Unexpected von maron288 ================================================================================ Kapitel 3: ----------- ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Nami wartete in dem Operationssaal - sitzend; ausnahmsweise - bis Bepo kam und ihr Sachen zum Anziehen brachte. Der Bär kam gleich mit einer ganzen Kiste an, die bis oben hin voll war mit allerlei Klamotten. „Wo habt ihr die Sachen denn her?“, fragte die Orangehaarige, als sie die Kiste näher unter die Lupe genommen hatte. Es waren nur Frauensachen darin und bisher hatte sie noch nicht eine Frau in der Crew von Trafalgar Law gesehen. „Die haben wir mal irgendwo her bekommen und seitdem nicht weggeworfen. Manchmal haben wir Frauen an Bord, die etwas davon brauchen, so wie dich.“, erwiderte der Bär. Nami durchsuchte inzwischen die Truhe nach Sachen, die ihr passten und auch noch einigermaßen gut aussahen. Sie wollte sich trotz allem so wohl wie möglich fühlen, und dazu gehörten nun mal ordentliche Anziehsachen. Sie war eben eine typische Frau! Nachdem die gesamte Kiste durchforstet war und die junge Frau einen Rock und ein passendes Top gefunden hatte, machte sie sich dem Eisbären folgend auf den Weg durch das U-boot. Sie musste sich doch ein wenig wundern, wie weitläufig das Schiff war. Und vor allem wie warm es in einigen Gängen war. Die Navigatorin vermutete, dass es in den Abschnitten sehr warm war, die den Maschinenraum umgaben. In anderen Gängen war es hingegen angenehm kühl. Zumindest für Menschen. Bepo allerdings schien auch hier noch zu hecheln, was bei dem Pelz ja auch kein Wunder war. Laute Stimmen, die alle durcheinander quatschten, ließen die junge Frau erahnen, dass sie den Aufenthaltsraum fast erreicht hatten. Als sie dann um die nächste Ecke gebogen waren, sah sie die Anderen auch schon. Die Tür stand Sperrangel weit offen und sie konnte Crewmitglieder sehen, die Einen, die gemeinsam Karten spielten, Andere waren dabei sich zu unterhalten. Es erinnerte sie sehr an ihre eigene Mannschaft. Immer ließ sich eine Beschäftigung finden, Hauptsache war, dass man zusammen war und gemeinsam Spaß hatte. Nami folgte dem Eisbären in den Raum. Schlagartig verstummten alle Anwesenden und musterten die junge Frau neugierig. „Leute ihr habt eindeutig genug gestarrt. Das ist unhöflich.“, Law saß auf einem Stuhl in der Ecke und hatte ein Buch in den Händen. Sobald er das Wort erhoben hatte, wandten alle ihre Blicke von der Navigatorin ab, jedoch schielten immer wieder welche aus den Augenwinkeln zu ihr herüber. „Das ist Nami, sie ist die Navigatorin der Strohhüte und wird vorerst auf dem Schiff bleiben.“, erklärte der Käpt´n seiner Crew. „Bepo, Sachi, Penguin und Jean Bart, kommt mit in die Kommandozentrale.“, damit stand Law auf, ging auf die Orangehaarige zu und packte behutsam ihren Arm. Er führte sie mit sich, einen Raum weiter. Er bedeutete ihr auf einer Bank in der Ecke Platz zu nehmen. Auf dem Tisch davor lagen einige Seekarten ausgebreitet. Als Bepo und die anderen drei eintraten, versammelten diese sich automatisch um den Tisch und sahen ihren Käpt´n abwartend an. „Also, ich habe einige Fragen, aber ich denke die wichtigste ist erst mal, wie wir den Strohhut finden sollen. Wie sollen wir dich bei ihnen wieder abgeben?“ „Na hör mal, du warst doch derjenige, der mich unbedingt auf seinem Schiff haben wollte. Da wirst du dir doch wohl Gedanken darüber gemacht haben, wie du mich wieder los wirst?“, meinte Nami empört. Sie hatte doch die ganze Zeit darauf bestanden auf die Sunny gebracht zu werden. „Natürlich habe ich das. Aber ich dachte du als Navigatorin hast vielleicht noch ein Ass im Ärmel. Etwas was nicht so sehr vom Glück abhängt, wie zu raten, welchem der drei Lockportströme wir folgen sollen.“, Law wirkte ein wenig ungeduldig. „Zufällig habe ich das auch. Aber dazu muss ich meine alten Klamotten haben. Ich bin Kizaru in die Arme gelaufen, weil ich eine Bibulkarte abgeholt habe. Das war es, vorauf wir noch warten mussten. Ich hatte sie in Auftrag gegeben, aber es dauert etwas bis die dann fertig sind. Die Karte führt zu Ruffy.“, meinte Nami und sah den Kapitän der Heartpiraten überlegen an. Dieser schien in der Tat beeindruckt, denn er sagte einige Zeit nichts, dann schickte er jedoch Bepo los die alten Sachen der Navigatorin zu holen. „Okay, das wird uns sicherlich weiter bringen, als zu raten welchen Kurs sie nehmen werden. Kommen wir also zum nächsten Punkt. Wieso wusstest du von dem Hurrikan?“ „Wieso interessiert dich das überhaupt?“, stellte Nami die Gegenfrage. „Weil man auf der Grand Line das Wetter nicht einfach so ‚vorhersagen‘ kann. Und während du in Narkose warst, hatten wir einige Turbulenzen. Der Hurrikan war genauso wie du es gesagt hattest. Er hat sich über der offenen See aufgebaut und sich auch dort ausgetobt, doch die Auswirkungen haben wir sogar unter Wasser zu spüren bekommen. Also, woher wusstest du das alles so genau?“, Law wirkte ein wenig bedrohlich, wie er sich nun zu ihr runter beugte. „Ich bin eben eine gute Navigatorin, was soll ich dir sonst dazu sagen? Ich fühle es einfach.“, erklärte Nami ihre Wetterfühligkeit. Was dachte er denn? Das sie irgendeine komische Teufelskraft hätte? Und vor allem was wäre wenn? Wieso war er so scharf darauf das zu wissen? Law wollte gerade ansetzen und noch etwas sagen, doch er wurde unterbrochen, als der weiße Bär mit den Sachen im Arm ins Zimmer kam. Entweder beachtete Bepo die angespannte Stimmung im Raum nicht, oder er ignorierte sie, auf jeden Fall legte er einfach die Sachen auf den Tisch. Anscheinend wurde sich der Käpt´n nun seiner Eindringlichkeit bewusst, denn er trat zwei Schritte zurück und ließ Nami die Sachen durchsuchen. Die Navigatorin begann auch sofort damit, in jeder Tasche nachzusehen. Sie schüttelte die Sachen sogar aus, aber nichts… „Sie ist weg.“ „Wie weg?“ „Ja weg eben. Keine Ahnung ich muss sie irgendwo verloren haben. Aber ich hatte sie noch, als Bepo mich zum Schiff getragen hat, da bin ich mir sicher. Ich habe extra nochmal kontrolliert ob ich sie habe.“ Fluchend wandte sich Law ab. Warum musste denn auch immer alles schief laufen? Bei der Wahl von drei möglichen Logportströmen, konnten sie ziemlich danebenliegen. Was wäre dann? Irgendwie musste er die Navigatorin doch wieder los werden. Wieso hatte er sie überhaupt mitgenommen? Das wusste er irgendwie selbst nicht mehr. Was für ein Teufel hatte ihn da nur geritten? Apropos, Navigatorin… „Wie kommt es denn, dass deine Mannschaft auch ohne dich überhaupt vorwärts kommt? Kann es nicht sein, dass sie immer noch auf der Insel sind?“, Law versuchte den sprichwörtlichen Strohhalm zu greifen. „Nein, ich habe einen zweiten Logport in meinem Schreibtisch deponiert und Robin kann auch navigieren, sie war früher viel alleine unterwegs. Sie ist vielleicht nicht so gut wie ich, was das Erkennen von Gefahren angeht, aber sie wird das schon hin bekommen.“, antwortete Nami, „nun also zurück zu unserem Problem. Wir müssen raten, welcher Nadel sie folgen werden.“ „Aber du kennst sie doch sicherlich gut genug um zu wissen, wohin sie segeln?“, mischte sich Jean Bart nun ein. Nami schenkte ihm ein Lächeln. „Natürlich weiß ich das. Ruffy wird immer die gefährlichste Insel wählen. Chopper und Lysop hingegen die Ungefährlichste. Die Anderen schließen sich entweder an oder diskutieren das Pro und Contra, vor allem in einer Situation wie dieser. Sie werden sicherlich gut abwägen, welche Insel sie nehmen, da sie sich ja ebenfalls darüber im Klaren sein werden, dass wir ihnen nur mit Hilfe des Logports folgen können.“ „Was denkst du also, welche Entscheidung sie getroffen haben?“, fragte nun Penguin. Offenbar bemühten sie sich zu zeigen, dass auch sie sprechen konnten und nicht nur zur Dekoration anwesend waren. Nachdenklich lehnte Nami sich zurück. Sie könnte es förmlich vor sich sehen, wie ihre Freunde sich auf dem Deck versammelt hatten und berieten, wie sie vorgehen würden. Sie wusste genau, wie sie sich entscheiden würden. „Setzt Kurs auf die gefährlichste Insel.“ „Bist du dir da ganz sicher?“, meldete sich nun der Käpt´n wieder zu Wort. „Ja. In dieser Situation werden sie sich alle auf die Berechenbarkeit von Ruffy verlassen. Ich könnte zwar auch genau sagen, welche Insel Lysop wählen würde, aber bisher hat Ruffy immer die endgültige Entscheidung getroffen und so wird es auch dieses Mal sein. Er wird die Insel wählen, bei der der Logport am meisten Ausschlägt.“ „Okay, Leute ihr habt es gehört, setzt den Kurs.“ Sofort eilten die Mitglieder der Heartpiraten durch die Gegend, sie zogen an Hebeln und drückten Knöpfe. Interessiert betrachtete Nami die Vorgänge. Ein U-boot war ihr bisher noch nicht wirklich begegnet, zumindest nicht von dieser Größe. Das Erkundungsboot der Sunny war schließlich nur für kurze Aufenthalte ausgelegt und hatte gerade Platz für 3 Personen. Bevor sie jedoch dazu kam Fragen zu stellen und weiter zu beobachten, wurde sie erneut am Arm gepackt. „Was..?“ „Komm mit mir.“, Law wirkte zwar nicht mehr so aufbrausend, aber Nami war sich nicht sicher, was er jetzt von ihr wollte. „Bitte. Ich tu dir schon nichts.“ Immer noch verunsichert, stand sie jedoch auf und folgte ihm. „Hier rein. Setz dich.“, Law dirigierte sie in einen Raum, der wohl sein eigenes Zimmer sein musste. Die Wände waren vollgestellt mit Regalen, die entweder mit Büchern oder Arzneimitteln gefüllt waren. Ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen stand in der Mitte des Raumes und links an der Wand war ein Bett, das von zwei Schränken umstellt war. Über dem Bett war ein großes Bullauge. Im Moment konnte man jedoch nicht viel erkennen, da sie zu tief tauchten und das Licht nicht so weit durch das Wasser dringen konnte. Wortlos setzte sich Nami auf das Bett, so wie Law es ihr, mit einem Wink seiner Hand, zu verstehen gegeben hatte. Er selbst ging zu den Regalen an der anderen Wand hinüber und nahm einige der Medikamente heraus. Sorgsam wählte er drei Tabletten aus und legte sie auf dem Tisch zurecht. Dann verschwand er durch eine andere Tür, die nun ein Badezimmer offenbarte. Als der Schwarzhaarige den Raum wieder betrat, hatte er ein Glas Wasser in der Hand. Er reichte es an die Orangehaarige und holte ihr dann die Pillen vom Tisch. „Nimm sie. Die eine ist ein Antibiotika, die andere ein Schmerzmittel und die dritte soll die Wundheilung beschleunigen. Ich sehe dir an, dass die Schmerzen stärker werden und dann kannst du auch gleich die anderen Medikamente nehmen.“ „Aber du sagtest doch, ich sollte erst etwas nehmen, wenn ich wieder Essen darf.“ „Du kannst gleich etwas essen. Aber du solltest die Tabletten jetzt schon nehmen. Will, unser Koch, bringt gleich eine Suppe.“, kaum hatte Law zu Ende gesprochen, da klopfte es auch schon an der Zimmertür. „Herein.“ „Käpt´n ich bringe das Abendessen.“, sagte Will, als er in das Zimmer trat. Er hatte einen Topf mit einer Kelle, zwei Teller und Löffel dabei. „Ist gut, stell es auf den Tisch. Danke Will.“ „Nichts zu danken.“, so schnell wie er gekommen war, war Will auch schon wieder weg. Verwirrt sah Nami zu dem Schwarzhaarigen Käpt´n auf. Warum war er vorhin noch so aufbrausend und nun wieder so beherrscht? So hatte er sich doch sonst nicht benommen, die Male, in denen Nami ihm bisher begegnet war, hatte er immer sehr cool und lässig gewirkt. Sie wurde nicht schlau aus dem Mann. Bevor Sie die Tabletten nahm, beäugte Sie diese jedoch aufmerksam. Normalerweise nahm sie nur die Tabletten die Chopper herstellte. Auch wenn Sie eine äußere Ähnlichkeit des Antibiotikums und des Schmerzmittels feststellen konnte, behabte es ihr nicht wirklich diese Mittel blind zu schlucken. Law schien ihre Zweifel zu bemerken und begann zu erklären: "Keine Sorge, ich würde mir nicht die Mühe machen dich im OP wieder aufzupäppeln, nur um dich dann zu vergiften. Das Schmerzmittel und Antibiotikum sind relativ herkömmliche Mittel, auch wenn ich Sie etwas in ihrer Dosierung und Zusammensetzung verfeinert habe. Die dritte Pille mit dem Mittel zur Beschleunigung der Wundheilung habe ich komplett selbst hergestellt. Es wird innerhalb weniger Stunden eine Heilung der Beschädigten Zellen bewirken, die man ansonsten nur mit Tagen oder sogar Wochen der Ruhe erreicht. Je nach schwere der Verletzung variiert die Wirksamkeit natürlich. Ich hoffe natürlich, dass du keine Allergien hast?" Nami hatte Law bei seinen Worten genau beobachtet. Sie konnte nichts erkennen, was auf Unaufrichtigkeit hindeutete. Sie schüttelte auf seine Frage hin, verneinend den Kopf, bevor sie das Wasserglas an die Lippen setzte und trank. Die Pillen schluckte sie eine nach der anderen und hoffte, dass sie keinen Fehler begangen hatte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)