung an das Versprechen seines Vaters kam zurück, holte ihn kurz zurück in die Realität. Er hatte Suigetsu nicht beschützt können, er hatte sein Versprechen gegenüber seinem Vater nicht eingehalten. „Tut mir leid … Mum … Dad.“ Mangetsu versuchte sich aufzurichten um seinen Bruder zu helfen, er bekam jedoch keine Luft und fiel zurück in den Schnee. Es war ohnehin ein Wunder das er noch atmen konnte, wahrscheinlich hielt ihn Suigetsu am Leben. Der Weißhaarige schloss die Augen und versuchte zu lächeln, erinnerte sich an die schöne Zeit mit seiner Familie. „Leb …. Wohl …. Sui.“ Kapitel 19: Caught ------------------ Suigetsu sprang von einem Ast zum anderen, unaufhörlich schrie ihn eine innerliche Stimme an stehen zu bleiben und zurück zu Mangetsu zu gehen. Da war aber noch eine andere Stimme, tief in ihm drin die ihm sagte er solle weiter laufen. Weiter, immer weiter weg von Mangetsu. Suigetsu wusste nicht was er tun sollte, er wollte umdrehen, aber die leisere Stimme hielt ihn davon ab. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, vor ihm schwirrte das Bild seines sterbenden Bruders. Es hatte sich tief in sein Gedächtnis eingebrannt, wie eine Narbe, die einfach nicht verschwinden wollte. Ob er dieses Bild je wieder los werden konnte? Er achtete nicht auf den Weg, bemerkte so auch nicht den kaputten Ast, auf welchen er trat und hinabstürzte. Der Junge blieb im Schnee liegen, er versuchte sich aufzurichten, doch seine eigenen Wunden schmerzten. Erneut trat das Bild von Mangetsu vor seinen Augen, ließ ihn heftig zusammenzucken. Suigetsu ballte die Hand zur Faust und schlug damit in den Schnee. Er nahm nichts mehr von seiner Umgebung war, keine Geräusche, keine Schneeflocken, nichts. Da war kein Gefühl mehr, nur eine Leere die sich in seinem Inneren ausbreitete. „Ist es nicht der falsche Zeitpunkt zum trauern?“ Suigetsu sah nach oben und schaute den Schwarzhaarigen Ninja an. Eine extreme Wut steigerte sich in Suigetsu, er wollte diesen Ninja töten. Denn er war es der ihm seinen Bruder genommen hatte. „Halt die Klappe!“ Der Junge erhob sich und holte mit der Faust aus, traf seinen Gegner jedoch nicht, da dieser mit Leichtigkeit seine Hand fest hielt. Der Schwarzhaarige drehte Suigetsus Arm um, drückte ihn zurück in den Schnee und sah ihn abwertend an. „Von mir aus kannst du deinen Bruder gleich ins Jenseits folgen. Aber unser Boss will dich. Deshalb kann ich dir diesen Gefallen nicht tun.“ „Du mieser-“ Er verstummte, spürte nur noch einen dumpfen Schlag auf dem Hinterkopf. Dann wurde um ihn herum alles schwarz. Er fühlte nichts mehr, überhaupt nichts mehr. Von weit her drangen Hilfeschreie zu ihm durch, er konnte jedoch nicht orten woher sie kamen. Er hörte ein leises tropfen, irgendwo tropfte Wasser in eine Pfütze. Er befand sich in einem dunklen Gefängnis, vor ihm waren alte Gitterstäbe und neben ihm dunkle kalte Wände. Die anderen Gefangenen konnte er nicht sehen, er hörte sie nur. Es war kalt, er fühlte sich schwach und allein. Er war gefesselt worden, obwohl er in seinem derzeitigen Zustand eh nicht hätte fliehen können. Seine Wunden waren behandelt worden und doch fühlte er den Schmerz noch immer. Dieser Schmerz kam tief aus seinem Inneren und man konnte ihn mit Medikamenten nicht lindern. Seit er wach war versuchte er zu fliehen, vergebens. Er hatte wie die anderen Gefangenen nach Hilfe geschrieen, er hatte nach Mangetsu geschrieen. Inzwischen hatte er eingesehen das es sinnlos war, das niemand kommen würde um ihm zu helfen, niemand. Nicht einmal sein großer Bruder, denn dieser war tot. Er hatte es eingesehen, aber nicht akzeptiert. Wer akzeptierte schon das der eigene Bruder gestorben war? Ihn plagten Selbstzweifel. Wäre er nicht zurück gegangen, hätte er einmal auf Mangetsu gehört, wäre er vielleicht nicht gestorben. Ebenso hätte er stärker sein können, dann hätte er die vier Ninja bezwingen können und Mangetsu in ein Krankenhaus bringen können. Jedes Mal wenn er sich diese Vorwürfe machte tauchte wieder die leise Stimme auf, dieselbe Stimme, die ihm sagte er solle weiter rennen. Er kannte die Stimme, er konnte sie nur nicht zuordnen. Suigetsu lehnte seinen Kopf nach hinten gegen die kalte Wand. Durch einen kleinen Spalt drang Licht in die Zelle, nicht genug um mehr sehen zu können. Der Junge hielt seine Hand vor dem Lichtstrahl, seine ganze Hand begann hell zu leuchten. Die Sonne musste hoch am Himmel stehen, was hieß das er sich nicht mehr in Kiri befand, denn dort war derzeit Winter. Im Winter schien die Sonne nie so hoch das sie durch dieses Loch hätte scheinen können. Er sah auf seiner, von der Sonne beleuchteten Hand Kisho, Souta und sich selbst. Sie sprangen von einem Felsen ins Meer und lachten. Suigetsu erinnerte sich gut, auch wenn es schon einige Jahre her war. An diesem Tag herrschten über 30 Grad, weshalb sie auch die Schule schwänzten und baden gingen. Suigetsu sprang ins Wasser, direkt hinter ihm Kisho. Die beiden Jungs lachten und spritzten sich gegenseitig mit Wasser ab. Souta lag auf dem Felsen, hatte die Arme hinterm Kopf verschränkt und genoss die Sonne. „Hey Souta, komm rein! Das Wasser ist schön kühl!“ „Keine Lust.“ Suigetsu und Kisho sahen sich an und stiegen aus dem Wasser und kletterten auf den Felsen. Suigetsu schlug leicht mit der Hand auf Soutas Stirn und grinste breit. „Komm schon. Wenn du weiter in der Sonne liegst bekommst du noch einen Sonnenbrand.“ Souta murmelte etwas und schlug Suigetsus Hand weg. Dann setzte er sich auf und musterte den Weißhaarigen vor sich. „Im Wasser bekommt man viel schneller einen Sonnenbrand.“ Suigetsu rollte mit den Augen und schielte zu Kisho. Der Braunhaarige grinste etwas und nickte. Auch Suigetsu grinste nun breiter und musterte Souta. Der Junge sah seine beiden Freunde mit hochgezogenen Augenbrauen an. Im nächsten Moment schon griff Suigetsu nach seinem Handgelenk und schmiss ihn den Felsen hinab. Souta reagierte schnell und umfasste Suigetsus Hand, zog ihn so mit sich ins Wasser. Sie tauchten wieder auf und funkelten sich böse an, von oben hörten sie Kisho lachen. „Sag mal Suigetsu war der Bauchklatscher geplant?“ „Halt die Klappe Kisho!“ Kurz darauf bekam er von Souta Wasser ins Gesicht gespritzt. Wütend tat Suigetsu es ihm gleich. „Was sollte denn das?“ „Das selbe könnte ich dich auch fragen, Suigetsu!“ Beide begannen sich voll zu spritzten, prügelten sich schon beinahe im Wasser. Plötzlich landete Kisho neben ihnen im Wasser, so wurden sie beide nass gespritzt. Kisho lachte und sah die bösen Blicke seiner beiden Freunde. Zwischen den dreien begann eine Wasserschlacht. Sie alle lachten und genossen ihre Freiheit. Suigetsu biss sich auf die Unterlippe und ballte seine Hand zur Faust. Dann ließ er sie sinken und sah zu Boden. Er vermisste seine Freunde, seine beiden einzigen richtigen Freunde. Seine Augen fixierten den Boden, kraftlos saß er an der Wand gelehnt. Plötzlich zuckte er zusammen, denn er hatte die Stimme gehört. Sie hatte seinen Namen gesagt, nur leise, aber er hatte sie gehört. Er sah aus und sah sich hektisch in der kleinen Zelle um. Vor den Gittern war niemand und auch in der Zelle befand nur er sich. Vielleicht hatte er sich das nur eingebildet. Er spürte etwas Kaltes auf seiner Haut und fasste sich auf seine Brust. Unter seinem T-Shirt fühlte er die Kette von seinem Vater, das kalte Metall auf seiner Haut, gab ihm ein komisches Gefühl. Er umfasste die Kette und sah sie an. „Papa?“ „Hm?“ Suigetsu lag auf einer Decke im Sand und sah seinen Vater an. Dieser lag neben ihm und hatte die Augen geschlossen. Das Rauschen der Wellen drang an ihre Ohren, die Sonne knallte auf sie hinab. „Was ist das für eine Kette?“ Der Junge setzte sich auf und umfasste die Kette, welche um den Hals seines Vaters hing. Shawn öffnete eins seiner Augen und sah seinen Sohn fragend an. Dann setzte auch er sich auf und umfasste seine Kette. „Sie wird schon seit Generationen in meiner Familie weitergeben. Sie wird immer an den erstgeborenen weitergegeben.“ „Das heißt das Mangetsu sie bekommt?“ Fragte Suigetsu leicht schmollend und sah zu seinem Vater auf. Suigetsu fand die Kette toll, schon als Baby wollte er sie immer haben. Shawn legte seine Hand auf den Kopf seines Sohnes und wuschelte durch die kurzen Haare. „Vielleicht. Mal sehen wie du dich benimmst. Eventuell bekommst du dann auch eine.“ Suigetsu lief eine Träne über die Wange, welche er jedoch sogleich wegwischte. Er wollte keine Schwäche zeigen, nicht noch mehr als er ohnehin schon gezeigt hatte. Jeden Moment könnte jemand kommen, wer wusste schon was sie mit ihm vorhatten. Er wusste ja noch nicht mal wo er sich befand. Selten begann er bei den Erinnerungen an seine Eltern an zu weinen. Mangetsu hatte ihm immer halt gegeben, er hatte ihm gezeigt das man nach vorne sehen musste, an der Vergangenheit zu hängen brachte nichts. Doch konnte er es jetzt auch noch? Jetzt nachdem auch sein letzter Halt ihm genommen wurde? Er wusste nicht was er tun sollte. Der Junge lehnte seinen Kopf wieder gegen die Wand, hielt die Kette fest umklammert und ließ seinen Gedanken freien lauf. Vielleicht war es gar nicht so schlecht mal an die Vergangenheit zu denken, dann fiel es ihm vielleicht auch leichter den Verlust zu verarbeiten. Begeistert sah er in den Himmel hinauf, besah sich die funkelnden Sterne mit seinen großen Kinderaugen. „Gefällt es dir?“ Fragte Sayo ihn leise und drückte ihn fester an sich. Sie saß auf der Terrasse, auf ihren Schoß Suigetsu, der nur begeistert nickte. Dann drehte sich der Junge von den Sternen weg und sah seine Mutter an. „Wie viele Sterne sind das?“ „Ich weiß nicht.“ „Sind es mehr als Menschen in Kiri leben?“ Fragte der Junge weiter und schaute erneut zu dem Nachthimmel auf. Seine Mutter strich ihm durch die Haare und lächelte ihn an. „Natürlich. Suigetsu es gibt noch mehr Dörfer auf der Welt und in jedem leben viele Menschen. Aber nicht so viele wie Sterne am Himmel.“ „Ich will auch umherreisen und die anderen Dörfer sehen!“ „Dafür muss man aber groß sein.“ Sayo und Suigetsu sahen zur Terrassentür und schauten Shawn an. Er sah zu den beiden hinab, sah in die leuchtenden Augen seines Sohnes. Dann setzte er sich neben die beiden und wuschelte lange durch Suigetsus Haare. Shawn gab seiner Frau einen Kuss, die ihn dann glücklich ansah. Suigetsu versuchte mit seiner Hand die von seinem Vater von seinen Kopf runter zu bekommen. „Papa!“ Suigetsu blickte seine Eltern an, welche zu grinsen begannen. Der Junge hatte zerzaustes Haar, einige Strähnen hingen ihm ins Gesicht. Sayo strich ihm die Haare ordentlich und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. Suigetsu sah einfach zu süß aus. Beleidigt sah er wieder zu den Sternen hinauf. „Kann man die Sterne anfassen?“ „Nein mein Schatz. Dafür sind sie zu weit weg.“ „Warum sind sie so weit weg.“ „Weil du zu klein bist.“ Suigetsu drehte seinen Kopf zu seinem Vater um, der ihn angrinste. Er mochte es nicht auf seine Größe reduziert zu werden, besonders nicht von seinem Vater und seinem Bruder. „Ich bin nicht klein!“ „Häh.“ „Ich mag es nicht wenn du Häh sagst.“ Meinte Suigetsu und sah seinen Vater an. Dieser hob eine Augenbraue und sah ihn ebenfalls an. „Häh.“ Suigetsu rollte mit den Augen und verschränkte die Arme. Dabei sah er schmollend zu seinem Vater auf. „Keine Sorge. Irgendwann wirst du mal ganz groß.“ Er lächelte und legte seinen Kopf auf die Schulter seiner Mutter. Er kuschelte sich an sie, gähnte und schloss die Augen. „Wow.“ „Was bedeutet Wow?“ „Das selbe wie Häh, nur mit W und ow.“ Er wuschelte seinem Sohn durch die Haare und grinste ihn etwas an. Suigetsu schloss erneut die Augen und lehnte sich wieder gegen seine Mutter. Shawn legte seinen Arm um Sayo und strich leicht mit dem Finger durch einige Haarsträhnen von seinem Sohn. Suigetsu begann gleichmäßig zu atmen, öffnete etwas den Mund und bewegte ihn manchmal. „Ist er nicht süß?“ „Hm.“ „Unser kleiner Schatz.“ „Hm.“ „Shawn?“ „Hm.“ Sayo sah zu ihrem Mann, der seinen Kopf gegen ihre Schulter gelegt hatte und schon fast schlief. Auch sein Mund war leicht geöffnet, seine Brust hob und senkte sich im regelmäßigen Takt. Einige Strähnen hingen über seine geschlossenen Augen, ließen ihn genauso friedlich wie Suigetsu wirken. „Schlaf gut, Shawn.“ „Hm.“ Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und lächelte. Dann sah sie zu ihrem Sohn hinab und gab auch diesem einen Kuss. „Schlaf gut, Suigetsu.“ „Du auch Mama.“ Flüsterte er leise und kuschelte sich enger an seine Mutter. Sayo lehnte ihren Kopf gegen Shawns und drückte Suigetsu noch mehr an sich. Der Kleine schlief friedlich ein. Suigetsu öffnete seine Augen und sah an die dunkle Decke. Der Lichtstrahl verschwand langsam, was bedeutete das die Sonne unterging. Er fühlte sich noch immer Kraftlos, doch nicht mehr so einsam. Die Erinnerungen an seine Eltern hatte ihm das Gefühl gegeben nicht mehr allein zu sein, das immer jemand da war, der ihn beschützte. Auch wenn seine Eltern nicht mehr lebten, so waren sie in Gedanken immer an seiner Seite. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen als er die Kette erneut ansah. Unweigerlich musste er an Mangetsu denken und das Lächeln verschwand. Warum mussten immer alle Menschen verschwinden die ihm nahe standen? Seine Familie war tot, Souta verschwunden und Kisho hatte er auch nicht mehr gesehen. Er war allein, das musste er sich eingestehen. Niemand war mehr da um ihn jetzt noch zu beschützten, ihm Ratschläger zu geben und Blödsinn mit ihm zu machen. Suigetsu musste nun alleine durchs Leben gehen, sofern er noch ein zukünftiges Leben haben wird. Er wusste nicht wie es aussah, doch bis jetzt eher in Gefangenschaft. Der Houzuki liebte die Freiheit, man konnte ihn nicht einfach einsperren, das konnte man noch nie. Suigetsu hatte sich nie von irgendetwas bremsen lassen, dafür war er einfach zu aufbrausend. Und er hatte einen zu großen Stolz. Nie hatte es jemand geschafft diesen Stolz zu brechen und es konnte auch niemand schaffen. Er wollte einer der Schwertninja werden und dies wollte er in die Tat umsetzten. Da konnte man ihn noch so lange einsperren, seinen Traum gab er nie auf. Sein ungebrochener Stolz half ihm aufzustehen und nach vorne zu sehen, sein Leben so zu leben wie er es immer wollte. Nicht nach irgendwelchen Leuten die ihn entführten. Er lehnte an dem Rücken seines Bruders, hatte den Kopf etwas gegen dessen Schulter gelehnt. Mangetsu sah in den Himmel, spürte das Suigetsu zu schlafen schien. Er legte den Kopf in den Nacken und atmete die frische Luft ein. Der Wind wehte zu ihnen, brachte das Vogelzwitschern mit. Mangetsu genoss das Zwitschern und das Wellenrauschen und die Freizeit. Seit Wochen hatte er mal wieder frei und konnte so etwas Zeit mit seinem kleinen Bruder verbringen. Dieser streckte sich nun und drehte sich zu Mangetsu um. Der Junge legte seinen Kopf auf Mangetsus Schulter und schloss die Augen. „Was ist los?“ „Nichts?“ Mangetsu musterte ihn, sah dann über ihn hinweg zu dem Meer nach unten. Suigetsu hatte sich gefreut das Mangetsu mal wieder Zeit hatte, er hatte sogar seine beiden Freunde versetzt. Der Schwertninja seufzte, schubste Suigetsu etwas weg und legte sich auf den Rücken. Die Arme verschränkte er hinten den Kopf, um nicht auf dem Holz liegen zu müssen. „Wie lange hast du jetzt frei?“ „Eine Woche.“ „Nur?“ Fragte Suigetsu empört und legte sich ebenfalls auf den Rücken. Er hörte das leise Lachen von seinem Bruder und sah diesen an. Wenn man hintereinander Wochenlang nur Missionen hatte dann freut man sich auf eine Woche urlaub. Das sollte Suigetsu noch früh genug erfahren. Der Junge gähnte herzhaft und streckte sich. Mangetsu sah ihn an und lächelte etwas. „Müde? Hastest wohl ne lange Nacht.“ „Ich hab trainiert.“ „Haste denn was neues gelernt?“ „Ja. Wenn man etwas zu lange im Ofen lässt brennt es an.“ „Was?!“ Mangetsu setzte sich auf und sah seinen kleinen Bruder geschockt an. Suigetsu grinste nur etwas, setzte sich ebenfalls auf und winkte etwas mit der Hand vor Mangetsus Gesicht. „Keine Angst, die Küche steht ja noch.“ Der Ältere rollte mit den Augen und legte sich wieder hin. Er wollte den Schrecken gar nicht erst sehen. „Dich kann man auch nie allein lassen.“ Murmelte er leise, wusste genau das Suigetsu grinste. Der Junge legte sich auf den Bauch, stützte seinen Kopf mit seinen Armen ab und sah seinen großen Bruder an. „Mangetsu?“ „Ja?“ „Glaubst du an so was wie das Paradies? Oder die Hölle? Oder das man erzählt, das die Toten einen vom Himmel aus sehen können und einen beschützen?“ „Woher hast du denn so was?“ Der Schwertninja drehte seinen Kopf zu Suigetsu, welchen seinen Blick über den Strand schweifen ließ. „Haben wir in der Akademie besprochen.“ „Ach mit dieser verrückten Psychotante? Die redet viel Mist.“ „Glaubst du daran?“ Beide schwiegen sich mehrere Minuten an, ehe sich Mangetsu aufsetzte und seinen kleinen Bruder ansah. Suigetsu erwiderte den Blick und wartete gespannt auf eine Antwort. „Ich weiß das Mum und Dad immer das beste für uns wollten. Manchmal glaub ich das sie immer noch da sind und auf uns aufpassen.“ „Du bist doch verrückt.“ „Sagst ausgerechnet du.“ Mangetsu wuschelte durch die Haare von Suigetsu, der sich dies jedoch nicht gefallen ließ und versuchte die Handgelenke seines Bruders zu fassen. Mangetsu war stärker und schaffte es seinen Bruder am Boden festzunageln. „Vielleicht solltest du noch einpaar Nächte trainieren. Aber fackle nicht die Küche ab.“ Suigetsu begann zu lachen, brachte so auch Mangetsu zum Lachen. Der Ältere ließ seinen Bruder los und legte ihm einen Arm um die Schultern. Die beiden Brüder lachten, genossen die wenige Zeit zusammen. Der Junge sah auf und blickte durch die Gitterstäbe. Er kam hier raus, egal wie. Er wollte nicht hier drinnen verrotten. Egal wie und egal wie lange es dauern sollte, er erfüllte sich seinen Traum. Für seine Mutter, für seinen Vater, für Souta, Kisho und für Mangetsu. Ganz besonders für Mangetsu. Er wollte ihn nicht enttäuschen, er wollte für ihn kämpfen und alles geben. Mangetsu hatte ihm so vieles beigebracht, das alles wollte Suigetsu nutzten. Sein Griff um die Kette verstärkte sich, sein Blick wurde ernst. Die Schmerzen waren vergessen, er wollte nicht an vergangenes zurück denken. Obwohl wahrscheinlich immer ein gewisser Schmerz bleiben wird, egal ob er nun an seine Eltern oder an seinen Bruder dachte. Sein Traum, sein ungebrochener Stolz und seine Willensstärke halfen ihm das alles durchzustehen. Und … vielleicht konnte er wieder ein normales Leben führen. Als Schwertkämpfer, mit einer Familie und in Freiheit. Er glaubte fest daran es irgendwann zu schaffen. Denn seine Freiheit wollte er mit allen Mitteln wiederhaben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)