Unexpected von maron288 ================================================================================ Kapitel 2: ----------- ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Ich weiß wer du bist und ich muss mich bei dir und auch deinen Freunden bedanken, ihr habt dabei geholfen mir mein Leben wieder zurück zu gegeben.“, meinte Jean Bart und nahm Namis kleine Hand in seine riesen große. „Ihr habt jetzt genug hier rumgestanden und getratscht.“, mischte sich nun Law ein, der gerade zu ihnen auf das Deck gekommen war, „Bepo bring sie runter in den Behandlungsraum, ihr tropft hier den ganzen Boden voll.“ „Aye, Käpt´n Law.“ Man konnte noch die Schritte des Bären hören während er im Inneren des U-bootes verschwand. „Jean Bart, ich werde gleich auch rein gehen. Achte du bitte darauf wann die Anderen zurück kommen, ich habe ihnen gesagt sie sollen sich beeilen. Am Besten bereitest du schon alles dafür vor, dass wir abtauchen können sobald sie da sind.“, während er Anweisungen gab, ließ der Kapitän den Blick über den Weg schweifen. Noch war keines seiner Crewmitglieder zu sehen. „Ach und ich denke, dass wir auf Ted nicht warten müssen.“, damit verschwand auch er im Schiff. Ohne sich weiter zu wundern, befolgte Jean Bart die Befehle. Seit er hier auf dem Schiff war, hatte er gelernt, dass Law immer gute Gründe für alles hatte, was er tat. Von daher dachte er gar nicht erst darüber nach, weshalb Ted nicht kommen würde. Offensichtlich ging es ihm gut, denn ansonsten wäre Law nicht so ruhig gewesen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Käpt´n Law!“ „Was ist denn Bepo? Ich wollte eigentlich noch eben…“ „Nami ist wieder ohnmächtig. Ich denke sie hat…“ „Zuviel Blut verloren ja. Mist, ich hatte gehofft ich hätte noch ein paar Minuten. Geh schon mal ein paar Konserven holen. Wir brauchen mindestens fünf Konserven Null negativ. Ich komme sofort nach.“, Law fuhr sich kurz mit der Hand über das Gesicht, während Bepo bereits los hastete um die benötigten Konserven zu holen. Der Chirurg des Todes schnappte sich noch schnell eines der Bücher, die er gerade aus dem Regal gezogen hatte und machte sich dann auf in einen der Operationssäle. Die junge Frau auf der Liege war inzwischen leichenblass. Die Mullbinden, die er vor dem Transport auf ihren Wunden platziert hatte, waren bereits komplett vollgesogen mit Blut. Glücklicherweise hatte sie nur zwei schwerere Wunden, der Rest waren alles nur leichte Kratzer und ein paar Verbrennungen. Kizarus Laserstrahlen hatten ihre linke Schulter durchbohrt und auch knapp über ihrer Hüfte Löcher hinterlassen. Die Wundränder waren auf der Hautoberfläche stark verbrannt, was jedoch immerhin verhinderte, dass es auch hier zu sehr blutete. Im Körperinnern hatte jedoch die Hitze der Strahlen nachgelassen und die Verletzungen bluteten hier stärker. „Bepo, gut das du wieder da bist. Wir müssen sie aus den Klamotten holen. So kann ich nicht operieren.“, sagte Law und griff kurzerhand zu einer Verbandsschere. Der weiße Bär legte die Konserven zur Seite und machte sich daran seinem Käpt´n zu helfen. Als die Navigatorin fertig vorbereitet und auch die Blutkonserven angeschlossen waren, macht sich der Arzt daran, die Narkose vorzubereiten. Die Behandlung der verbrannten Stellen würde länger dauern und er wollte es nicht riskieren, dass die Orangehaarige mitten in der Operation aufwachte. Es dauerte lange, bis Law die Blutungen gestillt, Nerven, Blutbahnen und schlussendlich auch die Haut wieder zusammengenäht hatte. Die Verbrennungen behandelte er lediglich mit einem Silikonverband. Das sorgte dafür, dass die Haut heilen konnte, ohne an dem Verbandsmaterial haften zu bleiben. Seufzend ließ sich der Schwarzhaarige auf einen Stuhl sinken. Zufrieden betrachtete er sein Werk. Die kleineren Wunden würden höchst wahrscheinlich keine Narben hinterlassen und selbst von den Löchern, die der Lichtstrahl des Admirals hinterlassen hatte, würden nur kleine Male zurückbleiben. Frauen legten auf so etwas Wert, dass wusste er und ihm selbst kam es darauf an seine Arbeit perfekt zu machen. Law erhob sich noch einmal um eine dünne Decke zu holen. Er entfernte das OP-Tuch und legte stattdessen die Decke über die Orangehaarige. Sie müsste bald aus der Narkose erwachen und bis dahin wollte er sich die Zeit mit einem seiner Bücher vertreiben. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das erste was Nami spürte waren Schmerzen, zwar nur leicht, aber sie waren da. Sie hörte jemanden atmen und sie war zugedeckt. Was war passiert? Nachdem sie mehrere Minuten überlegt hatte, konnte sie sich wieder erinnern. Trafalgar Law hatte sie mit auf sein Schiff genommen. Das Schiff war ein U-boot und es hieß Death. Wie passend. Langsam blinzelnd öffnete sie die Augen. Weißes, helles Licht schien in ihr Gesicht und langsam realisierte sie, dass sie immer noch auf dem OP Tisch lag. Mit suchendem Blick, sah sie sich in dem Raum um. An der linken Wand waren Regale und Schränke voll mit Medikamenten und sonstigem medizinischem Zubehör. Als sie ihren Kopf nach rechts wandte, bot sich ihr jedoch ein interessantes Bild: Der Schwarzhaarige Kapitän der Heartpiraten saß auf einem Stuhl, auf der Ablage vor ihm lag ein aufgeschlagenes Buch und auf diesem Buch lag sein Kopf. Er schlief. Glücklicherweise ohne zu Schnarchen, denn ansonsten hätte die Navigatorin wohl ein Lachkrampf gepackt. Vorsichtig begann Nami damit sich aufzusetzen. Die Decke rutschte herunter und entblößte dabei ihren bandagierten Oberkörper. Zärtlich tastete sie diesen ab. Es tat kaum weh, wahrscheinlich würden die Schmerzen erst später kommen, wenn die Betäubung nachließ, aber anscheinend hatte der Arzt seine Sache gut gemacht. Auch um ihre Hüfte war ein solcher Verband gewickelt worden. Nachdem sie sich genug begutachtet hatte, schwang sie behutsam ihre Füße von der Kante und wickelte die Decke enger um ihren Körper. Nicht weil sie nur noch mit ihrem Spitzenhöschen bekleidet war, sondern einfach weil sie erbärmlich fror. Mit leise tapsenden Schritten wollte sie sich erst mal auf machen, ihre Umgebung weiter zu erkunden, doch eine kalte Hand an ihrem Arm hielt sie plötzlich zurück. „Na wo willst du denn hin?“, sagte Trafalgar Law, der von dem leisen Patschen ihrer Füße aufgewacht war und sich dann auch gleich still schweigend an die Verfolgung seiner Patientin gemacht hatte. „Himmel, Arsch und Zwirn! Was fällt dir ein mich so zu erschrecken?“, da der Schwarzhaarige inzwischen ihren Arm wieder los gelassen hatte, griff sie sich mit dieser auch gleich an die Brust um ihr rasendes Herz etwas zu beruhigen. „Himmel, Arsch und Zwirn? Eine einfache Erklärung hätte mir auch genügt. Oder vielleicht ein ‚Danke das du mich gerettet hast‘…“, antwortete der Schiffsarzt mit ruhiger Stimme. „Bedankt hätte ich mich schon noch, keine Sorge. Jetzt kannst allerdings froh sein, dass ich dir nicht an einer Herzattacke weggestorben bin.“, die junge Frau wandte sich nun um, damit sie ihren Gesprächspartner ansehen konnte. „Du hast das doch gut weggesteckt, außerdem solltest du als Piratin doch wohl schlimmeres gewohnt sein.“, gab Law prompt zurück, „so und jetzt zackig wieder auf den OP-Tisch, ich muss erst Mal kontrollieren, ob du überhaupt schon wieder rumspazieren darfst.“ „Ich kletter da doch nicht wieder drauf, ich nehm eher deinen Stuhl.“, damit ließ sich die Orangehaarige auch schon auf eben jenen Stuhl sinken. Wortlos die Augen verdrehend griff der Arzt erneut nach dem Arm der jungen Frau, diesmal jedoch um den Puls zu messen. Schweigend sah er auf die Uhr, während er die Schläge zählte. Danach nahm er sich ein Stethoskop und eine Blutdruckmanschette und machte sich daran auch noch ihren Blutdruck zu messen. „Die Werte sind erhöht.“ „Wundert dich das jetzt wirklich oder willst du mich verulken?“, meinte Nami leicht sarkastisch. Darauf gab der Schwarzhaarige jetzt keine Antwort. Er wusste einfach nicht, womit er das verdient hatte. Seine eigene Mannschaft war stets voller Respekt, doch die Navigatorin der Strohhüte trieb ihn bereits nach wenigen Minuten förmlich zur Weißglut. Solche Umgangsformen war er einfach nicht mehr gewohnt, zumindest nicht auf seinem eigenen Schiff. „Schon gut. Ist dir schwindelig oder tut dir bereits irgendwas weh?“, fragte Law, nachdem er noch für einen kurzen Augenblick die Lider geschlossen hatte. Worauf hatte er sich eigentlich eingelassen? „Schwindelig ist mir nicht, es fängt an ein bisschen weh zu tun, aber ich kann das noch aushalten.“, beantwortete Nami die Fragen ihres Gastgebers. „Okay, dann warten wir am besten bis du was Essen darfst, dann kann ich dir noch Schmerzmittel geben. Ich werde Bepo anweisen, dass er dir etwas zum anziehen bringt und dich dann in den Aufenthaltsraum begleitet.“, damit wandte sich Law zum gehen, in der Tür blieb er jedoch noch mal stehen, „Ich habe dir eine Schüssel mit frischem Wasser und ein Handtuch hingelegt. Dann kannst du die verbliebenen Überreste deines Kampfes noch beseitigen. Und während du das tust, bleib da sitzen, tu mir den Gefallen.“ Ohne eine Antwort abzuwarten - oder Widerworten eine Chance zu geben - verließ er den Operationssaal. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)