Die Abenteuer einer Host Club Managerin von Kazumi-chan (eine kleine One-Shot-Sammlung zu `My personal High School Host Club´) ================================================================================ Kapitel 4: Was wäre wenn...? ---------------------------- 4.Kapitel Was wäre wenn...? Kazumi war erst seit einem Monat an dieser sehr noblen und sehr exklusiven Schule und hatte es trotzdem noch nicht geschafft zu irgendjemanden Kontakt zu finden. Aber wenn sie ehrlich war, wollte sie zu keinen dieser Schüler Kontakt haben. Diese ganzen Kids waren allesamt verwöhnte kleine Babys, die nur nach Daddy schreien mussten um das zu bekommen, was sie wollten. In den meisten Fällen waren es Autos, unnötige Klamotten und Schmuck. Sie hatte aber auch gemerkt, dass diese Schüler genauso wenig etwas mit ihr zu tun haben wollte, wie sie mit ihnen. Weil sie einfach anders war und vor allem, sie hatte keine stinkreichen Eltern, die ihr alles gaben, was sie unbedingt wollte. Sie hatte nur ein Stipendium, ein Stipendium bezahlt von irgendeiner superreichen Familie, die anscheinend der Meinung war, dass man auch einem völligen Niemand, sie in dem Fall, die Chance geben konnte an so einer hochexklusiven Schule zu gehen. Ob das ein Kompliment war, wusste sie nur noch nicht. Und diese Schule war hochexklusiv. Die Schulgebühren waren wirklich extrem hoch, zu Recht wie sie herausgefunden hatte. Die Lehrer waren topausgebildet, hatten nur die besten Referenzen und konnten den Lehrstoff interessant und auch lebensnah vermitteln. Die Schuluniform bestand nur aus den feinsten Materiealien und die Schulbücher waren auf dem neuesten Stand. Es gab hochmoderne Computer und auch modernstes Equipment, wie Mikroskope, Teleskope und all der ganze Quatsch. Es gab vier Schulbibliotheken und dazu ganze acht Fachbibliotheken und alle waren aktualisiert und hatten ein sehr modernes Ablagesystem. Eine Uni war da nichts dagegen. In der Schulcafeteria – obwohl es eigentlich drei von denen gab – wurde nur mit den besten und teuersten Lebensmitteln gearbeitet. Außerdem gab es mehrere Reitställe und dazu Wälder und Wege, die von den Schülern benutzt wurden. Dann bestand das Schulangebot noch aus Rennstecken für Autos und Motoräder, diverse Swimmingpools, Sportplätze für die verschiedensten Sportarten. Und das alles wurde von dem hohen Schulgeld, den Spenden der Eltern und Ehemaligen, wie Auktionen und anderen Veranstaltungen bezahlt. Und dann waren da noch die vielen Wahlfächer, die alle darauf schließen ließen, dass die Absolventen dieser Schule alle mal hohe Führungspositionen einnehmen würden. Nun, diese Schüler waren alles Erben von reichen Firmenimperien, dazu Kinder von Politikern und auch der ein oder andere Spross eines Filmstars, Musikers oder einer anderen berühmtem Persönlichkeit – obwohl berühmt da relativ war – war darunter. Diverse Clubs machten das ganze Angebot noch komplett. Es gab verschiedene Sportclubs, Schachclub, Astronomieclub und was es sonst noch für Interessen gab. Alles ganz normal, wenn man nur einen Blick darauf war. Okay, die Rennstrecke für Autos und Motorräder war gewöhnungsbedürftig, aber sonst war es doch eine ganz normale Schule mit etwas reicheren Kids als gewöhnlich. Nein, absolut falsch, diese Kids waren vielleicht nicht ganz normal. Die meisten hielten sich sowieso für was besseres, weil sie dachten nur weil sie Geld hatten, konnten sie sich alles erlauben und jeden so behandeln wie sie es wollten. Und die Hierarchie setzte sich wohl so zusammen, wie viel die Eltern der Schüler auf den Konto hatten. Demnach standen die reichsten Schüler an der Spitze und Leute wie sie waren da ganz unten. Sie war ein Nichts in deren Augen. Solche Schüler amüsierten sich auf andere Art, wie sie es gewohnt war. Keine Schulbälle in lausigen Sporthallen, sondern prunkvolle Bälle in riesigen Sälen mit den besten Snacks und eine Band, die auch wirklich was drauf hatte. Keine Partys wenn die Eltern nicht zu Hause waren, sondern die feierten einfach in einem Club, den sie einfach mal so gemietet hatten oder einfach im privaten Strandhaus. Und dann war da etwas was sie überhaupt nicht verstand. Wie es einfach sein konnte, dass Schüler wirklich auf so eine Idee kommen konnten. Konnte denen wirklich so langweilig sein, dass sie sich auf so etwas einließen? Anscheinend schon, denn sie hatte es schwarz auf weiß, im Internet war es zu lesen, auf der Broschüre der Schule, sogar auf dem Lageplan der Schule konnte sie es finden. Ein Club, bei dem sie eigentlich dachte, dass das ein schlechter Scherz war, dass man sie hier eigentlich nur verarschen wollte. Aber anscheinend traf dies nicht zu, da es ihn offenbar wirklich gab. Ein Club, gegründet von wirklich gelangweilten Schülern um eine Ausrede zu haben und deren Mitschülerinnen flach zu legen. Ein Club, der in ihren Augen vollkommen sinnlos und hirnverbrannt war. Und ein Club, dem sie niemals beitreten würde unter gar keinen Umständen. Ein Host Club! Es war wirklich ein Host Club! Dass sich die Eltern der jungen Damen an dieser Schule deswegen nicht aufregten, wunderte Kazumi eigentlich schon. Da es doch kein Vater gern sah, wenn das kleine Töchterchen – vor allem wenn sie aus gutem Hause stammte – von irgendwelchen reichen Schülern angebaggert wurde. Ein Host war ja eigentlich so was wie ein Begleiter für Frauen. Dieser Typ begleitete eine Frau zu Festen oder zu sonst was. Dafür wurde er bezahlt. Oder aber um einfach einen schönen Abend mit einem attraktiven Mann zu verbringen, der sich nur für die Dame interessierte, ihr Komplimente machte und mit ihr flirtete. Alles gegen Bezahlung, versteht sich! Und Sex gabs nur auf besonderen Wunsch, aber anscheinend ging es hier wohl nur um das flirten. Aber sie konnte sich denken, dass die Mitglieder dieses Clubs nicht abgeneigt wären mit den Damen auch zu schlafen. Nein, sicher nicht. Also waren sie so was wie Callboys, eine männliche Nutte, nur eben nicht so verrucht, fast schon edel. Eine Edelnutte, die man auch herzeigen konnte. Die nicht einfach nur für Sex gedacht war, sondern um mit ihr zu essen, zu reden, also einfach nur Spaß zu haben. Diese Schüler mussten wirklich wenig zu tun haben, wenn sie auf so eine Idee kamen, vor allem musste denen echt fad im Schädel sein. Kazumi seufzte leise und starrte sehr gelangweilt auf die Tafel. Der Professor erklärte gerade etwas über Trigonometrie, etwas was sie schon sehr gut beherrschte, weswegen sie sich darauf auch nicht so wirklich konzentrieren wollte. Besser gesagt, wurde ihre Konzentration immer wieder auf eine harte Probe gestellt, da sich hinter ihr in der letzten Reihe zwei Mitglieder von diesem Host Club befanden und sie sich wohl auch nicht wirklich für den Unterricht begeistern wollten und es den Lehrer nicht wirklich zu stören schien. Die zwei schienen sich eher mit den zwei Damen zu beschäftigen, die mit ihnen dort hinten saßen und dämlich kicherten. Okay, sie musste zugeben, dass die zwei wirklich gut aussahen. Der eine von ihnen hatte schwarze Haare, passende extrem blasse Haut, dunkle Augen, markante Gesichtszüge und einen sehr sportlichen Körper. Er wirkte etwas arrogant und leicht überheblich. Der Andere war das genaue Gegenteil von seinem Sitznachbarn. Sein blondes Haar war sehr strubbelig und blaue Augen strahlten absolute Lebensfreude aus. Ein dämliches Grinsen ließ seine Attraktivität in ihren Augen sinken, aber trotzdem gab es wohl ein paar Mädchen, die auf dieses chaotische, kindische und leicht wirre Verhalten standen. Laut ihren anderen Klassenkameraden waren die zwei sogar irgendwie beste Freunde. Das konnte sie sich irgendwie vorstellen und doch irgendwie nicht. Die zwei waren vom Charakter so unterschiedlich, dass sie sich in gewisser Weise ergänzten und so wohl beste Freunde sein konnten und dann hatten sie durch den Host Club Gemeinsamkeiten und Interessen. Kazumi beachtete die Beiden nicht weiter, sondern wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Professor zu, der aber noch immer kein anderes Thema angeschlagen hatte, weswegen sie auf ihre Spanischnotizen aus der letzten Stunde schaute. Einer ihrer sehr wenigen Schwachstellen war genau diese Sprache, darum konzentrierte sie sich auch eher darauf, als auf die Mathematik, die sie fast schon im Schlaf beherrschte. Trotzdem fragte sie sich wozu dieser Host Club eigentlich gut war? Dass diese Typen eine Ausrede hatten um mit Frauen zu flirten, war ja logisch, aber warum noch? Sie verstand es nicht wirklich, obwohl sie sich für sehr klug hielt. Aber manchmal war sie, was emotionale Dinge betraf, sehr, nun, fast schon verkrüppelt. Der Professor beendete die Stunde, weswegen sie sehr schnell ihre Sachen packte, da sie wirklich keine Lust hatte mit einem dieser Hosts auch nur annähernd in Kontakt zu kommen. Sie verließ schnell das Klassenzimmer und ging durch den Gang, auf dem sich schon andere Schüler in ihren teuren Uniformen und mit dem unbezahlbaren Schmuck. Man hatte ihr sogar vorgeschlagen selbst Kundin dieses Clubs zu werden, aber so bescheuert war sie nun auch wieder nicht. Sie hatte sowieso keine Zeit für so einen Schwachsinn, noch den Nerv oder Lust dazu. Mal ehrlich, das war doch sowieso das Unnötigste was an dieser Schule gibt, da war der Schachclub sicher besser. Den Knaller schlechthin hatte sie sowieso erst letzte Woche gehört. Anscheinend waren diese Typen dieses Club auf der Suche nach einer Managerin. Deren Suche begann wohl zu der Zeit, zu der sie an diese Schule kam. Zum Glück war sie nicht an einen von denen geraten und wurde nur von einer ihrer Mitschülerinnen, die eigentlich ganz in Ordnung war, in der Schule herumgeführt. Diese hielt sich nicht für etwas Besseres, sondern für einen ganz normalen Menschen, was diese ganzen Schüler eigentlich letztendlich waren, einfach nur normal. Nur waren diese Schüler ganz anderer Meinung. Wer weiß was passiert wäre, wenn sie einen von denen begegnet wäre und sie die Idee ganz toll fänden, dass sie perfekt für diesen Job geeignet wäre. Ohne egoistisch zu klingen, immerhin war es ihre Intelligenz, die sie an diese Schule gebracht hatte und nicht ihre nicht vorhandene reiche Familie. Diesen Kerlen hätten nur mitdenken müssen und schon wäre ihnen aufgefallen, dass sie das vielleicht sogar hinkriegen würde, was sie auch immer hätte tun müssen. Wahrscheinlich wäre es ihr Job gewesen, sich um die Kundinnen, deren Termine und alles Organisatorische rund um den Club zu kümmern. Das würde jeder Vollidiot mit etwas Kreativität und Zeitplanung hinkriegen. Aber sie würde das sicher nicht freiwillig machen. Niemals im Leben! Es klingelte zur nächsten Stunde, weswegen die meisten Schüler sich daran machten, schnell wieder in die Klassenzimmer zu kommen. Eins musste man diesen Schülern lassen, sie nahmen wenigstens ihre Verpflichtungen ernst. Sie selbst hatte jetzt eine Freistunde, da sie Französisch nicht gewählt hatte, vor allem da sie diese Sprache nicht beherrschte und keine Lust hatte diese Sprache zu lernen. Deswegen stand sie auch ein paar Minuten nach dem Klingeln völlig allein im Gang, was ihr auch ganz recht war. Immer wenn sie auf dem Gang war, sahen ihre Mitschüler sie immer so an, als wäre sie ein Alien oder würde einfach nicht zu ihnen gehören. Das tat sie auch nicht. Sie gehörte nicht in deren Kreis der privilegierten Kinder. Sie hatte sich dieses Stipendium hart erkämpfen müssen und dieser Aufnahmetest war verdammt schwierig gewesen, selbst wenn man so klug war, wie sie. Und ja, sie hatte ihn mit voller Punktezahl bestanden, etwas was nur sehr wenige zusammen brachten. Kazumi seufzte leise, als sie ihr Handy aus der Tasche nahm, da sie wohl eine Nachricht bekommen hatte. Ihr Cousin wollte sie wohl daran erinnern, dass sie sich morgen zum Essen verabredet hatten. Als würde sie das vergessen, er war doch immer der derjenige gewesen, der sich an solche Verabredungen nicht erinnern konnte. Fast schon lächelnd schüttelte sie den Kopf und steckte dabei ihr Handy weg, als sie bemerkte, dass sie sich gerade in einer Kreuzung befand. Diese Schule war wirklich riesig. Es gab hier mehr Gänge als im Weißen Haus. Anfangs hatte sie sich fast sogar verirrt. Nein, nicht wirklich, sie hatte sich tatsächlich ein, zwei Mal verirrt. Dabei hatte sie mal eine ganze Chemiestunde versäumt, weil sie den Weg von der Bibliothek, – die im ersten Hauptgebäude, im 3.Stocken, Stiege 9, Gang Vier lag – bis zum Chemiesaal,¬ – der im dritten Nebengebäude, im 2.Stock, Stiege 4, Gang Acht war – nicht gefunden hatte. Es war ihr ein absolutes Rätsel wessen bescheuerte Idee es gewesen war so eine große Schule so umständlich zu bauen. Dabei tat es auch die Hälfte, nein, sie war überzeugt, dass man sich auch mit einem Viertel begnügen konnte. Anscheinend war sie die einzige, die so dachte, da man vorhatte hier eine ganze Kleinstadt zu gründen, der Stromverbrauch würde jedenfalls dazu passen. So viel also dazu! Sie bog in die Abzweigung ab, da sie sich in die Bibliothek für Literatur zurückziehen wollte um ihren Aufsatz über den Realismus zu Ende bringen wollte. Sie war gestern überhaupt nicht mehr dazu gekommen, da diesen verdammten Lehrern es verdammt witzig gefunden hatte, gerade an diesem einen Tag einen Feueralarm zu simulieren. Dabei hatten die anderen Schüler sehr relaxt gewirkt. Denen war wohl nicht bewusst, dass hier mal wirklich ein Feuer ausbrechen könnte, wenn einer mal den Herd anließ oder sie ihren Plan, die Schule in die Luft zu jagen, doch mal in die Tat umsetzen würde. Gerade als sie um die Ecke bog und ihr Blick auf ihrer Tasche lag, die einfach nicht zugehen wollte, knallte sie gegen jemanden. Ein erschrockenes Keuchen entwich ihrer Lippen, als man sie an den Schultern festhielt, sie dabei ungeschickt über ihre eigenen Füße stolperte, wieder gegen diese Person stieß und ihn mit auf den Boden warf. Vollkommen erschrocken öffnete sie die Augen, die sie kurz geschlossen hatte – aus einem völlig dämlichen Reflex – und starrte auf die Person, die unter ihr lag, während sie über ihm kniete und ihre Hände neben seinem Kopf abstützte. „Tu-tut mir leid!“, schluckte sie, „Ich hab dich nicht gesehen!“, ein Lächeln, das nichts Gutes bedeuten konnte, schlich sich auf das Gesicht des Fremden, als sie ihn näher betrachtete. Seine Haut war für diesen Ort extrem blass, – stand das in früheren Zeiten nicht für Wohlstand – dunkle Augen, in denen man wahrlich versinken konnte, blickten sie fast schon amüsiert an, wahrlich perfekte Gesichtszüge, sehr männlich und markant geschnitten und schwarzes, glattes Haar, welches ihm über die Schultern ging, sie es aber nicht sehen konnte, da er auf dem Rücken lag und seine Haare wohl zusammen gebunden waren. Sein Körper war wohl ziemlich groß und er hatte breite Schultern und die kräftigen Arme, die sie unter der Schuluniform erahnen konnte, ließen sie darauf schließen, dass er kräftig gebaut war und wohl sehr auf seine Figur achtete. „Schon okay, Süße!“, eine Strähne ihres offenen Haares fiel über ihre Schultern, als seine samtig, dunkle Stimmte ertönte, die sie fast schon erzittern ließ, „Auch, wenn ich es verdammt heiß finde, dass du so über mir kniest, aber könntest du vielleicht doch aufstehen oder dich zumindest aufsetzen! Der Boden ist nicht gerade der bequemste Platz in dieser Schule!“, sie spürte, wie sie rot auf den Wangen wurde, sie hatte ihn ja umgeworfen und er wollte sie ja nur auffangen. „Sicher!“, hauchte sie und erhob sich um eigentlich aufzustehen, aber er zog sie an ihrem Handgelenk, wieder runter und saß auf seiner Hüfte, während er seine Beine anwinkelte und sie diese in ihrem Rücken hatte, „Was?“, sein Griff um ihre Hand löste sich, dafür legten sich seine schlanken, sehr schönen Finger um ihre Krawatte, dabei starrte er sie mit einem ihr undefinierbaren Blick an. „Du bist wohl neu, was?“, fragte er sie, weswegen sie einfach nur nickte. Sie war sich nicht ganz sicher, ob ihre Stimme kräftig genug war um ihm zu antworten, „Freut mich!“, er wickelte die Krawatte um seine Hand und sie so näher zu sich zu ziehen. Kazumi riss erschrocken die Augen auf, als sie unglaubliche weiche Lippen auf ihren spürte und er ihr keine Chance ließ, sich zurückzuziehen. Seine anderer Arm legte sich um ihre Taille um sie noch näher an sich zu drückten, sein warmer Arm brannte sich heiß durch den Stoff ihrer Bluse. Ihr Herzschlag ging automatisch schneller, Adrenalin schoss heiß durch ihre Adern, als sich ihre Hände ohne weiteres auf seine Brust legten, sie seinen angenehmen Herzschlag spürte, feine Muskeln erahnen konnte und sich überhaupt nicht mehr wehrte, weswegen sie den Kuss erwiderte. Der Fremde lächelte in den Kuss hinein und vertiefte ihn auf eine Art, die sie eigentlich ablehnen sollte. So küsste man doch niemanden, den man vor ein paar Momenten noch gar nicht gekannt hatte. Letztendlich löste er den Kuss und sie wandte ihren Blick zu ihm hoch, da sie spürte, wie er sie immer noch ansah. Aus seinem Ausdruck in den Augen konnte sie nicht erahnen was er gerade dachte, aber er wirkte irgendwie überrascht. „Deine Lippen…“, flüsterte er bedeutungsvoll, obwohl wahrscheinlich nur er selbst die Bedeutung verstand, „…unglaublich!“, sie öffnete ihren Mund um irgendwas zu sagen, aber kein Wort kam über ihre Lippen, da sie wahrlich sprachlos war. Wieder lächelte er, als er ihre Krawatte endlich losließ, dafür zu deren Knoten wanderte, ihn lockerte und dabei die ersten zwei Knöpfe ihrer Bluse öffnete, während er sie leicht in die Höhe drückte und seine Lippen auf ihren Hals legte. Sie keuchte überrascht auf, als seine raue Zunge über ihre Haut glitt, warmer Atem über die feuchten Stelle fuhr und er dabei immer tiefer wanderte. Ihre Krawatte wurde von ihrem Hals gezogen, als sie wohl endlich aus ihrer Trance erwachte, zitternd ihre Hände auf seine kräftigen Schultern legte und ihn versuchte wegzudrücken. Seine Reaktion, die lächelnd stattfand, da er gegen ihre Haut grinste, war nur die, dass er sie stärker an sich drückte. Seine Lippen berührten ihr Brustbein, streiften ihren Brustansatz, wobei sie auf keuchte und ihre Gegenwehr wohl aufgab. „Bitte!“, flüsterte sie, „Hör auf!“, er hielt inne, packte sie an ihrem Hintern um sich langsam zu erheben und sie dabei mitzog und sie sanft auf dem Boden absetzte. Sie sah zu ihm hoch, als er sich vor ihr aufbaute, dieser Typ war ganze zwei Köpfe größer als sie, als er seine Hand in ihren Nacken legte und seine Lippen auf ihrer Wange ruhten. „Wenn du deine Krawatte wieder haben willst, musst du schon zu mir kommen! 8 Uhr, Labyrinthgarten! Ich warte dort auf dich!“, raunte er ihr heiß ins Ohr, bevor er einfach an ihr vorbei ging und sie einfach stehen ließ. Kazumis Finger legten sich zitternd auf ihre Lippen, wanderten dann über ihren Hals, bis sich ihre Finger in dem feinen Stoff der Bluse krallten und dabei merkte, wie laut ihr Herz immer noch schlug. Es dröhnte richtig in ihren Ohren, während das Adrenalin noch immer durch ihre Adern schoss. Völlig perplex starrte sie in den leeren Gang und versuchte gerade zu verstehen, was da in diesem Moment passiert war. Sie hatte irgendeinen Typen, der absolut fantastisch aussah, umgeworfen und der hatte wohl nicht anderes im Sinn gehabt, als sie zu küssen und halb auszuziehen. Und sie dabei noch so zu liebkosen, an Stellen, die nicht mal ihr letzter Freund zu Gesicht bekommen hatte, außer sie hatte ein dementsprechendes T-Shirt an gehabt, was so gut wie noch nie vorgekommen war. Diese dunklen Augen! Es war, als würden diese Augen sie in ihrem tiefsten Inneren ergründen und hatten wohl etwas gefunden, was ihren Besitzer wohl sehr gefallen hatte und ihn dazu gebracht sie so zu berühren, mit seinen Lippen, seinem Atem und, sie schluckte, seiner Zunge. Sie war keineswegs prüde, aber sie war nicht gerade der Meinung, dass man einen Wildfremden einfach so küsste, nur weil gerade die Situation da war. Kazumi biss sich unwillkürlich auf die Unterlippe, dieser Kerl konnte wahnsinnig gut küssen. Seine Lippen waren weich und warm gewesen. Sie hatte sofort gemerkt, dass er damit verdammt viel Erfahrung haben musste. Der konnte eine Frau sicher mit einem einzigen Kuss verzücken. Sie schüttelte den Kopf, was dachte sie da eigentlich? Es war überhaupt nicht ihre Art so zu denken, selbst wenn sie einen wirklich attraktiven Kerl vor sich hatte und der so unglaublich küssen konnte. Eigentlich war sie immer recht cool gegenübersolchen Typen gewesen, aber der hatte sie so richtig aus der Fassung gebracht. Schnell schloss sie ihre Bluse, bevor sie jemanden noch so sah und weiß Gott was dachte. Dabei fiel ihr auf, dass dieser Kerl ihr ihre Krawatte geklaut hatte. Einfach so! Nein, er hatte gesagt, dass er sie um 8 Uhr treffen wollte, dann würde er ihr das Kleidungsstück zurück geben. Genau und sie war wirklich so dämlich und würde das einfach so glauben. Der würde doch glatt irgendwas von ihr verlangen, damit sie das Ding auf ja wieder bekam. Darauf konnte dieser Vollidiot lange warten. Sie hatte es wirklich getan, sie hatte den restlichen Tag die Schule geschwänzt um diesen verdammten Typen zu finden, damit er ihr ihre Krawatte zurück gab. Aber dieser Kerl war wir ein Geist gewesen, so als hätte sie sich ihn nur eingebildet. Genau, das war es. Er existierte gar nicht und ihr Kopf hatte ihr nur einen Streich gespielt. Warum auch immer? Na ja, sie hatte diesen Typen nicht gefunden und jetzt war sie doch tatsächlich auf dem Weg zu diesem Labyrinth. Sie wollte ihre Krawatte wieder haben und sie hoffte, er würde das auch freiwillig tun, sonst konnte sie nicht für ihre Fäuste garantieren. Ja, sie würde ihm eine reinhauen, auch wenn sie Gefahr lief, dass sie dann von der Schule flog. Das war es ihr absolut wert! Kazumi blieb unter der Tür, die nach draußen führte stehen. Die Sonne war schon längst untergangen, da sie ja schon November hatten und die Tage immer kürzer wurden. Dennoch schien der Vollmond auf den Platz auf dem der Fremde von heute stand. Er hatte ihr den Rücken zugekehrt und schien sie auch noch nicht bemerkt zu haben. Ihre Krawatte hing um sein Handgelenk, seine Hände waren in seinen Hosentaschen vergraben. Er trug immer noch die Schuluniform, welche aus einer dunkelblauen Hose, das dazu passende Jackett, eine blau-weiß gestreiften Krawatte und einem weißem Hemd. Sie stand ihm ausgesprochen gut, betonte sein breites Kreuz, seine langen Beine und seine kräftigen Arme. Dieser Typ war wirklich ein sehr attraktiver Kerl. Kazumi trat näher an ihn heran, „Gib mir meine Krawatte wieder!“, er wandte nur seinen Kopf zu ihr, weswegen das helle Mondlicht auf sein Profil fiel und er dabei sogar noch besser aussah, wirklich unfair, wenn es nach ihr ging. Er hob seine Hand um der die Krawatte hing und starrte darauf, „Du meinst die hier, lass mich nachdenken!“, wenn dieser Vollidiot noch lange nachdachte, würde sie ihm wirklich eine reinhauen. Verdammt, dieser Kerl ließ sie richtig aggressiv werden. „Macht es dir Spaß, mich zu ärgern?“, er lächelte leicht, entblößte dabei strahlend weiße Zähne, was sie sogar noch mehr auf die Palme brachte, der Kerl konnte nicht mal einen schiefen Zahn haben. „Bei dir schon!“, und dabei kannte der Typ sie erst ein paar Minuten, in denen er sie verführen wollte, „Ich sollte mich aber zuerst vorstellen. Vorhin kam ich ja nicht dazu!“, er wandte sich ihr zu und trat vor sie hin, dabei musste sie doch wirklich ihren Kopf in den Nacken legen. „Oh, du hättest mir deinen Namen nicht einfach so unverschämt wie du bist ins Ohr raunen können, während du praktisch schon über mich hergefallen bist!“, es war wirklich nur kurz, aber sie konnte sehen, wie er seine Fassung verlor und sie verwirrt ansah. So als hätte er nicht damit gerechnet, dass sie so auf seinen Überfall reagieren würde. So als hätte er gedacht, sie wäre froh über seine Behandlung, darauf konnte er lange warten. „Du bist ziemlich interessant! Gefällt mir!“, vorsichtig schloss er seine warmen Finger um ihr Handgelenk und hob es leicht an, dabei verbeugte er sich leicht und hauchte einen Kuss auf ihren Handrücken, „Wenn ich mich vorstellen dürfte, Itachi Uchiha. Und wie ist dein Name?“, ihr blieb förmlich die Luft weg, nicht nur weil er eine sehr vornehme Art hatte – die von der alten Schule – sich vorzustellen, sondern weil sie es auch mit dem Erben der Uchiha-Kooperation zu tun hatte. Sie ging zwar mit seinem kleinen Bruder in eine Klasse und wusste, dass dieser Itachi Uchiha auch irgendwo in eine Klasse über ihr ging, aber dass sie ihm mal so begegnen würde, hätte sie nie gedacht. Sie hätte es sich nicht einmal gewünscht. Ihr reichte ein Uchiha, der sie bis aus Blut nerven konnte. „Kazumi Shiubaji!“, was sie vor allem beunruhigte, war die Tatsache, dass sie es hier nicht nur mit dem zukünftigen reichsten Mann der Welt zu tun hatte, sondern dass dieser Kerl auch noch der Chef des hiesigen Host Clubs war, wenn sie ihrer Sitznachbarin richtig zugehört hatte. Die schwärmte alle ja nur für diesen Kerl. „Freut mich!“, es war ihr ja egal, dass sie ihn umgeworfen hatte, aber dass dieser Kerl jetzt wusste wie sie hieß, machte sie schon etwas nervös. Aber er war ja auch so höflich gewesen sich vorzustellen, „Und…“, er zog sie an ihrem Handgelenk, dass sie dabei beinahe schon wieder fast stolperte und nur ein Arm um ihre Schulter sie davon abhielt ihn wieder nieder zu werfen, verdammt, „…wenn du die hier wieder haben willst,…“, er hielt ihr ihre Krawatte, die um sein Handgelenk hing förmlich vor die Nase, „…musst du mir einen Gefallen tun!“, was hatte sie vorhin gedacht, genau, dieser Vollidiot von Uchiha wollte sie förmlich erpressen, damit sie dieses dämliche Stück Stoff aus teuren Materialien wieder bekam. „Hast wohl gemerkt, dass ich nicht so einfach rumzukriegen bin, als diese anderen hirnlosen Schnepfen?“, er grinste dabei nur. „Schon und es gefällt mir ganz einfach! Mein kleiner Bruder sagte schon, dass du anders bist! Ich wollte dich schon länger kennen lernen!“, na toll, jetzt sprach sein jüngerer Bruder auch noch mit ihm über sie. Was wollte sie mehr? „Wie schön für mich!“, murmelte sie eher zu sich selbst, als er seinen Griff um ihre Taille festigte und sie dabei näher zu sich zog. „Nettes Temperament, findet man sehr selten hier!“, seine Finger legten sich um ihr Kinn, sein Daumen streifte ihre Unterlippe, als sie zu ihm hoch sah, „Und das, obwohl du weißt, wer ich bin. Du scheinst keine Angst zu haben!“, er beugte seinen Kopf zu ihrem hinunter, dass nur mehr wenige Millimeter heißer Luft zwischen ihren Lippen waren. „Ich halte dich nicht für einen Kerl, der sich an jemanden rächt, nur weil sie dich mal beleidigt hat. Ich denke, du stehst da drüber!“, er hielt inne, sah sie an, so vollkommen ratlos, als wüsste er nicht, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte, die so gar nicht auf seine Masche des reichen, attraktive Kerls reinflog. „Du bist wirklich perfekt!“, dann grinste er und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange, bevor er sich von ihr löste und ihr die Krawatte in die Hand drückte. Etwas was sie sogar nicht erwartet hätte. Sie hätte gedacht, er würde einen Kuss auf die Lippen oder sonst was verlangen. Dabei ging er wortlos an ihr vorbei, weswegen sie ihm nachsah, „Du wirst die neue Managerin meines Clubs!“, er blieb stehen, als wollte er wirklich eine Art Antwort von ihr hören, obwohl diese Aussage ehe eine Aufforderung fast schon ein Befehl war. „Wieso sollte ich?“, fragte sie trotzdem, da sie darauf absolut keine Lust hatte und nicht einsah, das zu machen, nur weil irgendein Kerl das sagte. „Weil ich nicht will, dass irgendein Vollidiot mir zuvor kommt!“, wieder wandte er seinen Kopf zu ihr, sah sie bedeutungsvoll an, „Du gehörst mir, Kazumi Shiubaji!“, dann ging er einfach, ließ sie stehen. Lustlos ließ sie ihre Arme neben ihren Körper fallen, starrte mit leicht geöffneten Lippen auf die Stelle, an der Itachi noch vorhin gestanden hatte und wusste ehrlich gesagt überhaupt nicht, was sie jetzt sagen oder denken sollte. Er wollte nicht, dass jemand ihm zuvor kam? Vorbei zuvor kam? Etwa sie flachzulegen? Dieser Idiot dachte wohl ernsthaft, sie würde sich von ihm ins Bett kriegen lassen, einfach so! Schon möglich, dass er sie ganz interessant fand und es ihm gefiel, dass sie ihm widersprach. Aber dieser Kerl hatte keine Ahnung, wie sie wirklich war, wie sie wirklich über diese verdammten Reiche dachte und dass sie nicht hier war um Freundschaft oder sonst was zu suchen. Sie wollte nur eines, einen Abschluss an der exklusivsten Schule der Welt um an die besten Unis der Welt zu kommen. Dazu brauchte sie keinem Club beizutreten und einem Host Club schon gar nicht. Sie lächelte leicht in sich hinein und starrte auf ihre Krawatte, dieser Idiot konnte denken was er wollte, aber sie gehörte niemandem. Sie gehörte nur sich selbst, das hatte ihr Exfreund lernen müssen und auch gewisse andere Leute. Und dieser Itachi Uchiha würde es auch noch lernen. „Vollidiot!“, grinste sie einfach nur und folgte ihm ins Gebäude. Sie würde ihm schon beweisen, dass sie nicht wie andere Mädchen war. 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