Mind Cure von Da-chin96 (wasch mich rein, du weißt genau wie) ================================================================================ Kapitel 9: Von Kaninchenwangen und Felsen im Weg ------------------------------------------------ Zwei Zentimeter. So weit konnte ich meinen Mund öffnen, um etwas Joghurt hinunter zu schlürfen. Ich muss vollkommen idiotisch ausgesehen haben, wie mir so Speichel und Joghurt aus der Mundöffnung tropfte und ich es nicht wegwischen konnte, so mit geschwollenen Gesicht und schmerzenden Rippen, doch was hatte man schon nach drei Tagen zu erwarten. Honoka schmunzelte Herz erwärmend und tupfte mir mit einem kalten, feuchten Lappen den Mundwinkel, sowie meine Lippen und Wangen, denn irgendwie hatte ich mich komplett eingesaut. Peinlich, einfach nur peinlich und demütigend für mich. Ein hilfloses Kleinkind konnte schon mehr machen, als ich. »Du musst das nicht tun Honoka, dass ist doch total bescheuert.« »Ach Nagisa, ich mach das gerne, dafür sind Freunde doch da«, meinte sie gelassen und lächelte wieder. »Wohl eher ein Babysitter.« grummelte ich und bekam in Form von Schmerzen auch gleich die Strafe für diesen Kommentar. Auf der einen Hand waren die letzten Tage die Hölle mit Schmerzen und Verdammnis des Nichtstun vergangen, auf der anderen je doch, kümmerte sich mein Schwarm so aufmerksam und liebevoll um mich, dass ich mich einfach nicht nicht wohl fühlen konnte. Es war ein gespaltenes Schild . . . oder wie das heißt. Das Mädchen wich nicht von meiner Seite und hatte bestimmt gerade mal fünf Stunden geschlafen, ihren Augenringen nach zu urteilen. »Musst du nicht noch Sachen erledigen? Wie essen oder schlafen?« »Das geht schon, ich hab geschlafen und gegessen, während du geschlafen hast.« »Ach komm schon Honoka, Louis und Elli passen schon auf mich auf, wie ich Fernsehen gucke und nichts tue, mach doch endlich was.« Louis nickte energisch: »Genau, ihr müsst Kräfte sammeln Cures, sonst werden die euch fertig machen.« »Als ob sich die legendären Krieger, die schon die Dozuku Zone und Jaku King besiegt haben, so einfach besiegen lassen. Durch die Kraft des Lichts werden ihre Verletzungen sowieso in knapp 2 Wochen geheilt sein!« fuhr die Hasendame selbstgefällig dazwischen. »So schnell? Unglaublich... « murmelte ich und strich mir über die Brust. Da fiel mir wieder ein, was ich Honoka schon seit meiner Ankunft fragen wollte: »Hey Honoka, wieso durfte ich eigentlich zu dir? Ich meine, ich bin doch schwer verletzt und sollte doch eher im Krankenhaus bleiben.« Sie lächelte halb gequält und sah ausweichend zur Seite »Na ja . . . Dürfen ist ja so eine Sache. Eigentlich war es dir sogar verboten, je doch hatte Elli es mir geraten und da habe ich, dich einfach Hucke Pack genommen und bin mit dir in meine Wohnung geflohen.« »Hm mh, hm mh« nickte ich mit Lauten der Zustimmung und dann rastete es in meinem Hirn ein. »DU HAST MICH AUS DEM KRANKENHAUS ENTFÜHRT?« Wieder lächelte das Mädchen vor mir und brachte mein Herz zum schneller schlagen. Diese Aussage lies wieder tausend Fragen in meinem Kopf auftauchen, ob wohl meine Familie sich sorgen machen würde und wie könnte ich es denn erklären, mein plötzliches Verschwinden aus der Schule? SCHEIßE SCHULE?! . . . ach scheiß drauf. »Keine Sorge ich hab deiner Familie Bescheid gegeben und in deiner Schule angerufen und dich abgemeldet.« Meine Freundin dachte aber auch an alles. Nach dreißig minütigen Bedrängen meiner- und Louis-seits schafften wir es, meinen Schwarm dazu zu bringen, etwas zu essen, duschen und sich schlafen zu legen. Allerdings bestand sie darauf, neben mir auf dem Boden zu schlafen. »Nein Honoka! Du erkältest dich nur und dann muss ich dich pflegen. Schlaf lieber in deinem Bett.« »Und was ist, wenn dir etwas passiert? Die beiden Kleinen können dich nicht beschützen!« Wir beide verengten unsere Augen zu Schlitzen und starrten uns so eine Weile an, dann seufzte ich. »Aber es nicht in Ordnung, dass ich so gut und bequem liege und du auf dem Boden liegen musst.« »Dann lass sie doch neben dir schlafen!« erklang es von meiner linken Seite. Louis verschränkte die Arme und nickte viel sagend. »Ich meine ihr seid beide Mädchen und Freunde, was ist schon dabei, zu dem kannst du dich nicht bewegen und sie aus Versehen mit deinem Monstergewicht erdrücken, also geht das schon klar.« Zuerst wollt eich zurück fauchen, von wegen ich war fett, doch plötzlich erhöhte sich mein Herzschlag um fast das dreifache und setzte zwischen durch auch mal aus. Meine heimliche Liebe und ich in einem Bett? Einen Moment lang stellte ich es mir vor und ich merkte, wie es in meinem Bauch kribbelte und sich merkwürdiger Weise Speichel im Mund sammelte, denn ich hastig runter schluckte und dann rasch zu ihr hinüber sah. Am Anfang sah sie etwas irritiert, dann nachdenklich und letztendlich entschlossen aus. »Wieso nicht? Ich geh duschen und ziehe mich um, dann komme ich.« mit diesen Worten stand sie auf und verließ den Raum. Langsam, fast mechanisch, drehte ich meinen Kopf nach links und blitzschnell packte ich Louis und besah ihn mit so einem Furcht einflössenden Blick, dass er seine Ohren einzog und ängstlich und ausweichend wegsah. »Gute Idee Louis.« knurrte ich und dann stopfte ihn in einen Schublade neben dem Bett, Proteste und nach kurzer Zeit Stille. Mein Blick wanderte weiter zu Ellis, doch sie resignierte sich und hoppelte davon, aus dem Zimmer. Mein Herzschlag wollte sich einfach nicht beruhigen, mein Atem ruckartig und unregelmäßig, dabei sollte ich doch nur mit ihr in einem Bett schlafen . . . die ganze Nacht neben ihr liegen, ihr zartes Gesicht sehen, ich wohl geformten Lippen, ihr leiser Hauch von Atem spüren, den Duft riechen. Ungewollte Spannung entstanden, bei dem Gedanken daran und ich musste mir auf die Lippe beißen, um wieder zu Bewusstsein zu kommen. Die Geräusche der Dusche hörte ich bis an mein Bett und während sie verstummten und dem Rascheln von Kleidung folgten, versuchte ich der Weilen mich zu beruhigen. Ein paar tapsige Schritte und der frische Geruch von Pfirsichen, worauf das Licht ausging und weiteren Lauten von Schritten folgte. Plötzlich konnte ich sie sehen, sie stand in einem weißen Nachtkleid am Bettrand und zog langsam die Decke zurück. Meine Augen weiteten sich: „Oh Gott! Ich kann alles sehen!“ Tatsächlich war es so, dass sie zwar auch weiße Unterwäsche trug, doch diese durch das Kleid sich klar abzeichnete. Honoka stieg langsam unter die Decke, denn anscheinend dachte sie ich schliefe, dabei entblößte sie einen Teil ihres Slips und ihre langen, glatten Beine. Ich musste meine Atmung regulieren, verdammt! Sonst würde sie noch etwas bemerken und ich wäre geliefert. Als ihr Traumkörper endlich völlig bedeckt war, entspannte sich meiner ein wenig, doch ich musste meine Augen von ihrem Gesicht abwenden, denn es schien mich in seinen Bann zu ziehen und ich wusste, es wäre keine gute Idee kurz nach unserem Wiedersehen sie zu überfallen. Unruhig wie ich war, bemerkte sie es und lachte leicht auf. »Du bist also noch wach« »Mehr oder weniger ...« (mehr brachte ich nicht zur Stande?!) »Nagisa, ich « sie stockte leicht und dann spürte ich, wie ihre Arme sich langsam und behutsam um meinen Oberkörper legten und ihr Kopf an meinem Schulterblatt zur Ruhe kam. »Ich habe dich richtig vermisst.« Mein ganzer Körper versteifte sich auf die keinesfalls unangenehme Situation und ich wusste nicht weiter, was ich machen sollte. Die Worte standen im Raum, Stille, dann bemerkte ich eigentlich antworten sollte und schluckte den Kloß im Hals hinunter: »Ich … (ich stockte leicht) ich wollte dich auch sehen, Honoka. Danke, dass du mich gerettet hast, dort in der Höhle.« Ihr Kopf strich sanft an meinem Rücken entlang, anscheinend schüttelte sie ihn merklich: »Dafür musst du mir nicht danken, ich war viel zu spät, wäre ich früher da gewesen, dann « diesmal war sie es, die im Satz abbrach. So vorsichtig und schmerzlos, wie es ging, drehte ich mich zu ihr um. Einen kurzen Moment sah ich in ihre tiefen, sanften Augen und schloss dann auch meine Arme um sie, legte meine an ihre Stirn. »Du warst nicht zu spät, mach dir keine Vorwürfe. Jetzt sind wir wieder vereint und zusammen werden wir diesen Bösewichten gehörig den Hintern verkleiden.« Darauf musste meine Geliebte kichern und schloss entspannt die Augen: »Du meinst wohl vermöbeln, aber du hast Recht, danke Nagisa.« Es schien alles so perfekt in diesem Augenblick, bis mir auffiel, wie nah ich ihr eigentlich war. Ich wollte schon zig Meter zurückweichen, je doch war Honoka schon längst eingeschlafen und ihr süßer Atem strich mir über die Wange. Wäre mein Gesicht nicht angeschwollen gewesen, wie Kanichenwangen ... Hamsterbacken, dann hätte ich sicherlich etwas sehr, sehr dummes in dieser Situation getan, so nah wie ich ihrem Gesicht gekommen war, doch im Nachhinein schien es damals noch nicht gewollt gewesen zu sein. Louis, ohne dass ich es bemerkte, lugte schon eine Weile aus seiner Schublade hinaus und hatte das Gespräche, wie auch meine Anstalten Honokas Lippen einen Kuss zu stehlen, genau mitverfolgt, es sollte mir noch einige Schwierigkeiten und Felsen in den Weg werfen, wie ich später feststellen sollte, doch in dieser Nacht, schien alles wunderschön zu sein und ich schlief mit einem Lächeln im Gesicht ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)