Blutschuld von abgemeldet (Seine Bestimmung war es Vampire zu jagen, nicht sie zu lieben) ================================================================================ Kapitel 14: Nachtgeschichte --------------------------- 14. Nachtgeschichte Ohne Aufsehen zu erregen gelangten sie zu der Kutsche des Prinzen. „Der Dolch war von dir, habe ich recht?“, fragte der Jäger beinahe tonlos. „Ja. Verzeih, dass ich nicht mehr für dich tun konnte. Es war Zufall, dass ich sah, wie sie dich in den Kerker brachten. Leider zu spät, um dich aus der Gefangenschaft zu befreien.“ Luc hinterfragte Besagtes nicht weiter. Viel zu sehr waren seine Gedanken mit dem Kummer beschäftigt. Arglos stieg er zu dem Vampir in das Wageninnere. Sogleich trieb der Kutscher das Gespann unerbittlich durch die schwarze Nacht. Lucs Miene war während der Fahrt wie versteinert. Keinerlei Emotion war auf seinem Gesicht abzulesen. Einzig die Behutsamkeit, mit der er Sarahs Körper wie eine zerbrechliche Porzellanpuppe hielt, verriet etwas über seinen Gemütszustand. Stumm musterte der Vampir seinen Gegenüber, der starr aus der Kutsche blickte und in seiner eigenen Welt versunken schien. Schwarze Fetzen zogen nicht nur als Schatten an den stumpfen grünen Augen vorbei, sondern formten auch das Bild seiner Gedanken. Düsternis die ihn jäh aufbegehren ließ. „Anhalten!“ Die plötzliche Aufforderung ließ den Vampir leicht zusammen zucken. Augenblicklich brachte der Kutscher die Pferde zum Stehen. „Wir sind in der Nähe von Bregen, habe ich recht?“ „Nun, zumindest das, was davon übrig geblieben ist. Das Dorf ist seit Jahren verlassen und das Land liegt brach“, gab der Prinz sachlich wieder. „Bitte können wir Richtung Süden zu den Hügeln, oberhalb des Dorfes fahren?“ „Hältst du das für klug? Sephilons Gefolgsleute werden dich sicher bereits suchen und wir sind noch nicht allzu weit von seiner Burg entfernt.“ „Bitte.“ Widerwillig wies Iven seinen Diener an, der den Wagen sogleich in die gewünschte Richtung lenkte. „Danke.“ Es war ernst gemeint und dennoch bargen seine Worte keinerlei Gefühl in sich. Sanft drückte Luc Sarahs Gesicht an seine Schulter und strich über das blonde Haar. „Siehst du mein Engel, Gott hat dir vergeben und nimmt dich bei sich auf.“ Iven verstand nicht im Mindesten die Bedeutung der Worte. Er wagte aber auch nicht zu fragen. Unterhalb der Hügel angelangt, stieg der Dunkelblonde wortlos aus und ging, Sarahs schmalen Körper fest an sich gedrückt, zur höchsten Erhebung. „Hier wirst du deinen Frieden finden, mein Herzblatt.“ Es war nur ein Flüstern, doch blieb Gesprochenes den Ohren des Vampirs nicht verborgen. Mit einer Handbewegung wies er seinen Kutscher an, eine Schaufel aus dem Gepäck zu holen. Anstatt die Räder der Kutsche von Morast zu befreien, sollte sie heute einer anderen Aufgabe zugeführt werden. Leise trat Iven hinter Luc. Sein Blick wanderte über die fünf Gräber, dessen Inschrift ihn kurz schreckte. Baldur. Luc legte währenddessen den reglosen Körper der jungen Frau auf das Gras und griff ohne zu zögern nach der Schaufel, um den Boden zu bearbeiten. Ungläubig verfolgte Iven jeder Bewegung, bis er nicht mehr an sich halten konnte. „Es geht mich nichts an, aber solltest du sie nicht bei ihrer eigenen Familie bestatten?“ Zornig funkelten Lucs grüne Augen. „Du hast Recht, es geht dich nichts an!“ Die Antwort war wie das Fauchen eines gereizten Tieres. Der Prinz ließ den Jäger geduldig gewähren. Gefasst, als ob es alltäglich wäre, einen geliebten Menschen unter die Erde zu bringen, arbeitete Luc an der Aushebung des Grabes. Die ausdruckslose Miene änderte sich erst, als er einen Streifen seines Hemdes abriss, um damit zwei Holzstücke zu fixieren. Mit einem Stoß jagte er das Kreuz in die weiche Erde. Kurzzeitig war der volle Schmerz in seinem Gesicht erkennbar. Flüsternd entwichen gebrochene Worte des Abschieds. Dann verschwand die Emotion. Der Jäger erhob sich und drückte Iven im Gehen die Schaufel in die Hand. „Wir können weiter“, sprach er kühl. Verwundert sah Iven dem Dunkelblonden nach. „Solltest du nicht trauern?“ Die Stimme des Jägers war eisig. „Macht sie das wieder lebendig? Was ist nun, ich dachte die Zeit drängt?“ Offensichtlich hatte Luc nicht vor, sich eine Blöße zu geben. „Wie du willst.“ Mit knappen Worten an den Kutscher, gesellte sich der Prinz zu Luc in das Wageninnere. „Die Nacht ist für mich zu weit vorangeschritten, als dass ich es zurück zu meinem Anwesen schaffen würde. Ich nächtige daher auf einem Landsitz nördlichen des Waldrandes. Es steht dir frei mir Gesellschaft zu leisten oder deine eigenen Wege zu gehen.“ „Wie großzügig, dass du mir soviel Freiraum zugestehst“, warf Luc ihm gehässig entgegen. Durchdringend musterte der Prinz den Dunkelblonden. Um eine Auseinandersetzung zu vermeiden, unterließ er es eine Antwort zu geben. Schweigend fuhren sie eine Weile, bis die Kutsche hielt. Der Landsitz entpuppte sich als eine kleine Villa, die alleine mitten im Wald stand. Als Luc darauf zuging, schweiften seine Augen wehmütig über das Bild. Die große Veranda war von wildem Efeu überwuchert. Romantisch schlängelten sich die immergrünen Ranken an den weißen Säulen entlang. Anschmiegsam warfen sie eine schützende Decke aus dichten Blättern, die im Mondschein sanft schimmerte. Efeu. Es war, als ob sie ihm erst gestern einen geflochten Efeukranz um den Hals gelegt hatte und ihm mit ihrem strahlenden Lächeln verkündete 'wenn ich wilder Efeu wäre, dann könnte ich mich ewig an dich hängen und wir wären für immer zusammen'. In Luc verkrampfte sich alles und er blieb stehen. „Willst du nicht wenigstens bei mir verweilen bis der Tag anbricht?“, fragte Iven besorgt. „Wenn du jetzt alleine durch den Wald streifst, ist das Risiko groß, dass sie dich kriegen.“ Luc hörte die Stimme, doch nahm er die Worte nicht wirklich wahr. Wie hypnotisiert ging er zu den Ranken, die neckisch an der verzierten Hausfassade empor kletterten und griff nach einem der dunkelgrünen Blätter. Sehnsucht und Schmerz formten sich zu einem Bild. Nie wieder würde sie ihm einen Kranz flechten können. Ihn strahlend ansehen. Ihr Lächeln war auf ewig verloren. Seine Faust donnerte mit soviel Wucht gegen die steinerne Wand, dass seine Knöchel aufplatzen. Die Wut wich und machte einer endlosen Leere platz. Einzig Verzweiflung schien noch in ihm übrig zu sein. Als sich Ivens Hand auf seine Schulter legte, konnte er ein Schluchzen nicht unterdrücken. „Sie war meine Schwester.“ Iven erschauderte über die Worte, die nur leise über die Lippen des Dunkelblonden kamen. Einmal ausgesprochen war es für Luc so, als ob er der Realität Einzug in sein Herz gewährte. Sarah, seine Schwester. Sie war tot. Und er hatte nichts tun können, um sie vor diesem grausamen Schicksal zu bewahren. Hilflos hatte sein Körper die Wirklichkeit gewähren lassen müssen. Mit ihr war nun das letzte bisschen Sinn aus seinem Leben gewichen. Die Sonne war dem Tage entrissen. Und mit ihr die Wärme und alle Kraft entschwunden. Die Last der Trauer wog zu schwer. Er verlor den Boden unter den Füßen und brach zusammen. Sein Herz fühlte sich erdrückt. Es tat so unendlich weh. Seine Schreie gellten durch die Nacht. Pein die Stille durchbrach. Niemals würde er sich das verzeihen können. Er wollte es nicht, aber Tropfen für Tropfen benetzten seine Tränen den Boden unter sich. Hilfe suchend krallten sich seine Finger in das Gestrüpp. Der Schmerz in seinem Inneren schien übermächtig zu werden, ihn Stück für Stück aufzufressen. Genauso wie die Grausamkeit des Lebens seine Wurzeln verfaulen ließ. Er war allein. Endgültig. „Du solltest nicht alleine trauern.“ Ivens Stimme klang gütig. Starke Arme umfingen den bebenden Körper und versuchten Trost zu spenden. Die Geborgenheit in Ivens Armen bändigte den Schmerz in Luc etwas. Die eisige Kälte in seinem Inneren wich der Wärme die ihn umschloss. Sanft wurde er hochgehoben und in die Villa getragen. Die Fürsorge die von dieser Geste ausging, ließen seine Zweifel endgültig verstummen. In der Gewissheit Halt zu finden, gab er sich seiner Trauer hin. Das war nun die grausame Krönung. Ein Jäger, der alle Familienangehörigen an Vampire verloren hatte, fand Trost bei eben so einer Bestie. Sein Stolz begehrte auf. So tief durfte er nicht gesunken sein. Seine Versuche, sich aus der einfühlsamen Umarmung zu befreien, ignorierte Iven jedoch ebenso, wie seine Beschimpfungen. Nachsichtig erduldete der Prinz jedes rebellieren und schenkte nur Zärtlichkeit zur Antwort. Erschöpft gab der Jäger irgendwann nach. Wozu noch Stolz wahren, wo er doch alle Würde im Kummer versenkt hatte. Er ließ sich von den Wellen schlucken, dankbar in dem Sturm der Verzweiflung gehalten und zu werden. Erst als sich Luc gänzlich beruhigt hatte, keine Träne mehr ihren Weg nach draußen fand, wurde er aus der Umklammerung entlassen. Wie von selbst bahnten sich Lucs Worte ihren Weg. Er musste einfach sprechen. „Ich war gerade zehn, als es geschah. Mein Vater war ein mutiger und stolzer Mann. Er begehrte gegen die Machenschaften des Lehnsherrn auf. Doch er hatte sich als Dorfführer nicht mit einem Menschen, sondern empfindlich mit einem Vampir angelegt. Sie fielen des Nachts über die Bürger her. Keiner ob, Mann, Frau oder Kind, wurde verschont. Mein Vater befahl mir in den Wald zu laufen, doch als ich loslief, hörte ich die hilflosen Schreie meiner kleinen Schwester und ich rannte zurück nach oben in die Stube. Kaum angekommen, konnte ich nicht mehr flüchten. Die Vampire besetzen unser Haus und meine Familie wurde zusammengetrieben. Ich versteckte mich mit dem Baby im Arm und betete, dass wir unentdeckt blieben. Aus meinem Versteck heraus musste ich dann mit ansehen, wie der Anführer der Meute zuerst mein älteren Bruder und dann die beiden sechsjährigen Zwillinge tötete. Die Schreie meiner Mutter waren unerträglich. Erst als ihr toter Körper zu Boden fiel und das Flehen meines Vaters damit verstummte, enthauptete der Schlächter auch ihn. Sarah gab keinen Laut von sich, so als ob sie wusste, dass unser beider Leben davon abhing. Ich harrte bis zum Morgengrauen aus und betete immer wieder, dass alles nur ein böser Traum sei. Aber es war kein Traum. Mit den ersten Sonnenstrahlen, waren die Vampire verschwunden. Doch das Blut blieb. Albtraum der zur Wirklichkeit wurde. Das Heim, das mein Vater für uns errichtet hatte, war nichts weiter mehr als ein Grab. Ich lief in die Wälder, die kleine Sarah fest an mich gedrückt, bis mich ein Mitglied der Garde fand. Sie nahmen mich in der Gilde auf und lehrten mich alles was ich als Jäger wissen musste. Sarah wurde auf mein Drängen hin, in eine Adoptionsfamilie gegeben. Ich wollte ihr den Kummer und den Schmerz ersparen, den ich erleiden musste. Sie sollte ein normales Leben führen. Im Kreise einer Familie, die sie liebte und behütete. So hat sie nie von ihrer Vergangenheit erfahren.“ Sein kaltes Herz hätte Genugtuung, sein Geist Zufriedenheit spüren sollen. Das Schicksal hatte ihm unverhofft eine Situation beschert, die er so nie hätte erschaffen können. Der gleiche Verlust. Eins zu eins. Doch das erhoffte Hochgefühl blieb aus. Das Sehnen nach Rache schrie weiter stumm in seinem Inneren. Er musste nachsetzen. Vielleicht noch tiefer in die Wunde des Jägers stechen, um Befriedigung zu erfahren. „Dein Schmerz und dein Hass muss in dem Augenblick, als deine Schwester auf dem Tisch lag, unerträglich gewesen sein. Dennoch hast du mich gewarnt. Wieder einmal mein Leben über deine Prioritäten und Prinzipien gestellt.“ Verletzt blickten grüne Augen in schwarze. „Muss du das tun? Dies gerade jetzt zur Sprache bringen? Ich fühle mich wie ein Verräter, dass ich dich nicht ebenso sterben lassen habe. Also hör auf, mich an diese Schande zu erinnern!“ Ja, es war wie Salz in die Wunde zu streuen. Ein Fingernagel, der an offenem Fleisch kratzte. „Es tut mir leid. Aber kannst du nicht verstehen, dass auch ich Gewissheit brauche? Nach so langer Zeit, in der ich kein Lebenszeichen von dir erhielt? Ich hoffe Luc. Und ich will wissen, wie weit meine Hoffnung gehen darf.“ Luc wollte das Thema zur Seite schieben. Er hatte bereits genug mit sich zu kämpfen. Doch er wusste, dass Iven keine Ruhe geben würde. Er wollte die Worte mit Bedacht wählen, doch waren sie viel zu sehr mit Emotionen behangen. „Der Gedanke daran dich auch zu verlieren, war mir in diesem Augenblick unerträglich. Ich hatte das Gefühl, dass meine Seele sterben würde, wenn ich das letzte bisschen Liebe aus meinem Leben reiße. Nicht ohne Grund bin ich fort gegangen. Mein Herz einem Vampir zu schenken wäre für mich so, als ob ich das Andenken meiner Familie mit Füßen trete.“ Er hatte sein Herz in der Hand und musste nur zugreifen. Erst sanft, dann unnachgiebig, bis es zerquetscht wurde. Feinfühlig ließ der Schwarzhaarige seine Hand über Kopf und Wange des Jägers streichen. „Bleibe bei mir, Luc. Du hast alles verloren. Deine Familie, deine Stellung in der Garde, die Geborgenheit der Gilde, deine Freunde, die dich nunmehr als Deserteur jagen und jetzt deine Schwester. Ich kann dir alles bieten. Deine innere Leere füllen. Dich auf Händen tragen und dir eine neue Welt zeigen.“ Es klang so einladend. Verführerisch wie süßer Honig, der den schalen Geschmack von Bitterkeit und Galle zu vertreiben vermochte. Lucs Augen wurden wieder glasig. „Genau deshalb fürchtete ich deine Nähe so. Ich weiß nicht, ob dir bewusst ist, wie viel ich bereits für dich geopfert habe. Verlange nicht auch noch mein letztes bisschen Selbstachtung. Ich kann unmöglich meinen Gefühlen nachgeben und dir folgen.“ Nein, noch würde er es nicht. Aber schon bald. Er konnte schon die Blutstropfen an seiner Hand hinab perlen sehen. Ein Rinnsal der schon bald seinen Rachedurst stillen würde. Ein betörendes Lächeln legte sich auf die edlen Züge des Prinzen. Sanfte Worte besiegelten Lucs Schicksal. „Dann lass mich zumindest heute Nacht für dich da sein.“ Verlockung. Süß für sein Herz. Bitter für seine Seele. Sein Körper zur Untätigkeit verbannt. Sein Geist als Zaungast geladen. Die dunkle Stimme des Vampirs rief ihn in den Abgrund. Unweigerlich. Er wollte folgen. Er wollte trotzen. Sich entzweireißen. Für die Liebe. Für den Hass. Samtige Lippen raubten den letzten Widerstand. Der Jäger fiel und er hoffte, dass er den Aufprall überleben würde. Hilflos schien sich Luc von seinem Leid tragen zu lassen, direkt in seine Arme, so wie er es wollte. Er kannte den Schmerz nur zu gut, den der Jäger nun erleiden musste. Doch seine Qual zu sehen, brachte ihm nicht die erhoffte Befriedigung. Im Gegenteil. Er fühlte bedauern, wenn er in die schmerzerfüllten grünen Augen blickte. Seine Arme schlossen sich nicht zur Gefangenschaft um den Jäger, sondern zum Trost. Seine Lippen wollten nicht erobern, sondern lieben. Woher kamen nur diese fehlgeleiteten Gefühle? Vielleicht war es nur seine Erinnerung, die Schatten der Vergangenheit, die ihn durch ihre Verletzlichkeit schwach werden ließen. Bestimmt sogar. Sein Hass war viel zu tief, sein Wunsch nach Rache zu groß, als dass sich seine Gefühle so sehr wandeln konnten. Er würde die Situation für sich ausnutzen und Luc endgültig, wie geplant, für sich gewinnen. Nur um ihn letztendlich auf ewig an sich zu binden. Bald. Freiwillig, in vollem Bewusstsein. Die Gefühle die er momentan für den Dunkelblonden hegte, waren nur von fleischlicher Natur. Sie würden vergehen, sobald er sich Befriedigung verschafft hatte. Er ließ es geschehen und gab seinem Verlangen, der stillen Begierde in sich nach. Er würde den wehrlosen Körper unter sich ganz und gar erobern. Jedes Geheimnis plündern. Seine Spuren ziehen und ihn mit seiner Leidenschaft versengen. Er würde jeden Moment genießen und tief in sich einsaugen. Seine Lust stillen. Morgen dann, durfte sein Verstand wieder sein Tun lenken und ihn an seinen Schwur der Rache erinnern. Sein Verstand warnte ihn, lehnte sich mit aller Vernunft gegen sein Handeln auf. Doch sein Herz wollte nicht gehorchen und seine Seele war bereits in der Schwärze der Nacht verloren. Hilflos klammerte er sich an den Fels namens Iven. Suchte Zuflucht und Schutz in seiner Stärke. Sein Innerstes begehrte nach Frieden und der Freiheit, das zu tun was er wollte, gleich den Konsequenzen. Zitternd ließ sich sein Körper auf der Woge des Verlangens treiben. Er vergaß die ihm auferlegte Grenzen, ignorierte jede Vernunft. Er wollte spüren, dass er noch lebte, sein Herz nicht tot war. Sein Körper brannte vor Leidenschaft, die sich Stück für Stück in sein Herz fraß und die Leere mit Wärme füllte. Er bebte vor Verzückung, als seine Haut ganz und gar mit Ivens Liebkosungen bedeckt wurde. Gefühlvoll wie Federstriche, versengend wie züngelnden Flammen. Glühend wurde er schwebend den Wolken entgegen getrieben. Dem Himmel in der Hölle der Lust. Er wollte mehr davon. Mehr von der Freiheit sich gedankenlos hinzugeben. Nur Erfüllung spüren. Den Schmerz mit dem Feuer der Begierde betäuben. Seine Sehnsucht stillen. Morgen dann, durfte er reumütig vor Scham vergehen und sich seinen Prinzipien wieder gewahr werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)