Unexpected von maron288 ================================================================================ Kapitel 13: ------------ „Law, gib mir die Teleschnecke!“, meldete sich nach minutenlangem Schweigen Nico Robin zu Wort. „Wieso?“, knurrte der Schwarzhaarige. Immer noch versuchte er zu realisieren, dass Nami irgendwo mit dem aufdringlichen Kerl und dessen ominösen Boss in einem Keller war. Angekettet. Verletzt. Dass sie sich nicht wehren konnte, egal was sie ihr auch antun würden… „Weil du diese arme Schnecke zu Tode quetschst!“, km die ebenfalls gereizte Antwort von der Archäologin. Widerwillig ließ er die arme Schnecke in die auffordernd geöffnete Hand fallen. Sorgsam barg Robin diese nun in ihren Händen und beobachtete, wie die bereits übergroß geschwollenen Stielaugen, langsam wieder ein normales Maß annahmen. „Du solltest nicht vergessen, dass dies vielleicht die einzige Möglichkeit ist, nochmal mit Nami in Kontakt zu treten. Es kann schließlich immer sein, dass irgendetwas schief läuft. Sei es die Marine, die uns in die Quere kommt oder vielleicht auch ein Unwetter. Wir dürfen unsere einzige Chance weiter zu verhandeln nicht zerstören.“, mischte sich nun auch Sanji ein. Dieser hatte sich anscheinend von seiner vorherigen Herzschmerzattacke wieder erholt, war aber immer noch etwas blass um die Nase herum. Das traf allerdings auf alle Anwesenden zu. Law betrachtete alle der Reihe nach und konnte in ihren Gesichtern das gleiche Grauen sehen, welches sich auch beharrlich in seinem Hinterkopf eingenistet hatte. Bilder von Nami schlichen sich in sein Bewusstsein. Blutverschmiert. Verletzt. Gequält. Von Gesichtslosen Personen gefoltert bis an die Grenzen des Erträglichen. Wobei… „Nicht ganz Gesichtslos…“, murmelte Law. Bepo der seinem Gedankengang anscheinend gefolgt war knurrte tief. „Dieser elende Kerl.“ Law wusste genau er würde seine Drohung wahr machen. Für alles was dieser Typ Nami antat würde er leiden. Sein Fehler war der gleiche, den bereits etliche Leute vor ihm gemacht hatten. Sie unterschätzten Law. Weil er nicht so massig und bullig wie einige andere war, oder weil er nicht, wie Eustass Kid, jede Insel an der er vorbei kam, grausam plünderte. Viele denen er begegnet war, waren sogar der Meinung gewesen, die Geschichten über die Grausamkeit des „Chirurgen des Todes“ wären nur die typischen Aufbauschungen. Ausgeschmückte Weitererzählungen von tatsächlichen Ereignissen. Pure Gerüchte. Doch das stimmte keineswegs. Alles was über ihn im Umlauf war, hatte er tatsächlich getan. Und dieses Mal, würde er sich gewiss nicht zurückhalten… „Von welchem Kerl sprecht ihr denn? Der erste der bei Nami war, sagte etwas von einer Bar, seid ihr ihm begegnet?“, unterbrach Lysopp, die Gedankengänge von Law, die sich immer mehr Mord und Folter hingaben, in dem Bemühen, zu verstehen, was sie bei dem Telefonat alles erfahren hatten. „Sie hat so einen Braunhaarigen Kerl in einer Bar getroffen. Wir waren den Abend alle da. Das war einen Tag, bevor sie verschwunden ist. Wir wissen also zumindest wie einer von ihnen aussieht. Er hatte Nami zum Tanzen aufgefordert und sie hat das Angebot angenommen. Zuerst war alles in Ordnung, doch dann wurde er immer aufdringlicher, was Nami sich natürlich nicht gefallen lassen wollte. Daraufhin ist das Ganze dann etwas eskaliert.“, erklärte nun Jean Bart, der erkannte, dass sein Käpt´n noch immer gedanklich damit beschäftigt war, den Kerl möglichst kreativ und langwierig zu ermorden. Sachi und Penguin waren anscheinend noch etwas überwältigt von dem Ausmaß, dass diese Sache angenommen hatte. „Ich geh raus.“, kam es nun leise aber entschlossen von Ruffy, der sich ohne weitere Worte erhob und schnurstracks die Küche verließ. Bepo, Jean Bart, Penguin und Sachi sahen ihm hinterher wie vom Donner gerührt. Vielen hätten sie erwartet, doch nicht, dass der Käpt´n sich absonderte und einfach alle anderen sich selbst überließ. Law biss indessen so fest die Zähne zusammen, dass ein leichtes Knacken von seinem Kiefer erklang. Er hätte nicht gedacht, dass Monkey D. Ruffy so leicht zu entmutigen war. Vorhin hatte er noch kämpferisch seine Navigatorin zurück gefordert und jetzt? Ging er einfach weg? Keiner rührte sich, bis Zorro laut auf den Tisch schlug. „Genug! Es hilft Nami nicht, wenn wir Zeit damit vergeuden uns um Sie zu sorgen, uns Vorwürfe zu machen und uns betrübt vorzustellen, was sie wohl alles grade durchmacht! Was ihr hilft ist folgendes: Kurs setzen und eine Strategie planen!“ fuhr der Grünhaarige sie alle an und stand auf. „Zorro hat Recht!“, bestätigte nun auch Chopper, die Worte des Vizekapitäns. „Okay, dann werde ich mich darum kümmern, zusammen mit eurem Navigator,“ sie warf einen kurzen Blick auf Bepo, der dabei die Hand erhoben hatte, um anzudeuten, dass dies seine Position war, „den Kurs zu bestimmen. Ich warte in unserem Kartenraum auf dich und werde schon mal sehen, was Nami zu unserem geplanten Kurs notiert hatte. Vielleicht finde ich ja einige Informationen über die Insel.“, erklärte die schwarzhaarige Archäologin. Sie stand auf und steckte dabei die Teleschnecke in die Tasche ihrer Hose. Sie verließ den Raum gemeinsam mit Zorro, der etwas vor sich hin grummelte, was stark nach trainieren klang. Auch die anderen Mitglieder der Strohhutbande begannen jetzt wieder ihren üblichen Tätigkeiten nachzugehen, was bedeutete, dass Lysopp bereits irgendwas nicht näher definierbares, in der Hand hatte um daran zu basteln, während er in Richtung Tür ging und der Koch inzwischen Zutaten für die nächste Mahlzeit vorbereitete. Der übrigen Mitglieder verließen nun ebenfalls nacheinander die Küche, sodass nur noch Sanji am Küchenthresen zurück blieb, um den Heartpiraten Gesellschaft zu leisten. Law spürte wie sich seine zornbebende Hand erneut verkrampfte. Vermutlich war es wirklich besser, dass Robin ihm die Teleschnecke abgenommen hatte. Sanji, der die Anspannung von Law bemerkte und auch richtig darauf schloss, weshalb er sich so aufregte, versuchte ihn zu beschwichtigen: „Nimm es Ihnen nicht übel, wir machen uns alle große Sorgen um Nami, aber wie gesagt, es hilft nichts wenn wir uns jetzt den Kopf zerbrechen und grübeln. Jeder von Ihnen wird sein Bestes tun, um sich auf den Kampf vorzubereiten. Auch wenn du es jetzt vielleicht nicht so erkennen kannst. Sie brauchen alle Ablenkung, von der Tatsache, dass ihr grade sonst was zustoßen könnte.“ „Du hast Recht, das kann man Ihnen wirklich nicht ansehen.“, grummelte Law, der jedoch erstaunt darüber war, dass der Blonde Koch, ihn so gut zu lesen wusste. „Wenn ich dir einen Vorschlag machen darf Law, dann geh zu Ruffy. Ich bin sicher, er fühlt sich gerade ganz genau wie du. Für ihn gibt es nichts schlimmeres, als einem von seinen Freunden nicht helfen zu können, auch wenn das vorhin nicht so ausgesehen hat. Und du hast ihn in Marineford kämpfen gesehen, denke ich. Dann weißt du, dass er Himmel und Hölle in Bewegung setzen wird um Nami zurück zu bekommen, egal was es ihn kostet.“ Die restlichen Mitglieder der Heartpiraten, betrachteten ihren Käpt´n neugierig. Sie waren verwundert, dass er sich bisher noch so gut zusammengerissen hatte. Normalerweise hätte er, so wütend wie er im Augenblick wirkte, bereits jeden der ihn Ansprach das Fürchten gelehrt – wie sie alle nur zu gut aus persönlicher Erfahrung wussten – doch irgendwie schienen die Worte des Kochs ihm zu helfen. „Ich habe ihn damals tatsächlich gesehen. Wir haben die Übertragung auf dem Sabaody Archipel mit angesehen, zumindest solange, bis ich wusste wir müssen hin und den Strohhut da raus holen, weil er den Tag sonst nicht überleben würde.“, antwortete Law bereits etwas ruhiger. Er versuchte sich an das Geschehen zu erinnern, denn in einem hatten die Strohhüte Recht, alles war besser als über Nami zu grübeln. Er sah Ruffy wieder vor sich, damals, bei dem Kampf der Whitebeardpiraten gegen das Marinehauptquartier. Er hatte bis dahin noch nie jemanden so verbissen um etwas kämpfen sehen, in dem Wissen, dass es jeden Augenblick vorbei und zu spät sein könnte. Das hatte ihn beeindruckt. Von dem schieren Mut, der puren Entschlossenheit und einer, nicht zu leugnenden Portion Dummheit einmal abgesehen, hatte ihn auch die unbändige Kraft beeindruckt. Dagegen hatte der Kampf beim Aktionshaus wahrlich lachhaft gewirkt. Wie ein Kind das mit Puppen spielte. Und dieser Kampf war zu dem Zeitpunkt, als der Strohhut in Marineford stand, nur wenige Tage her. Natürlich hatte auch Whitebeard das Potential in Ruffy gesehen, genauso wie die Marineadmiräle. Was gewiss auch ein Grund dafür war, dass Akainu so verbissen versucht hatte, dem Rookie den Gar aus zu machen. Bevor er sich zu einer Kraft entwickelte, die sie irgendwann nicht mehr bezwingen könnten. „Dafür sind wir dir alle sehr dankbar. Im Ernst, wir konnten damals nicht bei ihm sein und ihn unterstützen, andererseits wären wir ihm dort vermutlich auch nur im Weg gewesen. Wir waren alle noch nicht bereit uns solchen Gegnern zu stellen, egal wie viel Rückendeckung uns durch die anderen Mannschaften zur Verfügung gestanden hätte. Es war gut, dass Ruffy sich völlig darauf konzentrieren konnte Ace zu retten, ohne sich auch noch um uns alle Sorgen zu müssen. Aber dennoch, wünschen wir uns noch heute alle, wir hätten bei ihm sein können.“, seufzte Sanji, der bei Laws Worten kurz inne gehalten hatte, jetzt schnitt er weiter das Gemüse klein, ohne den Blick von Law abzuwenden. „Ich weiß, dass es genau jetzt in Ruffy mindestens ebenso brodelt, wie in dir Law. Auch in mir brodelt es, aber wir müssen alle das tun, was jetzt nötig ist um möglichst schnell und gut vorbereitet nach Ivory Island zu kommen. Für mich bedeutet das, ich werde uns auf dem Weg dahin mit dem besten Essen versorgen, dass ich kochen kann. Damit wir alle in Topform sind. Deine und Ruffys Aufgabe wird ohne Zweifel darin bestehen, den Boss kalt zu machen, also solltest du zu Ruffy gehen und ihm vorschlagen miteinander zu trainieren. Da könnt ihr beide erstens eure aufgestaute Energie an jemandem loswerden, der das auch verkraftet und zweitens euch an eure Kampfstile und Fertigkeiten gewöhnen, denn ich bin sicher, das wird für den bevorstehenden Kampf nicht schaden.“ Kurz herrschte Stille in der Küche, in der alle Mitglieder der Heartpiraten die Worte des Kochs einen Moment sacken ließen. Doch sie wussten sofort, dass er absolut Recht hatte. Bepo meldete sich als Erstes zu Wort: „Recht hat er Käpt´n, es wird dir gewiss gut tun.“ Auch Sachi und Jean Bart stimmten mit einem Nicken zu, während Penguin sich erhob. „Ich denke es lag auch eine Wahrheit für uns darin. Wir sollten uns ebenfalls vorbereiten. Trainieren, navigieren, kochen, alles was uns hilft auf diesen Kampf vorbereitet zu sein, ist nützlich!“, sagte er. Law stieß einen leisen Seufzer aus. Es gefiel ihm gar nicht, wenn seine Jungs ihm sagten, was zu tun war. Doch auch er konnte die Wahrheit in den Worten erkennen. Er erhob sich, die Hände auf den Tisch gestützt. Sein Blick war auf seine, noch immer leicht geschwollenen Fingerknöchel gerichtet, von dem Abend in der Bar, als er den Tisch zertrümmert hatte. Natürlich würde es ihm gut tun, sich mit jemandem im Kampf auszutoben. Doch er wusste, dass er erst noch etwas Wichtigeres zu tun hatte. „Gut, ich werde zum Strohhut gehen. Aber zuerst muss ich zu eurem Doktor. Shachi?“, Law richtete seinen fragenden Blick auf den Mann, der auch sofort verstand was von ihm gefordert wurde. „Aye, Käpt´n wie viele soll ich holen?“, fragte dieser sofort diensteifrig. „Ich denke 20 Konserven sollten genügen, Bepo und ich werden gleich noch Spenden, dann müssten wir für den Ernstfall gerüstet sein.“, war die Antwort des Schwarzhaarigen. Sanji´s irritierten Blick ignorierend, wandte Law sich an Jean Bart. „Du sorgst zusammen mit Penguin dafür, dass die anderen an Bord Bescheid wissen, was unser Plan ist und kümmert euch darum, dass die Death in der Nähe der Sunny fährt. Fürs Erste, bleiben wir aufgetaucht. Und dann will ich wissen, wie weit es bis Ivory Island ist und wo wir im Zweifel einen verfluchten Eternal Port dafür her bekommen.“, gab Law auch den anderen weiter Anweisungen. „Bepo, du wirst zuerst Robin suchen und mit ihr den Kurs planen, danach kommst du zu mir und dem Elch, klar?“ „Aye!“ Auch Sachi und Penguin murmelten etwas zustimmendes, während Jean Bart ebenfalls mit einem „Aye Käpt´n!“ antwortete. Dann waren auch sie verschwunden, was der Koch anscheinend als Anlass nahm, sein Messer auf Law zu richten und ihn böse anzusehen. „Eins kann ich dir nur raten Law, behandle Nami anständig. Wenn mir oder den Anderen irgendwas Gegenteiliges zu Ohren kommt, bist du einen Kopf kürzer!“, sprach er ruhig. Law zog nur eine Augenbraue hoch. Das war ihm durchaus bewusst und er hatte vor sich künftig daran zu halten, auch wenn er das bisher vielleicht nicht immer getan hatte. Für ihn war klar, dass dieser Aussage keine Antwort folgen brauchte, somit ließ auch er die Küche hinter sich und machte sich auf die Suche nach dem kleinen Elch. Er fand Chopper in einem komfortablen und bestens ausgestatteten Krankenzimmer. Der Arzt war bereits dabei einige Medikamente und Salben herzustellen. Er hatte einige Bücher ausgebreitet, nicht wenige davon mit Hand beschrieben, was Law bestätigte, dass auch der Schiffsarzt der Strohhüte einige eigene Rezepturen verwendete. „Interessante Zusammensetzung. Wie bist du darauf gekommen?“, bemerkte Law, der eine Rezeptur für eine Salbe studierte, die aufgeschlagen auf dem Tisch lag. „Ich habe in den zwei Jahren, die wir trainiert haben, einige neue Pflanzen entdeckt und erforscht. Ich konnte es sogar einrichten, dass mir die Bewohner der Insel, auf der ich gestrandet war, den Nachschub den ich benötige per Kuriermöwe zusenden.“, antwortete Chopper, ohne in seinem Tun innezuhalten, „allerdings habe ich auch einen großen Vorrat an Destillaten und getrockneten Kräutern mitgenommen.“ „Das ist praktisch.“, bemerkte Law, bevor er sein eigentliches Anliegen ansprach, „wenn du gleich kurz Zeit hast, hätte ich gern dass du mir Blut abnimmst.“ Chopper hielt nun doch kurz inne im Zermahlen der getrockneten Kräuter und Blicke dem Schwarzhaarigen fragend entgegen. „Wie kommt es? Fühlst du dich krank? Oder brauchst du zu einer Diagnose eine zweite Meinung?“ „Nein, ich will, dass du mir so viel Blut wie möglich abnimmst. Ich denke etwa drei Konserven a´ 500ml sollten möglich sein. Und wenn Bepo hier ist, nimm auch ihm Blut ab. Ihm kannst du sogar sechs Konserven abnehmen, er ist wesentlich größer und hat einige Liter mehr Blut als wir Menschen. Zusammen mit den Blutkonserven die er von unserm Schiff rüber holt, sollten wir ganz gut auf größere Verletzungen vorbereitet sein. Zur Vorsicht, könnte jedes Mitglied deiner Mannschaft noch sein eigenes Blut spenden, ein bis zwei Konserven sollten für alle machbar sein. Ich zeige dir gern, wie ich sie für die Lagerung konserviere. Sie sollten dann allerdings in einem Kühlschrank oder Kühlraum gelagert werden.“ Der kleine Elch sah Law verwundert an, bevor er sich fing und ihm antwortete: „Daran habe ich tatsächlich noch nie gedacht. So ernst, dass wir darauf angewiesen waren, war unsere Lage zum Glück noch nie. Nur bei Sanji auf der Fischmenscheninsel hatten wir damit leichte Probleme. Aber du hast Recht, sie können regelmäßig geringe Mengen Eigenblut spenden, dann wären wir immer abgesichert.“, sein Blick wurde wieder nachdenklich. „Doch warum soll ich Bepo und dir so viel abnehmen?“ „Ich selbst habe die Blutgruppe Null negativ. Es eignet sich somit als Universalspender. Bepo hat natürlich eine Tierische Blutgruppe, aber sie ähnelt der menschlichen Null negativ fast gänzlich. Zur Spende für den Notfall ist es damit absolut geeignet und die kleinen Unterschiede sind in dem Fall nicht weiter relevant. Bisher gab es bei meinen Jungs noch nie Nebenwirkungen.“, erläuterte Law seine Absichten. In diesem Moment kam der besagte Eisbär auch schon um die Ecke, in den Armen trug er eine große Styroporbox, in der die Konserven während des Transports gekühlt wurden. Anscheinend war er auf dem Weg zu ihnen Sachi begegnet. Die Box stellte er erstmal neben die Untersuchungsliege. „Okay, dann fangen wir mal an.“, sagte Chopper sogleich und zog aus einigen Fächern, die benötigten Utensilien hervor. „Sachi hat auch leere Konserven mitgebracht.“, meint Bepo und reichte dem Elch einen verschweißten Beutel mit mehreren sterilen Sets für Blutspenden. Zufrieden nickte der kleine Elch, wobei seine Mütze ein wenig hin und her wackelte. „Gut, die hätte ich nicht in so großer Anzahl gehabt. Ein oder zwei für den Notfall habe ich liegen, aber nicht mehr.“ Es bedurfte nur weniger weiterer Vorbereitungen, bis Law auf der Liege lag, mit der Nadel im Arm und immer wieder die Hand zur Faust ballte, um den Blutfluss zu beschleunigen. Er wusste genau, dass ihn die Spende von drei Konserven unter Umständen etwas schwindelig zurücklassen würde. Doch wenn er sich beim Koch danach direkt etwas zu Essen und zu trinken geben ließ, sollte es nicht lange dauern, bis es ihm wieder besser ging. Danach würde er sich um den Strohhut kümmern. Nachdem auch die letzte Konserve gefüllt war, verschloss Chopper diese fachgerecht und entfernte behutsam die Nadel aus Law´s Armbeuge. Die Erklärungen, dass der Schwarzhaarige mit dem Wattebausch die Ader kurz zudrücken sollte, sparte er sich wohlweislich und reichte Law stattdessen, nach einiger Zeit einen Streifen Tape, um die Einstichstelle mit dem Wattetupfer zur Vorbeugung gegen Infektionen und erneutes Bluten zu verschließen. Währenddessen hatte er bereits Bepo die Nadel gesetzt und auch der Bär ließ die Blutspende mit völliger Routine über sich ergehen. Nebenher erläuterte Law bereits seine übliche Vorgehensweise um die Konserven haltbar zu machen. Gut Kühlen war dabei der Hauptpunkt. Als Bepo ansetzte von dem geplanten Kurs zu berichten, unterbrach Law ihn: „Warte damit, bis du mit dem Spenden fertig bist, du kannst es mir beim Essen erzählen.“ Nachdem Chopper keine Fragen mehr hatte und Law versicherte, dass er sich um die Lagerung und entsprechende Präparation der Blutkonserven kümmern würde, verließ der Kapitän der Heartpiraten das Untersuchungszimmer und machte sich auf den Weg in die Küche. Trotz des leichten Schwindelgefühls, ging es ihm dennoch gut. Er spendete, gemeinsam mit Bepo, regelmäßig Blut um die Notfallkonserven immer in ausreichender Menge vorrätig zu haben. In der Küche wurde er auch nicht enttäuscht. Sanji war bereits dabei einige der Speisen für das Essen auf Tellern und Platten anzurichten. Zuerst trank Law zwei Gläser Wasser und nahm sich gleich noch ein weiteres mit an den Tisch. „Sanji, hast du vielleicht ein Stück Leber, das du mir zubereiten könntest? Eventuell auch mehr, Bepo könnte gewiss auch gleich was brauchen.“, fragte Law, nachdem er sich gesetzt hatte. „Klar, gib mir ein paar Minuten ich habe tatsächlich einige frische Zutaten auf der letzten Insel gekauft. Mehrere Wildschweine, frisch geschlachtet. Darf ich fragen, warum du speziell die Leber willst?“, erkundigte sich der Koch, bevor er begann in dem großen Kühlschrank zu wühlen. „Bepo und ich haben eurem Doktor grade vorsichtshalber ein Paar Konserven Blut gespendet, damit wir was da haben, sollte jemand von uns ernsthaft verletzt werden.“, erklärte der Kapitän und sah auch gleich darauf das Verstehen in Sanjis Gesicht. „Geht klar, ich mache euch noch einen Bohnensalat. Und das hier kannst du auch schon nehmen“, meinte der Blonde und stellte vor Law eine Schüssel mit frischem Haferbrei, „Ist aus Haferkleie gemacht, hat ebenfalls einen guten Eisenwert.“, war seine Erläuterung. Während Law sich etwas Haferbrei nahm – Sanji reichte ihm eine Schale mit frischen, geschnittenen Früchten dazu – kam die Archäologin wieder in die Küche. Anscheinend war die Planung ihres weiteren Vorankommens abgeschlossen. Sie setzte sich neben den Kapitän der Heartpiraten und nahm sich etwas von den Früchten. Ohne, dass er etwas sagen musste, begann sie auch schon zu berichten. „Wir haben in dem Rucksack den Nami bei sich trug, etwas gefunden. Einen Eternal Port nach Ivory Island. Scheint also ganz so, als hätten die von Anfang an vor gehabt uns oder euch zu kontaktieren und Nami dann als Köder zu benutzen. Wir sollten somit auf alles gefasst sein.“, hier unterbrach sie ihre Erzählungen um einen Schluck von dem Kaffee zu nehmen, den Sanji ihr gereicht hatte. „Nun, zumindest können wir dann auf direkter Route dorthin segeln. Konntet ihr was über die Insel rausfinden?“, erkundigte sich Law. „Tatsächlich scheint Ivory Island eine der drei nächsten Inseln zu sein. Im Augenblick folgen wir der Route der Kompassnadel mit eher mäßigem Ausschlag. Glücklicherweise hatte Nami bevor ihr sie aufgelesen habt, bereits alles was sie über die nächsten Inseln wusste im Navigationsraum bereit gelegt. Ich konnte ihren Notizen leider nicht viel entnehmen, es hatte den Anschein, dass sie die Daten auch nur aus einem Buch hatte.“ „Wieso denkst du das Robin?“, warf Sanji jetzt ein. „Die typischen Grunddaten zur Insel waren am Anfang vermerkt. Soweit ich weiß, notiert sie sich diese nur zu den Inseln, die sie in Büchern gefunden hat. Bei allen zu denen sie nichts oder nur Randbemerkungen finden kann, lässt Sie die Werte frei, um sie einzutragen, sobald sie die Daten selbst erhoben hat.“, erklärte die Archäologin. „Und wie lange brauchen wir voraussichtlich bis Ivory Island?“, kam Law auf den wichtigsten Punkt zu sprechen. „Hm, das ist nicht so leicht zu sagen, laut Nami´s Seekarten etwa zwei oder drei Trage, meinte euer Navigator. Ich muss gestehen, ich selbst bin immer nur auf dem ersten Teil der Grandline unterwegs gewesen. Je weiter wir vorankommen, desto weniger kann ich mich auf meine Erfahrungen verlassen. Ich versuche immer, mir ein paar Dinge von Nami erklären zu lassen, damit ich im Zweifelsfalle das Navigieren übernehmen kann. Aber inzwischen sind Angaben wie die Dauer oder Strecke für mich nur noch recht wage zu beurteilen. Die verschiedenen Magnetströme und Witterungsbedingungen sind hier absolut unabwägbar geworden.“ „Kann ich verstehen.“, meinte Law, der das Ganze selbst zu genüge kannte. Er verließ sich dabei zum Großteil auf Bepo. Seine Fähigkeiten genügten wie die der Schwarzhaarigen, um von A nach B zu kommen, aber sicher konnte er sich dabei nur sein, wenn er die Route schon einmal bereist hatte. „Aber immerhin sind Tage, besser als Wochen.“, kam der Einwurf von Sanji, bevor er eine Platte mit heißer, gebratener Leber vor Law platzierte. Genau rechtzeitig dazu erschien auch der besagte Navigator in der Tür. Ein leichter Blutfleck in seinem Pelz zeugte noch von der Spende, doch ansonsten war auch er ordnungsgemäß mit einem Wattetupfer und Verbandstape versehen. „Du bist Bepo, richtig? Setz dich ruhig, ich habe dir und deinem Käpt´n Leber und Bohnensalat gemacht. Damit euer Eisenhaushalt wieder in Schwung kommt.“, meinte Sanji und brachte gleich darauf Teller und Besteck zum Tisch. Nach und nach trudelten immer mehr der Strohhüte zum Essen ein. Da jedoch auch nach einigen Minuten noch nicht alle anwesend waren, nahm der blonde Koch einen Topf und ein Suppenkelle in die Hand und begann damit diese vor der Küchentür – und somit für eigentlich alle auf dem Schiff hörbar - zusammen zu schlagen. Law betrachtete das Ganze in seinem Stuhl zurück gelehnt. Als alle Strohhutpiraten außer dem Käpt´n in der Küche versammelt waren, berichtete Robin auch den Anderen vom Kurs und der voraussichtlichen Dauer. Der Kapitän der Heartpiraten seufzte leise. Seine nächste Aufgabe würde es sein, gemeinsam mit Ruffy einen Plan zurecht zu legen, doch dazu mussten sie erst einmal ihre Fähigkeiten näher kennen lernen. Auch wenn sie sich damals auf dem Sabaody Archipel einen kleinen Eindruck voneinander hatten verschaffen können, so wusste Law doch, dass das niemals ausreichte um die wahren Ausmaße einer Teufelskraft zu verstehen. Seine eigenen Fähigkeiten waren da keine Ausnahme. Er bezweifelte jedoch stark, dass es mit Ruffy möglich war, sich verbal darüber auszutauschen. Nein. Im Gegenteil, hielt Law es für eher wahrscheinlich, dass er sich ordentlich mit ihm prügeln wollte. Da der Strohhut auch nicht beim Abendessen erschienen war, was wie Lysopp grade nicht müde wurde zu erwähnen, darauf hinwies, dass es ein schwerwiegendes Problem gab. Der Kapitän der Heartpiraten konnte es sogar absolut nachvollziehen. Wenn es ihm so gehen würde und die Strohhüte eines seiner Crewmitglieder, einfach verloren hätten, würde er ihnen auch die Hölle heiß machen wollen. Law trank noch sein Glas mit Wasser leer und wünschte er hätte diesen Kampf schon hinter sich und könnte sich ordentlich, mit einer schönen Flasche Rum betrinken. Danach war ihm grade am Ehesten. Doch der Schwarzhaarige war schlau genug, um sich aus diesem Wunschdenken zu befreien und sich auf den Weg zu machen, sich Ruffy zu stellen. Schließlich würde es ihn nicht weiter bringen, wenn er sich drückte und würde sogar im Gegenteil, Nami noch weiter gefährden. „Wenn du zu Ruffy willst“, ertönte jetzt die Stimme von Zorro, kurz bevor Law die Tür erreichte, „der ist im Krähennest. Du solltest ihm als Friedensangebot noch ein wenig Fleisch mitnehmen. Das könnte die Chance steigern, dass er das Schiff nicht ganz auseinander nimmt, wenn er loslegt.“ Ohne viel Zeit damit zu verbringen, eine Erklärung zu fordern, griff Law sich eine Servierplatte die beinahe schon obszöne Ausmaße hatte und komplett mit verschiedenen Fleischsorten belegt war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)